Franchise-Depesche Deutscher Franchise-Verband 30 Jahre Franchising in Deutschland eine Erfolgsgeschichte



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Transkript:

Mai 2008 Franchise-Depesche Deutscher Franchise-Verband 30 Jahre Franchising in Deutschland eine Erfolgsgeschichte Vor dreißig Jahren, im Jahr 1978, starteten einige Pioniere als Franchise-Geber in Deutschland. Dieser Idee der Kooperation, die ursprünglich aus den USA stammt, wurde damals nur ein Nischendasein vorausgesagt. Doch viele Zweifler wurden nach und nach eines Besseren belehrt, denn inzwischen besitzt Deutschland europaweit die größte Dichte an Franchise-Unternehmen. Zudem gehören viele Franchisesysteme längst zu den bekanntesten Marken überhaupt. Franchising ist einer der Motoren des modernen Mittelstands, denn mehr als 55.000 deutsche Mittelständler sind Franchise-Nehmer und mit rund 441.000 Beschäftigten ist Franchising zudem ein Jobmotor in Deutschland. Franchising zählt in Deutschland mit mehr als 900 Franchisesystemen und einem Umsatz von mehr als 41 Milliarden Euro im Jahr 2007 längst zu den wachsenden Wirtschaftszweigen. Der Deutsche Franchise-Verband e.v. begleitet diese Erfolgsgeschichte seit genau dreißig Jahren. Der Verband definierte unter anderem die Regeln für den fairen Umgang zwischen Franchise-Unternehmern und Franchise- Zentralen im DFV-Ethik-Kodex. Zur Qualitätssicherung in der Franchisewirtschaft führte der DFV eine Art TÜV für Franchisesysteme, den DFV-System-Check, ein. Alle Franchisesysteme, die die Vollmitgliedschaft im DFV anstreben, werden genau geprüft. Das Vertragswerk und das Handbuch, in dem sowohl das Know-how als auch die Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens zusammengefasst werden, müssen den vom Verband definierten Standards entsprechen. Die Franchise-Unternehmer-Zufriedenheitsbefragung muss positiv ausfallen und nur Franchisesysteme, die diesen und einigen anderen Standards gerecht werden, erhalten das begehrte DFV-Gütesiegel. Damit die Objektivität gewahrt wird, prüft nicht der Verband selbst, sondern eine neutrale Institution, die von der Universität Münster wissenschaftlich begleitet wird. Mit dem Ethik-Kodex und dem System-Check wird der DFV seinem hohen Anspruch gerecht, die Qualitätsgemeinschaft des Franchisings in Deutschland zu bilden. Mit seiner 30-jährigen Erfahrung und dem geballten Fachwissen bildet der Verband das Kompetenzzentrum für Franchising in Deutschland. Denn die langjährige Erfahrung zeigt uns, dass Franchisesysteme besonders erfolgreich sind. Kompetenzen und Erfahrungen des Franchise-Gebers gepaart mit dem Erfolgswillen und dem Einsatz der Franchise-Unternehmer, zum Wohle und Nutzen der Kunden und der nachhaltigen Existenzsicherung aller Beteiligten. Wir laden Sie herzlich ein, uns durch die Erfolgsgeschichte des modernen Mittelstands zu begleiten. Herzlichst Dr. h.c. Dieter Fröhlich Dr. h.c. Dieter Fröhlich Präsident des DFV e.v. 1

