BEA VON KÄNEL ERNÄHRUNGSBERATUNG Zellen Seite 1

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1 BEA VON KÄNEL ERNÄHRUNGSBERATUNG Zellen Seite 1

2 FACHBERATUNG HOLISTISCHE GESUNDHEIT Inhaltsverzeichnis 1 ORGANE Zellen Herz-Kreislauf-System Atmungssystem Leber Gallenblase Bauchspeicheldrüse Niere 30 2 VERDAUUNG IMMUNSYSTEM Verdauungssystem / Magen Verdauungssystem: Darm Darmflora Das Immunsystem Das endokrine System Wirbelsäule und Bandscheiben Zähne und Zahnfleisch 61 3 SÄURE-BASEN, STOFFWECHSEL Säuren-Basen-Haushalt Übersäuerung erkennen Entsäuerung Bindegewebe Homöostase Stoffwechsel Ernährung Kohlenhydrate Fette Eiweisse - Proteine VITALSTOFFE, SUPERFOODS Mineralstoffe und Spurenelemente Vitamine Freie Radikale und Antioxidantien Sekundäre Pflanzenstoffe Enzyme Superfoods Ernährung heute Industrienahrung Salz INOLERANZEN, ALLERGIEN, TOXINE Zucker, Saccharose, Haushaltszucker Milch Nahrungsmittel Intoleranzen Lactose InToleranz Fructose InToleranz Allergien Wasser 185 Zellen Seite 2

3 5.8 Homotoxinlehre Pilze im Körper Darmreinigung Haut und Hautpflege ERNÄHRUNG IN DER PRAXIS Die optimale Ernährung Entzündungshemmende Ernährung Schwangerschaft Die Stillzeit Nierensteine und Gicht Menschen ohne Magen Menschen mit Krebs Übergewicht und Untergewicht Sportler Menschen mit Zeitnot Stressmanagement Seelische Hintergründe von Krankheiten EMPFEHLUNGEN BEGRÜNDUNGEN Babys und Kinder Wechseljahre Ältere Menschen Arthose und Arthritis 236 Zellen Seite 3

4 1 ORGANE 1.1 ZELLEN Zelltypen Nervenzellen, Muskelzellen, Knochenzellen, Leberzellen, Schleimhautzellen, Bindegewebszellen, Leberzellen, Eizellen, Blutzellen, Samenzellen etc. Aufbau Zellkern: Atom > Molekül > Nukleotid > DNA > Chromosom Zelle: Zellkern in Kernhülle > Zellorganellen im Zellplasma > Zellmembran Zelle im Körper: Zelle > Gewebe (Muskelgewebe, Bindegewebe...) > Organe (Nieren, Leber...) > Organsysteme > Körper Aufgabe der Zellmembran Schützt Zelle, dient als Filter, lässt benötigte Substanzen eintreten, schützt vor schädlichen Stoffen, sofern Zelle gesund ist. Daran erkennt Zellmembran nützliche bzw. schädliche Stoffe Die Zellmembran besitzt Rezeptorproteine. Nützliche Stoffe können andocken wie ein passendes Schloss die Zellmembran öffnet sich. Schädliche Stoffe haben andere Strukturen das Schloss passt nicht, die Zellmembran bleibt verschlossen. Funktion von Rezeptorproteinen 1. Zugang zur Zelle: Erkennen von nützlichen und schädlichen Stoffen 2. Antennen: Sie sind über das Geschehen im Organismus orientiert und erkennen, ob und wieviel von X zu bilden ist. X = Zuständigkeit der Zelle, z.b. Hormonzelle bildet Hormone. Was passiert bei Zellmembranschäden Zelle kann Signale des Körpers nicht mehr richtig empfangen und nicht mehr so reagieren wie erwartet, z.b. nicht mehr genügend Hormone bilden. Sind viele Zellen betroffen, führt dies zu Krankheiten. Zellplasma Das Zellplasma umgibt den Zellkern sowie die Zellorganellen und ermöglicht u.a. einen unkomplizierten Stoffaustausch (Nährstoffe können in und Abfallstoffe aus der Zelle fliessen). Zellen Seite 4

5 Zellen Seite 5

6 Haben alle Zellen einen Zellkern? Die grosse Mehrheit ja, z.b. Blutzellen nein. Zelltypen die viel Leistung erbringen müssen, enthalten gleich mehrere Zellkerne (Leberzellen, Muskelfaserzellen). Arten von Nukleotide ACGT: A (Adenin), C (Cytosin), G (Guanin), T (Thymin) Gen (Aminosäure) 3 Nukleotide / Dreiercode = 1 Aminosäure (Protein) Ein Gen besteht aus einer unterschiedlichen Anzahl von Dreiercodes / Aminosäuren. DNA (DNS Desoxyribonukleinsäure oder DNA -acid) Ein Gen ist ein Abschnitt auf der DNA. Chromosomen sind die Träger der DNA. Chromosom In jeder Körperzelle befinden sich 46 Chromosomen, die paarweise auftreten. Bei der Geburt werden je 23 Chromosomen vom Vater (Samen) und von der Mutter (Eizelle) geliefert. Ein Chromosom ist für Geschlecht zuständig: Eizellen X-Chromosomen, Samenzellen X- oder Y- Chromosomen. XX = Mädchen, XY = Junge. Die wichtigsten Zellorgane / Zellorganellen und ihre Funktionen 1. Das endoplasmatische Retikulum (ER): Hohlraumsystem, Stofftransport innerhalb der Zelle, stellt Raum für den Aufbau der Eiweisse durch die Ribosomen zur Verfügung 2. Ribosomen: Sie sind bevorzugt im ER tätig und bauen dort Eiweisse auf, z.b. Kollagen im Bindeund Stützgewebe oder das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen, Enzyme, Antikörper 3. Golgi-Apparat: Hohlraumsystem und für den Protein-Export zuständig. Der Golgi-Apparat schleust die im ER durch die Ribosomen körpereigenen hergestellten Proteine aus der Zelle hinaus und schliesst bzw. repariert die für diesen Zweck geöffnete Zellmembran anschliessend. 4. Mitochondrien: Gelten als Kraftwerk der Zelle, denn sie liefern die Energie für alle Aktivitäten, die in der Zelle stattfinden. Die Mitochondrien erzeugen aus Kohlenhydraten und Fetten die für die Zellaktivitäten nötige Energie ATP (Adenosintriphosphat). Dadurch erhält der Organismus die Kraft, die er benötigt, um sämtliche Körperfunktionen aufrecht erhalten zu können. Bei der Herstellung verbrauchen sie Sauerstoff und erzeugen Kohlendioxid = Zellatmung. Zellen Seite 6

7 Zellen Seite 7

8 So erzeugen Ribosomen Eiweisse Der Bauplan der DNA befindet sich im Zellkern. Es wird eine mobile Kopie der DNA angefertigt, die RNA (Ribonukleinsäure). Diese wandert aus dem Zellkern zu den Ribosomen, welche getreu den Anweisungen die erforderlichen Proteine herstellt. Anzahl Mitochondrien einer Zelle Je mehr Energie eine Zelle benötigt, umso mehr Mitochondrien enthält die Zelle, im Durchschnitt Hochaktive Zelle sind jene, die für Bewegung, Synthesevorgänge und aktiven Transport zuständig sind: z.b. Muskel-, Nerven-, Sinnes-, Herz- oder Eizellen. Diese enthalten mehrere Tausend davon. Was passiert, wenn die Mitochondrien gestört sind - Mitochondrien sind störanfällig. Ist die Funktionsfähigkeit durch freie Radikale gestört, führt dies zu Energiemangel im ganzen Organismus. U.a. die Entgiftungsfähigkeit des Körpers ist eingeschränkt, was zur Anhäufung von Stoffwechselgiften führt. - Der Bedarf an Antioxidantien steigt. Muss der Bedarf aus dem Bestand gedeckt werden, fehlen die Antioxidantien anderswo. Freie Radikale können sich im Körper ausbreiten und die Zellmembran schädigen. Jetzt können Substanzen in die Zelle eindringen und die DNA schädigen. Der Teufelskreis fängt an, der zu Krankheiten und typischen Altersbeschwerden führen kann. - Mitochondrien können nicht von der Zelle neu gebildet werden. Wenn die Mitochondrien zugrunde gehen, ist es das Ende der Zelle. Zellen Seite 8

9 1.2 HERZ-KREISLAUF-SYSTEM Aufgabe des Herz-Kreislaufsystems Alle Gewebe und Organe des Körpers mit Blut versorgen. Das Blut dient dabei der Verteilung von Nährstoffen und Sauerstoff zu den einzelnen Körperzellen sowie dem Abtransport von Abfallstoffen, die beim Zellstoffwechsel anfallen. Was gehört zum Herz-Kreislaufsystem Gefässen, Herz, Blut Hauptaufgabe Herz Blut durch den gesamten Organismus pumpen so dass selbst entlegensten Bereiche des Körpers angemessen durchblutet werden. Blutgefässsystem Das Blutgefässsystem setzt sich zusammen aus: - Arterien (Arteriolen) - Venen (Venolen) - Kapillaren Aufgabe Lymphgefässsystem Winzige Lymphkapillaren, die blind im Gewebe enden, nehmen die überschüssige Flüssigkeit aus dem Zwischenzellraum der Gewebe auf, reinigen sie von Abfallstoffen und möglichen Krankheitserregern und geben die gereinigte Lymphe an den venösen Blutkreislauf ab. Aufgabe der Arterien Alle Blutgefässe, die vom Herzen wegführen. Sie führen vom Herz aus sauerstoffreiches Blut zu den Geweben und Organen. Ausnahme: Arterie vom Herz zur Lunge enthält sauerstoffarmes Blut. Das grösste arterielle Blutgefäss heisst Aorta. Die Gesamtheit aller Arterien ist das arterielle System. Aufgabe der Venen Alle Blutgefässe die zum Herzen hinführen. Sie führen sauerstoffarmes Blut aus den Geweben und Organen zurück zum Herz. Ausnahme: Venen von der Lunge zum Herz enthält sauerstoffreiches Blut. Die grössten Venen sind die beiden Hohlvenen. Die Gesamtheit der Venen ist das venöse System. Das venöse System beginnt bei den feinen Venolen, die direkt an die Kapillaren anschliessen. Herz-Kreislauf-System Seite 9

10 Kapillaren Kapillare sind die kleinsten Blutgefässe, auch Haargefässe genannt. Unterschied Blutgefässsystem und Lymphgefässsystem Das Blutgefässsystem ist ein Kreislauf und hat das Herz als Pumpe. Das Lymphgefässsystem hat ein Anfang und ein Ende. Die Lymphe wird durch Muskelkontraktionen, Bewegung und Atmung transportiert. Alternative zu Bewegung: Trockenbürstenmassage (2 x 5 Min/Tag) oder Mini-Trampolin (2 x Min/Tag) Aufbau des Herzens: Vier Bereiche und deren Aufgabe Das Herz verfügt über ein eigenes Netzwerk und zigtausend Nervenzellen. Das Herz fühlt. - Rechter Vorhof: nimmt sauerstoffarmes Blut aus dem Körper > fliesst via obere/untere Hohlvene in den Vorhof - Rechte Herzkammer: das sauerstoffarme Blut gelang vom rechten Vorhof in die rechte Herzkammer und von da wird das Blut in die Lungenarterie gepresst. In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert. - Linker Vorhof: die Lungenvenen bringen das mit Sauerstoff angereicherte Blut aus der Lunge zum Herzen, der Eingang liegt im linken Vorhof - Linke Herzkammer: Das sauerstoffreiche Blut gelangt vom linken Vorhof in die linke Herzkammer. Und von hier mit jedem Herzschlag über die Aorta in den Körperkreislauf. Aufgabe der Herzklappen Damit das Blut im Kreislauf immer in eine Richtung fliesst, gibt es im Herz vier Ventile: zwei Segelklappen und zwei Taschenklappen. Durch das koordinierte Öffnen und Schliessen bestimmen diese die Fliessrichtung. Zusammensetzung Blut Ca. 55% Plasma und 45% Blutzellen. Plasma bestehet zu 90% aus Wasser und 10% aus Eiweissen, Salzen und Nährstoffen. Blutzelltypen und deren Funktion - Erythrozyten: rote Blutkörperchen, Sauerstofftransport von der Lunge zu allen Körperzellen - Leukozyten: weisse Blutkörperchen, Abwehr von Krankheitserregern - Thrombozyten: Blutplättchen, Blutstillung und Blutgerinnung Alle drei Blutzelltypen werden im Knochenmark gebildet. Herz-Kreislauf-System Seite 10

11 Herz-Kreislauf-System Seite 11

12 Aufgabe des Blutes - Sauerstofftransport - Nährstofftransport - Abtransport Stoffwechselabbauprodukten - Immunabwehr So funktioniert der Blutdruck - Das Herz pumpt täglich 9000 Liter durch die Arterien und Venen. - Druck während dem Pumpvorgang auf die Innenwand der Arterien: systolischen Blutdruck. - Druck während der Entspannungsphase, Gefässe erreichen ursprüngliche Grösse: diastolischer Blutdruck. - Durchschnitt junger Erwachsener: 120 zu 80 mmhg Arteriosklerose oder Atherosklerose (Arterienverkalkung) Langsam fortschreitende Schädigung der arteriellen Gefässe, die zu einer Verengung und Versteifung der Arterien führt. Folge davon ist eine Mangeldurchblutung und Unterversorgung verschiedener Gewebe und Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Die Versteifung führt zu Rissen der Arterienwände Cholesterin eignet sich als Kittmaterial. Ablagerungen von Calcium, Eiweissen und Cholesterin können die Blutgefässe soweit verengen, bis der Blutstrom unterbrochen wird. Zum Verschluss kann auch eine Thrombose (Blutgerinnsel) oder Embolie (gelöstes Blutgerinnsel verstopft kleineres Blutgefäss) führen. Ursachen für die Entstehung von Arteriosklerose - Durch Übersäuerung oder Nährstoffdefizite entstehen feine Risse in den Blutgefässen, die durch den Reparaturstoff Cholesterin gekittet werden. Ein übermässiges Cholesterinvorkommen führt zu Verengungen. - Ungesunde Ernährung und Lebensweise führt zu einem Überschuss an freien Radikalen. Freie Radikale oxidieren das schlechte LDL-Cholesterin, dieses lagert sich dadurch schneller ab. - Chronische Übersäuerung führt zu Mineralstoffmangel und erhöhte Anzahl freier Radikalen. - Übermass an Omega-6-Fettsäuren fördert die Ausschüttung von Entzündungsstoffen. Omega-3- Fettsäuren (Leinöl, Hanföl, Hanfsaat, Walnüsse, Chia-Samen, grünes Blattgemüse) könnten Schaden verhindern. - Transfettsäuren (Fertigprodukte) erhöhen das LDL-Cholesterin und senken das gute HDL- Cholesterin. - Magnesiummangel: Magnesium ist entzündungshemmend und krampflösend. Arteriosklerose geht mit Entzündungen und Krämpfen einher, Arthrose und Arthritis mit Entzündungen. - Vitamin C ist an Kollagenbildung beteiligt. Fehlt es, kommt Cholesterin zum Einsatz um Risse an den Gefässwänden zu kitten. Übermässiges Cholesterin führt zu Verengungen. - Vitamin K sorgt dafür, dass sich das Calcium in die Knochen einlagert und nicht in den Arterien. - Vitamin-D-Mangel ist im Gespräch, Arteriosklerose zu fördern. - Bluthochdruck ist ein wichtiger Faktor für Arteriosklerose auch Arteriosklerose kann die Ursache für Bluthochdruck sein Herz-Kreislauf-System Seite 12

13 Schlaganfall Verschluss in den Blutgefässen (Arterien) die zum Gehirn führen. Schlaganfall, Hirnschlag oder Hirninfarkt sind die Folge. Bluthochdruck Verengte Blutgefässe, durch die weniger Blut fliessen kann und dadurch der Druck für den Durchsatz erhöht wird. Aber auch ein zu hoher Bluthochdruck kann zu Arterienverengungen führen. Angina Pectoris Beengenden Brustschmerz: Mangelnde Sauerstoffversorgung auf Grund Mangeldurchblutung des Herzmuskelgewebes. Mangeldurchblutung wird bevorzugt durch die Verengung der Herzkranzgefässe aufgrund sklerotischer Ablagerungen hervorgerufen. Auch psychische Belastung und Stress können zusätzlich zu Verengung der Gefässe führen. Herzinsuffizienz Herzschwäche mit deutlicher Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Herzrhythmusstörung Unregelmässiger, zu schneller oder zu langsamer Herzschlag. Herzinfarkt Blutgerinnsel, das in den Herzkranzgefässen zum Verschluss führt. Auch alleine Ablagerungen im Bereich der Herzkranzgefässe den Blutgefässen rund um das Herz können sich bis zu einem Verschluss verengen und zu einem Infarkt führen. Betablocker und Blutdrucksenkung: Nachteile der medikamentösen Beeinflussung Betablocker senken die Herzfrequenz, indem sie die für die Reizleitung zuständigen Nerven dämpfen. Dadurch sinkt die Schlagfrequenz des Herzens und die Gefässe erweitern sich. Durch die reduzierte Schlagfrequenz und den reduzierten Blutdruck kann es dazu kommen, dass bestimmte Körperteile nicht mehr ausreichend durchblutet werden und dadurch Sauerstoff- und Nährstoffmangel erleiden. Kalte Hände und Füsse, Potenzstörung, Einschränkung körperliche Leistungsfähigkeit etc. können die Folge davon sein. Zusammenhang zwischen arteriosklerotischen Ablagerungen und erhöhtem Blutdruck Durch die Ablagerungen wird der Durchmesser der Blutgefässe geringer, die Gefässe verhärten sich, die Elastizität ist vermindert. Um die Körperbereiche weiterhin angemessen zu durchbluten, steigt der Blutdruck. Aber auch ein Bluthochdruck kann zu arteriosklerotischen Ablagerungen führen. Herz-Kreislauf-System Seite 13

14 Faktoren die dazu beitragen, dass die Kapillaren schlecht durchblutet werden Jede Art von Ablagerung sorgt dafür, dass auch die feinen Kapillaren schlechter durchblutet werden. Bei Übersäuerung verlieren neben den Blutgefässen auch die roten Blutkörperchen an Elastizität und Formbarkeit und können dadurch nicht mehr zu den feinsten Blutgefässen gelangen. Herz-Kreislauf-System Seite 14

15 1.3 ATMUNGSSYSTEM Atmungssystem Dazu gehören: Nase, Luftröhre, Bronchien, Lunge Aufbau der Bronchien Luft gelangt via Mund oder Nase in die Luftröhren und von da in den rechten und linken Hauptbronchus. Die Zweige verästeln sich bis zu den Bronchiolen. Am Ende der Bronchiolen sind die Alveolen (Lungenbläschen). In den Alveolen wird der Sauerstoff an das Blut abgegeben und Kohlendioxid aus dem Blut aufgenommen. So funktioniert der Sauerstoff- und Kohlendioxidaustauch zwischen Lunge und Blut Entlang der Bronchien verlaufen die Blutgefässe. Auf der Höhe der Alveolen bildet sich ein feines Kapillarnetz. Das Blut in den Kapillaren nehmen den Sauerstoff aus den Alveolen auf und geben an sie das Kohlendioxid ab. Eine der wichtigsten Aufgaben der Schleimhaut der Bronchien Eingeatmete Fremdkörper loswerden: Die Schleimhaut ist mit feinsten Flimmerhärchen besetzt. Eingeatmete Fremdkörper werden mit Schleim umhüllt und durch die Flimmerhärchen in Richtung Luftröhre transportiert, damit sie dort abgehustet werden können. Brustfell und Aufbau Das Brustfell (Pleura) überzieht die Lungenflügel und besteht aus zwei Häuten: - Die innere Haut, das Lungenfell, umgibt direkt die Lungenflügel und ist direkt damit verwachsen - Die äussere Haut, das Rippenfell, kleidet die Brusthöhle aus und ist direkt an den Rippen und am Zwerchfell festgewachsen. Zwischen den Häuten befindet sich ein Spalt der Gleitspalt. Gleitspalt und dessen Zweck Es handelt sich um den mit Flüssigkeit gefüllten Spalt zwischen Lungen- und Rippenfell. Dieser Gleitspalt ermöglicht, dass sich Lunge und Brustkorb gegeneinander verschieben können, z.b. beim Atmen. Zudem herrscht ein Unterdruck im Gleitspalt. Gelangt Luft dazu z.b. bei einem Rippenbruch bricht der Unterdruck ein und die Lunge kann kollabieren (in sich zusammenfallen). Zwerchfell und die Bedeutung für die Atmung Das Zwerchfell trennt Brustraum vom Bauchraum. Ohne Zwerchfell können wir nicht atmen, da die Lungen keine eigene Muskulatur besitzen. Beim Einatmen zieht sich das Zwerchfell zusammen, drückt Bauch- und Beckeneingeweide nach unten und macht der Lunge Platz. Beim Ausatmen Atmungssystem Seite 15

