Raumanalyse mit Steuerdaten - von Pendlerströmen bis zur Religionszugehörigkeit



Ähnliche Dokumente
Internet-Kosten in den 50 größten deutschen Städten. Durchschnittliche Preise für Tarife mit 16 MBit/s und 50 MBit/s Surfgeschwindigkeit

So entwickeln Sie Steuerstatistiken

Neue Chancen für. Dienstleistungsgesellschaft. Dr. Michael Voigtländer, Forschungsstelle Immobilienökonomik Berlin, 2. Juli 2009

Digitale Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern. Juli TNS Infratest Digitalisierungsbericht 2012

Alle Motive kostenlos in Ihrem Design!

B. Körperschaftsteuer 1 Einführung in die Körperschaftsteuer Fall 1

Digitale Entwicklung in Hamburg und Schleswig-Holstein. September 2009

voks: Datenübernahme STEUERN

ADAC Postbus Fahrplan

master of arts master of arts Einführung in die BWL-Steuerlehre master of arts

Gebuchte Internet- Surfgeschwindigkeit. nach Wohnort und Alter des Kunden

Herzlich Willkommen

TEILZEITAUSBILDUNG/DUALES STUDIUM IN TEILZEIT BEI DER DEUTSCHEN TELEKOM AG TAGUNG DER KAUFMÄNNISCHEN AUSBILDUNGSLEITER

Studie zur Kundenfreundlichkeit der deutschen Fernbusbahnhöfe (Auftraggeber FlixBus GmbH, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Heilbronn)

Wien - NR 33. Salzachstrasse. Wohnhaus Salzachstraße. Chancen nützen

Bonn und München Vorreiter für Strom aus Erneuerbaren Energien

Marktstudie. Markenkonzentrationsgrad in deutschen städten. auszug september FFF Hospitality Consult GmbH

Das Gros der Steuerberatungsgesellschaften (42,7 %) wurde in den letzten zehn Jahren anerkannt.

Nachrichten zur Statistik

Neue Chancen für kleinräumige Einkommensteuerdaten?! - Datenquelle: Kleinräumige Lohn- und Einkommensteuerstatistik (ESt-Statistik) -

DATEV. bei WILLKOMMEN. Von der Inventarisierung zur Bilanzierung. Torsten Kehler, DATEV eg

Einladung zum BRANCHENDIALOG REAL ESTATE. am 21. Mai 2015 in München

Sportverein - Steuerberater

Finanzamt Brilon Besteuerung der Vereine allgemeine Informationen

Mobilfunkverträge. Betrachtung nach Ausgaben und Hardware

Folgend der Vergleich zwischen Deutsche Telekom (Telefon und Internet) und Kabel- Internetbetreiber in Verbindung mit VoIP: Stand 15.

ICE-Übersicht. Jahresfahrplan Zug Startbahnhof Zielbahnhof ICE Name

Berufsbildungsexport aus Sicht der DIHK/IHK/AHK- Organisation

Steuerrecht im Überblick

Einkommen- und Umsatzsteuer Steuerberatungstag am 28. Mai 2014

Versicherungslösung Konditionen, Beispiele, Verfahren

Fantastico Kalabrien zum Sparpreis

Makler-Umfrage Mietpreisbremse/Bestellerprinzip/ Marktregulierung Berlin

Von welcher Geschäftsstelle oder Repräsentanz der Bank für Sozialwirtschaft AG werden Sie betreut?

Düsseldorf - Wichtiger Standort der Wirtschaftsprüfung/ Steuerberatung

Einsatz von Befragungen als Instrument für Krankenkassen

Businessplan. Softwareunterstützung in der Extremitätenchirurgie. Manuel Mayr. Jürgen Tyka. 14. Juni Technische Universität München

Hamburg Hannover Heidelberg Hinterzarten Ingolstadt Jena Karlsruhe Kassel Kiel. Mainz Mannheim Medebach Mönchengladbach München Münster Neuss Nürnberg

Ankaufsprofil 2015 Assetklasse Immobilien LHI Kapitalverwaltungsgesellschaft mbh

Herzlich Willkommen. Seite 1 AMABO Firmenpräsentation, März 2012

Mietpreis-Check zum Semesterstart: So sparen Studenten in Unistädten bis zu 47 Prozent

Die Online-Jobbörse für den Mittelstand.

