4 SAP R/3 Remote Function Call
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- Pamela Frank
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1 Kap04.fm Seite 49 Dienstag, 22. April : SAP R/3 Remote Function Call Es gibt verschiedene Begriffsvarianten für RPC, so heißt es bei SAP Remote Function Call (RFC) und bei Java Remote Method Invokation (RMI). Es ist sicher nicht vermessen, zu sagen, dass der andauernde Erfolg von SAP R/3 zu einem großen Teil dessen RFC-Funktionalität zu verdanken ist. RFC hat SAP R/3 zu einem offenen System gemacht und das ist es, was die IT-Welt benötigt. Keine Software ist so integriert und perfekt, dass sie alle Fälle und Sonderfälle eines Geschäftszweiges abdecken kann. Die Möglichkeit, mit einem Programm all das zu erzielen, was man auch durch eine Benutzereingabe erreichen kann, ist eine Grundforderung an ein modernes Software-Paket. RFC bildet auch die Grundlage der R/3-Technologien ALE/IDoc und BAPI. In beiden Fällen kommuniziert SAP R/3 mit einem externen Programm, im Falle von ALE/IDocs durch asynchronen Austausch von Nachrichten, im Falle von BAPIs durch direkten Aufruf eines Funktionsbausteins. RFC ist Grundlage für den Erfolg von R/3 RFC ist Grundlage für IDoc/ALE und BAPI 4.1 Was ist RFC? Die SAP-Technologie RFC ist eine auf dem IBM- Protokoll CPI- C aufbauende Schnittstellentechnologie, die es externen Programmen oder anderen R/3-Instanzen erlaubt, auf eine bestimmte R/3-Instanz zuzugreifen. Das RFC-Protokoll ist ein bidirektionales, synchrones Kommunikationsprotokoll zum Austausch von Nachrichten über ein Netzwerk. RFC sendet dazu Datagramme von einem Client zu einer Server-Applikation über ein UDP/IP-Netzwerk. Grundsätzlich tut RFC nichts anderes als HTTP, nur die benutzte Codierung und Konvention unterscheiden sich. RFC baut auf CPI-C auf RFC ist ein sicheres, bidirektionales Protokoll Genaue Kenntnis der Details des RFC-Protokolls sind für einen Entwickler normalerweise nicht notwendig. Um den Zugriff auf RFC zu erleichtern, stellt SAP eigene RFC-Bibliotheken für die verschiedenen Frameworks zur Verfügung. Derzeit gibt es RFC-Libraries für alle Plattformen, auf denen SAP R/3 läuft, namentlich Windows, UNIX, Linux, AS/400 und z/os. RFC erlaubt es einem Programm, R/3-Funktionen in einem anderen R/3-System oder einer weiteren R/3-Instanz aufzurufen SAP R/3 Remote Function Call 49
2 Kap04.fm Seite 50 Dienstag, 22. April :31 14 R/3-Funktionen von Nicht-SAP-Programmen aufzurufen, zum Beispiel Java, C++ oder Visual Basic externe Programme außerhalb eines SAP-Systems von SAP R/3 aus aufzurufen Die folgenden Abschnitte zeigen konkrete Beispiele zum Aufruf von Programmen über RFC. Den Zugriff von externen Computern zeigen wir unter Verwendung von DCOM für alle Windows-Betriebssysteme und von Java aus. Grundsätzlich gibt es auch Zugriffsmöglichkeiten von allen Betriebssystemen aus, die auch eine R/3-Instanz unterstützen, zum Beispiel einer AS/400 oder von IBM/390. Allerdings werden diese Zugriffsvariationen so selten in der Praxis verwendet, dass auch die Unterstützung dafür leidet. Für all diese Betriebssysteme ist es empfehlenswerter, die Kommunikation über einen HTTP-Proxy-Server durchzuführen. & " & " '!"#$% $& Abbildung 4.1 Remote Program Calls als Kernfunktionalität einer Client-Server- Landschaft 50 SAP R/3 Remote Function Call
