Auslandssemester Erfahrungsbericht WS 2013/14

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1 Auslandssemester Erfahrungsbericht WS 2013/14 University of Greenwich Old Royal Naval College, Park Row Greenwich, London SE10 9LS

2 Gliederung 1.) Tipps zu Vorbereitungen.3 2.) Informationen zur Stadt/Land.6 3.) Vor Ort ) Bilder..15 2

3 Auslandssemester in London When a man is tired of London, he is tired of life; for there is in London all that life can afford." - Samuel Johnson In diesem Sinne nutzte ich die Gelegenheit, während meines Masterstudiums im Fach Tourismus-Management ein Auslandssemester in London zu absolvieren. Mein 3. Semester verbrachte ich an der University of Greenwich und habe meinen Aufenthalt dort sehr genossen. Mein Erfahrungsbericht soll zukünftigen Outgoing- Studenten bei der ersten Orientierung und beim Einleben in der Weltstadt London und an der University of Greenwich helfen. 1.)Tipps zu Vorbereitungen Anreise und Gepäck: Nach London kann man sowohl mit dem Zug fahren, was allerdings relativ lange dauert, oder fliegen. London besitzt vier Flughäfen: London Heathrow, Gatwick, City Airport und London Stansted. Abhängig davon, wo man in London seine Unterkunft hat, sollte man schauen, welcher Flughafen sich am besten eignet bzw. welcher Flughafen von welcher Airline angeflogen wird. Von Heathrow und vom City Airport aus kann man sehr günstig mit der Underground ins Zentrum fahren. Hier bietet es sich an, bereits am Flughafen eine Oystercard zu kaufen und dementsprechend aufzuladen. (Vgl. 3. Vor Ort - Verkehrsanbindung). Vom Flughafen Gatwick gelangt man mit dem Zug (Oystercard ist hier allerdings nicht gültig) oder mit dem Gatwick Express in die Stadt. Von Stansted aus muss man einen Bus (am billigsten ist Terravision: in die Stadt nehmen. Die Flugzeit von Deutschland aus beträgt ca. 2 Stunden. Da London sehr häufig und von vielen verschiedenen Fluggesellschaften angeflogen wird, kann man sehr günstige Flüge finden. Wenn man ein solches Flugschnäppchen machen möchte, empfiehlt es sich aber, frühzeitig bei den Billig-Airlines nach Angeboten zu suchen. Ich bin mit Lufthansa zum City Airport geflogen und konnte sowohl 23 kg Gepäck als auch 10 kg Handgepäck mitnehmen, was mir vorerst ausreichte. Bei Billig-Airlines 3

4 sollte man auf die Gepäckbegrenzung bzw. den Aufpreis für Gepäck achten. Ansonsten kann man sich relativ günstig ein Päckchen per Post aus der Heimat schicken lassen (ca. 20 Euro). Wohnungssuche Ich hatte das Glück, dass eine Freundin von mir schon seit einem Jahr in London lebt und in ihrer WG ein Zimmer frei wurde, in das ich einziehen konnte. Aber auch so findet man in London recht schnell eine Unterkunft. Fast alle Erasmusstudenten, die ich kennengelernt habe, haben erst vor Ort nach einer Wohnung gesucht. Allerdings darf man nicht zu große Ansprüche an die Wohnungen stellen, da der Standard nicht mit Häusern in Deutschland zu vergleichen ist. Alte, undichte Fenster und abgenutzte Bäder und Küchen sind keine Seltenheit in England. Auch ist die Miete mit durchschnittlich mindestens 550 GBP sehr teuer. Die Uni bietet auch Wohnheims-Plätze an, für die man sich nach Erhalt der Zusage online bewerben kann. Die Studentenwohnheime, die ich gesehen habe, waren alle in gutem Zustand, waren aber auch nicht gerade günstig. Außerdem bekommt man häufig nur einen Platz, wenn man für ein ganzes Jahr bleibt. Ein Kommilitone, der sich für ein Zimmer beworben hatte, hat daher eine Absage bekommen. Wenn man sich für eine private Unterkunft entscheidet, ist es sicher ratsam, ein bis zwei Wochen vor Semesterbeginn anzureisen und die ersten Nächte in einem Hotel/Hostel zu verbringen. So hat man genügend Zeit, vor Ort in Ruhe nach einem WG-Zimmer zu suchen und Besichtigungstermine zu vereinbaren. Man sollte sich die Wohnung auf jeden Fall selbst anschauen, bevor man zusagt. Da gute Wohnungen immer sehr schnell weg sind, sollte man die Besichtigungstermine relativ kurzfristig vereinbaren und wenn man ein gutes Zimmer findet, sofort zusagen. Bei der ausgeschriebenen Miete muss man aufpassen, oft sind Steuern, Strom/Wasser/Internet noch nicht im Preis enthalten oder der Mietpreis wird nicht monatlich, sondern pro Woche ausgeschrieben. Freunde von mir haben sich ca. 1 Woche vor Abflug auf gumtree.com angemeldet und eine Anzeige geschalten, in welchem Stadtteil sie nach einer Wohnung suchen, aber parallel auch selbst nach Wohnungsanzeigen gesucht. 4

