SUN-AREA. Forschungsprojekt



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Forschungsprojekt SUN-AREA Standortanalyse für Photovoltaik-Anlagen durch hochauflösende Sensoren in der Fernerkundung Entwicklung eines Solardachkatasters

In der Sonne finden wir die Lösung zu unseren Energieproblemen Mit SUN-AREA finden wir den Weg dorthin VORWORT VON PROF. DR. KLÄRLE Das Forschungsprojekt SUN-AREA erbringt den Nachweis: In Deutschland sind ca 20% der vorhandenen Dachflächen für die solare Energienutzung geeignet.diese können deutschlandweit ca. 70% des privaten Strombedarfs decken und entsprechen mehr als dem 100- fachen der heutigen Nutzung. SUN-AREA liefert einen nachhaltigen Beitrag zur Wertschöpfung der Geoinformatik und erschließt das Anwendungsfeld der Solarpotentialanalyse im Gebäudebestand. Ich freue mich, durch SUN-AREA das Solarenergiezeitalter unserer Gesellschaft ein Stück näher gebracht zu haben und somit dem Klimawandel entgegenzuwirken. Prof.Dr.Klärle 2

Auf einem Dach in Osnabrück DIE ZIELE Das Forschungsprojekt SUN-AREA umfasst die Standortanalyse für Photovoltaik- und thermische Solaranlagen über Laserscannerdaten auf Dachflächen. Das Forschungsprojekt SUN-AREA verfolgt folgende Ziele: das Energiepotenzial jeder Stadt verlässlich zu berechnen mittels Laserscannerdaten optimale Standorte für Photovoltaik und thermische Solaranlagen zu finden Ein Solarkataster zu erstellen in dem das Solarpotential jedes einzelne Dachteils dargestelt wird jede geeignete Dachfläche über eine WebGIS- Anwendung darzustellen Ermöglicht wird dies durch die Anwendung Geographischer Informationssysteme (GIS). Auf der Basis von Flugzeugscannerdaten und Grundrissdaten gilt es Standorte zu finden, die für die Gewinnung von Solarenergie optimal geeignet sind.dabei geht es insbesondere um die Interpretation der Dachform, Neigung, Ausrichtung und Verschattung unter Berücksichtigung des lokalen Globalstrahlungswerts 3

DIE KOPERATIONSPARTNER 4 Das Projekt SUN-AREA wurde unter der Leitung von Frau Prof.Dr.Martina Klärle und Mitwirkung von Dipl.-Ing. Dorothea Ludwig und Dipl.-Geoinf. Sandra Lanig mit den Kooperationspartnern IGF (Institut für Geoinformatik und Fernerkundung, Universität Osnabrück) und der Firma TopScan (Rheine) an der Fachhochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, von Januar 2006 bis März 2008 durchgeführt. Seit Oktober 2004 konnte bereits während der Voruntersuchungen zum Forschungsprojekt ein Netzwerk von Partnern und Kooperationsbeziehungen gebildet und der regionale Wissens- und Technologietransfer aufgebaut werden.durch die Forschungskooperationen konnte ein Netzwerk von Partner aufgebaut werden. TopScan, Gesellschaft zur Erfassung topographischer Informationen, Herr Dr. Joachim Lindenberger, ist ein Unternehmen aus der Wirtschaft und mit der Planung, Durchführung und Auswertung von Laserscannermessungen beschäftigt. Das IGF, Institut für Geoinformatik und Fernerkundung an der Universität Osnabrück, Herr Prof. Dr. Ehlers, ist als Partner aus dem Hochschulumfeld in den Bereichen der Weiterentwicklung der Geo- und Umweltinformatik, der Geoinformatikentwicklungen in Landschaftsökologie und Raumplanung sowie der Weiterentwicklung von Fernerkundungsmethoden tätig.