3 Kap04.fm Seite 51 Dienstag, 22. April : R/3-RFC von einer anderen R/3-Instanz Eine R/3-Verbindung von einer anderen SAP R/3-Instanz aus erfolgt immer über die Angabe einer Destination. Eine Destination wird in Transaktion SM59 gepflegt und kann dann von allen ABAPs dieser Instanz benutzt werden. Im Beispiel in Listing 4.1 definieren wir eine RFC-Verbindung zu einem R/3-Computer, in diesem Fall ist es der SAPOSS-Server. Für alle nachfolgenden Aufrufe in das Remote-System brauchen wir uns fortan nicht mehr um die Logon-Daten zu kümmern, da grundsätzlich auf die Angabe in SM59 zurückgegriffen wird. Ein RFC-Aufruf von ABAP in das Remote-System fügt dann dem CALL FUNCTION einfach noch den Parameter DESTINATION hinzu (siehe Listing 4.1). Wenn Sie keine Destination definiert haben, aber dennoch einen RFC testen wollen, können Sie die vordefinierte Destination NONE verwenden, die immer auf das eigene System verweist und implizit vorhanden ist und demnach nicht erst mit SM59 angelegt werden muss. RFCs via R/3- Destination werden in SM59 definiert Funktionsaufrufe erhalten den Parameter DESTINATION Listing 4.1 Aufruf einer RFC-Function von ABAP via Destination NONE (= eigenes System) DATA: from_curr_range TYPE STANDARD TABLE OF bapi1093_3. DATA: to_currncy_range TYPE STANDARD TABLE OF bapi1093_4. DATA: exch_rate_list TYPE STANDARD TABLE OF bapi1093_0 WITH HEADER LINE. DATA: return TYPE STANDARD TABLE OF bapiret1 WITH HEA- DER LINE. CALL FUNCTION 'BAPI_EXCHRATE_GETCURRENTRATES' DESTINATION NONE EXPORTING date = sy-datum TABLES from_curr_range = from_curr_range to_currncy_range = to_currncy_range exch_rate_list = exch_rate_list return = return. LOOP AT exch_rate_list. WRITE: / exch_rate_list-from_curr. WRITE: exch_rate_list-to_currncy. WRITE: exch_rate_list-exch_rate. ENDLOOP. R/3-RFC von einer anderen R/3-Instanz 51
4 Kap04.fm Seite 52 Dienstag, 22. April : Interne Destination NONE RFC-Destination NONE Jeder RFC öffnet eine eigene LUW R/3 hat bereits einige RFC-Destinationen fest vorgegeben, unter anderem die Destination NONE. Gibt man NONE als Ziel des Aufrufs an, wird ein RFC in das rufende, also das eigene System ausgeführt. Hierzu sind natürlich keine Logon-Daten erforderlich. NONE eignet sich zum Testen von RFC-Aufrufen, wenn das entfernte System nicht zur Verfügung steht. Als besonderen Nebeneffekt gestattet es aber auch ein Entkoppeln des Aufrufs von der laufenden Transaktion. Ein RFC startet grundsätzlich einen eigenen Programmkontext (Logical Unit of Work, LUW). Sie können somit aus einer laufenden Transaktion heraus mehrere RFC-Bausteine mit Destination NONE aufrufen. Zum Abschluss können Sie dann mit den BAPI-Bausteinen BAPI_COMMIT_ WORK beziehungsweise BAPI_ROLLBACK_WORK die Remote-Aufrufe beenden, ohne dass sich der COMMIT auf die rufende Transaktion auswirkt. Abbildung 4.2 Definition einer RFC-Destination mit SM59 Zugriff auf R/3 erfolgt via DCOM 4.3 Windows-zu-R/3-Connectivity mit DCOM Der Zugriff von Windows-Systemen aus nach R/3 via RFC bedient sich einer Reihe von DLLs, die mit dem SAP GUI oder dem RFC-Software- Development-Kit (RFCSDK) ausgeliefert werden. Diese DLLs basieren auf 52 SAP R/3 Remote Function Call
5 Kap04.fm Seite 53 Dienstag, 22. April :31 14 DCOM, dem Distributed Common Object Protocol von Microsoft, mit dem alle Kommunikationen zwischen Applikationen innerhalb einer Windows-Umgebung durchgeführt werden. Für den Zugriff auf SAP R/3 müssen beim Aufbau der Connection immer die richtigen Anmeldedaten (englisch Logon-Credentials) angegeben werden. Dies erledigen Sie normalerweise im SAP-Logon-Panel, das die Daten wiederum in der Konfigurationsdatei SAPLOGON.INI abspeichert. Abbildung 4.3 Angabe der Credentials in SM59 Befindet sich eine solche SAPLOGON.INI (normalerweise im Windows- System-Ordner, zum Beispiel C:\WINNT) auf Ihrem Rechner, können auch die auf der librfc32.dll basierenden Libraries wie wdtlog.ocx oder der Java- Connector darauf zurückgreifen; es müssen nur noch UserID und Password explizit angegeben werden. Wollen Sie nicht auf die SAPLOGON.INI zurückgreifen, müssen Sie alle Logon-Credentials selbst vollständig angeben. Abbildung 1.5 zeigt, wie die Credentials aus dem SAP Logon entnommen werden können. Windows-zu-R/3-Connectivity mit DCOM 53