16 erschlafft das Zwerchfell, was den Raum der Lunge verringert, worauf sich diese zusammenzieht. Das Zwerchfell ist ein lebensnotwendiger Atemmuskel. Aufgabe der Lunge Atmung und Gasaustausch: Aufnahme von Sauerstoff, Abgabe von Kohlendioxid. Der Austausch findet in den Alveolen, den kleinen Lungenbläschen statt. Lage der Lunge Die Lunge befindet sich im Brustkorb (Thorax). Die beiden Lungenflügel werden an ihren Aussenseiten von den Rippen umgeben und ruhen nach unten hin auf dem Zwerchfell. Das Zwerchfell trennt Brustraum von Bauchraum. Lungenkreislauf Blutzirkulation zwischen Blut und Lunge: Kohlendioxidreiches Blut wird vom Herz (rechter Vorhof > rechte Herzkammer) über die Lungenarterie zur Lunge transportiert. Dieses Blut strömt zu den feinen Kapillaren, die netzförmig um die Alveolen liegen. Das Blut gibt sein Kohlendioxid an die Alveolen ab und nimmt gleichzeitig Sauerstoff aus den Alveolen auf und fliesst via den Lungenvenen zurück zum Herz (linker Vorhof, linke Herzkammer). Von hier wird das sauerstoffreiche Blut mit jedem Herzschlag im Körper verteilt. Krankheiten hinter dem Begriff «Raucherlunge» Lungenemphysem: Lunge chronisch entzündet und gereizt. Die Alveolen werden dabei überdehnt und platzen, was die Sauerstoffversorgung des Organismus gefährdet. Gleichzeitig verlieren die Atemwege an Elastizität, was u.a. das Ausatmen erschwert. Chronisch obstruktive Bronchitis: Entzündung der Schleimhäute der grösseren Bronchien. Obstruktiv heisst, dass diese Form der Bronchialentzündung mit einer Verengung der Bronchien einhergeht. Merkmale einer Lungenentzündung (Pneumonie) und Ursachen Das Lungengewebe ist akut oder chronisch entzündet. Ursachen: wenn die Abwehrkraft des Organismus geschwächt ist und gleichzeitig krankheitsauslösende (pathogene) Keime in die Lunge gelangen. Merkmale von Asthma bronchiale/ Bronchialasthma Anfallsartige Luftnot durch entzündete Bronchialschleimhäute bis in die Bronchiolen. Gleichzeitig haben Asthmatiker eine besondere Überempfindlichkeit gegen Reize von aussen. Diese können sich im Verlauf der Krankheit verstärken. Atmungssystem Seite 16

17 Chronisch entzündete Bronchien führen zu: - Anschwellen der Schleimhaut - Schleimhaut bildet vermehrt Schleim - Muskulatur der Bronchien verkrampft sich Ergebnis: Verengung der Bronchien. Auslöser von Asthma Hauptauslöser - Allergische Reaktion (Pollen, Staub, Pilzsporen, Nahrungsmittel, Medikamente, Tierhaare) - Infekte der Atemwege - Toxische Substanzen (Rauch, Gas, Stäube wie Mehl, Asbest, Quarz) - Psychische Belastung bei gleichzeitig genetischer Veranlagung zu Asthma Mitauslöser oder Verstärker: - Magnesiummangel, da entspannend (Verkrampfung Bronchialmuskulatur) und entzündungshemmend - Vitalstoffarme Ernährung fehlende antioxidativ wirksame Vitalstoffe - Lebensmittelzusatzstoffe - Milcheiweiss (Verschleimung der Atemwege) - Übergewicht - Reinigungs- und Desinfektionsmittel - Parfümierte Raumsprays - Stress und fehlende Entspannung - Falsche Atemtechnik Wirkung von Cortison bei einer Asthmaerkrankung Cortison hemmt die Entzündung und mindert die Schleimbildung und Schwellungen der Schleimhäute. Infolgedessen werden Verengungen der Bronchien aufgehoben. Nebenwirkungen bei dauerhafter Anwendung: negativen Einfluss auf Knochen, Muskeln, Augen und Haut. Haut und Schleimhäute können pergamentartig dünn werden was sich besonders negativ auf das Immunsystem auswirkt. Cortison belastet zudem Leber, Nieren und Darm. Unterschied zwischen Bronchitis und Asthma - Bei der Bronchitis handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhäute im Bereich der grösseren Bronchien. - Bei Asthma können alle Schleimhäute bis zu den kleinsten Bronchiolen entzündet sein. Darum leiden Ex-Raucher vermehrt an einer chronischen Bronchitis als Nichtraucher Eine Raucherlunge wurde über viele Jahre mit Giftstoffen belastet und das Lungengewebe sowie die Bronchialschleimhäute geschädigt. Lunge und Bronchien können sich bis zu einem gewissen Grad Atmungssystem Seite 17

18 über viele Jahre regenerieren. Während der Regenerationszeit bleiben die Schleimhäute anfällig für Entzündungsprozesse. Ganzheitliche Massnahmen bei einer Asthmaerkrankung Aktivierung der Selbstheilkräfte helfen dem Körper, wieder in die Mitte zu gelangen. Dazu gehören: Sanierung der Darmflora und Entsäuerung Psyche: Mangel an Luft - wo leidet der Betroffene an einem Mangel? Weitere Empfehlungen: - Vitalstoffreiche Ernährung aus frischen Zutaten - Entzündungshemmende Omega-3-Fettsäuren (Leinöl, Hanföl, Krillöl) - Milchprodukte komplett vermeiden - Falls Übergewicht, dann Idealgewicht anstreben - Biologische Haushaltsreiniger verwenden - Spezielle Atemtechniken, Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgen - Stressabbau Teelöffel Schwarzkümmelöl (Naturheilmittel bei immunologischen Störungen) - Entsäuerung Atmungssystem Seite 18

19 1.4 LEBER Spezielle Fähigkeit der Leber Sofern sie gesund ist, hat sie eine aussergewöhnliche Regenerationsfähigkeit. Muss man einen Teil der Leber entfernen, kann sie nachwachsen. Lage der Leber Im rechten Oberbauch, direkt unter dem Zwerchfell, mit dem sie teilweise verwachsen ist. Der untere Leberraum verläuft mit dem rechten Rippenbogen, der obere Teil der Leber ragt in den linken Oberbauch. Auf der Unterseite liegt die Gallenblase, das Lager für die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit. Aufbau der Leber Die Leber ist mit 2 kg eines der schwersten Organe im Körper. Sie besteht aus einem grossen rechten und einem kleiner linken Leberlappen. Das schwammige Gewebe der Leber besteht aus unzähligen 1-2 Milimeter grossen Leberläppchen. Diese Leberläppchen bestehen aus zwei Leberzellarten und den Sinusoiden. Die Leberzellen bilden den Hauptteil des Lebergewebes. Durch das Lebergewebe verlaufen die Sinusoide. An den Wänden der Sinusoide sitzen die Kupffer-Sternzellen. Zelltypen der Leber - Leberzellen (Hepatozyten) - Kupffer-Sternzellen Wichtige Arbeit der Kupffer-Sternzellen Diese Kupffer-Sternzellen sind die Fresszellen und sortieren aus dem Blut alles Unbrauchbare. Sie reinigen das Blut und fressen überalterte Blutzellen auf. Die Leberpforte Die Leberpforte liegt an der Unterseite der Leber und ist Hauptverkehrsknotenpunkt der Leber. Führen in die Leber - Pfortader: venöses Blut aus Richtung Dünndarm; versorgt die Leber mit sauerstoffarmen jedoch nährstoffreichem Blut Nahrung, die über die Dünndarmschleimhaut aufgenommen wurde. - Leberarterie: versorgt die Leber mit sauerstoffreichem Blut Führen aus der Leber - Gallengang: transportiert die in der Leber gebildete Gallenflüssigkeit zum Zwölffingerdarm Leber Seite 19

20 - Lymphgefässe: nehmen die Lymphflüssigkeit der Leber und Gallenblase auf, reinigen sie und geben sie an das venöse Blutsystem ab Aufgabe der Leber - Produktion der Gallenflüssigkeit: Für die Fettverdauung im Darm und Aufnahme der fettlöslichen Vitamine (A, D, E, K) ermöglichen. - Verarbeitung der Fette: Die Leber wandelt Fette um und produziert körpereigene Stoffe wie z.b. Cholesterin oder Hormone bzw. Hormonvorstufen. Übrige Fette werden in Form von Fettgeweben im Körper gespeichert. - Verarbeitung der Eiweisse: Die Aminosäuren gelangen durch die Pfortader in die Leber um verschiedene körpereigene Proteine aufzubauen. Vermisste Aminosäuren kann die Leber umbauen. 8 Aminosäuren müssen durch die Nahrung aufgenommen werden = essentielle Aminosäuren. Überflüssige Aminosäuren werden in der Leber abgebaut. Dabei entsteht giftiger Ammoniak, der von der Leber aufwändig in ungiftigen Harnstoff umgewandelt wird. - Verarbeitung von Kohlenhydraten / Speichern von Glykogen: Brennstoff für Zellen. Überschüssige Glucose wird in Form von Glykogen in den Leberzellen / Hepatozyten gespeichert. - Speicherung von Vitaminen und Spurenelementen: Die Leber speichert Vitamine (A, B12, D, E, etc.), etwas Folsäure und Spurenelemente wie Eisen und Kupfer. Die Kupffer-Sternzellen bauen unbrauchbare rote Blutkörperchen ab und speichern das darin enthaltene Eisen in der Leber. - Entgiftung: Die wichtige Entgiftung finden in den Kupffer-Sternzellen und in den Hepatozyten statt. Gifte (z.b. Alkohol; medikamentenrückstände, Umweltgifte) werden über die Nieren ausgeleitet. Die Leber entgiftet auch von körpereigenen Abfallstoffen wie z.b. Ammoniak. Muss Glucose mit der Nahrung aufgenommen werden? Nein, die Leber kann aus Glykogen (Speicherform der Glucose), aus Aminosäuren (Eiweissen) oder aus Glycerin (aus Fetten) Glucose herstellen. Hauptursachen für Leberkrankheiten - Alkohol, Drogen, Masslosigkeit (zu viel, zu fett, zu süss), Medikamente - Chemisch-synthetische Körperpflegemittel, Umweltgifte - Gärungsprozesse durch schlecht verdaute Nahrung - Zu wenig Flüssigkeit (Abtransport der Toxine) - Stress, Überforderung, Wut und Ärger Beschwerden, wenn die Leber durch ein Übermass von Giften belastet ist Die Leber kann die Gifte nicht vollständig abbauen und ein Teil der belastenden Substanzen verbleiben im Blut. Vergiftungssymptome sind: Schwindel, Kopfscherzen, Konzentrationsstörungen, Durchfall, Schlafstörungen, Müdigkeit oder Energiemangel. Wenn Zustand bedenklich, ändert die Grösse der Leber und erzeugt Druckgefühl im rechten Oberbauch. Leber Seite 20

21 Ursachen einer Fettleber - Ernährung: Masslosigkeit, ein Zuviel von allem. - Alkoholismus: Proteine, welche die Fettsäuren in das Fettgewebe transportieren, fehlen. Fett verbleibt in der Folge in der Leber. - Diabetes mellitus / Typ-2: inzwischen ist man sich schon beinahe sicher, dass eine Fettleber zu Diabetes Typ-2 führt (Bislang Meinung umgekehrt.) Was tun bei einer Fettleber Reversibel bei konsequenten Massnahmen: - Kein Alkohol, keine Genussmittel, Medikamente soweit wie möglich vermeiden - Gewichtsabnahme, Gesunde Ernährungs- und Lebensweise - Bitterstoffe zuführen - Ausleitung von Giftstoffen fördern - Regelmässige Bewegung, Stressabbau, Entspannung, - Leber mit geeigneten Produkten unterstützen, z.b. Mariendistelpräparate - Bei unveränderter Lebensweise: Hepatitis > Leberzirrhose Leberzirrhose Chronische Erkrankung der Leber, Leberzellen werden zerstört und an dieser Stelle entsteht ein festes knotiges Bindegewebe: die Leber verhärtet dadurch und schrumpft schliesslich. Durchblutung kann nicht mehr stattfinden, es entsteht ein Pfortaderhochdruck. Ursachen einer Leberzirrhose - Übermässiger Alkoholkonsum über lange Zeit - Chronische Hepatitis - Angeborene Speicherkrankheiten wie die Eisen- und Kupfer-Speicherkrankheit - Schwere langjährige Herzschwäche: sauerstoffarmes Blut wird in der Leber gestaut und dadurch sterben Leberzellen ab Symptome der Leberzirrhose - Übelkeit, Appetitlosigkeit, Lebensmittelunverträglichkeiten, Müdigkeit etc. - Leber-Hautzeichen: Gefässsternchen (sternförmige Blutgefässe im Gesicht oder Hals) oder Lackzunge und Lacklippen Hepatitis Entzündung der Leber. Akute Hepatitis dauert weniger als 6 Monate. Chronische Hepatitis dauert länger als 6 Monate. Leber Seite 21

22 Ursachen einer Hepatitis - Hepatitis Viren (Virus A wird fäkal-oral übertragen -> Ferien in unterentwickelten Ländern), übrige Viren über Sexualkontakte oder Bluttransfusionen - Medikamentenmissbrauch - Giftstoffe: Alkohol, Umweltgifte - Bakterielle oder parasitäre Infektionen - Folge von Krankheiten Symptome der Hepatitis - Durchfall - Abgeschlagenheit - Kopf- und Gliederschmerzen - Appetitlosigkeit - Gelbsucht: Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute durch eine Erhöhung der Bilirubin-Menge im Blut Ganzheitliche Massnahmen für eine gesunde Leber - Verzicht auf Alkohol - Keine unnötigen Medikamente - Keinen Haushaltszucker, Kohlenhydratverzehr zu Gunsten von Gemüse reduzieren - Verzicht auf Rauchen - Koffeinzufuhr reduzieren oder abstellen - Giftfreie Körperprodukte, biologische Haushaltreiniger - Keine Fertiglebensmittel verzehren - Basenüberschüssig essen - Erhöhte Wasserzufuhr - Entgiftungsmassnahmen (z.b. Darmsanierung und/oder Einläufe, Entsäuerung), Entgiftung mit Hilfe absorbierender Mineralerde unterstützen - Bitterstoffe zuführen > mindert Lust auf Süsses - Kurkuma fördert Regenerationsfähigkeit der Leber, mit schwarzem Pfeffer einnehmen - Hochwertige Fette in gemässigten Mengen - Mariendistelpräparate für Entgiftung und Regeneration - Körperliche Bewegung - Emotionale Belastungen vermeiden, Stressabbau, Harmonie schaffen Leber Seite 22

23 1.5 GALLENBLASE Lage der Gallenblase Die Gallenblase befindet sich an der Unterseite der Leber. Über die Gallengänge ist die Gallenblase mit der Leber und mit dem Zwölffingerdarm verbunden. Zusammenspiel Leber und Galle Die Leber produziert Liter Gallenflüssigkeit. Gallenflüssigkeit, die nicht direkt von der Leber an den Zwölffingerdarm abgegeben wird, wird in der Gallenblase in konzentrierter Form (auf 1/10, durch Wasserentzug) gespeichert. Wenn die Gallenflüssigkeit im Dünndarm nicht ausreicht (z.b. Üppige Mahlzeit, Alkohol), wird die gespeicherte Gallenflüssigkeit angefordert. Aufgabe der Gallenblase Die Gallenblase speichert die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit und gibt diese bei Bedarf (fettreiche und schwer verdauliche Speisen) an den Zwölffingerdarm ab. Gallenblase Seite 23

24 Aufgaben der Gallenflüssigkeit - Fettverdauung: Zugeführte Fette werden emulgiert (in kleine Tröpfchen spalten), damit diese für den Körper überhaupt erst verwertbar werden. - Neutralisierung des ph-wertes: Im Magen herrscht ein saures Millieu. Die Verdauungsenzyme im Dünndarm benötigen jedoch einen basischen ph-wert. Für die Neutralisierung sind die Gallenflüssigkeit und die Verdauungssäfte der Bauchspeicheldrüse verantwortlich. - Entgiftung: Die Leber nutzt die Gallenflüssigkeit, um Substanzen auszuscheiden wie: überschüssiges Cholesterin, Bilirubin, Medikamente, Schwermetalle, Gifte etc. So entsteht der gelbe Gallenfarbstoff Bilirubin Überalterte rote Blutkörperchen werden in der Leber abgebaut: Kupffer-Sternzellen fressen diese auf. Aus dem roten Blutfarbstoff wird dann der gelbe Gallenfarbstoff Bilirubin. Gelangt zuviel Bilirubin ins Blut, färben sich die Haut und die Schleimhäute gelb > Gelbsucht. Route der Gallenflüssigkeit - Leber > rechter und linker Lebergallengang > Gemeinsamer Lebergallengang - Hier zweigt der Gallenblaseneingang in Richtung Gallenblase ab. Unterhalb dieser Abzweigung heisst der gemeinsame Lebergallengang jetzt nur noch grosser Gallengang. Der grosse Gallengang führt in die Bauchspeicheldrüse hinein und vereint sich dort mit dem Ausführungsgang = Pankreasgang. - Der grosse Gallengang und Pankreasgang mündet schliesslich in den Zwölffingerdarm. - Dort emulgieren die Gallensalze die Nahrungsfette. Ein Teil der Gallenflüssigkeit gelangt in den Dickdarm und wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Die Gallensalze werden im unteren Dünndarmbereich in die Pfortader und anschliessend mit dem Pfortader-Blut wieder in die Leber transportiert. Dort werden sie recycelt und mit neu gebildeter Gallenflüssigkeit wieder an den Dünndarm abgegeben. Ursachen von Gallensteinen - 5-F-Regel: female, fat, fairy, forty, fertile (weiblich, übergewichtig, hellhäutig, über 40, fruchtbar) - Ungünstige Ernährungsgewohnheiten, Überlastung der Leber, Übersäuerung des Organismus (zuviel Zucker, Kohlenhydrate, viel tierisches Eiweiss, minderwertige Fette, viel Alkohol) - Bewegungsmangel - Synthetische Hormone: Östrogene veranlassen die Leber, mehr Cholesterin in die Gallenflüssigkeit abzugeben = cholesterinhaltige Gallensteine - Magnesiummangel: Verhältnis zu Calcium 2C:1M. Zuwenig Magnesium führt dazu, dass sich Calcium ablagert = calciumhaltige Gallensteine - Gallensäureverlustsyndrom: Darm überlastet, Gallensalze werden nicht absorbiert und wie vorgesehen in die Leber zurück geleitet = Körper leidet an Mangel an Gallenflüssigkeit - Seelische Ursachen: unterdrückten Ärger und Unmut Gallenblase Seite 24

