Wörterbuch ASTHMA & COPD atemwege Partner der Pneumologie
Die Lunge Alveolen Bläschen der Lunge, die für den sogenannten Gasaustausch zuständig sind, d. h. hier wird der Sauerstoff ins Blut aufgenommen und Kohlen dioxid an die Ausatemluft abgegeben. Bronchiolen = kleinste Äste der Bronchien Alveolen (Lungenbläschen) Sauerstoff aus der Atemluft wird ins Blut abgegeben Kohlendioxid aus dem Blut wird über die Atemluft abtransportiert Bronchien Verzweigung der Luftwege, über die die Atemluft in der Lunge verteilt wird. Bronchiolen Die feinsten Verzweigungen der Bronchien, die in den Lungen bläschen münden. 2
Staub Flimmerhärchen Becherzelle Flimmerzelle Abb. Bronchialschleimhaut Flimmerhärchen Die Schleimhaut der Atemwege trägt Flimmerhärchen. Diese transportieren kleine Fremdkörper, wie Staub und Bakterien, die auf der Schleimhaut hängen bleiben, aus der Lunge nach oben in Richtung Rachen, wo sie ausgehustet und heruntergeschluckt werden. Bronchiallumen Innerer Durchmesser der Bronchien. Bei Asthma und COPD oft reduziert. Alveolen Luft in Alveolen gefangen Bronchialmuskulatur entspannt angespannt normal Bronchialschleim vermehrt und zäh Bronchialwand und -schleimhaut verdickt und entzündet asthmatisch 3
Allergien & Lungenerkrankungen Allergen Eine Substanz (z. B. Tierhaare, Blütenpollen) die eine allergische Reaktion hervorrufen kann. Allergie Eine Überreaktion des Immunsystems auf eine körperfremde, aber normalerweise harmlose Substanz, z. B. Blütenpollen. Asthma bronchiale Ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege mit einer Überempfindlichkeit. Es treten oft anfallartige Beschwerden wie Atemnot und Husten auf, die häufig durch äußere Reize verstärkt oder ausgelöst werden. Auswurf Schleim, der in den Bronchien gebildet wird und aus dem Atemtrakt abgehustet wird. Bronchitis Entzündung der Schleimhäute der Bronchien, die oft durch Viren ausgelöst wird und mit Husten und Schleimauswurf einhergeht. Anstrengungs- / Belastungsasthma Asthma, das in Folge körperlicher Anstrengung wie z. B. Sport auftritt. Es ist meistens keine eigenständige Asthmaform sondern tritt in den meisten Fällen bei bereits bestehendem Asthma auf und ist oftmals ein Anzeichen dafür, dass die Erkrankung nicht ausreichend behandelt ist. Häufig treten Symptome wie Atemnot und Reizhusten auf, die durch kalte und trockene Luft begünstigt werden. Anstrengungsasthma nimmt bei regelmäßiger körperlicher Aktivität ab, weshalb auch Patienten, die an Anstrengungsasthma leiden, Sport treiben sollten. Chronisch (dauerhaft) Chronische Erkrankungen entstehen eher langsam und halten dauerhaft an, da die Erkrankung nicht vollständig ausheilt oder die Ursache nicht behoben werden kann. Ziel der Therapie einer chronischen Erkrankung ist es daher, den Patienten optimal mit Medikamenten einzustellen und ihm so ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen sowie eine Verschlimmerung der Erkrankung zu verhindern. Asthma bronchiale gehört zu den chronischen Erkrankungen. COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (chronisch = dauerhaft, obstruktiv = verengt), die durch eine dauerhafte Verengung der Atemwege gekennzeichnet ist. Die Erkrankung wird meist durch Rauchen verursacht und verschlimmert sich mit der Zeit. 4