Eine gemeinsame Initiative aller Berliner und Brandenburger SteuerberaterInnen. Einkommen- und Umsatzsteuer Steuerberatungstag am 28.

Überführung elektronischer Rechnungen in DATEV-Buchhaltung

Besteuerung von Wohnprojekten

5. Wie haben sich diese Zahlen seit Bekanntwerden der Existenz der CD mit steuer - relevanten Daten Schweizer Banken verändert?

ADDISON Apps4Business. Mein Unternehmen.

Das Statistikamt Nord

Sem.- Nr. Titel (Zeile 1) Titel (Zeile 2) Ort Beginn Ende

Investitionen in Photovoltaik-Anlagen -wirtschaftliche + steuerliche Aspekte-

Steuerpolitische und steuerrechtliche Fragen der Stiftung. Vortrag Dipl.-Kfm. Dirk Bach, Wirtschaftsprüfer ATAX Treuhand GmbH, Neunkirchen

IVD: Erschwinglichkeit von Wohneigentum höher als jemals zuvor

Wörterbuch der Leichten Sprache

Das Deutsche Steuerrecht

VE-WASSER. Vollentsalzung / Demineralisierung

SEMINARRAUMVERMIETUNG SEMINARRÄUME MIETEN BUNDESWEIT. Seminar- und PC- Schulungsräume mieten

Büromarktuntersuchung Hannover 2009

Deutschlands größtes Shoppingblog für Studenten

Finanzierung im Alter. Referent: Christian Schmitz-Manseck, Berater Selbstständige Heilberufe

Der Weg in die Selbständigkeit mit dem Finanzamt. Ihre Finanzämter Bochum-Mitte Bochum-Süd

Bedeutung der USt für die deutsche Volkswirtschaft

DIE ERDGAS- VERDICHTERSTATION LIPPE

Hintergründe und Chancen der Abgeltungsteuer

Bürgerbefragung: Lebensqualität in Deutschlands Großstädten 2012

GEMEINNÜTZIGER VEREIN UND STEUERN

Für jede haushaltsangehörige Person mit eigenem Einkommen ist eine gesonderte Einkommenserklärung notwendig

Einkommenserklärung für den sozialen Wohnungsbau

Kompetenznetzwerk für Unternehmen

Weitere Termine und Standorte im In- und Ausland werden in Kürze ergänzt.

Montagelieferung im Ausland und Umsatzsteuer. Gottfried Jestädt, Steuerberater, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Steuerrecht, Hannover

Ziel und Struktur einer geförderten Privat- Pflegezusatzversicherung

Hamburger Steuerschätzung November

Innovationen für das Verteilnetz von morgen

Modul: Vertiefung Taxation - SoSe 2014 und WiSe 2014/ Infoveranstaltung

Berufsbegleitendes Studium zur Externenprüfung als Bachelor B.A.

F a x a n t w o r t (030)

Strukturen schaffen. Wichtige Änderungen im Unternehmensund Steuerrecht 2014 / Mittwoch, 26. November 2014, ab 17:30 Uhr, Stuttgart

Ausland Strategische Ausrichtung der IHK-AHK-DIHK Organisation. RA Steffen G. Bayer, DIHK Berlin Nürnberg am 04. September 2012

Personalbestand und Arbeitsbelastung in der Steuerverwaltung. Die Fraktion DIE LINKE hat folgende Kleine Anfrage an den Senat gerichtet.

