häáã~ìåçäáçäçöáëåüésáéäñ~äíáåaéìíëåüä~åçët äçéêå ëåüωíòéåóòéüåcçêçéêìåöéåçéë_rka Stand: 09. Dezember 2009 Die derzeitige Klimakonferenz in Kopenhagen lenkt auch den Blick auf die Möglichkeit, Klima schädliches in den Wäldern zu speichern. Die Inventurstudie 2008 zeigt, dass Wälder einen wertvollen Beitrag zur Bindung von leisten könnten. Die Studie wurde von der Bundesregierung in Auftrag gegeben und vor kurzem veröffentlicht, um die Wälder Deutschlands im Rahmen des Kyoto-Protokolls anrechnen zu lassen. Schon jetzt binden die 3,5 Mrd. Kubikmeter der oberirdischen Holzmasse der Bäume in Deutschlands zusammen mit ihren Wurzeln 1,23 Mrd. t Kohlenstoff. Dies entspricht etwa dem 5 ½-fachen jährlichen -Ausstoß Deutschlands. Jedes Jahr wachsen 115 Mio Kubikmeter neues Holz nach. Dieses Holz entzieht der Atmosphäre rd. 110 Mio t, was in etwa dem jährlichen - Ausstoß aller bundesdeutschen PKW s entspricht. Die Inventurstudie 2008 ist leider auch ein Beleg dafür, dass Deutschland viel zu wenig die Möglichkeit wahrnimmt, Wälder als Kohlenstoffsenke zu nutzen. Schuld daran sind die zu hohen Holznutzungen, die fast den gesamten jährlichen Zuwachs umfassen. So hat sich nach Ermittlung der Inventurstudie 2008 auf Grund der intensiven Nutzung die jährliche die Speicherleistung der Wälder von 17 Mio Tonnen in den Jahren bis 2002 auf derzeit 4,7 Mio Tonnen verringert. In den alten Bundesländern ist die Kohlenstoffsenkenwirkung völlig zum Erliegen gekommen. Weil zudem viele Fichtenwälder in Folge der Klimaerwärmung absterben, besteht andererseits die Gefahr, dass aus Deutschlands Wälder Klima schädliches Kohlendioxyd entweicht. Fichtenwälder werden so zur -Quelle anstatt zur CO2-Senke. Eng mit dem Klimaschutz ist auch die Sicherung der Artenvielfalt in den Wäldern verbunden. Auch hier haben sowohl die Forst-, Natur- wie die Artenschutzpolitik der Bundesregierung bislang auf weiter Strecke versagt. Nachfolgend stellt der BUND zu diesen zwei zentralen Herausforderungen waldpolitischen zehn Forderungen. 1
fpí~äáäét äçéê~äë`l O JpÉåâÉëÅÜΩíòÉåÓ_áçÇáîÉêëáí íéêü~äíéå Die in den Wäldern Deutschlands gespeicherte Menge an Kohlenstoff beträgt pro Hektar 120 Tonnen. Stabile Wälder wie beispielsweise unsere Laubwälder könnten jedoch weitaus größere Mengen Kohlenstoff speichern und somit der Atmosphäre das Klima schädliche entziehen. Verschiedenste Studien zeigen, dass die Kapazität zur Speicherung von Kohlenstoff mit dem Alter des Waldes ansteigt und nicht absinkt. Instabile, standortswidrige Fichtenwälder (in Dtl. rd. 2,5 Mio Hektar) werden dagegen immer mehr zu einer -Quelle. Weil sie sehr Katastrophen (Sturmkatastrophen, Trockenstress und Borkenkäferanfälligkeit) anfällig sind, entstehen häufig ausgedehnte