Grußwort zum Jubiläum Ich freue mich, dem Deutschen Franchise-Verband e.v. an dieser Stelle zum 30jährigen Bestehen gratulieren zu können. Hartmut Schauerte Parlamentarischer Staatssekretär im BMWi Der DFV kann auf erfolgreiche 30 Jahre zurückblicken. Aus Sicht eines Wirtschaftspolitikers ist das enorme Wachstum der Franchisebranche in Deutschland sehr erfreulich. Nach Verbandsangaben, bestätigt durch eine Studie der Deutschen Bank Research, hat sich die Zahl der Franchise-Geber in der Zeit von 1997 bis 2007 von 600 auf 910 erhöht. Die Zahl der Franchise-Nehmer stieg im gleichen Zeitraum von 28.000 auf 55.700 und der Umsatz von 15,3 Milliarden auf 41,5 Milliarden Euro. Allein von 2006 bis 2007 konnte durch die Franchise-Unternehmen ein Umsatzwachstum von 10 Prozent erzielt werden. In den siebziger Jahren gelang dem modernen Franchising der Durchbruch in Europa. Neben dem traditionellen Transfer von Know-how und der Abtretung von Markenrechten wird dem Franchise-Nehmer dabei von seinem Franchise-Geber ein umfangreiches und erprobtes Gesamtpaket zur Verfügung gestellt. Dieses umfasst häufig neben dem Beschaffungs-, Absatz- und Marketingkonzept auch die Beratung und Weiterbildung in betriebswirtschaftlichen Themen. Hauptanliegen der Gründer des DFV war, diese Form des Franchising in Deutschland zu etablieren, seine Entwicklung zu unterstützen und dabei auch eine Plattform für den Erfahrungsaustausch von Experten und Unternehmern zu bieten. Viel ist dem Verband in dieser Hinsicht in den letzten 30 Jahren gelungen. Inzwischen pflegt er einen regen Gedankenaustausch mit dem Bundeswirtschaftsministerium, der KfW-Bankengruppe, Geschäftsbanken und Verbänden auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Damit erhöht er das Verständnis für das Wesen des Franchising, für die besonderen Eigenschaften und Bedürfnisse der Branche und die Charakteristika ihrer Akteure. Auf seine Aktivitäten darf der DFV stolz sein. Aus der Sturm- und Drangphase entstand aber auch eine ganz wesentliche Erkenntnis. Wichtig für nachhaltiges Wachstum ist das Angebot eines qualitativ hochwertigen Produktes. Franchising muss für vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Nutzen aller Partner stehen. Der DFV hat erkannt, dass Qualität und Seriosität der Branche die beste Basis für Vertrauen ist. Als Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung freue ich mich, dass der DFV sich als Qualitätsgemeinschaft für die Franchisewirtschaft versteht. Ich begrüße, dass der DFV-System-Check für alle Verbandsmitglieder eingeführt wurde und mit dem Internationalen Centrum für Franchising & Cooperation der Universität Münster (F&C) an weiteren Informationsmöglichkeiten für potenzielle Franchise-Nehmer gearbeitet wird. Franchising ist ein Weg, die Gründungsmentalität in Deutschland zu stärken. Wer gerne selbständig tätig sein möchte, aber keine eigene kreative und viel versprechende Idee hat, findet eventuell als Franchise-Nehmer das für ihn passende Geschäftsmodell. Aber auch Franchising bietet keinen Weg zur beruflichen Selbständigkeit ohne Risiko. Hierauf macht der DFV mögliche Interessenten zu Recht aufmerksam. Nicht nur der Franchise-Geber sondern auch der Franchise-Nehmer ist selbständiger und eigenverantwortlicher Unternehmer. Beide müssen sich den Herausforderungen des Wettbewerbs täglich neu stellen. Doch die Erfolgsaussichten sind beträchtlich. Nach einer Studie des F&C aus dem Jahr 2005 scheitern Franchise-Nehmer in Deutschland in den ersten vier Jahren nach der Gründung weniger oft als Existenzgründer im Allgemeinen. Ich wünsche dem DFV für die Zukunft alles Gute und bin zuversichtlich, dass es ihm gelingt, die Erfolgsgeschichte des Franchising in Deutschland, aber auch die des Verbandes, fortzuschreiben. Ihr Hartmut Schauerte 2 Mai 2008