Lohn- und Einkommensteuerstatistik

Tittling, Passau, Deggendorf, Dresden, Mühldorf am Inn, München, Riedering. Das LED-Einsparungskonzept beleuchtet aus steuerlicher Sicht

Statistik zur staatlich geförderten kapitalgedeckten Altersvorsorge

Talent Relationship Management bei KPMG. Vom Erstkontakt bis zum ersten Arbeitstag. Kollegen. Persönlichkeiten. Menschen. Gewinner.

Prüfschema auf Grundlage. Trennungsrechnung und Steuerrecht

Steuerforum. Tax Compliance heute und morgen: Gläserne Unternehmen im Brenn punkt von grenzüberschreitendem Informationsaustausch

Grundwissen Rationale Zahlen

Studien- und Berufswahl - Suchergebnis

Steuerliche Grundsätze in der Zahnarztpraxis

Ihr Plus als Großkunde

Wohnbaugipfel der Groko: Mieten in deutschen Großstädten seit 2013 um bis zu 52 Prozent gestiegen

Besteuerungsverfahren im Skiverein Abgrenzung schlichter Vereinstätigkeit gegenüber der Tätigkeit als Reiseveranstalter

Ergebnisse zu den allgemeinen städtischen Lebensbedingungen

ICE-Übersicht Jahresfahrplan 2005 Zugnr Startbahnhof Zielbahnhof BR * Vmax Hinweis

IVD: Leicht steigende Zinsen führen zu sinkender Erschwinglichkeit von Wohneigentum

Statistischer Monatsbericht für Oktober 2014

Immobilien und Steuern. Albstraße Dettingen/Erms

<60 % 60 % < 80 % 80 % < 100 % alle < 100 % UV-Grad* in Prozent

Wirtschaftsstruktur und großstädtische Finanzen

Besteuerung der Kapitalgesellschaft. Zusammenfassendes Beispiel. Lösung

Transkript:

Raumanalyse mit Steuerdaten - von Pendlerströmen bis zur Religionszugehörigkeit Dresden, 5./6. Juni 2013 Stefan Dittrich

Übersicht 1. Hintergrund der Steuerstatistiken 2. Möglichkeiten und Grenzen 3. Beispiele kartografischer Ergebnisse der Einkommensteuerstatistik 4. Datenzugang 5. Ausblick 2

Übersicht 1. Hintergrund der Steuerstatistiken 2. Möglichkeiten und Grenzen 3. Beispiele kartografischer Ergebnisse der Einkommensteuerstatistik 4. Datenzugang 5. Ausblick 3

1. Hintergrund der Steuerstatistiken Rechtliche Anordnung durch das Steuerstatistikgesetz (StStatG) Steuerstatistiken als Informationsgrundlage für Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und die Öffentlichkeit Hauptziele: Gesetzesfolgenabschätzung Analyse der Wirkungsweise von Steuern Allgemeine Wirtschaftsbeobachtung Abbildung der bedeutendsten Steuerarten Lohn- und Einkommensteuer Umsatzsteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer Erbschaft- und Schenkungsteuer 4

1. Hintergrund der Steuerstatistiken Festsetzungs- und Voranmeldungsdaten der Finanzverwaltung aller Steuerpflichtigen der jew. Steuerart Aufbereitung als Bundesstatistiken in Zusammenarbeit mit den Statistischen Ämtern der Länder Periodizität: 1 bzw. 3 Jahre, voraussichtlich ab 2013 stets jährlich 5

1. Hintergrund der Steuerstatistiken Steuererklärung Aufbereitung Finanzverwaltung Abstimmung der Methodik Lieferdaten aus Festsetzungsspeichern /Grundinformationsdienst Erstellung des Bundesergebnisses Summen-/ Einzeldaten 14 Statistische Ämter der Länder StBA Nutzer 6

Übersicht 1. Hintergrund der Steuerstatistiken 2. Möglichkeiten und Grenzen 3. Beispiele kartografischer Ergebnisse der Einkommensteuerstatistik 4. Datenzugang 5. Ausblick 7