(Lungen-) Emphysem Beim Lungenemphysem kommt es zu einer dauerhaften Überblähung (gesteigerter Luftgehalt) der Lunge. Es entsteht durch die Zerstörung der kleinsten Bronchien und der Alveolen, wodurch der Gasaustausch verringert wird. normal leicht schwer Das Lungengewebe der kleinsten Bronchiolen und Alveolen wird zerstört. Dadurch reduziert sich die Oberfläche für den Gasaustausch. Exazerbation Eine deutliche gesundheitliche Verschlechterung oder Verschlimmerung einer Erkrankung. Extrinsisches Asthma (allergisches Asthma; extrinsisch = von außen kommend) Asthma, das in Folge einer allergischen Reaktion auf eine Substanz (Allergen) auftritt. Dazu gehört auch das saisonale Asthma, das aufgrund einer Allergie auf bestimmte Pollen auftritt. Giemen Pfeifendes Geräusch, das während der Ausatmung entsteht. Histamin Körpereigener Botenstoff, der nach dem Kontakt mit einem Allergen durch das Abwehrsystem des Körpers freigesetzt wird und eine allergische Reaktion (Rötung und Schwellung der Schleimhäute, Verengung der Bronchien, Hautrötung, Juckreiz) hervorruft. Infektion Eine Infektion oder auch Infektionskrankheit ist eine durch einen Erreger hervorgerufene Erkrankung. Erreger von Infektionen können beispielsweise Viren, Bakterien oder Pilze sein. Die häufigsten sind Atemwegsinfektionen und Darminfektionen. Intrinsisches Asthma (nicht-allergisches Asthma; intrinsisch = von innen kommend) Typischerweise tritt das intrinsische Asthma erstmals in Folge einer Infektion oder Entzündung der Atemwege im Erwachsenenalter (> 40 Jahre) auf. Die Betroffenen reagieren auf unspezifische Reize, wie z. B. kalte Luft, Stress, Tabakrauch und/oder körperliche Belastung. Mischformen des Asthmas Diese Form des Asthmas tritt meist bei Erwachsenen auf. Dabei bestehen gleichzeitig ein allergisches Asthma (extrinsisches Asthma) und nicht-allergisches Asthma (intrinsisches Asthma), sowie eine erniedrigte Reizschwelle dafür, dass unspezifische Reize, wie z. B. Kälte und/oder Rauch, Asthmaanfälle auslösen. Pneumologie Lungenheilkunde, als Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit Erkrankungen der Atmungsorgane der unteren Atemwege beschäftigt. Trigger Englisches Wort für Auslöser. Trigger sind Faktoren, die allein keine Erkrankung verursachen können, aber bei bereits bestehender Krankheit Symptome auslösen oder verschlimmern können. Bekannte Trigger sind z. B. Temperaturschwankungen, sportliche Betätigung, Rauch und Erkältungen. 5
Diagnose Haben Sie noch Fragen, Finn? Anamnese Befragung zur Krankheitsgeschichte des Patienten durch den Arzt. Diese beinhaltet beispielsweise Fragen zu Art und Umfang der Beschwerden, die gesundheitliche Vorgeschichte und bekannte familiäre Belastungen. Einsekundenkapazität (FEV 1 ) Gibt die maximale Menge an Luft an, die nach tiefem Einatmen innerhalb der ersten Sekunde ausge atmet werden kann. ausatmen Ganzkörper-Plethysmographie (auch: Body-Plethysmographie) Verfahren zur Lungenfunktionsprüfung. Bei diesem Verfahren sitzt der Patient in einer luftdichten Kammer, in der sich der Druck beim Ein- und Ausatmen ändert. Er atmet über ein Mundstück in einen separaten Raum. So können eine Vielzahl von Atemparametern, wie der Atemwiderstand, die verbliebene Luft in der Lunge nach maximaler Ausatmung oder die totale Lungenkapazität bestimmt werden. Messung von Volumen- und Druckänderungen in der Kammer Messung der Atemstromstärke 6
