Zwischenbericht zum Jahresverwendungsnachweis Kurztitel: Netzwerk psychosoziale Notfallversorgung Umsetzungsrahmenpläne

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1 Entwicklung von Rahmenplänen zur Umsetzung von Leitlinien und Standards zur Sicherstellung, Vernetzung und strukturellen Einbindung psychosozialer Notfallversorgung für Einsatzkräfte der polizeilichen und nicht polizeilichen Gefahrenabwehr Kurztitel: Netzwerk psychosoziale Notfallversorgung Umsetzungsrahmenpläne Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums des Innern Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Laufzeit 08/04 12/05 Zwischenbericht zum Jahresverwendungsnachweis 2004 Prof. Dr. Irmtraud Beerlage, Thomas Hering, Diplom-Gesundheitswirt Liane Nörenberg, M.A., MPH Silke Springer, Diplom-Gesundheitswirtin unter Mitarbeit von Dagmar Arndt, Nadine Osterloh, Dana Sonnenberg, Dörthe Schulze, André Schumann

2 Der Bericht kann angefordert werden. Auch im pdf-format auf CD erhältlich. Aktuelle Informationen zum Projekt auch online unter Postanschrift Projekt Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) Breitscheidstrasse Magdeburg Tel /-4308/-4648/-4655 Fax irmtraud.beerlage@sgw.hs-magdeburg.de

3 Zusammenfassung Zusammenfassung Das Ziel des Forschungsprojektes besteht in der Erarbeitung von Hilfen, Rahmenplänen und Materialien zur Umsetzung der Standards und Leitlinien für eine vernetzte und strukturell eingebundene Psychosoziale Notfallversorgung, die im Rahmen des Projektes "Entwicklung von Standards und Empfehlungen für ein Netzwerk zur bundesweiten Strukturierung und Organisation psychosozialer Notfallversorgung" (im Folgenden: "Netzwerk-Projekt") formuliert wurden. Die Heterogenität der Ausgangslage in Verfügbarkeit, Umsetzungsgrad, Qualität und struktureller Einbindung psychosozialer Angebote der beteiligten Behörden und Organisationen von der Primärprävention bis zu langfristigen Nachsorge auch noch zum gegenwärtigen Zeitpunkt erfordert flexible Umsetzungsstrategien und spezifische Hilfen der formulierten Empfehlungen. Es sollen angepasste Hilfen, sowie modularisierte, transferierbare bzw. adaptierbare Umsetzungsrahmenpläne und Materialien zur Verfügung gestellt werden, die die bundesweite Umsetzung der Leitlinien und Standards ermöglichen. Die Ansatzpunkte liegen innerhalb der Behörden und Organisationen, innerhalb definierter regionaler Kreise, auf Länder- und schließlich auch auf Bundesebene, wobei der Schwerpunkt der hier zu entwickelnden Umsetzungsmöglichkeiten ganz im Sinne des Netzwerkverständnisses auf dem Abbau von Schnittstellenproblemen einerseits, der Sicherstellung einer ausreichenden Dichte von Angeboten der PSNV, insbesondere für Einsatzkräfte der polizeilichen und nicht polizeilichen Gefahrenabwehr andererseits, liegt. Das Spektrum der Umsetzungserfordernisse wird sich auch im Charakter der Umsetzungshilfen, -rahmenpläne und -materialien niederschlagen. Angestrebt ist die Entwicklung von Umsetzungshilfen bestehend aus strategischen, taktischen und operativen Elementen. Dabei werden sowohl "Best-Practice-Module" zusammengeführt als auch Lücken auf strategischer, taktischer und operativer Ebene durch gezielte Hinweise und die Erarbeitung neuer Bausteine und den Abbau von Umsetzungshindernissen gefüllt. Mit dem Ziel der bereits im Umsetzungsprozess zu verstärkenden Bund-Länder-Zusammenarbeit im Sinne der Neuen Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland werden Synergieeffekte mit den Aktivitäten, Kompetenzen und Ressourcen des Bundesamtes für Bevölkerungschutz und Katastrophenhilfe (BBK), insbesondere mit dem Fachbereich psychosoziale Notfallversorgung im Zentrum Krisenmanagement angestrebt. Im Hinblick auf eine umfassend koordinierte Psychosoziale Notfallversorgung werden auch Entwicklungen im Feld der Opfer-, Angehörigen- und Hinterbliebenen-Nachsorge bei weiteren Umsetzungsschritten verfolgt und berücksichtigt. 1

4 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Übergeordnete Zielsetzung Zweiter Gefahrenbericht der Schutzkommission Umsetzung der Neuen Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland Bedeutung des Ziels für die Verbesserung des Bevölkerungsschutzes in Gegenwart und Zukunft Generelle Zielsetzung Stand der Vorarbeiten und daraus abgeleitete Einzelzielsetzungen Bisherige Arbeiten und Ergebnisse: Die Empfehlungen des Netzwerk-Projektes Barrieren vernetzter, koordinierter und strukturell eingebundener hochwertiger PSNV Empfehlungen Offene Fragen am Ende des Netzwerk-Projektes Forschungs- und Entwicklungsziele Methoden und Arbeitsschritte Arbeitsschritte Arbeitsplan Versuchseinrichtungen, Rechenprogramme Durchgeführte Arbeiten Vorbemerkung Vorstellung der Projektarbeiten und -ergebnisse auf dem projektbegleitenden Arbeitskreis auf Bundesebene mit dem Ziel der Harmonisierung BOS-interner und länderübergreifender Initiativen und Strukturen Projektbegleitende Arbeitskreise in den Modellregionen mit dem Ziel der Vernetzung auf Landesebene Vorstellung der Ergebnisse des Netzwerkprojektes vor Behörden, Organisationen und Fachverbänden mit dem Ziel der Transparenz und Vernetzung Vorstellung der Ergebnisse des Netzwerkprojektes in anderen Bundesländern mit dem Ziel der länderübergreifenden Harmonisierung der PSNV- Führungsstrukturen in der GSL sowie der Organisation der PSNV im Vorfeld Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse des Netzwerkprojektes vor Koordinatoren von PSNV mit dem Ziel der Harmonisierung von Führungsstrukturen und -funktionen in der PSNV Vorstellung der Ergebnisse des Netzwerkprojektes vor Kostenträgern mit dem Ziel der Harmonisierung der Entwicklungen der Primärprävention und Arbeitsgeberfürsorge im Kontext berufsbedingter Traumatisierung für Einsatzkräfte und weitere Angehörige von Berufsgruppen mit erhöhtem Risikopotential Literaturrecherche und Review-Erstellung PSNV in der polizeilichen Gefahrenabwehr mit dem Ziel der fachlichen Bestandsaufnahme hinsichtlich der Thematisierung der Belastungen und Fehlbeanspruchungsfolgen der Einsatzkräfte der Polizei, des BGS und der Landeskriminalämter Vorbereitung der Aufnahme PSNV-Ressourcen in denis mit dem Ziel des zentralen Informationsmanagements im Zentrum Krisenmanagement im BBK-K Rückmeldung der Ergebnisse der Nebenerhebung MAFAM mit dem Ziel der Umsetzung auf der Ebene der Primärprävention (Merkmale der Arbeit in der Feuerwehr und ihre Auswirkungen auf die Einsatzkräfte) Beginn der Planung einer Workshoptagung "Auf dem Weg zu gemeinsamen Mindeststandards" am 29./ in Magdeburg mit dem Ziel der Umsetzung der Empfehlungen zur Qualitätssicherung

5 Inhaltsverzeichnis 6.12 Beteiligung an Maßnahmen der Nachsorge der vom Seebeben in Asien Betroffenen Stand der Arbeiten Zwischenergebnisse Anforderungen, Belastungen, Fehlbeanspruchungsfolgen und Interventionen in der polizeilichen Gefahrenabwehr Ergebnisse einer Literaturrecherche Gegenstand der Recherche Suchterme und Suchergebnisse Ergebnis der Recherche Stressoren, Beanspruchung und Belastungs- und Beanspruchungsfolgen sowie Interventionen bei Einsatzkräften der Polizei Stressoren, Anforderungen und Risikofaktoren bei Einsatzkräften der Polizei Belastungserleben und Belastungsfolgen von Einsatzkräften der Polizei sowie moderierende Variablen Interventionen zur Prävention und psychosozialen Nachsorge in der Polizei Ansatzpunkte und Indikationen Welche Maßnahmen und Interventionen werden im Einzelnen diskutiert? Primäre Prävention in der Polizei Sekundäre Prävention Tertiäre Prävention Koordinierung psychosozialer Angebote im Alltag und nach konkreten Lagen Fazit Modifikation des Fragebogens zur systematischen Erfassung von Experten, Anbietern und Teams Psychosoziale Notfallversorgung in der Datenbank denis Belastungen und Belastungsfolgen in der Feuerwehr Relevante Zusammenhänge für die primäre Prävention Einleitung und Hintergrund der Untersuchung Ergebnisübersicht und Stand der Untersuchungen im Einsatzwesen Fragestellung der Feuerwehrstudie Stichprobe Messinstrument Datenauswertung Ausmaß und Bedeutung von Belastungen, Burnout und der subjektiven Gesundheit in der Feuerwehr zusammenfassender Überblick Ergebnisse was belastet in der Feuerwehr? Ableitung und Analyse eines Rahmenmodells Belastungen, Burnout, überdauerndes körperliches Wohlbefinden in der Feuerwehr Variablen im Modell Hypothetisches Rahmenmodell Modellanalyse Diskussion Bedeutung für die Praxis Geplante Weiterarbeit Beziehung zu anderen Vorhaben Bestelladresse Literatur Anhang Anhang Anhang Anhang Anhang

6 Übergeordnete Zielsetzung 1 Übergeordnete Zielsetzung 1.1 Zweiter Gefahrenbericht der Schutzkommission Der zweite Gefahrenbericht der Schutzkommission (2001) betont die Notwendigkeit der Schaffung einer bundesweiten, länder- und gemeindeübergreifend abgestimmten, bedarfsgerechten Organisationsgrundlage nach ausreichend, wissenschaftlich fundierten Regeln und Ordnungsprinzipien, mit denen eine reibungslose vertikale und horizontale Zusammenarbeit der Behörden und Organisationen im Zivil- und Katastrophenschutz insbesondere im Katastrophenfall gewährleistet wird. Das abgeschlossene Netzwerk-Projekt stellt dabei eine Säule der wissenschaftlichen Beratung dar, mit der die Formen der Zusammenarbeit zunächst näher definiert werden sollten. Das Anschlussprojekt soll zu einer raschen Umsetzung der bis dahin definierten wissenschaftlich begründeten Standards und Leitlinien einer vernetzten Zusammenarbeit in der Psychosozialen Notfallversorgung beitragen, die mit den interdisziplinär besetzten Forschungsbegleitenden Arbeitskreisen auf Bundes- und Modell-Länder-Ebene abgestimmt wurden. Diese Standards beziehen sich insbesondere auf den Ausbau der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten (s. 2. Gefahrenbericht 3.4.1; ), im einzelnen auf den Ausbau katastrophenrelevanter Datenbestände (denis ), hier bezogen auf Akteure der psychosozialen Notfallversorgung; auf die Formen einer engen Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie eine gesetzlich fundierte Abstimmung; auf die Klärung struktureller Fragen im Bereich der PSNV Zuständigkeiten und Beauftragungen, insbesondere in der Katastrophenlage, Großschadenslage sowie in Lagen mit erhöhtem überregionalen Koordinierungsbedarf sowie auf transparente und rationale Kriterien für die Hinzuziehung von Experten für definierte Aufgaben und Zielgruppen. 1.2 Umsetzung der Neuen Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland Die von der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder im Juni 2002 verabschiedete "Neue Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland" (Bundesverwaltungsamt, Zentralstelle für Zivilschutz, 2003) sieht im Kern ein zentrales Krisenmanagement und eine gemeinsame Verantwortung von Bund und Ländern für außergewöhnliche, großflächige und national bedeutsame Katastrophen vor. Die Zusammenarbeit der einzelnen Hilfsorganisationen und Behörden soll verbessert und mit mehr Ressourcen ausgestattet werden. Dazu gehören auch die Dienstleistungen des "Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe", das seinen Auftrag auch in der Planung und Unterstützung der Zusammenarbeit von Bund und Ländern wahrnimmt. Das Bundesamt ist zusammen mit Polizei, Bundeswehr, Nachrichtendiensten und dem THW eine der wichtigsten Säulen im Sicherheitskonzept des Bundes. Es ist Dienstleistungszentrum des Bundes für alle Behörden und Organisationen des Zivil- und Katastrophenschutzes in Deutschland (Pressemitteilung BMI ). Dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, insbesondere der 3

7 Übergeordnete Zielsetzung Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz in Bad Neuenahr-Ahrweiler kommt in der Neuen Strategie noch stärker als zuvor dem Zentrum für Zivilschutz vor allem die Funktion eines Kompetenzzentrums zu, das Ideen bündelt, wissenschaftlichen Austausch ermöglicht und "Einrichtungen der Kommunen, der Länder und des Bundes konzeptionell verbindet... und einen Informations- und Wissenstransfer gewährleistet" (Bundesverwaltungsamt, Zentralstelle für Zivilschutz, 2003, S. 42). Das abgeschlossene "Netzwerk-Projekt" sowie das hier vorliegende Nachfolgeprojekt möchten einen Beitrag zur Aufhebung "tradierter Trennlinien zwischen Bundes- und Länderzuständigkeiten" (Bundesverwaltungsamt, Zentralstelle für Zivilschutz, 2003, S. 9) und zur Schaffung "einer neuen lebendigen Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern mit klar gegliederten Zuständigkeiten" (ebd., S. 10) leisten. Im Mittelpunkt steht die Abstimmung von Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten und Maßnahmen zur Steigerung der Effektivität einschließlich der Identifizierung noch bestehender gesetzlicher Regelungslücken (vgl. auch ebd. S. 16). Das Netzwerk-Projekt bereitete dabei eine Organisationsgrundlage vor, auf die sich die politischen Gliederungen, die im Zivil- und Katastrophenschutz mitwirkenden Organisationen und Verbände, aber auch weitere professionelle Akteure psychosozialer Notfallversorgung gemeinschaftlich verpflichten könnten. Diese stellt den vorgeschlagenen Standard dar, den es ausgehend von sehr heterogenen Ausgangslagen umzusetzen gilt. Das Projekt "Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Umsetzungsrahmenpläne" wird daher als Dienstleistungsprojekt verstanden. 1.3 Bedeutung des Ziels für die Verbesserung des Bevölkerungsschutzes in Gegenwart und Zukunft Die Qualität der Maßnahmen im Zivil- und Katastrophenschutz hängt im hohen Maße von der Gesundheit und Einsatzfähigkeit der Einsatzkraft ab. Mit der Sicherstellung psychosozialer Notfallversorgung für Einsatzkräfte, d.h. mit der Qualität der Ausbildung sowie mit der vorbereitenden Vernetzung und der Klärung struktureller Rahmenbedingungen bezogen auf die Koordination der Einsatzbegleitung und Einsatznachsorge wären Voraussetzungen für die Stärkung und den Erhalt der mentalen Einsatzfähigkeit auch unter Bedingungen von außergewöhnlichen, großflächigen und national bedeutsamen Katastrophen geschaffen. Eine flächendeckende und umfassende psychologisch und ärztlich psychotherapeutische, psycho-soziale und seelsorgerliche Hilfe für jede von extremer Belastung betroffene und/oder vulnerable Einsatzkraft an jedem Ort der Bundesrepublik wäre dann grundsätzlich verfügbar. Die Annahme einer mittelbaren Auswirkung der Einsatzfähigkeit der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter auf die Qualität des Zivil- und Katastrophenschutzes ist in dreifacher Hinsicht begründet: Zum einen können sich vermeidbare Mehrbelastungen für die Opfer daraus ableiten, dass die Einsatzkräfte mit ihrem eigenen Stressmanagement in extrem belastenden oder lang anhaltenden Einsatzsituationen soweit überfordert sind, dass sie ihre erworbenen sozialen Basisqualifikationen in Interaktion mit den Opfern nur begrenzt einsetzen können (vgl. Bengel, Singer & Kuntz; 1997; Beerlage, Hering & Schmidt, 2003a & b). Zum anderen können auch langfristig und wiederholt emotional stark herausgeforderte Einsatzkräfte, die keine ausreichende Einsatznachsorge auch im Einsatzalltag erhalten, Fehlbeanspruchungsfolgen im Sinne erhöhter Vulnerabilität und geringer Belastbarkeit 4

8 Übergeordnete Zielsetzung aufweisen, die die Qualität der psychosozialen Ersthilfe zum Nachteil der Notfallopfer/Geschädigten beeinträchtigen können (Reinhard & Maercker, 2004). Zum dritten ist unter arbeits- und organisationspsychologischen Gesichtspunkten die Mehrbelastung durch die aufwendigere Organisation von Einsatznachsorge bei nicht vernetzten und somit schwerer verfügbaren Angeboten als vermeidbarer zusätzlicher Stressor anzusehen, der sich auf die Interaktion mit den Notfallopfern auswirken kann (arbeitsorganisatorische Zusatzbelastungen). Ebenso kann eine aufgrund emotionaler Belastungen ausfallende Einsatzkraft Ressourcen binden, die anderenorts gebraucht werden (Leiter & Maslach, 2001; Hering & Beerlage, 2004a; Tang, Au, Schwarzer & Schmitz, 2001). 1.4 Generelle Zielsetzung Die Bundesländer gingen im Jahr 2002 auf das Angebot des Bundes zur Entwicklung von Standards in der PSNV ein. Der Auftrag, entsprechende Standards zu entwickeln, wurde vom Bundesministerium des Innern der Zentralstelle für Zivilschutz Zentrum Forschung übertragen. Es wird in der Zielverfolgung besonderer Wert auf die wissenschaftliche Fundierung und Berücksichtigung fachlicher Standards gelegt. Mit der Vergabe von Forschungsprojekten zur Wirksamkeitsprüfung von Maßnahmen der Primären und Sekundären Prävention sowie zur Vernetzung und strukturellen Einbindung der psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte wird dieser Zielsetzung Rechnung getragen. Zur psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte werden gezählt a) alle Maßnahmen, die eine umfassende Stressreduktion und das Stressmanagement der Einsatzkräfte, insbesondere in besonders belastenden Einsatzsituationen durch eine geeignete Ausbildung ermöglichen sollen (primäre Prävention). Diese Maßnahmen können auf der Ebene der Person (Qualifizierung, Stressimmunisierung und Stressmanagement), der Arbeit/Tätigkeit oder Institution ansetzen und sich zum einen auf Einsatzmerkmale, zum anderen aber auch auf das Organisationsklima und die Rahmenbedingungen der Tätigkeit beziehen (Bengel, 2004; Butollo, 2002; Hering & Beerlage, 2004a; Martens & Schallhorn, 2002; v. Wietersheim, 2002). Das primärpräventive Ziel besteht somit in der Optimierung der Passung von Anforderungen und Belastungen einerseits und der Qualifikation der Einsatzkraft andererseits sowie in der Minderung von langfristigen Fehlbeanspruchungsfolgen und psychischen Störungen nach traumatischen Ereignissen. Es wird die Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen und damit die umfassende Fürsorgepflicht der Arbeitgeber betont (Initiativkreis Neue Qualität der Arbeit [INQA], 2004). b) alle Maßnahmen, die durch kurzfristige, mittelfristige und langfristige Interventionen nach belastenden Einsatzsituationen emotionale Entlastung und Stressbewältigung ermöglichen und somit der Entwicklung langfristiger Fehlbeanspruchungsfolgen, insbesondere Traumatisierungsfolgen vorbeugen sollen (sekundäre Prävention), Im Mittelpunkt kurzfristiger Maßnahmen der PSNV der Einsatznachsorge als Krisenintervention für Einsatzkräfte stehen alle unmittelbaren methodisch strukturierten Maßnahmen der psychosozialen Entlastung, Begleitung, Stabilisierung, Gewährung von Si- 5

9 Übergeordnete Zielsetzung cherheit und Entlastung sowie primärer körperlicher Bedürfnisbefriedigung in zeitlicher Nähe zum Einsatz. Feldkompetenz ist zwingend erforderlich. Die mittelfristig angebotenen methodisch strukturierten Maßnahmen dienen vorrangig der Ermöglichung von Erfahrungsverarbeitung, der Ressourcenstärkung und des Empowerment sowie der Vermittlung in regionale Hilfenetze. Zunehmend greifen hier Angebote mit der Handlungslogik der Krisenintervention in der Lebenskrise (Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a). Langfristige Maßnahmen der Sekundärprävention nach Notfällen verlassen die Logik einer zeitlich befristeten Krisenintervention. Zur langfristigen Nachsorge mit sekundärpräventivem Charakter zählen alle Maßnahmen der weniger dichtmaschigen Begleitung, Betreuung, Beratung sowie Vermittlung zu relevanten Ansprechpartnern und Institutionen sowie die Vertretung der Interessen der Einsatzkräften mit dem Ziel der Vorbeugung von Folgebelastungen, verzögert einsetzender Traumatisierungsfolgen und Fehlbeanspruchungsfolgen sowie zur Verhinderung von Sekundärviktimisierung (z.b. im Zusammenhang mit gerichtlichen Klärungen etc.). Hierunter fällt auch die Schaffung von Gelegenheitsstrukturen für die Begegnung mit anderen, vom selben Einsatz betroffenen Einsatzkräften. Es werden mit zunehmender zeitlicher Distanz zum Einsatz bei fortbestehender Belastung zunehmend mehr Kompetenzen aus dem psychosozialen Handlungsspektrum notwendig (Teichmann & Franke, 2004). c) alle Maßnahmen, die bei der Herausbildung umfassender oder massiver alltagsbeeinträchtiger Stressfolgen oder psychischer Beeinträchtigungen (teilweise mit Krankheitswert) einen Zugang zu qualifizierter seelsorgerlicher, psychosozialer und psychologischer Hilfe sowie zu ärztlicher und psychologischer Psychotherapie und umfassenden Rehabilitationsmaßnahmen ermöglichen. Ziel ist die Vermeidung von Chronifizierung und Arbeitsunfähigkeit und die Wiederherstellung der Einsatzfähigkeit (tertiäre Prävention). Die flächendeckende, qualitativ hochwertige Sicherstellung von Hilfen, Beratung und Rahmenplänen zur Umsetzung ist übergeordnete Zielsetzung des in Durchführung befindlichen Umsetzungsprojektes. 6

10 Stand der Vorarbeiten 2 Stand der Vorarbeiten und daraus abgeleitete Einzelzielsetzungen 2.1 Bisherige Arbeiten und Ergebnisse: Die Empfehlungen des Netzwerk-Projektes Auf der Sitzung des Forschungsbegleitenden Arbeitskreises am 14. September 2004, der auf Einladung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe laufende Forschungsprojekte zur Psychosozialen Notfallversorgung im Auftrag des Bundesministeriums des Innern begleitet, wurden die Empfehlungen zur strukturellen Einbindung, Qualitätssicherung und Sicherstellung von Angeboten auf der Ebene des Bundes, der Länderspitzen, Bundesländer, Kreise und Kreisfreie Städte sowie der BOS als Ergebnis der Arbeiten des Projektes "Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung" vorgestellt und grundsätzlich begrüßt. Ihre zeitnahe Umsetzung wurde empfohlen. Zugleich wurde im Hinblick auf den Prozess der Umsetzung die Notwendigkeit erkennbar, Konkretisierungen vorzunehmen und Hindernisse und Ressourcen einer Umsetzung zu analysieren. Detaillierter sind die Empfehlungen, ihre Herleitung und Begründung ausgehend von den Ergebnissen explorativer, qualitativer Befragungen, Dokumentenanalysen sowie quantitativer empirischer Studien im Abschlussbericht des Forschungsprojekts dargestellt (Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a). Der Bericht wurde allen Kooperationspartnern des Forschungsprojekts, Mitgliedern der Projektbegleitenden Arbeitskreise sowie politischen Entscheidungsträgern, Initiatoren von Vernetzung, Anbietern und BOS auf Bundesebene sowie in den Modellregionen Berlin und Sachsen-Anhalt zugesandt und auch auf der Website des Forschungsprojekts einer breiten (Fach)Öffentlichkeit zugänglich gemacht 1. Ausgangspunkt für die weiteren Optimierungsschritte in der PSNV stellen die identifizierten und nach wie vor existierenden Barrieren einer vernetzten, koordinierten, strukturell eingebundenen und qualitativ hochwertigen PSNV dar. Als Ziel können die durch das Netzwerk- Projekt formulierten Empfehlungen angesehen werden Barrieren vernetzter, koordinierter und strukturell eingebundener hochwertiger PSNV Stand ursprünglich bei der Planung und Durchführung des "Netzwerkprojektes" zunächst der Auftrag der Erfassung und Vernetzung vorhandener Ressourcen und der Schließung von Angebotslücken im Vordergrund, so wurde im Laufe der Arbeiten deutlich, dass die Formulierung von Standards weit über die Bestimmung der Qualitätsmerkmale der im Katastrophenfall zu beteiligenden Gruppen, die Standardisierung der Alarmierungsalgorithmen und Beauftragungsmodalitäten innerhalb geltender Regelungen und Strukturen des Zivil- und Katastrophenschutzes sowie die Ermittlung von Sicherstellungsschlüsseln hinausweist

11 Stand der Vorarbeiten Insbesondere wurden im Rahmen der bisherigen Arbeiten Erschwernisse bei der Umsetzung von Vernetzung und Sicherstellung herausgearbeitet, die bei der Formulierung von Standards und Empfehlungen zu berücksichtigen waren. Sie stellen zukünftig zugleich die Herausforderungen für die Formulierung von angepassten Umsetzungshilfen dar, um Hindernisse der koordinierten Psychosozialen Notfallversorgung langfristig abzubauen, zu verringern oder zumindest als jeweilige Rahmenbedingung in Rechnung zu stellen. Handlungsverständnisse, Bedarfsermittlungen und Sprachregelungen: Die unterschiedlichen Handlungsverständnisse der beteiligten Anbieter und Nutzer, unterschiedliche fachliche Argumente zur Berücksichtigung psychosozialer Aspekte im Einsatz, unterschiedliche Bedarfsdefinitionen und nicht zuletzt unterschiedliche Vorstellungen und Vorschläge angestrebten "Vernetzung" wurden systematisch ausgewertet und den Beteiligten in den Modell- Regionen sowie auf der Ebene des Bundes zur Herstellung eines gemeinsamen Sachstands im Rahmen von Treffen und Zwischenberichten transparent gemacht. Das Ziel dieser Bestandsaufnahme war zum einen, frühere suboptimale Varianten der Zusammenarbeit in konkreten Großschadenslagen nach einheitlichen Kriterien analysieren zu können und Empfehlungen zum Abbau dieser Barrieren der Zusammenarbeit zu formulieren. Zum anderen sollten aber auch die Grenzen bisheriger Vorschläge zur Optimierung der Zusammenarbeit reflektiert werden. Zur Optimierung der Verständigung wurden bundeseinheitliche Sprachregelungen für definierte Tätigkeiten, Zielgruppen und Zeitfenster des Handelns vorgeschlagen. Alltag, extreme Einsätze und Großschadenslage: Es wurde erkennbar, dass eine Optimierung der Zusammenarbeit in psychosozialen Fragen (Primärprävention, Einsatznachsorge, Gesundheitsschutz) im Alltag innerhalb der Regionen und Bundesländer als eine wesentliche Voraussetzung zur Optimierung der Abläufe im Katastrophenfall aus der Sicht der Akteure dringend erforderlich erscheint. Darüber hinaus konnten belastungsbezogene Nebenerhebungen bei Einsatzkräften im Rettungsdienst und in der beruflichen und freiwilligen Feuerwehr, die den Schwerpunkt auf Fehlbeanspruchungsfolgen von Einsatztätigkeiten und -rahmenbedingungen im Einsatzalltag legten, Hinweise geben, in welchem Ausmaß bereits Belastungen im Einsatzalltag die Einsatzfähigkeit schwächen und die Einsatzkraft für psychische Folgen extremer Belastungen vulnerabel machen (Hering & Beerlage, 2004a; Schulze, 2004; Sonnenberg, 2004; s. auch Reinhard & Maercker, 2004). Hierbei zeigten sich u.a. enge Zusammenhänge zwischen alltäglichen Belastungen im Einsatz und eingeschränktem Wohlbefinden und Burnout. Dieses Ergebnis lenkt zum einen den Blick auf psychosoziale Probleme unterhalb der Krankheitssschwelle und damit in Richtung auf den betrieblichen Gesundheitsschutz. Zum anderen wird dieses Ergebnis für Fragen der Einsatznachsorge insofern bedeutsam, als Reinhard und Maercker (2004) zeigen konnten, dass Einsatzkräfte mit ausgeprägten Burnout- Werten hoch vulnerabel für die Herausbildung einer Posttraumatischen Belastungsstörung nach besonders belastenden Einsätzen sind und daher als Risikogruppe bei der Bereitstellung frühzeitiger Hilfen, aber auch präventiver Maßnahmen besondere Berücksichtigung finden sollten. Dies wurde als Hinweise auf Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung sowie auf eine höhere Bedeutung umfassender Qualifizierungsmaßnahmen als Maßnahmen der Primärprävention gewertet, die weit über Stressimmunisierung und Stressmanagement hinausweisen (Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a). PSNV-(Führungs-)Struktur in der Großschadenslage: Mit koordinierungserfahrenen Experten bei den Großschadenslagen des Jahres 2002 wurden mit engem Bezug zu den Ereignis- 8

12 Stand der Vorarbeiten sen Interviews vor allem unter dem Gesichtspunkt der Erhebung von Alarmierungsabläufen psychosozialer Notfallversorgung, von Schnittstellenproblemen bzw. personellen und strukturellen Ressourcen sowie von notwendigen Rahmenbedingungen und Qualifikationen in der Koordinierung geführt. Die Auswertung der Maßnahmen zur psychosozialen Unterstützung von Einsatzkräften in ausgewählten Großschadenslagen zeigte vor allem in großen polizeilichen Lagen (Flugzeugabsturz Überlingen, Schulmassaker Erfurt), aber auch bei gemeinsamen Einsätzen mit dem BGS (Hochwasser Elberegion) schwerwiegende Schnittstellenprobleme zwischen den Vorgehensweisen der polizeilichen und nicht polizeilichen Gefahrenabwehr hinsichtlich der Einbindung und Organisation psychosozialer Kompetenzen. Dies lässt die Notwendigkeit der Vernetzung, der gemeinsamen Koordinierung sowie der strukturellen Regelung der psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte der nicht polizeilichen und der polizeilichen Gefahrenabwehr offen zu Tage treten. Die Auswertung der Interviews mündete in einen Vorschlag zur Gestaltung der Einbindung der operativen Kräfte in der psychosozialen Notfallversorgungsangebote einerseits sowie der Führungsstruktur in der psychosozialen Notfallversorgung andererseits. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf eine anbieterübergreifende Dokumentationsmethode und auf ein optimiertes Informationsmanagement gelegt. Experten, Expertise und Erfassung der Experten: Unterschiedliche Vorstellungen zum Kreis der mit der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte zu betrauenden Personen- und Berufsgruppen (Experten) in Abhängigkeit von der Betonung der Organisationszugehörigkeit sowie vom fachlichen, regionalen und ereignisspezifischen Erfahrungshintergrund zeigten sich als ein mögliches Vernetzungshindernis. Daher wurde zum einen eine Differenzierung "relativer Expertise" vor dem Hintergrund von Anforderungen, Tätigkeiten und beauftragenden Institutionen vorgeschlagen, zum anderen eine umfassende Sprachregelung, die als Basis der bundeseinheitlichen Erfassung von PSNV-Ressourcen für eine bundesweite, zentrale Datenbank dienen kann. Vernetzung und strukturelle Regelung: Es konnte gezeigt werden, dass sich mit der Vorstellung von Vernetzung sowohl die Herbeiführung struktureller Regelungen im Sinne einer hierarchischen Vernetzung verbanden als auch horizontale Vernetzungsformen wie Austausch und Zusammenarbeit. Interviews mit Schlüsselpersonen von Vernetzung in unterschiedlichen Bundesländern mündeten in eine Übersicht von Varianten von Vernetzung und ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit, deren Zusammenführung sowohl Vernetzung der Akteure als auch strukturelle Regelungen auf der Ebene der Länder und des Bundes herbeiführen können. Instanzen, die für unterschiedliche Vernetzungsaufgaben zuständig sind/sein könnten, wurden benannt sowie Aufgaben (Qualitätssicherung, Erfassung, Finanzierung und Beauftragung, Ermöglichung von Austausch und Zusammenarbeit uvm.) formuliert. 9

13 Stand der Vorarbeiten Empfehlungen Die Empfehlungen formulieren Handlungserfordernisse vor allem auf Seiten der Arbeitgeber, der politischen Institutionen und Entscheidungsträger, darüber hinaus aber auch bei bereits arbeitenden Strukturen, Netzwerkinitiativen und Einzelanbietern der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte der genannten BOS. Die Notwendigkeit einer stärkeren Verzahnung von Aktivitäten zwischen Bundes- und Länderbehörden in diesem Themenfeld wurde deutlich erkennbar. Eine Harmonisierung der Strukturen und der Prozessgeschwindigkeiten zwischen allen Bundesländern erscheint dringlich geboten. Bei der Umsetzung der Empfehlungen ergäben sich zukünftige Aufgaben auf Seiten des Bundes, der Länderspitzen, der Landkreise, der Kreisfreien Städte sowie der BOS. Die Mehrheit der offenen Fragen erfordern politische Beiträge und Initiativen auf der Ebene der zuständigen Bundes- und Länderspitzen, aber auch der Arbeitgeber in den BOS, deren sinnvolle Ausgestaltung jedoch auch weiterhin konkretisierender Empfehlungen von Experten und Verantwortlichen bedürfen. Es wurden mit dem Endbericht Leitlinien und Standards für eine umfassende, bundesweit flächendeckende und koordinierte psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte sowie einheitliche Empfehlungen zur strukturellen Einbindung in die Einsatzstrukturen im Zivil- und Katastrophenschutz sowohl im Vorfeld als auch während Großschadenslagen vorgelegt. Es sind auch umschriebene Klärungsbedarfe, insbesondere zu Rechtsfragen, sowie innerbehördlichen und anbieterorganisationsinternen Verfahrensfragen klar benannt, die die Aufgaben des Forschungsprojektes überschreiten, aber der Klärung bedürfen. Vorteile und zu verringernde Nebenwirkungen unterschiedlicher in der Diskussion befindlicher Vorschläge und Modelle wurden im Hinblick auf die Sicherstellung und strukturelle Einbettung der psychosozialen Notfallversorgung mit Beteiligung der Verantwortlichen der Zielgruppen Feuerwehr, Rettungsdienste und Katastrophenschutz sowie THW systematisch diskutiert und Optimierungsvorschläge erarbeitet. Modellvorstellungen und Umsetzungen der Vernetzung auf der Ebene einzelner Bundesländer sowie im europäischen Kontext (Seyneave, 2001) wurden dabei hinsichtlich übertragbarer Elemente exemplarisch ausgewertet. Darüber hinaus wurde die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Varianten von Vernetzung diskutiert und zu einem mulitmodalen Vernetzungsmodell integriert. Die wesentlichen Empfehlungen des Netzwerkprojektes umfassen Standards und Leitlinien hinsichtlich der Qualitätssicherung, des Informationsmanagements, der Sicherstellung, der Kooperation (Vernetzung) sowie der Koordination (strukturellen Einbindung). Unterschiedliche Ziele können dabei sowohl im Rahmen vertikaler als auch horizontaler Vernetzung verfolgt werden (s. Tabelle 1). 10

