Viel zu tun! 20 Jahre. 25 Jahre. 25 Jahre. Viel erreicht. Gleichstellungsstelle Landkreis Erlangen-Höchstadt. Gleichstellungsstelle Erlangen

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Transkript:

Viel erreicht Viel zu tun! 20 Jahre Gleichstellungsstelle Landkreis Erlangen-Höchstadt 25 Jahre Gleichstellungsstelle Erlangen 25 Jahre Frauenbüro Nürnberg Über 20 Jahre AG der kommunalen Gleichstellungsund Frauenbeauftragten Mittelfranken

Einrichtung von Gleichstellungsstellen 1982 erste kommunale Frauenbeauftragte in Köln 1985 Gleichstellungsstelle München erste Gleichstellungsstelle in Bayern 1986 Stadt Erlangen, Stadt Nürnberg, Landkreis Roth und Landkreis Neustadt a. d. A. 1987 Landkreis Fürth und Landkreis Ansbach 1988 Stadt Fürth und Landkreis Nürnberger Land 1989 Stadt Schwabach 1990 Bezirk Mittelfranken 1992 Landkreis Erlangen-Höchstadt 1992 Stadt Ansbach 1996 Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen

Gleichstellungsstelle Landkreis Erlangen-Hochstadt Sie suchen persönliche oder fachliche Beratung in gleichstellungsrelevanten Fragen Sie suchen gleichstellungspolitische Informationen oder haben Anregungen für gleichstellungspolitische Initiativen Sie wollen sich im Feld der Gleichstellungspolitik und Antidiskriminierung engagieren mit diesen und ähnlichen Anliegen sind Sie bei uns richtig! Sie erreichen uns: Marktplatz 6, 91054 Erlangen Tel. 09131/803-211 gleichstellung@erlangen-hoechstadt.de www.erlangen-hoechstadt.de

» Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. «(Grundgesetz Art.3 Abs.2) Gleichstellungs stellen und Frauenbeauftragte wirken auf kommunaler Ebene auf die Verwirklichung dieses Verfassungsgebots hin. Gleichstellungsstellen unterstützen die Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Viel erreicht Viel zu tun!

Aktuelle Forderungen Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit Abschaffung so genannter Minijobs Geschlechtergerechte Arbeitsbewertungsverfahren Aufwertung von Berufen im Bereich personenbezogener Dienstleistungen Gesellschaftliche Anerkennung von Sorgearbeit Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft Erhöhung des Frauenanteils in Führungs - positionen und Entscheidungsgremien Eigenständige Existenzsicherung von Frauen Abschaffung des Ehegattensplittings und Einführung der Individualbesteuerung Ausbau der Kinderbetreuung und Ganztagesschulen Ächtung jeder Form von Gewalt, insbesondere sexistischer Gewalt Viel erreicht Viel zu tun!»frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen, sie bekommen nichts.«simone de Beauvoir

Gesetze 1918 Das Frauenwahlrecht eine zentrale Forderung der Ersten Frauenbewegung in Deutschland wird durchgesetzt. 1949 Die Gleichstellung von Frau und Mann wird im Grundgesetz verankert. 1994 Der Artikel 3 des Grundgesetzes wird ergänzt und heißt jetzt: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. 1996 Das Bayerische Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern (BayGlG) wird zunächst für 10 Jahre verabschiedet. Nach einer Postkartenaktion der Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen Gleichstellungsstellen wird das Gesetz 2006 unbefristet verlängert.

2006 Gesetze Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) tritt in Kraft. Mit diesem Gesetz kommt Deutschland der EU-Verplichtung nach, den Schutz vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, Religion oder Weltanschauung, des Alters, einer Behinderung und der sexuellen Identität in nationales Recht umzusetzen. Mit dem AGG wird auch das seit 1994 geltende Gesetz zum Schutz der Beschäftigten vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz (Beschäftigtenschutzgesetz) abgelöst. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wird eingerichtet.

trotz des herausfordernden Auftakts im Grundgesetz ist die Gleichberechtigung der Frau zunächst nur schleppend vorangekommen. Immer wieder hat es der Nachhilfe durch das Bundesverfassungsgericht bedurft, um klar zu machen, dass die damals noch herrschende Auffassung von der Vorrangstellung des Mannes und das überkommene Ehemodell eine Ungleichbehandlung von Frau und Mann nicht zu rechtfertigen vermögen. Jutta Limbach 1. Präsidentin des Bundesverfassungs gerichts 1994 2002 Gesetze ohne die Frauenförderpläne, die Frauen- und später Gleichstellungsbeauftragten, die Bundesund Länderberichte zur Gleichstellung bis hin zu den kontroversen Debatten um Frauenquoten und die Maßnahmen des Art. 3 Grundgesetz durch aktive Erweiterung zur Gleichberechtigung wäre es zu den heutigen Antidiskriminierungsgesetzen 2006 nicht gekommen. Rita Süssmuth Bundesfrauenministerin von 1985 1988