Franchising weiter auf Wachstumskurs Eine aktuelle Studie der Deutsche Bank Research belegt die guten Aussichten der Branche Ende des letzten Jahres stellte die Deutsche Bank Research in Berlin die neue Studie Franchising in Deutschland wird erwachsen vor. Darin wird der Franchisewirtschaft auch in den kommenden Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum prognostiziert. Die Vertriebsform des Franchising, deren bekanntestes System McDonald s ist, hat nach Einschätzung der Ökonomen enormes Zukunftspotential. Während in den USA Franchising bereits seit Mitte des letzten Jahrhunderts eine starke Verbreitung findet, ist Deutschland ein wichtiger Wachstumsmarkt dieses hierzulande noch jungen Wirtschaftszweigs. Franchise ist ein überaus innovatives Geschäftsfeld, so Professor Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, und wir sind sicher, dass hier kommende Marken entstehen werden, die heute noch niemand kennt. Der Erfolg des Franchising beruht dabei vor allem darauf, dass selbständige Unternehmen die Erzeugnisse bzw. Dienstleistungen unter einem Markennamen mit oftmals hohem Bekanntheitsgrad bei gleichem Service an mehreren Standorten anbieten. Die Kooperation zwischen rechtlich unabhängigen Unternehmen bietet dabei beiden Seiten viele Vorteile. VORTEILE FÜR FRANCHISE-GEBER Von Vorteil für den Franchise-Geber ist, dass ihm die Vertriebsform ein schnelles Wachstum bei geringer Kapitalbindung ermöglicht. Der Aufwand hierfür fällt erheblich geringer aus, als er beispielsweise für den Aufbau eines eigenen Filialsystems wäre. Das hängt im Wesentlichen damit zusammen, dass der Großteil der Lohnkosten vom Franchise-Nehmer getragen wird. Dennoch behält der Geber die Kontrolle über seine Geschäftsidee und hat Zugriff auf lokale Marktdaten. Das unternehmerische Risiko ist für den Franchise-Geber gering, da die Partner rechtlich eigenständige Unternehmen sind und die Investitionen selbst tragen müssen. Für seine Leistungen erhält der Franchise-Geber eine einmalige fixe Gebühr und umsatzabhängige Einnahmen. VORTEILE FÜR FRANCHISE-NEHMER Der Franchise-Nehmer profitiert in diesem System vor allem vom Image der Marke und kann bereits vorhandenes Know-how nutzen. Er hat geringere bürokratische Hürden zu überwinden als normale Existenzgründer. Zudem ist das Geschäftsrisiko eines Franchise-Nehmers begrenzt, da er in der Regel ein bewährtes Geschäftsmodell übernimmt. Ferner erhält der Franchise-Nehmer Unterstützung bei der Ressourcenbeschaffung und bei der Betriebsführung sowie beim Marketing und bei der Weiterbildung. Nach einer Studie des Internationalen Centrums für Franchising und Cooperation der Universität Münster aus dem Jahr 2005 scheitern Franchise-Nehmer in Deutschland in den ersten vier Jahren nach der Gründung seltener als Existenzgründer im Allgemeinen. ZAHL DER BESCHÄFTIGTEN DEUTLICH GESTIEGEN Alle Branchenindikatoren zeigen in Deutschland zwischen 1997 und 2007 deutlich nach oben. So nahm die Zahl der Franchise-Geber in diesen Jahren um 52 Prozent auf 910 zu, und die der Franchise-Nehmer stieg um 99 Prozent auf 55.700. Die Zahl der Franchise-Nehmer pro Franchise-Geber kam 2007 auf durchschnittlich rund 61 gegenüber rund 47 im Jahr 1997, was die Expansion bestehender Systeme unterstreicht. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche stieg in den Jahren 1997 bis 2007 um 58 Prozent, während die der Erwerbstätigen insgesamt nur um rund 4 Prozent zulegte. Insgesamt beschäftigte die Branche im letzten Jahr etwa 441.000 Mitarbeiter; das waren 161.000 mehr als 1997. Damit ist die Bedeutung von Franchising etwa vergleichbar mit der der Chemieindustrie in Deutschland. Prof. Dr. Norbert Walter Expansive Zunahme des Franchising (Index 1995=100) Quelle: DFV, Statistisches Bundesamt, Prognose: DB Research 250 200 150 100 50 0 Franchise-Geber Franchise-Nehmer Chefvolkswirt Deutsche Bank 95 97 99 01 03 05 Mai 2008 3

4 Allerdings ist in der Franchisewirtschaft ein sehr hoher Anteil von Teilzeitbeschäftigten tätig. Die Zahl der Beschäftigten pro Franchisesystem liegt derzeit bei rund 485 (1997: 467). STARKES WACHSTUM In den vergangenen zehn Jahren konnte Franchising in Deutschland den Umsatz auf nominal 41,5 Milliarden Euro nahezu verdreifachen, während das BIP nur um rund ein Viertel zulegte. Ein Grund dafür war, dass neben expandierenden Geschäftsfeldern wie Fast Food neue lukrative Sparten erschlossen werden konnten, zum Beispiel im Wellness-Segment. Dennoch blieb der Anteil des Franchising am BIP mit etwa 1,7 Prozent vergleichsweise gering (1996: 0,7 Prozent). In den letzten vier Jahren erzielte die Franchisebranche mit einem Plus von durchschnittlich 15 Prozent jährlich ein überproportionales Wachstum, während in den drei Jahren zuvor die Zunahme parallel zur Beschäftigungszahl im Franchising stark gestiegen (Beschäftigte in 1000) Quelle: DFV, Statistisches Bundesamt, Prognose: DB Research 500 400 300 200 100 0 Umsatzplus im Franchising mehr als ein Zehntel p.a. (in Milliarden EUR) 40 35 30 25 20 15 10 5 0 97 99 01 03 05 07 97 99 01 03 05 07 Konjunkturflaute mit rund 5 Prozent p.a. deutlich geringer ausfiel. Der durchschnittliche Umsatz pro System liegt derzeit bei 45,6 Millionen Euro gegenüber lediglich 25,5 Millionen Euro vor zehn Jahren, und der Umsatz pro Beschäftigtem erreicht 94.100 Euro (1997: 54.640). Bis 2015 wird das Umsatzwachstum der Branche mit 7 Prozent p.a. auf 70 Milliarden Euro wohl etwas niedriger ausfallen als in der Vergangenheit. Von 1997 bis 2007 lag die Wachstumsrate vor allem dank der niedrigen Basis bei 271 Prozent. Der hohe Anteil in den USA (etwa 6 Prozent am BIP), dem Ursprungsland des Franchising, dürfte auf absehbare Zeit nicht erreicht werden. HOHES WACHSTUM IM DIENSTLEI- STUNGSSEKTOR Das Franchising hat in den letzten Jahren das Aussehen der Innenstädte in Deutschland deutlich verändert. Beispiele hierfür sind Tchibo, Apollo, Kamps und Esprit. Allerdings war die Wachstumsdynamik in den einzelnen Segmenten der Branche sehr unterschiedlich. Der Dienstleistungsbereich war in den letzten Jahren der wichtigste Wachstumstreiber im Franchisegeschäft. Die Sparte hat sich mit einem Anteil von 52 Prozent (2007) und einem expansiven Wachstum von insgesamt 40 Prozent in den letzten fünf Jahren zum wichtigsten Segment innerhalb des Franchising entwickelt. Die Zahl der Systeme beträgt derzeit 460 gegenüber nur knapp 330 im Jahr 2001. Auch das Franchising im Gastgewerbe konnte zulegen. Sein Anteil am gesamten Franchising stieg von gut 10 Prozent im Jahr 2001 auf 11 Prozent in 2007. Größtes