14 Stand der Vorarbeiten Tabelle 1: Ziele horizontaler und vertikaler Vernetzung Ziel 1: Vertikale Vernetzung als Klärung und Schaffung bundesweiter struktureller Rahmenbedingungen und bundeseinheitlicher Qualitätsstandards Bundeseinheitliche Qualitätsstandards Bundeseinheitliche und bundesweite Erfassung Länderübergreifend vereinbarte PSNV-Struktur in der GSL Länderübergreifende Harmonisierung der PSNV-Struktur im Vorfeld Ziel 2: Vertikale Vernetzung als Organisation der PSNV auf Landesebene Abstimmung zwischen Innenministerien und senaten mit Ministerien und Senaten für Gesundheit und Soziales Einrichtung und Festlegung der Aufgaben der jeweiligen Landezentralstelle PSNV bzw. des Landesbeauftragten PSNV Ziel 3: Horizontale Vernetzung als Kommunikation und Zusammenarbeit der Akteure auf institutioneller, kommunaler und Landesebene in Fragen der Ausbildung, Beauftragung, wechselseitiger Dienstleistung... Unterstützung der horizontalen Vernetzung durch die institutionellen Ressourcen der Landeszentralstelle PSNV bzw. des Landesbeauftragten PSNV Schaffung von Gelegenheitsstrukturen für Austausch und Begegnung sowie Interorganisationstreffen als Arbeits -Kreise zur Abstimmung Die Aufgaben der Umsetzung konnten zugleich unterschiedlichen Ebenen der politischen Entscheidungsfindung und Umsetzung im Rahmen der föderalen Strukturen im Zivil- und Katastrophenschutz zugeordnet werden, die bei zukünftigen Umsetzungsschritten zu berücksichtigen sind (s. Tabelle 2). Tabelle 2: Ziele und Ebenen der Vernetzungsarbeiten Vertikale Vernetzungsarbeit mit dem Ziel bundeseinheitlicher Regelungen folgt politischen Verwaltungsabläufen auf Bundesebene in Abstimmung mit den Länderspitzen Hintergrund ist die Neue Strategie zum Schutz der Bevölkerung Vertikale Vernetzungsarbeit mit dem Ziel länderübergreifend harmonisierter Regelungen folgt politischen Verwaltungsabläufen auf der Ebene der Länderspitzen folgt politischen Entscheidungsprozessen in den Ländern Vertikale Vernetzungsarbeit mit dem Ziel landesweiter Regelungen folgen politischen Entscheidungsprozessen in den Ländern, zwischen den Kreisen/kreisfreien Städten sowie zwischen den Einsatzorganisationen Dabei werden aus Sicht des Netzwerkprojektes folgende Zuständigkeiten für einzelne Aufgaben berücksichtigt, bzw. vorgeschlagen (Tabelle 3). 11

15 Stand der Vorarbeiten Tabelle 3 Ebenen und Akteure Bund und Länderspitzen: Bundesministerium des Innern / BBK Innenministerkonferenz / AK V/ AK II Länder Innenministerien bzw. -senate in Abstimmung mit den Sozialund Gesundheitsministerien Länder: Anbieter Nutzer Innenministerien und -senate Gesundheitsministerien und -senate Kreise/ Kreisfreie Städte BOS Empfehlungen, Akteure und Umsetzungsvorschläge im Überblick. Ziele und Empfehlungen Umsetzung Ziel 1: Qualitätssicherung und strukturelle Regelung Klärung und Schaffung bundesweiter struktureller Rahmenbedingungen und bundeseinheitlicher Qualitätsstandards (1) Bundeseinheitliche Qualitätsstandards (Kap ) 2 (2) Bundeseinheitliche und bundesweite Erfassung von PSNV-Anbietern und Experten nach bundeseinheitlicher Terminologie (Kap ; 8., 9) (3) Länderübergreifend vereinbarte PSNV-Struktur in der GSL (Kap. 6) (4) Länderübergreifende Harmonisierung der PSNV-Struktur im Vorfeld (Kap ; 8.5) Akkreditierungsausschuss zur Beurteilung von Curricula in der PSNV Zentrale PSNV-Ressourcenübersicht in Datenbank (denis) Bundeseinheitliche PSNV-Führungsstruktur, PSNV-Managementfunktionen einschließlich Bundes-Task-Force PSNV Landeszentralstellen/ Landesbeauftragte in jedem Bundesland Ziel 2: Bundeseinheitliche Organisation der PSNV im Vorfeld Organisation der PSNV auf Landesebene (5): Einrichtung einer Landeszentralstelle PSNV/Landesbeauftragter PSNV (6) Qualifizierung für PSNV- Management (Führungsfunktionen vorgehalten auf Landesebene) (Kap ) Ziel 3: Vernetzung der Akteure und Angebote Einrichtung und Bestimmung der Aufgaben einer Landeszentralstelle/eines PSNV-Landesbeauftragten als Ansprechpartner im Land für PSNV- Akteure im Land sowie für BBK Qualifizierung für PSNV- Führungsfunktionen nach bundeseinheitlichen Standards Förderung und Festigung von Kommunikation und Zusammenarbeit (7): Schaffung von institutionalisierten Gelegenheitsstrukturen mit dem Ziel der Erhöhung der Verbindlichkeit in der Vernetzung (10.5.2) Institutionelle Unterstützung von Vernetzungsprozessen durch Landeszentralstelle/Landesbeauftragten Ständiger Landesarbeitskreis zur Abstimmung in Fragen der Ausbildung, Beauftragung, wechselseitiger Dienstleistung... Ziel 4: Sicherstellung, Akzeptanzsicherung und Aufbau von PSNV-Routinen Einbindung von PSNV im Einsatzalltag (8) Aufbau von Routinen der Einbeziehung (7.2.5) (9) PSNV-Sicherstellung als Fürsorgepflicht der Arbeitgeber (7.2.5; 5.3.8) Übungen, Alarmierungslisten und algorithmen in Leitstellen Umfassende Primärprävention Sicherstellung ausreichender Angebote zur Sekundärprävention Führungskräfteschulung Benennung von PSNV- Ansprechpartnern in den BOS 2 Die Kapitelangaben beziehen sich auf den Endbericht des Netzwerkprojektes (Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a) 12

16 Stand der Vorarbeiten 2.2 Offene Fragen am Ende des Netzwerk-Projektes Mit der Formulierung der Empfehlungen sind jedoch noch nicht die Umsetzungswege zwischen Ausgangsbedingungen und Zielen beschrieben, die jede Organisation, jede Region, jedes Land und schließlich auch auf Bundesebene von sehr unterschiedlichen Ausgangspunkten aus wird beschreiten müssen, um diese Standards erfüllen zu können. Ressourcenbedingte Umsetzungshindernisse sollten dabei realistischerweise in Rechnung gestellt werden. Als offene Fragen erscheinen am Ende des Netzwerkprojektes Wie kann die Zusammenarbeit der Innen- und Sozialressorts der Bundesländer im Hinblick auf die langristige Notfall- und Einsatznachsorge optimiert werden? Wie kann die Akzeptanz psychosozialer Aspekte von der Ausbildung bis zu langfristigen Nachsorge bei Führungskräften und Mitarbeitern gesteigert werden? Wie können Behörden und Organisationen in Erfüllung der (künftig) formulierten Standards tätig werden, um die primäre und sekundäre Prävention als Bestandteil ihrer Fürsorgepflicht in einer Region sicher zu stellen (sei es durch Ausschöpfung eigener, BOSinterner überregionaler Ressourcen oder regionaler organisationsübergreifender Ressourcen)? Wie ist PSNV für Einsatzkräfte (und primärbetroffene) zu finanzieren? Wie kann eine zentrale PSNV-Ressourcendatenbank im Rahmen von denis realisiert werden? Wie ist der Einsatz einer Bundes-Task-Force zu regeln und zu finanzieren? Wie können die alten, zunächst innerhalb der jeweiligen BOS getrennt erarbeiteten und die neuen, im Auftrag des Bundesinnenministeriums im Rahmen des Netzwerkprojektes formulierten, gemeinsamen Standards der Zusammenarbeit (Koordination und Kooperation bei der strukturellen Einbindung psychosozialer Notfallversorgung im Katastrophenfall) in gemeinsam strukturierte und ausformulierte Abläufe (Zuständigkeiten, Pflichten, Verantwortung, Finanzierung) auf den jeweiligen Verwaltungsebenen und in den Fachbehörden münden? Wie kann eine systematische, transparente und qualitätsgestützte Einbeziehung externer Kräfte der psychosozialen Notfallversorgung im Katastrophenfall routinisiert werden? Wie können die Routinen zur Erfüllung der Standards in Aus- und Fortbildung für Führungskräfte und Mitarbeiter vermittelt und erworben werden? Wie können die o.g. Ziele unter Ausschöpfung vorhandener und geringem zusätzlichen Einsatz neuer Ressourcen möglichst rasch erreicht werden? Wie kann die im Katastrophenfall regelhaft entstehende Kooperation zwischen der nicht polizeilichen und polizeilichen Gefahrenabwehr auch in der psychosozialen Versorgung der Einsatzkräfte optimiert werden? Um die im Rahmen der Forschungsförderung des Netzwerk-Projektes forcierten Klärungsprozesse und Bemühungen in einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess in der Ausbildung und Praxis psychosozialer Notfallversorgung für Einsatzkräfte im Zivil- und Katastrophenschutz einmünden zu lassen, verfolgt das Nachfolgeprojekt das Ziel, konkrete Umsetzungshilfen zu erarbeiten, mit denen der Umsetzungsprozess konsequent vorangetrieben und im Sinne der Beteiligten unterstützt werden kann. Der Haltung der Praxisforschung verpflichtet, nimmt das Projektteam auch hier wieder Beratungs- und Rückmeldefunktionen wahr, bindet 13

17 Stand der Vorarbeiten die Akteure in den Forschungsprozess ein sowie dokumentiert und reflektiert Entwicklungsprozesse und -ergebnisse. Standards, Leitlinien und Umsetzungshilfen sind auch hier wieder als Angebote zu verstehen, auf die im Rahmen behördlicher Zuständigkeiten nach Bedarf und eigenem Entwicklungsstand zurückgegriffen werden kann. In welcher Form die Empfehlungen und das bestehende Angebot von Umsetzungshilfen zurückgegriffen wird und in welchem Umfang und Tempo die Umsetzung erfolgen kann, bleibt jedoch im Verantwortungsbereich der politisch Verantwortlichen sowie der Behörden und Organisationen der Gefahrenabwehr. 2.3 Forschungs- und Entwicklungsziele Das Ziel des vorgeschlagenen Projektes besteht in der Erarbeitung von Hilfen, Rahmenplänen, Durchführungsleitlinien und Materialien zur Umsetzung der Standards für eine vernetzte und strukturell eingebundene psychosoziale Notfallversorgung mit Ansatzpunkten innerhalb der Behörden und Organisationen (z.b. Sicherstellung psychosozialer Hilfen für die eigenen Einsatzkräfte, auch wenn keine eigene Peer-Ausbildung finanzierbar ist und keine psychosoziale Fachkraft beschäftigt werden kann), innerhalb definierter regionaler Einzugsbereiche (z.b. organisationsübergreifende Peer-Ausbildung in einem Regierungsbezirk, Mischfinanzierung einer Fortbildung für Führungskräfte zur Burnout-Prävention), aber auch auf Länderund schließlich auf Bundesebene (z.b. Entwicklung von Ausbildungsrahmenplänen für PSNV-Führungsfunktionen in Absprache mit der AKNZ; Beschreibung der Aufgaben und Funktionen einer Landeszentralstelle PSNV/eines Landesbeauftragten PSNV). Als Ausgangsbedingungen sind dabei die Vielfalt und unterschiedlichen Umsetzungsgrade einer koordinierten psychosozialen Notfallversorgung zu berücksichtigen und zu respektieren, die bereits einen wesentlicher Hintergrund der Ausschreibung des Projektes Netzwerk psychosoziale Notfallversorgung darstellten. Die vor allem ressourcenbedingten Umsetzungshindernisse, aber auch die in den "Kulturen" der Regionen und der Organisationen begründeten Kooperationserschwernisse erfordern flexible und portionierbare Umsetzungsstrategien innerhalb kurzer, aber jeweilig realistischer Zeiträume. Vor dem Hintergrund der jeweiligen Ausgangskonstellationen in den Behörden und Organisationen, aber auch auf der Ebene der Kommunen, der Länder und des Bundes sollen Umsetzungsrahmenhilfen und Materialien zur Verfügung gestellt werden, die die rasche bundesweite Umsetzung der im Projekt Netzwerk psychosoziale Notfallversorgung entwickelten Leitlinien und Standards in den beteiligten Behörden, Hilfsorganisationen oder sonstigen betroffenen Organisationen oder Einrichtungen ermöglichen. Austauschmöglichkeiten über Umsetzungserfahrungen können den Umsetzungsprozess im Sinne wechselseitiger Anregungen beschleunigen. Das Spektrum der Umsetzungserfordernisse wird sich auch im Charakter der Umsetzungsrahmenpläne und -materialien niederschlagen. Die bedarfsgerecht auszuformulierenden E- lemente können eine bereits umgesetzte, aber noch nicht flächendeckend realisierte Praxis betreffen, die beschrieben und kommuniziert werden sollte; sie können aber auch neue Elemente beschreiben, die im Rahmen und in enger Verzahnung bestehender Zuständigkeiten als neue Aufgabe realisiert werden. Neben der Entwicklung und Bereitstellung von Materia- 14

18 Stand der Vorarbeiten len und Umsetzungsheuristiken ist der Ausbau des bundesweiten Kompetenznetzwerkes interner, aber auch und vor allem externer Anbieter und Fachwissenschaftler unabdingbar. Gerade hier können ressourcensparende Synergie-Effekte erwartet werden, wenn Mitarbeiter im Amtshilfeverfahren für benachbarte Behörden und Organisationen tätig werden oder (gemeinsame) Ausbildungen von Peers durch Bereitstellung jeweils eigener Experten und Materialien oder gemeinsame Finanzierung externer Experten nahezu kostenneutral realisiert werden können. Dies erfordert zugleich das Vorantreiben der Einigung auf gemeinsame Mindeststandards für definierte Zielgruppen, Tätigkeiten und Zeitfenster. Die Fortführung der im "Netzwerk-Projekt" entstandenen vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, den Hilfsorganisationen und dem THW auf Landesebene aber auch mit den überregionalen Expertengruppen wird als notwendige Voraussetzung der Weiterarbeit angesehen. Zusätzlich sollen die bestehenden Verbindungen zum Netz der polizeilichen Gefahrenabwehr in den Modell-Ländern (durch Angebotserhebungen) und auf Bundesebene (durch Auswertung der Großschadenslagen, aber auch durch den Projektbegleitenden Arbeitskreis) aus- und weiter ausgebaut werden. Hier wurde auch Interesse an einer formalen Zusammenarbeit von Seiten der bisher einbezogenen BOS und der Polizei geäußert. Mit dem Ziel der bereits im Umsetzungsprozess zu verstärkenden Bund-Länder-Zusammenarbeit im Sinne der neuen zivilen Sicherheitsarchitektur werden Synergieeffekte mit den Kompetenzen und Ressourcen des Kompetenzzentrums an der AKNZ im Bereich der Ausbildung für alle Kräfte im Katastrophenschutz angestrebt sowie dem Zentrum Krisenmanagement im BBK, insbesondere in Fragen zentraler PSNV-Ressourcenerfassung und dem Qualitätsmanagement. Längerfristig erstrebenswert erscheint es nach Klärung der Rechte, Kostenfragen und verfahrensmäßigen Behandlung, den Pool notwendiger, zentral und dezentral nutzbarer Module/Umsetzungsmaterialien und -erfahrungen den Akteuren im Zivil- und Katastrophenschutz an geeigneter Stelle auf der Ebene des Bundes zugänglich zu machen und fortlaufend zu aktualisieren bzw. fortzuschreiben. Die Umsetzungshilfen sollen folgende Kriterien erfüllen 1. Umsetzbarkeit Die Hinweise, Hilfen und Rahmenpläne sollen in allgemeinverständlicher und auf die Struktur der betroffenen Organisationen bezogener Form Hilfestellungen zur Umsetzung der Leitlinien und Standards geben, die von den jeweiligen Betroffenen direkt in die Praxis umgesetzt werden können. 2. Bundesweite Standardisierung mit regionalen Freiheitsgraden Die Umsetzung der Rahmenpläne (z.b. in der Qualifizierung für Führungsfunktionen PSNV in der Großschadenslage) soll eine bundesweite Standardisierung hinsichtlich Qualität und Erfassung psychosozialer Notfallversorgung für Einsatzkräfte gewährleisten, gleichzeitig aber den Beteiligten Raum für eine individuelle Ausgestaltung entsprechend regionaler oder organisationsspezifischer Besonderheiten geben. 3. Akzeptanzsicherung Um eine rasche, umfassende und den Plänen entsprechende Umsetzung der strukturell eingebundenen und koordinierten psychosozialen Notfallversorgung zu gewährleisten, sind die Rahmenpläne durch den engen Austausch mit den Bedarfsträgern so zu gestalten, dass eine höchstmögliche Akzeptanz bei den Beteiligten erzielt wird. 15

19 Stand der Vorarbeiten 4. Modul- oder Phasencharakter Die Umsetzungshilfen und -materialien sind so zu gestalten, dass bei der Umsetzung eine vergleichende Beschreibung des Umsetzungsfortschritts einer koordinierten psychosozialen Notfallversorgung anhand von definierten Teilschritten möglich ist und diese Teilschritte jeweils bereits eine Teilzielerreichung hinsichtlich bundesweiter Standardisierung darstellen. 5. Ressourcenorientierung Ressourcenbewusstsein Die Pläne sind so zu gestalten, dass eine Unterstützung und Einbeziehung bereits vorhandener (regionaler) Bestrebungen und aktiver Schlüsselpersonen, -ebenen oder -strukturen möglich ist, bzw. Anreize zu eigenständigen Initiativen geschaffen werden. Dabei wird die Verschiedenheit der "Kulturen" in den Regionen, Behörden und Organisationen grundsätzlich als Quelle von Anregungen und Vielfalt wertgeschätzt. 6. Material-, Daten-, Referenten- und Methodenpool Den mit der Umsetzung der Pläne betrauten Personen oder Organisationen werden die erarbeiteten Hilfen, Hinweise sowie entstehende Materialien, Daten sowie Listen von Experten aus dem Kompetenznetzwerk mit Zustimmung der Beteiligten zur Verfügung gestellt, die für die Umsetzung hilfreich sind oder diese erleichtern. 7. Zentrale Anbindung Enge Verzahnung der Umsetzungsrahmenpläne und Materialien mit den Seminarangeboten der Akademie für Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ in Bad Neuenahr- Ahrweiler) sowie dem Zentrum Krisenmanagement im BBK in seiner Funktion als Kompetenzzentrum für das Bund-Länder-Krisenmanagement. 16

20 Methoden und Arbeitsschritte 3 Methoden und Arbeitsschritte Mit der Konzentration auf zwei Modell-Regionen Land Sachsen-Anhalt und Land Berlin im "Netzwerk-Projekt" wurden Voraussetzungen zur Formulierung von bundesweiten Standards zur strukturellen Einbindung psychosozialer Notfallversorgung geschaffen, die auch Länderspezifika und länderspezifische Prozesse der Implementierung berücksichtigen. Die projektbegleitenden Arbeitskreise in den Ländern ermöglichen einen kritischen, konstruktiven und zielführenden Dialog, der von allen Beteiligten als wichtiger Motor einer landesweit zu etablierenden Koordination der Aufgaben wahrgenommen wird. Länderspezifisch sind aber auch die jeweiligen Engpässe und Ressourcen in der psychosozialen Notfallversorgung. Seitens des Projektes bestand der Wunsch, die Zusammenarbeit in den projektbegleitenden Arbeitskreisen modellhaft in den beiden Ländern fortzuführen und damit auch rasch, aufbauend, kostengünstig, aber vor allem auch wertschätzend gegenüber den von den Ländern eingebrachten Impulsen an Umsetzungsstrategien zu arbeiten. Dieser Wunsch wurde auch seitens der Mitglieder der projektbegleitenden Arbeitskreise geäußert. Mit demselben Argument ist es aus Sicht des Projektteams wünschenswert, auch weiterhin auf die gebündelte Expertise im Projektbegleitenden Arbeitskreis des BBK zurückzugreifen. Der Arbeitskreis wünschte ebenfalls die weitere fachliche Begleitung der weiteren Schritte des Netzwerkprojektes (s. Protokoll Anhang 1). Die Auswertung der Großschadensereignisse in Erfurt und Überlingen sowie Planungen im BBK legen eine strukturell-optimierte gemeinsame Rahmenplanung für die nicht polizeiliche und polizeiliche Gefahrenabwehr in Fragen der psychosozialen Versorgung für Einsatzkräfte nahe. Das Projekt "Umsetzungsrahmenpläne" trägt dieser Tatsache durch die Erweiterung der Zielgruppen der Mitarbeiter der Feuerwehren, des Rettungswesens und des THW um die Gruppe der Kräfte in Polizei und Bundesgrenzschutz Rechnung. Dabei ist zunächst vergleichbar der im Netzwerk-Projekt erfolgten Arbeitsschritte eine Erfassung bisheriger Standards und Umsetzungsschritte innerhalb der Polizei vonnöten. Die Arbeitsmethoden und Arbeitsschritte umfassen Strategien der Integration von bisherigen Einzelschritten, Konzeptentwicklung und Organisationsentwicklung; die erwarteten Umsetzungshilfen enthalten darüber hinaus noch Elemente von Politikberatung und Fortbildung. 3.1 Arbeitsschritte Herstellung eines aktualisierten Sachstandes zu psychosozialen Notfallversorgungskonzepten der Polizei und des BGS in Ausbildung und Praxis analog zur Angebotserhebung im Netzwerkprojekt. Fortführung der Erfassung und Einbindung aller (auch neu hinzukommender) von der Umsetzung betroffenen oder mit der Umsetzung betrauten Zielgruppen und politisch Verantwortlichen zunächst in den bisherigen zwei Modellregionen auf der Grundlage des Netzwerk-Projektes. Mit der Systematisierung der Erfassung der Beteiligten und ihrer jeweiligen Rolle ist zugleich eine Struktur für den Vernetzungsprozess in anderen Ländern verfügbar. Dabei sind neben den politisch Verantwortlichen sowie den Mitarbeitern und Führungskräften in den Behörden und Organisationen der Zielgruppen ebenso Leis- 17

21 Methoden und Arbeitsschritte tungsträger (z.b. Krankenversicherungen, Rentenversicherung, Unfallkassen, Berufsgenossenschaften), Anbieter (z.b. Seelsorger, ärztliche und psychologische Psychotherapeuten) und Interessenvertretungen (z.b. Gewerkschaften) sowie bereits koordinierend Tätige (z.b. Beauftragte der Kirchen, Psychiatriekoordinatoren) einzubeziehen. Fortführung der Arbeit mit den Landesarbeitskreisen in den Modell-Ländern. Abstimmung der Prioritäten mit Mitgliedern der Länderarbeitskreise sowie Beteiligten des Bundes zur Umsetzung der im Vorprojekt definierten Standards und Leitlinien vor dem Hintergrund politischer Rahmenbedingungen der Umsetzung. Erstellung von einzelnen Arbeitsgebieten. Beratung von Akteuren in der PSNV bei der Optimierung der (ggf. behörden- und organisationsintern oder länderspezifisch modifizierten) PSNV-Struktur in Anlehnung an die Empfehlungen des Netzwerkprojektes. Dokumentation von Umsetzungsschritten in enger Kooperation mit Experten in diesen Bereichen. Bearbeitung der Umsetzungsaufgaben, -hilfen und -materialien in priorisierten Bereichen. Diskussion der Hilfen und Materialien im Umsetzungsprozess mit den Mitgliedern der Arbeitskreise und Weiterentwicklung. Festlegung und Steuerung weiterführender Aufgaben. Durchführung eines Arbeitstreffens/Workshops zu priorisierten Umsetzungsaufgaben mit hohem Stellenwert im Umsetzungsprozess mit Vertretern beider Modell-Länder und des Bundes. Beteiligt werden alle Ziel- und Umsetzergruppen. Ziele sind - Einbeziehung von Vertretern der an der Umsetzung Beteiligten und davon Betroffenen - Herstellung eines gemeinsamen Sachstandes - Zusammenführung von Erfahrungen in der Umsetzung der (ggf. behörden- und organisationsintern bzw. in den Ländern modifizierten) Empfehlungen - Identifikation von Kooperationspotentialen und -bereitschaft - Nutzung bestehender Expertise in dialogisch-interaktiver Form - Prozesscommitment durch eigene Beteiligung an der Gestaltung - kritische Überprüfung der bis dahin bestehenden Umsetzungselemente auf breite Praxis- und Alltagstauglichkeit Auswertung und Sichtung der Ergebnisse der Workshop-Tagung. Darauf aufbauende Formulierung von Rahmenumsetzungsplänen, -hilfen und -materialien durch das Projekt. Abschließende Formulierung des Endberichtes. 18

22 Arbeitsplan 4 Arbeitsplan Arbeitsschritte Aktualisierung PSNV Polizei Fortschreibung Umsetzungsbeteiligte Festlegung von Umsetzungsprioritäten Erstellung prioritärer Umsetzungs-Arbeitsgebiete Dokumentation von Umsetzungsschritten Erarbeitung von Umsetzungshilfen in priorisierten Bereichen Diskussion und Überarbeitung der Umsetzungshilfen in relevanten Gremien Planung und Durchführung Workshop-Arbeitstagung Auswertung Ergebnisse Workshop-Arbeitstagung Erarbeitung Umsetzungshilfe auf Grundlage Ergebnisse Workshop-Arbeitstagung Abschließende Formulierung Endbericht Sitzung projektbegleitender Länderarbeitskreis Sitzung projektbegleitender Arbeitskreis Bund Termin Zwischenbericht Workshop-Arbeitstagung Termin Endbericht Abbildung 1: Arbeitsschritte und Zeitplan des Forschungsprojekts Umsetzungsrahmenpläne. 5 Versuchseinrichtungen, Rechenprogramme Für die Bearbeitung der Aufgaben wurden die Programme Microsoft-Office-Professional 2000, Adobe Acrobat 5.0 sowie Adobe GoLive 6.0, Lisrel 8,50 genutzt. Weitere Programme (SPSS 11.0 ; Netscape-Navigator und Internet-Explorer sind über die Ressourcen der Hochschule zu nutzen). 19

23 Durchgeführte Arbeiten 6 Durchgeführte Arbeiten 6.1 Vorbemerkung Politische Rahmenbedingungen und Entwicklungen prägten die Arbeitsschritte in den ersten vier Monaten des Projektes "Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Umsetzungsrahmenpläne" in nicht unerheblichem Maße: 1. die politischen Diskussionen um evtl. neu zu regelnde Bund-Länder-Zuständigkeiten auch im Katastrophenschutz und in der Inneren Sicherheit im Rahmen der Föderalismuskommission, die bis zum Jahresende nicht zu einem abschließenden Ergebnis gelangte; 2. die Berücksichtigung der Empfehlungen des Netzwerkprojektes in der gemeinsamen Arbeitsgruppe von AK II und AK V Opferbetreuung und Nachsorge im Zusammenhang mit Amoklagen, die ihre Handlungsempfehlung Akkreditierung, Sprachregelungen sowie Führungsstruktur im Ereignisfall am in enger Anlehnung und in direkter Bezugnahme an die Netzwerk-Empfehlungen verabschiedete und insbesondere auf die Einrichtung von Landeszentralstellen bzw. der Berufung eines/einer Landesbeauftragten für Psychosoziale Notfallversorgung hinwies; 3. die Behandlung dieser Empfehlungen im AK V am , der die Empfehlungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe zunächst zur Kenntnis nimmt und damit eine Behandlung in der Innenministerkonferenz zunächst nicht weiter vorbereitet; 4. die im Kontext der Vorbereitungen zur Fußball-WM 2006 erfolgende Berücksichtigung der Empfehlungen des Netzwerkprojektes, bei der insbesondere in Fragen der Qualifizierung für PSNV-Mangement-/Führungsfunktionen die vorgehaltenen fachlichen Ressourcen der AKNZ auf Bundesebene durch die Länder verstärkt genutzt werden; sowie 5. die Überlegungen der europäischen Innen- und Gesundheitsminister zu gemeinsamen europäischen Regelungen im Katastrophenschutz in der Folge des Seebebenunglücks in Asien zum Jahresbeginn Die Empfehlungen, hinsichtlich der PSNV-Organisation im Vorfeld (Landeszentralstellen/ Landesbeauftragte(r)) und in der GSL (harmonisierte Führungsstruktur und Führungsfunktionen) konnten also bislang noch nicht in der Innenministerkonferenz (IMK) behandelt werden; der PSNV-bezogene Harmonisierungsprozess zwischen den Bundesländern erscheint somit zunächst auf der politischen Ebene nicht weiter voranzuschreiten. Ebenso konnte die Frage moderierenden Funktion des Bundes/des BBK hinsichtlich der Aufgabe der Qualitätssicherung (Akkreditierung) bislang noch nicht im Sinne der Empfehlungen des Netzwerkprojektes geklärt werden. Das Tempo und die Richtung der politischen Klärungsprozesse stellt somit eine strukturelle Grenze weiterer Umsetzungsvorhaben dar. Innerhalb des Projektes stellte sich die Nicht-Besetzung einer Projektmitarbeiter(innen)stelle im Umfang von 50% der Arbeitszeit als Problem dar. Eine in Umfang und Qualität nicht befriedigende Bewerberlage führten dazu, dass diese Stelle insgesamt 4 Monate nicht besetzbar war. Mit dem konnte als neue Mitarbeiterin die Diplom-Gesundheitswirtin 20

24 Durchgeführte Arbeiten setzbar war. Mit dem konnte als neue Mitarbeiterin die Diplom-Gesundheitswirtin Silke Springer gewonnen werden. Vor dem Hintergrund der politischen Rahmenbedingungen wurden als prioritäre Aufgaben der ersten Monate der Projektlaufzeit neben der Fortsetzung der auch auf die polizeiliche Gefahrenabwehr ausgedehnten Vernetzungsbemühungen in den Modell-Ländern folgende Aufgaben mit dem FB PSNV am BBK abgestimmt: Information von Entscheidungsträgern und Entwicklungsmotoren der PSNV auf der Ebene des Bundes und in anderen Bundesländern über die vorgelegten Empfehlungen; Information der in die PSNV einbezogenen Fachöffentlichkeit; Information der mit Fragen der PSNV befassten Behörden und Organisationen mit dem Ziel der BOS-spezifischen Bestimmung von Umsetzungsressourcen und Hindernissen; Information und Austausch mit PSNV-relevanten Netzwerken (auch über die Zielgruppenbestimmung des Netzwerkprojektes hinaus); Vorbereitung der bundeseinheitlichen Erfassung im Rahmen von denis ; Klärung weiterer Voraussetzungen zur Qualitätssicherung (insbesondere Mindeststandards und Akkreditierungsverfahren) und Stärkung der Prozesse, die zu gemeinsamen Mindeststandards in einzelnen Tätigkeitsbereichen führen könn(t)en; Fortsetzung der zur Bedarfsbestimmung beitragenden Nebenerhebungen mit dem deutlichem Schwerpunkt auf Belastungen im Einsatzalltag und Rahmenbedingungen. 6.2 Vorstellung der Projektarbeiten und -ergebnisse auf dem projektbegleitenden Arbeitskreis auf Bundesebene mit dem Ziel der Harmonisierung BOS-interner und länderübergreifender Initiativen und Strukturen Am 14. September 2004 wurden die Empfehlungen dem forschungsbegleitenden Arbeitskreises am BBK vorgestellt und anschließend diskutiert (s. Anhang 1). Die Empfehlungen wurden in diesem Gremium ausdrücklich begrüßt, ihre zeitnahe Umsetzung wurde empfohlen. Rückmeldungen seitens der Vertreterinnen und Vertreter der Behörden und Organisationen, Fachverbände und politischen Gliederungen wurden an das Projekt oder das BBK erbeten. Stellungnahmen erfolgten durch den Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) (s. Anhang 5), die Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) (s. Anhang 5), das Deutsche Rote Kreuz, Landesverband Berlin (DRK), Katastrophenforschungsstelle Kiel (KFS), Berliner Feuerwehr. BDP: Die Sprachregelungen werden begrüßt, da sie sich weitgehend mit einem analogen, durch den BDP, Sektion Klinische Psychologie, Fachgruppe Notfallpsychologie, vorgenommenen Systematisierungsversuch decken. Ein jüngst vorgelegtes modifiziertes Curriculum betont insbesondere die Rolle der Notfallpsychologen im Kontext der psychosozialen Akuthilfen. DeGPT: Die Vorschläge zur Zusammensetzung des Akkreditierungsausschusses werden kritisch diskutiert; das zunehmend wissenschaftlich und praktisch ausdifferenzierte Feld der Psychotraumatologie und Psychotraumatherapie sei zu wenig differenziert berücksichtigt worden; hingegen wird die Notwendigkeit der vorgeschlagenen differenzierten Präsenz der Notfallseelsorge und Seelsorge in Einsatzorganisationen bezweifelt. DRK: Die Empfehlungen enthalten wichtige Leitlinien zur vernetzten psychosozialen Notfallversorgung für die Einsatzkräfte der Zielgruppen. Eine Ausdehnung der Einsatzberei- 21