Pricktest Allergietest, bei dem verschiedene Allergene in Tropfenform auf die Innenseite des Unterarms aufgetragen werden. Anschließend wird die Haut an den Stellen, an denen die Tropfen aufgetragen wurden, leicht aufgeritzt, so dass die Allergene in die Haut gelangen können. Reagiert der Patient auf eines der Allergene, kommt es im Bereich des entsprechenden Allergentropfens zu einer allergischen Reaktion wie z. B. Rötung oder Juckreiz. Reversibilitätstest Ermöglicht die Unterscheidung zwischen Asthma und COPD. Beide Erkrankungen gehen mit einer Verengung der Bronchien einher. Diese ist bei Asthma durch ein bronchienerweiterndes Medikament meist stark bis vollständig wiederaufhebbar, bei COPD hingegen meist nur teilweise. Beim Reversibilitätstest wird zunächst die Lungenfunktion gemessen, anschließend bekommt der Patient ein bronchienerweiterndes Medikament und die Lungenfunktion wird erneut gemessen. Fällt dieses Ergebnis besser aus als vor der Einnahme des Medikaments, kann die Diagnose Asthma mit großer Wahrscheinlichkeit gestellt werden. Tritt keine oder nur eine leichte Verbesserung ein, so liegt vermutlich eine COPD vor. Provokationstest Test zur Diagnose von aller gischem Asthma. Bei Verdacht auf allergisches Asthma wird das verdächtige Allergen inhaliert und parallel eine mögliche allergische Reaktion durch eine Lungenfunktionsprüfung ermittelt. Spirometrie / Spirometer Die Spirometrie ist ein Verfahren zur Lungen funktionsprüfung. Das dazu genutzte medizinische Gerät heißt Spirometer. Bei der Spirometrie atmet der Patient in ein Mundstück und die Menge sowie die Geschwindigkeit an ein- und ausgeatmeter Luft wird gemessen. Die Spirometrie dient zur Diagnose von Lungenerkrankungen wie z. B. Asthma und COPD. Vitalkapazität (VC) Das Luftvolumen, das der Patient nach maximaler Einatmung wieder maximal ausatmen kann. 7
Therapie Controller Medikamente zur Dauermedikation, die die Lungenfunktion stabilisieren und so dauerhaft die Symptome von Asthma und COPD unter Kontrolle bringen. Controller werden meist mit Hilfe eines Devices (s. Seite 12) eingenommen. Eine Ausnahme stellen Montelukast, Antikörper Roflumilast und Theophyllin (Entzündungshemmende Wirkstoffe) dar, die als Tablette eingenommen werden. In manchen Fällen und bei einem schweren Asthma kann eine Einnahme von Kortikoidtabletten notwendig werden. Dilatation Erweiterung der Bronchien. Adhärenz Umsetzung der gemeinsam vom Patienten und dem medizinischen Fachpersonal (Ärzte, Pflegekräfte) getroffenen Entscheidungen zur Erreichung der gestellten Therapieziele durch den Patienten. Applikation Anwendung/Verabreichung von Medikamenten, z. B. Gebrauch eines Asthmasprays. Bedarfsmedikation / Notfallmedikation / Notfallspray / Reliever Ein Medikament, das nicht regelmäßig, sondern nur bei akuten Beschwerden eingesetzt wird. Diese Medikamente haben oft nur eine kurze Wirkdauer. Compliance Therapietreue des Patienten. Gibt an, wie konsequent sich der Patient an die Vorgaben des Arztes hält. Hyposensibilisierung (Immuntherapie) Eine Hyposensibilisierung ist eine Behandlung, die darauf ausgerichtet ist, dass Allergiker nicht mehr auf die allergieauslösende Substanz re agieren sollen. Dem Patienten wird über einen längeren Zeitraum eine zunehmende Dosis des Stoffes verabreicht, auf den er allergisch reagiert. Indikation Der Grund einer therapeutischen oder diagnostischen Maßnahme. Inhalatives Kombinationspräparat (Pulver, Spray) Medikamente zur Langzeitbehandlung von Asthma und COPD, die teilweise sowohl atemwegserweiternde als auch entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten. Langzeitmedikation / Dauermedikation (auch: Controller) Medikamente zur Dauermedikation, die die Lungenfunktion stabilisieren und so dauerhaft die Symptome von Asthma und COPD unter Kontrolle bringen sollen (s. Controller). 8