25 Symptome von Gallensteinen - Nicht zwingend vorhanden keine Behandlung notwendig - Druckgefühl im Oberbauch - Verdauungsstörungen: Blähungen, Verstopfung, Durchfall - Unverträglichkeit von bestimmten Speisen Mögliche Folgen von Gallensteinen - Gallenkolik - Gallenblasenentzündung - Gelbsucht - Entzündung der Gallengänge - Entzündung der Bauchspeicheldrüse Risiko bei Gallenblasenentfernung - Kein Organ im Körper kann ohne Auswirkungen entfernt werden. - Ohne Gallenblase kein Depot: Es ist keine Regulierung hinsichtlich Bedarf mehr möglich. Es steht entweder zu viel oder zu wenig Gallenflüssigkeit zur Verfügung. Beides hat negative Auswirkungen auf die Verdauung. - Die Symptome mit der nicht vollständigen Verwertung der über die Nahrung zugeführten Fette stehen in Verbindung mit der Gallenblasenentfernung. Die vollständige Verwertung ist aber sehr wichtig, u.a. für die Energiegewinnung. - Ursache wird nicht beachtet. So bilden sich neue Gallensteine, aber nicht mehr in der Gallenblase, sondern in den Gallengängen oder gar in der Leber selbst. - Eine gut funktionierende Verdauung ist entscheidend. Jeder Eingriff mit Auswirkungen auf die Verdauung muss gut überlegt werden. Ganzheitliche Massnahmen um Gallensteine zu verhindern - Basenüberschüssige Ernährung, hochwertige Fette, wenig Zucker, selten tierisches Eiweiss - Entlastung und Unterstützung der Leber mit Bitterstoffen, Darmsanierung, Aufbau Darmflora - Regelmässige körperliche Bewegung - Synthetische Hormone vermeiden (Cholesterin-Steine) - Magnesium-Haushalt regulieren (Calcium-Steine) - Übergewicht abbauen - Gallenfluss mit Tee anregen: Pfefferminze, Schafgarbe, Wermut, Erdrauch, Löwenzahn, Artischockensaft - Kurkuma mit 1% Schwarzpfeffer als Gallenstein-Prophylaxe - Emotionen ausleben und nicht unterdrücken Gallenblase Seite 25

26 1.6 BAUCHSPEICHELDRÜSE Aufgabe der Bauchspeicheldrüse Produktion des Verdauungssafts: über 30 Verdauungsenzyme für die Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweissverdauung. In den Langerhans-Inseln werden die Hormone Insulin und Glucagon für die Regulation des Blutzuckerspiegels produziert. Endokrine und exokrine Drüsen der Unterschied Endokrin ist die Hormonproduktion diese gehen direkt in das Blut. Exokrin ist der Verdauungssaft er gelangt in den Zwölffingerdarm. Lage der Bauchspeicheldrüse Sie ist cm lang und reicht vom rechten Bauchbereich bis zur Milz im linken Oberbauch. Die drei Enzymgruppen und ihre Aufgabe Amylasen: Kohlenhydrate in Einfachzucker aufspalten Proteasen: Eiweisse in Aminosäuren aufspalten Lipasen: Fette in Fettsäuren aufspalten Wie entsteht beim Stoffwechsel Glucose + welche Aufgabe hat sie? Glucose entsteht bei der Verstoffwechselung von Kohlenhydraten. Glucose dient der Energiegewinnung. In den Zellen wird sie in den Mitochondrien in Energie umgewandelt. Aufgabe Insulin Insulin transportiert Glucose zur Zelle und ermöglicht die Aufnahme in die Zelle. Im Detail: Sobald Kohlenhydrate gegessen werden, werden diese u.a. von den Enymen der Gruppe Amylasen in Einfachzucker/Glucose zerteilt. Diese gelangt durch die Dünndarmschleimhaut ins Blut. Der Blutzuckerspiegel steigt und fordert Insulin an. Das Insulin bindet sich an das Glucosemolekühl, transportiert dieses zur Zelle und ermöglicht, dass die Zellen die Glucose aufnehmen können. Sobald die Glucose mit dem Insulin in der Zelle verschwunden ist, sinkt der Blutzuckerspiegel. Der Überschuss an Glucose wird in Form von Glykogen in der Leber und in der Muskulatur gespeichert. Aufgabe Glucagon Fordert Glucose an zur Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels. Im Detail: Im Blut muss immer ein Blutzucker-Basiswert vorhanden sein. Sobald der Basiswert fällt, reagiert die Bauchspeicheldrüse mit der Freisetzung des Hormons Glucagon. Sobald Glucagon im Blut ist, wandelt die Leber Glykogen in Glucose um für eine Anhebung des Blutzuckerspiegels. Bauchspeicheldrüse Seite 26

27 Überschüssige Kohlenhydrate Die Speicherfähigkeit der Leber ist begrenzt. Der Glucose-Überschuss wird in Fett umgewandelt und im Fettgewebe abgelegt. So funktioniert der Fettabbau Glucagon initiiert die Rückverwandlung von Glykogen in Glucose und auch den Fettabbau. Insulin hemmt den Fettabbau. Zur Gewichtsreduktion soll lieber wenige Mahlzeiten gegessen werden, damit der Insulinspiegel weniger oft ansteigt und der Fettabbau überhaupt ermöglicht wird. Unter dem Strich muss auch die Bilanz Essen versus Verwertung stimmen. Ist die Verwertung niedriger, wird weder Glucose noch Fett abgebaut. Massnahmen zur Entlastung der Bauchspeicheldrüse - Reduktion der schnellverdaulichen Kohlenhydrate (weisses Mehl, Zucker) - Reduktion der schwerverdaulichen tierischen Produkte (Fleisch, Fisch, Wurst, Eier, Milch) - Fettarme Ernährung - Minderwertige Fette vermeiden - Bei Fett-Unverträglichkeit: MCT-Fette wie z.b. Kokosöl können ohne Enzyme resorbiert und verwertet werden. - Enzyme von rohen und unerhitzten Früchten und Gemüse, zusätzliche Einnahme enzymreicher Nahrungsergänzungen - In Absprache mit Therapeuten: Basenpulver Was kennzeichnet Zuckerkrankheit / Diabetes mellitus? - Chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel / Hyperglykämie - Typ-1-Diabetes: Mangel an Insulin, da die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert. - Typ-2-Diabetes: Insulin wäre genug da, aber die Zellen erkennen das Insulin nur noch schwer. Ursache für Typ-1-Diabetes Genetische Veranlagung: Das Immunsystem greift die Beta Zellen in den Langerhans-Inseln an und zerstört dieses in kürzester Zeit. Eine andere Hypothese weisst auf das Leaky-Gut-Syndrom, welche Autoimmunkrankheiten hervorrufen kann. Ursache für Typ-2-Diabetes Ungesunde Ernährungs- und Lebensweise: - Zuviel Fett, Zucker, Fast Food etc. - Bewegungsmangel - Übergewicht - Chronische Entzündungen können Beta-Zellen schädigen - Fettleber - Antioxidantienmangel: freie Radikale zerstören die Insulin Rezeptoren an der Zelloberfläche Bauchspeicheldrüse Seite 27

28 - Magnesiummangel: Magnesium sorgt dafür, dass das Insulin den Zucker aus dem Blut und in die Zelle hinein transportieren kann Kann Diabetes Typ-2 durch eine Veränderung der Ernährung beseitigt werden? Verbessert auf jeden Fall. Im besten Fall ist Ausheilung möglich. Symptome bei Diabetes - Vermehrtes Wasserlassen und starker Durst infolge chronisch erhöhtem Blutzuckerspiegel - Müdigkeit und Leistungsabfall, weil die Glucoseversorgung nicht ausreichend funktioniert - Schlecht heilende Wunden durch Blutgefässschäden - Acetongeruch der Atemluft durch den Fettabbau und den dabei entstehenden Ketonkörper (Aceton) - Hohe Cholesterinwerte, da Insulinmangel die Cholesterinproduktion antreibt Mögliche Folgeschäden Blutgefässe verdicken und verlieren an Elaszität, dickflüssiges Blut. Mögliche Folgen: - Herzinfarkt - Schlaganfall - Nierenversagen - Augenprobleme - Nervenprobleme - Durchblutungsstörungen - Mineralstoffmangel - Austrocknung (mehr Wasserlassen als trinken) Schlechte Wundheilung bei Diabetes Verminderte Blutzirkulation mit entsprechenden Folgen: Der dauerhaft erhöhte Blutzucker belastet das Blut und die Blutgefässe. Verdicktes Blut kann nicht mehr so leicht transportiert werden. Zudem verlieren die verdickten Blutgefässwände an Elaszität. Diese Kombination führt zu einer schlechteren Durchblutung und damit Sauerstoff- und Nährstoffmangel sowie Mangel an Leukozyten. Fazit: Wunden bleiben länger offen, es gelangen mehr Krankheitserreger in die Wunde und weniger Leukozyten können diese bekämpfen. Ganzheitliche Massnahmen bei Diabetes - Industriezucker vermeiden, wenig naturbelassenen Honig oder Xylit, süssen mit Stevia - Synthetische Süssstoffe meiden - Kein Fruchtzucker, frische reife Früchte in Massen sind unbedenklich - Frische Lebensmittel bevorzugen, basenüberschüssig, Mandelmilch statt Kuhmilch - Keine Fertigprodukte Bauchspeicheldrüse Seite 28

29 - Fleisch aller Art reduzieren und mit anderen eiweissreichen Lebensmittel ersetzen, z.b. Nüsse und Vollkorngetreide - Übergewicht abbauen - Magnesiumhaushalt optimieren: Mandeln, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Meeresalgen, Quinoa, Amaranth - Omega-3-Fettsäuren zuführen: Leinsaat, Leinöl, Hanfsaat, Hanföl, Krillöl etc. - Mandeln essen zur Verminderung der Insulinresistenz, Gramm täglich - Wasser trinken - Mineralstoffe ergänzen - Sport treiben - Sonne tanken - Vitamin D - Basenbad Bauchspeicheldrüse Seite 29

30 1.7 NIERE Aufgaben der Nieren Kläranlage des Körpers für Blutreinigung, Urinausscheidung und Hormonproduktion: - Ausscheiduen der Stoffwechselendprodukte Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure alle aus dem Eiweissstoffwechsel - Ausscheiden von überschüssigen und giftigen Stoffen, welche die Leber aus Überlastung nicht mehr entgiften konnte - Ausscheiden von überschüssigen Mineralstoffen - Ausscheiden von Wasser - Hormon Renin: reguliert den Blutdruck - Hormon EPO: regt das Knochenmark zur Blutbildung an - Vorstufe Vitamin D in aktives Vitamin D umwandeln: Vitamin D sorgt dafür, dass Calcium aus dem Darm ins Blut aufgenommen und schliesslich in die Knochen eingebaut wird. Aufbau der Nieren - Nierenrinde, Nierenmark, Nierenbecken - In der Nierenrinde befinden sich die Nephronen: winzige kleine Blutfilterchen, die aus dem Blut die Abfallstoffe filtern und den Urin bilden. - Das Nierenbecken ist die Erweiterung des Harnleiters. Lage der Niere In der Lendengegend unterhalb des Zwerchfells. Einfluss Nieren auf Blutdruck Bei niedrigem Blutdruck, Flüssigkeitsmangel oder Arteriosklerose in den Blutgefässen der Nieren bilden die Nieren das Hormon Renin: dieses erhöht den Blutdruck und verbessert die Nierendurchblutung. Bluthochdruck kann auch bedeuten, dass die Nieren erkrankt oder geschwächt sind. Einfluss Nieren auf Blutbildung Das in der Niere produzierte Hormon EPO - Erythropoetin regt das Knochenmark zur Blutbildung an. Eine geschwächte Niere produziert weniger EPO - eine Anämie (Blutarmut) kann die Folge sein. Einfluss Nieren auf Knochendichte Die Nieren wandeln das mit der Nahrung oder dem Sonnenlicht aufgenommene Vitamin D in seine aktive Form um. Dieses Vitamin D ist für den Calcium-Einbau in die Knochen mitverantwortlich. Bei Vitamin-D-Mangel wird zu wenig Calcium über den Darm aufgenommen und der Körper nimmt sich seinen Bedarf aus den Knochen = Osteoporose Niere Seite 30

31 Bestandteile des Urins - Abbaustoffe des Eiweissstoffwechsels (Kreatinin, Harnsäure, Harnstoff), Mineralstoffe und geringe Mengen an Eiweiss und Zucker - Kreatinin entsteht beim Abbau des Eiweissstoffes Kreatin. Kreatin dient den Muskeln und dem Gehirn als Energiespender. Erhöhter Kreatininwert im Blut = Nierenfunktion um mehr als die Hälfte eingeschränkt. - Harnsäure ist das Abbauprodukt des Purin Stoffwechsels. Lebensmittel mit hoher Zelldichte erzeugen am meisten Harnsäure: Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte insbesondere Innereien, Makrele, Ölsardinen, Hering. Auch Poulet (Haut!) und Hülsenfrüchte liefern Purine. Zu viele Purine oder eingeschränkte Nierenfunktion führt zu erhöhter Harnsäurekonzentration im Blut. Ab einem bestimmten Wert entstehen Harnsäurekristalle. Diese können sich im Gewebe oder den Gelenken ablagern und schmerzhafte Gichtanfälle auslösen. - Harnstoff entsteht immer als Abbauprodukt des Eiweissstoffwechsels. 90% wird über die Nieren ausgeschieden, 10% über den Schweiss. Bei akutem Nierenversagen steigt der Harnstoffwert im Blut stark an. Primärharn Beim Blutfiltern entstehen in den Nephronen jede Minute 125 Mililiter Primärharn. Der Primärharn enthält viel Wasser, sowie Mineralstoffe und Zucker. Wasser und Mineralstoffe werden wieder ins Blut resorbiert und es bleibt ein einziger Mililiter Urin übrig. Nutzen einer Urin-Untersuchung Diverse Krankheiten können festgestellt werden: einerseits Krankheiten der Nieren, Blase, der Harnwege aber auch der Zustand der Leber und des Zuckerstoffwechsels. Ein erhöhter MMS-Wert (Methylmalonsäure) weist auf einen Vitamin B-12-Mangel hin. Folgen unzureichend durchbluteter Nieren Nierenversagen oder Teilausfall der Nieren. In der Folge wird der Organismus mit Stoffwechselabfallprodukten überschwemmt, die mit dem Urin hätten ausgeschieden werden sollen. Wasser- und Mineralstoffhaushalt gerät durcheinander, das Basen-Säuren-Gleichgewicht wird gestört. Blutbildung und Calciumeinlagerung in Knochen kann negativ beeinflusst werden. Folgen von Schmerzmittelmissbrauch Sobald die Lebern überfordern werden, werden die Nieren mit den Toxinen konfrontiert, was auf Dauer die Nieren schädigen kann. Folgen von Diabetes mellitus Durch den hohen Blutzuckerspiegel werden die kleinen Blutgefässe der Nieren geschädigt, was zu einer verminderten Durchblutung der Nieren führt. Niere Seite 31

32 Folgen von Übergewicht / Alkoholmissbrauch Hyperurikämie: zu hohe Harnsäurewerte im Blut, was zu Harnsäuresteinen führen kann. So entstehen Nierensteine mit Calciumverbindungen Bei überwiegend säurebildender Ernährung werden die Säuren mit Calcium neutralisiert. Das Ergebnis sind dann Calciumsalze. Bei ungenügender Flüssigkeitszufuhr können sich Nierensteine bilden. Nierenbeckenentzündung Bakterien gelangen über die Blase wo sie meist ebenfalls eine Entzündung auslösen - über den Harnleiter ins Nierenbecken. Massnahmen bei Blasenentzündung - Konsequenter Verzicht auf Zucker: Bakterien ernähren sich davon - Für Wärme sorgen - 3 Liter kohlensäurefreies Wasser trinken, 1 Liter davon Blasentee: Birke, Brennessel, Goldrute, Süssholz, Bärentraube etc - Preiselbeer- oder Cranberry-Muttersaft trinken für glatte und geschmeidige Blaseninnenwand: Bakterien können sich nicht mehr festhalten - Natürliches antibakteriell wirkendes Mittel: z.b. Kolloidales Silber oder Grapefruitkernextrakt Ganzheitliche Massnahmen bei Nierenleiden - Reines kohlensäurefreies Wasser trinken so viel dass 1-2 Liter farblosen Urin ausgeschieden werden kann - Schwarz- oder Grüntee meiden, weil sie Oxalate liefern, die eine Nierensteinbildung fördern können - Zitronensaft von 1-2 Zitronen trinken: hemmt Nierensteinbildung - Grundlegende Entsäuerung, um belastende Säuren und Stoffwechselrückstände auszuscheiden. Bei bereits geschädigten Nieren sanfter vorgehen: basenüberschüssige Ernährung - Tierische Eiweisse reduzieren - Harnsäure reduzieren (Harnsäuresteine) - Kochsalzt reduzieren - Kochsalz regt die Calciumausscheidung im Urin an (Calciumstein-Bildung) - Brennnesselsamen: stärken die Nieren (und auch den Haarwuchs) Niere Seite 32

33 2 VERDAUUNG IMMUNSYSTEM 2.1 VERDAUUNGSSYSTEM / MAGEN Verdauung kurz erklärt Das Verdauungssystem entspricht einem Schlauch vom Mund bis zum After. Der gesamte Verdauungskanal ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet Aufgabe der Verdauung ist die Versorgung des Körpers mit Vital- und Nährstoffen: - Mund: Nahrungsaufnahme, Nahrung mechanisch verkleinern - Magen / Zwölffingerdarm: Mit Hilfe von Enzymen aufspalten der Nahrung in kleinste Moleküle - Unverzichtbare Hilfsstoffe aus der Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse - Zwölffingerdarm: Nährstoffe werden im Dünndarm resorbiert - Mastdarm / After: Ausscheidung der unnützen Rohstoffe - Transport des Nahrungsbreis durch peristaltische Bewegungen - Der gesamte Verdauungskanal ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet Reihenfolge des Verdauungskanals - Mund (Lippen, Zähne, Zunge, Speicheldrüsen), Rachen, Speiseröhre - Magen, Magenpförtner - Dünndarm (Zwölffingerdarm/Duodenum, Leerdarm/Jejunum, Krummdarm/Ileum) - Ileozäkalklappe - Dickdarm (Blinddarm mit Wurmfortsatz/Appendix, Colon/Grimmdarm, Mastdarm/Rectum) - Anus/After Aufgabe Mundspeichels Freisetzung des Enzyms Alpha-Amylase für den ersten Schritt der Kohlenhydratverdauung. Ebenfalls wird die Zungengrund-Lipase ausgeschüttet. Allerdings wird diese Lipase zur Spaltung der Fettmoleküle erst im Magen aktiviert. Aufgabe Tast- und Geschmackspapillen auf der Zunge Qualitätsprüfung der Nahrung: zu fest, zu heiss, zu süss? etc. Aufgabe Ileozäkalklappe Sie sorgt dafür, dass der Darminhalt nur in eine Richtung transportiert wird und garantiert, dass die typische Dickdarmflora im Dickdarm bleibt. (Ansonsten Fehlbesiedelung der Darmbakterien im Darm.) Verdauungssystem / Magen Seite 33