25 Durchgeführte Arbeiten che der regionalen PSNV-Teams bzw. der Bundes-Task-Force auf den europäischen Raum sollte erwogen werden. Zu prüfen sei auch, inwiefern mitgedacht sei, dass regionale PSNV-Teams bzw. Mitglieder einer neu zu berufenen Bundes-Task-Force die international eingesetzten Hilfsteams des DRK begleiten. KFS: Es wird der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass sich nun auch ein entsprechendes Netzwerk etabliere, welches sich auch der seitens des Bundes vorgehaltenen Plattform bedient, die der Bund mit denis zur Verfügung stellt. BFW: Die Vertreterin der Berliner Feuerwehr im projektbegleitenden Arbeitskreis Berlin und auf Bundesebene hat die Empfehlungen des Projektes als Leitlinie dem Senator des Innern im Land Berlin empfohlen. Seitens des SenInn Berlin wurde berichtet, dass die Vertreter nun auch im Austausch mit anderen Ländervertretern die Orientierung an den Empfehlungen des Projektes vorschlagen. Die Qualifizierung und Besetzung der PSNV- Führungsfunktionen solle dementsprechend erfolgen. Eine umfassende Bestandsaufnahme der Positionen der im forschungsbegleitenden Arbeitskreise vertretenen Institutionen kann hier noch nicht vorgelegt werden, da nur einzelne Institutionen Stellungnahmen abgaben. 6.3 Projektbegleitende Arbeitskreise in den Modellregionen mit dem Ziel der Vernetzung auf Landesebene Die für diese Projektphase vorgesehenen Treffen der projektbegleitenden Arbeitskreise fanden am (Sachsen-Anhalt) und (Berlin) an der Hochschule Magdeburg- Stendal (FH) statt (s. Anhang 2 & Anhang 3). Sie dienten: der Bestandsaufnahme zu Entwicklungen in der PSNV innerhalb der polizeilichen Gefahrenabwehr und der Einbeziehung neuer Arbeitskreismitglieder in die Planung weiterer Schritte der Vernetzung; der Bestandsaufnahme zwischenzeitlich eingetretener Entwicklungen in der PSNV in den Modellregionen, insbesondere der Vernetzung der Einsatznachsorge; dem Informationstransfer hinsichtlich der Entwicklungen auf Bundesebene und in der Fachöffentlichkeit; der Festlegung nächster Umsetzungsschritte. Die konkreten Inhalte und Ergebnisse beider Sitzungen der projektbegleitenden Arbeitskreise auf der Landesebene sind detailliert in den Protokollen der Sitzungen enthalten (s. Anhang 2 & Anhang 3). 6.4 Vorstellung der Ergebnisse des Netzwerkprojektes vor Behörden, Organisationen und Fachverbänden mit dem Ziel der Transparenz und Vernetzung Die Ergebnisse und Empfehlungen des Forschungsprojektes wurden auf folgenden, Kongressen und Tagungen berichtet. Zielgruppe: Psychotraumatologen Jahrestagung der der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT e.v.). Wien, September 2004 Panel: Allgemeine Psychotraumatologie (Beerlage & Helmerichs). 22

26 Durchgeführte Arbeiten Psychosoziale Notfallversorgung in Deutschland Koordinierung und Initiativen auf Bundesebene, 1. Koordination in der Großschadenslage (Beerlage & Hering, 2004b). Psychosoziale Notfallversorgung in Deutschland Koordinierung und Initiativen auf Bundesebene, 2. Strukturelle Einbindung und Vernetzung psychosozialer Notfallversorgung (Beerlage & Nörenberg, 2004). Zielgruppe Ärztliche Psychotherapeut(inn)en, Notärzte/innen, Akteure der Prävention und (betrieblichen) Gesundheitsförderung; Kostenträger Wissenschaftliche Jahrestagung der DGSMP, Magdeburg, September 2004 Standardisierung, strukturelle Einbindung und Vernetzung. Schritte auf dem Weg zu einer Koordinierten Psychosozialen Notfallversorgung nicht nur im Katastrophenfall (Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004b). 1. Merkmale der Arbeit in der Feuerwehr und ihre Auswirkungen auf die Einsatzkräfte (Schulze, Sonnenberg, Hering & Beerlage, 2004). 2. Bedeutung der Arbeitsbedingungen und des Sense of Coherence für Burnout im Rettungsdienst (Hering & Beerlage, 2004b). 3. Vernetzungsformen in der Psychosozialen Notfallversorgung (Nörenberg & Beerlage, 2004). Zielgruppe Notfallpsycholog(inn)en Delegiertenkonferenz des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) Fachgruppe Notfallpsychologie, Vernetzung und strukturelle Einbindung psychosozialer Notfallversorgung auf unterschiedlichen Ebenen (Beerlage, 2004c). Zielgruppe Arbeitgeber von Einsatzkräften Tagung der Leiter der DRK-Rettungsschulen, Berlin) Belastungen und Gesundheit im Rettungsdienst mit abschließender Bezugnahme auf die Rettungsassistentenausbildung (Hering & Beerlage, 2004c). 6.5 Vorstellung der Ergebnisse des Netzwerkprojektes in anderen Bundesländern mit dem Ziel der länderübergreifenden Harmonisierung der PSNV- Führungsstrukturen in der GSL sowie der Organisation der PSNV im Vorfeld Zielgruppe Netzwerke: Netzwerk Trauma-Hilfe Nürnberg Zur Organisation psychosozialer Notfallversorgung: Strukturelle Einbindung, Qualitätssicherung sowie Vernetzung der Akteure und Handlungslogiken (Beerlage, 2004d). 23

27 Durchgeführte Arbeiten 6.6 Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse des Netzwerkprojektes vor Koordinatoren von PSNV mit dem Ziel der Harmonisierung von Führungsstrukturen und -funktionen in der PSNV Zielgruppe Koordinatoren Psychosozialer Notfallversorgung: Workshop "Koordination in Großschadenslagen" an der AKNZ, Ergebnisse der Auswertung von Interviews mit Koordinierungsexperten der Großschadenslagen (Beerlage & Hering, 2004a). Strukturelle Voraussetzungen eine koordinierten psychosozialen Notfallversorgung (Beerlage, 2004b). 6.7 Vorstellung der Ergebnisse des Netzwerkprojektes vor Kostenträgern mit dem Ziel der Harmonisierung der Entwicklungen der Primärprävention und Arbeitsgeberfürsorge im Kontext berufsbedingter Traumatisierung für Einsatzkräfte und weitere Angehörige von Berufsgruppen mit erhöhtem Risikopotential Workshop-Tagung des Bundesverbandes der Unfallkassen (BUK)/TIK-Trauma Oktober 2004 Vernetzung und strukturelle Einbindung psychosozialer Notfallversorgung für Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des THW auf unterschiedlichen Ebenen (Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004c). Geplant, terminlich abgestimmt und vorbereitet wurden darüber hinaus: Beratung des Berliner Krisendienstes (Sozialpsychiatrisches Netzwerk der Krisenintervention in der Lebenskrise) mit dem Ziel der Schließung der Schnittstelle zwischen PSNV und psychologisch-psychotherapeutisch-(sozial-)psychiatrischer Regelversorgung ( ). Beteiligung an der Fachtagung des MHD in Berlin: Vernetzung der Psychosozialen Notfallversorgung für Opfer, Angehörige und Hinterbliebene ( ). Beteiligung am Bundeskongress Notfallseelsorge und Krisenintervention in Halle ( ). Beteiligung an der Fachtagung Notfallseelsorge und Krisenintervention in Kiel ( ). Beteiligung an der Konferenz Koordination langfristige Nachsorge an der AKNZ (am in der AKNZ). Fortsetzung der Beteiligung am Workshop Koordination in Großschadenslagen ( an der AKNZ) Beteiligung am Workshop-Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie mit einem Workshop zur Psychosozialen Notfallversorgung ( in Dresden, zusammen mit Prof. Dr. Dr. Bengel). 24

28 Durchgeführte Arbeiten 6.8 Literaturrecherche und Review-Erstellung PSNV in der polizeilichen Gefahrenabwehr mit dem Ziel der fachlichen Bestandsaufnahme hinsichtlich der Thematisierung der Belastungen und Fehlbeanspruchungsfolgen der Einsatzkräfte der Polizei, des BGS und der Landeskriminalämter Analog zu den bisherigen Recherchen zum Forschungsstand hinsichtlich der Anforderungen, Belastungen, Belastungsfolgen und Interventionen der PSNV in Rettungsdienst und Feuerwehr wurde vor dem Hintergrund der Erweiterung der Zielgruppen auf die Einsatzkräfte der polizeilichen Gefahrenabwehr ein Review zum gegenwärtigen Forschungsstand erstellt (s. 7.1) Der Schwerpunkt lag auch hier zunächst auf dem fachlichen Stand aus psychologischsozialwissenschaftlicher Perspektive. Auswertungen der Organe der Behörden und damit der behördeninternen Thematisierung von Fragen der PSNV sowie der über Internet zugänglichen Quellen werden folgen. Zugleich wurde die institutionelle und politische Struktur der polizeilichen Gefahrenabwehr auf der Ebene der Modell-Länder unter Erfassung der jeweiligen Ansprechpartner und Verantwortlichen recherchiert. Aus beiden Ländern lagen aufgrund der durchgeführten Expertentagungen in beiden Ländern, schon Informationen zu PSNV-Angeboten innerhalb der polizeilichen Gefahrenabwehr vor eine systematische Erfassung zur Abbildung des PSNV- Netzwerkes befindet sich in der Bearbeitung. 6.9 Vorbereitung der Aufnahme PSNV-Ressourcen in denis mit dem Ziel des zentralen Informationsmanagements im Zentrum Krisenmanagement im BBK-K In den Empfehlungen des Netzwerkprojekts war auch der Vorschlag zur Integration psychosozialer Anbieter in die Datenbanken denis 1 und 2 enthalten. Dazu fanden am 18. November 2004 Gespräche zwischen der Leiterin des Forschungsprojekts, der Leiterin des FB PSNV am BBK-K und dem Projektleiter von denis, Herrn Corr, im BBK-K statt. Dabei wurde, wie auch schon während der Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises auf Bundesebene, eine Aufnahme psychosozialer Angebote in denis 2 ausdrücklich begrüßt. Vereinbart wurde, dass durch das Forschungsprojekt, in Anlehnung an den bereits vorgestellten Erfassungsbogen für Angebote und Anbieter der Psychosozialen Notfallversorgung, ein vereinfachtes Abfrageinstrument erstellt wird und denis zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung gestellt wird. Das modifizierte Instrument wurde am dem BBK-K zur Verfügung gestellt Rückmeldung der Ergebnisse der Nebenerhebung MAFAM mit dem Ziel der Umsetzung auf der Ebene der Primärprävention (Merkmale der Arbeit in der Feuerwehr und ihre Auswirkungen auf die Einsatzkräfte) In den Berichtszeitraum fielen die abschließenden Auswertungen der Nebenerhebung "Merkmale der Arbeit in der Feuerwehr und ihre Auswirkungen auf die Einsatzkräfte"; mit dem Endbericht des Vorgängerprojektes konnten zunächst nur deskriptive Daten vorgelegt werden. Die zentralen Ergebnisse wurden denjenigen, die um Information baten, schriftlich 25

29 Durchgeführte Arbeiten zur Verfügung gestellt. Auswertungen, aus denen sich Hinweise auf eine erweiterte, oder modifizierte Form der Umsetzung von Maßnahmen der Primärprävention ableiten lassen, finden sich in Kapitel (7.3) Beginn der Planung einer Workshoptagung "Auf dem Weg zu gemeinsamen Mindeststandards" am 29./ in Magdeburg mit dem Ziel der Umsetzung der Empfehlungen zur Qualitätssicherung Im Ergebnis des Vorgängerprojektes wurde u.a. die Empfehlung der Einrichtung eines Akkreditierungsausschusses mit dem Ziel der Qualitätssicherung der PSNV-Angebote ausgesprochen. Während die konkrete Umsetzung und damit die Etablierung und Zusammensetzung eines solchen Gremiums teilweise kontrovers diskutiert wird und auch politischrechtliche Klärungen noch erfolgen müssen, wird nach wie vor von vielen Akteuren im Feld der PSNV die Notwendigkeit gemeinsamer Mindeststandards betont. Sie werden als Voraussetzung der Qualitätsprüfung und der Aufnahme in eine bundesweite Datenbank angesehen. Das Nachfolgeprojekt "Umsetzungsrahmenpläne" sieht die Einigung auf Mindeststandards für definierte Aufgaben daher als eine der vorrangige Aufgabe an, die es weiter zu verfolgen und seitens des Projektes zu unterstützen gilt. Im November/Dezember wurde diese Prioritätensetzung mit dem Auftraggeber sowie Vertretern der Projektbegleitenden Arbeitskreisen in den Modell-Bundesländern abgestimmt. Die Aufgaben, die sich der PSNV nach dem Seebeben in Asien stellten, ließen bei vielen Akteuren wieder verstärkt den Wunsch nach Erstellung gemeinsamen Mindeststandards und Qualitätsprüfung aufkommen. Seit Veröffentlichung der Empfehlungen des Netzwerkprojektes wurde wiederholt geäußert, dass die Projektgruppe den Prozess der Entwicklung bzw. Abstimmung von Mindeststandards in Kooperation mit dem BBK moderieren möge. Um diesen, von vielen Anbietern und Organisationen bereits begonnenen Prozess weiter voranzutreiben, bestehende Initiativen zu bündeln und zugleich Transparenz in diesem Prozess zu ermöglichen, entstand die Idee, die ohnehin im Projektrahmen zu einem priorisierten Themenbereich der Umsetzungserfordernisse durchzuführende Workshop-Tagung diesem Thema zu widmen. Diese wurde auf den 29. und 30. September 2005 in Magdeburg terminiert. Der gewählte Titel "Auf dem Weg zu gemeinsamen Mindeststandards" betont zugleich die Hoffnung auf einen ergebnisoffenen und konsensuellen Prozess. Die Tagung soll dazu einen Raum bieten, über verschiedene Modelle und Methoden curricularer Umsetzung von PSNV-Qualifizierungen zu diskutieren. Frühzeitig wurden Vertreter der unterschiedlichen fachwissenschaftlichen Perspektiven sowie Vertreter unterschiedlicher Praxissysteme um Mitwirkung bei der Vorbereitung gebeten, um die bereits im Vorschlag zur Zusammensetzung des Akkreditierungsausschusses betonte wissenschaftliche und praktische Vielfalt bei der Vorbereitung berücksichtigen zu können. 26

30 Durchgeführte Arbeiten 6.12 Beteiligung an Maßnahmen der Nachsorge der vom Seebeben in Asien Betroffenen Auf Bitten der Koordinierungsstelle Nachsorge, Opfer- und Angehörige im Zentrum Krisenmanagement im BBK nahm die Auftragnehmerin aufgrund der nachvollziehbaren Nichtabkömmlichkeit der Kräfte von NOAH die Aufgabe einer "Verbindungsbeamtin für NOAH im Krisenstab des Auswärtigen Amtes" wahr. Diese zunächst nicht mit dem Projektauftrag und den Zielgruppen der Einsatzkräfte verbundene Aufgabe verlangte neben der Mittlerfunktion gegenüber verschiedenen Akteuren auch, Inhalte und Formen der PSNV und die daraus entstehenden Notwendigkeiten auch gegenüber den mit den PSNV nicht zwingend vertrauten Beteiligten und Verantwortlichen zu kommunizieren; zugleich bot sich aber auch die Gelegenheit, den Prozess der Einbindung psychosozialer Fragen und Aufgaben in das Gesamt aller Maßnahmen des Krisenmanagements bei einer Katastrophe dieser Größenordnung aus wissenschaftlicher Perspektive direkt zu verfolgen und Formen gelingender und erschwerter Zusammenarbeit (allerdings nur aus der Distanz als Beobachterin) zu erleben. Trotz der von Seiten aller Beteiligten aufgebrachten intensiven und langandauernden Anstrengungen und Leistungen auch in der Kooperation und Koordination und der dafür auch von Nutzern, Öffentlichkeit und politisch Verantwortlichen entgegengebrachten Wertschätzung zeigten sich erneut die bereits in der Auswertung innerdeutscher Großschadenslagen zutage getretenen strukturellen Hürden der umfassenden Wahrnehmung aller notwendigen Aufgaben und einer reibungslosen Zusammenarbeit, die allen Akteuren vermeidbare zusätzliche Mühen auferlegten und wieder einmal viel Kreativität für Not-Lösungen abverlangten. Mit allen Einschränkungen, die eine reine Beobachterrolle aus der Distanz zur direkten strategischen und operativen Arbeit mit sich bringt, schien es aus Projektsicht so, dass hier die Empfehlungen einer zentralen PSNV-Datenbank auf der Basis einer umfassenden Qualitätssicherung, die Einrichtung einer Landeszentralstelle PSNV an der Schnittstelle zwischen Innen- und Gesundheitsressort (insbesondere in Fragen der langfristigen Opfer- und Angehörigennachsorge) sowie die Abstimmung der Maßnahmen der Einsatznachsorge zwischen den Anbietern und BOS hier wieder ihre Bestätigung erfuhren und sich zugleich zahlreiche Details zeigten, die auf dem Weg der Umsetzung bedacht werden müssen Stand der Arbeiten Das Projekt befindet sich (mit der Modifikation in der Reihenfolge der Aufgabenbearbeitung in Absprache mit dem Auftraggeber) im Zeitplan. 27

31 Zwischenergebnisse 7 Zwischenergebnisse 7.1 Anforderungen, Belastungen, Fehlbeanspruchungsfolgen und Interventionen in der polizeilichen Gefahrenabwehr Ergebnisse einer Literaturrecherche Gegenstand der Recherche Analog zu den bisherigen Recherchen zum Forschungsstand hinsichtlich der Anforderungen, Belastungen, Belastungsfolgen und Interventionen der PSNV in Rettungsdienst, Feuerwehr und THW wurde vor dem Hintergrund der Erweiterung der Zielgruppen auf die Einsatzkräfte der polizeilichen Gefahrenabwehr der gegenwärtige Forschungsstand recherchiert. Der aktuelle Stand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit (einsatzbedingten) Belastungen, Belastungsfolgen sowie Maßnahmen zur primären, sekundären und tertiären Prävention in der polizeilichen Gefahrenabwehr ist Gegenstand mehrerer systematischer Recherchen. Alle Recherchen orientieren sich an der Fragestellung, wie Belastungen, Belastungsfolgen sowie Interventionen bei Einsatzkräften der polizeilichen Gefahrenabwehr aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden. Dabei interessieren bezogen auf die Zielgruppe Einsatzkräfte der polizeilichen Gefahrenabwehr in der Bundesrepublik Deutschland in erster Linie deutschsprachige Veröffentlichungen. Die Suche nach relevanten Inhalten erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wurde die wissenschaftliche Behandlungen dieses Themas im Rahmen einer Recherche in der deutschsprachigen psychologischen Fachdatenbank PSYNDEX (ZPID) recherchiert. Dabei interessiert hier die derzeitige psychologisch-sozialwissenschaftliche Diskussion der zugrundeliegenden Fragestellung. Weitere Recherchen (Internet, Fachorgane, graue Schriften usw.) werden zukünftig analog zu den bereits abgeschlossenen Recherchen zu Belastungen und Belastungsfolgen in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr durchgeführt und systematisch dokumentiert (s. Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a). Das folgende Review ist das Ergebnis einer Literaturrecherche in der Fachdatenbank PSYNDEX (ZPID). Zur Gewinnung einer Übersicht der aktuellen psychologischen Fachdiskussion von Anforderungen, Belastungen und Belastungsformen in der polizeilichen Gefahrenabwehr sowie über Maßnahmen der Prävention und Nachsorge von Belastungsfolgen, wurden von insgesamt 178 Treffern, 68 relevante Veröffentlichungen näher analysiert. Hinsichtlich des Publikationszeitraumes wurde die Recherche nicht limitiert Suchterme und Suchergebnisse Die Recherche in PSYNDEX (ZPID) wurde unter Verwendung des Suchterms: (Belast* or stress* or burnout* or occupational stress or job stress or trauma* or mental dis*) and polizei durchgeführt. Hinsichtlich des Publikationszeitraumes wurde die Recherche nicht limitiert. 28

32 Zwischenergebnisse Trotz einer genauen Auswahl an Suchbegriffen, die der Recherche zugrunde lagen, ergeben sich immer wieder und so auch hier Treffer, die für eine weitere Auswertung als nicht relevant einzuschätzen sind. Für die weitere Bearbeitung wurden diejenigen Treffer nicht berücksichtigt, deren Schwerpunkt ausschließlich bei Belastungen, Belastungserleben und - folgen von Einsatzkräften außerhalb der polizeilichen Gefahrenabwehr sowie von Opfern und deren Angehörigen lag. Darüber hinaus wurden Lehrbücher (z.b. Psychologie in der Polizei, Auflösung von Prüfungsfragen) ausgeschlossen sowie Veröffentlichungen ohne thematischen Bezug zur Recherche (z.b. Rechtsextremismus in der Polizei). Abbildung 2 stellt die Entwicklung der Anzahl relevanter Veröffentlichungen in absoluten Zahlen jeweils über einen Zeitraum von vier Jahren seit 1988 dar. Gesamttreffer (N=178) Anzahl relevanter Treffer (n=68) vor Abbildung 2: Anzahl relevanter Veröffentlichungen im Vergleich mit der Gesamttrefferanzahl an Veröffentlichungen über Belastungen, Belastungsfolgen und Interventionen in der Polizei im Ergebnis einer PSYNDEX-Recherche (ZPID) (N=178). Über die Jahre nahm die Anzahl an Veröffentlichungen deutlich zu. Die im Vergleich mit dem Zeitraum von sehr große Zunahme relevanter Veröffentlichungen in den vier Jahren von 2000 bis 2003, lässt zunächst auf ein gestiegenes wissenschaftliches Interesse an Belastungen und Belastungsfolgen in der Polizei schließen. Eine ähnliche Entwicklung zeichnete sich auch bei vergleichbaren Recherchen in anderen Einsatzkräftegruppen ab (s. Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a). Dieser Trend kann dabei im Zusammenhang mit zurückliegenden Schadensereignissen zum Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gesehen werden, wobei insbesondere das ICE-Unglück in Eschede einen bedeutenden Anstoß für die Zunahme an Publikationen zur Belastungs- und Beanspruchungsforschung im Einsatzwesen gegeben haben dürfte Ergebnis der Recherche Einsatzkräfte der Polizei sind im deutschsprachigen Raum vergleichsweise häufig Gegenstand empirischer Studien zu Stressoren, Belastungen, aber auch hinsichtlich der Vorberei- 29

33 Zwischenergebnisse tung, Begleitung und Nachsorge beruflicher (Extrem)Belastungen sowie Belastungsfolgen. In der Mehrzahl der Veröffentlichungen werden ausschließlich Einsatzkräfte der Polizei untersucht (Alcala-Toca, 1988; Beermann, 1993; Beermann & Nachreiner, 1992; Bock, 2003; Bonitz, Hedden, Grzech-Sukalo & Nachreiner, 1989; Bosold, Ohlemacher, Kirchberg & Lauterbach, 2002; Brown, Cooper & Kirkcaldy, 1996; Bruns, Bernt & Röhrig, 1988; Busch et al., 1998; Cooper, Kirkcaldy & Brown, 1994; Gasch, 1998, 2000; Grzech-Sukalo, Hedden & Nachreiner, 1990; Hahn 2001; Hallenberger, 2001, 2003; Hallenberger, Heiderich & Rieger, 2003; Hallenberger & Müller, 2000; Hartwig, 1998, 2003; Hartwig & Violanti, 1999; Hedden, Bonitz, Grzech-Sukalo & Nachreiner 1989; Holling, 1999; Jain & Stephan, 2000; Jost, 1996; Kirkcaldy, 1993; Kirkcaldy, Brown & Cooper. 1994; Kirkcaldy, Cooper & Brown 1995; Kirkcaldy, Cooper, Furnham & Brown, 1993; Kirkcaldy & Furnham, 1995; Kirkcaldy, Furnham & Cooper, 1994; Kirkcaldy, Shepard & Cooper, 1993; Kunisch, 2000; Lorei, 1999; Ohlemacher Bosold, Fiedler, Lauterbach, Zitz, Enzmann, Kleuker, Nauck, & Pawlowski, 2002; Ottmann, Karvonen, Schmidt, Knauth & Rutenfranz, 1989; Schmidtke, Fricke & Lester, 1999; Sennekamp & Martin, 2001, 2003 a & b; Spohrer, 2002; Steinbauer, 2001; Steinbauer, Jagsch & Kryspin-Exner 2002; Zittlau, 1992). Des weiteren wurden bei empirischen Untersuchungen in der Feuerwehr und im Rettungsdienst, Einsatzkräfte der polizeilichen Gefahrenabwehr als Zielgruppe z.t. mit berücksichtigt (n=3) (Krampl, 2003; Teegen, 1999; Teegen, Domnick & Heerdegen, 1997) Stressoren, Beanspruchung und Belastungs- und Beanspruchungsfolgen sowie Interventionen bei Einsatzkräften der Polizei Stressoren, Anforderungen und Risikofaktoren bei Einsatzkräften der Polizei Einsatzkräfte der Polizei sind aufgrund ihrer beruflichen Arbeit mit einem bestimmten Anforderungs- und Belastungsprofil konfrontiert, das sich aus der Aufgabenstruktur, der Arbeitsorganisation und dem berufsspezifischen Anforderungsprofil (Schichtdienst, Wochenend- und Nachtarbeit) zusammensetzt. Sie stellen zudem eine potenzielle Risikogruppe für teils extreme, beruflich bedingte psychische Belastungen dar, die sich z.b. aus der Konfrontation mit Schwerverletzten oder mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen ergeben (Bosold, Ohlemacher, Kirchberg & Lauterbach, 2002; Hallenberger, 2001, 2003; Hallenberger, Heiderich & Rieger, 2003; Hallenberger & Müller, 2000; Hermanutz, Ludwig & Schmalzl, 2001; Kirkcaldy, 1993; Sennekamp & Martin 2001, 2003 a & b; Ohlemacher Bosold, Fiedler, Lauterbach, Zitz, Enzmann, Kleuker, Nauck, & Pawlowski, 2002; Teegen, 1999; Teegen, Domnick & Heerdegen, 1997; Zittlau, 1991). Hallenberger und Müller (2000) erweitern dieses Spektrum, indem sie betonen, dass der tägliche Berufsstress auch auf die dienstbezogenen sozialen Aspekte (z.b. intensiver Bürgerkontakt in konfliktgeladenen Situationen) und Arbeitsbedingungen zurückgeführt werden kann. Näher betrachtet wird hier speziell die Nacht- und Schichtarbeit (Beermann, 1993; Beermann & Nachreiner, 1992; Bonitz, Hedden, Grzech-Sukalo & Nachreiner, 1989; Grzech- Sukalo, Hedden & Nachreiner, 1990; Hedden, Bonitz, Grzech-Sukalo & Nachreiner, 1989; Ottmann, Karvonen, Schmidt, Knauth & Rutenfranz, 1989; Zittlau, 1991). 30

34 Zwischenergebnisse Einsatzkräfte der Polizei arbeiten mehrheitlich in Schichten, die häufig in Zeiten außerhalb der normalen Arbeitszeit liegen (Wochenende, Nachtarbeit usw.). Die Folgen des Schichtdienstes für den Biorhythmus, die circadiane Periodik, und die Pflege der sozialen Kontakte wird als erheblich eingestuft (Zittlau, 1991). Beermann (1993) in Zusammenarbeit mit Nachreiner (1992) stellen dabei fest, dass sich Männer und Frauen hinsichtlich schichtdienstspezifischer Belastungen nicht bedeutsam unterscheiden: Frauen und Männer belastet die Arbeit im Schichtdienst also in vergleichbarem Ausmaß. Die Arbeitsgruppe Bonitz, Hedden, Grzech-Sukalo und Nachreiner (1989, 1990) untersuchten die psychosozialen Effekte unterschiedlicher Schichtsysteme. Von den Schichtsystemen werden diejenigen als tendenziell günstiger beurteilt, die zum einen Langschichten enthalten und eine spezifische Folge unterschiedlicher Schichten ermöglichen (sie sprechen dabei von kurz rückwärts rotierenden Systemen ). Es zeigte sich auch, dass Schichtsysteme, deren periodische Komponente mit dem gesellschaftlichen Lebensrhythmus synchron verläuft, zu geringen Beeinträchtigungen führen als Schichtpläne, die sich häufig nicht mit dem gesellschaftlichen Rhythmus vereinbaren lassen (hier wird insbesondere die Arbeit an normalerweise freien Tagen fokussiert, also an Wochenenden und Feiertagen). Bisher wurde deutlich, dass alltägliche Anforderungen, insbesondere solche, die sich aus der Organisation der Arbeit ergeben, einen hohen Stellenwert bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Polizeiarbeit haben. Daneben werden aber auch extreme, einsatzbezogene Belastungen diskutiert; auf ihre Relevanz für die Ausbildung von psychischen Störungen mit Krankheitswert (PTSD) wird hingewiesen. Zu den relevanten Merkmalen extrem belastender Einsätze zählen, bezogen auf Einsatzkräfte in der polizeilichen Gefahrenabwehr, Einsätze unter eigener Lebensgefahr sowie Einsätze, die die Verletzung der (eigenen) körperlichen Unversehrtheit bzw. auch den Tod von Kollegen oder von Kindern zur Folge haben. Darüber hinaus werden Situationen als PTSD-relevant, zumindest aber als extreme Belastungen mit mittelfristigen Folgen für die psychische Gesundheit diskutiert, die mit extremer Handlungsunfähigkeit verbunden sind oder den Einsatz von Schusswaffen erfordern, u.u. mit Verletzung oder Tötung verdächtigter Personen (Hahn, 2001; Hallenberger, 2001, 2003; Lorei, 1999; Sennekamp & Martin, 2003 a & b; Teegen, 1999). Als subjektiv hochbelastend und potenziell PTSD-auslösend gelten in der Polizei zudem Einsätze mit Verletzung und Tod dritter Personen ( Opfer ), mit Eigengefährdung sowie mit Gewaltanwendung (Eggers, 1999; Hallenberger, Heiderich & Rieger, 2003; Hallenberger & Müller, 2000; Teegen, 1999; Teegen, Domnick & Heerdegen, 1997). Fazit Vergleicht man die wissenschaftliche Diskussion potenzieller Belastungen zwischen der polizeilichen und nicht polizeilichen Gefahrenabwehr fällt auf, dass sich der Fokus der Betrachtung bei Einsatzkräften der Polizei nicht so deutlich nur auf Extrembelastungen richtet, sondern in hohem Maß auch ungünstige Arbeitsbedingungen als belastend diskutiert werden. Das Gesamtspektrum von Belastungen wird aus arbeitsmedizinischer Sicht (circadiane Periodik, Schichtarbeit usw.), arbeitspsychologischer und psychosozialer Perspektive (soziale Interaktion zwischen Kollegen) sowie bezogen auf traumatische Aspekte des Einsatzdienstes umfassender abgebildet, als das zum Zeitpunkt der Recherche bei Einsatzkräften der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr deutlich wurde. In dieser Gruppe wurden sowohl in der 31

35 Zwischenergebnisse theoretischen Auseinandersetzung als auch in der empirischen Forschung psychische Extrembelastungen in stärkerem Maß betont als Alltagsbelastungen (Arbeitszeit, Arbeitsorganisation usw.) (vgl. im Überblick Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a; Hering & Beerlage 2004a). Unter den Belastungen im Einsatz mit hohem Risiko für die Herausbildung der PTSD wird neben vergleichbaren Variablen wie in Feuerwehr, Rettungsdienst und THW insbesondere der (erwogene) Schusswaffengebrauch hervorgehoben Belastungserleben und Belastungsfolgen von Einsatzkräften der Polizei sowie moderierende Variablen Die wissenschaftlichen Aussagen hinsichtlich potenzieller Belastungsfolgen in der Polizei konzentrieren sich ungeachtet des relativ breiten betrachteten Belastungsspektrums hauptsächlich auf die PTSD. Als weitere potenzielle Folgen der Arbeit in der Polizei, von einsatz- und arbeitsorganisationsbezogenen Belastungen werden zudem auch Burnout (Jost, 1996), Suizid von Polizisten (Gasch, 2000; Hartwig, 1998, 2003; Hartwig & Violanti, 1999; Schmidtke, Fricke & Lester, 1999), Suchtverhalten (Steinbauer, Jagsch & Kryspin-Exner, 2002; Teegen, 1999) sowie die Beeinträchtigung des Wohlbefindens (Sennekamp & Martin, 2003a & b) thematisiert. Sennekamp und Martin (2001) sowie Teegen, Domnick und Heerdegen (1997) konnten in ihren Untersuchungen nachvollziehbare Hinweise darauf finden, dass das subjektive Belastungserleben von Einsatzkräften der Polizei mit der Häufigkeit erlebter Extrembelastungen variiert. Für die Entstehung von Belastungsfolgen konnten bei Einsatzkräften der Polizei unterschiedliche moderierende Variablen identifiziert werden. Als häufig genannte Schutz- und Risikofaktoren, insbesondere bei der Herausbildung der PTSD, werden soziodemographische und (berufs-)biographische Faktoren erörtert: (Alter (Gasch, 1998), Geschlecht (Gasch, 1998; Hallenberger, Heiderich & Rieger, 2003; Steinbauer, Jagsch, Kryspin-Exner, 2002), Berufserfahrung sowie Erfahrung mit extremen Einsätzen (Hallenberger, Heiderich & Rieger, 2003; Sennekamp & Martin, 2001a & b, 2003; Steinbauer, Jagsch & Kryspin-Exner, 2002; Teegen, Domnick & Heerdegen, 1997), die Kumulation erlebter Belastungen sowie die persönliche Lebensgeschichte (Teegen, 1999; Teegen, Domnick & Heerdegen, 1997)). Sennekamp & Martin (2003a & b) arbeiten heraus, dass sich jeweils aktuell erlebte schwierige und belastende Situationen dann deutlich ungünstiger auf das Wohlbefinden von Polizisten auswirken, je länger die Polizeikräfte bereits im Polizeidienst beschäftigt sind. Gasch (1998) hält fest, dass die Erholungswerte bezüglich der Verarbeitung traumatisierender Erlebnisse mit dem Alter und höherem Schulabschluss zunehmen. Teegen (1999) sowie Teegen, Domnick und Heerdegen (1997) zufolge variiert die Vulnerabilität für Belastungsfolgen, insbesondere für die PTSD, auch mit der Häufigkeit traumatischer Belastungen in der persönlichen Lebensgeschichte. Als moderierende Einflüsse wurden die Personmerkmale auf den Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastungen und Belastungsfolgen werden die Stressreagibilität, Ärgerverarbeitung, Aggressivität sowie psychosomatische Beschwerden diskutiert (Füllgrabe, 1997; Gasch, 1998). Betrachtet werden auch biographisch erworbene Ressourcen und ihr Einfluss auf die Entwicklungen von PTSD. Dazu werden euthyme Ressourcen, zum Beispiel Humor (Füllgra- 32