Wirkstoffe Atemwegserweiternde Wirkstoffe Anticholinergika (z. B. Aclidinium, Glycopyrronium, Tiotropium) Wirkstoff, der die Muskulatur der Atemwege entspannt und somit zu einer Erweiterung der Bronchien führt. Auch die Schleimproduktion wird durch Anticholinergika vermindert. Betamimetika (z. B. Formoterol, Salbutamol, Salmeterol) Wirkstoff, der die verkrampfte Bronchialmuskulatur entspannt und die Bronchien erweitert. Theophyllin Wirkstoff, der entzündungshemmende, bronchien- und gefässerweiternde Eigenschaften besitzt und zur Akutbehandlung von Atemnotzuständen eingesetzt wird. Retardiertes Theophyllin (verzögerte Wirkstofffreisetzung) wird hingegen zur Dauerbehandlung und Vorbeugung von Asthma- und COPD-Beschwerden eingesetzt. Entzündungshemmende Wirkstoffe Antikörper gegen bestimmte Immunzellen (z. B. Omalizumab) Beim allergischen Asthma führen die Allergene im Körper zur überschießenden Produktion von Immunglobulin E (IgE), das die allergische Reaktion hervorruft. Durch die Antikörpertherapie mit Anti-IgE-Antikörpern (Anti IgE) kann die IgE vermittelten Reaktion und somit die allergische Reaktion verhindert werden. Antileukotriene (z. B. Montelukast) Medikamente zur Asthmabehandlung in Tablettenform, die die Wirkung von Leuktotrienen blockieren. Montelukast hemmt die Entzündung und die Schleimbildung. Die Blockierung führt zur Besserung der Asthma symptome und hilft, Asthmaanfälle zu vermeiden. Cromoglicin Wirkstoff, der Immunzellen stabilisiert und zur Therapie und Vorbeugung von allergischen Erkrankungen, wie z. B. allergischem Asthma, eingesetzt wird. Glukokortikosteroid (auch: Kortison, Kortikosteroid, Kortikoid, Glukokortikoid, Glukokorticoid) (z. B. Fluticason) Entzündungshemmende Medikamente, die mit dem körper eigenen Hormon Kortison verwandt sind. Nedocromil Wirkstoff, der zur Therapie und Vorbeugung von allergischen Erkrankungen eingesetzt wird. Bronchodilatatoren Wirkstoffe, die die Bronchien erweitern (z. B. Anticholinergika, Betamimetika, Theophylin). LABA Langwirksame Beta-2-Sympathomimetika. Gruppe von Medikamenten, die die Bronchien erweitern und eine lange Wirkdauer (12 oder 24 Stunden) aufweisen. Sie werden häufig zur Langzeitbehandlung eingesetzt (z. B. Formoterol, Sameterol, Vilanterol). Leukotrien-Antagonisten Leukotriene sind körpereigene Botenstoffe, die eine wichtige Rolle bei entzündlichen und allergischen Vorgängen spielen. Sie erhöhen die Schleimproduktion und verengen die Muskulatur in den oberen Atemwegen und in den Bronchien. SABA Schnellwirksame Beta-2-Sympathomimetika. Gruppe von Medikamenten, die schnell die Bronchien erweitern. Ihre Wirkung tritt innerhalb weniger Minuten ein, hält aber nur wenige (ca. vier bis sechs) Stunden an. Sie werden bei Bedarf bei akuten Symptomen inhaliert. 9
Inhalationssysteme Devices Verschiedene Geräte, über die ein Medikament inhaliert werden kann. Dazu gehören u. a. Pulverinhalatoren, Dosieraerosole und Vernebler. Dosieraerosol In einem Dosieraerosol ist der Wirkstoff in verflüssigtem Treibgas suspendiert oder gelöst. Beim Auslösen des Sprühstoßes wird die immer gleiche Menge an feinsten Wirkstoffpartikeln (Sprühnebel) freigesetzt und vom Patienten eingeatmet. Inhalator / Inhalationssystem Ein Gerät, mit dem man Medikamente einatmet und über die Lunge aufnimmt. Pulverinhalator Inhalationsgerät, bei dem das Medikament in trockener Pulverform vorliegt. Der Wirkstoff wird durch den Atemzug des Patienten freigesetzt und in die Lunge transportiert. Spacer Inhalationshilfe, die bei der Inhalation eines Dosier aerosols benutzt werden kann, um die Koordination zwischen Einatmung und Auslösung des Sprühstoßes zu erleichtern sowie den Hustenreiz, die Heiserkeit und Mund- / Rachen- Pilzinfektionen zu minimieren. Der Spacer ist eine Kammer, die an den Inhalator gesteckt wird. Der Wirkstoff wird zunächst in diese Kammer entleert und kann dann anschließend entspannt aus dem Spacer inhaliert werden. Hierdurch entfällt die Notwendigkeit der Koordination der Auslösung und der gleichzeitigen Einatmung. So verwendet Finn sein Spray: 10 Finn hat sein Notfallspray immer dabei! Schütteln! Kappe abziehen Ausatmen Lippen fest um das Mundstück schließen