DIE BERECHNUNGSMETHODIK Die entwickelte SUN-AREA Methode zeichnet sich durch die Integration ausschließlich vorhandener Daten aus.grundlage für die Anwendung sind hochauflösende Laserscannerdaten.Die unregelmäßig verteilten Messpunktwolken bestehen aus x-y-koordinaten und einem Höhenwert.Diese werden mittels eines im Rumpf des Flugzeugs integrierten Sensors erhoben, der ein scannen der Geländeoberfläche ermöglicht. Das flugzeuggetragene Laserscanningverfahren ermöglicht durch die Aufnahme von Mehrfachreflexion des Laserstrahls (first und last echo) die Differenzierung von Objekt- und Geländeoberfläche.Über eine anschließende Klassifizierung der Höhenpunkte kann ein Digitales Geländemodell (DGM) als auch ein Digitales Oberflächenmodell (DOM) erstellt werden. Mit einer Punktdichte von etwa 4 Punkten pro m 2 und einer Lage- und Höhengenauigkeit von ca. 0,10 m besteht die Möglichkeit, kleinste Strukturen auf Dachflächen (Schornsteine, Gauben) zu erfassen und bei der Berechnung zu berücksichtigen.zur Lokalisierung der Gebäude werden zudem die Gebäudeumrisse aus der ALK (Automatisierte Liegenschaftskarte) hinzugezogen. Zur Berechnung der Einstrahlungsenergie auf die Dachfläche wird der Globalstrahlungswert der für Osnabrück auf eine horizontale Fläche auftrifft, aus dem 20-jährigen Mittel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) zu Grunde gelegt. 5

DIE BERECHNUNG DER STANDORTEIGNUNG IM DETAIL 6 Das Forschungsprojekt SUN-AREA ermöglicht die Entwicklung einer vollautomatisch ablaufenden Methode, die es erlaubt, für große Gebiete aus hochaufgelösten Laserscanningdaten vollautomatisch das Solarenergiepotential eines jeden Gebäudes zu errechnen.möglich ist die Berechnung über Standard GIS-Funktionalitäten, die die Standortfaktoren Dachneigung, Dachexposition, Verschattung, Dachflächengröße und Globalstrahlung ermitteln und auf Grundlage dessen den zu erwirtschafteten Stromertrag über eine PV-Anlage berechnen. Dachneigung: Stellt den Winkel von der Horizontalen zum Bezugspunkt in Grad dar.die optimale Neigung für Photvoltaik-Anlagen liegt bei 37. Exposition: Stellt die Richtung der größten Neigung in Grad dar.die Ausrichtung des Daches ist neben der Neigung maßgeblich für die Nutzung der Globalstrahlung. Eine nach Süden exponierte Dachfläche nutzt die Energie bis zu 100%. Eine Ausrichtung nach Ost oder West kann noch eine Energieausbeute von 80% nutzen. Verschattung: Teilverschattungen einzelner Module können zu starken Ertragseinbußen der Anlage führen, da diese in der Regel in Reihe geschaltet sind und die schwächste Zelle den Gesamtstrom vorgibt. Globalstrahlungsenergie auf die Dachfläche: Für die Berechnung von Solaranlagenerträgen ist die Einstrahlungsstärke entscheidend.grundlage

ist der horizontale Globalstrahlungswert im 20jährigen Mittel am Betrachtungsort, der vom DWD erhoben wird, sowie der Neigungs- und Ausrichtungswert der Dachfläche.In Deutschland existiert ein deutliches Nord-Südgefälle.Die höchsten Einstrahlungswerte liegen in Bayern und Baden- Württemberg.Dies ist durch die südliche Breitenlage und das wolkenärmere, kontinentalere Klima zu begründen. Flächengröße: Experten sprechen von einer Mindestleistung von 3 KWp die für einen wirtschaftlich sinnvollen Betrieb einer Photovoltaik-Anlage notwendig sind. Für einen KWp werden je nach Wirkungsgrad der Anlage ca.6,5 10 m 2 benötigt. Aufgrund der auf Flachdächern notwendigen Aufständerungen der PV-Module müssen diese eine Mindestflächengröße von 45m 2 aufweisen. Über die Abfolge von GIS-Analysefunktionen werden die für die Berechnung des Solarenergiepotentials wichtigen fünf Standortfaktoren berechnet, bzw. gehen als fester Wert in die Berechnung ein.darauf aufbauend kann der mittlere Jahresertrag an Strom und die damit verbundene CO2-Einsparung ermittelt werden. Für die Verschattungsanalyse muss ein flächendeckendes Höhenmodell zu Grunde gelegt werden, um die Verschattung durch z. B. am Haus stehende hohe Bäume oder höhere benachbarte Häuser zu berücksichtigen. Für unterschiedliche Tages- und Monatszeiten werden Schattenmomente berechnet, eine Interpolation zwischen den einzelnen Berechnungsergebnissen präsentiert eine lückenlose Verschattungsanalyse für das Jahr. Auf der Dachfläche verschattete Bereiche werden für die nachfolgende Berechnung nicht weiter berücksichtigt. 7