5 Ich habe im Stadtteil New Cross gewohnt, von wo aus ich mit dem Bus in 10 Minuten an der Uni (Greenwich Maritime Campus) war. Weitere empfehlenswerte und nahe gelegene Stadtteile sind Blackheath, Woolwich, Kidbrooke, Eltham, Lewsiham, Canary Wharf, Canning Town, Deptford, Cross Harbour, Docklands oder Thamesmead. Ich würde auf jeden Fall darauf achten, dass es nicht nur eine gute Anbindung zur Uni, sondern auch ins Zentrum gibt. Mitzunehmende Dokumente Um nach England einzureisen, genügt ein Reisepass oder Personalausweis. Außerdem sollte man den Offer Letter der Gastuniversität, Passfotos sowie die bereits ausgedruckten Formulare aus unserem International Office (Certificate of Attendance, Learning Agreement, etc.) mitnehmen. Es empfiehlt sich außerdem, seinen Reisepass/Personalausweis, sowie Führerschein, Kreditkarte etc. zu kopieren bzw. einzuscannen. Auch ein Passfoto in eingescannter Form ist hilfreich, da man das für den Studentenausweis und die Student-Oystercard in digitaler Form hochladen muss. Versicherung, BaFög und Bankkonto Da man mit der normalen Krankenversicherung auch im europäischen Ausland versichert ist, braucht man eigentlich keine weitere Versicherung mehr. Allerdings ist in vielen Versicherungen ein Rücktransport oder Ähnliches nicht enthalten, sodass man zusätzlich noch eine Versicherung abschließen sollte. Am besten man fragt bei seiner Krankenkasse nach. Da ich selbst kein Auslands-BaFög beantragt habe, kann ich zu diesem Punkt nicht viel schreiben. Grundsätzlich ist mir aber bekannt, dass die Beantragung etwas aufwendig ist und dass man sich möglichst frühzeitig, d.h. mindestens 2-3 Monate vor dem Auslandsaufenthalt dafür bewerben sollte. Falls man länger als ein Semester in England bleibt, lohnt sich die Eröffnung eines Bankkontos normalerweise schon, gerade, wenn man während des Aufenthaltes auch reisen möchte und dafür online Flüge/Zugtickets oder Unterkünfte bucht. Mit der deutschen Kreditkarte zahlt man ansonsten die Auslandsgebühren. Zu Beginn des Semesters gab es an der Uni eine sogenannte Fresher`s Fair bei der u.a. auch viele Banken anwesend waren und über die Möglichkeiten für Studenten, ein Konto 5

6 zu eröffnen, informiert. Da ich nur vier Monate in London war, habe ich selbst kein Konto eröffnet, sondern mit meiner deutschen Kreditkarte Geld abgehoben. Ich kann nur empfehlen, vor dem Auslandsaufenthalt ein Konto bei der DKB-Bank abzuschließen. Mit dieser Kreditkarte kann man überall im Ausland gebührenfrei Geld abheben, egal bei welcher Bank. Wenn man bereits Kunde bei der Deutschen Bank ist, kann man von deren Kooperation mit Barclays profitieren und an allen Automaten der Barclays, von denen es in London zahlreiche gibt, gebührenfrei abheben. Ansonsten kann in England fast überall mit Kreditkarte bezahlt werden, egal um welchen Betrag es sich handelt. 2.) Information zur Stadt/Land London Die Stadt liegt an der Themse in Südostengland und hat über 14 Millionen Einwohner. Durch das multikulturelle Publikum kann sich jeder in London sehr schnell wohlfühlen. Allerdings sollte man sich an das regnerische Wetter gewöhnen (Regenschirm sollte immer mitgenommen werden). Zwischen April und Ende September betragen die durchschnittlichen Tagestemperaturen angenehme 15 C, aber auch außerhalb dieser Zeit sitzen die abgehärteten Engländer vor den Pubs und Cafés. Der letzte Sommer 2013 hat mit über 30 C neue Höchsttemperaturen erreicht und auch im Winter wird es selten so kalt wie in Deutschland. Das kulturelle Angebot ist kaum zu toppen. London ist die weltoffenste Metropole Europas und hat für jeden etwas zu bieten, egal ob für Kunstliebhaber, Nachtschwärmer, Naturfreunde oder Shoppinglustige. In meiner Freizeit habe ich viel in London und Umgebung unternommen. Eintritte in die zahlreichen Museen sind in London umsonst, mit Ausnahme von Sonderausstellungen. Für Kunstinteressierte kann ich v.a. einen Besuch in der National Gallery, der Tate Britain und Tate Modern, der Saatchi Gallery und der Courtauld Gallery im Somerset House empfehlen. Die bekannten Sehenswürdigkeiten, wie London Eye, Buckingham Palace, Tower of London und Tower Bridge, Westminster Abbey, Houses of Parliament und Big Ben, sowie St. Paul`s, um nur einige wenige zu nennen, sind von außen umsonst zu genießen. Ob man die oft überteuerten Eintritte zahlen möchte, muss man selbst 6