Kahlflächen, auf welchen nicht nur das in den Bäumen gebundene, sondern auch das der Streuauflage und des Bodenhumus aus dem Waldökosystem entweicht. Über 200.000 Hektar Fichtenwälder sind in den letzten Jahren bereits zu Kahlflächen geworden. Mit bundesweit 106 Mio Kubikmeter Holz werden jedes Jahr 93 % des Holzzuwachses genutzt. In den Landeswäldern sind es sogar 100 %. Allein beim Laubholz werden rd. 2,5 Mio Kubikmeter exportiert, entsprechend ca. 30 Prozent des Stammholzes. Ein Großteil der Laubbaumnutzung wird zudem nicht zu langlebigen Holzprodukten verarbeitet. Gerade bei der Baumart Buche verschwindet stattdessen über die Hälfte der Holzmenge im Brennholz oder Papierholz - mit steigender Tendenz. Nachfolgende Tabelle zeigt, dass solche Nutzungen schon nach kürzester Zeit das im Holz gebundene CO2 wieder freisetzen. Holzverwendung Brennholz Zellstoff/Papier Möbel Bauholz Nutzholz insgesamt zum Vergleich: Buchenstamm Totholz Durchschnittliche Nutzungsdauer ( Zeitpunkt der CO2-Freisetzung) 1 Jahr 3 Jahre 25 Jahre 51 Jahre 21 Jahre 350 450 Jahre 28 Jahre Tabelle: Mittlere Lebensdauer von Holzprodukten (nach einer Studie aus Thüringen) 2
cçêçéêìåöéåçéë_rkaw NK wìã^ìëöäéáåüçéê`l O JnìÉääÉåÇìêÅÜÇÉåsÉêäìëíÇÉêcáÅÜíÉåï äçéê ëçääéåçáéçìêåüëåüåáííäáåüéåeçäòîçêê íéáåçéåi~ìäjìåç q~ååéåï äçéêåîéêççéééäíëçïáéáåëí~äáäéåháéñéêåï äçéêåìãrmb ~åöéüçäéåïéêçéåk a~òìëáåççáébáåëåüä ÖÉáåÇáÉëÉåt äçéêåçéìíäáåüòìêéçìòáéêéåkaéê báåëåüä~öîçå^äíí~ååéåáëíòììåíéêä~ëëéåkfåi~ìäï äçéêå~äsmg~üêé ëáåççáéeçäòéáåëåüä ÖÉëçä~åÖÉ~ìÑÇáÉe äñíéçéëä~ìñéåçéå wìï~åüëéëòìäéöêéåòéåiäáëçéêöéñçêçéêíésçêê~íë~ìñä~ìéêêéáåüíáëík t~äçäéëáíòéêiçéåéåçìêåüçáésçêê~íë~åüéäìåöéáåïáêíëåü~ñíäáåüéê k~åüíéáäéåíëíéüíiéêü~äíéåéáåéåñáå~åòáéääéå^ìëöäéáåü~ìëéáåéã t~äçñçåçiçéê~ìëjáííéäåçéêfããáëëáçåë~äö~äéåìåç~ìë píéìéêãáííéäåñáå~åòáéêíïéêçéåëçääk OK bëëáåçeçäòéêççìâíéòìñ êçéêåiçáé`l O ä~åöñêáëíáöñéëíäéöéåk eçäòîéêïéåçìåöéåiçáé`l O ê~ëåüñêéáëéíòéåiãωëëéåâêáíáëåü ÜáåíÉêÑê~ÖíïÉêÇÉåKaÉêeçäòJìåÇm~éáÉêîÉêÄê~ìÅÜãìëëêÉÇìòáÉêí ïéêçéåkoéåóåäáåöé~éáéêãìëëîéêëí êâíöéñ êçéêíïéêçéåiçáé kìíòìåöëç~ìéêîçåeçäòéêççìâíéåãìëëçìêåüä~åöäéäáöémêççìâíé ìåçh~ëâ~çéååìíòìåöéêü ÜíïÉêÇÉåKaáÉÉåÉêÖÉíáëÅÜÉeçäòåìíòìåÖáå cçêãîçåpåüéáíüçäòie~åâëåüåáíòéäìåçméääéíëç~êñåìêáão~üãéå ÉáåÉêÖÉë~ãí âçäçöáëåüéå_éíê~åüíìåöéêñçäöéåeîk~kbåéêöáééññáòáéåòi t~äççêíå ÜÉI_áçíçéÜçäòÉêÜ~äíìåÖFK PK aéêbñéçêíîçåi~ìää ìãéåìåçç~ê~ìëüéêöéëíéääíéåmêççìâíéå~ìë ÇÉãbrJo~ìãáëíòììåíÉêë~ÖÉåK QK pí~åççêíïáçêáöét äçéêi~ääéåîçê~åçáécáåüíéåï äçéêiëáåç ëåüåéääëíéåëãáíëí~åççêíüéáãáëåüéå_~ìã~êíéåòììåíéêä~ìéåiìãäéá ÉáåÉã^ÄëíÉêÄÉåÇÉêcáÅÜíÉÇáÉáã_çÇÉåÖÉä~ÖÉêíÉå`l O JjÉåÖÉåìåÇ k ÜêëíçÑÑÉòìÉêÜ~äíÉåK RK wïáåöéåçésçêê~ìëëéíòìåöñωêéáådéäáåöéåçéët~äçìãä~ìëáëíéáåé ^ìñüéäìåöçéêà~öçêéåüíäáåüéåoéëíêáâíáçåéåäéáçéê_éà~öìåöçéëoéüj ìåçoçíïáäçéëçìêåüçáémçäáíáâk fåëäéëçåçéêéëáåççáég~öçòéáíéåñωê~ääéëtáäçòìü~êãçåáëáéêéåìåç ^ÄëÅÜìëëéä åéäéçáöäáåü~äëjáåçéëí~äëåüìëëéä åéîçêòìëéüéåk kçíïéåçáöëáåçéáåséêäçíçéêtáäçñωííéêìåöëçïáéêéîáéêïéáëé dìí~åüíéåìåçtéáëéêò ìåék 3