6 Kap04.fm Seite 54 Dienstag, 22. April :31 14 Abbildung 4.4 Mapping der Logon-Credentials mit SAPLOGON.INI R/3-Logon mit VBA Zugriff von Windows erfolgt über ActiveX Das Logon von einer Windows-Applikation also auch von VBA aus erfolgt grundsätzlich über die SAP.LogonCtrl (in wdtlog.ocx) oder auf unterster Ebene durch die zentrale RFC-Library librfc32.dll. Wir beschränken uns hier immer auf das SAP.LogonCtrl. Alle folgenden Beispiele für Windows wurden entweder mit Visual Basic for Applications (VBA) oder Visual Basic Script (VBS) erstellt. Aufruf eines BAPI von VBA Das Beispiel, das jetzt folgt, zeigt zunächst ein ganz einfaches VB-Programm, das einen Logon zu R/3 durchführt, und zwar ohne Verwendung von Klassen. Das Programm beschafft sich ein Connection-Objekt zu R/3, setzt die Parameter und führt den Logon durch. Anschließend ruft es noch den Funktionsbaustein BAPI_EXCHRATE_GETCURRENTRATES mit dem aktuellen Datum auf. Listing 4.2 Logon zu R/3 und Aufruf des Funktionsbausteins BAPI_EXCHRATE_GET- CURRENTRATES ' Example calling BAPI BAPI_EXCHRATE_GETCURRENTRATES Option Explicit Public Functions As SAPFunctionsOCX.SAPFunctions 54 SAP R/3 Remote Function Call
7 Kap04.fm Seite 55 Dienstag, 22. April :31 14 Private LogonControl As SAPLogonCtrl.SAPLogonControl Private R3Connection As SAPLogonCtrl.Connection Dim Func As SAPFunctionsOCX.Function Public idate As SAPFunctionsOCX.Parameter Public texch_rate_list As SAPTableFactoryCtrl.Table Private Sub Main() Dim ix As Integer Dim retcd As Boolean Dim SilentLogon As Boolean Set LogonControl = CreateObject("SAP.LogonControl.1") Set Functions = CreateObject("SAP.Functions") Set R3Connection = LogonControl.NewConnection R3Connection.Client = "000" R3Connection.ApplicationServer = " " R3Connection.Language = "EN" R3Connection.User = "DEVELOPER" R3Connection.Password = " " R3Connection.System = "WAS" R3Connection.SystemID = "$WebAS" R3Connection.SystemNumber = "18" R3Connection.UseSAPLogonIni = False SilentLogon = True retcd = R3Connection.Logon(0, SilentLogon) If retcd <> True Then MsgBox "Logon failed": Exit Sub Functions.Connection = R3Connection Set Func = Functions.Add("BAPI_EXCHRATE_GETCURRENTRATES") Set idate = Func.Exports("DATE") Set texch_rate_list = Func.Tables("EXCH_RATE_LIST") idate.value = " " Func.Call For ix = 1 To texch_rate_list.rowcount Debug.Print texch_rate_list.cell(ix, 2), Debug.Print texch_rate_list(ix, 3), 'Different ways to access matrix Debug.Print texch_rate_list(ix, "EXCH_RATE") Windows-zu-R/3-Connectivity mit DCOM 55
8 Kap04.fm Seite 56 Dienstag, 22. April :31 14 Next R3Connection.logoff End Sub Anatomie der RFC- und BAPI-Aufrufe von Windows RFC-Aufruf mit RFC_READ_TABLE In diesem Abschnitt gehen wir noch einmal ins Detail und sezieren die RFC-Aufrufe von einer Visual-Basic-Applikation aus. Dazu nehmen wir dieses Mal den RFC-Baustein RFC_READ_TABLE, mit dem man den Inhalt fast jeder beliebigen R/3-Tabelle via RFC lesen kann. Das verwendete Beispiel wird RFC_READ_TABLE von VBA aufrufen und den Inhalt der SAP- Mandantentabelle T000 lesen. Wenn Sie dieses Beispiel verstanden haben, dürfte es Ihnen keine Schwierigkeit mehr bereiten, eine Anwendung mit Zugriff auf einen beliebigen anderen RFC-Baustein zu entwickeln. Daten einer beliebigen SAP R/3- Tabelle mit RFC_ READ_TABLE lesen Listing 4.3 Lesen einer beliebigen R/3-Tabelle via RFC Sub R3RFC_READ_TABLE(pQueryTab) ' ' Add the R/3 RFC function RFC_READ_TABLE to the collection ' Set RFC_READ_TABLE = funccontrol.add("rfc_read_table") ' ' Create objects for each parameter ' Set equery_tab = RFC_READ_TABLE.Exports("QUERY_TABLE") Set TOPTIONS = RFC_READ_TABLE.Tables("OPTIONS") ' Set TDATA = RFC_READ_TABLE.Tables("DATA") ' Set TFIELDS = RFC_READ_TABLE.Tables("FIELDS") ' equery_tab.value = pquerytab ' pquerytab is the R/3 name of the table TOPTIONS.AppendRow ' new item line TOPTIONS(1, "TEXT") = "MANDT EQ '000'" If RFC_READ_TABLE.Call = True Then If TDATA.RowCount > 0 Then MsgBox "Call to RFC_READ_TABLE successful! Data found" MsgBox TDATA(1, "WA") Else MsgBox "Call to RFC_READ_TABLE successful! No 56 SAP R/3 Remote Function Call