Solarpotenzial für 70.000 Dächer in Osnabrück Eignung potenzieller PV-Modul- CO2-Ein- Stromertrag fläche sparung in MWh/a in m 2 in t sehr gut 65.682 512.529 33.760 gut 171.161 1.405.114 87.977 bedingt 12.288 122.447 6.316 Gesamt 249.131 2.040.091 128.053 DIE MODELLREGION OSNABRÜCK DAS SOLARPOTENZIAL Pilotregion ist das Stadtgebiet von Osnabrück.Die Stadt gab 2005 eine Laserbefliegung mit einer Aufnahmedichte von 4 Punkten pro m 2 in Auftrag.Dies ermöglichte die Entwicklung und erste Anwendung der Methode anhand des insgesamt ca. 70.000 Gebäude umfassenden Stadtgebietes mit einer Flächengröße von 120 km 2.Im Zuge der Befliegung am 12. und 13. Juli 2005 wurden 630 Mio. Rohpunkte in 600 m Höhe über Grund aufgenommen. Das Potenzial auf Osnabrücks Dachflächen ist groß. Auf 27.500 Gebäuden sind 2 km 2 Dachfläche für die Photovoltaik-Nutzung optimal geeignet.über diese Fläche könnten 249.000 MWh/a Strom gewonnen werden, die den derzeitigen Strombedarf aller Privathaushalte von Osnabrück (233.000 MWh/a, Stand 2006) mehr als vollständig decken würden. Neigung 8

SUN-AREA ermöglicht neben der Ermittlung des Solarenergiepotentials, auch die Klassifizierung der potentiellen Eignungsflächen hinsichtlich der empfehlenswerten Modultypen. Abhängig von der Dachneigung, Ausrichtung und Verschattung kann die diffuse und die direkte Sonneneinstrahlung separat ermittelt werden.durch die Integration der Gebäudenutzungsarten aus den amtlichen Geobasisdaten, ist eine Aussage möglich, welche Dachflächen sich für welchen Modultyp eignen (z.b. Mono-, Polychristalin, Dünnschicht oder z.b. CIS-Technologie). Ergebnisse: Solarpotenzial differenziert nach Gebäudeart Gebäudeart Kriterien potenzielle Modulfläche in qm potenzieller Stromertrag Private Wohngebäude Private Wohngebäude < 25 qm Fläche; > 75% Ertrag; 488.962 geeignet für Solarthermie > 25 Neigung > 25 qm Fläche; > 90% Ertrag; 574.019 69.000 MWh/a > 25 Neigung Städtische Gebäude, > 25 qm Fläche; Schulen, Kasernen > 90% Ertrag; 71.511 9.000 MWh/a ( Satteldächer ) > 25 Neigung Stadt, Industrie und > 100 qm Fläche; Gewerbe ( Schwach > 75 % Ertrag; 208.420 24.000 MWh/a geneigte Dächer ) < 25 Neigung Stadt, Industrie und > 100 qm Fläche; Gewerbe ( Flachdächer ) > 75 % Ertrag; 544.870 71.000 MWh/a < 5 Neigung Exposition Solarpotenzial 9