und bekanntestes System in diesem Segment ist McDonald s mit 1.302 Restaurants in Deutschland. Das Unternehmen verzeichnet pro Jahr etwa 2.500 Bewerbungen, was die Zahl der neu zu vergebenden Standorte um ein Vielfaches übertrifft. Zurzeit sollen noch 800 mögliche Franchise- Nehmer auf der Warteliste stehen. Der Anteil des Handwerks blieb mit etwa 8 Prozent gering, weil sich hier gesetzliche Restriktionen nachteilig auswirkten. Gute Wachstumsmöglichkeiten in Deutschland sieht die Studie in den Bereichen Gesundheit, ambulante Pflege, Bildung und Umwelt/Energie. Im Gesundheitssektor lassen sich mit Franchisesystemen die starren Strukturen der Gesundheitsbranche aufbrechen, obwohl der Bereich stark reglementiert ist. Zudem besteht in diesem Segment ein großes Wachstumspotenzial. Erst in jüngster Zeit hat sich auch auf dem Apothekenmarkt eine Reihe von Franchisemodellen etabliert. Dieser befindet sich im Umbruch und öffnet sich allmählich dem Wettbewerb. Viele Apotheker werden auch zukünftig verstärkt nach einem sicheren Geschäftsmodell suchen. Auch in der Zahnbehandlung sowie im Beauty/ Mai 2008

Wellness-Bereich bestehen große Wachstumspotenziale. Zwar gibt es bis heute noch keine Pflegedienste, die im Franchisingsystem organisiert sind, doch dürfte sich dies in Zukunft ändern. Aufgrund des steigenden Anteils älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung ist der Markt für Pflegedienste durch hohe Wachstumsraten gekennzeichnet. FRANCHISING AUCH FÜR FREIE BERUFE INTERESSANT Die Ausweitung des Franchising in bisher kaum erschlossene Gebiete der Freien Berufe (u.a. Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Architekten) ist noch Zukunftsmusik. Chancen für Franchising bestehen allerdings im Facility Management, das weit über die reinen Hausmeister- und Verwaltertätigkeiten hinausgeht. Betätigungsfelder können die Bewirtschaftung von Krankenhäusern, Flughäfen und Sportstätten sowie von Serviceeinrichtungen der Industrieunternehmen sein. Andreas Arndt vom Executive Committee der Deutschen Bank erkennt aufgrund der Studienergebnisse aber nicht allein im Inland ein deutliches Wachstumspotential für Franchise-Unternehmen. Denn viele Unternehmen, die in Deutschland bereits etabliert sind, könnten mit sogenannten Master-Franchise-Partnern ins Ausland expandieren. Das Expansionsmodell Franchising birgt den Vorteil, dass ein nationaler Marktken- ner die Marke des deutschen Franchise-Gebers übernimmt und im ausländischen Zielmarkt einführt. Das größte Wachstumshemmnis der Franchisewirtschaft sieht die Deutsche Bank ebenso wie das Bundeswirtschaftsministerium und der Deutsche Franchise-Verband in der Finanzierung. Regionale und umständliche Vergabeprozesse verzögern die Kreditvergaben. Die Deutsche Bank entwickelt hierzu gemeinsam mit dem Deutschen Franchise-Verband ein spezielles Angebotspaket für den Mittelstand. Damit soll dieses Hemmnis für Franchise-Gründer abgebaut werden. Dass Franchising ein äußerst attraktives Geschäftsmodell ist, zeigt die Vielfalt an Unternehmen, die sich als Franchise-Geber etabliert haben. Unter den zehn Franchise- Gebern mit den meisten Betrieben finden sich neun unterschiedliche Branchen. Pionier des Franchising in Deutschland ist das Unternehmen OBI, das schon 1970 seinen ersten Baumarkt eröffnete. Heute existieren bereits 335 Niederlassungen, in denen ca. 38.000 Mitarbeiter einen Umsatz von über 3,6 Milliarden Euro erwirtschaften. Ein Beispiel für erfolgreiches Auslandsengagement eines deutschen Franchise-Gebers ist Fressnapf, ein Anbieter von Tiernahrung und Tierzubehör. Sieben Jahre nach Eröffnung des ersten Discounters in Deutschland erfolgte die Expansion nach Österreich. 