Selbstmanagement Asthmatagebuch In dieses trägt der Patient täglich seine Symp tome, mögliche Bedarfsmedikation und Peak- Flow-Werte ein. Dadurch kann der Arzt fest stellen, ob die Medikamente ausreichend wirken oder eine Therapieanpassung notwendig ist. Bestwert Der beste Wert, der während einer dreimaligen Peak-Flow-Messung erreicht wird. Dieser wird in Bezug zum persönlichen Bestwert gestellt, der während völliger Beschwerdefreiheit gemessen wurde. Peak (Expiratory) Flow (PEF) Maximale Geschwindigkeit der Luft, die beim Ausatmen erreicht werden kann. Diese Spitzengeschwindigkeit kann mit einem Peak-Flow-Meter oder Spirometer gemessen werden und gibt Hinweise zur Lungenfunktion. Sind die Atemwege verengt, nimmt der Peak-Flow ab. Peak-Flow-Messung Die Messung der maximalen Geschwindigkeit der Luft beim Ausatmen. Diese wird im Rahmen der Spirometrie beim Arzt oder vom Patienten selber mithilfe eines Peak-Flow-Meters durchgeführt. Eine regelmäßige und langfristige Peak-Flow-Messung wird als Verlauf notiert. Anhand von Veränderungen im Verlauf kann der Arzt Veränderungen der Erkrankung (Obstruktionen) und den Therapieerfolg verfolgen. Mit Hilfe des Ampelschemas kann der Patient selbst seinen Therapie erfolg kontrollieren. Dazu wird der aktuelle Bestwert der dreimaligen Peak-Flow-Messung mit dem persönlichen Bestwert, der bei völliger Beschwerdefreiheit (auch unter Medikation) gemessen wurde, verglichen und mit Hilfe des Ampelschemas beurteilt. Peak-Flow-Meter Messgerät, das die maximale Geschwindigkeit der Luft beim Ausatmen misst. Die Verwendung des Peak-Flow-Meters braucht Anleitung und etwas Übung, ist aber ein wichtiges Instrument, um den Therapieerfolg zu messen. Zur Verwendung des Peak-Flow-Meters atmet der Patient möglichst schnell und kraftvoll in das Gerät ein, wodurch der Messzeiger des Peak-Flow-Meters nach oben verschoben und der aktuelle Peak-Flow-Wert auf der Messskala angezeigt wird. Die Messung sollte dreimal hintereinander durchgeführt und der Bestwert in das Asthmatagebuch eingetragen werden. Nur bei korrekter Anwendung können Medikamente richtig wirken! Drücken und einatmen gleichzeitig! 5 Sek Luft anhalten Ausatmen über die Nase Je nach Beipackzettel den Ablauf wiederholen! 11
Atemerleichternde Körperstellungen und Atemtechniken / Asthmaanfall Die ersten Zeichen eines Asthmaanfalls sind langsam oder plötzlich einsetzende Atemnot, pfeifende Atemgeräusche, trockener Husten und / oder zäher Schleim. Zunächst sollte der Patient eine atemerleichternde Körperstellung vorzugsweise Torwarthaltung oder Kutschersitz einnehmen und in dieser verbleiben, mit Lippenbremse atmen und 2 bis 4 Hübe seines Notfallsprays nehmen. Nach Bedarf können nochmals 2 bis 4 Hübe seines Notfallsprays bzw. eine Notfalltablette eingenommen werden. Falls sich die Symptome nicht bessern, sollte der Notarzt (112) verständigt werden. Atemnot Während eines akuten Asthmaanfalls verkrampft die Atemwegsmuskulatur, die Schleimhäute schwellen an und es wird vermehrt Schleim produziert. Durch die Verengung der Bronchien bekommt der Patient keine Luft mehr und verspürt starke Atemnot. Bettsitz Aufrechter Sitz auf der Bettkante, bei dem die Hände neben dem Gesäß aufgestützt werden. Kutschersitz Nach vorne gebeugte Sitzposition bei der die Unterarme oder Ellenbogen locker auf die Knie, Oberschenkel oder eine Tischplatte gestützt werden. Lippenbremse Die Lippen werden nach vorne gestülpt und locker aufeinander gelegt. Anschließend wird langsam gegen den Widerstand der Lippen ausgeatmet. 12
