Veröffentlicht als Gastkommentar (01. Juli 2014) bei und Dax & Dow zu schnell beim Jahresziel Jetzt auf Einzelwerte setzen Ein Gastkommentar von Holger Knaup Die Jahresziele vieler Bankanalysten für die Aktienmärkte sind bereits erreicht. Umgehend setzen die Analysten die Prognosen deshalb einfach rauf. Schlaue Anleger sollten dieses Spiel nicht mitmachen und Einzelwerte favorisieren. Es ist immer wieder dasselbe: Die Bankanalysten vermelden im Dezember ihre Prognosen für das darauffolgende Jahr im Durchschnitt rechnen sie beim Dax und Dow Jones mit einem Plus von rund zehn Prozent. Werden die Kursziele vorzeitig erreicht, schrauben die Kapitalmarktexperten ihre Erwartungen erneut herauf meistens wieder so um die zehn Prozent. So geschehen auch in diesem Jahr: Kaum hatte der Dax am 5. Juni 2014 erstmals die Marke von 10.000 Punkten nach oben durchbrochen, riefen die Bankexperten, ohne dass sich fundamental etwas geändert hätte, 11.000 Zähler als die nächste Zielmarke auf. So einfach kann die Welt sein. Die Bankanalysten stecken dieses Jahr allerdings (einmal wieder) in einem Dilemma. Würden sie ihre Kursziele nicht heraufsetzen, müssten sie beim Erreichen der ursprünglichen Prognosen ihre Aktienquote eigentlich massiv reduzieren. Denn wenn das Ziel erreicht ist, bedeutet dies, dass keine weiteren Kursgewinne erwartet werden und damit die Aktien logischerweise zum Verkauf stehen. 1
Das wollen die meisten aber nicht. Denn spätestens seit der Krim-Annexion durch Russland befinden sich viele Banken bereits im Krisenmodus. Konkret bedeutet dies, dass sie seit Monaten bei Aktien untergewichtet sind und damit den Kursanstieg der vergangenen Wochen zu einem guten Teil verschlafen haben. Somit bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie erhöhen ihre Jahresziele oder sie bleiben bei Aktien unterinvestiert. Banken liegen daneben Bereits im vergangenen Jahr hatte sich gezeigt, wie wenig treffsicher die Marktprognosen der Bankanalysten sind. Nach einer Umfrage der FAZ hatten die Aktienmarktexperten im Durchschnitt für Ende 2013 einen Dax-Stand von 8069 Punkten prognostiziert. Damit lagen sie satte 16 Prozent unter dem tatsächlichen Jahresschlusskurs von 9552 Zählern. Die Zweifel an der Werthaltigkeit dieser Prognosen werden dadurch verstärkt, dass das Umfeld für den Gesamtmarkt derzeit kein klares Bild liefert. Zwar sind Aktien auch nach der fulminanten Rallye der vergangenen Jahre im Vergleich zu Renten noch immer günstiger bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Dax liegt bei etwa 14, das von Bundesanleihen mit 10-jähriger Laufzeit bei mehr als 75. Außerdem erwarten die Unternehmensanalysten (wie fast immer) steigende Gewinne. Trotzdem sind die Aktienmärkte historisch betrachtet insgesamt nicht mehr preiswert. Dies gilt vor allem, wenn man nicht die Gewinnerwartungen, sondern die tatsächlich berichteten Erträge der Bewertung zugrunde legt. Auch das sich immer schneller drehende Übernahmekarussell und die Zunahme von Börsengängen geben zu denken. Eine hohe und steigende Zahl von M&A-Transaktionen und IPOs sind typische Warnzeichen dafür, dass ein Aufwärtszyklus ins Stocken gerät. Öl als Katalysator für Korrektur Eine Korrektur des Gesamtmarktes ist also durchaus denkbar. Als Auslöser kommen dafür beispielsweise Verwerfungen auf dem Ölmarkt infrage. Eigentlich sollten Produktionssteigerungen im Irak maßgeblich dazu beitragen, die weltweit wachsende Nachfrage nach dem schwarzen Gold zu bedienen. 2