9 Kap04.fm Seite 57 Dienstag, 22. April :31 14 data found" End If Else MsgBox "Call to RFC_READ_TABLE failed!" End If End Sub SAP stellt uns eine Anzahl von ActiveX-Controls und DLLs zur Verfügung, die als intelligenter Proxy für die gesamte Kommunikation mit R/3 dienen. Ein ActiveX-Control ist ein DCOM-Objekt und deshalb auch kompatibel mit Visual Basic oder anderen DCOM-Anwendungen. Somit erscheint SAP R/3 aus der Sicht eines ActiveX-Entwicklers wie jedes andere DCOM-Objekt, wird also genauso behandelt wie etwa ein ADOoder ein DAO-Objekt. Mit anderen Worten ist aus der Sicht eines Entwicklers die SAP R/3-Instanz nichts weiter als ein Datenbankserver und die Funktionsbausteine entsprechen aus dieser Sicht in etwa den Stored Procedures eines Datenbanksystems. DCOM ist das Zugriffsprotokoll von Windows für verteilte Objekte, im Grunde das Gleiche wie RFC, aber für Windows. Sollte es dennoch Probleme geben, die ActiveX-Controls von SAP aufzurufen, liegt das Problem mit sehr großer Sicherheit bei der Installation der Controls oder an einer mangelhaften Windows-Installation. Über SAP ActiveX-Controls brauchen Sie außer den Logon Credentials und dem Namen des aufzurufenden Funktionsbausteins nichts weiter zu wissen. Die Controls bauen eine Session mit R/3 auf, und sobald Sie den Funktionsbaustein dem lokalen Repository des ActiveX-Controls hinzufügen, können Sie alle Eigenschaften des Bausteins einschließlich der Namen und Typen der Parameter abfragen. Die folgenden kommentierten Code-Zeilen geben Ihnen Schritt für Schritt einen Überblick über die einzelnen Methoden der RFC-Controls am Beispiel eines einfachen Visual-Basic-Programms. Das Beispiel verzichtet auf die Typisierung der Variablen und ist somit auch unter Visual Basic Script ausführbar. Dazu muss der Code nur in einer ASCII-Datei mit der Dateierweiterung.vbs abgespeichert sein. Ein Doppelklick auf die Datei vom Windows-Explorer aus führt das Script dann aus. DCOM ist das RPC-Protokoll von Windows Hauptgrund für Fehler: korrupte Installation der DLLs Visual-Basic-Code zum Lesen von Tabelle T000 via RFC Windows-zu-R/3-Connectivity mit DCOM 57
10 Kap04.fm Seite 58 Dienstag, 22. April :31 14 Declarations Zunächst deklarieren wir eine neue R/3-Logon-OCX-Komponente: Dim LogonControl As SAPLogonCtrl.SAPLogonControl Deklarieren eines Connection- Objekts Das Connection-Objekt ist das Gateway zwischen lokaler Instanz und R/3. Über die Connection wird zu Beginn eine Session durch Übermittlung der Anmeldedaten hergestellt. Grundsätzlich kann die Verbindung von beliebig vielen Routinen gleichzeitig verwendet werden (Connection-Pooling): Dim conn As SAPLogonCtrl.Connection Deklarieren eines Pointers auf ein R/3 RFC-Repository-Objekt Diesem Pointer wird später eine Referenz auf die Verwaltungsinformationen der gewünschten Funktionsbausteine zugewiesen. Die Eigenschaften der Funktion werden demnach dynamisch bestimmt: Dim funccontrol As SAPFunctionsOCX.SAPFunctions Dies ist der Pointer zum aktuellen R/3 RFC-Funktionsbaustein: Dim RFC_READ_TABLE As SAPFunctionsOCX.Function Als nächstes folgt die Deklaration eines Pointers für jeden Parameter: Dim equery_tab As SAPFunctionsOCX.Parameter Dim TOPTIONS As SAPFunctionsOCX.Table Dim TDATA As SAPFunctionsOCX.Table Dim TFIELDS As SAPFunctionsOCX.Table Logon-Routine