36 Zwischenergebnisse be 1997), internale Kontrollüberzeugung (Cooper, Kirkcaldy & Brown, 1994; Kirkcaldy, 1993; Kirkcaldy, Brown & Cooper, 1994; Kirkcaldy, Cooper, Furnham & Brown, 1993; Kirkcaldy, Furnham & Cooper, 1994; Krampl, 2003) und Selbstwirksamkeitserwartung (Gasch, 1998) gezählt. In wenigen Untersuchungen interessierte der Einfluss sozialer Moderatorvariablen auf den Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastungen und Belastungsfolgen in der Polizei. Der Fokus der wissenschaftlichen Betrachtung lag dabei auf der wahrgenommenen sozialen Unterstützung (Bock, 2003; Gasch, 1998; Kirkcaldy & Furnham, 1995). In der Untersuchung von Busch, Felder, Wirtenberger, Pircher, Geser, Korunka, Weiss, Zauchner, Kafka-Lützow, Meier und Kirchler (1998) ergab sich ein Puffereffekt wahrgenommener sozialer Unterstützung auf gesundheitliche Auswirkungen von Arbeitsbelastungen. Je mehr Unterstützung Polizeibedienstete erfuhren, desto weniger Beeinträchtigungen konnten festgestellt werden. Wie in der sozialen Unterstützungsforschung insgesamt sind die Ergebnisse hinsichtlich der Wirkung sozialer Unterstützung nicht einheitlich und weisen z.t. eine große Widersprüchlichkeit auf. Ein direkter Vergleich der Ergebnisse verschiedener Untersuchungen ist zudem wegen des uneinheitlichen methodischen Vorgehens kaum möglich. Auch bei Einsatzkräften der Polizei finden sich nicht immer günstige, moderierende Einflüsse der wahrgenommenen sozialen Unterstützung (Gasch, 1998). Bei einer differenzierten Betrachtung unterschiedlicher Quellen sozialer Unterstützung bei Einsatzkräften der Polizei wurde auch deutlich, dass ein hohes Maß wahrgenommener sozialer Unterstützung nicht generell günstige Auswirkungen zu haben scheint (Busch, Felder, Wirtenberger, Pircher, Geser, Korunka, Weiss, Zauchner, Kafka-Lützow, Meier & Kirchler 1998). Dabei scheint insbesondere die Wahrnehmung sozialer Unterstützung von Vorgesetzten von eher geringer Bedeutung für die Gesundheit von Polizisten zu sein. Als relevante Faktoren und Strategien zur Bewältigung beruflicher Alltagsbelastungen sowie extrem belastender Einsätze werden dennoch auch soziale Variablen und Interaktionsaspekte diskutiert. Dazu zählen Gespräche mit Kollegen (Hahn, 2001; Hallenberger, Heiderich & Rieger, 2003; Sennekamp & Martin, 2003a & b; Teegen, 1999; Teegen, Domnick & Heerdegen, 1997), mit den eigenen Angehörigen (Hallenberger, Heiderich & Rieger, 2003; Hallenberger & Müller, 2000; Teegen, 1999; Teegen, Domnick & Heerdegen, 1997), Bekannten (Hallenberger & Müller, 2000) und Vorgesetzten (Sennekamp & Martin, 2003a & b). Fazit Das Spektrum von Belastungen in der Polizei wird in den gesichteten Veröffentlichungen sehr differenziert diskutiert. Sowohl Extrembelastungen als auch Alltagsbelastungen wurden vergleichbar häufig untersucht bzw. thematisiert. Bei den Belastungsfolgen konnte dagegen eine stärkere Betonung auf Krankheiten sowie extremen Folgen extremer Belastungen in der psychologischen Fachdiskussion verzeichnet werden. Sehr häufig lag der Fokus auf der PTSD als Belastungsfolge, daneben aber auch auf anderen psychischen Störungen oder Verhaltensweisen mit Krankheitswert wie z.b. Substanzabusus (Süchte unterschiedlicher Art), aber auch Suizidversuchen und vollendeten Suiziden von Polizeibeamten. Gesundheitliche Beeinträchtigungen, die zunächst keinen Krankheitswert haben, jedoch, wie Untersuchungen in anderen Einsatzkräftegruppen zeigten, Auswirkungen auf die Vulnerabilität bzw. 33

37 Zwischenergebnisse Belastbarkeit haben können, wurden bei Einsatzkräften der Polizei im deutschsprachigen Raum dagegen sehr selten untersucht Interventionen zur Prävention und psychosozialen Nachsorge in der Polizei Ansatzpunkte und Indikationen Maßnahmen zur Prävention und psychosozialen Nachsorge für Polizeibedienstete weisen in (fach)wissenschaftlichen Veröffentlichungen eine große Vielfalt auf. Erkennbar wird, dass ein relativ breites Spektrum möglicher Belastungen als Indikation für psychosoziale Angebote in der Polizei diskutiert wird. Über Angebote zur Nachsorge bei psychischem Extremstress hinaus (z.b. nach Schusswaffengebrauch usw.), werden häufig auch Maßnahmen beschrieben, die der primären Prävention zugeordnet werden können. Sie umfassen dabei nicht ausschließlich die Vorbereitung auf Extrembelastungen, sondern thematisieren auch potenzielle Alltagsbelastungen sowie die beruflichen Kompetenzen von Polizeibediensteten. Dazu können z.b. Maßnahmen zur Vorbeugung von Stresserleben in seltenen Situationen gezählt, in denen z.b. ein hohes Maß an sozialer Kompetenz erforderlich ist. Im Kontext primäre Prävention werden auch Maßnahmen diskutiert, die es Polizisten erleichtern, ihre Aufgaben auch unter sehr schwierigen Bedingungen zu erfüllen. Dazu zählen z.b. der Umgang mit psychisch auffälligen Personen (Buchmann & Hermanutz, 2003), aber auch Situationen mit hohem Konfliktpotenzial, die z.b. im Rahmen von Verkehrskontrollen auftreten können (Krauthan & Wagner-Link, 2003). Primärpräventive Maßnahmen dienen zudem der Erweiterung der Kompetenzen von Polizeibediensteten beim Umgang mit Alltagsbelastungen; dazu werden Stress in polizeilichen Standardsituationen mit Handlungsunsicherheit oder Angst (Gehrmann, 2003; Mussik, 2003), der Umgang mit selbsterlebtem Stress sowie die Interaktion mit Bürgern gezählt (Krauthan & Wagner-Link, 2003). Maßnahmen der psychosozialen Nachsorge in der Polizei haben in der Fachdiskussion eine höhere Relevanz als Angebote zum Umgang mit Alltags- und Banalbelastungen. Als Indikationen für die Durchführung dieser im engeren Sinn sekundärpräventiven Angebote, die unter noch präzisiert werden, zählen polizeispezifische Ereignisse wie der Schusswaffengebrauch (Gill, 1990; Remke, 2003; Grube, 2003; Hallenberger & Müller, 2000) u.u. mit der Tötung von Verdächtigten (Buchmann, 2000; Füllgrabe, 2003). Darüber hinaus werden als Indikation für sekundärpräventive psychosoziale Nachsorge in der Polizei auch Extrembelastungen hervorgehoben, die nicht polizeispezifisch sind und auch bei anderen Einsatzberufen und -tätigkeiten in der Nähe zu psychischen Extrembelastungen erörtert werden. Potenziell belastende Ereignisse und Notfallsituationen wie z.b. schwere Verkehrsunfälle, der Angriff durch einen bewaffneten Täter usw. können dazu gezählt werden (Barth, Bengel, Frommberger & Helmerichs, 2001; Eggers, 1999; Gasch & Lasogga, 2001; Grube, 2003; Remke, 2003). 34

38 Zwischenergebnisse Welche Maßnahmen und Interventionen werden im Einzelnen diskutiert? Die in den Veröffentlichungen beschriebenen Angebote lassen sich verschiedenen Zeitfenstern und Interventionszielen zuordnen. Als Basis für eine Systematisierung von Angeboten im Rahmen der psychosozialen Notfallversorgung für Polizeikräfte dienen daher Interventionsziele und die damit in Verbindung stehenden unterschiedlichen Zeitpunkte, zu denen Maßnahmen angeboten werden. Ihre Einteilung erfolgt nach Maßnahmen im Rahmen der primären, der sekundären und tertiären Prävention (Schwartz & Walther, 2000). Über konkrete individuelle Angebote hinaus werden in der Literatur auch Möglichkeiten zur Koordinierung der Vielfalt psychosozialer Angebote beschrieben, die einer bedarfsgerechten Sicherstellung psychosozialer Angebote einerseits nach größeren Schadenslagen, andererseits auch im Alltag dienen sollen Primäre Prävention in der Polizei Zu Maßnahmen der primären Prävention in der Polizei wird ein relativ breites Spektrum von Angeboten diskutiert. Diese Angebote zielen in erster Linie auf eine angemessene Vorbereitung von Polizeibeamten auf alltägliche und auf Extrembelastungen ab. Deutlich wird eine große begriffliche Vielfalt bei der Beschreibung primärpräventiver Angebote für die Polizei (Stressprävention, Stress- und Krisenprophylaxe, Stressimpfung, Stressmanagement usw.), wobei zugleich (teilweise große) inhaltliche Ähnlichkeiten zwischen den einzelnen Angeboten auffallen. Zu den konkreten primärpräventiven Angeboten, die der Vorbereitung auf alltägliche und extreme Belastungen dienen, zählen primäre (Trauma)Prävention zur Erweiterung der Stressbewältigungskompetenz im Rahmen von Aus-, Fort- und Weiterbildung (ressourcenerweiternde Maßnahmen) (Remke, 2003), Verhaltenstraining, Stressimpfung (Füllgrabe, 2003), Stressimpfungsstraining (SIT) nach Meichenbaum (Gasch & Lasogga, 2001), Ausbildung, Angebote im Rahmen des Stressmanagements (Eggers, 1999) und die Ausbildung von Multiplikatoren und Peers als verhältnispräventive Maßnahmen im Rahmen der Primärund Sekundärprävention in der Polizei (Bruns, Bernt & Röhrig, 1988, Buchmann, 2000). Das Training polizeilicher Standard- und Konfliktsituationen im Rahmen der Fortbildung von Polizeibeamten (Mussik, 2003) sowie die Information über Folgen von Stress und Extremstress kann auch dem Verständnis des Netzwerkprojektes folgend zu den primärpräventiven Maßnahmen in der Polizei gezählt werden (Eggers, 1999). Erkennbar wird, dass die Angebote zunächst auf eine Erweiterung der Stressbewältigungskompetenz und von Ressourcen Polizeibediensteter abzielen. Die vorgestellten Angebote umfassen zum einen die Vorbereitung auf polizeispezifische, seltene aber extrem belastende Situationen in der Polizeiarbeit, wie z.b. Schusswaffengebrauch, schwere Verkehrsunfälle usw.. Es werden zum anderen aber auch nicht-polizeispezifische Angebote beschrieben, die auf eine allgemeine Erweiterung der beruflichen Kompetenz abzielen. Letztere Maßnahmen können mit einem arbeitswissenschaftlich fundierten und weniger klinisch-psychologisch begründeten Präventionsverständnis in Verbindung gebracht werden, wonach als eine Voraussetzung für eine gelingende Bewältigung beruflicher Belastungen in der Polizei auch ein Mindestmaß an beruflichen und sozialen Kompetenzen gesehen wird. Erkennbar wird auch, dass mit der Ausbildung von Multiplikatoren und Peers in den Polizeiteams der Versuch un- 35

39 Zwischenergebnisse ternommen wird, soziale Ressourcen aus dem Kreis der Kollegen stärker zu mobilisieren, zu bündeln und zu nutzen. Speziell ausgebildete Polizeikräfte übernehmen als Peers oder Multiplikatoren dabei nicht ausschließlich Aufgaben im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf extreme Belastungen, sondern ermöglichen es auch, andere dysfunktionale Strategien der Stressbewältigung von Polizeibediensteten (Suchtprobleme, Partnerschafts- und finanzielle Probleme) aufzugreifen und niedrigschwellig in ein professionelles Unterstützungssystem zu verweisen Sekundäre Prävention Sekundärpräventive Angebote konzentrieren sich auf Maßnahmen unmittelbar nach extremen Belastungen. Sie sollen helfen, dass Belastungsausmaß von Polizeibediensteten zu erfassen und dienen der Vorbereitung auf und bei Bedarf der Weiterleitung an professionelle, langfristige Hilfen. Die häufig beschriebenen Maßnahmen im Rahmen der sekundären Prävention lassen sich einerseits unspezifischen, nicht näher differenzierten Angeboten im Rahmen der Stressprävention und des Stressmanagement nach belastenden Einsätzen zuordnen, umfassen andererseits aber auch differenziert beschriebene, spezifisch methodischstrukturierte Angebote wie z.b. Krisenintervention 3 und CISM. Krauthan und Wagner-Link (2003) beschreiben ein Verhaltenstraining zur Konfliktbegrenzung, das seit 1983 bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen angewendet wird. Dieses Training integriert verschiedene, auch unspezifische Methoden zur Stressbewältigung wie autogenes Training zur Entspannung (s. auch Bruns, Bernt & Röhrig, 1988), Stress-Desensibilisierung belastender Ereignisse usw.. In dieses Methoden-Spektrum fließen nicht ausschließlich sekundärpräventive Maßnahmen ein, sondern auch primärpräventive Angebote. Krisenintervention, notfallpsychologische und psychotraumatologische Akuthilfe sowie spezifische, strukturierte Methoden im Rahmen der sekundären Prävention speziell für Einsatzkräfte (z.b. CISM), werden hauptsächlich in Verbindung mit extremen Belastungen des Polizeiberufs diskutiert (Schusswaffengebrauch, schwere Verkehrsunfälle Suizide, Gasch & Lasogga, 2001; Gill, 1990; Grube, 2003; Michell, Everly, Igl & Müller-Lange, 1998; Remke, 2003). Wenn Angebote der Krisenintervention, des Stressmanagement und der Stressprävention als sekundärpräventive Maßnahmen nach Extrembelastungen Erwähnung finden, werden häufig einzelne Durchführungsschritte bzw. "Techniken", die unter diesem Begriff zusammengefasst werden, nicht näher aufgeführt. Mitchell, Everly, Igl und Müller-Lange (1998) stellen sehr detailliert ein in direkter persönlicher Interaktion vorgehaltenes ( eins zu eins ) Einsatzbegleitungsmodell (SAFE-R) im Rahmen des CISM vor (vgl. auch Mitchell & Everly, 2002). Demobilization, Debriefing und Defusing als weitere Methoden des CISM werden als spezifische methodische Bausteine und eigenständige Gruppenangebote nach einsatzbedingten Extrembelastungen in der Polizei erörtert (Barth, Bengel, Frommberger & Helmerichs, 2001; Buchmann, 2000; Gasch & Lasogga, 2001; Remke, 2003). 3 Der Kriseninterventionsbegriff wird hier abweichend von den systematischen Sprachregelungen in den Empfehlungen des Netzwerkprojektes auch auf Einsatzkräfte angewandt. 36

40 Zwischenergebnisse Tertiäre Prävention Der Bereich der tertiären Prävention und langfristigen Nachsorge nach Extrembelastungen im Polizeidienst umfasst in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung häufig therapeutische Maßnahmen, aber auch nicht-therapeutische Angebote wie z.b. Supervision (dazu s. Weißgerber, 2001). Als spezifische psycho(trauma)therapeutische Maßnahmen werden z.b. die Rational Emotive Therapie (RET) nach Ellis (Röhrig, 1999) sowie als eintraumatherapeutisches Verfahren Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) genannt (Barth, Bengel, Frommberger & Helmerichs, 2001, Grube, 2003). Psychotraumatherapie und psychotherapeutische Maßnahmen werden auch ohne Beschreibung spezifischer Methoden als Interventionen bei diagnostizierten psychischen Störungen infolge von extremem beruflichem Stresses erwähnt (Grube, 2003) Koordinierung psychosozialer Angebote im Alltag und nach konkreten Lagen Für die Koordinierung psychosozialer Angebote nach Extrembelastungen, aber auch im Alltag werden einerseits langfristige, dauerhaft eingerichtete Koordinierungsstellen (im Sinne einer Zentralstelle ), beschrieben, die unabhängig von spezifischen Ereignissen arbeiten (Fiedler, 2001; vgl. auch Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a). Andererseits aber auch befristete Koordinierungsstellen für die langfristige psychosoziale Notfallversorgung von Einsatzkräften in der Polizei nach definierten Ereignissen erwähnt (Barth, Bengel, Frommberger & Helmerichs, 2001; Koordierungsstelle Einsatznachsorge, 2002) (im Sinne "Koordinierungsstelle", Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a). Die Arbeitsweise einer langfristigen Koordinierungsstelle ohne zeitliche Begrenzung wird anhand eines Modells in Baden-Württemberg vorgestellt, das ein dauerhaftes Angebot an Polizeibeamte sowie ihre Angehörigen umfasst und ein breites Spektrum an Maßnahmen vermitteln kann. Dazu gehören z.b. Angebote zur Aus- und Fortbildung in Stress- und Krisenprävention (Fokus primäre Prävention), Sicherstellung unmittelbarer Hilfen für Einsatzkräfte nach hohen Belastungen, die qualifizierte und dienststellennahe Beratung und Betreuung von Polizeibeamten sowie Beratungs- und Informationsangebote, die auch über Extremstress hinausgehen (Fiedler, 2001). Barth, Bengel, Frommberger und Helmerichs (2001) geben einen Überblick über unmittelbare, mittel- und langfristige Maßnahmen für Einsatzkräfte nach dem ICE-Unglück in Eschede Die langfristige Betreuung und Vermittlung psychosozialer Notfallversorgung für Einsatzkräfte wurde durch die langfristig arbeitende Koordinierungsstelle Einsatznachsorge sicher gestellt und koordiniert (Koordinierungsstelle Einsatznachsorge, 2002) Fazit Die fachliche, theoretische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der psychosozialen Versorgung von Polizisten erfolgt sehr differenziert. Obwohl festgehalten werden kann, dass Angebote im Rahmen der sekundären Prävention, also unmittelbar einsatznaher Maßnahmen häufiger diskutiert werden, lässt sich auch eine systematische Auseinandersetzung mit primär- und tertiärpräventiven Angeboten und Maßnahmen verzeichnen, die einer lang- 37

41 Zwischenergebnisse fristigen Sicherstellung psychosozialer Angebote in der Polizei dienen. Daraus lässt sich auch schließen, dass in der polizeilichen Gefahrenabwehr bereits in höherem Maß die Bedeutung einer angemessenen Vorbereitung auf potenziell belastende Situationen und Einsätze erkannt wurde. Im Fokus der Betrachtung standen insbesondere Angebote zur Vorbereitung auf dienstspezifische Besonderheiten in der Polizeiarbeit (z.b. Schusswaffengebrauch, Interaktion mit psychisch auffälligen Personen), aber auch alltägliche Polizeisituationen (Verkehrskontrollen usw.). Für die Durchführung und Einleitung tertiärpräventiver Angebote, insbesondere therapeutischer Interventionen wird der Rückgriff auf einen leistungsfähigen polizeiärztlichen und polizeipsychologischen Dienst berichtet. Diese polizeiinternen Angebote vereinfachen in hohem Maß die Erreichbarkeit hochbelasteter Polizisten, erleichtern eine langfristige Begleitung sowie die Vermittlung an qualifizierte psycho(trauma)therapeutische Anbieter. Neben klassischen, sekundärpräventiven Angeboten zur Nachbereitung belastender Ereignisse (z.b. CISM) werden auch nicht näher spezifizierte Maßnahmen, wie z.b. Krisenintervention diskutiert. Teilweise wird aus den Veröffentlichungen aber nicht ganz deutlich, was im einzelnen als Krisenintervention angeboten wird, bzw. welche Maßnahmen darunter zusammengefasst werden. Seelsorgerliche Angebote speziell für Polizeibedienstete werden dagegen kaum in wissenschaftlicher Veröffentlichungen diskutiert. Hier ist ein deutlicher Unterschied zu anderen Einsatzkräftegruppen und zu ehrenamtlichen Einsatzkräften der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr erkennbar, für die seelsorgerliche Angebote in der fachwissenschaftlichen Veröffentlichungen vergleichsweise häufig als Regelangebot näher beschrieben werden. 7.2 Modifikation des Fragebogens zur systematischen Erfassung von Experten, Anbietern und Teams Psychosoziale Notfallversorgung in der Datenbank denis 2 Empfehlungen für die Struktur einer systematischen Datenbank zur bundesweiten Erfassung von Ressourcen auf dem Gebiet der Psychosozialen Notfallversorgung waren Bestandteil der Ergebnisse des abgeschlossenen Forschungsprojekts Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung. Ziel war es neben der Empfehlung zur Struktur einer Datenbank auch einen Abfragemodus zu entwickeln, der nicht nur die Erfassung von Anbietern und Teams, also den Leistungserbringern in der psychosozialen Notfallversorgung ermöglicht, sondern auch Experten aus dem Kompetenznetzwerk berücksichtigt. Für die Abfrage von Anbietern und im Kompetenznetzwerk wurde ein sehr detaillierter Erfassungsbogen entwickelt, der dem Bundesarbeitskreis bereits für Rückmeldungen und Ergänzungen vorgelegt wurde. Seine endgültige Fassung kann dem Anhang des Endberichts entnommen werden (s. Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a, S. 222ff). In zahlreichen Gesprächen, im Rahmen von Interviews sowie beim regelmäßigen informellen Austausch mit Vertretern des Auftraggebers wurde es zunehmend als sinnvoll angesehen, die Datenbankinhalte von denis 2 um psychosoziale Ressourcen zu erweitern. Auf dem dritten Treffen des projektbegleitenden Arbeitskreises auf Bundesebene im September 2004, wurden die Empfehlungen und Vorschläge des abgeschlossenen Forschungsprojekts hin- 38

42 Zwischenergebnisse sichtlich der bundesweiten Erfassung psychosozialer Ressourcen auch dem Projektleiter von denis 2 präsentiert. Dabei wurde deutlich, dass es durchaus möglich sei, diesen Bereich in denis 2 zu berücksichtigen. Einer Erweiterung von denis 2 um psychosoziale Aspekte in der vorgeschlagenen Form wurde grundsätzlich zugestimmt. Im Rahmen der Präsentation der empfohlenen Datenbankstruktur wurde aber auch angeregt, ein vereinfachtes Abfrageinstrument aus dem vorgestellten, sehr umfangreichen und detaillierten Erfassungsbogen zu entwickeln. Von Seiten des Forschungsprojekts wurde dabei in Abstimmung mit der auftraggebenden Behörde und dem Projekt denis weiterhin versucht, die Leitlinie zu verfolgen, qualifizierte Anbieter bundesweit möglichst vollständig zu erfassen. Das beinhaltet zum einen die Notwendigkeit, für die Abfrage ein breites Spektrum an Angeboten und Anbietern zu berücksichtigen und, der Zielstellung von denis folgend, über den Projektauftrag hinaus auch eine Abfrageform für psychosoziale Nachsorgeangebote für Opfer und Angehörige beizubehalten. Die inhaltliche Struktur des bereits erarbeiteten Erfassungsbogens wurde weitgehend beibehalten. Änderungen für eine Abfrage unter denis 2 erfolgten einerseits in einer Verknappung und Vereinfachung der Abfragestruktur, andererseits ist der Bereich Experten im Kompetenznetzwerk vorerst nicht mehr in der Abfrage enthalten. Damit erfüllt die PSNV- Ressourcendatenbank die im BBK-K angesiedelte Funktion der Unterstützung der Länder bei großflächigen und erhöhten Koordinierungsbedarf erfordernden großen Lagen. Der modifizierte Erfassungsbogen lehnt sich zudem nun auch an die erst später vorgelegten Sprachregelungen in der psychosozialen Notfallversorgung an. Im einzelnen sind die folgenden Bereiche in den Fragebogen zur systematischen Erfassung von Anbietern der psychosozialen Notfallversorgung für die Datenbank denis 2 enthalten: Daten zur Person/zum Team sowie Daten zur Erreichbarkeit Reguläres Einsatzgebiet Berufliche Qualifikationen und Qualifikationen in der PSNV Qualifikationen in der ärztlichen und psychologischen Psychotherapie Zielgruppenspezifische Erfahrungen Erfahrungen im Einsatzwesen und in Organisationen mit erhöhtem Gefährdungspotential Angebote in der Primärprävention, kurz, mittel- und langfristigen Notfall- bzw. Einsatznachsorge Weiterbildungen in PSNV-Managementfunktionen (Führungsfunktionen Psychosoziale Unterstützung) Mitgliedschaft in Bundesweiter Task-Force Erfahrungen in Katastrophen- und Großschadenslagen sowie Lagen mit landesweitem oder länderübergreifenden Koordinierungsbedarf unter Nennung der Auftraggeber Beauftragungsmodalitäten Finanzierung und Abrechungsmodalitäten Der Erfassungsbogen wurde denis bereits zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung gestellt. Im Zuge der dem Seebeben in Asien am folgenden Maßnahmen zur Nachsorge der vom Seebeben betroffenen Deutschen nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wurden durch die DeGPT, den Ärzte- und Psychotherapeutenkammern, dem BDP sowie dem MHD erstmalig erstellte bzw. aktualisierte und in unterschiedlicher Weise fachlich geprüfte Listen von Notfallpsychologen, ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten und Psy- 39

43 Zwischenergebnisse chotraumatherapeuten der Koordinierungsstelle NOAH zur Verfügung gestellt. Die Erfassungsmodi sind ein weiten Teilen mit dem vom Netzwerkprojekt erarbeiteten und bereits im Vorfeld mit den Verbänden abgestimmten Erfassungsmodus in Deckung zu bringen, jedoch fehlen auch einige für denis 2 notwendige, über die bisherige Erfassung hinausgehende Angaben und Bereiche. In welcher Weise die Vervollständigung der Angaben in nächster Zeit erfolgen kann, ohne Verwirrung zu stiften, müsste mit den kooperierenden Institutionen in nächster Zeit geklärt werden. Eine fachliche Barriere der Erfassung stellen aber nach wie vor die bundesweit noch fehlenden abgestimmten Mindeststandards dar. Es sind weitere Treffen zwischen Vertretern des Forschungsprojekts und von denis vorgesehen, die der Kommunikation und Ausgestaltung weiterer Umsetzungsschritte hinsichtlich einer bundesweiten Erfassung und Datenbank psychosozialer Angebote für konkrete Ereignisse und langfristig nach Schadensereignissen dienen sollen. Einzelheiten über die genauen Inhalte des Erfassungsbogens können Anhang 4 entnommen werden. 7.3 Belastungen und Belastungsfolgen in der Feuerwehr Relevante Zusammenhänge für die primäre Prävention Zusammenfassung Hintergrund: Psychische Arbeitsbelastungen in der Feuerwehr sind Gegenstand der Traumaforschung sowie der arbeitspsychologischen Stressforschung. Mehrheitlich wurden Extrembelastungen untersucht; bei den Folgen dominierte die Posttraumatische Belastungsstörung. Jüngere Untersuchungen sind aus stress- und ressourcentheoretischer Perspektive von der Annahme geleitet, dass alltägliche Belastungen die Vulnerabilität für gesundheitliche Beeinträchtigungen erhöhen können. Eine erklärende Rolle scheint dabei Burnout zu spielen. Ziel: In dieser Untersuchung interessiert, welche alltäglichen Belastungen in der Feuerwehr von Bedeutung sind und wie sie mit dem subjektiven Gesundheitszustand von Einsatzkräften im Zusammenhang stehen. Als potenzielle Beeinträchtigungen werden Burnout und das eingeschränkte habituelle körperliche Wohlbefinden untersucht. Zudem wird der Frage nach der Rolle von Burnout für die subjektive Gesundheit in der Feuerwehr nachgegangen. Dabei werden auch Hinweise auf Bedarfe im Rahmen der primären Prävention in der Feuerwehr erwartet. Methoden: 364 Einsatzkräfte der freiwilligen und Berufsfeuerwehr aus Berlin und Sachsen-Anhalt wurden zu einem Zeitpunkt mit einem Fragebogen befragt. Die Datenanalyse erfolgt mit uni-, bi- und multivariaten Methoden (deskriptive, Korrelations- und Regressionsanalysen). Ein Rahmenmodell Belastungen Burnout körperliches Wohlbefinden wird pfadanalytisch mit Lisrel überprüft. Ergebnisse: Arbeitsorganisationsbezogene Hindernisse im Alltag und im Einsatz haben die größte Bedeutung im Arbeitsalltag der Feuerwehr, Extrembelastungen werden vergleichsweise selten erlebt. Ungünstige arbeitsorganisatorische Rahmenbedingungen stehen mit höheren Burnoutleveln in Verbindung. Das analysierte Rahmenmodell Arbeitsbelastungen beeinflussen Burnout, Burnout erklärt Beeinträchtigungen des Wohlbefindens weist eine befriedigende Anpassungsgüte auf. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse stützen die Annahme, dass Burnout einen vermittelnden Einfluss auf den Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastungen und der Gesundheit im Einsatz hat. In der Feuerwehr kann daher die Reduktion arbeitsorganisatorischer Belastungen u.u. die Wahrscheinlichkeit langfristiger gesundheitlicher Beeinträchtigungen verringern. Schlüsselwörter: Belastungen, Arbeit, Feuerwehr, Einsatzkraft, Burnout, körperliches Wohlbefinden, Gesundheit, Primärprävention 40

44 Zwischenergebnisse Einleitung und Hintergrund der Untersuchung Für die Beschreibung eines Netzwerkes bzw. einer Struktur zur Sicherstellung, Koordinierung und Einbindung der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte in der Großschadenslage, aber auch im Alltag bilden u.a. Daten, aus denen sich Hinweise auf einen potenziellen Bedarf an Psychosozialer Notfallversorgung ableiten lassen, eine notwendige Grundlage. Wichtig erscheint also nicht nur die Betrachtung der Angebote, sondern auch die der potenziellen Empfänger z.b. psychosozialer Nachsorge. Auf die Schwierigkeiten, das derzeit verfügbare Datenmaterial für die Ableitung eines Bedarfs an Psychosozialer Notfallversorgung zu nutzen, wurde bereits im Abschlussbericht des Projekts Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung eingegangen (Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a). Zurückgeführt wurde das einerseits auf die begrenzte Aussagekraft der Angaben jährlich aktualisierter Datenbestände für Schlussfolgerungen hinsichtlich psychosozialer Fragen (Rettungsdienst- und Feuerwehrereignisberichte der Bundesländer). Weiterhin ist auf der Seite wissenschaftlicher Veröffentlichungen gegenwärtig eine Schwerpunktlegung auf traumatischen Stress und seinen psychopathologischen Folgen erkennbar. Auch im deutschsprachigem Raum wurde die PTSD als Folge von Extrembelastungen häufig bei unterschiedlichen Einsatzkräftegruppen untersucht. Zwar lassen verfügbare Daten zur PTSD-Inzidenz nach Extrembelastungen im Einsatz durchaus Schätzungen für ein notwendiges Nachsorgepotenzial zu (sekundäre Prävention). Das Ziel, auch Bedarfe auf der Ebene der primären Prävention zu erfassen, lässt sich mit diesen Daten nur eingeschränkt verfolgen. Daher erschien es insbesondere für den Bereich Primärprävention notwendig, auch nicht pathologische Aspekte in die Überlegungen einzubeziehen, die stresstheoretisch fundiert, auch Kriterien der subjektiven Belastbarkeit, Motivation, Vulnerabilität und Ressourcenverfügbarkeit von Einsatzkräften umfassen. Über extreme Einsatzerfahrungen hinaus wurde angenommen, dass die Gesundheit von Einsatzkräften auch durch alltägliche Belastungen beeinflusst wird. Dazu zählen u.u. sowohl der Einsatzalltag als auch die (sich verändernden) Rahmenbedingungen der Arbeit, denen sich insbesondere hauptberuflich tätige Einsatzkräfte gegenüber sehen. Auch für den ehrenamtlichen Bereich im Einsatzwesen erscheint es erforderlich, den Bereich der Vorbereitung auf belastende Einsätze stärker in Bedarfsüberlegungen einzubeziehen. Das berührt auch die Frage danach, wie vorbelastet Einsatzkräfte mit Extrembelastungen konfrontiert werden. Sowohl Untersuchungen bei sogenannten helfenden Berufsgruppen (z.b. Kranken- und Altenpflegepflegepersonal, Sozialarbeiter, Psychologen usw.) als auch im Rettungsdienst zeigen, dass Fehlbeanspruchungsfolgen, die zunächst nicht als Krankheiten im Sinne der ICD 10 bzw. des DSM IV zu sehen sind, zum einen zunehmende Relevanz für die Durchführung der Arbeit haben, zum anderen aber auch mit einem hohen Leidensdruck beim Beschäftigten in Verbindung stehen. Eine in der jüngeren Vergangenheit häufiger untersuchte Folge belastender alltäglicher Arbeitsbedingungen ist Burnout. Maslach und Jackson (1984) zufolge kann Burnout als Fehlbeanspruchungsfolge, bestehend aus emotionaler Erschöpfung, Depersonalisierung und reduziertem Wirksamkeitserleben beschrieben werden, wobei die Erschöpfung als zentrale Beschreibungskriterium für Burnout gewertet wird (Leiter & Maslach, 1988, Maslach, 1998). Unter einem transaktional-, stress- und ressourcentheoretischen Zugang bekommt Burnout auch Bedeutung für Beeinträchtigungen mit Krankheitswert, insbesondere deshalb, weil Beeinträchtigungen unterhalb der Krankheitsschwelle (wie z.b. 41