34 Nahrung kauen ist sinnvoll Je länger die Nahrung gekaut wird, - umso intensiver die Verkleinerung - umso grösser wird die Angriffsfläche für die Verdauungsenzyme - umso höher der Speichelfluss - umso besser findet die Vorverdauung der Kohlenhydrate statt - umso besser die Verdauung im Dünndarm - umso weniger Fäulnis- und Gärprozesse, Blähungen, Krämpfe etc. - umso besser das Darmmilieu - umso optimaler die Nähr- und Vitalstoffverwertung - umso besser das Sättigungsgefühl umso weniger wird unnötig gegessen Bestandteile und Aufgabe des Magensaftes 1. Salzsäure / Magensäure: sorgt für saures Milieu (ph-wert 1-2), vernichtet schädliche Bakterien und Parasiten, Aktiviert Enzym Pepsin, zersetzt Nahrung weiter. Ohne die Aufgaben der Magensäure könnten Nährstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente nicht ausreichend aufgenommen werden. 2. Pepsin: Enzym zur Verdauung von Proteinen, zerlegt die Proteine in Peptide 3. Schleim: Schutzfilm auf die Magenschleimhaut, schützt vor der ätzenden Säure 4. Intrinsic-Factor: Transportprotein, wichtig für die Aufnahme von Vitamin B12 Bestandteile des Magensafts und deren Aufgabe Die Bestandteile des Magensaftes werden in den verschiedenen Zellen der Magenschleimhaut gebildet. Hauptzellen: stellen Vorstufe des Pepsins her Belegzellen: produzieren die Salzsäure, das Natriumhydrogencarbonat (basische Substanz zum Schutz der Magenschleimhaut, welche via Blut als Pufferschutz zu den Organen gelangt) und den Intrinsic-Factor Nebenzellen: zuständig für Schleimhautproduktion Einflüsse der Verweildauer der Nahrung im Magen Verweildauer von einer ½ Stunde bis maximal 7 Stunden. - Kohlenhydrate zuerst, dann Eiweisse und am längsten Fette, Mischware länger - Sehr schnell verlassen auch den Magen Kartoffelpüree und gekochter Fisch - Je komplexer die Zusammensetzung und je schlechter zerkleinert (gekaut), je länger die Verweildauer im Magen - Körperwarme Nahrung ideal, je kälter oder heisser, je länger die Verweildauer im Magen - Früchte auf leeren Magen ca. 30 Minuten, kombiniert länger mit Risiko der Gärung Verdauungssystem / Magen Seite 34

35 Fliessrichtung Darminhalt bzw. verhinderter Rückfluss Mit Hilfe der Peristaltik: Muskelkontraktion der Magenwände, die den Magen ca. alle 20 Sekunden von oben nach unten durchlaufen. Auch der Darm nutzt die Peristaltik als Transport-Mechanismus um den Speisebrei langsam Richtung Anus zu schieben. Hintergrund Magenknurren Wenn die Muskelkontraktion im leeren Magen den Magensaft gemeinsam mit Luft umherwirbelt: Hungerkontraktionen. Faktoren für Magenprobleme - Der Magen ist eng mit Emotionen verbunden. Emotionen wie Stress, Angst und Sorgen beeinflussen und belasten den Magen und führen zu ungesundem Essverhalten (Appetitlosigkeit oder wahlloses hineinstopfen von Essen) - Nebenwirkungen von Medikamenten - Ungesunde Ernährung, welche die Magenschleimhaut irritiert, reizt und schädigt - Bakterium Helicobacter pylori: bakterielle Infektion der Magenschleimhaut durch ungesunde Ernährung und/oder Emotionen (Ein Bakterium, dass die Magensäure überlebt, weil es sich ein basisches Milieu um sich herum zu schaffen vermag). - Gestörte Magensäureproduktion durch ungesunde Ernährung und/oder Emotionen Sodbrennen: Ursachen und Zusammenhänge Magensäuremangel: - Verweildauer im Magen erhöht, Entstehung von Gärprozessen, die mit der Bildung von organischen Säuren einhergehen = Sodbrennen - Erhöhte Mischbewegung des Nahrungsbreis, in der Folge kleine Mengen des Speisebereis zurück in die Speiseröhre = Sodbrennen - Ursachen: Erschöpfung der Belegzellen durch jahrelange Überlastung, Gastritis Typ A (Autoimmunerkrankung, Belegzellen zerstört) Magensäureüberschuss durch Überlastung der Belegzellen und folgenden Ursachen: - Hastiges Essen und mangelhaftes Kauen - Zuckerreiche Mahlzeiten - Industriell verarbeitete Nahrungsmittel - Falsch zusammengesetzte Mahlzeiten - Infektion Helicobacter pylori - Ungesunde Ernährung, Übersäuerung des Gewebes und damit Verbunden Übersäuerung des Magens Verdauungssystem / Magen Seite 35

36 So entsteht Magensäuremangel Eine jahrzehntelange chronische Übersäuerung des Körpergewebes kann nicht nur zu einem Magensäureüberschuss, sondern auch zu einem Magensäuremangel führen. Die latente Übersäuerung erschöpft die Belegzellen, die in all der Zeit reichlich Natriumhydrogencarbonat als Puffersubstanz bilden musste, so sehr, dass sie irgendwann nur noch eingeschränkt funktionsfähig sind und folglich nur noch wenig Magensäure bilden können. Darum ist eine häufige Anwendung von Säureblockern bei Sodbrennen nicht sinnvoll Säureblocker linden die Beschwerden ohne dass die genaue Ursache bekannt ist. Auch ein Säuremangel könnte das Sodbrennen auslösen (Gärprozess durch lange Verweildauer im Magen, erhöhte Mischbewegung welche Speisebrei in Speiseröhre drückt). Ein Säureblocker würde genau das Gegenteil bewirken. Unterschied Antazida und Protonenpumpenhemmer Beide werden von Ärzten häufig gegen Sodbrennen verschreiben: - Antazida sind basische Salze und neutralisieren die gebildete Salzsäure - Protonenpumpenhemmer blockieren die Säureproduktion. Dadurch wird gleichzeitig die Produktion des basischen Natriumhydrogencarbonats gedrosselt. Basenmangel und verstärkte Übersäuerung des Körpers sind die Folge. Nebenwirklungen von Protonenpumpenhemmer (PPI) - Weitere Magenprobleme, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Schlafstörungen - Sie können die Entstehung von Lebensmittelallergien fördern, wenn unverdaute Partikel durch die Dünndarmschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen (Leaky-Gut-Syndrom) - Sie können die Aufnahme von Eisen, Magnesium und Calcium hemmen - Die Unterdrückung der Belegzellen führt zu Intrinsic-Factor-Mangel und damit zu mangelhafter Aufnahme von Vitamin B12. - Der Säuremangel im Magen verhindert das zuverlässige Abtöten von Bakterien und anderen Parasiten und behindert die Vorverdauung Mögliche Ursachen für Reflux Rückfluss von saurem Speisebrei in die Speiseröhre. Ringmuskel schliesst nicht mehr richtig oder wird aufgedrückt durch erhöhte Mischbewegungen oder Rückstau bei Verstopfung oder Zwerchfellbruch (Hiatushernie). Eine Hiatushernie kann entstehen durch zu schweres Heben, Schwangerschaft oder chronische Verstopfung. Gemeinsamkeiten und Unterschiede einer chronischen und akuten Gastritis Gemeinsamkeiten: Die Magenschleimhaut ist durch einen äusseren Reiz so geschädigt, dass sich ein Entzündungsprozess entwickelt. In den entzündeten Bereichen kommt die Magensäure direkt mit den Schleimhautzellen in Kontakt und schädigt sie. Gastritis geht meist mit einer erhöhten Magensäureproduktion einher. Verdauungssystem / Magen Seite 36

37 Akute Gastritis: Kurzfristige Überreizung der Magenschleimhaut, z.b. durch Medikamente (z.b. Acetylsalicylsäure/Aspirin). Macht sich durch starke Magen- und Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und/oder Appetitlosigkeit bemerkbar. Chronische Gastritis: Oft durch Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, welches zur erhöhten Magensäureproduktion führt. Weitere Ursachen sind überhöhter Alkoholkonsum, regelmässige Einnahme von Medikamenten, Infektion mit Bakterien, Viren, Pilzen, Strahlentherapie, ungesunde Ernährungsweise oder die Kombination dieser ungünstigen Faktoren. Formen der chronischen Gastritis Gastritis Typ A: der Organismus bildet Antikörper gegen die Belegzellen und zerstört sie Gastritis Typ B: 80% aller Erkrankungen, Helicobacter pylori Gastritis Typ C: regelmässige Reizungen, die dem Magen nicht bekommen Helicobacter pylori medikamentös bekämpfen: In diesen Fällen ist die Therapie allenfalls nicht erfolgreich Schulmedizinisch wird eine Triple-Therapie angewendet: Zwei Antibiotika und ein PPI. Diese Anwendung sollte mit Probiotika zusammen verträglicher sein. Wenn sie nicht erfolgreich ist, kann dies folgende Gründe haben: - Fehldiagnose Helicobacter pylori ist nicht die alleinige Ursache - Antibiotika Resistenzen - Neuinfektion durch Helicobacter pylori in den Zahnbelägen - Weiterbestehender Stress und ungesunde Ernährung Magengeschwür und Ursachen Ein Magengeschwür ist eine Wunde in der Magen- und/oder Darmschleimhaut (Zwölffingerdarm) oder allenfalls ist die komplette Magenwand geschädigt. Ursachen sind: - Stress, Rauchen, psychische Belastungen, Medikamente (hochdosierte Cortisontherapien) - Ungesunde Ernährung - Hochprozentiger Alkohol - Krankhaft gestörte Magensäureproduktion - Mehrheitlich der Helicobacter pylori Verdauungssystem / Magen Seite 37

38 Ganzheitliche Massnahmen für einen gesunden Magen Generell: - Gut kauen, reichlich trinken, Entspannungsmomente, körperliche Bewegung, genug Schlaf - Einfach essen: gedämpftes Gemüse mit Kräutern, Salz und Butter, Bio-Fleisch und Eier, Superfoods und Mandelmilch - Denaturierte Lebensmittel vermeiden - Kritische Kombinationen austesten: Milchprodukte mit Getreide, Getreide mit Zucker, Getreide mit Eiweiss - Mehrgängige Menüs bzw. kunterbunte Mischungen vermeiden, Desserts abgewöhnen - Abstände zwischen den Mahlzeigen (ca. 4 Stunden), nur essen, wenn hungrig - Keine Getränke zum Essen - Regulierung Säure-Basenverhältnis - Bevorzugt körperwarme Mahlzeiten - Gesunde Ernährungs- und Lebensweise Beseitigung Helicobacter pylori: - Kurmässige Anwendung von Grapefruitsaft (verdünnt mit Wasser), Manuka-Honig und Zistrosen Tee - Verzehr antibiotisch wirkende Lebensmittel: Weisskohl, Brokkoli, Brokkoli-Sprossen, Rettichsprossen, Radieschensprossen und Knoblauch (täglich frisch und roh) - Parodontitis therapieren Magensäure: - Magensäuremangel: kurzfristige Einnahme Säuretabletten, regelmässig milchsauer vergorene Säfte, frischer Weisskohlsaft, Löwenzahnsaft, grüne Smoothies, Bitterstoffe - Magensäureüberschuss: Einnahme Mineralerde zur Säureneutralisierung und Regeneration Magenschleimhaut Verdauungssystem / Magen Seite 38

39 2.2 VERDAUUNGSSYSTEM: DARM DARMFLORA Aufbau und Aufgabe Darm Der Darm schützt vor ungebetenen Eindringlingen und versorgt den Organismus mit Nähr-, Mineralund Vitalstoffen. Der Mensch ist so gesund wie sein Darm. Der Darm hat eine Oberfläche von 300 bis 400 Quadratmetern. Dünndarm: Dünndarmschleimhaut, Darmfalten, Zotten, Bürstensaum, 4 5 Meter lang, 2.5 4cm ø, Nahrung wird mit Hilfe Verdauungsenzyme endgültig in ihre kleinsten Bausteine (Einfachzucker, Aminosäuren, Fettsäuren) zerlegt und durch die Darmschleimhaut ins Blut / Lymphe resorbiert. Dickdarm: Krypten tiefe Einsenkungen, ca. 2 Meter lang, 6 8 cm ø, der Nahrung wird Wasser und Elektrolyte (Mineralstoffe) entzogen. Unbrauchbare Stoffe werden ausgeschieden. Aufgabe Dünndarm - Neutralisierung des sauren Speisebreis - Verdauung von Fetten, Eiweissen und Kohlenhydraten: Zerlegung in kleinste Bestandteile - Abgabe der aufgespaltenen Nahrungsbestandteile ins Blut (Lymphe) Aufgabe Dickdarm - Resorption von Mineralstoffen/Elektrolyten ins Blut - Resorption von Wasser aus dem Nahrungsbrei um Wasserverluste zu vermeiden - Speicherung des Stuhls bis zur Entleerung - Sekretion von Schleim für die Gleitfähigkeit des Stuhls - Bakterien räumen unentwegt den Darm auf und bauen unverdauliche Nahrungsreste durch Gärungs- und Fäulnisvorgänge ab Aufgabe Ileozäkalklappe Übergang vom Dünndarm in den Dickdarm. Die Klappe sorgt dafür, dass der Darminhalt nur in eine Richtung transportiert wird und garantiert, dass die typische Dickdarmflora im Dickdarm bleibt und nicht in den Dünndarm übersiedelt. Wenn doch, führt dies zu einer Dünndarmfehlbesiedlung (DDFB), was zu starken Verdauungsbeschwerden führt. Immunsystem im Darm - Darmflora: Billionen von Bakterien / Mikroorganismen, die in den Falten, Zoten und Krypten der Darmschleimhaut leben. - Peyer-Plaques: Lymphfollikel kugelförmige Kolonien voller weisser Blutkörperchen (Leukozyten) Verdauungssystem: Darm Darmflora Seite 39

40 Aufgabe der Darmflora - Unterstützung des Immunsystems - Unterstützung der Verdauung - Produktion kurzkettigen Fettsäuren (Energieversorgung Darmschleimhautzellen, Anregung Darmperistaltik, Darmkrebs Prophylaxe) - Schutz der Darmschleimhaut - Entgiftung von vielen Stoffen, die für den Organismus schädlich sind - Bildung Vitamin K und B12 (Verwertung aktuell noch unklar) Zusammensetzung der Darmflora - Dünndarm: Lactobazillen (Milchsäurebakterien), Enterokokken, etc. - Dickdarm: Bifidobakterien, Lactobazillen, Enterokokken, Enterobakterien, Clostridien, etc. Zusammenhang Infektionen und Darmflora 80 Prozent der Immunabwehr findet sich im Darm und ein Teil davon macht die Darmflora aus. Es ist immer wichtig, die Abwehrkraft des gesamten Immunsystems zu stärken. Gegen ein starkes Immunsystem haben Bakterien, die Entzündungsprozesse auslösen, keine Chance. Bedeutung des Magen-Darm-Traktes als Bauchhirn Der Magen-Darm-Trakt wird von einem feinmaschigen Netzwerk von mehr als 100 Mio. Nervenstellen umhüllt und ist mit dem Gefühlszentrum im Gehirn verbunden. (Schlechte Nahrung können z.b. Aggressionen auslösen.) Das Nervengeflecht auch enterisches Nervensystem genannt verfügt über ähnliche Strukturen wie das Gehirn und funktioniert sehr ähnlich. Daher nennt man diesen Bereich auch Bauchhirn. Nebenwirkung einer Antibiotika-Behandlung Neben den bakteriellen Krankheitserregern werden auch die guten und nützlichen Bakterien abgetötet. Die Darmbakterien sind reduziert und der Darm anfällig für Infektionen aller Art. Das Darmmilieu bietet durch die Leichengifte (absterbenden Bakterien) ein Milieu für ungewollte Pilze. Da alle Schleimhäute zusammengehörten, ist eine Pilzinfektion leicht vom Darm in den Vaginalbereich übertragen. Erneute Behandlung von Pilzen schwächt das Darmmilieu weiter. Nach Antibiotika-Therapien sollten probiotische Präparate über mindestens 3 Monate eingenommen werden. Chemotherapie und Verdauungsbeschwerden Alle Schleimhautzellen des Verdauungstrakts bestehen aus aktiven Zellen mit kurzer Lebenszeit. Sie werden nach 3 Tagen von neuen Zellen ersetzt. Medikamente der Chemotherapie richten sich gegen Zellen mit hoher Teilungsgeschwindigkeit gegen die Krebszellen und auch Schleimhautzellen was zu Verdauungsbeschwerden aller Art führt: Mundschleimhautentzündung, Übelkeit, Erbrechen, Gastritis, Durchfälle etc. Verdauungssystem: Darm Darmflora Seite 40

41 Colibakterien: schädlich oder nicht? Die meisten Colibakterienstämme sind harmlos und gar nützlich, wenn sie im Dickdarm verbleiben. Eine Fehlbesiedlung in der Harnröhre kann zu Harnwegsinfekten führen. Fakultativ pathogen: sie werden zu Krankheitserregern (pathogen), wenn sie sich am falschen Ort befinden. Der Colibakterienstamm EHEC ist für den Menschen auch im Darm gefährlich (Durchfall, Fieber, Krämpfe bis Nierenversagen). Ein starkes Immunsystem schützt jedoch vor problematischen Keimen. Definition Dysbiose (Disbakterie) und erste Symptome Ungleichgeweicht der Bakterien im Verdauungstrakt, bei dem die «schlechten» Bakterien überwiegen. Symptome: Aufstossen, übelriechende Blähungen und Stuhl, Durchfall, Verstopfung, auch Bauchschmerzen und Darmkrämpfe möglich. Dysbiose und Dünndarmfehlbesiedelung Eine Dysbiose ist die Folge einer Milieuveränderung im Körper. Wodurch kann eine Dysbiose hervorgerufen werden? Milieuveränderung in Folge: - Antibiotika, Cortison und andere Medikamente - Strahlen- oder Chemotherapie - Ungesunde Ernährung (zu viel Zucker, Eiweiss, Fett, Fertigprodukte, säurebildende Lebensmittel) - Magensäuremangel (unverdaute Nahrungsbestandteile im Darm) - Schlecht gekaute Nahrung - Regelmässige Einnahme von Abführmittel - Anhaltende Stresssituationen - Genussgifte (Alkohol, Koffein, Nikotin) - Vitalstoff- und Enzymmangel (fehlende Frischkost) - Verschobene ph-werte - Bewegungsmangel Langfristige Folgen einer Dysbiose - Geschwächtes Immunsystem - Mangelhafte Verdauung > Nährstoff- + Mikronährstoffmangel - Mangelhafte Peristaltik > verstärkte Fäulnisprozesse, schlechte Resorption - Mangelhafte Versorgung und mangelhafter Schutz der Darmschleimhaut - Herzrhythmusstörungen durch Gase aus Blähungen, die auf das Zwerchfell drücken - Mangelhafter Schutz der Darmschleimhaut - Mangelhafte Darmkrebsprophylaxe - Leaky-Gut-Syndrom Verdauungssystem: Darm Darmflora Seite 41