Das Logon zu R/3 fassen wir in einer eigenen Unterroutine zusammen. Darin legen wir eine neue Connection zu R/3 an, die die Verbindungsdaten über die ganze Programmlaufzeit hinweg hält und die Anmeldung an R/3 zur Applikation hin abschottet. Sub R3Logon() Erzeugen einer neuen Connection Eine neue Connection muss mit der Methode NewConnection angelegt werden. Das Anlegen eines Connection-Objekts mit CreateObject funktioniert ausdrücklich nicht, weil es durch die fehlende Vererbung in Visual Basic nicht möglich ist, das Objekt mit CreateObject sauber zu initialisieren. Set conn = LogonControl.NewConnection 58 SAP R/3 Remote Function Call
11 Kap04.fm Seite 59 Dienstag, 22. April :31 14 Lediglich die Angabe von Applikationsserver und Systemnummer ist zwingend, alle anderen Daten werden gegebenenfalls in einem Popup abgefragt. Selbstverständlich ist dies in einer automatisierten Umgebung nicht wünschenswert, weshalb Sie schließlich dann doch alle Angaben machen oder in der SAPLOGON.INI auf dem Server hinterlegen müssen. Angabe der Logon-Credentials conn.applicationserver = "R3Linux"' IP or DNS-Name of the R/3 application server conn.system = "00" ' System ID of the instance, usually 00 conn.client = "100" ' opt. Client number to logon to conn.language = "EN" ' opt. Your login language conn.user = "" ' opt. Your user id conn.password = "" ' opt. Your password Dann folgt der Aufruf der Logon-Methode: retcd = conn.logon(0, False) Und schließlich die Prüfung, ob das Login erfolgreich war: If retcd <> True Then MsgBox " Cannot log on! " MsgBox retcd Stop else MsgBox " Logon OK." End If End Sub Aufruf eines RFC-Funktionsbausteins Der RFC-Funktionsbaustein wird über die Connection aufgerufen, die wir im Logon-Schritt erzeugt haben. Das Coding lässt die lokalen Pointer auf die Parameter des Funktionsbausteins verweisen. Das ist zwar nicht wirklich notwendig, macht aber das Programm lesbarer, als wenn immer der ganze Parameterkontext angegeben werden muss. Hat ein RFC-Funktionsbaustein Tabellenparameter, erscheinen die in Visual Basic wie ADO- Recordsets und werden auch wie solche behandelt. Die Typisierung der Recordsets erfolgt automatisch beim Hinzufügen des Funktionsbausteins zum lokalen RFC-Repository: RFC-Aufruf benutzt die zuvor eröffnete Connection Windows-zu-R/3-Connectivity mit DCOM 59
12 Kap04.fm Seite 60 Dienstag, 22. April :31 14 Sub R3RFC_READ_TABLE(pQueryTab) Erzeugen einer neuen Collection für den Funktionsbaustein Alle zu verwendenden Funktionsbausteine müssen einer lokalen Collection hinzugefügt werden, die als Cache für die Parameterinformation dient: Set RFC_READ_TABLE = funccontrol.add("rfc_read_table") Als Nächstes wird ein Pointer auf die Import- und Exportparameter gesetzt: Set equery_tab = RFC_READ_TABLE.Exports("QUERY_TABLE") Set TOPTIONS = RFC_READ_TABLE.Tables("OPTIONS") ' Set TDATA = RFC_READ_TABLE.Tables("DATA") ' Set TFIELDS = RFC_READ_TABLE.Tables("FIELDS") ' Import-, Export- und Tables-Parameter werden durch einen Visual-Basic- Pointer referenziert. Die function collection, die wir oben mit funccontrol.add erzeugt haben, stellt uns dynamisch einen Proxy für die Methoden und Pointer auf alle Parameter des Funktionsbausteins zur Verfügung. Bevor wir den Funktionsbaustein aufrufen, müssen wir den Parametern die gewünschten Werte zuweisen: Lesen und Schreiben der Parameterwerte equery_tab.value = pquerytab ' pquerytab is the R/3 name of the table TOPTIONS.AppendRow ' new item line TOPTIONS(1,"TEXT") = "MANDT EQ '000'" Sobald den Parametern gültige Werte zugewiesen wurden, kann der Funktionsbaustein aufgerufen werden. Der Aufruf retourniert TRUE oder FALSE, je nachdem, ob der Aufruf erfolgreich war oder nicht: If RFC_READ_TABLE.Call = True Then Wenn der RFC-Aufruf erfolgreich war, können die Werte weiter verarbeitet werden. Im Beispiel hier zeigen wir jeweils die erste Zeile der Tabelle in einer VB Messagebox an. Ausgabe des Ergebnisses If TDATA.RowCount > 0 Then MsgBox "Call to RFC_READ_TABLE successful! Data found" MsgBox TDATA(1, "WA") 60 SAP R/3 Remote Function Call