45 Zwischenergebnisse Burnout) als erste Anzeichen einer negativen Bilanz bei der Investition von Bewältigungsressourcen gewertet werden können (Hobfoll & Freddy, 1993). Die Fähigkeit, Anforderungen und Stress angemessen zu bewältigen, kann in der Folge deutlich herabgesetzt sein. Zugleich kann das möglicherweise mit einer höheren Anfälligkeit für Krankheiten z.b. nach der Konfrontation mit Extremstress und kurzfristig hohen Belastungen, verbunden sein (Hobfoll, 1998; Leiter & Maslach, 2001). Gestützt wird diese Annahme zudem von empirischen Untersuchungen z.b. im Rettungsdienst (Hering & Beerlage, 2004a, Reinhard & Maercker, 2004), Burnout steht danach im Zusammenhang mit einem geringeren Ausmaß subjektiver Gesundheit bzw. mit einem höheren Risiko, nach Extrembelastungen Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu entwickeln Ergebnisübersicht und Stand der Untersuchungen im Einsatzwesen Im Vorgängerprojekt wurden zwei Nebenerhebungen bei Einsatzkräften im Rettungsdienst sowie bei Einsatzkräften der freiwilligen und Berufsfeuerwehren durchgeführt. Der Schwerpunkt des Interesses lag dabei erstens auf alltäglichen, einsatzbezogenen und arbeitsorganisationsbezogenen Belastungen, zweitens auf potenziellen Belastungsfolgen unterhalb der Krankheitsschwelle. Als potenzielle Folgen alltäglicher Belastungen interessierten Burnout als eine mehrdimensionale primär arbeitsbedingte Fehlbeanspruchungsfolge sowie darüber hinaus Merkmale der überdauernden, subjektiven Gesundheit. Die bisher verfassten Forschungsberichte des Netzwerkprojekts behandelten die Ergebnisse der Rettungsdienststudie ausführlich (vgl. auch Hering & Beerlage, 2004a & d). Die Ergebnisse machen für den Rettungsdienst deutlich, dass Burnout hier insgesamt eine relativ große Bedeutung zu haben scheint. Einen hohen Erklärungsbeitrag für Burnout leisteten zum einen arbeitsorganisationsbezogene Belastungen geringe Beteiligung an Entscheidungen, hohe wahrgenommene Kontrolle durch Dritte, Konflikte mit Vorgesetzten usw. zum anderen auch Einsatzmerkmale, die als psychische Extrembelastungen zählen Lebensgefahr im Einsatz, Beteiligung bei Großschadenslagen usw.. Das langfristige Wohlbefinden als Kriterium der subjektiven Gesundheit war im Rettungsdienst relativ hoch, es variierte nur unbedeutend mit Arbeitsbelastungen, steht aber in hohem Zusammenhang mit Burnout. Für die Rettungsdienststudie lässt sich schlussfolgernd festhalten, dass alltägliche, nicht traumatische Belastungen die individuellen Voraussetzungen mit Stress umzugehen offenbar beeinflussen können. Das weist darauf hin, dass durch einen ungünstigen, belastenden Arbeitsalltag vorbelastete Einsatzkräfte (Indikator Burnout) ein geringeres Gesundheitspotenzial haben. Sie sind wahrscheinlich auch eher gefährdet nach extremen Belastungen in potenziell traumatisierenden Einsätzen behandlungsbedürftige Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu entwickeln (s. auch Reinhard & Maercker, 2004). Detaillierte Ergebnisse der Feuerwehruntersuchung konnten bisher durch den unvollständigen Auswertungsstand der Daten zum Zeitpunkt des Abschlussberichts des Netzwerkprojekts (31. Juli 2004) nicht berichtet werden. Deskriptive Zwischenergebnisse sowie auch Angaben zum verwendeten Messinstrument, Stichprobengröße und soziodemografische Angaben über die repräsentierten Einsatzkräfte wurden bereits dargestellt. Darüber wird an dieser Stelle also nur zusammenfassend berichtet. 42

46 Zwischenergebnisse Fragestellung der Feuerwehrstudie Schwerpunktmäßig interessieren die folgenden präventionsrelevanten Teilaspekte: Welche arbeitsorganisatorischen und tätigkeitsspezifischen Anforderungen kennzeichnen das Anforderungsspektrum in der Feuerwehr? Welche Bedeutung hat Burnout in der Feuerwehr? Fühlen sich Einsatzkräfte der Feuerwehr körperlich subjektiv gesund? Welche Belastungen beeinflussen die arbeitsbezogene Gesundheit, stehen also mit einem höheren Burnout-Ausmaß und einer geringeren subjektiven, körperlichen Gesundheit im Zusammenhang? Von diesen Teilfragestellungen sind die ersten drei bereits im Abschlussbericht des Netzwerkprojekts (Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a) detailliert ausgearbeitet worden. Aussagen zum Ausmaß potenzieller Belastungen in der Feuerwehr, der Bedeutung von Burnout sowie der subjektiven körperlichen Gesundheit werden in einem zusammenfassenden Überblick getroffen (s ) Stichprobe Insgesamt beteiligten sich 364 Einsatzkräfte aus freiwilligen (41,9%) und Berufsfeuerwehren (54,8%). Die Abweichung zu der im Abschlussbericht genannten Stichprobengröße (N=361) ist auf eine verspätete Rücksendung dreier Fragebögen zurückzuführen, die aber noch in die Datenanalyse einbezogen werden konnten. Das Durchschnittsalter lag bei 37,5 Jahren. Mehrheitlich repräsentieren die Daten männliche Einsatzkräfte der Feuerwehr (insgesamt 95,3%), wobei sich ein größerer Anteil weiblicher Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren als der Berufsfeuerwehren an der Untersuchung beteiligte (12% FFw; 0,5% BF). Zurückgeführt werden kann das auf einen insgesamt größeren Frauenanteil in der freiwilligen Feuerwehr Messinstrument Der Fragebogen setzte sich aus standardisierten, bewährten Messinstrumenten und Skalen sowie aus selbstformulierten Items zusammen. Letztere wurde hauptsächlich im Bereich alltägliche Belastungen in der Feuerwehr eingesetzt hier sind bisher keine umfassenden Instrumente verfügbar, mit denen sich ein breites Spektrum potenzieller Belastungen in der Feuerwehr abbilden ließe. Sie wurden auf der Grundlage eines Reviews zusammengestellt. Burnout in der Konzeption von Maslach und Jackson (1984) wurde mit dem Maslach- Burnout-Inventory (MBI), deutsche Fassung (Enzmann & Kleiber, 1989) erfasst, habituelles körperliches Wohlbefinden mit Skalen des Fragebogens zur Erfassung körperlichen Wohlbefindens (FEW16) (Kolip & Schmidt, 1999). Zur Erfassung arbeitsorganisatorischer und tätigkeitsspezifischer Belastungen wurde zum einen ein standardisiertes Instrument verwendet, das hauptsächlich die Rahmenbedingungen der Arbeit, der Arbeitsorganisation sowie für die Erfüllung von Aufgaben beinhaltet (Kleiber, Gusy, Enzmann & Beerlage, 1992). Zum anderen wurde, wie bereits angedeutet, der 43

47 Zwischenergebnisse erste Entwurf eines Fragebogens zur Erfassung von Anforderungen im Einsatzwesen, der für eine Untersuchung bei Einsatzkräften im Rettungsdienst entwickelt wurde, modifiziert und um feuerwehrspezifische Fragen ergänzt (Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a). Arbeitsorganisatorische Belastungen wurden mit der Skala Regulationshindernisse in der Arbeit (RH) (Kleiber, Gusy, Enzmann & Beerlage, 1992) erfragt. Darunter fallen Rahmenbedingungen der Arbeit, die eine standardgerechte Erfüllung von Arbeitsaufgaben behindern. Dazu gehören z.b. auch die geringe Beteiligung an Entscheidungsprozessen oder die Wahrnehmung subjektiv sinnloser Vorschriften. Potenzielle tätigkeitsspezifische Belastungen in der Feuerwehr der Schwerpunkt lag sowohl auf extremen Einsatzcharakteristika als auch auf alltäglichen Schwierigkeiten im Rahmen von Einsätzen wurden mit einem selbstentwickelten Instrument erfragt (Beerlage, Hering & Nörenberg, 2004a). Das bereits für die Erfassung von Belastungen im Rettungsdienst konstruierte Instrument (Hering & Beerlage, 2004d) wurde für die Feuerwehr deutlich modifiziert und erweitert. Ziel war es auch, die Zuverlässigkeit der Skalen im Vergleich zu der Untersuchung im Rettungsdienst zu verbessern. In seiner vorläufigen Endversion umfasst das Messinstrument vier Subskalen, gebildet aus 28 Items mit zufriedenstellender Reliabilität (Cronbachs alpha zwischen,85 und,88). Dazu gehören folgende Subskalen, die potenziell belastende Inhaltsbereiche der hauptberuflichen und ehrenamtlichen Arbeit in der Feuerwehr umschreiben: Einsätze mit erhöhtem Regulationsaufwand (ERA), zu denen z.b. Anforderungen zählen, die sich aus einer ungenügenden Abstimmung zwischen Vorgesetzten oder Einsatzkräften in Einsätzen ergeben können, sie können eine rasche, angemessene, sichere und erfolgreiche Einsatzabwicklung u.u. erschweren, Einsätze mit behindernden Rahmenbedingungen (BR) : dieser Bereich umfasst z.b. Barrieren, Hindernisse und Gefährdungen, die in allen Einsätzen erwartet werden können und nicht von Einsatzkräften oder z.b. ihren Vorgesetzten zu verantworten sind (z.b. rücksichtslose Verkehrsteilnehmer bei Fahrten mit Sondersignal), Einsätze mit Extremanforderungen (EXE) sind durch Kriterien gekennzeichnet, die über normale Einsatzroutinen und -erfahrungen hinausgehen, z.b. die Bedrohung der eigenen körperlichen Unversehrtheit, Einsätze mit bekannten Opfern (BO), dieser Bereich umfasst extreme Einsätze, bei denen Menschen als Opfer zu versorgen sind, die Einsatzkräften persönlich bekannt sind. Sowohl für Burnout als auch für die Erfassung von Aspekten des habituellen körperlichen Wohlbefindens wurden standardisierte, bewährte Messinstrumente verwendet. Burnout ist der Konzeption von Maslach und Jackson (1984) folgend, dreidimensional als Fehlbeanspruchungsfolge aus emotionaler Erschöpfung, Depersonalisierung und reduziertem Wirksamkeitserleben erfasst worden. Habituelles körperliches Wohlbefinden wurde mit den Skalen Vitalität, Belastbarkeit und Innere Ruhe des FEW 16 erhoben (Kolip & Schmidt, 1999). 44

48 Zwischenergebnisse Datenauswertung Im Rahmen der Auswertung kamen uni-, bi- und multivariate Analysemethoden zur Anwendung. Die erfragten Einzelaspekte wurden inhaltlich und faktorenanalytisch zu Inhaltsbereichen zusammengefasst, sie entsprechen den bereits vorgestellten Skalen. Für die einzelnen Skalen wurden die Maße der zentralen Tendenz (Mittelwert, Standardabweichung usw.) berechnet. Die Berechnung von Korrelationskoeffizienten (Spearman) erfolgt für alle Variablen, die Zusammenhänge zwischen Belastungen und Beeinträchtigungen in der Feuerwehr werden durch multiple hierarchische Regressionsanalysen präzisiert. Die Ergebnisse der Regressionsanalysen lassen Annahmen für ein Gesamtmodell zu, dessen Eignung zur Beschreibung dieser Stichprobe mit der Berechnung linearer Strukturgleichungsmodelle (Lisrel, Jöreskog & Sörbom, 2001) überprüft werden soll Ausmaß und Bedeutung von Belastungen, Burnout und der subjektiven Gesundheit in der Feuerwehr zusammenfassender Überblick Anforderungen und Belastungen: Insgesamt fällt auf, dass ungünstige Rahmenbedingungen während Einsätzen, Verkehrsbehinderungen, schwer erreichbare Einsatzorte oder eine chaotische Parksituation z.b. in Wohngebieten am häufigsten von Einsatzkräften der Feuerwehr erlebt werden. Regulationshindernisse in der Arbeit und extreme Einsatzmerkmale werden in vergleichbarer, mittlerer Häufigkeit erlebt. Abstimmungsprobleme zwischen Vorgesetzten aber auch zwischen Einsatzkräften bei der Abwicklung von Einsätzen, die eine angemessene Einsatzabwicklung behindern, werden relativ selten deutlich. Eine sehr geringe Bedeutung haben Einsätze, bei denen die Einsatzkräfte die Opfer persönlich kennen. Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr erleben, bis auf Einsätze mit bekannten Opfern, alle einsatzbezogenen Anforderungen erwartungsgemäß deutlich häufiger als freiwillige Einsatzkräfte. Burnout und subjektive körperliche Gesundheit: Bis auf die Burnoutkomponente Reduziertes Wirksamkeitserleben scheint Burnout eine geringe Bedeutung in der Feuerwehr zu haben. Die Maße Emotionale Erschöpfung, also Niedergeschlagenheit, Müdigkeit und das Gefühl, ausgelaugt zu sein sowie Depersonalisierung, mit der eine herablassende Distanzierung von den Inhalten der eigenen Arbeit, von Opfern und ihren Angehörigen umschrieben wird, wird in relativ geringem Ausmaß erlebt. Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr sind aber mehr erschöpft und haben offenbar eine höhere innere Distanz bei der Interaktion z.b. mit Opfern. In sehr hohem Ausmaß nehmen Einsatzkräfte der Feuerwehr wahr, wenig mit ihrer Arbeit zu bewirken ( Reduziertes Wirksamkeitserleben ). Etwa zwei Drittel der untersuchten Einsatzkräfte fühlen sich extrem gering wirksam. Subjektives körperliches Wohlbefinden: Alle untersuchten Komponenten des habituellen körperlichen Wohlbefindens bewegen sich bei Einsatzkräften der Feuerwehr auf relativ hohem Niveau. Die als bedeutsam eingeschätzten Beschreibungskriterien von Einsatzkräften der Feuerwehr, Vitalität, Belastbarkeit sowie Gelassenheit und innere Ruhe haben eine Ausprägung, die auf eine relativ gute selbsteingeschätzte körperliche Gesundheit in der Feuerwehr schließen lassen. 45

49 Zwischenergebnisse Ergebnisse was belastet in der Feuerwehr? Die Ergebnisse der Korrelations- sowie der Regressionsanalysen machen deutlich, dass ein häufiges Erleben von Belastungen im Einsatzalltag, aber auch das Arbeiten unter ungünstigen Bedingungen mit hohen Ausprägungen der zentral konstruktbeschreibenden Burnoutdimensionen Emotionale Erschöpfung und Depersonalsierung im Zusammenhang stehen (Abbildung 3 und Tabelle 4). Tabelle 4: Statistische Maßzahlen und Korrelationsmatrix untersuchter Belastungen und (Fehl)Beanspruchungsfolgen. 1. Eins. m. erh. Regulat.-Aufw. 1 0,88 0, Eins. m. beh. Rahmenbed. 1 2,21 1,26,59 1 M SD Regulationshindernisse 1 1,17 0,99,64, Eins. m. Extremanforderung. 2 1,28 0,81,59,65, Eins. m. bek. Opfern 2 0,62 0,81,20,11 *,10, Emotionale Erschöpfung 3 0,84 0,91,53,52,54,50, Depersonalisierung 3 0,94 1,11,47,52,39,49,07, Reduz. Wirksamkeitserleben 3 2,93 1,40 -,23 -,39 -,22 -,32 -,07 -,13 * -,15 * 1 9. Vitalität 4 3,18 1,05 -,17 * -,07 -,11 * -,07,02 -,34 -,17* -, Belastbarkeit 4 3,73 0,75 -,10 -,01 -,03 -,02 -,04 -,27 -,12 * -,28, Innere Ruhe 4 3,50 0,87 -,07 -,04 -,01 -,01 -,09 -,24 -,06 -,32,65,63 Anmerkungen: 1 alltägliche arbeitsorganisatorische Belastungen; 2 Extrembelastungen; 3 Burnout; 4 habituelles körperliches Wohlbefinden; * p<,05; p<,001 Für die emotionale Erschöpfung leisten Einsätze mit erhöhtem Regulationsaufwand, behindernde Rahmenbedingungen im Einsatz sowie ungünstige arbeitsorganisatorische Rahmenbedingungen (Regulationshindernisse) den höchsten Erklärungsbeitrag. Das Ausmaß an Erschöpfung ist umso größer, je häufiger diese Situationen erlebt werden. Ein weiterer möglicher Effekt wird im Regressionsmodell deutlich; danach stellt das Erleben von Einsätzen mit bekannten Opfern einen Prädiktor für ein geringeres Ausmaß an Erschöpfung dar. Das erscheint zunächst nicht plausibel, es kann aber eine Verbindung zu posttraumatischen Symptomen gezogen werden. Anzunehmen ist, dass sich zunächst die Aktiviertheit und das Erregungsniveau von Einsatzkräften erhöht, wenn Bekannte von Unglücksfällen betroffen sind, an deren Abwicklung Einsatzkräfte aktiv beteiligt waren. Diese Ereignisse wühlen u.u. also eher auf, als dass sie ermüden oder zu Erschöpfung führen. Behindernde Rahmenbedingungen im Einsatz sowie Extreme Einsatzerfahrungen variieren gemeinsam mit einer höheren Distanz zu versorgten Opfern und den Inhalten der eigenen Arbeit ( Depersonalisierung ). Die Häufigkeit, mit der extreme Einsatzerfahrungen erlebt werden hängt im Burnoutkontext ausschließlich mit Depersonalisierung zusammen. Depersonalisierung, also eine (z.t. herablassende) Distanzerhöhung in der Interaktion mit Opfern, Angehörigen oder Kollegen, kann aber auch als Versuch gewertet werden, die eigene Psyche bei häufigem Erleben von Extremeinsätzen vor Schaden zu bewahren. Zudem kann sie auch als Versuch gewertet werden, in diesen Situationen emotional, rational und fachlich handlungsfähig zu bleiben. Das stark herabgesetzte Wirksamkeitserleben lässt sich nicht mit 46

50 Zwischenergebnisse den untersuchten Belastungen erklären; vielmehr wird deutlich, dass Einsätze, die in hohem Maß Anforderungen an einsatztaktische Fähigkeiten stellen und durch ungünstige Gegebenheiten am Einsatzort gekennzeichnet sind, mit einem höheren Wirksamkeitserleben zusammenhängen. Diese Anforderungen werden durch Einsatzkräfte in der Feuerwehr durchaus als normal eingestuft; sie sind hinsichtlich des Wirksamkeitserlebens nicht belastend und stellen eher eine Quelle von Weiterentwicklung der beruflichen und feuerwehrspezifischen Kompetenz dar. Das kann auch daran liegen, dass der Vorbereitungsstand für diese Einsatzaspekte in der Feuerwehr durch die Ausbildung am höchsten ist. Sowohl in der freiwilligen Feuerwehr als auch in besonderem Maß in der Berufsfeuerwehr sind behindernde Rahmenbedingungen im Einsatz, also lagespezifische Aspekte am Einsatzort, die zunächst mit einen höheren Koordinierungsaufwand verbunden sind, Gegenstand der praktischen und theoretischen Ausbildung die Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Beitrag in diesen Situationen als erfolgssteigernd bewertet wird, ist also wesentlich höher (Abbildung 3). ERA BO,31 -,11 *,22,20 Burnout EE R 2 =,38 -,36 -,27 -,24 Wohlbefinden VT R 2 =,17 BR,31 DP BL RH,25 -,38 R 2 =,25 -,25 -,30 R 2 =,14 IR EXE RW -,33 R 2 =,14 R 2 =,14 Anmerkungen: Abbildung 3: ERA=Einsätze mit erh. Regulationsaufwand; BR=Einsätze mit behindernden Rahmenbedingungen; RH=Regulationshindernisse; EXE=Einsätze mit Extremanforderungen; BO=Einsätze mit bek. Opfern; EE=Emotionale Erschöpfung; DP=Depersonalisierung; RW=Reduziertes Wirksamkeitserleben; VT=Vitalität; BL=Belastbarkeit; IR=Innere Ruhe * p<,05; p<,001 Zusammenfassende Darstellung signifikanter Zusammenhänge im Ergebnis der Regressionsanalysen. Entgegen den Erwartungen beeinflussen weder arbeitsorganisatorische noch tätigkeitsspezifische Belastungen das langfristige Wohlbefinden bedeutsam. Z.T. werden signifikant von null verschiedene, wenn aber auch sehr schwache bivariate Zusammenhänge zwischen bestimmten Belastungen und Kriterien des langfristigen subjektiven Wohlbefindens in erwarteter Richtung deutlich (Tabelle 4). Im Regressionsmodell und unter Berücksichtigung sowohl von Belastungen als auch von Burnout als potenzielle Prädiktoren für Dimensionen des körperlichen Wohlbefindens erscheint vielmehr plausibel, die Burnoutdimensionen Emotionale Erschöpfung und Reduziertes Wirksamkeitserleben als relevante Einflussfaktoren für den überdauernden, subjektiven körperlichen Gesundheitszustand zu werten. Depersonalisierung als beschreibende Komponente interpersonaler Beziehungen im Burnoutkontext leistet 47

51 Zwischenergebnisse nachvollziehbar keinen signifikanten Erklärungsbeitrag für das Wohlbefinden 4. Bei dem sehr gering ausgeprägten Wirksamkeits- und Kompetenzerleben von Einsatzkräften der Feuerwehr muss damit gerechnet werden, dass zumindest diejenigen Einsatzkräfte mit sehr stark herabgesetztem Wirksamkeitserleben auch gesundheitlich eher beeinträchtigt sind und zudem weniger belastbar, aktiv, vital und gelassener erscheinen Ableitung und Analyse eines Rahmenmodells Belastungen, Burnout, überdauerndes körperliches Wohlbefinden in der Feuerwehr Die Ergebnisse der Regressionsanalysen, die in Abbildung 3 zusammengefasst dargestellt sind, enthalten grundsätzliche Zusammenhänge zwischen Belastungen, Burnout und der körperlichen Gesundheit, dem körperlichen Wohlbefinden. Darin wird deutlich, dass Burnout offenbar eine vermittelnde (mediierende) Rolle im Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastungen und Indikatoren der überdauernden, subjektiven Gesundheit hat. In zahlreichen empirischen Untersuchungen lassen sich Anhaltspunkte dafür finden, dass Burnout den Gesundheitszustand in bedeutendem Maß beeinflusst. Schaufeli und Enzmann (1998) stellen gesundheitsbezogene Korrelate von Burnout in ihrem Literaturüberblick systematisiert dar. Die theoretische Auseinandersetzung mit der gesundheitlichen Relevanz von Burnout erfolgte verstärkt in den letzten vier bis fünf Jahren (u.a. Leiter & Maslach, 2001; Maslach, 2001). Auch empirische Befunde, die einerseits Arbeitsbelastungen und Burnout, andererseits aber auch Gesundheitsindikatoren und krankheitsrelevante Symptome in ihre Untersuchung integrierten, bekräftigen die Annahme, Burnout sei nicht die Endstation einer langandauernden, verzehrenden Auseinandersetzung mit Arbeitsbelastungen, sondern lediglich ein Zwischenstadium für komplexe und überdauernde gesundheitlicher Beeinträchtigungen (Cunradi, Greiner, Ragland, & Fisher, 2003; Hering & Beerlage, 2004a; Olmedo-Montes, Santed- German & Jimenez-Tornero, 2001; Reinhard & Maercker, 2004; Tang, Au, Schwarzer & Schmitz, 2001). Diese sowohl theoretisch als auch empirisch begründeten Annahmen werden ergänzend zur bisher erfolgten explorativen Analyse der Zusammenhänge zwischen Arbeitsbelastungen, Burnout sowie dem überdauernden körperlichen Wohlbefinden bei Einsatzkräften in der Feuerwehr auf ihre Plausibilität für diese Stichprobe hin untersucht. Dabei werden die komplexen Zusammenhänge aus Abbildung 3, die die zusammengefassten Ergebnisse einzelner Regressionsanalysen darstellen, mit Lisrel 8.50 (Jöreskog & Sörbom, 2001) als komplexes Modell in einem Schritt berechnet Variablen im Modell Der Variablenpool ist weitgehend mit den Variablen in Abbildung 3 identisch. Änderungen erfolgten vorab hinsichtlich der Anzahl der Belastungsvariablen. Sie sind nochmals zu zwei 4 Mit Depersonalisierung in Verbindung stehende Verhaltensweisen von Einsatzkräften gegenüber Opfern, Angehörigen oder Kollegen beeinflussen wahrscheinlich eher den Gesundheitszustand von Opfern und Angehörigen als den der Einsatzkraft selber. 48

52 Zwischenergebnisse Dimensionen zusammengefasst worden. Zwei Bereiche potenzieller Belastungen werden daher in die Modellanalyse integriert: 1. alltägliche arbeitsorganisatorische Belastungen und 2. potenzielle Extrembelastungen. Alltägliche arbeitsorganisatorische Belastungen fassen in einem Messmodell die exogenen Variablen Regulationshindernisse, Einsätze mit erhöhtem Regulationsaufwand sowie Einsätze mit behindernden Rahmenbedingungen zusammen. Einsätze mit Extremanforderungen und Einsätze mit bekannten Opfern umschreiben potenzielle Extrembelastungen. Der zu erwartende Informationsverlust durch die Dimensionsreduktion auf zweiter Ebene wird als gering eingeschätzt. Beide Bereiche enthalten sowohl inhaltlich als auch statistisch in hohem Maß zusammenhängende Aspekte. Zudem wird durch die Zusammenfassung von Einzelaspekten und dem geringen dadurch zu erwartenden Informationsverlust der Maßgabe der Sparsamkeit in Pfaddiagrammen Rechnung getragen. Eine Zusammenfassung der Burnoutdimensionen zu einem Konstrukt bzw. auch die der einzelnen Indikatoren des überdauernden körperlichen Wohlbefindens erfolgt nicht. Eine differenzierte Diskussion der Folgen von Arbeitsbelastungen in der Feuerwehr bleibt dadurch möglich Hypothetisches Rahmenmodell Die Ergebnisse der Regressionsanalysen stellen einen Rahmen für das zu untersuchende Ausgangsmodell dar. Aufgrund der erfolgten Dimensionsreduktion bei den Belastungsvariablen werden jedoch Veränderungen erforderlich. Im Komplex Alltägliche arbeitsorganisatorische Belastungen sind Bereiche enthalten, die im Regressionsmodell sowohl Erschöpfung, als auch das Wirksamkeitserleben beeinflussen. Der Bereich potenzieller Extrembelastungen umfasst Variablen, die zum einen Erschöpfung, aber auch die Interaktionskomponente von Burnout, Depersonalisierung, beeinflussen. Dementsprechend werden Pfade zwischen alltäglichen arbeitsorganisatorischen Belastungen, Erschöpfung sowie reduziertem Wirksamkeitserleben und Pfade zwischen potenziellen Extrembelastungen, Erschöpfung und Depersonalisierung in das Rahmenmodell eingefügt. Ausgehend davon, dass im Regressionsmodell behindernde Rahmenbedingungen im Einsatz mit einem höheren Wirksamkeitserleben zusammenhängen, wird zwischen alltäglichen arbeitsorganisatorischen Belastungen und der Burnoutkomponente reduziertes Wirksamkeitserleben ein Pfadkoeffizient mit negativem Vorzeichen erwartet (Abbildung 4). 49

53 Zwischenergebnisse RH ERA BR EE1 EE2 ζ ζ alltägliche, arbeitsorg. Belast. Depersonalisierung Extrembelastungen EXE BO DP1 emotionale Erschöpfung DP2 ζ + ζ Vitalität Belastbarkeit ζ ζ VT1 VT1 BL1 BL2 reduziertes Wirksamkeitserl. - innere Ruhe IR1 IR2 RW1 RW2 Abbildung 4: Hypothetisches Rahmenmodell (Modell 1) Belastungen Burnout überdauerndes körperliches Wohlbefinden in der Feuerwehr. (Indikatoren der latenten Variablen sind aufgehellt dargestellt) Zudem werden im Burnoutkontext spezifische Zusammenhänge zwischen den Dimensionen diskutiert (Leiter & Maslach, 1988), die bei den bisherigen Analysen zwar nicht deutlich wurden, im Gesamtzusammenhang aber durchaus plausibel sind. Emotionale Erschöpfung stellt den Annahmen im Burnoutprozessmodell (Leiter & Maslach, 1988) sowie Maslach und Jackson (1984) folgend die zentral beschreibende Burnoutkomponente dar, Emotionale Erschöpfung leiste dabei einen hohen Erklärungsbeitrag für Depersonalisierung und Reduziertes Wirksamkeitserleben, plausibel wäre aber auch ein vermittelnder (mediierender) Einfluss von Depersonalisierung auf den Zusammenhang zwischen Emotionaler Erschöpfung und Reduziertem Wirksamkeitserleben. Bezogen auf diese Querschnittsuntersuchung, die keine Analyse von Prozessmerkmalen ermöglicht, werden ausschließlich Pfade zwischen Erschöpfung und Depersonalisierung sowie zwischen Erschöpfung und reduziertem Wirksamkeitserleben erwartet (Abbildung 4) Modellanalyse Dem hypothetischen Modell kann nach der Lisrel-Analyse tendenziell zugestimmt werden. GFI, AGFI, SRMR und RMSEA lassen diese Annahme trotz signifikantem χ 2 zu (Faulbaum, 1983; Jöreskog, 1993). Jöreskog (1993) weist darauf hin, dass χ 2 mit der Stichprobengröße variiert, Modellannahmen werden bei großen Stichproben dabei eher abgelehnt. Die Bewertung des Modell-Fit erfolgt daher anhand der o.g., stichprobenunabhängigen Kriterien (Abbildung 5). 50

54 Zwischenergebnisse RH ERA BR EE1 EE2 (0,43) (0,37) alltägliche, arbeitsorg. Belast. 1,05* emotionale Erschöpfung -0,60* Vitalität VT1 VT1-0,39* 0,49* (0,53) (0,38) Depersonalisierung Extrembelastungen EXE BO 0,30* -0,42* DP1 DP2-0,54* -0,51* 0,01-0,72* -0,76* (0,84) Belastbarkeit (0,13) BL1 BL2 reduziertes Wirksamkeitserl. -0,93* innere Ruhe IR1 IR2 RW1 RW2 χ 2 df χ 2 /df p GFI AGFI SRMR RMSEA 179, ,78 0,000 0,94 0,92 0,052 0,046 Anmerkungen: (0,84) Messfehler latenter, endogener Konstrukte. Abbildung 5: Endgültige Lösung des Modells Belastungen Burnout körperliches Wohlbefinden in der Feuerwehr (Doppelpfeile werden aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt, Indikatoren der latenten Variablen sind aufgehellt dargestellt) Abbildung 5 lässt sich entnehmen, dass die endgültige Lösung in zwei Punkten von dem vorgeschlagenen Ausgangsmodell abweicht. Erstens erweist sich der Pfadkoeffizient zwischen Emotionaler Erschöpfung und Reduziertem Wirksamkeitserleben als nicht signifikant von null verschieden (t=0,10). Damit lässt sich, wie auch schon im Regressionsmodell, kein Zusammenhang zwischen Erschöpfung und dem reduzierten Wirksamkeitserleben in dieser Stichprobe annehmen. Der Anteil nicht erklärter Varianz des reduzierten Wirksamkeitserlebens liegt im Vergleich mit den weiteren untersuchten abhängigen Variablen am höchsten. Worauf das sehr geringe Wirksamkeitserleben bei Einsatzkräften der Feuerwehr zurückzuführen ist, lässt sich psychologisch also, wie bereits unter ausgeführt, anhand der vorliegenden Daten nicht erklären. Aufgrund des nicht bestehenden Zusammenhangs zwischen emotionaler Erschöpfung und dem Wirksamkeitserleben von Einsatzkräften, weichen die Ergebnisse von den Annahmen des Burnout-Prozessmodells (Leiter & Maslach, 1988) ab. Einschränkend sei aber darauf verwiesen, dass mit den vorliegenden Querschnittsdaten lediglich Hinweise auf längerfristige Zusammenhänge ermittelt werden können. Die zweite Abweichung von den ursprünglichen Modellannahmen bezieht sich auf das erwartungswidrige negative Vorzeichen des Pfadkoeffizienten Extrembelastungen -> emotionale Erschöpfung. Im Regressionsmodell fanden sich dazu bereits vergleichbare Zusammenhänge zwischen dem Erleben von Einsätzen mit persönlich bekannten Opfern, einem Teilaspekt von Extrembelastungen im Einsatz, und Erschöpfung. Wahrscheinlich stehen diese Ereignisse zunächst mit einer höheren psychischen Aktivität und Erregung in Verbindung, wobei hier auch eine Nähe zu posttraumatischen Symptomen deutlich wird (Hyperarousal, s.o.). Extremeinsätze hängen darüber hinaus mit einer größeren Distanz in der Interaktion zwischen Einsatzkraft, Opfer, Angehörigen, beteiligten Kameraden, Kollegen usw. zusammen, ein Effekt der sich vergleichbar im Regressionsmodell zeigte. 51

55 Zwischenergebnisse Die übrigen Pfade erweisen sich als signifikant mit erwartetem Vorzeichen. Insgesamt stützen die Ergebnisse der Lisrel-Analyse, wie auch die der Regressionsanalysen (s ), die Annahme einer vermittelnden (mediierenden) Wirkung von Burnout auf die Zusammenhänge zwischen Arbeitsbelastungen und der überdauernden Gesundheit bei Einsatzkräften. Alltägliche Arbeitsbelastungen und ungünstige Arbeitsbedingungen führen zunächst nicht zu einer grundsätzlichen Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes. Es erscheint vielmehr möglich, dass Burnout als ein Indikator einer andauernden spezifischen Belastung in der Arbeit die Belastbarkeit beeinträchtigt und die Vulnerabilität für gesundheitliche Probleme erhöht; insgesamt scheint die Fähigkeit mit Stress zu bewältigen bei ausgebrannten Einsatzkräften herabgesetzt zu sein Diskussion Die folgenden Überlegungen zur Bedeutung der Ergebnisse erfolgen vor dem Hintergrund der methodischen Grenzen dieser Untersuchung. Zum Teil stützen sich die Ergebnisse auf die Anwendung von Strukturgleichungsmodellen, die eine Berechnung von Kausalpfaden ermöglicht. Alle Analysen stützen sich allerdings auf Querschnittsdaten; anhand der Ergebnisse sind daher keine Kausalableitungen möglich. Bei einer Stichprobengröße von N=364 lassen sich zudem keine Modelle überprüfen, von denen Relevanz für die Grundgesamtheit der Einsatzkräfte in der Feuerwehr zu erwarten ist. Basis der Untersuchung sind außerdem selbstberichtete Daten von Einsatzkräften aus lediglich zwei Regionen der BRD. Daher sind die Ergebnisse nicht repräsentativ für die Feuerwehr in der BRD. Zuletzt bleibt festzuhalten, dass die dargestellten Zusammenhänge, wenn es nicht anders beschrieben wurde, sich zwar statistisch signifikant von null unterscheiden, z.t. aber sehr gering sind. Zunächst wird deutlich, dass eine einseitige Gewichtung von Präventionsbemühungen auf Extremeinsätzen nicht ausreicht, wenn nicht gleichzeitig auch Rahmenbedingungen, unter denen Einsätze abgewickelt werden, in die Überlegungen zur primären Prävention einbezogen werden. Der Fokus dieser Untersuchung lag in erster Linie auf arbeitsorganisatorischen Einflussfaktoren, aber auch auf Bedingungen in Einsätzen, die einerseits z.t. auf ungünstige organisatorische Rahmenbedingungen zurückgeführt werden können, z.t. aber andererseits auch auf Aspekte des Einsatzortes, die weder von Vorgesetzten, Einsatzkräften, Arbeitgebern noch von den Trägern der (freiwilligen) Feuerwehr beeinflusst werden können. Es wurde ein Spektrum an Merkmalen der Arbeit in der freiwilligen und Berufsfeuerwehr berücksichtigt, dass ein relativ umfassendes Bild des Feuerwehralltags zeichnet, daher also auch Extrembelastungen einschließt. Bei der Analyse des Einflusses potenziell belastender Arbeitsbedingungen kann zunächst festgehalten werden, dass Belastungen durch die Arbeit in der Feuerwehr nicht direkt mit Beeinträchtigungen der subjektiven Gesundheit assoziiert sind. Deutlich wird allerdings ein Zusammenhang zwischen (arbeitsorganisationsbezogenen) Belastungen und Burnout. Das Spektrum der burnoutprädiktiven Belastungen umfasst hauptsächlich die Abstimmung zwischen den Führungsebenen und Einsatzkräften in der Feuerwehr, Probleme beim Arbeitgebern oder Trägern in der Feuerwehr, die z.b. in geringer Beteiligung von Einsatzkräften an Entscheidungsprozessen deutlich werden aber auch, wenn auch mit geringerem Erklärungs- 52

