Verfasser: Yannick Niedworok Homepage: Heimathochschule: Pädagogische Hochschule Heidelberg Studienfächer: WHRPO Musik, Englisch,

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1 Verfasser: Yannick Niedworok Homepage: Heimathochschule: Pädagogische Hochschule Heidelberg Studienfächer: WHRPO Musik, Englisch, Geographie Auslandssemester: 5. Semester Gasthochschule: Bethany College, West Virginia, USA Zeitraum: Wintersemester 2013/2014 -

2 1. Einleitung Mein Auslandssemester am Bethany College war eine besondere und sehr spannende Zeit für mich. Ich habe unter anderem meine Leidenschaft fürs Theater wiederentdeckt, zusammen mit dem Department of Visual and Performing Arts ein Singer-Songwriter-Konzert auf die Beine gestellt und eine aufregende Saison mit der College- Fußballmannschaft erlebt. Ich habe viele großartige Erfahrungen gesammelt und viele außergewöhnliche Menschen kennengelernt. Die Studenten sowie auch viele Professoren Bethanys sind für mich eine große Familie geworden, die ich jetzt schon vermisse. Ich will in den nächsten Jahren auf jeden Fall nach Bethany für einen Besuch zurückkommen. 2. Vorbereitungen Die Vorbereitungen auf das Auslandssemester waren sehr langwierig. Dementsprechend froh war ich, dass der Aufwand durch die beiden Zusagen des Bethany Colleges und des Baden-Württemberg Stipendiums mehr als belohnt wurde. Nachdem alle Unklarheiten beseitigt waren und auch der aufwendige Visumsantrag und die Kurswahl abgeschlossen waren konnte ich mich endlich in den Flieger setzen. 3. Vor Ort Im Nachhinein bin ich froh, dass ich vor meiner Zeit in Bethany die Gelegenheit nutzte, ein wenig durch die USA zu reisen und mich in meiner neuen Heimat zurechtzufinden. Am Anfang habe ich meinen 2

3 Alltag als sehr anstrengend empfunden, da eine Menge verschiedener Dinge zu erledigen waren. Neben der Einführung in das Studium in Bethany bin ich in das Vorbereitungstraining des Fußballteams auf die Collegesaison eingestiegen, welches schon eine Woche vor meiner Ankunft begann. Da ich seit 2008 nicht mehr in einem Fußballklub aktiv war, empfand ich die intensiven Trainingseinheiten als dementsprechend herausfordernd. Doch genau diesen professionellen Umgang, tägliches Training und oftmals zwei Ligaspiele die Woche, habe ich schon bald sehr zu schätzen gelernt. Die vielen Ausflüge auf die Fußballplätze verschiedener Colleges in Ohio, Pennsylvania und Maryland haben mir extrem viel Spaß bereitet und auch den ein oder anderen Torerfolg beschert. Besonders toll fand ich den sich schnell entwickelnden Zusammenhalt und Teamspirit innerhalb der Mannschaft sowie die freundschaftlich-positive Atmosphäre zu den Trainern. 4. Studium Ich habe meine Kurse nicht auf mögliche Relevanz für mein Studium in Heidelberg ausgewählt, sondern rein aufgrund von Interesse entschieden. So habe ich sowohl einen Japanisch-Anfängerkurs, als auch einen Intermediate Theatre Kurs belegt. Ich bin der Meinung, dass während des Auslandssemesters die Entwicklung der Sprachkompetenz und des kulturellen Verständnisses klar im Vordergrund stehen sollte. Ich rate daher davon ab zu viele schreib- oder leseintensive Kurse zu belegen, da der Workload sonst zu groß wird und man zuviel Zeit mit Hausaufgaben verbringt. Mein großes Lernziel, meine Englischsprach-kompetenzen zu verbessern, habe ich vor allem durch den intensiven Umgang mit den Studenten, insbesondere den Fußballern und den Musik- und Theaterleuten, erreichen können. 3