13 Kap04.fm Seite 61 Dienstag, 22. April :31 14 Else MsgBox "Call to RFC_READ_TABLE successful! No data found" End If Else MsgBox "Call to RFC_READ_TABLE failed!" End If End Sub Hauptprogramm Damit hätten wir den spannenden Teil des Codings auch schon hinter uns. Im Folgenden packen wir dem Ganzen noch eine Main-Routine hinzu: Sub Main() Main() procedure Nun erzeugen wir noch eine Instanz der SAP.LogonControl-Klasse (Version 1) Set LogonControl = CreateObject("SAP.LogonControl.1") Dieses Statement hat eine neue Instanz des Logon-Objekts erzeugt. Die Nummer 1 am Ende des Klassennamens SAP.LogonControl.1 ist die Versionsnummer der Klasse. Normalerweise gibt man die Version einer Klasse nur an, wenn man wirklich explizit die Verwendung einer bestimmten Version erzwingen will. Im Falle des SAP.LogonControl gibt es nur die eine Version. Nun erzeugen wir eine Instanz der SAP.Functions collection: Set funccontrol = CreateObject("SAP.Functions") Als Nächstes erfolgt der Aufruf der Logon-Routine: call R3Logon Und dann die Zuweisung des Connection-Objekts: funccontrol.connection = conn Dann wird der RFC-Call ausgeführt und es folgt der Logoff: call R3RFC_READ_TABLE("T000") conn.logoff MsgBox " Logged off from R/3! " End Sub Windows-zu-R/3-Connectivity mit DCOM 61
14 Kap04.fm Seite 62 Dienstag, 22. April :31 14 Start des Programms Call Main() Abhängig davon, welche Visual-Basic-Variante Sie verwenden, ist der Aufruf leicht unterschiedlich. Im Falle von VBS müssen Sie dem Script- File noch das Statement Call Main() hinzufügen, um das Hauptprogramm explizit aufzurufen. ASP Call Main() in einer ASP-Seite Falls Sie das VBS-Script in eine ASP-Seite einbinden wollen, können Sie das Coding in der VBS-Datei lassen und mit dem #include-befehl von ASP in die HTML-Seite einbinden: <HTML> <HEAD> <#include RfcReadTable.vbs > </HEAD> <BODY><%>Call Main()<%></BODY> Funktionsaufruf im Überblick Das nachstehende Beispiel zeigt noch einmal den Aufruf eines Funktionsbaussteins im Überblick. Diesmal wurde ein anderer Funktionsbaustein (RFC_GET_TABLE_ENTRIES) ausgewählt, der ebenfalls den Inhalt einer beliebigen SAP R/3-Tabelle ausliest, jedoch etwas andere Parameter als RFC_READ_TABLE hat. Listing 4.4 Vollständiges Coding zum Aufruf der RFC-Funktion RFC_READ_TABLE Dim LogonControl 'As SAPLogonCtrl.SAPLogonControl Dim conn 'As SAPLogonCtrl.Connection Dim funccontrol 'As SAPFunctionsOCX.SAPFunctions Dim TableFactoryCtrl 'As SAPTableFactoryCtrl.SAPTableFactory ' ' Pointer to functions ' Dim RFC_READ_TABLE ' ' Pointers to function parameters ' Dim equery_tab Dim TOPTIONS Dim TDATA Dim TFIELDS 62 SAP R/3 Remote Function Call
15 Kap04.fm Seite 63 Dienstag, 22. April :31 14 '****************************************************** ' Main Program '****************************************************** Call Main '****************************************************** ' Subroutines '****************************************************** Sub Main() Set LogonControl = CreateObject("SAP.LogonControl.1") Set funccontrol = CreateObject("SAP.Functions") Set TableFactoryCtrl = CreateObject("SAP.TableFactory.1") Call R3Logon funccontrol.connection = conn Call R3RFC_READ_TABLE("T000") conn.logoff MsgBox " Logged off from R/3! " End Sub Sub R3Logon() Set conn = LogonControl.NewConnection conn.applicationserver = "r3dev" ' IP or DNS-Name of the R/3 application server conn.system = "00" ' System ID of the instance, usually 00 conn.client = "100" ' opt. Client number to logon to conn.language = "EN" ' opt. Your login language conn.user = "" ' opt. Your user id conn.password = "" ' opt. Your password retcd = conn.logon(0, False) If retcd <> True Then MsgBox " Cannot log on! " MsgBox retcd Stop Else MsgBox " Logon OK." End If End Sub Windows-zu-R/3-Connectivity mit DCOM 63