56 Zwischenergebnisse beitrag, Umgebungsfaktoren in Einsätzen, die nicht von Arbeitgebern, Trägern oder Vorgesetzten zu verantworten sind (z.b. schlecht erreichbare Einsatzstellen). Das häufige Erleben von Arbeitsbelastungen hängt zusammen mit einem höheren Ausmaß an Erschöpfung und Depersonalisierung. Deutlich wurde in den univariaten Analysen, dass das Wirksamkeitserleben in der Feuerwehr sehr gering ist. Durch Arbeitsbelastungen, die in dieser Untersuchung berücksichtigt wurden, lässt sich das zunächst nicht erklären. Möglicherweise besteht aber ein Zusammenhang zwischen der Schwerpunktsetzung in der Ausbildung in der Feuerwehr und der erfolgsrelevanten Bewertung des eigenen Beitrags in unterschiedlichen herausfordernden Situationen. Ein großer Anteil der Ausbildung fokussiert extreme Aspekte sowie hochkomplexe Einsätze. Das kann möglicherweise aber auch dazu beitragen, dass der Wachalltag, einsatzfreie Zeiten, sowie Arbeiten außerhalb von Einsätzen u.u. im Rahmen einer kompetenz- und wirksamkeitsrelevanten Ergebnisreflexion nicht berücksichtigt werden. Es ist auch möglich, dass es Einsatzkräften gar nicht bewusst ist, dass sie auch über das komplexe Einsatzgeschehen hinaus wertvolle Arbeit leisten. Durchaus erfolgreich abgeschlossene Reparatur- oder Dokumentationsaufgaben, Aufgaben, die z.b. im Rahmen der Fortbildung der eigenen Kameraden, bei der Anleitung von Feuerwehr- Anwärtern aber auch beim vorbeugenden Brandschutz übernommen werden, sollten daher verstärkt bei der Definition des Aufgabenspektrums in der Feuerwehr im Rahmen von Aus-, Fort- und Weiterbildung berücksichtigt werden. Direkte Zusammenhänge zwischen Arbeitsbelastungen in der Feuerwehr und der subjektiven körperlichen Gesundheit ergaben sich entgegen den ursprünglichen Erwartungen nicht. Dagegen erscheint Burnout ein bedeutsamer Prädiktor für langfristige Gesundheitsparameter zu sein. Den größten Erklärungsbeitrag für die untersuchten Indikatoren der überdauernden körperlichen Gesundheit, Belastbarkeit, Vitalität, Wachheit und Gelassenheit von Einsatzkräften der Feuerwehr liefern die Burnoutkomponenten Emotionale Erschöpfung und Reduziertes Wirksamkeitserleben. Auch wenn ursprünglich ein Einfluss von Belastungen auf überdauernde Gesundheitsparameter angenommen wurde, wird in der theoretischen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Burnout eine mögliche Mediatorrolle von Burnout auf den Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastungen und der Gesundheit von Beschäftigten diskutiert (Leiter & Maslach, 2001; Maslach, 2001). Empirische Untersuchungen, exemplarisch sei hier auf die Ergebnisse von Hering und Beerlage (2004a) sowie auf Reinhard und Maercker (2004) bei Einsatzkräften im Rettungsdienst, sowie auf die Studie von Tang, Au, Schwarzer und Schmitz (2001) bei Lehrern verwiesen, wobei letztere Zusammenhänge zwischen Arbeitsbelastungen, Burnout und psychischer Gesundheit auch im Längsschnitt untersuchten. Sowohl die Ergebnisse im Rettungsdienst als auch die bei Lehrern deuten auf eine mediierende Wirkung von Burnout für die überdauernde Gesundheit, sowohl bezogen auf Alltagsbelastungen als auch auf Extrembelastungen hin. Auch für Einsatzkräfte der Feuerwehr lassen sich Hinweise auf diese Zusammenhänge finden. Die Analyse eines Rahmenmodells, das Belastungen, Burnout und das überdauernde Wohlbefinden integrierte, ergab auch für Einsatzkräfte der Feuerwehr, dass Belastungen in der Arbeit wahrscheinlich zunächst einen geringen Einfluss auf die überdauernde Gesundheit haben. Erst wenn Einsatzkräfte ausbrennen, die Belastungen also zunehmend die Voraussetzungen von Einsatzkräften der Feuerwehr für eine angemessene Bewältigung von Stress in der Arbeit 53

57 Zwischenergebnisse übersteigen, lassen sich offenbar auch größere gesundheitliche Beeinträchtigungen erwarten. In der Diskussion um die Prävention einsatzbedingter Belastungen wären zukünftig also auch arbeitsorganisatorische Kriterien zu berücksichtigen, denn von der Ebene der Träger bzw. Arbeitgeber in der Feuerwehr können Belastungen für die Einsatzkräfte ausgehen. Diese Ebene wäre auch verstärkt in Bemühungen um eine langfristige Verbesserung der Gesundheit von Beschäftigten einzubeziehen, wobei auch die Gesundheit der Führungskräfte in der Feuerwehr nicht ausgespart würde Bedeutung für die Praxis Die Ergebnisse haben in zweierlei Hinsicht praktische Relevanz. Erstens erscheint auf der Ebene der Arbeitsorganisation und der Arbeitsbedingungen in den freiwilligen sowie den Berufsfeuerwehren Optimierungsbedarf zu bestehen. Zweitens wären auf der Ebene der Einsatzorganisation, insbesondere zur Vermeidung von Abstimmungsproblemen, Veränderungen sinnvoll. Die Forderung nach der Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird nach Burnout- Untersuchungen immer wieder gestellt. Sie gründet sich auf die ermittelten Zusammenhänge zwischen arbeitsorganisatorischen Belastungen, Wahrnehmung von Ungerechtigkeit (z.b. bei der Bezahlung oder Arbeitszeit), Problemen in der Interaktion zwischen Vorgesetzten und Beschäftigten (...) und Burnout, die sich in zahlreichen Untersuchungen ergaben. Wenig überraschend fanden sich auch in dieser Untersuchung vergleichbare Zusammenhänge. Daher lassen sich für die Praxis Empfehlungen ableiten, die sich an den die Entstehung von Burnout beeinflussenden Variablen orientieren. In der freiwilligen und Berufsfeuerwehr umfassen die Empfehlungen vor allem eine Verbesserung der Arbeitsorganisation. Dazu gehören zunächst die Erweiterung der Möglichkeiten zur Beteiligung von Einsatzkräften an Entscheidungen innerhalb ihrer Feuerwehr. Weiterhin sollte eine stärkere Einbindung von Einsatzkräften bei der Verteilung von Aufgaben sowohl im Wachdienst, als auch bei der Vorabsprache für Zuständigkeiten in Einsätzen erfolgen. Dabei sollte dafür Sorge getragen werden, dass übernommene Aufgaben mit der Qualifikation der zuständigen Einsatzkraft zu vereinbaren sind. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang eine geplante Aufgabenrotation in den Wachabteilungen der Berufsfeuerwehr, aber auch in den Teams der freiwilligen Feuerwehren. Ein deutlich größerer Anteil des erlernten Wissens kann so auch in der Praxis gefestigt und angewendet werden. Das Kompetenzerleben steigernde Erfolgserlebnisse werden auf diese Weise wahrscheinlich häufiger und aufgrund ausbleibender Automatisierung bewusster erlebt. Häufig sind Probleme, deren Auslöser bei der Führungsebene gesucht werden, auch auf Schwierigkeiten bei der Kommunikation und Informationsweiterleitung zwischen der Ebene der Einsatzkräfte und der Führungsebene zurückzuführen. Sinnvolle Anregungen aus der operativen Ebene werden dabei z.b. nicht angemessen oder z.t. verfälscht weitergeleitet, Rückmeldungen bleiben aus. Regelmäßige, offene Zusammenkünfte zwischen der Führungsebene und den Einsatzkräften, die einer guten Vorbereitung bedürfen, erscheinen da- 54

58 Zwischenergebnisse bei sinnvoll. Im Rahmen dieser Treffen könnten einerseits die Hintergründe von Entscheidungen der oberen Feuerwehrführungsebene dargelegt werden, geplante Entscheidungen diskutiert und angemessene, zielkonforme Veränderungen kommuniziert und eingeführt werden. Andererseits können behindernde Vorschriften, ungünstige Arbeitsbedingungen usw., die erst auf der operativen Ebene deutlich werden, der strategischen Führungsebene unverfälscht und direkt mitgeteilt werden. Bei der Abwicklung von Einsätzen lassen sich über unvermeidbare Behinderungen durch die Charakteristik unterschiedlicher Einsatzlagen oder z.b. bekannte Probleme durch urbane Verkehrsströme hinaus einsatztaktische, kommunikationsbezogene Hindernisse erkennen, die in bedeutsamen Zusammenhang mit Burnout stehen. Komplexe, unüberschaubare und sich schnell ändernde Lagen erfordern vom Einsatzleiter in der Absprache mit der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle sowie mit den Einsatzkräften vor Ort schnelle Entscheidungen, die rasch umgesetzt werden müssen. Zum anderen ist in solchen Lagen auch ein abrufbares theoretisches und prozedurales Wissen bei den Einsatzkräften notwendig. Zwar werden Einsätze mit dem beschriebenen erhöhten Regulationsaufwand offenbar sehr selten erlebt, dennoch variieren sie in hohem Maß mit Burnout. Eine Verbesserung der Informationsweiterleitung zwischen der Einsatzleitung vor Ort und den Einsatzkräften sowie der Feuerwehrund Rettungsleitstelle könnten dazu beitragen, die Relevanz dieses Belastungsbereichs für den Einsatzalltag zu reduzieren. Erreicht werden könnte das auch im Rahmen von Übungen, wobei z.b. auch Kommunikation in kritischen Lagen stärker thematisiert werden sollte. Darunter fällt nicht nur die Bedienung der Kommunikationsmittel, sondern auch eine unmissverständliche Weiterleitung von Anweisungen der Einsatzleitung an Einsatzkräfte, sowie von Meldungen von Einsatzkräften an die Einsatzleitung. Empfehlungen und praktische Schlussfolgerungen, die sich auf die Arbeitsorganisation beziehen, lassen sich innerhalb freiwilliger und Berufsfeuerwehren z.t. relativ schnell, u.u. auch kostenneutral umsetzen. Die organisationsbezogenen Belastungen können jedoch auch in einem größeren Spektrum gesellschaftlicher Zusammenhänge gesehen werden, die sich auch auf das Einsatzwesen auswirken. Immer weniger, so wird betont, ist es möglich, für eine ausreichende Finanzierung im Einsatzwesen zu sorgen. Das hat Auswirkungen auf die Ausrüstung und Ausstattung freiwilliger und Berufsfeuerwehren. In der freiwilligen Feuerwehr sollten diese Aspekte besonders hinsichtlich des immer größer werdenden Problems bürgerschaftlich engagierten, aktiven Nachwuchs zu rekrutieren, gesehen werden. Bei der Berufsfeuerwehr wirken sich tatsächliche oder geplante Einsparungen nicht nur auf die Ausrüstung, sondern auch auf die Bezahlung und die Arbeitszeit aus zumindest im subjektiven Erleben der Einsatzkräfte. Es lässt sich aber eine zunehmende Verlagerung des Verhältnisses von Arbeitszeit und Bereitschaftszeit auch in der Berufsfeuerwehr beobachten. Als Folge davon sind z.b. für das Erreichen der vorgeschriebenen monatlichen Arbeitszeit mehr Dienste zu leisten, und das bei gleichbleibender oder steigender Einsatzfrequenz innerhalb eines definierten Einsatzgebietes. Darüber hinaus sind Arbeitszeitverlängerungen, Veränderungen im Lohngefüge sowie bei den Zuschlägen in der Diskussion, die von Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr zudem als ungerecht empfunden werden. Auch wenn die wirtschaftliche Situation in den Feuerwehren nicht direkt erfragt wurde und forschungsseitig im Rahmen dieser Untersuchung keine Schlussfolgerungen dazu möglich sind, können dennoch insbesondere 55

59 Zwischenergebnisse die ungünstigen arbeitsorganisatorischen Rahmenbedingungen und Regulationshindernisse als Indikatoren für als fragwürdig wahrgenommene Sparmaßnahmen auf Seiten der Träger gesehen werden. Dazu gehören z.b. die z.t. geringe Möglichkeit der Beteiligung von Einsatzkräften an Entscheidungsprozessen, das passive oder aktive Ignorieren von Vorschlägen aus der operativen Ebene, die Wahrnehmung von Kontrolle durch Dritte, die Inflation subjektiv sinnloser Vorschriften usw.. Mündliche und schriftliche Rückmeldungen von Einsatzkräften aus den Berufsfeuerwehren stützen zudem diese Annahme. Eine wichtige Voraussetzung für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen scheint also auch ein nur schwer beeinflussbares gesellschaftliches Klima zu sein, in dem der Stellenwert arbeitsbezogener Gesundheit auf den wirtschaftlicher Interessen anzuheben wäre. 56

60 Geplante Weiterarbeit, Beziehung zu anderen Vorhaben, Bestelladresse 8 Geplante Weiterarbeit In Abstimmung mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sowie den Arbeitskreisen auf der Ebene der Modell-Länder und das Bundes wurden als prioritäre Aufgaben abgestimmt: 1. Beratungen Im Kalenderjahr 2005 werden die Beratungen der mit Umsetzungsfragen befassten Bundesländer, Behörden, Institutionen und Verbände fortgesetzt. 2. Rahmenbedingungen Task-Force Aus dem Workshop "Koordination in Großschadenslagen" ergab sich die Notwendigkeit zur Klärung der rechtlich-organisatorischen Voraussetzungen der Berufung, Entsendung, Beauftragung von Mitgliedern einer neu einzurichtenden Task-Force/Unterstützungsgruppe PSU einschließlich der Fragen der Finanzierung. Diese Aufgaben wurden an das Netzwerkprojekt herangetragen und zur Bearbeitung in Angriff genommen. 3. Finanzierung Im Mittelpunkt der Überlegungen der Länder-Arbeitskreise standen häufig Fragen der Finanzierung. Ziel weiterführender Klärungen ist die vergleichende Gegenüberstellung von Modellen zur Finanzierung der Ausbildung BOS-übergreifender Einsatznachsorgeteams sowie der BOS-internen Primärprävention durch Expertengespräche und Dokumentanalyse, insbesondere vor dem Hintergrund der Entwicklungen eines Präventionsgesetzes. Die Frage der Finanzierung der Akutintervention für Opfer, Angehörige und Hinterbliebene kann nur am Rande behandelt werden (nicht Zielgruppe). Im Ergebnis werden Leitlinien zur Finanzierung ausgehend von verschiedenen Aufgaben und Ausgangsbedingungen erwartet. 4. Umsetzung bundesweite Erfassung nach bundeseinheitlichen Standards im Rahmen von denis 2 5. Workshoptagung "Auf dem Weg zu gemeinsamen Mindeststandards" 29./ in Magdeburg Wie bereits unter 6.11 angeführt, stellt die Erarbeitung von gemeinsamen Mindeststandards für definierte Tätigkeiten in der PSNV eine wesentliche Voraussetzung für die fachlich geprüfte Aufnahme in Alarmierungslisten und eine PSNV-Datenbank sowie die Akkreditierung von Personen/Teams auf Landesebene dar. Die am 29. und 30. September in Magdeburg geplante Workshop-Tagung widmet sich ausschließlich diesem Thema. Die Vorbereitungen in enger Kooperation mit Wissenschaftlern und Praxisexperten werden fortgesetzt. 6. Vernetzung und Klärung in den Modell-Ländern Der Austausch mit den Vertretern der nun erweiterten BOS in den Ländern wird fortgesetzt. Ziel ist: a. die verbindliche Einigung auf PSNV-Führungsstrukturen in der Großschadenlage sowie die Einleitung von Qualifizierungsmaßnahmen für PSNV-Führungsaufgaben. 57

61 Geplante Weiterarbeit, Beziehung zu anderen Vorhaben, Bestelladresse b. die Vorbereitung der Einrichtung von PSNV-Zentralstellen bzw. Berufung von PSNV- Landesbeauftragten. c. die Schließung von PSNV-Versorgungslücken, insbesondere in der Einsatznachsorge. 9 Beziehung zu anderen Vorhaben Zwischen dem Umsetzungsprojekt und den Parallelprojekten Primäre und Sekundäre Prävention im Einsatzwesen bestand und besteht im Rahmen von Veranstaltungen und Kongressen, auf den halbjährlich stattfindenden Arbeitskreissitzungen sowie in Form von Rückmeldung regelmäßig ein enger Austausch. 10 Bestelladresse Projekt Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) Projekt Netzwerk psychosoziale Notfallversorgung Breitscheidstr Magdeburg Tel.: +49 (0) Web: thomas.hering@sgw.hs-magdeburg.de 58

62 Literaturverzeichnis 11 Literatur Alcala-Toca, F. (1988). Stress bei der Policia Municipal in Spanien. Veröff. Diss., Technische Universität, München. Barth, J., Bengel, J., Frommberger, U. & Helmerichs, J. (2001): Psychologische Nachsorgeangebote Erfahrungen aus der Einsatznachsorge in Eschede. In Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.), Psychologische Vor- und Nachsorge für Beschäftigte von Berufsgruppen, die mit Notfallsituationen konfrontiert sind. Fachgespräch vom 15. Juni 2000 (Tagungsband 120) (S ). Bremerhaven: Wirtschaftsverlag. Beerlage, I. (2004a). Strukturelle Voraussetzungen eine koordinierten psychosozialen Notfallversorgung. Vortrag gehalten anlässlich des Workshops Koordination in Großschadenslagen an der AKNZ. Bad Neuenahr Ahrweiler, November Beerlage, I. (2004b). Strukturelle Voraussetzungen einer koordinierten psychosozialen Notfallversorgung. Vortrag gehalten anlässlich des Workshops "Koordination in Großschadenslagen" an der AKNZ. Bad Neuenahr-Ahrweiler November. Beerlage, I. (2004c). Vernetzung und strukturelle Einbindung psychosozialer Notfallversorgung auf unterschiedlichen Ebenen. Vortrag gehalten anlässlich der Delegiertenkonferenz des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) Fachgruppe Notfallpsychologie. Bad Honnef 20.November. Beerlage, I. (2004d). Zur Organisation psychosozialer Notfallversorgung: Strukturelle Einbindung, Qualitätssicherung sowie Vernetzung der Akteure und Handlungslogiken. Vortrag gehalten anlässlich der Tagung des Netzwerk Trauma-Hilfe. Nürnberg, 20. November Beerlage, I. & Hering, T. (2004a). Ergebnisse der Auswertung von Interviews mit Koordinierungsexperten der Großschadenslagen. Vortrag gehalten anlässlich des Workshops Koordination in Großschadenslagen an der AKNZ. Bad Neuenahr Ahrweiler, November Beerlage, I. & Hering, T. (2004b). Psychosoziale Notfallversorgung in Deutschland Koordinierung und Initiativen auf Bundesebene. Erstens: Koordination in der Großschadenslage. Vortrag gehalten anlässlich der Jahrestagung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT). Wien September Beerlage, I., Hering, T. & Nörenberg, L. (2004a). Entwicklung von Standards und Empfehlungen für ein Netzwerk zur bundesweiten Strukturierung und Organisation psychosozialer Notfallversorgung. Abschlussbericht 31. Juli Magdeburg: Hochschule Magdeburg-Stendal (FH). Beerlage, I., Hering, T. & Nörenberg, L. (2004b). Standardisierung, strukturelle Einbindung und Vernetzung. Schritte auf dem Weg zu einer Koordinierten Psychosozialen Notfallversorgung nicht nur im Katastrophenfall. Vortrag gehalten anlässlich der Wissenschaftlichen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP). Gesundheit Wirtschaftlichkeit und Gerechtigkeit. Magdeburg, September Beerlage, I., Hering, T. & Nörenberg, L. (2004c). Vernetzung und strukturelle Einbindung psychosozialer Notfallversorgung auf unterschiedlichen Ebenen. Vortrag gehalten anlässlich der Workshop-Tagung des Bundesverbandes der Unfallkassen (BUK)/TIK- Trauma. Bad Hersfeld Oktober. Beerlage, I., Hering, T. & Schmidt, J. M. (2003a). Entwicklung von Standards und Empfehlungen für ein Netzwerk zur bundesweiten Strukturierung und Organisation psychosozialer Notfallversorgung. Erster Zwischenbericht März Magdeburg. 59

63 Literaturverzeichnis Beerlage, I., Hering, T. & Schmidt, J. M. (2003b). Entwicklung von Standards und Empfehlungen für ein Netzwerk zur bundesweiten Strukturierung und Organisation psychosozialer Notfallversorgung. Zweiter Zwischenbericht Juni Magdeburg. Beerlage, I. & Nörenberg, L. (2004). Psychosoziale Notfallversorgung in Deutschland Koordinierung und Initiativen auf Bundesebene. Zweitens: Strukturelle Einbindung und Vernetzung psychosozialer Notfallversorgung. Vortrag gehalten anlässlich der Jahrestagung der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT). Wien September Beermann, B. (1993). Frauen und Männer im Wechselschichtdienst. Belastung, Beanspruchung und Beanspruchungsfolgen bei Nacht- und Schichtarbeit. Veröff. Diss., Universität, Oldenburg. Beermann, B. & Nachreiner, F. (1992). Zur Frage differentieller Effekte von Nacht- und Schichtarbeit bei Frauen und Männern. Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, 46 (4), Bengel, J. (Hrsg.). (2004). Psychologie in Notfallmedizin und Rettungsdienst (2. Aufl.). Berlin: Springer. Bengel, J., Singer, S. & Kuntz, V. (1997). Psychische Belastungen des Rettungspersonals. In J. Bengel (Hrsg.), Psychologie in Notfallmedizin und Rettungsdienst (S ). Berlin: Springer. Bock, O. (2003). Das Betreuungskonzept für Polizeibeamte der Landespolizei Schleswig- Holstein. Frankfurt am Main: Verlag für Polizeiwissenschaft. Bonitz, D., Hedden, I., Grzech-Sukalo, H. & Nachreiner, F. (1989). Zur Klassifikation und Analyse unterschiedlicher Schichtsysteme und ihrer psychosozialen Effekte. Teil 1: Differentielle Effekte bei unterschiedlicher Rotationsdauer und richtung. Zeitschrift für Arbeitswissenschaft, 43 (1), Bosold, C., Ohlemacher, T., Kirchberg, W. & Lauterbach, O. (2002). Polizei im Wandel. Das Erhebungsinstrument der standardisierten Befragung der Vollzugsbeamtinnen und beamten der niedersächsischen Polizei 2001 (KFN-Forschungsberichte Nr. 86). Hannover: Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen. Brown, J., Cooper, C. & Kirkcaldy, B. D. (1996). Occupational stress among senior police officers. Berufsstress bei älteren Polizeibeamten. British Journal of Psychology, 87, Bruns, G., Bernt, P. & Röhrig, L. (1988). Stress- und Verhaltensmanagement im Polizeidienst. In G. Romkopf, W. D. Fröhlich & I. Lindner (Hrsg.), Forschung und Praxis im Dialog. Entwicklungen und Perspektiven. Bericht über den 14. Kongress für Angewandte Psychologie. Bonn: Deutscher Psychologen Verlag. Buchmann, K. E. (2000). Einführung und Institutionalisierung des Konzeptes Erste Hilfe für die Seele. Dargestellt am Beispiel der Polizei, Rettungsorganisationen und Geldinstituten. In G. Perren-Klingler (Hrsg.), Debriefing Erste Hilfe durch das Wort. Hintergründe und Praxisbeispiele (S ). Bern: Haupt. Buchmann, K. E. & Hermanutz, M. (2003). Der Umgang mit psychisch auffälligen Personen. In F. Stein (Hrsg.), Grundlagen der Polizeipsychologie (S ). Göttingen: Hogrefe. Bundesverwaltungsamt (BVA), Zentralstelle für Zivilschutz Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) (Hrsg.). (2003). Neue Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland (Schriftenreihe WissenschaftsForum Band 4). Bonn: Eigenverlag. Busch, C., Felder, M., Wirtenberger, M., Pircher, C., Geser, W., Korunka, C., Weiss, A., Zauchner, S., Kafka-Lützow, A., Meier, K. & Kirchler, E. (1998). Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie. In J. Glück, O. Vitouch, M. Jiraski & B. Rollett (Hrsg.), 60

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70 Anhang Anhang 1 Protokoll der Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Bundes in Bonn Bad- Godesberg am 13. und 14. September

71 Inhaltliches Protokoll der vierten Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Bundes am 14. September 2004 Inhaltliches Protokoll der vierten Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Bundes am 14. September 2004 Protokoll des vierten Treffens des Projektbegleitenden Arbeitskreises auf Bundesebene Netzwerk-Projekt am 14. September Ort: Bonn Bad-Godesberg Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Zeit: 9:00-13:00 Teilnehmer: Siehe Teilnehmerliste im Anhang 1. Überblick Das vierte Treffen der Projektbegleitenden Arbeitskreise auf Bundesebene der Forschungsprojekte Primäre und Sekundäre Prävention sowie Netzwerk psychosoziale Notfallversorgung fand am 13. und 14. September 2004 im BBK, Bonn Bad-Godesberg statt. Während des zweiten Tages wurden die Endergebnisse des am 31. Juli 2004 abgeschlossenen Netzwerk-Projekts vorgestellt. Der Schwerpunkt bei der Ergebnispräsentation durch die Projektgruppe lag auf den Ergebnissen und Empfehlungen der 20-monatigen Arbeit. In Kenntnis der teilweise langwierigen politischen Entscheidungsprozesse zum einen und in Erwartung wertvoller Anregungen für die zukünftige Arbeit des Nachfolge-Forschungsprojekts zum anderen, das sich mit der Erarbeitung von Umsetzungsrahmenplänen für ausgewählte Empfehlungen beschäftigen wird, wurde der Diskussion der Empfehlungen ein großer Stellenwert eingeräumt. Die Diskussion mündete in ein abschließendes Votum des Arbeitskreises, mit der Umsetzung der Empfehlungen zeitnah zu beginnen. Bereits im Vorfeld des Abschlusses der Netzwerkprojektes wurde deutlich, dass bestimmte Empfehlungen im Ergebnis des Netzwerkprojekts relativ zügig in konkrete Umsetzungspläne transferiert werden könnten, andere aber zunächst auf der Ebene politischer Entscheidungsträger zu diskutieren sind. Diese Prozesse sollten durch das Nachfolgeprojekt Netzwerk psychosoziale Notfallversorgung Umsetzungsrahmenpläne in enger Abstimmung mit Schlüsselpersonen und -Institutionen begleitet werden. Es wurde begrüßt, kommunikative Strukturen weiterhin zu pflegen und zu nutzen, die aus der Initiative der bisherigen Arbeit des BBK und des Netzwerkprojektes heraus entstanden sind, wie z.b. der Projektbegleitende Arbeitskreis und die Länderarbeitskreise in Berlin und Sachsen-Anhalt. 2. Ergebnisvorstellung und hinzukommende Beratungsaufgaben des Arbeitskreises Nach der Präsentation der wichtigsten Ergebnisse des Netzwerkprojekts, bei der der Fokus auf den zukünftigen Aufgaben und den möglichen Formen der Umsetzung der Empfehlungen auf Bundes- und Landesebene, auf der Ebene der Kreise und Kreisfreien Städte sowie innerhalb der BOS lag, wurde zunächst klärend erörtert, mit welcher Zielstellung die Diskussion geführt werden solle. Unklar war insbesondere, ob die vorgelegten Empfehlungen zur bundesweiten Strukturierung der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) von Seiten des Arbeitskreises noch modifiziert werden könnten, ob sie kommentiert und bewertet werden 1 sollten im Hinblick auf folgende Umsetzungsprozesse, oder ob diese eine "Beschlussvorlage" darstellten. Insbesondere wurde die an den projektbegleitenden Arbeitskreis herangetragene Aufforderung erkennbar, über die Forschungsbegleitung hinaus in die Politikberatung einzumünden, wobei seitens des BBK noch einmal darauf hingewiesen wurde, dass der Arbeitskreis kein Beschlussgremium, sondern ein Beratungsgremium sei. Die Arbeitskreismitglieder nahmen deutlicher als in den vorausgegangenen Sitzungen die Notwendigkeit wahr, sich mit ihren entsendenden Behörden und Organisationen in bezug auf ihre eigene Stellungnahme abzustimmen. Von Seiten des Auftraggebers und durch das Projektteam wurde hervorgehoben, dass es sich bei den Forschungsergebnissen um Empfehlungen handele, die auf der Grundlage der Untersuchung, der Überlegungen, Erfahrungen und Expertise zahlreicher, bereits in der Strukturierung, Vernetzung und Durchführung der PSNV tätiger Personen entwickelt wurden. Diese Empfehlungen seien zwar als endgültige Ergebnisse des Forschungsdurchganges anzusehen, jedoch werden für ihre anstehende Umsetzung, die letztlich in weiten Teilen auf der Ebene der Bundesländer in Angriff zu nehmen sei, erhebliche Freiheitsgrade ebenso wie ein mehr oder weniger großer Konkretisierungsbedarf gesehen. Auch wurde von Seiten des Forschungsprojektes ausdrücklich hervorgehoben, dass diese Empfehlungen zunächst den Rahmen für zu entwickelnde Umsetzungspläne darstellten. Insofern sollte die Diskussion auch das Ziel verfolgen, Prioritätensetzungen vorzunehmen und dringliche Handlungsbedarfe aus der Sicht der Bundes-Arbeitskreismitglieder zu formulieren, die mittelfristig die Erarbeitung von Umsetzungsschritten erfordern, aber auch zu einer Klärung offener Fragen auf Seiten der Arbeitskreismitglieder beitragen. Durch den Leiter des Zentrums Krisenmanagement im BBK, Herrn Dr. Tiesler, der an der Diskussion teilnahm, wurde zunächst der weitere Umgang mit den abschließenden Empfehlungen des Forschungsprojekts seitens des Auftraggebers Bundesinnenministerium erläutert. Der Endbericht werde dabei erst einmal an die Mitglieder der Arbeitskreise Feuerwehr, Rettungswesen, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung (AK V) und Innere Sicherheit (AK II) der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder weitergegeben. Hier erfolge die weitere Diskussion hinsichtlich der Möglichkeiten einer Umsetzung bestimmter Empfehlungen in den Bundesländern. Von Seiten des Bundes kann eine potenzielle Umsetzung der Empfehlungen, die auf Länderebene erfolgen würde, lediglich durch den Vorschlag an die Länderinnenressorts beschleunigt werden, die Ergebnisse des Forschungsprojekts anzunehmen. Die Länder könnten sich auf eine gemeinsame Annahme einzelner Empfehlungen verständigen, bleiben aber sowohl in der Umsetzung als auch in grundsätzlichen Entscheidungen hinsichtlich einzelner Empfehlungen frei. Im Arbeitskreis wurden anschließend hauptsächlich drei Bereiche der Empfehlungen durch die Arbeitskreismitglieder kritisch diskutiert: 1. die Koordinierungsstruktur der PSNV in der Großschadenslage, 2. die Umsetzung des Akkreditierungsausschusses und 3. die weiteren Schritte, bestimmte Empfehlungen umzusetzen. Koordinierungsstruktur Hinsichtlich der Empfehlungen zur Koordinierungsstruktur wurde Klärungsbedarf zum einen deutlich bei der Definition und Besetzung einzelner Koordinationsfunktionen und dem Stellenwert der PSNV-Managementfunktionen, zum anderen bei der Benennung einzelner Kom- 2