4 5. Freizeit Einige Studenten auf dem Campus sagen, dass Bethany ein langweiliger Ort wäre. Und ja, es gibt nur einzige Bar, die selten länger als 1 Uhr nachts geöffnet hat und ja, man braucht ziemlich lange, um in die nächst größere Stadt zu kommen und der Bethany Bubble zu entfliehen. Doch Bethany College bietet viele grandiose Möglichkeiten, sich zu beschäftigen und die verschiedensten Dinge auszuprobieren. Wenn man diese Gelegenheiten wahrnimmt, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass einem langweilig wird. Neben den zahlreichen Aktivitäten von Fraternities und Sororities (Bruder- und Schwesternschaften), die im Gegensatz mit deutschen Studentenverbindungen nach meinem Ermessen rein gar nichts mit konservativem/rechten Gedankengut gemein haben, gibt es die Möglichkeit, sich in den verschiedensten Clubs zu engagieren. So war ich begeistertes Mitglied des Disc Clubs, dessen wöchentliche Treffen aus Ultimate Frisbee- Partien bestanden. Weiterhin habe ich mich mit großer Begeisterung am Theaterangebot des Colleges unter der Leitung von Professor Luke Hardt beteiligt. Dieses beinhaltet neben interessanten und sehr zu empfehlenden Kursen (wie zum Beispiel den Improvisationskurs) auch regelmäßige Aufführungen mit Studenten und Außenstehenden. So habe ich mit großer Freude an der Aufführung des Theaterstücks The Seven Deadly Sins von Thornton Wilder mitgewirkt. Diese wunderbaren Erfahrungen haben meine Begeisterung und Interesse am Theater noch verstärkt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, mich in Deutschland in diesem Bereich deutlich mehr zu engagieren. Mein absoluter Semesterhöhepunkt war jedoch das Konzert mit meinem Singer/Songwriterprojekt Yannick in der auf dem Campus gelegenen Renner Art Gallery. Unter der freundlichen Mithilfe des German Clubs 4

5 und dem Department of Visual and Performing Arts haben wir, die Musikprofessoren Pandel Collaros und Zachary Marshall sowie ich und einige Studenten, ein eineinhalbstündiges Musikprogramm auf die Beine gestellt. Die dafür notwendigen zahlreichen Bandproben sowie die Organisation des Konzerts waren zwar sehr aufwendig, haben mir jedoch großen Spaß bereitet. Ich hatte den Eindruck, dass es für alle Beteiligten ein erfolgreiches und schönes Projekt war. Der Abend war gut besucht und dank dem Engagement des New Media Clubs haben wir auch qualitativ hochwertige Videoaufnahmen machen können. Ich blicke auf ein großartiges Auslandssemester zurück. Neben den Geschehnissen auf dem Campus hatte ich zudem das Glück, mein Midterm- Wochenende in Chicago und Thanksgiving bei der tollen Familie eines Freundes in Connecticut verbringen zu können. Ich habe es sehr genossen, in einer anderen Kultur zu leben. Die Umstellung auf den Heidelberger Studierrhythmus wird mir sicher nicht leicht fallen. Danksagung: Ich bedanke mich ganz herzlich bei der Landesstiftung Baden- Württemberg, die mir den College-Aufenthalt durch die finanzielle Unterstützung erst ermöglicht hat. Weiterhin mochte ich mich bei Herrn Müller-Hartmann, Frau Schön und den Mitarbeitern des Akademischen Auslandsamtes bedanken, die immer ein offenes Ohr für Fragen hatten und die meine Bewerbung für das Stipendium unterstützt haben. Mein 5

6 besonderer Dank gilt Herrn Menz, Professor für Weltsprachen und Kulturen in Bethany und Ansprechpartner für alle internationalen Studenten vor Ort. Er stand uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und hat mit uns interessante Ausflüge in die Campbell Mansion in Bethany sowie in das Andy Warhol Museum in Pittsburgh unternommen. Zustimmungsklausel Hiermit stimme ich, Yannick Niedworok, der Veröffentlichung meines Erfahrungsberichts auf der Internetseite des Akademischen Auslandsamtes in Heidelberg zu. 6