42 Wie es zu einem Leaky-Gut-Syndrom kommt Dysbiose/Dysbakterie der Darmschleimhaut über Monate und ungesunde Ernährung, Stress und ungünstige Lebensweisen. Der Darm ist immer mehr überfordert, bis er leckt. Definition Leaky-Gut-Syndrom Fäulnisbakterien überzeihen die Darmwände mit einem Schlick: der Bürstensaum der Darmzotten verklebt durch unzureichend verdaute und faulige Darminhalte. Zudem reizen die fauligen Zersetzungsprozesse die Darmschleimhaut derart, dass die Darmwand zunehmend durchlässiger wird. Bakterientoxine oder unverdaute Nahrungspartikel können die defekte Darmschleimhaut passieren. Gleichzeitig können Darmbakterien in die Darmschleimhaut eindringen, wo sie nicht hingehören, was zu chronischen Entzündungsprozessen, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen kann. Auf das Leaky-Gut-Syndrom kann anhand einer Stuhlprobe geschlossen werden. Allergien und Autoimmunerkrankungen durch das Leaky-Gut-Syndrom Gelangen unverdaute Partikel insbesondere Eiweisspartikel oder andere Allergene in die Blutbahn, reagiert der Körper mit der Bildung von Antikörper darauf. Da die Struktur dieser Fremdstoffe in manchen Fällen auch körpereigenem Gewebe ähnelt, kann es seitens des Immunsystems zu Verwechslungen kommen. Es greift eigene Zellen an im Glauben, es handle sich um einen der Eindringlinge. Die Autoimmunerkrankung ist da. Chronische Vergiftungen durch das Leaky-Gut-Syndrom Die durch leckende Darmwände schlüpfende Toxine gelangen in die Zwischenzellflüssigkeit. Wenn diese Zwischenzellflüssigkeit dadurch mit Giftstoffen überladen ist, kann dies der Stoffwechsel jeder einzelnen Zelle beeinträchtigen. Die Zellen können nicht mehr ausreichend mit lebenswichtigen Substanzen versorgt werden. Ein Vergiftungsprozess nimmt seinen Lauf. Intoleranzen, die durch das Leaky-Gut-Syndrom hervorgerufen werden können - Fructose-Intoleranz: Fructose kann nicht ins Blut resorbiert werden, gelangt in den Dickdarm, was zu Krämpfen und Blähungen führt. - Lactose-Intoleranz: Enzym Lactase in der Darmschleimhaut fehlt, Milchzucker kann im Dünndarm nicht gespalten werden und gelangt in den Dickdarm, was zu extremen Verdauungsbeschwerden mit Durchfall und Bauchkrämpfen führt. - Histamin-Intoleranz: Enzym in der Darmschleimhaut für den Histaminabbau fehlt. Histaminüberschuss führt zu Durchfall, Blähungen, laufende Nase, Juckreiz, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen usw. Warum können Blähungen gefährlich sein? Blähungen sind ein Zeichen von Gär- und Fäulnisprozessen im Verdauungssytem. Durch Blähungen entstehen toxische Gase. Über einen längeren Zeitraum, schädigen diese Darmmilieu, Darmwand und Darmflora und können gar den gesamten Stoffwechsel belasten. Verdauungssystem: Darm Darmflora Seite 42

43 Gewürze bei Blähungen Bohnenkraut, Dill, Kümmel, Kreuzkümmel, Fenchel, Anis, Koriander, Petersilie, Ingwer (Wurzel oder Tee), Löwenzahn (Tee oder Salat). Ausserdem: Mineralerde 60 Minuten vor dem Essen mit reichlich Wasser einnehmen. Ursachen für das Auftreten von Verstopfung - Zu geringe Bewegung, Flüssigkeit, Ballaststoffe - Zu viel Zucker und Weissmehlprodukte - Essen unter Zeitdruck - Nebenwirkungen von Medikamenten - Schilddrüsenunterfunktion - Diabetes mellitus - Langfristige Anwendung von Abführmitteln - Eine Dysbiose - Organische Darmerkrankungen (Darmausstülpungen, Darmpolypen, Morbus Crohn, Darmkrebs) Kaffee als verdauungsfördernde Massnahme Oft ein nicht bewusstes «Abführmittel». Koffein versetzt den Körper in künstlichen Stress, Ausschüttung von Stresshormonen und reizt die Darmschleimhaut. Diese Kombination führt zu einer unnatürlichen Darmentleerung. Natürliche Entleerungsreflexe verkümmern. Definition eines «ordentlichen» Stuhlgangs Zwei- bis dreimal täglich, idealerweise nach den Mahlzeiten in wohlgeformter Konsistenz ohne Pressaktion. Ganzheitliche Massnahmen bei Verstopfung - Pflaumen Pflaumensaft - Trockenfeigen, mit viel Wasser oder eingeweicht - Wassermelonen, auf nüchternen Magen - Bewegung und Bauchmassagen - Kohlensäurefreies Wasser, mind. 2 Liter pro Tag - Ausreichend Zeit zum Essen nehmen - Späte Mahlzeiten vermeiden - Ballaststoffe, z.b. Leinsamen oder Flohsamen sind hervorragende Darmreiniger. Sie bestehen aus Ballast- und Schleimstoffen, quellen im Darm auf, binden Feuchtigkeit und führen zu einem gleitfähigen Stuhl. Zu jedem TL Lein- oder Flohsamen muss mind. 3 dl Wasser getrunken werden. Durchfall als Schutzfunktion des Körpers Durchfall ist oft die Antwort des Körpers auf gefährliche Erreger, die dem Körper würden sie in die Blutbahn gelangen ernsthaften Schaden zufügen können. Durchfall ist im Grunde etwas Positives und Hilfreiches, eine Art Notventil. Verdauungssystem: Darm Darmflora Seite 43

44 Ursachen von akutem Durchfall - Infektionen (Viren, Parasiten, Bakterien) - Lebensmittelvergiftungen - Ungewohnte Mengen bestimmter Lebensmittel oder Diätprodukte - Medikamente - Abführmittelüberdosis - Angst- oder Stresssituationen - Koffein, Alkohol - Reisen in ferne Länder ungewöhnliche Keime und Bakterien (Lebensmittel oder Wasser) Ursachen von chronischem Durchfall - Reizdarmsyndrom - Morbus Chron - Intoleranzen - Pankreatitis - Schilddrüsen überfordert - Chronischer Stress - Komplikation nach Darmoperation Ganzheitliche Massnahmen bei Durchfall Erste Hilfe: - Dreimal täglich ein Teelöffel Bentonit/Mineralerde mit einem Glas Wasser. Bentonit absorbiert Gifte und verbessert das Darmmilieu Massnahmen: - Einnahme von Mineralerde mit Flohsamen optimieren (100 ml mit Bentonit ml mit Flohsamen, anschliessend mind. 2dl stilles Wasser oder Kräutertee - Aufbau der Darmflora mit Hilfe Probiotika (fermentierte Nahrungsmittel, milchsauer vergorene Lebensmittel, Miso, Kimchi (Gemüsezubereitung durch Milchsäuregärung) - Fasten; nichts essen, solange kein Appetit vorhanden ist - Viel lauwarmes Wasser trinken, Wasser mit Sole-Lösung (1/2 TL) trinken, Gemüsebrühe - Ausreichend Vitalstoffe und Mineralien in Form von hochwertigen Nahrungsergänzungen, insbesondere chlorophyllreiche Grasdrinks, sowie calcium- und magnesiumreiche Präparate - Vermeiden von zuckerhaltigen Getränken, Diätgetränke, Früchtetees, Milchprodukte, Getreideprodukte - Allenfalls Einläufe, da darmreinigend Verdauungssystem: Darm Darmflora Seite 44

45 Gerbstoffhaltige Heilkräuter, da keimhemmend und zusammenziehend: - Brombeer- und Himbeerblätter, Johanniskraut, Odermennig, Blutwurz - Dazu entzündungshemmenden Kamillentee - Teezubereitung: 1-2 TL Kräuter pro 1.5 2dl Wasser, 10 Minuten zeihen lassen Bei Appetit Schonkost: - Mit Schale (Pektine) fein geriebener Apfel - Getrocknete Heidelbeeren - Zerdrückte Bananen - Gemüsesuppen - Gekochtes und püriertes Gemüse und/oder Kartoffeln Definition Reizdarm Syndrom (RDS) Auch Colon irritable oder Reizkolon. Gruppe von Symptomen wie Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Blähbauch, Verstopfung, Durchfall, Bauchschmerzen. Einteilung in drei Typen: - Durchfall Reizdarm - Verstopfungs-Reizdarm - Reizdarm mit Verstopfung und Durchfall im Wechsel Ganzheitliche Massnahen bei Reizdarm-Syndrom - Gesunde basenreiche und darmfreundliche Ernährung - Darmreinigung und Darmsanierung (Flohsamen, Mineralerde, Probiotikum) - Stressmanagement (AT, Bäder, Massagen) - Beruhigende Kräuterpräparate (Hopfen, Baldrian, Melisse, Passionsblume, Pfefferminze etc.) - Pfefferminzpräparate gegen Bauchschmerzen - Magnesium gegen Bauchkrämpfe - Falls erforderlich: begleitende Psychotherapie - Johanniskrautpräparate als Ersatz für allfällige Antidepressiva à Ganzheitliche Massnahmen Verdauungssysteme Dadurch kann Entstehung von Hämorrhoiden begünstigt werden - Säurelastige, ballaststoffarme Ernährung, zu wenig Flüssigkeit - Chronische Verstopfung - Willentliches Einhalten des Stuhlgangs - Zu starkes Pressen beim Stuhlgang - Anstrengungen bei der Geburt - Bewegungsmangel - Hoher Konsum von Kaffee, Nikotin, Alkohol und scharfen Gewürzen Verdauungssystem: Darm Darmflora Seite 45

46 Ganzheitliche Massnahmen bei Hämorrhoiden - Massnahmen für weichen Stuhl (Flohsamen, Leinsamen in Wasser eingeweicht) - Heilpflanzenpräparate - Hamamelislösung / Zaubernussauflagen: sie wirken blutstillend, entzündungshemmend, zusammenziehend, Juckreiz stillend - Zäpfchen aus Beinwellwurzel und Eichenrinde: sie wirken desinfizierend, schmerzstillend, blutstillend, zusammenziehend und regenerierend - Vermeiden von Getreideprodukten (enorm säurebildend) à Ganzheitliche Massnahmen Verdauungssysteme Gemeinsamkeiten und Unterschiede Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Gemeinsamkeiten: - Chronische Entzündungsprozesse im Darm - Schubweise Durchfälle und Bauchschmerzen sowie Fieber - Verlagerung von Entzündungen auf andere Körperbereiche Colitis ulcerosa: - Schleimhaut des Dickdarms chronisch entzündet - Beschränkt auf oberflächliche Schleimhautzellen - Blutig schleimige Durchfälle Morbus Crohn: - Schleimhaut des gesamten Verdauungstrakts chronisch entzündet (Mundhöhle bis Anus) - Entzündung geht deutlich tiefer und kann weite Teile der Darmwand entzünden - Durchfälle, aber selten mit Blut - Starker Mangel an Vital-, Mineralstoffen und Vitamin B12, da Dünndarm auch betroffen - Kranke und gesunde Darmabschnitte Dadurch entstehen chronisch entzündete Darmkrankheiten (CED) wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn Erbanlage, die durch äusseren Reiz ausgelöst wird wie: - Getreideprodukte, Milchprodukte und/oder tierische Eiweisse - Dysbiose, Leaky-Gut-Syndrom - Schlechte Lebensgewohnheiten Verdauungssystem: Darm Darmflora Seite 46

47 Ganzheitliche Massnahmen bei chronisch entzündlichen Darmkrankheiten - Schonkost während eines Schubes - Individueller Ernährungsplan, da Unverträglichkeiten sehr unterschiedlich ausfallen - Fruchtsäuren aus Zitrusfrüchten und Essig meiden (reizt Schleimhaut) - Keine Fertigprodukte, keine Genussgifte (Zucker, Alkohol, Koffein, Nikotin) - Darmreinigung, aber nur in einer schubfreien Phase, in Absprache mit Therapeuten - Nahrungsmittelergänzung, in Folge Verlust oder der nicht möglichen Resorption im Darm - Professionelle Unterstützung zur Auflösung psychischer Belastungen à Ganzheitliche Massnahmen Verdauungssysteme Ganzheitliche Massnahmen Verdauungssysteme Gesunde Ernährung - Ausführlich kauen - Superfoods vorziehen (Smoothies, Grassäfte, Mandelmilch) - Erst essen, wenn hungrig - Essen nicht zu heiss, nicht zu kalt - Trinken ausserhalb der Essenszeiten (1 h vorher / nachher), mind. 2.5 Liter stilles Wasser - Am späten Abend nichts mehr essen - Keine Fertigprodukte, keine Genussgifte (Zucker, Alkohol, Koffein, Nikotin) - Mehrgängige Menüs vermeiden insbesondere, wenn es ungesunde Speisen sind - Desserts vermeiden - Ungünstige Lebensmittel-Kombinationen vermeiden - Ausgewogen Ballaststoffe gute von weniger guten unterscheiden Glutamat- und Zucker-Entzug Sowohl Glutamat sowie Zucker führen zu einer Art Abhängigkeit nach ungesundem Essen. Mit frischen oder getrockneten Kräutern, Tamari und Meersalz würzen. Bitterstoffe für das gesamte Verdauungssystem Sie fördern die Bildung von Speichel, Magensaft (und damit den Intrinsic-Factor, der die Resorption von Vitamin B12 steigert) und Gallensaft. Sie regen die Peristaltik an und führen zu einer verbesserten Durchblutung der Magenschleimhaut. Bitterstoffe harmonisieren ausserdem den Säure- Basen-Haushalt. Sie senken den ph-wert im Magen und regen den Dünndarm wiederum für die Funktion der basenbildenden Drüsen an. Keine Bitterstoffe bei nachgewiesenen Magensäureüberschuss, Gallensteinen und Magen- bzw. Zwölffingerdarmgeschwüren. Verdauungssystem: Darm Darmflora Seite 47

48 Darmsanierung - Mineralerde bindet Toxine - Flohsamenschalen reguliert und unterstützt die Ausscheidung des Stuhlgangs - Ein Probiotikum begünstigt die Ansiedelung von Darmbakterien Weitere Massnahmen - Effektives Stressmanagement und wirksame Entspannungstechniken - Tägliche Bewegung - Neben der Reinigung des Körpers auch Reinigung der Gedankenwelt - Ernährungs-Tagebuch führen - Nahrungsmittelunverträglichkeiten abklären / testen - Allfällige Abführmittel mit natürlichen Massnahmen ersetzen Verdauungssystem: Darm Darmflora Seite 48

49 2.3 DAS IMMUNSYSTEM Aufgabe des Immunsystems Alles abwehren, was dem Körper schaden kann: Krankheitserreger, Fremdstoffe, freie Radikale, entartete Zellen oder Zellen die zu alt sind oder nicht mehr richtig funktionieren. Aufbau Immunsystem - Unspezifisches Immunsystem - Spezifisches Immunsystem - Immunorgane: Knochenmark und Lymphsystem Wo befindet sich das Immunsystem Am und im ganzen Körper: Haut, Schleimhäute, in den Zellen, in den Organen, in den Körperflüssigkeiten. Unterschied zwischen dem unspezifischen (angeborenen) Immunsystem und dem spezifischen (erworbenen) Immunsystem Unspezifisch: von Geburt an da, nicht auf bestimmte Erregerarten spezialisiert, wirkt universell. Spezifisch: entwickelt sich im Lauf des Lebens und wird leistungsfähiger, je vielfältiger der Kontakt mit der Mikrobenwelt ist. Woraus besteht das haut- und schleimhautassoziierte Immunsystem? Haut: 2m 2, wirkt als mechanische Barriere Schleimhaut: - Nase, Rachen, Hals (1m 2 ), - Bronchien (100m 2 ), - Harnwege und Geschlechtsorgane (1m 2 ), - Darm (400m 2 ), etwas 80% der Abwehrzellen befinden sich hier Antimikrobielle Abwehrstoffe - Magensäure im Magensaft - Gallensalze in der Gallenflüssigkeit - Milchsäure im Darm Beschreibung und Aufgabe der Lysosomen Kugelförmige Zellorganellen sie sind die Verdauungsorgane der Zelle und enthalten das Enzym Lysozyme. Wenn in der Zelle Fremdkörper erscheinen oder Zellorganellen überaltert sind, werden Das Immunsystem Seite 49

50 Lysozyme freigesetzt und verdauen Fremdkörper und Zellorganellen. Lysozyme sind auch in vielen Körperflüssigkeiten, wo sie schädliche Mikroorganismen auflösen. Beschreibung Abwehr Darmflora Solange die nützlichen Darmbakterien überwiegen, können sie pathogene (krankeitserregende) Darmbakterien im Schach halten. Werden die nützlichen Darmbakterien stark dezimiert, können sich insbesondere Pilze stark vermehren. Immunbotenstoffe (Zytokine) Interleukine aktivieren die Vermehrung von Abwehrzellen, regen Fieberentstehung an und machen müde, damit Patient ruht. Interferone wirken antiviral und werden als Warnung von den mit Viren befallenen Zellen ausgesandt. Akutphasenproteine Dringen Krankheitserreger in den Körper ein, produziert die Leber grosse Mengen bestimmter Bluteiweisse, bzw. Akutphasenproteine. Ein bekanntes davon ist das CRP. Erhöhte Werte im Blut deuten auf eine starke Entzündung durch eine bakterielle Infektion hin. Bei einer Vireninfektion bleiben die Werte niedrig. Akutphasenproteine markieren zudem Erregerzellen für das spezifische Immunsystem. Unterschiedliche Arten von Leukozyten - Monozyten (z.b. Makrophagen, grosse Fresszellen) - Granulozyten (z.b. Mikrophagen, kleine Fresszellen) gehören zum unspezifisches Immunsystem - Lymphozyten (Killerzellen) gehören zum spezifisches Immunsystem Phagozytose Aktivität des Auffressens phagozytieren. Fresszellen (Monozyten, Granulozyten) umzingeln den Feind und verdauen diesen mit Hilfe des Enzyms Lysozym. Gleichzeitig senden sie Immunbotenstoffe (Zytokine) aus, damit das spezifische Immunsystem zur Verstärkung anrückt. Antikörper und Antigen Antikörper sind Proteine, liegen entweder frei vor oder befinden sich auf der Oberfläche von bestimmten Abwehrzellen (B-Lymphozyten). Die Aufgabe von Antikörper ist das Einfangen von Antigenen. Antigene sind Fremdstoffe aller Art (Gifte, Bakterien, Viren, Pilze etc.), die dem Körper Schaden zuführen könnten. Antikörper und Antigene tragen je unterschiedliche Strukturen die aufeinanderpassen: Jede Sorte Antigen braucht eine eigene Sorte Antikörper mit derselben Struktur. Antikörper werden in fünf verschiedene Immunglobulin-Hauptklassen aufgeteilt. Die Konzentration im Blut kann bei der Diagnose einer Krankheit hilfreich sein. Das Immunsystem Seite 50

51 Bedeutung immunologische Lücke Kritischer Zeitraum vom Auftreten eines neuen Erregers bis im Körper die Antikörper gebildet sind. Immunkomplex Ein Antikörper bindet sich unwiderruflich an ein Antigen und bildet einen Komplex aus Antigen und Antikörper. Ein Immunkomplex wird von den Fresszellen besser erkannt als ein freies Antigen. Zudem kann das Antigen im Immunkomplex in keine gesunde Körperzelle mehr eindringen. Gedächtniszellen Sobald alle Viren geschlagen sind, wird die Antikörperproduktion eingestellt. Die Baupläne der Antikörper werden in Gedächtniszellen gespeichert. Taucht derselbe Erreger wieder auf, beginnt die Massenproduktion der Antikörper erneut. Nachteile von Impfungen - Impfungen enthalten umstrittene Begleitstoffe wie Quecksilber- oder Aluminiumverbindungen. - Nebenwirkungen, z.b. Allergieanfälligkeit, Immunsystem schwächen. - Nebenwirkungen und Risiken nicht alle bekannt. - Bei neuen Impfungen fehlen Langzeitstudien. - Kombinations-Impfungen bei Babies + Kleinkindern belasten das Immunsystem sehr. Knochenmark in Bezug auf Immunfähigkeiten Das Knochenmark ist die Quelle der Abwehrzellen, ist das wichtigste blutbildende Organ und bildet ständig weisse Blutkörperchen / Leukozyten (Lymphozyten, Monozyten, Granulozyten) Aus welchen lymphatischen Geweben und Organen setzt sich das Lymphsystem zusammen? - Lymphgefässe - Lymphe (Lymphflüssigkeit, die in den Gefässen fliesst) - Lymphknoten - Mandeln - Thymusdrüse - Milz - Wurmfortsatz - GALT (Darmassoziiertes lymphatisches Gewebe) Entstehung und Aufgaben der Lymphe Die Lymphe bildet sich aus der Zwischenzellflüssigkeit und diese wiederum entsteht aus Blutplasma, das aus den Kapillaren austritt. Aufgabe der Lymphe ist: - Transport verdauter Fette Das Immunsystem Seite 51