72 Inhaltliches Protokoll der vierten Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Bundes am 14. September 2004 Inhaltliches Protokoll der vierten Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Bundes am 14. September 2004 ponenten der Koordinierungsstruktur, insbesondere der Betreuungsstellen. Weiter wurde die erforderliche Qualifikation der Leiter PSNV kontrovers diskutiert. Insbesondere Vertreter der BOS bewerteten die vorgeschlagene Koordinierungsstruktur in der GSL durch ihre Anlehnung an die Leitungsstrukturen im Katastrophenschutz als sehr hilfreich. Sie erwarten im Unterschied zu Vertretern von PSNV-Anbietersystemen eher Synergieeffekte und sehen in ihr eine deutliche Vereinfachung der bisherigen Praxis. Von Seiten einzelner PSNV-Anbietersysteme mit teilweise bereits aufgebauten internen Koordinationsstrukturen wird allerdings auch befürchtet, dass sie weniger eigenverantwortlich und selbständig die PSNV in der Großschadenslage gestalten können. Sie kritisierten, dass von dritter Seite Aufgaben und Prioritäten festgelegt werden könnten, die eine geeignete und bedarfsgerechte Betreuung von betroffenen Opfern, Angehörigen sowie Einsatzkräften erschweren könnten. Von Seiten des Forschungsprojektes wurde unter dem Verweis auf das beschriebene Qualifikationsprofil der Managementfunktionen versucht, diese Befürchtungen zu entkräften. Alle beschriebenen Leitungsfunktionen der PSNV in der Großschadenslage würden neben einer Grundqualifikation als Psychosoziale Fachkraft bzw. als Mental-Health- Professional eine anerkannte Zusatzausbildung aufweisen, die sie befähigt, PSNV zu koordinieren. Hier wurde im Dienste der bundeseinheitlichen Vorgehensweise in der Koordination eine zentrale Qualifizierung an der AKNZ vorgeschlagen. Voraussetzung sei die Klärung notwendiger rechtlicher Rahmenbedingungen auf Landesebene. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wäre z.b. der Vorschlag des Bundesinnenministeriums an die Vertreter der Länderinnenressorts (AK V / AK II) möglich, die im Ergebnis des Netzwerk-Projekts entwickelten Empfehlungen, etwa hinsichtlich der PSNV-Struktur in der Großschadenslage, der Qualifizierung landeseigener PSNV-Management-Kräfte, der Einrichtung einer PSNV- Zentralstelle/Landesbeauftragte, sowie der Akkreditierung von Anbietern, anzunehmen. Kritisch betrachtet wurde auch die in den Empfehlungen verwendeten Bezeichnungen Betreuungsabschnitt und Betreuungsstelle. Der Begriff Betreuung habe im Katastrophenschutz eine andere Bedeutung und könne z.b. für Mitglieder der SEGen Betreuung verwirrend sein. Innerhalb der Polizei werde dagegen aber bei Bedarf ein Einsatzabschnitt Betreuung eingerichtet, in dem vergleichbare Aufgaben zu erfüllen sind, wie in der Betreuungs-Struktur in den Empfehlungen. Diese Bedenken werden seitens des Forschungsprojektes aufgenommen und im Zuge der folgenden Arbeitsschritte näher differenziert. Weitere Anmerkungen von Seiten des Arbeitskreises im Kontext der vorgeschlagenen Koordinierungsstruktur und der beschriebenen Managementfunktionen in der Großschadenslage bezogen sich auf die Qualifikation von Leitern PSNV, hauptsächlich aber darauf, dass aus Sicht von Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin sowie von ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten der Leiter PSNV die Befähigung zur Heilkunde aufweisen müsse. Betont wurde dabei, dass dies insbesondere hinsichtlich haftungsrechtlicher Verantwortungsübernahme bei Langzeitkomplikationen wegen unangemessener, nicht rechtzeitiger oder unterlassener Behandlung notwendig sei. In den Empfehlungen des Forschungsprojekts ist als Grundqualifikation für den Leiter PSNV eine Mental-Health- Professional-Qualifikation im weiteren Sinne vorgeschlagen, d.h. dass neben MHP im engeren Sinne, Ärzten und Psychologien, auch dem skandinavischen, amerikanischen und israelischen Standard folgend andere Berufsgruppen mit nachweisbarem Ausbildungsschwerpunkt in den Fächern Psychiatrie, Klinische Psychologie, insbesondere Psychotraumatologie die entsprechende Befähigung zuerkannt werde. Aus der Sicht des Forschungsprojekt kann diese in den Empfehlungen vorgeschlagene Grundqualifikation als hinreichend für das erhobene Aufgabenspektrum angesehen werden. Ein Leiter PSNV wäre demnach in der Lage, ohne Individual-Diagnostik im Sinne des PsThG zu betreiben, einen Bedarf an psycho(trauma)therapeutischer Kompetenz zu erkennen und entsprechend qualifizierte Maßnahmen durch Beauftragung und Weiterverweisung einzuleiten. Auch Mitglieder des Arbeitskreises aus dem breiten Spektrum der Psychosozialen Akuthilfen (Krisenintervention, Notfallseelsorge, Einsatznachsorge) teilten diese Ansicht und stützen die Empfehlungen im Abschlussbericht. Ein abschließendes, unstrittiges Votum wurde hinsichtlich der Grundqualifikation von Leitern PSNV zunächst nicht abgegeben. Rückmeldungen nach Rücksprache mit den entsendenden Organisationen sollten in nächster Zeit erfolgen. Qualitätssicherung Zur Sicherung der Qualität psychosozialer Angebote in der Großschadens- und Katastrophenlage wurde vom Forschungsprojekt vorgeschlagen, Curricula von Aus-, Fort- und Weiterbildungen im Bereich der PSNV nach bundeseinheitlich vereinbarten, wissenschaftlichen Kriterien zu bewerten und die Eignung von Anbietern aufgrund einer nachgewiesenen, anerkannten Ausbildung zu bescheinigen. Die Prüfung von Curricula der PSNV solle dabei durch den vorgeschlagenen Akkreditierungsausschuss erfolgen. Eine Akkreditierung von Curricula ist Voraussetzung der Anerkennung der Qualifikation ihrer Absolventen. Im einzelnen bewertet der Akkreditierungsausschuss die Inhalte und Methodik von Aus-, Fort- und Weiterbildungen in der PSNV. Für die Leiter PSNV und organisatorischen Leiter PSNV in der Großschadenslage aber auch die Landesbeauftragten im Vorfeld einer Großschadenslage werde die Einschätzung der Qualifikation einzelner Anbieter hinsichtlich Beauftragung und Ausnahme in die Anbieter-Datenbank dadurch erheblich erleichtert. Von Personen, die bereits in Großschadenslagen die PSNV koordinierten, wurden die Schwierigkeiten, die Qualifikation von Anbietern PSNV einzuschätzen, im Rahmen der vom Forschungsprojekt durchgeführten Interviews deutlich betont. Die Sicherheit, Qualifikationen durch akkreditierte Anbieter voraussetzen zu dürfen, wurde begrüßt 1. Bereits im März wurden dem Arbeitskreis Überlegungen zur Einrichtung eines Akkreditierungsausschuss vorgetragen. Sie wurden mit großem Interesse aufgenommen und in unterschiedlichen Zusammenhängen diskutiert. Teilweise wurden Ergebnisses dieses Diskussionsprozesses dem Projekt rückgemeldet und fanden Eingang in konkretere Fassungen des ersten Vorschlages. Die mögliche Zusammensetzung des Ausschusses wurde vor dem Hintergrund der Frage, ob psychosoziale Akutintervention Ausübung von Heilkunde sei, kurz kontrovers, jedoch nicht abschließend diskutiert. Es wurde aber angemerkt, dass die Vertretung von Berufs- und Verbandsinteressen im Akkreditierungsausschuss als berechtigt anzusehen sei und stärker als nur mit beratender Funktion zu integrieren sei. 1 Anmerkung: Die wiederholt aufgetretene Beteiligung als ungeeignet eingeschätzter Anbieter sowie sogenannte Selbstbeauftragungen (z.t. auch von sektennahen Organisationen) wurden in den durchgeführten Interviews deutlich als eine Barriere für die angemessene Koordinierung der PSNV in der Großschadenslage und die Bereitstellung geeigneter Anbieter gewertet. 3 4

73 Inhaltliches Protokoll der vierten Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Bundes am 14. September 2004 Inhaltliches Protokoll der vierten Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Bundes am 14. September 2004 Nachfolgeprojekt "Umsetzungsrahmenpläne" Mit Beginn 1. August 2004 wurde die Projektgruppe durch das BBK mit der Durchführung eines Anschlussprojektes beauftragt. Im Überblick wurden die Zielstellungen des Nachfolge- Projekts vorgestellt. Zentrale Ziele dieses Projekts sind zum einen, Umsetzungsschritte z.b. auf der Ebene der Modellbundesländer Berlin und Sachsen-Anhalt beratend und wissenschaftlich zu begleiten, zum anderen sollen Rahmenpläne für die Umsetzung ausgewählter Empfehlungen des Netzwerk-Projekts entwickelt werden. Darüber hinaus ist beabsichtigt, im Unterschied zur Zielgruppenbestimmung des abgeschlossenen Projektes die Einsatzkräfte der Polizei und die Struktur der polizeilichen Gefahrenabwehr in die Strukturierung Psychosozialer Notfallversorgung sowie in die Umsetzung ausgewählter Empfehlungen einzubeziehen. Im Rahmen der Planungen zum Bevölkerungs- und Katastrophenschutz bei der Vorbereitung auf die Fußball-WM im Jahr 2006, werden ebenfalls Schritte zur Strukturierung und Koordinierung der PSNV in der Großschadenslage, aber auch die Qualifizierung einer angemessenen Anzahl von Nachsorgekräften sowohl für potenzielle Opfer und ihre Angehörigen sowie für potenziell betroffene Einsatzkräfte der polizeilichen und nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr eingeleitet. Die Empfehlungen des Forschungsprojekts wurden teilweise bereits in Planungen zur Sicherstellung einer angemessenen PSNV-Struktur für Besucher der Fußball-WM 2006 Eingang berücksichtigt. Eine Reihe getroffener Vereinbarungen erfolgte jedoch unabhängig davon. Die Chancen, bereits abgeschlossene Planungs- und Umsetzungsschritte für die PSNV während der Fußball-WM 2006 zu modifizieren, wird als gering eingeschätzt. Die Arbeit des Forschungsprojekts Netzwerk Umsetzungsrahmenpläne auf der Bundesebene wird also stärker bei der Beschreibung von Umsetzungsschritten, die noch in Angriff genommen werden müssen, liegen. Eine enge Abstimmung zwischen dem Projekt und dem BBK ist als eine wesentliche Voraussetzung anzusehen. Durch die Mitglieder des Arbeitskreises wurde zudem deutlich zum Ausdruck gebracht, dass eine einheitliche Abfrage und systematische Erfassung verfügbarer Angebote und koordinierender Kompetenzen in naher Zukunft erfolgen sollte. Die Ergebnisse der Abfrage wären in eine Datenbankstruktur zu integrieren. Vorschläge für die Struktur einer PSNV-Datenbank sind ein Gegenstand im Abschlussbericht Netzwerkprojektes. Die im Rahmen der Arbeitskreissitzung vorgestellte Struktur von denis solle dabei gewinnbringend genutzt werden. Auf der Ebene der Bundesländer wird angestrebt, die bisherigen Vernetzungsschritte fortzusetzen und weiter zu begleiten Damit aber dennoch die Chance bestehe, zentrale Empfehlungen (Struktur in der Großschadenslage und im Vorfeld, Managementfunktionen, Qualitätssicherung sowie eine Informations- und Kommunikationsplattform PSNV) in naher Zukunft umzusetzen, wie durch den Arbeitskreis begrüßt, wurde an die Vertreter des BBK appelliert, die Empfehlungen des Berichts in einer der nächsten Sitzungen von AK II und AK V der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder vorzustellen. Aus dem AK II und AK V heraus bestünde die Chance, Informationen in alle Bundesländer an zentrale Stelle zu geben. Eine Zusammenarbeit des Folgeprojekts mit dem bisherigen projektbegleitenden Arbeitskreis auch in Zukunft wurde von beiden Seiten gewünscht. Es wurde vorgeschlagen, durch ein einheitliches Votum eine Grundlage für die weitere Entwicklung und Umsetzung der Empfehlungen des Netzwerkprojekts zu schaffen: Professor Dr. Dr. Bengel schlägt folgenden Wortlaut vor. Votum: 1. Der durch das BBK einberufene Projektbegleitende Arbeitskreis begrüßt die mit dem Abschlussbericht vorgelegten Empfehlungen des Netzwerkprojekts als wertvolle Empfehlungen sowie als fundierte Arbeitsgrundlage für bereits begonnene bzw. in Angriff zu nehmende Planungen im Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung. 2. Mit der Umsetzung der Empfehlungen solle zeitnah begonnen werden. 3. Umsetzungsprozesse für eine, den Empfehlungen grundsätzlich folgende, qualitativ hochwertige, bundesweite PSNV-Struktur in Verantwortung der Bundesländer und der Bundesbehörden sollten durch eine breite Information der Länder, aller Verwaltungsebenen sowie der Behörden und Organisationen zu Inhalten des Abschlussberichtes des Netzwerk-Projekts forciert werden. 4. Der Bundes-Arbeitskreis wünscht die weitere Beteiligung als beratendes Gremium für das Folgeprojekt Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Umsetzungsrahmenpläne. Der Arbeitskreis schließt sich dem Votum geschlossen an. 3. Votum des Bundesarbeitskreises zum weiteren Vorgehen nach der Vorlage des Abschlussberichts des Netzwerk-Projekts Die abgeschlossene Arbeit des Forschungsprojekts wurde im projektbegleitenden Arbeitskreis ausdrücklich gewürdigt. Der Abschlussbericht wird in diesem Gremium als wichtige Arbeitsgrundlage für die Planung weiterer Schritte gewertet. Durch die Mitglieder des Arbeitskreises wurde aber auch darauf hingewiesen, dass aus diesem Gremium heraus nur wissenschaftliche und fachpraktische Beratung erfolgen könne. Im projektbegleitenden Arbeitskreis kann die Umsetzung der Empfehlungen des Netzwerk-Projekts nicht beschlossen werden; er kann aber im Sinne einer Begleitung den Umsetzungsprozess anregen und Hinweise auf notwendige Modifikationen im Vorgehen geben. 5 6

74 Anhang Anhang 2 Protokoll der Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises Berlin in Magdeburg am 30. November

75 Ort: Zeit: Protokoll des Treffens des Projektbegleitenden Arbeitskreises Berlin am Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) Breitscheidstr. 2 D Magdeburg Haus 1, Raum 1.27 (Konferenzraum) Uhr Tagesordnung 1. Begrüßung neuer Mitglieder im Arbeitskreis 2. Stand der politischen und fachlichen Entwicklungen nach der Formulierung und Vorstellung der Empfehlungen Ebene des Bundes Reaktionen von Behörden, Organisationen und Fachverbänden 3. PSNV-Entwicklungen in Berlin seit Juni 2004 (Berichte der Arbeitskreismitglieder) 4. Ergebnisse der Feuerwehrerhebung Pause 5. Vorstellung der Ziele und Vorhaben des Nachfolgeprojektes 6. Formulierung gemeinsamer nächster Umsetzungsschritte vor dem Hintergrund der Rahmenempfehlungen 1. Einleitung Das erste Treffen des Projektbegleitenden Arbeitskreises Berlins mit erweitertem Teilnehmerkreis im Rahmen des Forschungsprojektes Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Umsetzungsrahmenpläne fand am 24. November 2004 an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) statt. Da der Forschungsauftrag hinsichtlich der Zielgruppen erweitert wurde, über Einsatzkräfte der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr (Feuerwehr, Rettungsdienst und Technisches Hilfswerk) hinaus auf die Zielgruppe auf Einsatzkräfte der Polizeilichen Gefahrenabwehr, wurde dieser Veränderung mit einer Einladung von Vertretern von Polizei und BGS zum Projektbegleitenden Arbeitskreis Berlin Rechnung getragen. So konnten Vertreter der Landespolizei und des Bundesgrenzschutzpräsidiums Ost (auch zuständig für Berlin) zu dieser Arbeitskreissitzung begrüßt werden. Eine Erweiterung auf die Zielgruppe der polizeilichen Gefahrenabwehr erschien aus unterschiedlichen Gründen bei der Beschreibung eines bundesweiten Netzwerks Psychosoziale Notfallversorgung sowie bei der Planung von Umsetzungsschritten erforderlich und sinnvoll. Einerseits zeigen die Ergebnisse des am 31. Juli 2004 abgeschlossenen Forschungsvorhabens, dass es in den untersuchten Großschadenslagen z.t. vermeidbare Schnittstellenprobleme und Reibungsverluste beim Aufbau einer Nachsorgestruktur 1 für Einsatzkräfte insbesondere dann gab, wenn sowohl die polizeiliche als auch die nicht polizeiliche Gefahrenabwehr an der Abwicklung von Großschadensereignissen beteiligt waren. Unterschiedliche Organisationsformen und die unterschiedliche Dichte BOS-interner Einsatznachsorge-Angebote brachten bislang Schnittstellenprobleme und unterschiedliche Einsatznachsorge-Sicherstellungsgrade mit sich. Möglichkeiten einer organisationsübergreifenden Nachsorgestruktur wurden in diesen Schadenslagen aus unterschiedlichen, auch rechtlichen Gründen nicht in vollem Umfang ausgeschöpft. Durch eine Zielgruppenerweiterung wird daher auch erwartet, dass Möglichkeiten einer Kooperation und verzahnten Koordination der Einsatznachsorge unter gemeinsamer Nutzung vorhandener Nachsorge-Kapazitäten verstärkt ausgeschöpft werden. Andererseits ist nach der Auswertung von Interviews von vier Großschadenslagen in 2002 deutlich geworden, dass die Einsatznachsorge in der Polizei sowie im BGS institutionell anders eingebunden ist. Auch in dieser Hinsicht werden Impulse für die Psychosoziale Notfallversorgung bei (hauptamtlichen und ehrenamtlichen) Einsatzkräften der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr in den Arbeitskreisen erwartet. 2. Ablauf der Arbeitskreissitzung Übersicht Zunächst wurden die neuen Vertreter der polizeilichen Gefahrenabwehr im Arbeitskreis begrüßt; zentrale Ergebnisse des vorangegangenen Projekts wurden zusammengefasst, um daran anzuknüpfen. Neben der Information über die Inhalte und Ziele des laufenden Vorhabens war es Anliegen des Projektteams, die Mitglieder der Arbeitskreise über die aktuellen Entwicklungen auf der Ebene des Bundes nach Abschluss des ersten Netzwerkprojekts in Kenntnis zu setzen. In der anschließenden Diskussion wurden vorhandene Chancen für die Umsetzung einzelner Empfehlungen in Berlin dargelegt sowie eine Verständigung über realistische Umsetzungsschritte angezielt, die während der Projektlaufzeit bis Dezember 2005 vorbereitet werden können. Den Arbeitskreismitgliedern wurden darüber hinaus einige Ergebnisse der abgeschlossenen Nebenerhebung zu Belastungen und Gesundheit von Einsatzkräften der freiwilligen und Berufsfeuerwehren vorgestellt. Sie stellen ein erstes Zwischenergebnis des laufenden Projekts dar. Den Vertretern der polizeilichen Gefahrenabwehr wurde die Möglichkeit gegeben, über ihre Aktivitäten im Rahmen der Psychosozialen Notfallversorgung zu berichten. Dabei wurde sowohl über das Vorgehen innerhalb der Behörden als auch von Perspektiven einer organisationsübergreifenden Zusammenarbeit aus der Sicht der Polizeivertreter berichtet. 3. Die Empfehlungen des Netzwerkprojektes in der politischen Diskussion auf Bundes- und Länderebene Zu den Aufgaben des Forschungsprojektes Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung, das am 31. Juli 2004 abgeschlossen wurde gehörte es, Empfehlungen für eine bundesweite Struktur der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr abzuleiten. Diese Empfehlungen umfassten vor allem Überlegungen über strukturelle Voraussetzungen und politische Regelungen, die Vereinbarungen zur Organisation und Vernetzung auf Bundesebene sowie der Oberbehörden der Länderspitzen ermöglichen können. 2

76 Am 14. September 2004 wurden die Empfehlungen dem forschungsbegleitenden Arbeitskreis am BBK vorgestellt und anschließend diskutiert. Die Empfehlungen wurden in diesem Gremium ausdrücklich begrüßt, ihre zeitnahe Umsetzung wurde empfohlen. Auf der abschließenden Sitzung der gemeinsamen Arbeitsgruppe von AK V und AK II Opferbetreuung und Nachsorge im Zusammenhang mit Amoklagen am wurde eine Handlungsempfehlung für Akkreditierung, Sprachregelungen sowie Führungsstruktur im Ereignisfall in enger Anlehnung und in direkter Bezugnahme an die Netzwerk-Empfehlungen verabschiedet. Besonders hingewiesen wurde auf die Einrichtung von Landeszentralstellen bzw. der Berufung eines/einer Landesbeauftragten für Psychosoziale Notfallversorgung. AK V nimmt am die Empfehlungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe zur Kenntnis; Es erfolgt jedoch keine "zustimmende Kenntnisnahme". Gründe hierfür könnten in der Komplexität der vorgeschlagenen bundesweiten Struktur vermutet werden, in der bisher unklaren langfristigen Finanzierung und in z.t. fehlenden rechtlichen Regelungen hinsichtlich Qualitätsmanagement, Beauftragung und Integration der Psychosozialen Notfallversorgung als eigenes Fachgebiet bei der Koordinierung von Großschadenslagen. Von Seiten der polizeilichen Gefahrenabwehr wurde hier kommentierend hervorgehoben, dass die Empfehlungen die vorhandene Insellösung der Polizei hinsichtlich psychosozialer Notfallversorgung der Einsatzkräfte zu wenig berücksichtige und das hier noch ein großer Abstimmungsbedarf besteht. Im Kontext der Vorbereitungen zur Fußball-WM 2006 werden weitere Schritte erwogen. Eine große Nachfrage nach der Präsentation der Ergebnisse des Netzwerkprojektes von unterschiedlichen Organisationen und Behörden sowie von Anbietern Psychosozialer Notfallversorgung wird als Indikator für ein breites Interesse angesehen. Rückmeldungen signalisieren eine handlungsleitende Funktion der Empfehlungen als Umsetzungsrahmen (s. Handout der Präsentation in der Anlage). Auf dem Workshop Koordination in der GSL (Teilnehmer: PSNV-Koordinatoren früherer Großschadenslagen) an der AKNZ am 17.November 2004 wurden vor allem die Voraussetzungen für die Führungsfunktionen (Fachberater PSNV, Leiter PSNV, Führungsassistent PSNV, Leiter Koordinierungsstelle) sowie die Etablierung einer Task-Force/Schnelle Unterstützungsgruppe PSU diskutiert. Die Unterstützungsfunktion der Task-Force wurde konsensuell betont, während hinsichtlich der Voraussetzungen für die einzelnen Führungsfunktionen keine einheitliche Position erarbeitet werden konnte. Auf der Ebene der Länderspitzen scheint vorab noch ein erheblicher Informationsund Klärungsbedarf über Details zu existieren, dem kurzfristig noch Rechnung zu tragen wäre. In den Empfehlungen des Netzwerkprojekts war auch der Vorschlag zur Integration psychosozialer Anbieter in die Datenbanken denis I und II enthalten. Dazu fanden am 18.November 2004 Gespräche zwischen der Leiterin des Forschungsprojekts, der Leiterin des FB PSNV am BBK-K und dem Projektleiter von denis im BBK-K statt. Dabei wurde, wie auch schon während der Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises auf Bundesebene, eine Aufnahme psychosozia- 3 ler Angebote in denis II ausdrücklich begrüßt. Vereinbart wurde, dass durch das Forschungsprojekt, in Anlehnung an den bereits vorgestellten Erfassungsbogen für Angebote und Anbieter der Psychosozialen Notfallversorgung, ein vereinfachtes Abfrageinstrument erstellt wird und denis zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung gestellt wird. Von Seiten der AKNZ wurde auf einer Sitzung auf Einladung der Leiterin des FB PSNV im BBK-K den Ländern mit WM-Spielstätten angeboten, die Entwicklung von Ausbildungsstandards und -curricula für die Qualifizierung der vom Forschungsprojekt vorgeschlagenen Management-/Führungsfunktionen PSNV/PSU (Fachberater PSNV/PSU, Leiter und organisatorischer Leiter PSNV/PSU) zu steuern. Jedoch kann durch die AKNZ nicht die Qualifizierung für die Länder erfolgen. Die Verantwortung für die Durchführung der Qualifizierung wird also bei den Ländern belassen, diese werden jedoch im Rahmen der Unterstützungsfunktion (Neue Strategie) seitens des BBK Rahmencurricula zur Verfügung gestellt bekommen. Im Arbeitskreis wurde dieses Vorgehen begrüßt. Abzuwarten wären derzeit aber weitere Diskussionsvorlagen und curriculare Entwürfe von der AKNZ. Das Forschungsprojekt wird diesen Prozess durch die Nutzung der engen Kontakte zum BBK-K, Fachbereich PSNV und BBK-AKNZ begleiten. Auf der Ebene der Landesoberbehörden in Berlin, insbesondere der Senatoren für Inneres sowie Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, sollten nach Ansicht des Projektes baldmöglichst Vorbereitungen für die Einrichtung einer dauerhaften Landeszentralstelle bzw. die Berufung eines/einer Landesbeauftragten-PSNV getroffen werden, um die Schnittstelle zwischen Psychosozialer Notfall- und Regelversorgung zu schließen. Betont wurde in diesem Zusammenhang, dass der Projektbegleitende Arbeitskreis Berlin, in dem unterschiedliche Behörden und Organisationen vertreten sind, diesen Prozess unterstützen und als organisationsübergreifendes Interesse kommunizieren könne. 4. Ergebnisse der Feuerwehrerhebung Den Arbeitskreismitgliedern wurden die Ergebnisse der Nebenerhebung Belastungen und Belastungsfolgen in der freiwilligen und Berufsfeuerwehr vorgestellt. Im Unterschied zu den bisher getroffenen Aussagen, die in erster Linie deskriptiven Charakter hatten und grundlegende Annahmen beinhalteten, bildeten hier die empirisch relevanten Zusammenhänge Inhalt der Ausführungen. Insgesamt beteiligten sich 364 freiwillig und hauptberuflich tätige Einsatzkräfte der Feuerwehr aus Berlin und Sachsen-Anhalt an dieser Untersuchung. Die Ergebnispräsentation lehnt sich an die Ausführungen in den im Rahmen des Projektes entstandenen Diplomarbeiten von Dörthe Schulze und Dana Sonnenberg an, die einen entscheidenden Beitrag am Gelingen dieser Untersuchung leisteten. Ziel der Untersuchung war es, auch in Anlehnung an die Studie bei Einsatzkräften im Rettungsdienst, die 2003 durchgeführt wurde, die wissenschaftliche Diskussion zu Belastungen und Belastungsfolgen im Einsatzdienst um alltägliche und arbeitsorganisationsbezogene Kriterien zu erweitern. Von den Ergebnissen der Untersuchung sollten auch Hinweise auf einen Bedarf an primärer Prävention abgeleitet werden, also Maßnahmen zur Erhaltung der Belastbarkeit und zur Reduktion der Vulnerabilität in der Feuerwehr. 4

77 Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsorganisation einen bedeutenden Einfluss haben auf Indikatoren der individuellen Belastbarkeit und der subjektiven Gesundheit. Burnout stellt dabei offenbar einen Vorläufer langfristiger Gesundheitsstörungen dar. Daraus lässt sich ableiten, dass hochgradig ausgebrannte Einsatzkräfte eher gefährdet sind, ernsten gesundheitlichen Schaden nach extremen Einsätzen zu nehmen. Einsatzkräfte sind offenbar umso stärker ausgebrannt und zermürbt, je ungünstige ihre Arbeitsbedingungen sind, Abstimmungsprobleme insbesondere zwischen den unterschiedlichen Führungsebenen im Einsatz und im Wachalltag deutlich werden, Anweisungen und Aufträge missverständlich oder unklar sind oder eine Beteiligung an Entscheidungsprozessen innerhalb der Organisation als unzureichend wahrgenommen wird. Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der Arbeit in der Feuerwehr lassen sich also bereits als primäre Prävention langfristiger gesundheitlicher Störungen auffassen. Deutlich wurde darüber hinaus, dass aufgrund eines sehr geringen Kompetenz- und Wirksamkeitserlebens von Einsatzkräften in der Feuerwehr ein erheblicher Bedarf an modifizierter und erweiterter theoretischer und praktischer Aus- und Weiterbildung abgeleitet werden kann. Das trifft hauptsächlich für Einsatzkräfte in freiwilligen Feuerwehren zu, die in geringerem Ausmaß als Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehren wahrnehmen, etwas mit ihrer Arbeit zu bewirken. Im Arbeitskreis wurden diese Ergebnisse mit Interesse zur Kenntnis genommen, die Ableitungen seien nachvollziehbar. Es wird jedoch eingeschätzt, dass eine langfristige Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Feuerwehr wahrscheinlich mit hohen Kosten verbunden sein wird, die mit den vorhandenen Mitteln nicht gedeckt werden können. Bezogen z.b. auf eine höhere Anrechnung von Bereitschaftszeiten in der Dienststelle wurde Skepsis geäußert, ob das EU-Urteil, in dem eine vollständige Anrechnung auf die Arbeitszeit gefordert wird, überhaupt auf die deutsche Rechtslage übertragen wird. Dennoch können bestimmte Rahmenbedingungen geändert werden, das betrifft z.b. die stärkere Beteiligung von Einsatzkräften an Entscheidungsprozessen, eine Aufgabenrotation, die sich an den Fähigkeiten und Kenntnissen der Einsatzkraft orientiert sowie eine bessere Kommunikation zwischen den Führungsebenen in der Feuerwehr um z.b. Anregungen und Kritik besser nachvollziehen und berücksichtigen zu können. 5. Berichte aus dem Arbeitskreis Entwicklungsperspektiven der PSNV in Berlin Das laufende Forschungsvorhaben hat zum Ziel, Schritte der Umsetzung der vorgestellten Empfehlungen unter Klärung grundsätzlich offener Fragen in den Modellregionen zu begleiten. Zu den zentralen offenen Fragen mit erheblichem Diskussionsbedarf zählt auch die Einrichtung, Zusammensetzung und Befugnisse des Akkreditierungsausschusses mit dem Ziel der Qualitätssicherung sowie die strukturelle Einbindung der PSNV in die Koordinierung von Schadensereignissen und die Organisation und Vernetzung der PSNV im Vorfeld. Nicht alle Fragen betreffen Zuständigkeiten auf Länderebene. Einleitend wurden notwendige vorbereitende Entwicklungsschritte vorgestellt, die aus der Sicht des Forschungsprojekts Voraussetzung für eine Umsetzung der gegebenen Empfehlungen sein könnten. Dabei wurde insbesondere hervorgehoben, welche Aufgaben in den Ländern zu erfüllen wären. Zu diesen Aufgaben gehören z.b. die Einrichtung einer Landeszentralstelle PSNV bzw. die Benennung eines/er Landesbeauftragten PSNV, eine engere Zusammenarbeit mit dem Bereich Psycho- 5 engere Zusammenarbeit mit dem Bereich Psychosoziale Nachsorge für Opfer- und Angehörige. Bereits in einem weit fortgeschrittenen Stadium befinden sich die Bemühungen einer Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen und den Behörden im Land Berlin, dazu wurde in Berlin ein Arbeitskreis eingerichtet, der eine stärkere Nutzung von Synergieeffekten ermöglichen kann und Amtshilfeverfahren erleichtern hilft. Zudem fand im September 2004 ein Workshop statt, an dem die Feuerwehr Berlin, Hilfsorganisationen, der Berliner Krisendienst sowie das THW teilnahmen. Als Erfolg auf dem Weg hin zu einer engeren Kooperation bei der PSNV zwischen öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Organisationen kann die Planung gewertet werden, ein gemeinsames, also behörden- und organisationenübergreifendes Einsatznachsorgeteam aufzubauen. Die Ausbildung wurde bereits begonnen. Obwohl es offenbar große Fortschritte bei der Vernetzung zwischen Behörden und Organisationen bei der PSNV für Einsatzkräfte gibt, scheint es in diesem Bereich bisher keine enge Zusammenarbeit zwischen polizeilicher und nicht polizeilicher Gefahrenabwehr zu geben. Überlegungen mit dem Ziel einer engeren Kooperation werden zwar begrüßt, dennoch werden derzeit zunächst engere Kontakte auf der Arbeitsebene gewünscht, das heißt auch, dass die z.t. deutlich unterschiedliche Herangehensweise bei der Betreuung von Einsatzkräften im Ereignisfall, die auch in unterschiedlichen Strukturen organisiert wird, zunächst transparenter gemacht werden sollte. Zum Ausdruck gebracht wurde auch, dass dies einen sicheren rechtlichen Rahmen erfordert, insbesondere dann, wenn zukünftig auf eine bundesweite Vernetzung und strukturelle Einbindung der PSNV im Ereignisfall abgezielt werde. Dazu existieren bisher keine verbindlichen Regelungen was z.b. auch in der unterschiedlichen Abwicklung von Einsätzen deutlich wird. Vorrangig wurden intensivere Kontakte auf der Ebene der Einsatznachsorgeteams gewünscht, um insbesondere zu klären, wo Berührungspunkte bestehen und genutzt werden können. Zugleich würden die vom Forschungsprojekt vorgeschlagenen, nur vertikal zu steuernden Regelungen als Orientierungen in der weiteren Planung genutzt. Hier bedürfe es intensiverer Impulse, um die politischen Rahmenbedingungen im Land Berlin zu schaffen. Zugleich sollte intensiver seitens der jeweiligen (Modell-)Länder die Harmonisierung der PSNV-Führungstrukturen und strukturellen Einbindung in der GSL eingefordert oder betrieben werden, obwohl einige Skepsis an der Realisierbarkeit angemeldet wurde. Arbeitskreismitglieder konnten mit Beispielen aus Eschede und Überlingen belegen, dass eine geordnete Regelung in GSL nötig ist. Für den Behördenbereich wird dabei der Wunsch nach einer einheitlichen Einsatzbeschreibung von unterschiedlichen Qualifikationsstufen im Sinne einer Versorgungskette wahrgenommen. Zugleich seien Übergänge von der kurz-, mittel- und langfristigen Nachsorge mit den sich wandelnden Zuständigkeiten zu beschreiben. Das Projektteam verweist auf die Sprachregelungen und Strukturen in der GSL im Endbericht des Netzwerkprojektes. 6. Künftige Aufgaben der Arbeitskreismitglieder in Berlin Die nächsten Schritte des projektbegleitenden Arbeitskreises Berlin beziehen sich auf notwendige Umsetzungsschritte im Rahmen der Netzwerkempfehlungen. Eine Aufgabe wird die bereits genannte Zusammenführung von Opfer- und Angehörigenhilfe sein. Eine 6

78 innerhalb und zwischen den Ressorts "Innen" und "Gesundheit" verbindliche Abstimmung wäre ein erster Schritt dahin gern würde das Projektteam in einer ressortübergreifenden Runde seine Überlegungen vorstellen und mit den politisch Verantwortlichen die sich stellenden Fragen diskutieren. Die Vertreter im Arbeitskreis sprechen sich dafür aus, persönlich innerhalb der entsprechenden Ressorts auf Befassung mit den Zielen zu drängen. Als Lernfeld für die strukturelle Einbindung der PSNV in der GSL wurde die leider zeitgleich durchgeführte LÜKEX-Übung angesehen, die auch durch die Leiterin des Fachbereichs PSNV im BBK-K beobachtet werden konnte. Frau Dr. Helmerichs wird zur nächsten Arbeitskreissitzung gebeten, gemeinsame Erfahrungen auszuwerten und daraus resultierende Klärungsbedarfe und Aufgaben abzustimmen 7. Terminvereinbarung Das nächste Treffen des projektbegleitenden Arbeitskreises ist für den 1.März 2005 von Uhr an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) geplant. Bei der Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Landes Berlin wurde vorgeschlagen, zu diesem Termin eine gemeinsame Sitzung beider Länder-Arbeitskreise durchzuführen. Dieser Vorschlag wurde vom Länderarbeitskreis Sachsen-Anhalt begrüßt. Daher werden am 1. März 2005 beide Arbeitskreise auf einer gemeinsamen Sitzung tagen. Themenschwerpunkt wird die Koordination und Führungsstruktur PSNV in der Großschadenslage sein. Hierzu hat die Vertreterin den BBK-Zentrum Krisenmanagement, FB PSNV, Frau Dr. Helmerichs als Gastreferentin zugesagt. In wiefern Erfahrungen in der Nachsorge der deutschen Tsunami-Betroffenen einfließen werden, wird zu einem späteren Zeitpunkt geklärt. 7