16 Kap04.fm Seite 64 Dienstag, 22. April :31 14 Sub R3RFC_READ_TABLE(pQueryTab) ' ' Add the R/3 RFC function RFC_READ_TABLE to the collection ' Set RFC_READ_TABLE = funccontrol.add("rfc_read_table") ' ' Create objects for each parameter ' Set equery_tab = RFC_READ_TABLE.Exports("QUERY_TABLE") Set TOPTIONS = RFC_READ_TABLE.Tables("OPTIONS") ' Set TDATA = RFC_READ_TABLE.Tables("DATA") ' Set TFIELDS = RFC_READ_TABLE.Tables("FIELDS") ' equery_tab.value = pquerytab ' pquerytab is the R/3 name of the table TOPTIONS.AppendRow ' new item line TOPTIONS(1, "TEXT") = "MANDT EQ '000'" If RFC_READ_TABLE.Call = True Then If TDATA.RowCount > 0 Then MsgBox "Call to RFC_READ_TABLE successful! Data found" MsgBox TDATA(1, "WA") Else MsgBox "Call to RFC_READ_TABLE successful! No data found" End If Else MsgBox "Call to RFC_READ_TABLE failed!" End If End Sub Das nachstehende Programmbeispiel zeigt noch einmal den Aufruf eines RFC-Bausteins an einem Stück. Um ein Vergleichsbeispiel zu haben, verwendet es diesmal den Aufruf des Bausteins RFC_GET_TABLE_ENTRIES. Listing 4.5 Einfacher Aufruf von RFC_GET_TABLE_ENTRIES via RFC und VB ' Example calling BAPI RFC_GET_TABLE_ENTRIES Option Explicit Public Functions As SAPFunctionsOCX.SAPFunctions Private LogonControl As SAPLogonCtrl.SAPLogonControl Private R3Connection As SAPLogonCtrl.Connection 64 SAP R/3 Remote Function Call
17 Kap04.fm Seite 65 Dienstag, 22. April :31 14 Dim Func As SAPFunctionsOCX.Function Public itable_name As SAPFunctionsOCX.Parameter Public enumber_of_entries As SAPFunctionsOCX.Parameter Public tentries As SAPTableFactoryCtrl.Table Private Sub Main() Dim ix As Integer Dim retcd As Boolean Dim SilentLogon As Boolean Set LogonControl = CreateObject("SAP.LogonControl.1") Set Functions = CreateObject("SAP.Functions") Set TableFactory = CreateObject("SAP.TableFactory.1") Set R3Connection = LogonControl.NewConnection R3Connection.Client = "000" R3Connection.ApplicationServer = " " R3Connection.Language = "EN" R3Connection.User = "DEVELOPER" R3Connection.Password = " " R3Connection.System = "WAS" R3Connection.SystemID = "$WebAS" R3Connection.SystemNumber = "18" R3Connection.UseSAPLogonIni = False SilentLogon = True retcd = R3Connection.Logon(0, SilentLogon) If retcd <> True Then MsgBox "Logon failed": Exit Sub Functions.Connection = R3Connection Set Func = Functions.Add("RFC_GET_TABLE_ENTRIES") Set itable_name = Func.Exports("TABLE_NAME") Set enumber_of_entries = Func.Imports("NUMBER_OF_ENTRIES") Set tentries = Func.Tables("ENTRIES") itable_name.value = "TCURR" Func.Call Debug.Print enumber_of_entries For ix = 1 To tentries.rowcount Windows-zu-R/3-Connectivity mit DCOM 65
18 Kap04.fm Seite 66 Dienstag, 22. April :31 14 Debug.Print tentries(ix, 1) Next R3Connection.logoff End Sub Hilfsklassen für wiederkehrende Arbeiten 4.4 Helper-Klassen für den Zugriff auf R/3 via RFC Um Programme klarer zu gestalten und von immer wiederkehrenden Routinearbeiten zu säubern, macht es Sinn, sich eine Reihe von Hilfsklassen zu erstellen. Im Folgenden sind ein paar Ideen aufgezeigt, wie solche Helper-Klassen aussehen können. Diese sind weniger dazu gedacht, direkt und unverändert übernommen zu werden, vielmehr sollen sie Anregungen geben, was man alles machen kann oder bedenken sollte Class R3LogonObj Logon von VB durch die Klasse R3LogonObj Referenz auf ein Objekt SAPFunctions- OCX.Functions In unseren Beispielen führen wir das Logon