7 entscheiden. Als Tipp: Westminster Abbey und St. Paul`s Cathedral können während den Gottesdiensten umsonst besichtigt werden. Darüber hinaus gibt es in London zahlreiche kleine und große Konzerte, sowie Theater und Musicals. Tickets dafür können oftmals kurzfristig, dafür sehr günstig (oftmals spart man mehr als die Hälfte des Ticketpreises) rund um den Leicester Square erstanden werden. Wer gerne Shoppen geht, ist in der Oxford und Regent Street oder rund um Covent Garden richtig aufgehoben. Empfehlenswert ist auch ein Besuch auf den zahlreichen Märkten in London, wie Camden Market und Spitalfields Market (hier bekommt man alles von Kleidern, über Schmuck, bis Essen etc.), Columbia Road Flower Market (schönster Blumenmarkt) oder Borough Market (sehr leckeres Essen). Im Sommer lohnt sich außerdem ein Spaziergang durch einen der vielen schönen Parks. Außerdem locken zahlreiche Restaurants, Cafés und Pubs, sodass einem in der Weltstadt London nie langweilig wird. Über alle Events und Geheimtipps kann man sich auf TimeOut London informieren ( Um nichts zu verpassen, abonniert man am besten auch gleich den kostenlosen Newsletter. Greenwich Greenwich ist ein traditionsreicher Ort am Südufer der Themse. Das Viertel ist vor allem durch die Königliche Sternwarte, den Nullmeridian und dem National Maritime Museum, sowie der am Greenwich Peer gelegenen Cutty Sark, ein zu besichtigender Teeklipper aus dem 19. Jhdt., bekannt. Aufgrund seiner kulturhistorischen Bedeutung wurde Maritime Greenwich 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Dazu gehören das Queen`s House, das Royal Naval College, in dem heute die University of Greenwich untergebracht ist, das Royal Observatory und der liebevoll angelegte Park. Seinen besonderen Flair verdankt der Vorort aber auch dem schönen Markt und den vielen kleinen Restaurants und Pubs. Ich habe es sehr genossen, in Greenwich zu studieren und habe mich jedes Mal auf dem Weg zur Uni gefreut, dass ich in einer so schönen Umgebung, die zahlreiche Touristen anlockt, studiere. 7