2006 war das Unternehmen schon mit knapp 200 Märkten in zehn Ländern (außer Deutschland) aktiv. Dienstleistungsfranchising gewinnt Anteile (Anteile in %) Quelle: DFV, Statistisches Bundesamt, Prognose: DB Research Die TOP 10 der Branche* Quelle: DFV Dienstleistung Gastgewerbe Handel Handwerk Franchise- System Branche Betriebe Deutschland 100 80 60 40 20 TUI/First ** McDonald s Schülerhilfe Studienkreis Kamps Bakeries Foto Quelle Ihr Platz Fressnapf Ad-Auto Dienst Musikschule Fröhlich Reisebüros Fast Food Nachhilfe Nachhilfe Bäckereien Fotohandel Einzelhandel Tiernahrung Autoreparatur Musikpädagogik 1.405 1.264 1.090 1.040 950 950 717 625 600 541 0 00/01 02/03 04/05 06/07 * Zahl der Betriebe in Deutschland=Franchise-Betriebe und von der Zentrale geführte Outlets ** Vertriebstellen 2005 Mai 2008 5

Der Deutsche Franchise-Verband e.v. Die Qualitätsgemeinschaft der Deutschen Franchisewirtschaft Der Deutsche Franchise-Verband e.v. (DFV) ist seit 1978 zentraler Repräsentant und Qualitätsgemeinschaft der deutschen Franchisewirtschaft. Er ist ein Verband für Franchise-Geber und Franchise-Nehmer und profitiert darüber hinaus von dem Know-how der als Experten angeschlossenen Franchise-Rechtsanwälte und Franchise- Unternehmensberater. Derzeit gehören dem DFV rund 280 Mitglieder an. Ein für die Mitglieder sowie die Assoziierten Mitglieder verpflichtender Ethik-Kodex des Verbandes legt die Rechte und Pflichten von Franchise-Gebern und Franchise-Nehmern fest. Dies gewährleistet eine einheitliche Erscheinungsweise des seriösen Franchising und macht eine eindeutige Abgrenzung zu unlauteren Systemen möglich. Hauptaufgabe des DFV ist es, die Interessen der gesamten Franchise-Branche im fachbezogenen (wirtschafts-) politischen Raum auf nationaler und internationaler Ebene wahrzunehmen. Dazu zählt unter anderem ein enger Kontakt zum Bundeswirtschaftsministerium, zum Deutschen Bundestag, zu den Industrie - und Handelskammern, sowie zur Bundesagentur für Arbeit. Der DFV vertritt die Interessen der Franchisewirtschaft bei der Entwicklung von Richtlinien und Verordnungen der EU in Brüssel und arbeitet aktiv im Europäischen Franchise-Verband (EFF) und im World Franchise Council (WFC) mit. Weiterhin hat sich der DFV dem Ziel verschrieben, den Bekanntheitsgrad und das Image von Franchising sowie die Finanzierung von Franchise-Nehmern und -Gebern zu fördern. So sorgt der Verband für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die Leistungen des DFV im Überblick: FRANCHISE-NEHMER-GEWINNUNG Der DFV hilft bei der Gewinnung von Franchise-Partnern. Mitglieder erhalten automatisch per Mail die nach Branchen sortierten Daten potenzieller Interessenten von der Franchise-Nehmer-Börse der DFV-Homepage. SERIOSITÄTSNACHWEIS: DER DFV SYSTEM-CHECK Der DFV weist bei Aufnahme in den Verband und regelmäßig wiederkehrend per System-Check die Seriosität seiner Mitglieder nach. Dies verschafft Vorteile am Absatz-, Personal-, Partner-, Beschaffungs- und Kapitalmarkt und in der Öffentlichkeitsarbeit. 6 Mai 2008