Aufgrund des dort entflammten Bürgerkriegs sieht es danach allerdings nicht aus. Der Ölpreis (Brent) reagierte bereits mit einem fulminanten Ausbruch aus seinem neunmonatigen Seitwärtstrend. Rein charttechnisch betrachtet ist damit der Weg frei bis zum Allzeithoch von 147 US-Dollar. Die Aktienmärkte sind somit ohne klare Richtung hin- und hergerissen. Die im Vergleich mit Anleihen günstigen Bewertungen und erwartete Gewinnsteigerungen der Unternehmen sprechen für weitere Kursgewinne. Anzeichen für ein Ende des laufenden Aktienzyklus und fundamentale Risiken sprechen dagegen. Vor diesem Hintergrund sollten Anleger weniger auf die Indexwetten der Researchabteilungen setzen, sondern stattdessen die fundamentalen Fakten von einzelnen Aktiengesellschaften fokussieren. Für uns stehen als Stockpicker die Unternehmen mit ihren spezifischen Marktpositionen und Aussichten im Mittelpunkt der Investitionsentscheidung. Diese realen Sachwerte lassen sich wesentlich genauer analysieren und bewerten, als fiktive Aktienindizes. Nach unserer Einschätzung bieten beispielsweise VTG, BP und Abbvie noch immer gute Kursperspektiven. Die deutsche VTG (WKN VTG999) vermietet Eisenbahnwaggons und agiert als Schienenlogistiker. Der international tätige Konzern gehört mit seiner Expertise im Bereich Transport und Logistik zu den führenden Anbietern der Branche. VTG ist vor allem auf den Transport von flüssigen und sensiblen Gütern spezialisiert. Die Flotte des Unternehmens zählt mehr als 50.000 Eisenbahngüterwagen. Gemeinsam mit seinen Tochtergesellschaften ist der Konzern in Europa, Asien und den USA tätig. Neben der Vermietung einzelner Waggons organisiert VTG für seine Kunden, die selbst aus den unterschiedlichsten Branchen stammen, auch vollständig Gütertransporte. Der britische Konzern BP Plc (WKN 850517) gehört zu den weltweit größten Mineralölund Energieunternehmen. Das Portfolio setzt sich aus der Produktion von Erdöl, Erdgas, alternativer Energie, Treibstoffen, Schmierstoffen, Petrochemikalien und Bitumen zusammen. BP deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab von der Erschließung der Lagerstätten über die Förderung bis hin zu Raffinerie, Transport und Verkauf. Das Erschließen, der Bau von Infrastrukturen sowie die Produktion von Erdöl und Erdgas finden auf allen fünf Kontinenten statt. 3
AbbVie Inc. (WKN A1J84E) ist ein Pharmaunternehmen, das sich besonders auf die Bereiche Hepatitis C, Krebs, Immun-, Nieren- und Nervenerkrankungen sowie Frauengesundheit fokussiert. Zahlreiche Produkte wie Humira oder AndroGel werden bereits erfolgreich verkauft. Darüber hinaus befinden sich mehr als 20 weitere Medikamente in Phase II- oder Phase III-Studien der Zulassung. Sie sollen die Therapie von Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder Schizophrenie unterstützen. Neben den USA unterhält die Firma auch Forschungszentren in Deutschland und China und vertreibt ihre Produkte in insgesamt über 170 Ländern. Das angebliche Manko, dass bei Einzelwert-Investments die Diversifikation auf der Strecke bleibt, ist übrigens unzutreffend. Die praktische Erfahrung zeigt, dass schon ein Portfolio mit 15 bis 25 Aktien reicht, um eine vernünftige Streuung zu gewährleisten. Holger Knaup arbeitet als geschäftsführender Gesellschafter bei der Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. und ist verantwortlich für das Portfolio- und Risikomanagement. Kontaktdaten Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung GmbH Großer Burstah 42 20457 Hamburg Telefon: +49 (40) 790 23 87 70 Fax: +49 (40) 790 23 87 23 E-Mail: info@albrecht-kitta-co.de Homepage: www.albrecht-kitta-co.de Datum der Veröffentlichung: 01. Juli 2014 4
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