8 Ausflugsziele Wenn man genügend Zeit hat und mal eine Pause von der Großstadt braucht, bieten sich zahlreiche Ausflugsziele von London aus an. Anfang September bin ich mit einer Freundin auf die Isle of Wight, einer beliebten englischen Ferieninsel, gefahren und habe dort ein Paar Tage am Meer verbracht. Außerdem ist man von London aus mit dem Zug in ca. 1 Stunde in der schönen Stadt Brighton, wo man einen Tag am Strand genießen kann. Empfehlenswert ist auch der Besuch von den beiden Universitätsstädten Oxford und Cambridge, die in ca. 1-2 Stunden mit dem Bus oder Zug kostengünstig zu erreichen sind und wunderschöne Altstädte vorweisen können. Darüber hinaus haben wir noch einen Tagesausflug zu Windsor Castle, Stonehenge und Bath unternommen, was auch sehr schön war. Von der Uni wird pro Semester ein Tagesausflug in eine sehenswerte Stadt unternommen, so konnte man im letzten Semester für 10 GBP nach Canterbury fahren. 3.) Vor Ort a) Allgemeines Einkaufsmöglichkeiten Es ist ratsam, nicht zu viel Gepäck mitzunehmen, da man in London wirklich sehr gut shoppen gehen kann. Die meisten Kleiderketten bieten sogar einen Studentenrabatt zwischen 10% - 15% an, sodass es sich also immer lohnt, an der Kasse nachzufragen und seinen Studentenausweis dabeizuhaben. Lebensmittel sind etwas teurer als in Deutschland. Die größten Supermarktketten, TESCO, Sainsbury`s und ASDA haben alles im Sortiment. ASDA ist i.d.r. der günstigste Supermarkt. Wenn man aber die Eigenmarken kauft, sind die beiden anderen Supermärkte preislich genauso gut. Besonders verbreitet sind in allen Supermärkten die Self-Check Outs, an denen man sich nicht an der Kasse anstellen muss, sondern seine Waren direkt selbst einscannen kann. 8

9 Bettdecke und Kissen, Bettwäsche, Handtücher etc. habe ich nicht von zu Hause mitgenommen. Falls dies in der Wohnung nicht vorhanden ist, kann man es sehr günstig bei Primark oder auch bei ASDA kaufen. Telefon/Internet Internet war bei mir im Mietpreis bereits enthalten. Für mein Handy habe ich mir bei T-Mobile eine Prepaid Card geholt und jeden Monat ein sogenanntes Smart Pack für 10 GBP aufgeladen, worin Freiminuten, Frei-SMS und Internet enthalten waren. Die Karte kann monatlich in vielen verschiedenen Supermärkten aufgeladen werden, sodass es als praktische und kostengünstige Variante sehr zu empfehlen ist. Verkehrsanbindung London hat ein sehr gutes öffentliches Netz mit Underground, Overground, DLR, Zügen und Bussen. Auf der offiziellen Seite des Transport for London ( kann man sich die bestmögliche Route suchen. Am besten ist es, wenn man sich gleich zu Beginn eine Oystercard an einem Serviceschalter ausstellen lässt. Auf diese Karte kann man an fast jeder Haltestelle an einem Automaten Guthaben aufladen. Man kann dabei wählen, ob man eine Wochen- oder Monatskarte möchte oder die Variante Pre pay as you go wählt, bei der nur die gefahrene Strecke abgerechnet wird, indem man vor der Fahrt eincheckt und am Ausgang wieder auscheckt. Sobald man offiziell an der Partneruni immatrikuliert ist, kann man online auch die Student-Oystercard beantragen, mit der man dann Rabatte auf Wochen- und Monatstickets bekommt. b) Informationen zur Uni Bewerbungsprozess Die Bewerbung für das Erasmus-Auslandssemester an der University of Greenwich war etwas kompliziert, was aber vor allem daran lag, dass das dortige International Office bzw. unsere Ansprechpartnerin in London schwer zu erreichen und etwas unkoordiniert war. Zunächst muss man sich direkt an der Hochschule München bewerben und seine Wunschunis angeben. Zudem muss man einige Formulare ausfüllen und ein 9

10 Motivationsschreiben auf Deutsch und Englisch verfassen. Nachdem man von der Hochschule München den Platz zugesichert bekommen hat, muss man sich noch einmal online über einen Link direkt bei der University of Greenwich bewerben (sog. Online Application). Danach erhält man seinen Confirmation Letter und seine Student ID Number, sowie die Login-Daten für das Studentenportal. Mit diesem Benutzernamen und Passwort kann man sich auch für einen Wohnheims-Platz bewerben. Zusätzlich muss eine vorläufige Kurswahl abgegeben werden, die allerdings vor Ort noch einmal änderbar ist. In England angekommen, muss man sich noch einmal endgültig online registrieren (Registration Part 1), bevor man dann im Business School Office die Registrierung durch Vorlegen des Personalausweises abschließt und seinen Studentenausweis erhält (Registration Part 2). Das Learning Agreement und das Certificate of Attendance können dann während der Erasmus- Informationsveranstaltung von der dortigen Koordinatorin unterschrieben werden. Leider hat die Online Bewerbung und Registrierung bei mir nicht auf Anhieb geklappt und ich musste mehrmals nachfragen bzw. im International Office vorbeigehen, bis ich meinen Studentenausweis erhalten habe. Ich rate euch daher, geduldig zu sein und bei der zuständigen Ansprechpartnerin vor Ort nachzuhaken, falls ihr ähnliche Probleme haben solltet. Frau Dittrich von der Hochschule München war mir dabei immer eine sehr große Hilfe. Allgemeines zur Uni Die University of Greenwich besitzt sowohl den zentralen Greenwich Maritime Campus als auch den etwas abseits gelegenen Avery Hill Campus. Tourismusund Eventmanagement-Kurse finden glücklicherweise direkt in Greenwich am Maritime Campus in 3 UNESCO-geschützten Gebäuden aus der Barockzeit (17. Jhdt.) statt. Auf dem Campus befindet sich außerdem eine sehr gut ausgestattete Bibliothek, die Dreadnought Library, in der auch viele PC-Räume mit Internet- Zugang, Druckern und Scannern vorhanden sind. Die Bibliothek verfügt außerdem über eine große Online-Sammlung an ebooks und Zeitschriften. Die Uni-Gebäude sind aus Sicherheitsgründen eigentlich nur mit Studentenausweis zugänglich, am Anfang werden jedoch selbstverständlich Ausnahmen gemacht. Da in allen Kursen Anwesenheitspflicht herrscht, muss sich jeder Student zu Beginn der 10