Beruf 1927 Das Gesetz zum Schutz der Mütter und zur Wöchnerinnen- Fürsorge tritt in Kraft. 1952 wird mit der Neufassung des Mutterschutzgesetzes ein Kündigungsschutz und Beschäftigungsverbote verankert. Heute gilt ein Beschäftigungsverbot von 14 Wochen (6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Entbindung). 1977 wird das Leitbild der Hausfrauenehe mit der Reform des Ehe- und Familienrechts aufgehoben. Die Frau braucht für eine Erwerbstätigkeit nicht mehr die Zustimmung des Mannes. 1986 tritt das Bundeserziehungsgeldgesetz in Kraft. Seit 2001 tritt an die Stelle des Erziehungsurlaubs die Elternzeit. 2001 wird mit dem Teilzeit- und Befristungsgesetz das Recht auf Teilzeitarbeit eingeführt

2001 Zur Veränderung des geschlechtsspeziischen Berufswahlverhaltens wird zunächst der Girls' Day eingeführt. Mädchen sollen die Chance haben, ihre Berufsorientierung auf handwerkliche, technische und natur wissenschaftliche Felder zu erweitern. Beruf 2011 wird bundesweit der Boys Day zur Steigerung des Männeranteils in sozialen und dienstleistungsorientierten Berufen eingeführt.

Beruf 2008 Zum ersten Mal indet der Equal Pay Day zur Bekämpfung der Lohnungleichheit statt. Auch im 21. Jahrhundert verdienen Frauen in Deutschland 23 Prozent weniger als Männer, in Führungspositionen sogar 33 Prozent weniger! Damit ist Deutschland unter den Schlusslichtern im europäischen Vergleich.

Gewalt gegen Frauen 1976 Berlin Das erste Frauenhaus in Berlin-West wird gegründet Gründung von Frauenhäusern in Mittelfranken 1978 Erlangen 1979 Nürnberg 1990 Fürth 1993 Ansbach 1995 Schwabach

1994 Der Schutz vor sexuellem Missbrauch von Mädchen und Jungen wird im Strafgesetzbuch verankert. Das Beschäftigtenschutzgesetz tritt in Kraft. Hier wird der Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz geregelt. Seit 2006 ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Kraft, das das Beschäftigtenschutzgesetz abgelöst hat. 1997 Gewalt gegen Frauen Vergewaltigungsverbot in der Ehe, seit 2004 steht Vergewaltigung in der Ehe unter strafrechtlicher Verfolgung. 2002 tritt das Gewaltschutzgesetz in Kraft. Es wird z.b. die Zuweisung der gemeinsamen Wohnung an die misshandelte Frau erleichtert. Auch kann ein befristetes Kontakt- und Näherungsverbot durch die Polizei ausgesprochen werden. und seit 2007 erfüllen Nachstellungen (Stalking) einen Straftatbestand.

Politik 1968 Eine neue Frauenbewegung entsteht unter dem Motto:»Das Private ist Politisch«1975 Im Internationalen Jahr der Frau indet die Erste Weltfrauenkonferenz in Mexiko statt. Auf dieser Konferenz wird ein Weltaktionsplan zur Verbesserung der Situation der Frau vorgestellt. 1980 und 1985 inden weitere Weltfrauenkonferenzen statt. Die Vierte Weltfrauenkonferenz indet 1995 unter dem Motto Handeln für Gleichberechtigung, Entwicklung und Frieden in Peking statt.

189 Regierungen verplichten sich in Peking, geschlechtsbezogene Perspektiven in alle politischen Entscheidungen und Programme aufzunehmen (Gender Mainstreaming). Politik 1997 Mit dem Amsterdamer Vertrag werden alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verplichtet, die Gender Mainstreaming-Strategie anzuwenden. Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein zu berücksichtigen, um das Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern effektiv verwirklichen zu können.»wer Gender nicht versteht, versteht die Welt nicht«susanne Baer 2008, Richterin am Bundesverfassungsgericht ehemalige Leiterin des Gender-Kompetenzzentrums