52 - Transport Lymphozyten - Abtransport überschüssiger Zellflüssigkeit aus dem Gewebe (Drainage), von Fremdstoffen, Stoffwechselrückständen, Krebszellen etc. Unterschiede B-Lymphozyten und T-Lymphozyten B-Lymphozyten (B von Bone) werden im Knochenmark gebildet und geprägt, bilden Antikörper, die sich mit Antigenen zu Immunkomplexen verbinden. T-Lymphozyten werden im Knochenmark gebildet, wandern zum Thymus und werden dort geprägt. Sie wandern durch den Organismus, überwachen die Membranzusammensetzung der Körperzellen auf krankhafte Veränderungen, kennen und zerstören von Viren befallene Körperzellen sowie Tumorzellen. Der Thymus bildet sich ab er Pubertät kontinuierlich zurück, T-Lymphozyten nehmen in der Folge mit zunehmendem Alter ab. (Geprägt bedeutet das Lernen, körpereigene Substanzen von Fremdstoffen zu unterscheiden.) Aufgaben der Lymphknoten Lymphknoten dienen als Filterstation, machen Krankheitserreger wie Bakterien und Fremdkörper unschädlich. Zudem dienen sie der Vermehrung und Speicherung von B- und T-Lymphozyten. Aufgabe Mandeln Die Mandeln als Lymphgewebe bilden die erste Sicherheitssperre vor der Luft und Speiseröhre und schützen das Atmungs- und Verdauungssystem vor Fremdkörpern und Krankheitserregern. In den Mandeln werden Lymphozyten vermehrt, Antikörper gebildet und Eindringlinge phagozytiert (aufgefressen). Aufgabe Thymusdrüse / Thymus Informationshormone im Thymus schulen (prägen) die T-Lymphozyten, damit diese körpereigene von körperfremden Zellen unterscheiden können und unkontrolliert wuchernde Zellen identifizieren und unschädlich machen können. Die Thymusdrüse ist ein wesentlicher Teil der Immunabwehr. Ab der Pubertät wird sie immer schwächer, und ihre Aufgabe wird von anderen Immunorganen übernommen. Aufgabe Milz - Produktion von Lymphozyten - Produktion von Fresszellen: Umwandlung von Monozyten zu Makrophagen - Blutreinigung durch Entfernung von überalterten oder defekten roten Blutkörperchen - Bildung von roten Blutkörperchen beim Embryo (bis zum fünften Monat) - Speicherung von Thrombozyten Das Immunsystem Seite 52

53 Aufgabe Wurmfortsatz Hier befinden sich grosse Mengen weisser Blutkörperchen (Peyer Plaques), die Antikörper zur Bekämpfung von Krankheitserregern produzieren. Der Wurmfortsatz spielt eine wichtige Rolle bei der Identifikation und Zerstörung von Erregern, bevor sie in den Dickdarm eindringen können. Bedeutung Peyer-Plaques In der Darmschleimhaut des Dünndarms befinden sich grosse Ansammlungen von Lymphfollikeln in Form von kugeligen Kolonien von B-Lymphozyten. In diesen Peyer-Plaques befinden sich % aller Antikörper produzierenden Zellen des ganzen Körpers. Aus diesem Grund spielen Darm und sein Zustand für die Gesundheit eine überragende Rolle. Sie gehören zu den lymphatischen Organen bzw. zum GALT. Leben ohne Milz Es ist nur möglich, weil andere Organe die Aufgaben der Milz übernehmen. Die Organe sind aber besonders gefordert und sollen entlastet / nicht unnötig belastet werden. Abkürzung GALT Darmassoziiertes lymphatisches Gewebe / gut associated lymphoid tissue Darm und die Bedeutung der Immunabwehr Auf Grund der grossen Oberfläche hat die Darmschleimhaut (GALT) besondere Bedeutung für das Immunsystem % aller Zellen, die Antikörper produzieren, befinden sich in der Schleimhaut des Darms (in den Peyer-Plaques). Das GALT wird von etwa 100 Billionen Bakterien unterstützt, die sich auf der Darmschleimhaut des gesamten Darms befinden. Zudem hat der Darm den intensivsten Kontakt zur Aussenwelt. Der Darm hat einen grossen Einfluss auf den Zustand der Gesundheit des Menschen. Ablauf einer Entzündung Hormone und Immunbotenstoffe erweitern die Blutgefässe, dadurch dringt mehr Blutplasma aus den Blutgefässen ins umliegende Gewebe, mehr Leukozyten gelangen zum Entzündungsort, das Gewebe schwillt an. Das Blut dickt in den Gefässen ein, damit die Verteilung begrenzt bleibt. Fallen eine Menge Bakterien-, Virenleichen und tote Körperzellen an, werden diese zu Eiter und vom Lymphsystem abtransportiert. Werden die Abflusskapazitäten überstiegen, kann sich ein Abszess entwickeln. Leichtes Fieber nicht medikamentös behandeln. Warum? Fieber ist eine Schutzreaktion des Körpers, um verschiedenste Krankheitserreger zu bekämpfen. Normale Körpertemperatur zwischen 36.6 und Ab 37.5 spricht man von erhöhter Temperatur, ab 38.1 von Fieber. Bei erhöhter Körpertemperatur arbeitet das Immunsystem Das Immunsystem Seite 53

54 schneller, die Produktion von Leukozyten wird beschleunigt, zudem fühlen sich Krankheitserreger nicht mehr übermässig wohl und vermehren sich nicht mehr so stark. Auswirkung Entfernung lymphatischer Gewebe Das entzündete Organ wird entfernt (Mandeln, Wurmfortsatz, Lymphknoten), die Ursache der Entzündung verbleibt im Körper. Das Risiko für Entzündungen in anderen Bereichen des Körpers steigt. Bei entzündeten Mandeln sollte auf Kuhmilch verzichtet werden. Faktoren für abnehmende Immunabwehr - Schwere Krankheiten - Langwierige, häufig unbemerkte Entzündungsprozesse - Überlastung des Körpers mit anderen schädlichen Stoffen - Übermässiger anhaltender Stress - Überforderung und Erschöpfung - Mangel an Antioxidantien - Psychische Belastung Ganzheitliche Massnahmen Immunsystem fördern und unterstützen - Darmsanierung für ein starkes Immunsystem (Peyer-Plaques, 70 80% der Abwehr) - Entsäuerung für ein optimales Milieu im Körper - Förderung des Lymphflusses, damit die Reinigung und Entgiftung nicht ins Stocken kommen (Bürstenmassagen, Lymphtrainagen, Bewegung) - Unterstützung der Leber, die Kupffer-Sternzellen sind Monozyten, also Fresszellen - Unterstützung der Niere, sie reinigen das Blut, sind an Blutneubildung und Knochengesundheit beteiligt - Schwermetalle entfernen wie Amalgam-Zahnfüllungen und Ausleitung von Quecksilber - Gifte meiden wie Körperpflegeprodukte, Reiniger Sekundäre Pflanzenstoffe: - Betacarotin (alle orange-, gelb- und tiefgrüne Früchte und Gemüsearten): stimuliert Zytokine, hemmt Wachstum mancher Tumore, erhöht Aktivität Killerzellen, fördert Vermehrung von B- und T-Lymphozyten, untersützt Makrophagen-Aktiviät - Flavonoide (OPC): Aktivatoren des Immunsystems - Saponine (Hülsenfrüchte, Hafer, Spinat, Süssholz): verstärken Antikörperbildung und Vermehrung Lymphozyten - Sulfide (Knoblauch, Zwiebeln, Meerrettich und Kohlgemüse): erleichtern das Einwandern von Lymphozyten und Makrophagen in Tumorgewebe entartete Zellen werden schneller abgebaut Das Immunsystem Seite 54

55 2.4 DAS ENDOKRINE SYSTEM Bedeutung endokrines System Das endokrine System ist das Hormon produzierende System. Hormone sind Botenstoffe. Endokrine Drüsen sind Organe, die ihre Hormone direkt an das Blut abgeben so schnell, wie die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes dies zulässt. Gemeinsam mit dem Nervensystem steuert das endokrine System die Aktivitäten aller Organe und Systeme des Körpers. Hormone und Wirkung ein Beispiel mit Insulin und Glucagon Sinkt der Blutzuckersiegel, schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Glucagon aus. Dieses überbringt der Leber (passende Rezeptoren) die Botschaft, eingelagertes Glykogen wieder in Zucker (Glucose) zu verwandeln. Das nun freigesetzte Hormon Insulin bindet sich an das Glucosemolekühl, transportiert dieses zu den Zellen (passende Rezeptoren) und ermöglicht, dass die Zellen die Glucose aufnehmen können. Diese Organe gehören zum endokrinen System - Hypothalamus: steuert alle anderen Hormondrüsen indem er Hormone bildet, die die Hormonproduktion in der Hypophyse stimulieren oder hemmen. - Hypophyse/Hirnanhangdrüse: Produktion von Hormonen, die vor allem die Funktion anderer untergeordneter Organe und Drüsen regulieren (HVL Hypophysenvorderlappen). Lager für Hormone aus dem Hypothalamus für die Abgabe bei Bedarf (HHL Hypophysenhinterlappen). - Zirbeldrüse/Epiphyse: bildet u.a. Melatonin, fördert Schlaf und Regeneration im Schlaf. - Nebenschilddrüsen: Parathormon wird gebildet und ins Blut abgegeben, wenn der Calciumspiegel im Blut sinkt. Calcitonin sorgt dafür, dass das Calcium in die Knochen eingebaut wird, wenn dieses den Wert im Blut übersteigt. - Schilddrüse: Trijodthyronin (T3) ist das aktive Hormon; Thyroxin (T4) ist die Speicherform, die bei Bedarf in T3 umgewandelt wird; Calcitonin wird gemeinsam mit der Nebenschilddrüse gebildet. - Nebennieren: bilden ca. 50 verschiedene Hormone. Adrenalin und Noradrealin wird im Nebennierenmark gebildet. In der Nebennierenrinde werden Mineralkortikode, Glukokortikoide (z.b. Cortisol) und Androgene / Östrogene gebildet. - Bauchspeicheldrüse/Pankreas, Langerhans-Inseln: Glucagon und Insulin - Eierstöcke: Östrogene und Progesteron - Hoden: Androgene (z.b. Testosteron) Bedeutung und Wirkung von Hormonen im Körper Hormone sind Botenstoffe. Sie führen dazu, dass nach ihrer Ankunft im Zielorgan bzw. in den Zielzellen etwas passiert: entweder sie beginnen mit einer bestimmten Tätigkeit oder sie stellen ihre aktuelle Tätigkeit wieder ein. Das endokrine System Seite 55

56 Hormonelle Störungen und Wirkung gesunder Ernährungsweise Eine gesunde und basenüberschüssige Ernährung hat immer positive Auswirkungen auf sämtliche Körperprozesse so auch auf den Hormonhaushalt. Präventiv sorgt eine gesunde Ernährungsweise für eine Hormonbalance, latent auftretende Störungen können durch Ernährungsumstellungen positiv beeinflusst werden. Gravierende Störungen gehören in ärztliche Behandlung. Hormone der Schilddrüse und dessen Wirkung Trijodthyronin (T3) ist das aktive Hormon; Thyroxin (T4) ist die Speicherform, die bei Bedarf in T3 umgewandelt wird. Die Hormone: - Erhöhen die Verbrennung der zugeführten Energie - Kontrollieren die Fett- und Zuckerspeicher im Körper - Regulieren den Temperaturhaushalt - Beschleunigen die Herztätigkeit - Erhöhen die Muskelspannung - Steigern die Reaktionsfähigkeit des Nervensystems - Bei Babys Teenagern fördern die Schilddrüsenhormone das Wachstum sowie die Gehirnreifung Einfluss der Schilddrüse auf unser Leben Die Schilddrüse beeinflusst den gesamten Stoffwechsel und bestimmt den Grad unserer geistigen und körperlichen Vitalität. Dazu gehören auch das Befinden und Handeln, Bewegungsfreude bis hin zur psychischen Stimmungslage. Schilddrüsenunterfunktion und Körpergewicht Die Unterfunktion geht mit einem verlangsamten Stoffwechselprozesse einher, was einen verringerten Energieverbrauch zur Folge hat. Ebenfalls die Magen-Darm-Passage ist verlangsamt, was zu Verstopfungen führen kann. Auch Wassereinlagerungen sind durch die Unterfunktion möglich. Dies alles beeinträchtigt eine Gewichtsreduzierung. Hypothalamus bei Störung schwerwiegende Folgen Der Hypothalamus ist das oberste Steuerungsorgan des endokrinen Systems. Er koordiniert als übergeordnetes Zentrum den Wasserhaushalt, den Salzhaushalt und den Blutdruck. Er sorgt für konstante Körpertemperatur, Hunger- und Sättigungsgefühl, beeinflusst Gefühls- und Sexualverhalten und bestimmt den Schlafrhythmus. Er produziert nur geringe Hormonmengen, leitet einen kleinen Teil davon an die Hypophyse / Hirnhangdrüse weiter. Diese produziert ein tausendfaches an Hormonen und schüttet diese aus. Diese Ausschüttung bewirkt wiederum eine tausendfach höhere Ausschüttung an die Ziel- und Enddrüsen. Der Hypothalamus setzt somit einen lawinenartigen Prozess in Gang. Zudem stellt der Hypothalamus eine Verbindung zwischen dem Hormonsystem und dem Zentralnervensystem her. Eine Störung im Hypothalamus hätte gravierende Auswirkungen zur Folge. Das endokrine System Seite 56

57 Dauerstress und Nebennieren Dauerstress kann zu einer Ermüdung der Nebennieren führen. Dies kann einen Mangel an Nebennierenhormonen hervorrufen mit allen gesundheitlichen Folgeerscheinungen. Unterschiede von Nebennierenmark und Nebennierenrinde Sie produzieren unterschiedliche Hormone. Das Nebennierenmark produziert die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin zur Stressbewältigung. Die Nebennierenrinde produziert Kortikoide, Östrogene und Androgene. Diese Hormone regulieren den Mineralstoff- und Wasserhaushalt, sorgen in Stresssituationen für einen optimalen Blutzuckerspiegel und für einen erhöhten Blutdruck, reduzieren während chronischer Stresszustände die Abwehrkraft des Körpers und verhelfen Frauen auch nach den Wechseljahren zu einer Basisversorgung mit Sexualhormonen. Ganzheitliche Massnahmen Schilddrüsen Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): - Viel trinken - Aktivitäten aller Art: viel Bewegung, nicht zu viel schlafen - Alfalfa-Sprossen, Nüsse, Erbsen, Bohnen - Vermeiden: Kohlarten, Steckrüben, Senf, Rettich, Pfirsiche, Birnen - Yamswurzel (Wild Yam) als natürliches Progesteron - Schüsslersalz 15 Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): - Massnahmen der Entspannung: Yoga, Autogenes Training, Massagen - Heilpflanzenzubereitung aus Baldrian, Hopfen, Melisse, Haferstroh-Tee - Wolfstrappkraut: blockiert das Enzym, welches für die Umwandlung von T4 in T3 zuständig ist - Östrogene: Hopfen, Melisse, Hülsenfrüchte, Sojabohnen, Linsen, Leinsamen, Hanfsamen Jodversorgung - Fertigprodukte und Jodsalz vermeiden - Grünes Blattgemüse, Champignons, Brokkoli, Erdnüsse, Cashewnüsse, Algen (Dulse, Nori) Schilddrüsenentzündung (Hashimoto Thyreoiditis) - Vitalstoffreiche Ernährung - Getreideprodukte und tierische Eiweisse reduzieren - Vitamin D bzw. Sonnenlicht, alternativ Tageslichtlampen - Selenzufuhr erhöhen: Paranüsse, Kokosnüsse, Steinpilze - Omega-3-Fettsäuren (Leinöl, Hanföl, Krillöl) erhöhen und Omega-6-Fettsäuren reduzieren - Jod und jodhaltige Lebensmittel meiden, da diese den Entzündungsprozess in der Schilddrüse fördern würden Das endokrine System Seite 57

58 2.5 WIRBELSÄULE UND BANDSCHEIBEN Aufbau der Wirbelsäure - Halswirbelsäule (7) - Brustwirbelsäule (12) - Lendenwirbelsäule (5) - Kreuzbein (5) - Steissbein (3-6) Wirbeln der Halswirbelsäule und deren Besonderheit - Erster Wirbel Atlas: der erste Halswirbel trägt den Kopf - Zweiter Wirbel Axis: verfügt über einen Zahn der in den Atlas ragt und die Kopfbewegung ermöglicht - Zwischen Atlas und Axis befindet sich keine Bandscheibe - Fünft weitere Halswirbel klein und zart - Siebenter Wirbel ist der Prominente: ein vorstehender Wirbel und leicht erkennbar Rückenbeschwerden 35% aller Rückenbeschwerden beruhen auf Problemen im Halswirbelsäulenbereich. 2% sind auf die Brustwirbelsäule zurückzuführen. 60% der Beschwerden haben ihren Ursprung in der Lendenwirbelsäure bzw. in der Verbindung mit dem Kreuzbein. Bauchmuskulatur und Rücken Ein Training zur Entlastung der Bandscheiben sollte auch die Bauch-, Arm- und Beinmuskulatur umfassen. Eine gut ausgebildete Bauchmuskulatur zusammen mit der Rückenmuskulatur hat eine wichtige Stütz- und Stabilisierungsfunktion für die belastete Lendenwirbelsäule. Bei einer schwachen Bauchmuskulatur müssen die Muskeln von Gesäss und Oberschenkelrückseite die Arbeit der Bauchmuskeln übernehmen. Folgeerscheinungen: Überlastung dieser Muskeln, Destabilisierung der Wirbelsäule, Rückenschmerzen bis hin zu ernsten Rückenproblemen. Aufgaben der Bandscheiben - Abstand zwischen den einzelnen Wirbeln - Sie sorgen für die Beweglichkeit der Wirbelsäule - Als Stossdämpfer fangen sie die Bewegungen des Körpers ab - Sie verteilen den Druck gleichmässig auf die benachbarten Wirbel Ernährung und Bandscheibenprobleme Zusammen mit der Zwischenzellflüssigkeit strömen die benötigen Nährstoffe über das umliegende Gewebe in das Innere der Bandscheiben. Auf dieselbe Weise werden Stoffwechselrückstände aus Wirbelsäule und Bandscheiben Seite 58

59 der Bandschiebe hinaus transportiert. Mangelnde Bewegung und Stress verhindern die Versorgung (und Entsorgung) der Bandscheiben mit Nährstoffen. Bei einer Übersäuerung wird die Zwischenzellflüssigkeit mit Stoffwechselrückständen verschlackt, so dass die Versorgung der Bandscheiben mit Nährstoffen nicht mehr gewährleistet werden kann. Bewegung und Bandscheiben Bewegung funktioniert wie eine Pumpe. Bei der Entlastung der Bandscheiben werden Nährstoffe aufgenommen, bei der Belastung geben die Bandscheiben verbrauchte Nährflüssigkeit wieder ab. Bandscheiben optimal mit Flüssigkeit unterstützen Die gesunden Bandscheiben bestehen zu 80% aus Wasser. Im Laufe des Tages werden die Bandscheiben zusammengedrückt und geben Flüssigkeit ab. Während dem Schlafen nehmen sie wieder Flüssigkeit aus der Zwischenzellflüssigkeit (Flüssigkeit, die jede einzelne Körperzelle umgibt) des umliegenden Gewebes auf. Insbesondere ältere Menschen sollten möglichst alle 15 Minuten 0,5 dl Wasser trinken. Wenn nur 2-3-mal täglich eine grössere Menge getrunken wird, werden «nur» die Nieren gespült. Beschwerden und Wirbel-Fehlstellung Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern gibt es Zwischenwirbellöcher. Durch diese treten die Nerven aus dem Rückenmark aus/ein und führen in die Organe sowie in die Extremitäten und in die Haut. Verschobene Wirbel verkleinern die Zwischenwirbellöcher, was zu Reizungen der Nerven führen kann. Jeder Wirbel oder Wirbelabschnitt kann einer Körperregion zugeordnet werden: - Kopfschmerzen: Atlas - Sehschwäche: verschobene Axis - Schilddrüsenprobleme: 7. Halswirbel - Psychisch begründete Herzbeschwerden: 2. Brustwirbel - Gallenblase: 4. Brustwirbel Bandscheibenwölbung Falsche Bewegung oder das Heben von grossen Lasten: Bandschiebe wölbt sich zwischen den Wirbeln über den Wirbelkörper hinaus. Bandscheibenvorfall Die Bandscheibe ist so degeneriert oder zerstört, dass der Faserring beschädigt ist und der gallertartige Kern austritt. Wenn das austretende Gewebe jetzt auf einen Rückenmarksnerv drückt, kann es zu extremsten Schmerzen, Bewegungseinschränkungen bis hin zu Lähmungen kommen. Wirbelsäule und Bandscheiben Seite 59