11 Vorlesung mit seinem Studentenausweis einscannen. Auch in die Bibliothek kommt man nur mit einem gültigen Ausweis. Die Incoming-Erasmus Koordinatorin, Elvina Moonien, sitzt im 2. Stock (Zimmer 257) im Queen Anne Building. Zur ersten Orientierung auf dem Campus ist ein Plan beigefügt: Das Semester startete am , wobei in der ersten und letzten Woche keine Vorlesungen stattfanden. Obwohl es in der Willkommens- hieß, dass man bereits eine Woche vor Semester-Beginn zur Induction-Week anreisen soll, gab es erst in der ersten Vorlesungswoche eine Erasmus-Informationsveranstaltung, bei der aber alle Fragen geklärt werden konnten und eine Campus-Tour angeboten wurde. Die Fresher`s Fair dient allen neuen Studenten, sich über Freizeit-/und Sportangebote in der Uni und Umgebung, aber auch über Banken, Notfallnummern etc. zu informieren. Ein Sprachkurs wird nicht angeboten, ist aber meiner Meinung nach auch nicht notwendig, da das Schulenglisch vollkommen ausreicht, um den Kursen zu folgen. In unserem Masterkurs waren fast nur ausländische Studenten mit unterschiedlich gutem Sprach-Niveau. 11

12 Belegte Kurse Bei der Kurswahl waren wir als Masterstudenten schon relativ eingeschränkt, da wir ähnliche Kurse wählen mussten, die auch im 3. Semester in München angeboten werden. Somit war das Fach Scholarship and the Events Professional verpflichtend, während man das Seminar aus einer vorgegebenen Liste auswählen konnte. Hier entschied ich mich für das Fach International Events: Managing Cultures and Influencing People. Eigentlich wollte ich auch schon während meinem Auslandssemester mit der Masterarbeit beginnen, habe mich aber dann vor Ort umentschieden, da mir ein praktisches Thema von einer Firma in München angeboten wurde. Wenn man aber tatsächlich die Masterarbeit schon in London schreiben möchte, ist es zu empfehlen, dass man sich frühzeitig im 2. Semester ein Thema sucht und dies mit dem betreuenden Professor abspricht, da sich die Kommunikation sonst etwas schwierig gestalten kann. Außerdem ist das Semester ziemlich kurz und man muss zunächst auf seinen Studentenausweis warten, bevor man die Bibliothek in Anspruch nehmen kann. Bei mir dauerte dies bis Mitte Oktober. Im Folgenden werden meine beiden Fächer näher beschrieben: Scholarship and the Events Professional: Inhalte dieses Kurses waren zum einen, Grundlagen des Event-Managements zu schaffen, zum anderen diente er dazu, die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens darzustellen, mit besonderem Bezug auf die Event-Branche. Da wir dies im Bachelor schon ausführlich behandelt hatten, stellte dieser Kurs für mich eher eine Wiederholung dar. So lernten wir zum Beispiel, wie man akademische Literatur findet und anwendet, warum Feedback wichtig ist, wie man sinnvoll Notizen während der Vorlesung macht, wie man richtig zitiert oder wie man kritische Texte verfasst. Als Vorbereitung auf die Masterarbeit, wie eigentlich vorgesehen, war der Kurs jedoch weniger hilfreich. Zu Beginn des Semesters wurde ein Kurs-Handbuch, mit dem genauen Vorlesungsplan und der Literatur, die für die jeweils nächste Stunde vorzubereiten war, ausgeteilt. 12