Potenzialanalyse eines einzelnen Gebäudes Eignung: sehr gut (96%) Fläche: 307m 2 Ertrag: CO2-Einsp.: 38.483 kwh/a 20t/a Strombedarf für: 26 Personen sehr gut geeignet gut geeignet bedingt geeignet Verschattung ZUSAMMENARBEIT MIT DER STADT OSNABRÜCK 10 Das von der Fachhochschule Osnabrück initiierte Forschungsprojekt wurde mit sehr großem Interesse von der Stadt Osnabrück aufgenommen und unterstützt.die der Stadt am Ende der Berechnung überlassenen Ergebnisdaten sollten nicht nur intern gesammelt, sondern auch die Bürger auf Grundlage dessen zur Installation von Modulen und Kollektoren animieren werden. So werden die Ergebnisse über einen Geodaten-Server im Internet jedermann zur Verfügung gestellt (www.osnabrueck.de/sun-area). Auf einem Stadtplan ist jedes einzelne von ungefähr 70.000 Gebäuden farblich gekennzeichnet, je nach dem, wie hoch der zu erwartende Solarertrag jeweils ist. Wer im Internet die Straße und Hausnummer angibt, kommt sofort zu dem gewünschten Gebäude.Ist dieses rot gekennzeichnet, erzielt das ausgewählte Dach mindestens 95 Prozent der maximal möglichen Solarstrahlung und ist sehr gut geeignet. Ist es orange, erreicht das Dach immerhin noch mindestens 81 Prozent Einstrahlungsenergie. Folgt man dem Link Solareignung, werden zu jedem gewünschten Gebäude die mögliche Modulfläche und der daraus resultierende Jahresertrag in Kilowattstunden ausgewiesen.

Am 22. November 2007 wurde das erste Solarkataster über den Dächern von Osnabrück von den Mitwirkenden freigeschaltet. Nachdem das Projekt SUN-AREA im November 2007 abgeschlossen wurde, startete im Anschluss das Nachfolgeprojekt Sun-Power.Die Stadt Osnabrück hat in einem zunächst kleinräumigen Testgebiet der Stadt alle Eigentümer von gut oder sehr gut geeigneten Dachflächen persönlich angeschrieben, und ihnen ein kostenloses Beratungsgespräch durch erfahrene externe Berater über die Möglichkeiten zur Nutzung der Dachfläche angeboten. Das Ziel der Stadt ist es, dass ein Maximum der geeigneten Dachflächen für Solarenergie genutzt wird.in den Beratungsgesprächen sollen technische Informationen zu den unterschiedlichen Photovoltaikmodulen, zur Statik des Gebäudes, zu Einspeisevergütungen und zur Wirtschaftlichkeit, sowie zu Vor- und Nachteilen von Eigenbetrieb oder Verpachtung von Dachflächen vorgestellt werden. Osnabrück verfügt über ein enormes Potenzial.Wenn all die gut oder sehr gut geeigneten Dächer tatsächlich mit Photovoltaikmodulen belegt würden, könnten neben der Deckung des privaten Stromverbrauchs, Investitionen in Höhe von 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro angestoßen und 128.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich eingespart werden. 11

Fachhochschule Osnabrück Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsbau Oldenburger Landstraße 24, D-49090 Osnabrück Tel.: 0541/969-5040 Das Forscherteam stellt sich vor: Prof.Dr.Martina Klärle Dipl.-Ing.Dorothea Ludwig Dipl.-Geoinf. Sandra Lanig E-Mail: m.klaerle@fh-osnabrueck.de SUN-AREA E-Mail: d.ludwig@fh-osnabrueck.de Standortanalyse für Photovoltaik-Anlagen durch hochauflösende Sensoren in der Fernerkundung Das Projekt SUN-AREA wird von der AGIP (Arbeitsgruppe innovative Projekte) vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen finanziert. Weitere Informationen zum Forschungsprojekt unter: www.al.fh-osnabrueck.de/sun-area.html