79 Anhang Anhang 3 Protokoll der Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg am 24. November

80 Ort: Zeit: Protokoll des Treffens des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Landes Sachsen-Anhalt am Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) Breitscheidstr. 2 D Magdeburg Haus 1, Raum 1.27 (Konferenzraum) Uhr Tagesordnung 1. Begrüßung neuer Mitglieder im Arbeitskreis 2. Stand der politischen und fachlichen Entwicklungen nach der Formulierung und Vorstellung der Empfehlungen Ebene des Bundes Reaktionen von Behörden, Organisationen und Fachverbänden 3. PSNV-Entwicklungen in Sachsen-Anhalt seit Juni 2004 (Berichte der Arbeitskreismitglieder) 4. Ergebnisse der Feuerwehrerhebung Pause 5. Vorstellung der Ziele und Vorhaben des Nachfolgeprojektes 6. Formulierung gemeinsamer nächster Umsetzungsschritte vor dem Hintergrund der Rahmenempfehlungen 1. Einleitung Das erste Treffen des Projektbegleitenden Arbeitskreises des Landes Sachsen-Anhalt mit erweitertem Teilnehmerkreis im Rahmen des Forschungsprojektes Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Umsetzungsrahmenpläne fand am 24. November 2004 an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) statt. Da der Forschungsauftrag hinsichtlich der Zielgruppen erweitert wurde, über Einsatzkräfte der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr (Feuerwehr, Rettungsdienst und Technisches Hilfswerk) hinaus auf die Zielgruppe auf Einsatzkräfte der Polizeilichen Gefahrenabwehr, wurde dieser Veränderung mit einer Einladung von Vertretern von Polizei und BGS zum Projektbegleitenden Arbeitskreis Sachsen-Anhalt Rechnung getragen. So konnten Vertreter der Landespolizei und des Bundesgrenzschutzpräsidiums Mitte (auch Zuständig für Sachsen-Anhalt) zu dieser Arbeitskreissitzung begrüßt werden. Eine Erweiterung auf die Zielgruppe der polizeilichen Gefahrenabwehr erschien aus unterschiedlichen Gründen bei der Beschreibung eines bundesweiten Netzwerks Psychosoziale Notfallversorgung sowie bei der Planung von Umsetzungsschritten erforderlich und sinnvoll. Einerseits zeigen die Ergebnisse des am 31. Juli 2004 abgeschlossenen 1 Forschungsvorhabens, dass es in den untersuchten Großschadenslagen z.t. vermeidbare Schnittstellenprobleme und Reibungsverluste beim Aufbau einer Nachsorgestruktur für Einsatzkräfte insbesondere dann gab, wenn sowohl die polizeiliche als auch die nicht polizeiliche Gefahrenabwehr an der Abwicklung von Großschadensereignissen beteiligt waren. Unterschiedliche Organisationsformen und die unterschiedliche Dichte BOS-interner Einsatznachsorge-Angebote brachten bislang Schnittstellenprobleme und unterschiedliche Einsatznachsorge-Sicherstellungsgrade mit sich. Möglichkeiten einer organisationsübergreifenden Nachsorgestruktur wurden in diesen Schadenslagen aus unterschiedlichen, auch rechtlichen Gründen nicht in vollem Umfang ausgeschöpft. Durch eine Zielgruppenerweiterung wird daher auch erwartet, dass Möglichkeiten einer Kooperation und verzahnten Koordination der Einsatznachsorge unter gemeinsamer Nutzung vorhandener Nachsorge-Kapazitäten verstärkt ausgeschöpft werden. Andererseits ist nach Auswertung von Interviews von vier Großschadenslagen in 2002 deutlich geworden, dass die Einsatznachsorge in der Polizei und im BGS institutionell anders eingebunden ist. Auch in dieser Hinsicht werden Impulse für die Psychosoziale Notfallversorgung bei (hauptamtlichen und ehrenamtlichen) Einsatzkräften der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr in den Arbeitskreisen erwartet. 2. Ablauf der Arbeitskreissitzung Übersicht Zunächst wurden die neuen Vertreter der polizeilichen Gefahrenabwehr im Arbeitskreis begrüßt; zentrale Ergebnisse des vorangegangenen Projekts wurden zusammengefasst, um daran anzuknüpfen. Neben der Information über die Inhalte und Ziele des laufenden Vorhabens es Anliegen des Projektteams, die Mitglieder der Arbeitskreise über die aktuellen Entwicklungen auf der Ebene des Bundes nach Abschluss des ersten Netzwerkprojekts in Kenntnis zu setzen. In der anschließenden Diskussion wurden vorhandene Chancen für die Umsetzung einzelner Empfehlungen im Land Sachsen-Anhalt dargelegt sowie eine Verständigung über realistische Umsetzungsschritte angezielt, die während der Projektlaufzeit bis Dezember 2005 vorbereitet werden können. Den Arbeitskreismitgliedern wurden darüber hinaus einige Ergebnisse der abgeschlossenen Nebenerhebung zu Belastungen und Gesundheit von Einsatzkräften der freiwilligen und Berufsfeuerwehren vorgestellt. Sie stellen ein erstes Zwischenergebnis des laufenden Projekts dar. Den Vertretern der polizeilichen Gefahrenabwehr wurde die Möglichkeit gegeben, über ihre Aktivitäten im Rahmen der Psychosozialen Notfallversorgung zu berichten. Dabei wurde sowohl über das Vorgehen innerhalb der Behörden als auch von Perspektiven einer organisationsübergreifenden Zusammenarbeit aus der Sicht der Polizeivertreter berichtet. 3. Die Empfehlungen des Netzwerkprojektes in der politischen Diskussion auf Bundes- und Länderebene Zu den Aufgaben des Forschungsprojektes Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung, das am 31. Juli 2004 abgeschlossen wurde gehörte es, Empfehlungen für eine bundesweite Struktur der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr zu treffen. Diese Empfehlungen umfassten vor allem 2

81 Überlegungen über strukturelle Voraussetzungen und politische Regelungen, die Vereinbarungen zur Organisation und Vernetzung auf Bundesebene sowie der Oberbehörden der Länderspitzen ermöglichen können. Am 14. September 2004 wurden die Empfehlungen dem forschungsbegleitenden Arbeitskreis am BBK vorgestellt und anschließend diskutiert. Die Empfehlungen wurden in diesem Gremium ausdrücklich begrüßt, ihre zeitnahe Umsetzung wurde empfohlen. Auf der abschließenden Sitzung der gemeinsamen Arbeitsgruppe von AK V und AK II Opferbetreuung und Nachsorge im Zusammenhang mit Amoklagen am wurde eine Handlungsempfehlung für Akkreditierung, Sprachregelungen sowie Führungsstruktur im Ereignisfall in enger Anlehnung und in direkter Bezugnahme an die Netzwerk-Empfehlungen verabschiedet. Besonders hingewiesen wurde auf die Einrichtung von Landeszentralstellen bzw. der Berufung eines/einer Landesbeauftragten für Psychosoziale Notfallversorgung. AK V nimmt am die Empfehlungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe zur Kenntnis; Es erfolgt jedoch keine "zustimmende Kenntnisnahme". Gründe hierfür könnten in der Komplexität der vorgeschlagenen bundesweiten Struktur vermutet werden, in der bisher unklaren langfristigen Finanzierung und in z.t. fehlenden rechtlichen Regelungen hinsichtlich des Qualitätsmanagement, Beauftragung und Integration der Psychosozialen Notfallversorgung als eigenes Fachgebiet bei der Koordinierung von Großschadenslagen. Von Seiten der polizeilichen Gefahrenabwehr wurde hier kommentierend hervorgehoben, dass die Empfehlungen die vorhandene Insellösung der Polizei hinsichtlich psychosozialer Notfallversorgung der Einsatzkräfte zu wenig berücksichtige und das hier noch ein großer Abstimmungsbedarf besteht. Im Kontext der Vorbereitungen zur Fußball-WM 2006 werden weitere Schritte erwogen. Eine große Nachfrage nach der Präsentation der Ergebnisse des Netzwerkprojektes von unterschiedlichen Organisationen und Behörden sowie von Anbietern Psychosozialer Notfallversorgung wird als Indikator für ein breites Interesse angesehen. Rückmeldungen signalisieren eine handlungsleitende Funktion der Empfehlungen als Umsetzungsrahmen(s. Handout der Präsentation in der Anlage) Auf dem Workshop Koordination in der GSL (Teilnehmer: PSNV-Koordinatoren früherer Großschadenslagen) an der AKNZ am 17.November 2004 wurden vor allem die Voraussetzungen für die Führungsfunktionen (Fachberater PSNV, Leiter PSNV, Führungsassistent PSNV, Leiter Koordinierungsstelle) sowie die Etablierung einer Task-Force/Schnelle Unterstützungsgruppe PSU diskutiert. Die Unterstützungsfunktion der Task-Force wurde konsensuell betont, während hinsichtlich der Voraussetzungen für die einzelnen Führungsfunktionen keine einheitliche Position erarbeitet werden konnte. Auf der Ebene der Länderspitzen scheint vorab noch ein erheblicher Informationsund Klärungsbedarf über Details zu existieren, dem kurzfristig noch Rechnung zu tragen wäre. In den Empfehlungen des Netzwerkprojekts war auch der Vorschlag zur Integration psychosozialer Anbieter in die Datenbanken denis I und II enthalten. Dazu fanden am 18.November 2004 Gespräche zwischen der Leiterin des For- 3 schungsprojekts, der Leiterin des FB PSNV am BBK-K und dem Projektleiter von denis im BBK-K statt. Dabei wurde, wie auch schon während der Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreises auf Bundesebene, eine Aufnahme psychosozialer Angebote in denis II ausdrücklich begrüßt. Vereinbart wurde, dass durch das Forschungsprojekt, in Anlehnung an den bereits vorgestellten Erfassungsbogen für Angebote und Anbieter der Psychosozialen Notfallversorgung, ein vereinfachtes Abfrageinstrument erstellt und denis zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung gestellt wird. Von Seiten der AKNZ wurde auf einer Sitzung auf Einladung der Leiterin des FB PSNV im BBK-K den Ländern mit WM-Spielstätten angeboten, die Entwicklung von Ausbildungsstandards und -curricula für die Qualifizierung der vom Forschungsprojekt vorgeschlagenen Management-/Führungsfunktionen PSNV/PSU (Fachberater PSNV/PSU, Leiter und organisatorischer Leiter PSNV/PSU) zu steuern. Jedoch kann durch die AKNZ nicht die Qualifizierung für die Länder erfolgen. Die Verantwortung für die Durchführung der Qualifizierung wird also bei den Ländern belassen, diese werden jedoch im Rahmen der Unterstützungsfunktion (Neue Strategie) seitens des BBK Rahmencurricula zur Verfügung gestellt bekommen. Im Arbeitskreis wurde dieses Vorgehen begrüßt. Konkrete Vorabsprachen hinsichtlich der notwendigen Schritte für die Einrichtung von Ausbildungsangeboten Managementfunktionen PSNV sind bereits zwischen der BKS-Heyrothsberge und der Provinzialpfarrerin für Polizei- und Notfallseelsorge getroffen worden. Abzuwarten wären derzeit aber weitere Diskussionsvorlagen und curriculare Entwürfe von der AKNZ. Das Forschungsprojekt wird diesen Prozess durch die Nutzung der engen Kontakte zum BBK-K, Fachbereich PSNV und BBK-AKNZ begleiten. Auf der Ebene der Landesoberbehörden in Sachsen-Anhalt, insbesondere der Ministerien für Inneres sowie Gesundheit und Soziales, sollten nach Ansicht des Projektes baldmöglichst Vorbereitungen für die Einrichtung einer dauerhaften Landeszentralstelle bzw. die Berufung eines/einer Landesbeauftragten-PSNV getroffen werden, um die Schnittstelle zwischen Notfall- und Regelversorgung zu schließen. Betont wurde in diesem Zusammenhang, dass der Projektbegleitende Arbeitskreis des Landes Sachsen- Anhalt, in dem unterschiedliche Behörden und Organisationen vertreten sind, diesen Prozess unterstützen und als organisationsübergreifendes Interesse kommunizieren könne. 4. Ergebnisse der Feuerwehrerhebung Den Arbeitskreismitgliedern wurden die Ergebnisse der Nebenerhebung Belastungen und Belastungsfolgen in der freiwilligen und Berufsfeuerwehr vorgestellt. Im Unterschied zu den bisher getroffenen Aussagen, die in erster Linie deskriptiven Charakter hatten und grundlegende Annahmen beinhalteten, bildeten hier die empirisch relevanten Zusammenhänge Inhalt der Ausführungen. Insgesamt beteiligten sich 364 freiwillig und hauptberuflich tätige Einsatzkräfte der Feuerwehr aus Berlin und Sachsen-Anhalt an dieser Untersuchung. Die Ergebnispräsentation lehnt sich an die Ausführungen in den im Rahmen des Projektes entstandenen Diplomarbeiten von Dörthe Schulze und Dana Sonnenberg an, die einen entscheidenden Beitrag am Gelingen dieser Untersuchung leisteten. Ziel der Untersuchung war es, auch in Anlehnung an die Studie bei Einsatz- 4

82 kräften im Rettungsdienst, die 2003 durchgeführt wurde, die wissenschaftliche Diskussion zu Belastungen und Belastungsfolgen im Einsatzdienst um alltägliche und arbeitsorganisationsbezogene Kriterien zu erweitern. Von den Ergebnissen der Untersuchung sollten auch Hinweise auf einen Bedarf an primärer Prävention abgeleitet werden, also Maßnahmen zur Erhaltung der Belastbarkeit und zur Reduktion der Vulnerabilität in der Feuerwehr. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsorganisation einen bedeutenden Einfluss haben auf Indikatoren der individuellen Belastbarkeit und der subjektiven Gesundheit. Burnout stellt dabei offenbar einen Vorläufer langfristiger Gesundheitsstörungen dar. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass hochgradig ausgebrannte Einsatzkräfte eher gefährdet sind, ernsten gesundheitlichen Schaden nach extremen Einsätzen zu nehmen. Einsatzkräfte sind offenbar umso stärker ausgebrannt und zermürbter, je ungünstiger ihre Arbeitsbedingungen sind, je häufiger Abstimmungsprobleme insbesondere zwischen den unterschiedlichen Führungsebenen im Einsatz und im Wachalltag deutlich werden, Anweisungen und Aufträge missverständlich oder unklar sind oder eine Beteiligung an Entscheidungsprozessen innerhalb der Organisation als unzureichend wahrgenommen wird. Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen der Arbeit in der Feuerwehr lassen sich also bereits als primäre Prävention langfristiger gesundheitlicher Störungen auffassen. Deutlich wurde darüber hinaus, dass aufgrund eines sehr geringen Kompetenz- und Wirksamkeitserlebens von Einsatzkräften in der Feuerwehr ein erheblicher Bedarf an modifizierter und erweiterter theoretischer und praktischer Aus- und Weiterbildung abgeleitet werden kann. Das trifft hauptsächlich für Einsatzkräfte in freiwilligen Feuerwehren zu, die in geringerem Ausmaß als Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehren wahrnehmen, etwas mit ihrer Arbeit zu bewirken. Im Arbeitskreis wurden diese Ergebnisse mit Interesse zur Kenntnis genommen, die Ergebnisse seien nachvollziehbar. Es wird jedoch eingeschätzt, dass eine langfristige Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Feuerwehr wahrscheinlich mit hohen Kosten verbunden sein wird, die mit den vorhandenen Mitteln nicht gedeckt werden könnten. Bezogen z.b. auf eine höhere Anrechnung von Bereitschaftszeiten in der Dienststelle wurde Skepsis geäußert, ob das EU-Urteil, in dem eine vollständige Anrechnung auf die Arbeitszeit gefordert wird, überhaupt auf die deutsche Rechtslage übertragen wird. Dennoch können bestimmte Rahmenbedingungen geändert werden, das betrifft z.b. die stärkere Beteiligung von Einsatzkräften an Entscheidungsprozessen, eine Aufgabenrotation, die sich an den Fähigkeiten und Kenntnissen der Einsatzkraft orientiert sowie eine bessere Kommunikation zwischen den Führungsebenen in der Feuerwehr um z.b. Anregungen und Kritik besser nachvollziehen und berücksichtigen zu können. 5. Berichte aus dem Arbeitskreis Entwicklungsperspektiven der PSNV in Sachsen-Anhalt Das laufende Forschungsvorhaben hat zum Ziel, Schritte der Umsetzung der vorgestellten Empfehlungen unter Klärung grundsätzliche offener Fragen in den Modellregionen zu begleiten. Zu den zentralen offenen Fragen mit erheblichem Diskussionsbedarf zählt auch die Einrichtung, Zusammensetzung und Befugnisse des Akkreditierungsausschusses mit dem Ziel der Qualitätssicherung sowie die strukturelle Einbindung der PSNV in die Koordinierung von Schadensereignissen und die Organisation und Vernetzung der 5 PSNV im Vorfeld. Nicht alle Fragen betreffen Zuständigkeiten auf Länderebene. Die Beiträge aus dem Arbeitskreis bezogen sich auch daher auf die Entwicklungen im Land Sachsen-Anhalt, insbesondere die Vernetzung Dazu gehörten die Vorbereitung auf die Qualifizierung von Führungskräften der Feuerwehren für psychosoziale Fragen, bisherige Zusammenarbeit zwischen polizeilicher und nicht polizeilicher Gefahrenabwehr sowie die Erwartungen an die Ministerien für Inneres des Landes Sachsen-Anhalt sowie für Gesundheit und Soziales. Vertreter der polizeilichen Gefahrenabwehr berichteten einführend über die Aktivitäten innerhalb der Polizei und des BGS bei der psychosozialen Versorgung ihrer Einsatzkräfte im Ereignisfall und im Vorfeld. Die BKS Heyrothsberge erarbeitet derzeit in Zusammenarbeit mit dem Feuerwehrverband Qualifizierungsangebote für Führungskräfte der freiwilligen Feuerwehren in Sachsen-Anhalt. Über die genauen Aufgaben der Führungskräfte im Rahmen der PSNV bestehen derzeit keine Regelungen auf der Landesebene, die z.b. die Feststellung eines grundsätzlichen Bedarfs an PSNV durch Führungskräfte fordern. Von Seiten des Innenministeriums wird angemerkt, dass hier die Zuständigkeiten eher bei den Verantwortlichen in den Landkreisen gesehen werden. Die Qualifikation und damit verbundene Sensibilisierung von Führungskräften für psychosoziale Themen und Bedarfe wird als eine erleichternde Voraussetzung gesehen, die keiner zusätzlichen gesetzlichen Bestimmungen bedürfen. Realer Bedarf wird hinsichtlich der Einbindung des Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt gesehen, weil hier u.a. die Zuständigkeit für Opfer- und Angehörigennachsorge und alle Maßnahmen der langfristigen Nachsorge im Kontext psychotherapeutischer und psychosozialer Versorgung gesehen wird. Auch die Regelungen zur Einbindung Anbieter bei Schadensereignissen liegen im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums für Gesundheit und Soziales. Für die Umsetzung der vom abgeschlossenen Forschungsvorhaben getroffenen Empfehlungen bedarf es jedoch auch auf der Ebene der Innenministerien der Länder veränderter Regelungen. Das wird insbesondere dann deutlich, wenn z.b. Fragen zur Finanzierung und Implementierung landesweit geltender Regelungen zur Führungsstruktur PSNV im Katastrophenschutz in Großschadenslagen in Abstimmung mit den Kreisen und kreisfreien Städten in Angriff genommen werden. Vereinbarungen der Länder Ministerien des Innern mit den Gemeinden einerseits, mit den Ministerien des Innern anderer Bundesländer andererseits sind Voraussetzungen der länderübergreifenden Harmonisierung. Derzeit besteht zudem die Schwierigkeit, dass die Empfehlungen des Forschungsprojekt noch nicht in der Innenministerkonferenz diskutiert werden konnten. Von Seiten des AK II und AK V wären stärkere Impulse für eine Umsetzung der Empfehlungen in den Ländern wünschenswert. Voraussetzung sind allerdings die Positionierung der Länder und entsprechende Vereinbarungen in der Föderalismuskommission. In Sachsen-Anhalt könnte z.b. eine verbindliche Regelung für eine Einbindung der PSNV z.b. in die Katastrophenschutzpläne ein nächster Schritt sein Vor dem Hintergrund der aktuellen Bemühungen, auch ausgehend vom Ministerium des Innern Sachsen-Anhalts, psychosoziale Themen in die Führungskräfteausbildung und Katastrophenschutzschulungen aufzunehmen, erscheint das Ziel der Mehrheit der Mitglieder im Arbeitskreis durchaus realisierbar. Durch den Vertreter des Ministeriums des Innern wird dazu einschränkend angemerkt, dass Regelungen durch Verordnungen oder der Erlasse nur von ministerieller oder gesetzgeberischer Seite veranlasst werden können, was z.b. durch eine grundsätzliche Annahme der Empfehlungen des Forschungsprojekts im AK II und 6

83 AK V unterstützt werden könne. Vorgeschlagen werde zudem, zunächst bereits bestehende Vorgaben z.b. in der DV 100 umzusetzen, die u.a. einen Fachberater PSNV im Katastrophenstab/in der Einsatzleitung vorsehen. Vorgeschlagen werde daher, dass jede BOS in den jeweiligen Gliederungen zunächst eine Person aus ihren Reihen für die Aufgabe als Fachberater PSNV benennt, qualifiziert und dieses BOS-übergreifend kommuniziert. Psychosoziale Fragen in der Polizei werden derzeit zunächst durch den polizeiärztlichen Dienst für die eigenen Einsatzkräfte mit berücksichtigt. Der Vertreter des polizeiärztlichen Dienstes hebt hervor, dass Kooperationen zwischen der Polizei und insbesondere seelsorgerlichen Anbietern in Sachsen-Anhalt bestehen. Psychosoziale Themen sind zudem fester Inhalt der Ausbildung von Polizistinnen und Polizisten (z.b. an der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben). Mit der Einrichtung einer Arbeitsgruppe im Frühjahr 2005 in Merseburg soll die Voraussetzung geschaffen werden, über die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Kriseninterventionsteams sowie Polizei- und Notfallseelsorge (offene Frage: Feuerwehrseelsorge? Einsatznachsorge?) beraten zu können und entsprechende Vereinbarungen zu treffen. Die Kooperation zwischen polizeilicher und nicht polizeilicher Gefahrenabwehr hinsichtlich psychosozialer Fragestellungen erfolgt derzeit auf informeller Ebene u.a. mit der Teilnahme eines Polizeivertreters bei der Jahresdienstberatung der BKS in Heyrothsberge. BGS-intern werden psychosoziale Themen durch den Sozialwissenschaftlichen Dienst des Bundesgrenzschutzes mit berücksichtigt. Im Bedarfsfall kann eine Betreuung durch psychosoziale Fachkräfte des BGS selbst erfolgen, berichtet wurde aber auch über eine engere Zusammenarbeit zwischen BGS und SbE e.v.. Die Empfehlungen des Forschungsprojekts werden als sehr nützliche Standards gewertet, sie geben auch für den Bundesgrenzschutz wichtige Impulse. Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit des BGS mit dem Projektbegleitenden Arbeitskreis des Landes Sachsen-Anhalt werden allerdings ausgehend von der organisatorischen Gliederung des BGS gesehen. Derzeit gibt es fünf Bundesgrenzschutzpräsidien, die Ländergrenzen überschreiten. Insbesondere wenn es um Umsetzungsfragen einzelner Empfehlungen auf der Ebene der Modellländer gehe, könnte es Probleme geben. Einzelne Umsetzungsschritte können für eine Zusammenarbeit in Sachsen-Anhalt durchaus sinnvoll sein, bei der organisatorischen Gliederung des BGS, die keinen Ländergrenzen folgt, kann das aber dazu führen, dass die Zusammenarbeit des BGS mit BOS anderer Bundesländer, die die Projektempfehlungen nicht umsetzen, eher erschwert wird. Die Notwendigkeit einer bundesweit einheitlichen Strukturierung der PSNV wird also auch an diesem Beispiel deutlich hervorgehoben. PSNV, Frau Dr. Helmerichs als Gastreferentin zugesagt. Inwiefern Erfahrungen in der Nachsorge der deutschen Tsunami-Betroffenen einfließen werden, wird zu einem späteren Zeitpunkt geklärt. 6. Terminvereinbarung Das nächste Treffen des projektbegleitenden Arbeitskreises ist für den 1.März 2005 von Uhr an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) geplant. Bei der Sitzung des Projektbegleitenden Arbeitskreis des Landes Berlin wurde vorgeschlagen, zu diesem Termin eine gemeinsame Sitzung beider Länder-Arbeitskreise durchzuführen. Dieser Vorschlag wurde vom Länderarbeitskreis Sachsen-Anhalt begrüßt. Daher werden am 1. März 2005 beide Arbeitskreise auf einer gemeinsamen Sitzung tagen. Themenschwerpunkt wird die Koordination und Führungsstruktur PSNV in der Großschadenslage sein. Hierzu hat die Vertreterin den BBK-Zentrum Krisenmanagement, FB 7 8

84 Anhang Anhang 4 Fragebogen zur systematischen Erfassung von Experten, Anbietern und Teams für die Psychosoziale Notfallversorgung in der Datenbank denis 2. 80

85 Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Erfassungsbogen PSNV für denis 2 Fragebogen zur systematischen Erfassung von Experten, Anbietern und Teams für die Psychosoziale Notfallversorgung in der Datenbank denis II Entwurf erstellt durch das Forschungsprojekts Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung an der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) im Auftrag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Leitung: Frau Prof. Dr. Irmtraud Beerlage Allgemeine Angaben Ich vertrete ein Angebot der Psychosozialen Notfallversorgung und beantworte die folgenden Fragen als Teammitglied ich fordere für weitere Teammitglieder...(Anzahl) Erfassungsbögen an Ansprechpartner/in:... Team Name:... Straße:... PLZ Ort:... Telefon 1:... Telefon 2:... Mobil 1:... Mobil 2: Website:... Mitglied der bundesweiten Task-force PSU Einzelperson z.b. niedergelassene(r) Psychotherapeut(in) Herr Frau Titel:... Name:... Vorname:... Straße:... PLZ Ort:... Telefon 1:... Telefon 2:... Mobil 1:... Mobil 2: Website:... 1

86 Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Erfassungsbogen PSNV für denis 2 Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Erfassungsbogen PSNV für denis 2 1. Einsatzgebiet In welchen Gebieten sind Sie, bzw. Ihre Organisation/Team einsetzbar, wo können Sie tätig werden? bundesweit regional...(bundesland/ Landkreis/ Ort/ Region) 2. Berufliche Qualifikation (Bitte Nachweise beilegen) (Mehrnennungen möglich) Welche berufsqualifizierenden Bildungsabschlüsse haben Sie? Universitäts- oder Hochschulabschlüsse...(genaue Bezeichnung)...(genaue Bezeichnung)...(genaue Bezeichnung) Fachschulabschlüsse/ Berufsabschlüsse...(genaue Bezeichnung)...(genaue Bezeichnung)...(genaue Bezeichnung) 3. Qualifikationen im Zivil- und Katastrophenschutz (Bitte Nachweise beilegen) (Mehrnennungen möglich) Haben Sie eine Ausbildung/Qualifikation, die Sie zur haupt- oder ehrenamtlichen Tätigkeit im Zivilund Katastrophenschutz befähigt? keine (weiter mit 4.) ja Rettungsdienst Rettungshelfer(in) Rettungssanitäter(in) Rettungsassistent(in) andere...(welche?) Berufsfeuerwehr...(Ihr Dienstrang) freiwillige Feuerwehr...(Ihr Dienstrang) Polizei...(Ihr Dienstrang) Bundesgrenzschutz...(Ihr Dienstrang) Bundeswehr...(Ihr Dienstrang) 4. Erfahrung im Einsatzwesen und Organisationen mit erhöhtem Gefährdungspotenzial. Sind oder waren Sie hauptberuflich/ehrenamtlich in folgenden Organisationen tätig? (Mehrfachnennungen möglich je Zeile bitte nur ein Eintrag) nein (weiter mit 5.) ja Organisation gegenwärtig in der Organisation tätig früher in der Organisation tätig gewesen gegenwärtig im Auftrag der Organisation tätig früher im Auftrag der Organisation tätig gewesen Tätigkeit umfasst(e) psychosoziale Aufgaben Berufsfeuerwehr Freiwillige Feuerwehr Werksfeuerwehr Rettungsdienst (DRK) Rettungsdienst (MHD) Rettungsdienst (ASB) Rettungsdienst (JUH) Rettungsdienst (privat) DLRG SEG/KatSchutz Polizei Bundesgrenzschutz THW Bundeswehr Bahn Luftfahrt Banken/ Geldinstitute Sicherheitswesen/ - dienste als:...(bitte Tätigkeit angeben) 5. Welche Qualifikationen im Bereich Psychosoziale Notfallversorgung haben Sie und an wen richten sich die Angebote? (Bitte Nachweise beilegen) (Mehrnennungen möglich) 5a) Angebote an Einsatzkräfte Einsatzvorbereitung Stressimmunisierung...(genaue Bezeichnung/ Methode) Stressmanagement...(genaue Bezeichnung/ Methode) Qualifizierung von Einsatzkräften/ gefährdeten Berufsgruppen zu psychosozialen Fragestellungen...(genaue Bezeichnung) 2 3

87 Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Erfassungsbogen PSNV für denis 2 Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Erfassungsbogen PSNV für denis 2 Kurz- und mittelfristige Einsatzbegleitung und Einsatznachsorge (Bitte Nachweise beilegen) (Mehrfachantworten möglich) Qualifikation CISM Kursbaustein I CISM Kursbaustein II CISM Kursbaustein III SbE Debriefingleiter Qualifikation als Seelsorger(in) (in Behörde/ BOS s. 4) Abschluss bei Bildungsträger/ Ort.../....../....../....../....../......(in Behörde/ BOS s. 4) Qualifikation als Peer (in Behörde/ BOS s. 4).../......(in Behörde/ BOS s. 4) Mitarbeiter(in) im psychosozialen Dienst (in Behörde/ BOS s. 4).../......(in Behörde/ BOS s. 4) Psychologe(in) (in Behörde/ BOS s. 4).../......(wo?) Arzt/ Ärztin (in Behörde/ BOS s. 4).../......(in Behörde/ BOS s. 4) sonstige psychosoziale Qualifikation (in Behörde/ BOS s. 4).../......(welche Qualifikation?)...(in Behörde/ BOS s. 4) 5b) Angebote an Opfer, Angehörige und Hinterbliebene Qualifikation für Krisenintervention im Rettungsdienst für Notfallseelsorge für notfallpsychologische Akuthilfen Abschluss bei Bildungsträger/ Ort.../....../....../......(welche Qualifikation?) für psychotraumatologische Akuthilfen.../......(welche Qualifikation?) für Tätigkeit in Krisendiensten.../... (z.b. Krisenambulanzen, Telefonseelsorge, Opferberatung)...(welche Qualifikation?) Erfahrungen mit definierten Zielgruppen und Problemlagen Kinder und Jugendliche suizidale Menschen Sterbende alte Menschen besondere Kultur- und Religionskreise Folteropfer Betroffene von Geiselnahmen Betroffene von Überfällen Menschen mit psychischen Krankheiten und Beeinträchtigungen sonstige...(zielgruppe)...(zielgruppe)...(zielgruppe)...(zielgruppe) 5c) Berechtigung zur selbständigen Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten psychologische(r) Psychotherapeut(in) ärztliche(r) Psychotherapeut(in) Notfallpsychologe(in) mit Befähigung zur Ausübung heilkundlicher Tätigkeiten Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut(in) Facharzt/ Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie Psychiatrie und Psychotherapie Psychotherapeutische Medizin Psychosomatische Medizin...(weitere)...(weitere)...(weitere)...(weitere) 4 5

88 Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Erfassungsbogen PSNV für denis 2 Netzwerk Psychosoziale Notfallversorgung Erfassungsbogen PSNV für denis 2 Spezielle Qualifikationen in der Psychotherapie Psychotraumatherapeut(in) EMDR-Therapeut(in)...(weitere)...(weitere)...(weitere)...(weitere) 8. Ich bin berufenes Mitglied der Unterstützungsgruppe PSU/ Bundestask-force PSU nein ja 5d) Weiterbildung zur Ausübung von Managementfunktionen in der PSNV Qualifikation Abschluss bei Bildungsträger/ Ort Fachberater(in) PSU.../... Leiter(in) PSU.../... Führungsassistent(in) PSU.../... Leiter(in) Koordinierungsstelle.../ Unter welchen Voraussetzungen bieten Sie Psychosoziale Notfallversorgung an Finanzierungsform? (Mehrfachnennungen möglich) ehrenamtlich privatwirtschaftlich im Rahmen meiner dienstlichen Aufgaben Amtshilfe zwischen BOS bei bestehender Vereinbarung nach Absprache 6. Trägerschaft des Angebotes/Arbeitgeber Aus welcher Trägerorganisation heraus bieten Sie ihre Leistungen im Rahmen der Psychosozialen Notfallversorgung an? (muss nicht identisch mit Arbeitgeber sein)? Träger/Arbeitgeber öffentliche, z.b. kommunale Verwaltung Forschung und Lehre Kirche/Glaubensgemeinschaft: welche? Privatwirtschaftlich/freiberuflich eingetragener Verein sonstige: 7. Einsatzerfahrung in Großschadenslagen Ereignis, Ort, Datum Betreuung bitte Zielgruppe angeben Koordination bitte Zielgruppe angeben Zeitraum der Tätigkeit (von/bis) 6 7

89 Anhang Anhang 5 Rückmeldungen und Kommentare zu den vorgelegten Empfehlungen (BDP, DeGPT) 85

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