60 Ischias Syndrom Die austretende Bandscheibe reizt den dicksten Nerv des Körpers den Ischiasnerv meist im Bereich der Lendenwirbelsäule. Hexenschuss / Lumbago Die austretende Bandscheibe irritiert oder engt andere Nerven ein. Ein Hexenschuss kann auch von einer vorübergehenden Verrenkung eines Zwischenwirbelgelenkes oder eine Überbelastung der Bänder ausgelöst werden. Ganzheitliche Massnahmen Wirbelsäule und Bandscheiben - Mögliche Wirbelfehlstellungen korrigieren lassen (Dorn-Therapeuten, Chiropraktiker etc.) - Keine starre Haltung, ständige Veränderung und Bewegung (z.b. Sitz Ballkissen) - Hochwertige Schuhe mit Fussbett bevorzugen - Regelmässige Massagen oder Massnahmen zur Entspannung verhärteter Muskeln - Ganzkörpertraining und Übergewicht abbauen - Ausreichend Wasser trinken - Basenüberschüssige Ernährung - Entsäuerungskur Stoffwechselrückstände aus dem die Bandschieben umgebenden Gewebe entfernen - Unterstützend zu all diesen Massnahmen: MSM (organischer Schwefel), Knorpelabbau schützen, Faserknorpel der Bandscheiben vor degenerativen Prozessen bewahren Wirbelsäule und Bandscheiben Seite 60

61 2.6 ZÄHNE UND ZAHNFLEISCH Aufbau des Zahns Pulpa, Zahndentin, Zahnschmelz. Zwischen Pulpa und Dentin befinden sich die Odontoblasten Dentin bildende Zellen. Bis zu einem gewissen Grad kann sich der Zahn von innen regenerieren. Der Zahnnerv in der Pulpa ist mit dem Gehirn verbunden und ermöglicht die Schmerzempfindung. Zahnherde und negative Auswirkungen von Zahnherden Wenn Zähen absterben (Wurzelbehandlung, Karies bedingte Infektion mit Absterben der Zahnwurzeln) machen sich Bakterien über das tote Nervengewebe her und zersetzen dieses im Wurzelkanal: Toxine/Leichengifte entstehen. Tote Zähne können auf diese Weise zu Bakterien- und Giftfabriken werden. Diese Zahnherde geben kontinuierlich Bakterien und Leichengifte in die Blutbahn ab. Die Zähne sind sowohl an das Nerven- und an das Blutkreislaufsystem angeschlossen. Alles was mit den Zähnen geschieht, kann automatisch auch Auswirkungen auf den Organismus haben. Wurzelbehandelter Zahn Während einer Wurzelbehandlung wird der Nerv so gut wie möglich entfernt, der Wurzelkanal medikamentös desinfiziert und anschliessend mit Füllmaterial aufgefüllt. Leider gelingt es fast nie, alle Bakterien und alle Reste von verwesendem Gewebe zu entfernen. Chronische Gesundheitsprobleme und Zähne Zähne sind am Nerven- und Blutkreislaufsystem angeschlossen. Probleme mit Zähnen können Auswirkungen auf den ganzen Organismus haben. Beispielsweise kann bei der Entfernung einer Amalgamfüllung Quecksilber in den Blutkreislauf gelangen und ein weit entlegenes Organ belasten. Weiter sind Zähne energetisch mit bestimmten Organen oder Körperregionen verbunden. Demzufolge kann jeder Zahn einem bestimmten Organ oder Körperbereich zugeordnet werden und gegenseitig belasten. Zähne und Zahnfleisch Seite 61

62 Amalgamfüllungen Probleme und Entfernung Amalgam besteht zur Hälfte aus reinem Quecksilber, die andere Hälfte aus Kupfer, Silber, Zinn und Zink und Schwermetallen wie Palladium. Quecksilber ist ein schweres Gift und kann alle Körperzellen in ihrer Funktion beeinträchtigen. Insbesondere das Nervensystem, das Immunsystem, die Leber, die Nieren, den Darm und die Hormondrüsen können mit starken Irritationen reagieren. Insbesondere Allergiker können sehr sensibel reagieren. - Quecksilber blockiert Enzyme - Quecksilber bindet Spurenelemente und macht diese für den Körper unbrauchbar - Quecksilber fördert die Bildung von freien Radikalen und begünstigt damit Autoimmunerkrankungen und chronische Entzündungen - Quecksilber schädigt die DNA - Quecksilber wirkt antibiotisch und fördert Antibiotikaresistenzen - Quecksilber reichert sich in Nervenzellen an, Nervenkrankheiten könnten die Folge sein Bei der Entfernung von Amalgamfüllungen kann Quecksilber in den Körper gelangen: - Über die Mundschleimhaut - Eingeatmet als Quecksilbergas Zähne und Zahnfleisch Seite 62

63 Sachgemässe Entfernung Amalgamfüllung - Langsam drehender Borer: Quecksilberstaub minimieren - Eine unter Sog stehende Abdeckung verwenden, die über den betroffenen Zahn gestülpt wird (Clean-up): alle Partikel werden abgesaugt - Gummituch (Kofferdamm) über den Kiefer ziehen nur der zu behandelnde Zahn schaut heraus: Quecksilber-Aufnahme über den Kiefer reduzieren - Verwendung Sauerstoffflasche: Einatmen von Quecksilber-Dampf vermeiden - Chlorella-Algen für kurze Zeit in die offene Zahnhöhle geben und nach der Behandlung kurmässig einnehmen: Chlorella-Algen binden Giftstoffe Metallhaltige Zahnmaterialien vermeiden Zwischen verschiedenen Metallen (z.b. Amalgamfüllungen in Kombination mit Goldkronen) bauen sich im Mund elektronische Spannungen auf, die das Nervensystem empfindlich stören können. Zahnbelag und Bakterien Bakterien finden im Zahnbelag Schutz und können sich ungehindert vermehren. Durch gesunde Ernährung kann die Entstehung von Zahnbelag vermieden oder vermindert werden. Zahnbeläge sollen in jedem Fall konsequent entfernt werden, dann gibt es auch keine Zahnfleischentzündungen (Gingivitis). Zahnfleischentzündung ist eine bakterielle Entzündung. die auslösenden Bakterien leben im Zahnbelag und führen zu einer geröteten Schwellung des Zahnfleisches und zu Zahnfleischbluten. Daraus kann sich eine Parodontitis entwickeln. Parodontitis und Entzündungen in anderen Körperregionen Bei der Parodontitis ist das Zahnfleisch entzündet. Die Entzündung geht auf die Wurzelhaut und die Kieferknochen über. Einmal ausgebrochen können die infektiösen Bakterien über den Blutkreislauf in den ganzen Körper gelangen und Entzündungsprozesse auslösen oder bereits vorhandene Entzündungsherde verstärken: - Risiko für die Entwicklung einer Arthritis (Gelenkentzündung) steigern - Ablagerungen in den Blutgefässen; Herzerkrankungen - Fehlgeburtenrisiko - Diabetes verursachen oder verschlimmern - Asthma Ursachen für die Entstehung von Parodontitis - Geschwächtes Immunsystem - Unzureichende Mundhygiene - Falsche Ernährungsweise führt zu einem geschwächten Immunsystem - Übersäuerung erhöht Infektionskraft von Bakterien - Schwermetallbelastung - Dysbiose im Verdauungssytem mit Einfluss auf eine Dysbiose in der Mundhöhle - Tote Zähne Zähne und Zahnfleisch Seite 63

64 Ganzheitliche Massnahmen bei Parodontitis - Konsequent gesunde Ernährung ohne jeden Fabrikzucker und ohne Weissmehlprodukte - Hochwertige Antioxidanten: Astaxanthin*, Glutathion**, OPC***, Krillöl - Entzündungshemmend: Omega-3-Fettsäuren - Ölspülung mit Sonnenblumen- oder Olivenöl - Entsäuerungsprogramm - Darmreinigung und Darmfloraaufbau - Keimreduzierung mit Mundspülungen: Salbei, Myrrhe, Thymian, Teebaumöl, Grapefruitkernextrakt - Mundflora unterstützen mit Regulaten: milchsauer fermentierte, flüssige Pflanzenextrakte - Rauchentwöhnung bei Raucher *Astaxanthin ist ein Carotinoid ohne eine pro-vitamin A Wirkung. Es gilt als eine der stärksten, derzeit verfügbaren Antioxidantien. Astaxanthin ist ein 10-mal effizienterer Antioxidant als Zeaxanthin, Lutein oder ß-Carotin. Krillöl, Lachsfleisch und insbesondere die Alge Haematococcus pluvialis enthalten Astaxanthin. **Glutathion ist ein schwefelhaltiges Tripeptid ein kleines, lebensnotwendiges Eiweiß aus drei Aminosäuren. Es kommt von Natur aus im gesamten menschlichen Körper vor. Der gesunde Organismus kann Glutathion aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin selbst synthetisieren. Gleichzeitig nehmen wir es auch mit der Nahrung zu uns. Besonders reich an Glutathion sind Brokkoli, Petersilie und Spinat. ***OPC ist ein Extrakt aus den roten Weintraubenkernen. In Kapselform kann man es täglich zu sich nehmen. Dass in Traubenkernen so viel Gesundheitspower steckt wurde bereits vor 60 Jahren entdeckt aber wohlweislich bis heute von der Medizin (der Pharmaindustrie) immer ignoriert. Parodontose Parodontitis -ose: Rückbildung des Gewebes ohne entzündliche Prozesse -itis: Entzündung Faktoren für die Entwicklung von Karies Kariesbakterien verstoffwechseln Kohlenhydrate zu Säuren. Diese Säuren greifen den Zahn an. Daraufhin werden Mineralstoffe aus dem Zahn gelöst Der Zahn leidet immer stärker an Mineralstoffmangel und löst sich irgendwann auf. An dieser Stelle entsteht ein Loch: eine Kavität. Gesundes Mundmilieu und gesunde Zähne Zwischen den Mahlzeiten können sich die Zähne erholen: mineralstoffhaltiger Speichel umgibt die Zähne und sorgt für deren Remineralisierung. Zähne und Zahnfleisch Seite 64

65 So gelangen Fluoride im Körper - Über fluoridierte Zahnpasta - Über fluoridiertes Speisesalz - Über Fluoridlacke (Zahnärzte verwenden diese um die Zähne zu härten) - Über die Trinkwasser-Fluoridierung, die in einigen Ländern stattfinden Argumente gegen die Einnahme von Fluoriden Ablagerungen: irgendwann ist die Toleranzgrenze überschritten und es kommt zu gesundheitlichen Beschwerden. - Bei Babies kann sich das Fluorid im Gehirn anreichern, da die Blut-Hirn-Schranke noch nicht vollständig ausgebildet ist: toxische Wirkung auf das Nervensystem - Fluoride fördern Calciummangel - Fluoride schwächen die Schilddrüse und können die Nieren beeinträchtigen - Fluoride zerstören Enzyme jene der Kariesbakterien, aber auch wichtige Enzyme im Organismus - Zähne werden äusserlich gehärtet und dabei spröde und brüchig - Überdosierung (Fluorose): weisse Flecken auf den Zähnen, tiefe braune Löcher in den Zähnen, negative Auswirkung auf Knochengesundheit - Knochenfluorose führt oft zu Arthritis Massnahmen für eine möglichst geringe Fluoridbelastung Natürliche Fluoride befinden sich in Nüssen, in Getreide (Gerste, Roggen), in Kräutern (Petersilie), grünem Blattgemüse, in Eiern, Fisch, Meeresfrüchten (Muscheln) und Hülsenfrüchten. Ganzheitliche Massnahmen für gesunde Zähne - Weiche Zahnbürste verwenden - Zähne nie unmittelbar nach einer Mahlzeit mit sauren Lebensmitteln putzen - Zahnbürste regelmässig erneuern - Fluoridfreie Zahncrème verwenden, da sich die Fluoride über die Jahre im Körper anreichern, wichtige Enzyme beeinträchtigen, Calcium binden, Hyperaktivität, Arthritis, Schilddrüsenerkrankungen, Demenz und Krebs - Zahnseide oder Interdentalbürstchen verwenden - Reinigung der Zunge mit einem Zungenreiniger - Mundspülungen mit Xylit Zähne und Zahnfleisch Seite 65

66 3 SÄURE-BASEN, STOFFWECHSEL 3.1 SÄUREN-BASEN-HAUSHALT Hauptaufgabe und Definition Säure-Basen-Haushalt Alle Mechanismen, die das Verhältnis zwischen Säuren und Basen im menschlichen Organismus regulieren, d.h. im optimalen ph-bereich halten. Auf zwei Säuren werden stets acht Basen benötigt. Säuren sind nicht schlechter als Basen im Übermass oder an der falschen Stelle sind beide schlecht. Was ist gemeint mit moderner Ernährungs- und Lebensweise Ernährung aus industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln und eine Lebensweise, überhäuft den Organismus mit Toxinen: - Verarbeitete Getreideprodukte, Fette und Öle - Zucker und gezuckerte Snacks, Gerichte, Getränke - Verarbeitete tierische Produkte (Fleisch- und Wurstwaren, Produkte aus Past- oder UHT-Milch) - Fertiggerichte - Genussgifte (Alkohol, Nikotin, Koffein, Kochsalz) - Bewegungsmangel - Lichtmangel - Schlafmangel Entspannungsmangel - Mangel an Harmonie - Belastung aus Umwelt, Körper- und Kosmetikprodukten und Medikamenten Erste Anzeichen einer Übersäuerung - Probleme mit Blutzuckerspiegel - Erhöhter Blutdruck - Anfällig für Entzündungen und Allergien - Schlafstörungen und / oder rasches Ermüden - Stimmungsschwankungen - usw. Folgen einer chronischen Übersäuerung - Allergien - Bluthochdruck - Cellulite - Depressionen - Durchblutungsstörungen - Entzündungen - Erschöpfung - Gicht - Haarausfall - Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Konzentrationsstörungen - Kopfschmerzen - Osteoporose - Rheumatische Erkrankungen - Übergewicht - Verdauungsstörungen - usw. Säuren-Basen-Haushalt Seite 66

67 Definition ph-wert (ph: Potentia Hydrogenii) Skala von 0 bis 14; Neutralpunkt ist 7, von Wert zu Wert um Faktor 10 erhöht. Das heisst: 3 ist 10x saurer als 4 und 100x saurer als 5. Basische Mineralstoffe Säuren können auch aus säurebildenden Mineralstoffen entstehen. Für ein gesundes Leben benötigt der Körper aber alle Mineralstoffe. Basenbildende Mineralstoffe - Calcium - Kalium - Magnesium - Natrium - Eisen Säurebildende Mineralstoffe - Chlorid - Fluor - Jod (Jodiertes Salz) - Schwefel (Fleisch) - Phosphor (Milch) ph-wert von Körperflüssigkeiten und Organen Basisch - Speichel: Gallenflüssigkeit: Dünndarm: Bauchspeicheldrüse: Blut: Lymphflüssigkeit: Liquor (Gehirnflüssigkeit): ,29 - Bindegewebe: ,29 - Sperma: 7 7,8 Sauer Urin: normal sind Schwankungen Säuren-Basen-Haushalt Seite 67

68 Gute Säuren die der Körper benötigt - Magensäure: abtöten von Bakterien und Parasiten, Verdauungsenzyme benötigen das saure Milieu für die Eiweissverdauung - Milchsäure im Dickdarm: Bifido- und Lactobakterien bilden Säuren und schaffen damit ein Milieu für die Dickdarmbakterien einer gesunden Darmflora - Milchsäure im Scheidenbereich: Milchsäurebakterien sind für das saure Milieu verantwortlich und verhindern bakterielle Infektionen und Pilzinfektionen Organische Säuren aus gesunder Nahrung Dazu gehören Fruchtsäuren aus Früchten. Sie fördern Verdauung, Darmperistaltik, Bildung von Enzymen usw. Solange sie nicht in Übermass zugeführt werden, tragen sie nicht zur Übersäuerung bei. Herkunft von schlechten Säuren Schlechte Säuren entstehen bei der Verstoffwechselung von ungesunden Nahrungsmitteln. Säure Kohlensäure Gerbsäure Essigsäure Harnsäure Schwefel- + Salpetersäure Schwefel- und Phosphorsäure Acetylsalicylsäure Salzsäure Herkunft Mineralwasser Schwarztee, Kaffee Zucker, Weissmehlprodukte, gezuckerte Speisen und Getränke Tierische Eiweisse Schweinefleisch Getreideprodukte (Back- und Teigwaren) Medikamente Stress Weitere Quellen: Die meisten Stoffwechselprozesse, negative Gedanken, Bewegungsmangel, übertriebener Sport, Umweltbelastungen, Körperpflege, Waschmittel, Haushaltsreiniger, Umweltbelastungen, falsche Atmung usw. Säuren-Basen-Haushalt Seite 68

69 Flüssigkeiten von basisch bis sauer Basisch Neutral Sauer Quellwasser Meerwasser Seife Waschmittel Quellwasser (von basisch bis sauer) Quellwasser Regenwasser Kaffee, Milch Cola, Kohlensäurehaltiges Mineralwasser Bier, Wein, Essig Körpereigene Massnahmen zur Ausleitung von Säuren - Über die Lunge: Ausatmen von Kohlendioxid - Über die Nieren: Ausscheidung über den Urin - Über die Haut: Ausleitung über den Schweiss - Über den Darm - Über die Menstruation: Monatsblutung - Mit Hilfe von basischen Mineralstoffen wandelt der Organismus die ätzenden Säuren in Salze um und neutralisiert dadurch die Säuren. Neutralisierung von Säuren Säuren werden meist mit Hilfe von basischen Mineralstoffen neutralisiert: Säuren gehen mit basischen Mineralstoffen eine Verbindung ein und bilden dabei Salze bzw. Neutralsalze. Die basischen Mineralstoffe werden der Nahrung entnommen oder als Leihgabe auch den Körperregionen, wo Mineralstoffmengen vorhanden sind. Sobald die nächste Mahlzeit wieder basische Mineralstoffe liefert, werden diese an die Knochen oder das Bindegewebe zurückgegeben. Die Salze werden dann im Körper solange eingelagert, bis Ausscheidungskapazitäten frei sind. Fazit: Solange immer genügend basische Mineralstoffe mit der Nahrung eintreffen und die Ausscheidungskapazitäten frei sind, ist alles nicht weiter tragisch. Gründe für Übersäuerung - Wenn nicht mehr alle Säuren in Salze umgewandelt werden können - Wenn ausgeliehene Mineralstoffe nicht mehr zurückgegeben werden können - Wenn die Ausscheidungsorgane überlastet sind und die überschüssigen Salze im Körper eingelagert werden Säuren-Basen-Haushalt Seite 69