EINKAUFSVORTEILE Rahmen-Verträge mit verschiedenen Anbietern erlauben den Mitgliedern des DFV, Einkaufs-Vorteile optimal zu nutzen. BERATUNG Angeschlossene Franchise-Berater und -Anwälte bieten DFV-Mitgliedern und DFV-Interessierten eine Erstberatung zu günstigen Konditionen an. BRANCHENINFORMATIONEN Regelmäßig informiert der DFV in Rundbriefen und Newslettern über politische, wirtschaftliche und rechtliche Neuerungen, über franchiserelevante neue Publikationen, Seminare und Messen im In- und Ausland. ERFAHRUNGSAUSTAUSCH / BENCHMARKING Der DFV organisiert innerhalb der Franchisewirtschaft Mitgliederversammlungen, die Erfa-Tagung, Round-Tables und andere Veranstaltungen wie das mehrtägige jährliche Franchise-Forum als zentralen Ort für den branchenweiten Erfahrungsaustausch. MESSEN/EXISTENZGRÜNDUNGS- VERANSTALTUNGEN Auf Messen vertritt der DFV seine Mitglieder. Um den Bekanntheitsgrad von Franchising zu erhöhen, organisiert der Verband gemeinsam mit den Industie- und Handelskammern regionale Info-Veranstaltungen und Existenzgründungsveranstaltungen in Deutschland. SCHULUNGEN Mitglieder können beim Verband lösungsbezogene Franchise-Schulungen zu günstigen Konditionen absolvieren. MEDIATION Der DFV unterstützt seine Partner bei Problemen durch die Bereitstellung eines Mediators und der Festlegung eines offiziellen Mediations-Verfahrens. WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG Als Kurator des Internationalen Instituts für Franchising und Cooperation an der Universität Münster leistet der DFV einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Begleitung des Franchisings in Deutschland. INTERNATIONALE KOOPERATIONEN Der DFV organisiert durch den Franchise Pool International Messeauftritte im Ausland und unterstützt seine Mitglieder bei der Expansion in ausländische Märkte. Interview Qualität im Franchising, welche Möglichkeiten hat der Verband? Brodersen: Der DFV bildet die Qualitätsgemeinschaft im Franchising, denn Qualität überzeugt und schafft Vertrauen. Der DFV setzt deshalb gezielt auf Qualität und definiert daher die Standards der deutschen Franchisewirtschaft und achtet darauf, dass sich Franchise-Unternehmen daran halten. Welche Instrumente nutzt der DFV zur Qualitätssicherung? Den DFV-Ethik-Kodex zum Beispiel, dort wurden die Richtlinien zum fairen Umgang zwischen Franchise- Partnern definiert. Wir haben zudem einen System- Check eingeführt, der als TÜV des Franchisings gilt. Franchisesysteme werden auf Herz und Nieren geprüft: das Vertragswerk und das Handbuch werden ebenso wie Produkte und Betreuungsprogramm begutachtet. Die strategische Ausrichtung und die Anpassungsfähigkeit des Systems an wechselnde Marktverhältnisse müssen überzeugen. Die Überprüfung des Managements der System-Zentrale sowie eine Zufriedenheitsanalyse der Franchise-Nehmer runden den Check ab. Eine objektive und unabhängige Prüfung wird gewährleistet, indem der System-Check vom Internationalen Centrum für Franchising und Cooperation (F&C), das der Universität Münster angegliedert ist, wissenschaftlich begleitet wird. Nur wenn die geprüften Systeme die Standards einhalten, bekommen sie das begehrte Gütesiegel. Was unterscheidet Franchise-Unternehmen von anderen Vertriebsformen? Franchising unterscheidet