2. Möglichkeiten und Grenzen Vollerhebungen ESt: 39 Mio. Datensätze, > 1.100 Merkmale, Einkommensentstehung für über 51 Mio. Bürger KSt: 800 Tsd. Datensätze, 300 Merkmale GewSt: 3 Mio. Datensätze, 90 Merkmale USt: 5 Mio. Datensätze, 120 Merkmale ErbSt: 200 000 Datensätze, 150 Merkmale 8

2. Möglichkeiten und Grenzen Vorteile: Hohe Datenqualität niedrige Erhebungskosten Nachteile: Merkmalsumfang und Definitionen durch das Steuerrecht vorgegeben mangelnde Aktualität 9

2. Möglichkeiten und Grenzen 100% 1 13 25 80% 49 60% 73 40% 20% 0% 71 50 14 4 Steuerpflichtige Einkünfte Einkommensteuer Die unteren 50 % der Steuerpflichtigen haben 14% der Einkünfte und tragen etwa 4 % der Einkommensteuer. 10

Übersicht 1. Hintergrund der Steuerstatistiken 2. Möglichkeiten und Grenzen 3. Beispiele kartografischer Ergebnisse der Einkommensteuerstatistik 4. Datenzugang 5. Ausblick 11

3. Beispiele kartografischer Ergebnisse der Einkommensteuerstatistik Steuergegenstand: Einkommen von natürlichen Personen Der Einkommensteuer unterliegen 7 Einkunftsarten Teilweise als Abzug erhoben (Lohn, Zins) Keine Erfassung von Personen mit ausschließlich steuerfreien Einnahmen (insb. Transfers) Komplexität insbesondere durch die Berücksichtigung der individuellen Leistungsfähigkeit Daten für ein Kalenderjahr (Veranlagungsjahr) 12

3. Beispiele kartografischer Ergebnisse der Einkommensteuerstatistik Unterste regionale Gliederungsebene: Gemeinden Keine deutschlandweite rechtliche Grundlage für innerstädtische Auswertungen, Pilotuntersuchungen in NW, HH, HB Bildung von Durchschnittswerten auf Gemeindeebene 13

Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Anteil der Steuerpflichtigen mit Einkünften aus Vermietung und Verpachtung an allen Steuerpflichtigen in Prozent " Kiel " Hamburg " Schwerin " Bremen " Hannover " Berlin " Potsdam " Magdeburg " Dortmund " Essen " Düsseldorf " Köln " Erfurt " Leipzig " Dresden Wiesbaden " " Frankfurt am Main " Mainz " Saarbrücken " Nürnberg unter 8 8 bis unter 11 11 bis unter 14 14 bis unter 17 17 bis unter 20 20 bis unter 25 25 und mehr " Stuttgart " München Verwaltungsgrenzen: GeoBasis-DE / BKG 2010 Quellen: Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2007, Statistische Ämter des Bundes und der Länder Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Statistisches Bundesamt, F 3 Finanzen und Steuern

Übersicht 1. Hintergrund der Steuerstatistiken 2. Möglichkeiten und Grenzen 3. Beispiele kartografischer Ergebnisse der Einkommensteuerstatistik 4. Datenzugang 5. Ausblick 25

4. Datenzugang Gastwissenschaftler Fernrechnen Scientific Use Files (keine Gemeindeergebnisse) Sonderauswertungen 26

Übersicht 1. Hintergrund der Steuerstatistiken 2. Möglichkeiten und Grenzen 3. Beispiele kartografischer Ergebnisse der Einkommensteuerstatistik 4. Datenzugang 5. Ausblick 27

5. Ausblick Kartografische Veröffentlichung Steuern regional 2013 Jährliche Ergebnisse voraussichtl. ab Veranlagungsjahr 2012 Kleinräumige Ergebnisse durch Georeferenzierung (Adressangaben notwendig)???? 28

Vielen dank für ihre Aufmerksamkeit! Stefan Dittrich 0611/75-4124 stefan.dittrich@destatis.de