Notfallmanagement Notfall (Verhalten siehe auch Asthmaanfall) Um im Notfall richtig und sicher reagieren zu können, ist es wichtig die atemerleichternden Körperstellungen regelmäßig zu üben und ein Notfallspray immer bei sich zu tragen. Zur besseren Orientierung im Notfall hilft es, einen Notfallplan bei sich zu tragen, in dem die wichtigsten Handlungsschritte aufgelistet sind. Zudem sollten Familie, Freunde, Kollegen oder Lehrer eines Asthmatikers darüber informiert werden, wie sie sich bei einem Asthmaanfall richtig verhalten. Tischsitz Der Patient sitzt an einem Tisch und legt Kopf und Arme auf die Tischplatte ab. Torwarthaltung Die Beine werden hüftbreit auseinander gestellt, der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt und die Hände auf den Knien oder Oberschenkeln abgestützt (wie ein Torwart beim Elfmeter). Treppengeländerstütze Mit vorgebeugtem Oberkörper, geradem Rücken, entspannten Bauch und ausgestreckten Armen am Treppengeländer oder auch an einer Wand abstützen. 13
Glossar & Inhaltsverzeichnis A Adhärenz 8 Allergen 4 Allergie 4 Allergisches Asthma 5 Alveolen 2 Anamnese 6 Anstrengungs-/Belastungsasthma 4 Anticholinergika 9 Antikörper gegen bestimmte Immunzellen (Antikörpertherapie) 9 Antileukotriene 9 Applikation 8 Asthma bronchiale 4 Asthmaanfall 12 Asthmatagebuch 11 Atemnot 12 Atemwegserweiternde Wirkstoffe 9 Auswurf 4 B Bedarfsmedikation 8 Betamimetika 9 Bestwert 11 Bettsitz 12 Bronchiallumen 3 Bronchien 2 Bronchiolen 2 Bronchitis 4 Bronchodilatatoren 9 Body-Plethysmographie 6 14 C Chronisch 4 Compliance 8 Controller 8 COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) 4 Cromoglicin 9 D Dauermedikation 8 Devices 10 Dilatation 8 Dosieraerosol 10 E Einsekundenkapazität (FEV 1) 6 (Lungen-) Emphysem 4 Extrinsisches Asthma 5 Exazerbation 4-5 F Flimmerhärchen 3 G Ganzkörper-Plethysmographie 6 Giemen 5 Glukokortikosteroid (auch: Glukokortikoid / Glukokorticoid) 9 H Histamin 5 Hyposensibilisierung 8
I Immuntherapie 8 Indikation 8 Infektion 5 Inhalationshilfe 10 Inhalator / Inhalationssystem 10 Intrinsisches Asthma 5 Inhalatives Kombinationspräparat 8 K Kortikosteroid / Kortikoid 9 Kutschersitz 12 L LABA 9 Langzeitmedikation / Dauermedikation 8 Leukotrien-Antagonisten 9 Lippenbremse 12 Lungen-Emphysem 4 M Mischformen des Asthmas 5 Nedocromil 9 N Nicht-allergisches Asthma 5 Notfall 12-13 P Peak (Expiratory) Flow (PEF) 11 Peak-Flow-Messung 11 Peak-Flow-Meter 11 Pneumologie 5 Pricktest 7 Provokationstest 7 Pulverinhalator 10 R Reliever 8 Reversibilitätstest 7 S SABA 9 Spacer 10 Spirometrie / Spirometer 7 T Theophyllin 9 Tischsitz 13 Torwarthaltung 13 Treppengeländerstütze 13 Trigger 5 V Vitalkapazität (VC) 7 Notfallmedikation 8 Notfallspray 8 Impressum Redaktion: KW medipoint, Dr. Anne Domonell Satz/Grafik: KW medipoint, Susanna Mokroß 15
Weitere Informationen zu Asthma & COPD erhalten Sie von Ihrem Arzt oder im Internet unter www.lungensport.de www.atemwegsliga.de www.lungenstiftung.de www.daab.de Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG Mundipharma Straße 2 65549 Limburg (Lahn)