sich eklatant von anderen Vertriebsformen. Denn ein Franchisesystem ist ein kooperatives, arbeitsteiliges und straffes Vertriebssystem mit vertikaler Struktur und weist folgende Merkmale auf: der Vertrieb wird vom Franchise-Nehmer vor Ort gesteuert, da dieser sein Absatzgebiet am besten einschätzen kann. Die Leistungen des Franchise-Gebers bestehen aus Beschaffungs- und Organisationskonzepten, Aus- und Weiterbildung der Partner, laufende Unterstützung und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Systems. Vorsicht ist bei allen Angeboten angebracht, die einen maximalen Gewinn bei minimalem Einsatz versprechen. Denn Franchise-Nehmer sind selbständige Unternehmer und das bedeutet: Einsatz, Engagement und mehr Zeit zu investieren, als manchem Angestellten abgefordert wird. Torben Brodersen Geschäftsführer des DFV e.v. Mai 2008 7

Ausblick Franchising bleibt ein hochdynamischer Wirtschaftszweig und geht innovative Wege. Impressum Pascale Taube Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutscher Franchise- Verband e.v. Luisenstraße 41 D-10117 Berlin Tel.: +49 (0)30/ 278 902-0 Fax: +49 (0)30/ 278 902-15 Franchising wird auch in den kommenden Jahren zu den dynamischsten Wirtschaftszweigen zählen. So sagt der bekannte amerikanische Trendforscher John Naisbitt gar voraus: Im Jahr 2010 wird Franchising weltweit die erfolgreichste Vertriebsform sein. Fest steht, dass zunehmend mehr Unternehmen die Chancen, die sich durch die Arbeit in Netzwerkstrukturen eröffnen, erkennen. Die Vorteile vitaler Netzwerke kommen beim Franchising voll zum Tragen. Sowohl die Franchise-Geber als auch die Franchise-Nehmer können durch dieses Modell ihre ökonomischen Risiken minimieren. Daher greifen auch traditionelle Unternehmen zunehmend Franchisemodelle auf. Zwar werden auch die etablierten Systeme in Zukunft weiter wachsen, doch fällt es auf weitgehend gesättigten Märkten mittlerweile schwer, neue Franchisesysteme zu gründen. NEUE FRANCHISE-KONZEPTE Die Branche erhält Rückenwind von der stärkeren Bedeutung des hybriden und Conversion-Franchising sowie der fortschreitenden Internationalisierung von Franchising. Beim hybriden Franchising betreiben die Franchise-Geber auch Filialen auf eigene Rechnung. Diese dienen den Franchise-Gebern vor allem dazu, neue Geschäftsideen zu testen, bevor sie an Franchise-Nehmer weitergegeben werden. Beim Conversion-Franchising handelt es sich um die Umwandlung von Filialen anderer Vertriebsformen in Franchise-Outlets. Dies ist eine Möglichkeit, auf gesättigten Märkten zu wachsen. Doch es gibt auch noch einige Barrieren zu überwinden: So wirkt sich das Kündigungsschutzgesetz nachteilig auf die Entwicklung des Franchisesystems aus. Für die Franchise-Nehmer stellen auch die Finanzierung der Investitionssumme und die Einstiegsgebühr oft eine große Hürde dar. Trotz der steigenden Bedeutung des Franchisings bieten bislang nur wenige Kreditinstitute in Deutschland franchisespezifische Konzepte an. Wenn diese Barrieren überwunden sind, weist Franchising gute Expansionschancen auf. Eine weitere Liberalisierung der rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere der Handwerksordnung, im Gesundheitswesen, im Wettbewerbsrecht sowie im Kündigungsschutzgesetz könnte zusätzliche Wachstumskräfte in der Franchisewirtschaft freisetzen. 8 Mai 2008