13 Als Prüfung musste man zwei Reports, die mit einer Hausarbeit vergleichbar sind, schreiben. Für die erste Arbeit (2.000 Wörter) konnte man selbst zwei wissenschaftliche Artikel auswählen, die die Beziehung zwischen zwei unterschiedlichen Anspruchsgruppen im Event-Management behandeln, und musste diese beiden Artikel kritisch vergleichen. Im zweiten Bericht (1.000 Wörter) sollte man seinen eigenen Lernfortschritt während des Semesters dokumentieren. International Events: Managing Cultures and Influencing People: In diesem Kurs ging es vor allem darum, ein interkulturelles Verständnis zu erlangen. Hierzu wurden einzelne Länder näher durchleuchtet und die Theorien der verschiedenen Business Cultures und interkulturellen Kommunikation von Lewis, Hofstede und Trompenaar vorgestellt. Der Dozent war immer bemüht, den Bezug zur Event-Branche herzustellen. Auch hier gab es wieder Literaturhinweise, die in Form eines Selbststudiums für jede Stunde vorbereitet werden sollten. Die Prüfung bestand wieder aus zwei einzureichenden Reports. In der ersten Hausarbeit konnte man sich selbst eine Kultur wählen, die man anhand der Theorien erläutern und mit Beispielen aus der Eventindustrie veranschaulichen musste (3.000 Wörter). Für den zweiten Bericht wurde wieder eine Reflektion und Aufbereitung des neuerlangten, persönlichen kulturellen Verständnisses verlangt. Beide Kurse waren interessant, auch wenn die Inhalte oftmals nur eine Wiederholung für mich darstellten. Ich fand es allerdings etwas schade, dass beide Kurse aus dem Studiengang Event-Management waren, da ich mich in diesem Bereich nicht so gut auskenne und so auch keinen Kontakt zu Tourismus-Studenten aufbauen konnte. Allerdings waren wir in beiden Kursen relativ wenige Studenten (ca. 20), sodass wir viele Diskussionen und Gruppenarbeiten machen konnten. Die Dozenten waren sehr bemüht und hilfsbereit. Aufgrund der wenigen Wochenstunden hat man während des Semesters relativ viel Freizeit, jedoch ändert sich das gegen Ende des Semesters, wenn die Deadlines für 13

14 die Aufsätze näher rücken. Diese sollte man nicht unterschätzen und auch frühzeitig damit anfangen, denn sonst kann die Zeit zum Schluss wirklich knapp werden. c) Kontakt mit Einheimischen und Austauschstudenten Bereits in den ersten Tagen fällt auf, dass an der Uni sehr viele internationale Studenten und vergleichsweise wenige Engländer studieren. Am Anfang war ich davon etwas enttäuscht. Doch recht schnell lernt man Studenten aus vielen anderen Ländern kennen. Es ist eine wunderbare Erfahrung Leute aus den unterschiedlichsten Ländern zu treffen und sich mit ihnen anzufreunden. Bei der Info- Veranstaltung konnte man auch die anderen Erasmusstudenten kennenlernen. Außerdem gab es von der Uni eine offizielle Facebook-Seite für Erasmusstudenten. Dadurch konnten einige Treffen organisiert werden, u.a. in der Bar Latitude, eine Studentenbar in Greenwich, die von der Student Union geführt wird. Eine andere Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen, gibt es jeden Mittwoch beim wöchentlichen Language Exchange in der Zebrano Bar in der Carnaby Street ( Engländer habe ich vor allem durch meine Mitbewohner und im Pub kennengelernt. d) Allgemeines Fazit Zusammenfassend kann ich sagen, dass mein Auslandssemester an der University of Greenwich eine einzigartige Erfahrung war, die ich nicht missen möchte. Ich habe nicht nur sehr viele neue Eindrücke und Erfahrungen gesammelt, sondern auch sehr nette Menschen kennen gelernt. London ist eine tolle Stadt und ich habe meine Zeit dort sehr genossen. Leider ging das Semester viel zu schnell vorbei. Kaum ist man angekommen und hat sich eingelebt, muss man auch schon wieder seine Koffer packen. Aber es war bestimmt nicht mein letzter Besuch in London! Ich kann jedem nur empfehlen, die Chance auf ein Auslandssemester zu nutzen! Ich würde es jederzeit wieder so machen! 14

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