zu SAP R/3 von Visual Basic durchweg mit einer selbst geschriebenen Proxy-Klasse R3LogonObj durch. Diese Klasse führt den Logon zu SAP R/3 zentral durch, so dass wir uns nur an dieser Stelle um Logon-Daten wie Name des Applikationsservers, UserID, Passwort usw. kümmern müssen. Die Klasse selbst exportiert dann im Wesentlichen das Objekt Functions as SAPFunctionsOCX.Functions, das das zentrale Gateway zur RFC- Funktionsbibliothek von SAP R/3 darstellt. Listing 4.6 Class R3LogonObj Public Functions As SAPFunctionsOCX.SAPFunctions Public TableFactory As SAPTableFactoryCtrl.SAPTableFactory Public SilentLogon As Boolean ' Private LogonControl As SAPLogonCtrl.SAPLogonControl Private mycredentials As New R3Credentials Private retcd Private err As New ErrObject Public Property Get R3Connection() As SAPLogonCtrl.connection Set R3Connection = Me.Functions.connection End Property 66 SAP R/3 Remote Function Call
19 Kap04.fm Seite 67 Dienstag, 22. April :31 14 Private Property Set R3Connection(conn As SAPLogonCtrl.connection) Set Functions.connection = conn End Property Public Sub R3Logon() retcd = R3Connection.Logon(0, SilentLogon) If retcd <> True Then Exit Sub Else ' MsgBox " Logon OK." End If End Sub Public Sub R3logoff() R3Connection.logoff End Sub Private Sub Class_Initialize() Set LogonControl = CreateObject("SAP.LogonControl.1") Set Functions = CreateObject("SAP.Functions") Set TableFactory = CreateObject("SAP.TableFactory.1") Set R3Connection = LogonControl.NewConnection mycredentials.read R3Connection Me.SilentLogon = False End Sub Private Sub Class_Terminate() Me.R3logoff End Sub Class R3Credentials Die eigentlichen Logon-Credentials sind noch einmal in einer eigenen Klasse, den R3Credentials, realisiert. Das erlaubt uns, einen geheimen Mechanismus zu implementieren, um die Logon-Daten zu verstecken. Diese Klasse kann dann in den Verantwortungsbereich der Systemadministration gegeben werden, die ohnehin die Logon-Daten verwaltet, ohne dass sie dem Anwendungsentwickler bekannt sind, denn der weist die Daten durch die Methode READ automatisch dem Connection-Objekt zu, ohne sie im Detail zu kennen. Logon-Credentials stecken in R3Credentials Helper-Klassen für den Zugriff auf R/3 via RFC 67
20 Kap04.fm Seite 68 Dienstag, 22. April :31 14 Listing 4.7 Class R3Credentials Sub Read(ByRef or3 As SAPLogonCtrl.Connection) Set LogonDataWS = Excel.Worksheets("LogonData") Set LogonData = LogonDataWS.Columns(2) R3Connection.Client = "000" R3Connection.ApplicationServer = " " R3Connection.Language = "EN" R3Connection.User = "DEVELOPER" R3Connection.Password = " " R3Connection.System = "WAS" R3Connection.SystemID = "$WebAS" R3Connection.SystemNumber = "18" R3Connection.UseSAPLogonIni = False Set LogonData = Nothing Set LogonDataWS = Nothing End Sub Sub Class_Initialize() End Sub Sub Class_Terminate() End Sub Alternative R3Credentials-Class Zugriff über Excel-Sheet Für den Zugriff von Visual Basic benutzen wir in unserer Entwicklungsumgebung ein Excel-Sheet, das wir einfach mit den Zugriffsdaten mehrerer SAP R/3-Systeme füllen. So können wir unsere Anwendung ohne viel Aufwand auf mehreren SAP R/3-Systemen testen. Im folgenden Beispiel sehen Sie ein VBA-Programm, das die Daten aus dem Excel-Sheet herausliest und den Parametern unserer Logon-Klasse zuweist. Listing 4.8 Class R3Credentials mit Daten aus Excel Private LogonDataWS As Excel.Worksheet Private LogonData As Excel.Range Sub Read(ByRef or3 As SAPLogonCtrl.Connection) Set LogonDataWS = Excel.Worksheets("LogonData") Set LogonData = LogonDataWS.Columns(2) or3.applicationserver = LogonData.Cells(2) ' IP or DNS-Name of app server or3.system = LogonData.Cells(3) ' System 68 SAP R/3 Remote Function Call
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