ffk^êíéåëíéêäéåáåçéåt äçéêåëíçéééåóhäáã~ëåüωíòéå Die Rolle alter und vorratsreicher Wälder als Kohlenstoffspeicher bildet mit dem Schutz der biologischen Vielfalt eine ideale Synergie. Die Waldnutzung der letzten Jahrhunderte hatte dramatische Auswirkungen auf die Artenvielfalt in den Wäldern. Auf riesigen Waldflächen wurden die ursprünglichen Waldarten ausgerottet, weil die alten Wälder in Fichten-, Kiefern und Douglasienplantagen umgewandelt wurden. Allein die Buche, einst die häufigste unserer Baumarten, ist auf einen Anteil unter 20 % gesunken. Noch schlimmere Verluste hat die Baumart Tanne erlitten. Der einstige Artenreichtum dieser Wälder, der auf weit über 10.000 Tier- und Pflanzenarten geschätzt wird, ist somit auf 80 % der Waldfläche verschwunden. Aber auch dann, wenn Laubwälder erhalten wurden, haben sich die intensive Durchforstung und der Aushieb vermeintlich minderwertiger Bäume negativ auf die Artenvielfalt in diesen Wäldern ausgewirkt. Generell werden unsere Laubbäume weit vor ihrer natürlichen Lebensspanne genutzt. Die wertvolle natürliche Zerfallsphase entfällt. Die ökologische Qualität der Wälder nimmt ab. Bäume mit Faulstellen, Starkästen, Schürfwunden oder Baumhöhlen sind jedoch als Strukturelemente unverzichtbarer Lebensraum für unzählige Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Ob Mittelspecht oder Rauhfußkauz, ob Fledermaus oder Haselmaus, ob Hirschkäfer oder Hautflügler alle sind auf Altbäume und Totholz angewiesen. Baumhöhlen sind Kinderstube und Überwinterungorte. Moderholz dient als Unterschlupf für Salamandern und Kröten, für Eidechsen und Ringelnattern. In hohlen Baumstrünken versteckt sich die Wildkatze. Deutschland hat sich im Zuge der internationalen Programme zum Schutz der biologischen Vielfalt dazu verpflichtet, die heimische Artenvielfalt zu sichern. Dazu sind erheblich größere Anstrengungen erforderlich als bislang der Fall. cçêçéêìåöéåçéë_rkaw SK fåi~ìäï äçéêåëáåçéêçeéâí~êãáåçéëíéåëqmcéëíãéíéêqçíüçäòìåç NM_áçíçéÄ ìãéç~ìéêü~ñíòìéêü~äíéåkaáékìíòìåöéåáå~äíéåi~ìäj ìåçq~ååéåï äçéêëáåçëçòìéñíéåëáîáéêéåiç~ëëçáéeçäòîçêê íéåáåüí ìåíéêrmmcéëíãéíéêéêçeéâí~ê~äëáåâéåk_éáçéêt~äçéñäéöéëáåç _áçíçéä~ìã~åï êíéêòìëåüçåéåkaáéåéö~íáîé^ìëäéëéìåççéêñä ÅÜáÖÉ ^ìëüáéäîçåtéáåüä~ìää ìãéåëáåçòììåíéêä~ëëéåk TK jáííéäñêáëíáöëçääéånmbçéêt~äçñä ÅÜÉ~ìëÇÉêkìíòìåÖÖÉåçããÉå ïéêçéåk UK aáécçêëíïáêíëåü~ñíëéä åéëáåçòìâçêêáöáéêéåk ^êíéåëáåüéêìåöëéêçöê~ããéìåçk~íìêëåüìíòòáéäéëçääéåç~êáåáåíéöêáéêí ïéêçéåk 4
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