70 Notfallplan bei Säureflut 1. Neutralisierte Säuren werden im Körper gelagert Folgen davon sind: - Gicht: Harnsäurekristalle in den Gelenken führen von Gelenkschmerzen bis zur Unbeweglichkeit - Nierensteine: Nieren werden überfordert mit zu viel Säure, Calcium wird benötigt zum Neutralisieren, zu wenig Flüssigkeit zum Ausscheiden - Haarausfall: Mineralstoffvorräte des Haarbodens werden geplündert oder gelangen gar nicht mehr bis zum Haarboden, Verschlackung des Haarbodens, Durchblutung beeinträchtigt so dass Haarwurzeln nicht mehr genügend genährt werden, Verkümmern der Haarwurzeln in Folge Nährstoffmangel - Cellulite: Salze werden im Bindegewebe eingelagert - Rheuma: Salze in den Gelenken fördern Entzündungen, z.b. Arthrose - Augenkrankheiten: Durchblutungsstörungen; Säuren lagern in der Linse ab und können zu Grauem Star führen; Ablagerungen unter der Netzhaut können zu Makula-Degeneration führen - Osteoporose: Calciumvorräte der Knochen werden «geplündert» 2. Säuren werden über die Haut ausgeschieden Werden die Ausscheidungskapazitäten der Haut überfordert, lagern sich Säuren in den Hautzellen sowie im umliegenden Bindegewebe ab und erzeugen aufgrund der ätzenden Eigenschaften der Säuren kleine Entzündungen. Mögliche Folgen: Akne, unreine Haut, Psoriasis (Schuppenflechte), Neurodermitis, Ekzeme. 3. Säuren werden im Körper gelagert Wenn Säuren weder neutralisiert noch ausgeschieden werden können, werden sie mit grossen Mengen Wasser verdünnt, um das empfindliche Zellgewebe nicht zu schädigen. Dies führt zu Wassereinlagerungen im Körper oft an ungewöhnlicher Stellen. Folgen davon sind Gewichtszunahme bis Bluthochdruck oder Herzinfarkt. Auch Fettzellen werden bevorzugt aufgebaut, wenn es gilt, Gewebe und Organe vor ätzenden Säuren zu schützen. Zudem sind fettverbrennende Enzyme in einem übersäuerten Milieu nur noch bedingt aktiv. Bildung von Basen im Magen Die Zellen der Magenschleimhaut bilden gleichzeitig eine Magensäure (Salzsäure) und eine starke Base (Natriumhydrocarbonat). Natriumhydrocarbonat schützt die Magenschleimhaut und gelangt in die Blutbahn und damit zu allen Organen, die einen Bedarf an Basen haben. Hat der Körper hohen Bedarf an basischen Verbindungen, kann er Natriumhydrocarbonat bilden aber nur in Verbindung mit der Bildung von Salzsäure. Das Ergebnis ist eine Magenübersäuerung, Sodbrennen, die Magenschleimhaut kann sich entzünden im Extremfall gar eine chronische Magenschleimhautentzündung oder Magengeschwüre. Säuren-Basen-Haushalt Seite 70

71 Woher stammen die vom Körper benötigten Basen - Magenschleimhaut: sie produziert gleichzeitig mit der Magensäure das basische Natriumhydrogencarbonat. - Basische Lebensmittel - Natürliche basische Nahrungsergänzungen Aufnahme von Basen mit der Nahrung Salate, Gemüse, Sprossen, Kartoffeln, Mandeln und gemässigte Mengen Obst. Lebensmittel, die nicht basisch sind, können dem Körper basische Mineralstoffe liefern: Nüsse (Calcium und Magnesium), Hülsenfrüchte (Kalium), Trockenfrüchte und Ölsaate (Eisen). Übergewicht reduzieren durch basenüberschüssige Ernährung Deponierte Stoffwechselabfälle können wieder ausgeleitet werden. Zudem enthält eine basenüberschüssige Ernährung deutlich weniger Kalorien als «moderne Ernährung». Bluthochdruck und Übersäuerung Eine starke Übersäuerung führt zu zähflüssigem Blut, die Flexibilität der Gefässwände und der roten Blutkörperchen lässt nach. Um die Durchblutung sicherzustellen, erhöht der Körper den Blutdruck. Zudem fördert die verschlechterte Fliessfähigkeit die Bildung von Blutgerinnsel und Ablagerungen an den Blutgefässen, so dass diese verengen und der Blutdruck noch grösser wird. Herzinfarkt durch Übersäuerung Durchblutungsstörung in Folge Übersäuerung: die roten Blutkörperchen werden steif, so dass sie sich nicht mehr verformen und die feinen Kapillargefässe passieren können und folglich die Herzmuskulatur nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen können. Es kommt zu Durchblutungsstörungen, die in einem Herzinfarkt enden können. Die alleinige Veränderung auf basenüberschüssige Ernährung reicht in der Regel nicht schnell genug aus. Daher ist eine Zufuhr konzentrierter Basen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oft sehr sinnvoll, um den Blut ph-wert schnellstmöglich zu regulieren. Nervensystem und Übersäuerung Ein Mangel an basischen Mineralstoffen führt zu Störungen im Bereich der Reizweiterleitung zwischen den Nervenzellen. Folgen können u.a. Stimmungsschwankungen, Hyperaktivität, Aggressivität, Konzentrations- und Schlafstörungen sein. Leistungssport Durch die Überlastung der Muskeln produziert der Körper grosse Mengen an Milchsäuren. Moderater Sport hingegen fördert die Durchblutung, Sauerstoffversorgung und Ausscheidung durch Schwitzen und begünstigt so eine Entsäuerung. Säuren-Basen-Haushalt Seite 71

72 3.2 ÜBERSÄUERUNG ERKENNEN So funktioniert ein Urintest mit ph Teststreifen Tage vor dem Test die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel aussetzen - Messung über mehrere Tage, 5 6 Messungen täglich - Jeweils den Mittelstrahlurin messen - Messung jeweils ½ Stunde vor und 2 Stunden nach einer Hauptmahlzeit (= 6 Messungen) - Am Tag der Messung nur 3 Mahlzeiten einnehmen Interpretation Urintest - Schwankungen sind erwünscht. - Der Morgenurin ist am sauersten, über Nacht finden die Entgiftungsprozesse statt: ph 6,2 6, 5 - Der Abendwert sollte höher sein als am Morgen: ph 6,5 7,4 - Vor dem Essen sollte der Wert sauer sein, nach dem Essen basisch (aufgrund der Basenflut) Gründe für basischen Morgenurin - Leberfunktion eingeschränkt, Entgiftung über Nacht ist eingeschränkt - Verminderung des Lymphflusses Lymphdrainage oder Trockenbürstenmassen können helfen - Energetische Blockade, z.b. Nierenmeridian blockiert Anregung durch Fussreflexzonenmassage, Akupunktur, Akupressur - Basischer Ammoniak: Nieren können zur Pufferung der Säuren verstärkt Ammoniak produzieren - Intrazelluläre Übersäuerung kann zu basischen Werten führen Krampfadern und Besenreisser Sie können auf ein grosses Mineralstoffdefizit im Körper hinweisen. Die zugeführten Basen aus der Nahrung werden fast ausschliesslich für die Neutralisierung der Säuren verbraucht. Für die Gesunderhaltung der Blutgefässe bleiben keine Basen übrig. Neben basenüberschüssigen Nahrung sollten Nahrungsergänzungsmittel, die basische Mineralstoffe im natürlichen Verbund liefern, eingenommen werden. So funktioniert der Ausgleich des Säuren-Basen-Haushaltes Jeder Stoffwechselprozess in den Zellen produziert Abfallstoffe im sauren Bereich. Diese Säuren werden durch die Zellwände in den extrazellulären Bereich transportiert und zu den Ausscheidungsorganen weitergeleitet. Gleichzeitig werden die Zellen wieder mit basischen Substanzen aus dem Extrazellularraum versorgt. Entstehung intrazelluläre (in der Zelle) Übersäuerung Besteht bereits eine Übersäuerung im Extrazellularraum, können die Zellen keine Säuren abgeben und keinen Sauerstoff, keine Nährstoffe und basischen Mineralstoffe aufnehmen. Zudem werden die Übersäuerung erkennen Seite 72

73 Zellen mit zusätzlichen Säuren belastet. Nach Jahren der Übersäuerung liegt ein Mangel an basischen Mineralstoffen vor unter anderem an Kalium. Die Kalium-Ionen verhindern das Eindringen der sauren Oxonium-Ionen (H + -Ionen) und helfen zudem beim heraus transportieren der Säuren. Fehlen im Zellinneren die Kalium-Ionen, haben die sauren H + -Ionen freien Zugang zu den Zellen. Im Extremfall gelangen immer mehr saure H + -Ionen in das Zellinnere, so dass der Extrazellularraum immer weniger saurer wird. Dort nimmt die Übersäuerung ab, was zu basischem Urin führt. Folgen einer intrazellulären Übersäuerung Stoffwechselprozesse in den Zellen werden behindert, zugeführte Nährstoffe werden nicht zu mehr richtig verwertet, Stoffwechselendprodukte werden nicht mehr vollständig ausgeschieden; es kommt zu Funktionseinbussen: - Blutzellen transportieren nicht mehr genügend Sauerstoff - Muskelzellen kontrahieren nicht mehr richtig - Nervenzellen haben Probleme mit Reizweiterleitung - Leberzellen sind mit der Entgiftung überfordert - Das Wohlbefinden lässt kontinuierlich nach - Im Extremfall können sich Krebszellen entwickeln Übersäuerung erkennen Seite 73

74 3.3 ENTSÄUERUNG Remineralisierung bei Krampfadern und Besenreisern Krampfadern und Besenreisser können auf ein grosses Mineralstoffdefizit im Körper hinweisen: zugeführte Basen aus der Nahrung werden ausschliesslich für die Neutralisation der Nahrung verbraucht. Für die Gesundhaltung der Gefässe bleiben keine Basen mehr übrig. Neben einer basenüberschüssigen Ernährung sollten zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel welche basische Mineralstoffe im natürlichen Verbund liefern eingenommen werden. Ganzheitliche Massnahmen zur Entsäuerung Basenüberschüssige Ernährung: 80% davon basische Lebensmittel - Nahezu alle Gemüsesorten (inkl. Pilze und Kartoffeln), Salate und reife Früchte - Mandeln - Gekeimte Nüsse und Hülsenfrüchte, Sprossen - Gewürze und Kräuter - Meeresgemüse (Algen, Nori usw.) Schwach säurebildend und als Beilage möglich: Quinoa, Amaranth, Hirse und Buchweizen. Säurehaltige Lebensmittel liefern auch wichtige Mineralstoffe. Saure Lebensmittel sind nicht nur schlecht nur das Übermass davon. Basische Mineral- und Vitalstoffe Geeignet sind hochwertige ganzwertige Nahrungsergänzungsmittel, die Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitalstoffe im natürlichen Verbund liefern. Trinken Ca 2,5 Liter reines kohlensäurefreies Wasser, am Morgen und am Abend 1-2 Tassen basischer Tee. Basenbäder Säure über die Haut ausleiten. Vollbad oder Fussbad als Kur 2-3 Mal wöchentlich. Die Säureausscheidung erfolgt erst ab 30 Minuten, daher sollte die Badedauer Minuten dauern. Auch möglich sind Basenstrümpfe: Socken in Basenlösung eintauchen und über Nacht tragen. Die Schweissdrüsen der Füsse ermöglichen eine Ausleitung von Säuren und Schadstoffen. Sie werden darum auch als dritte Nieren bezeichnet. Basische Körperpflege Basische Deos, Duschgels und Haarshampoos: sie versorgen die Haut mit Basen und unterstützen so die Entsäuerungsfunktion der Haut. Entsäuerung Seite 74

75 Bewusste Atmung Atemübungen an der frischen Luft. Rhythmische Yogaatmung: Wer ruhige Nerven hat, hat auch einen ruhigen Geist. Wenn das Ausmaß von Ein- und Ausatmung gleich ist, hast Du eine rhythmische Atmung. Vorgehen: Falls Du beim Einatmen 6 x OM zählst, zähle auch beim Ausatmen 6 x OM. Dies ist Ein- und Ausatmen durch die Nase in gleichmäßiger Weise. Sport und Sauna Gemässigter Sport, flotte Spaziergänge oder Saunabesuche fördern die Entsäuerung über die Lunge. Bürstenmassagen Die Massagen aktivieren den Lymphfluss und somit den Abtransport von Abfallstoffen. Die Massage wird mit einer weichen Massagenbürste auf der trockenen Haut ausgeführt. Bitterstoffe Kurz vor den Mahlzeiten Bitterstoffe einnehmen. Diese fördern die Verdauung, den Stoffwechsel und beschleunigen die Ausleitung von Säuren. Tee: Löwenzahn, Schafgarbe, Kardamom, Kalmus, gelber Enzian, Galgant, Engelswurz, Tausendgüldenkraut, Wermut Präparate: Löwenzahnwurzelextrakt (mehrmals täglich 1 Messerspitze mit Wasser), Kräutermischungen (mehrmals täglich 1 Messerspitze bis ¼ TL mit Wasser) oder Kräuterbitter (1-3 Tropfen auf die Zunge) Intrazelluläre Entsäuerung Dies funktioniert nur bei Präparaten, die von den Zellen aufgenommen werden können. Entsäuerung Seite 75

76 3.4 BINDEGEWEBE Arten von Bindegewebe Es gibt das straffe, lockere und retikuläre Bindegewebe Aufgabe des lockeren Bindegewebes Das lockere Bindegewebe umgibt Nerven und Gefässe, verbinden Gewebeanteile miteinander und fungiert als sogenannte Verschiebungsschicht, die den einzelnen Organen und Gewebeanteilen eine individuelle Beweglichkeit ermöglicht. Bindegewebe Frauen und Männer Frauen haben im Vergleich zu Männern ein sehr dehnbares Bindegewebe, so dass eine vermehrte Fettzellenbildung sowie Stoffwechselrückstände sehr viel schneller an der Hautoberfläche sichtbar werden. Frauen haben parallel verlaufende Bindegewebsfasern während die der Männer netzartig verflochten sind. Grundbestandteile des lockeren Bindegewebes 1. Ortsgebundene Bindegewebszellen (Fybrozyten), die die Zwischenzellflüssigkeit produzieren 2. Zwischenzellflüssigkeit (Extrazellulärflüssigkeit) 3. Freie Bindegewebszellen (Makrophagen), die zum Immunsystem gehören und sich amöbengleich fortbewegen Zwischenzellflüssigkeit Sie besteht aus Grundsubstanz und Bindegewebsfasern (Struktur-Protein / Kollagen). Das lockere Bindegewebe ist im Gegensatz zum straffen Bindegewebe arm an Bindegewebsfasern, dafür aber reich an Grundsubstanz. Diese wiederum besteht aus Wasser, Eiweiss und Kohlenhydraten. Versorgung der Zellen Das Blut transportiert die von den Zellen benötigten Nährstoffe durch den Körper und nimmt auf dem Rückweg die in den Zellen anfallenden Abfälle mit. Der Stoffaustausch erfolgt in der Grundsubstanz: hier enden die allerfeinsten Blut- und Lymphgefässe. Die Abfallstoffe werden über die Lymphbahnen direkt zu den Ausleitungsorganen Nieren, Darm, Lungen transportiert. Überlastete Ausleitungsorgane Sind die Ausleitungsorgane überlastet, werden die Chemikalien, Schwermetalle, Säuren etc. ins Bindegewebe abgegeben und eingelagert. Diese Entwicklung nennt man Verschlackung. Die einst klare Zwischenzellflüssigkeit wird trüb. Die Körperzellen können aufgrund der veränderten Fliessfähigkeit der Zwischenzellflüssigkeit nicht mehr ausreichend versorgt werden, so dass Nährstoff-, Wasser- und Sauerstoffmangel in den Zellen entstehen kann. Mit der Zeit entsteht eine Bindegewebe Seite 76

77 Selbstvergiftung. Dadurch werden die Körperfunktionen massiv beeinträchtigt und es erscheinen die ersten Gesundheitsbeschwerden. Darüber hinaus kann die Verschlackung der Zwischenzellflüssigkeit zu einem Rückstau in den Blut- und Lymphgefässen führen. Substanzen die zu einer Verschlackung des Bindegewebes führen - Künstliche Konservierungsstoffe - Geschmacksverstärker - Farbstoffe und jegliche künstlichen Zusatzstoffe aus Nahrung und Kosmetik - Schwermetalle (Quecksilber aus Amalgam, Abgase) - Andere Umweltgifte Verschlackung des Bindegewebes und Entzündungen - Wenn die Speicherkapazitäten des Bindegewebes für Stoffwechselschlacken überschritten sind, werden neutralisierte Säuren (Salze) zunehmend an anderen Stellen des Körpers abgelagert (Gelenke, Sehnen) wo sie dann Entzündungen hervorrufen können. - Bei der Verschlackung des Bindegewebes verschlechtert sich der Abtransport der Säuren und schädlichen Stoffwechselendprodukten aus den Zellen. Der «Restmüll» kann das Gewebe schädigen und auf diese Weise Entzündungen hervorrufen. - Ist die Bindegewebsverschlackung weit fortgeschritten, können Zellen absterben, die nicht genug schnell abtransportiert werden können und zu Entzündungsreaktionen führen können. - Die Verschlackung fordert das Immunsystem. Ist dieses überfordert, haben es Entzündungen leicht. Massnahmen zur Unterstützung der Grundregulation des Bindegewebes Alle Massnahmen, welche die Lymphtätigkeit und die Durchblutung des Bindegewebes anregen: - Basenüberschüssige Ernährung - Ausreichend Zufuhr von stillem, mineralarmen Wasser - Täglich moderate Bewegung (Trampolin, auch zur Aktivierung der Lymphe geeignet, Walking) - Lymphdrainagen - Bürstenmassagen - Wechselbäder, basische Bäder - Basische Hautpflege - Bewusste Atmung Vermeiden von gesüssten Getränken und Früchtetees sie sind säurebildend und enthalten in der Regel Farbstoffe und künstliche Aromen. Bindegewebe Seite 77

78 3.5 HOMÖOSTASE Definition Homöostase bedeutet Selbstregulation und beschreibt die Fähigkeit des Körpers, sein Milieu stets konstant zu halten. Regulationssysteme nehmen Veränderungen wahr, leiten Massnahmen ein und stellen das Gleichgewicht sicher. Homöostase bedeutet Gesundheit und Leben fehlende Homöostase bedeutet Krankheit und Tod. Regulationssysteme kümmern sich um - Temperaturhaushalt - Wasserhaushalt - Richtigen Blutdruck - Richtigen Blutzuckerspiegel - Sauerstoffgehalt im Blut - ph-wert im Blut - Optimales Säure-Basen-Verhältnis - Passender Pulsschlag / Herzfrequenz - Mineralstoffhaushalt bzw. Verteilung der Mineralstoffe - Richtige Hormonkonzentration - Ideales Verhältnis der verschiedenen Darmbakterien - usw. Beispiel Wasserhaushalt Ein Mensch verliert ständig an Wasser: über die Atemluft, über den Urin, beim Schwitzen, Stuhlgang, Weinen, Erbrechen, blutende Wunden usw. Diese Verluste müssen ausgeglichen werden. Der Körper signalisiert über den Durst, dass er jetzt wieder gerne Wassernachschub hätte. Da aber selten genau so viel Wasser wie nötig getrunken wird, wird das eintreffende Wasser rasch umverteilt und ein möglicher Überschuss über die Nieren ausgeleitet. Faktoren, welche die Homöostase beeinträchtigen können - Ungesunde Ernährung, zu viel Säuren, zu wenig Vitalstoffe - Wassermangel - Bewegungsmangel - Stress - Chemikalien und Toxine - usw. In der Folge leidet der Körper an einem Überschuss an Dingen, die ihm schaden und an einem Mangel an jenen Dingen, die er bräuchte. Homöostase Seite 78

79 Homöostase und Selbstheilungskraft Sämtliche Aktivitäten unsererseits, die das Ziel haben, die Homöostase unseres Körpers zu unterstützen (Schädliches meiden), können als Massnahmen zur Aktivierung der körpereigenen Selbstheilungskraft bezeichnet werden. Homöostase und Psyche Befindet sich der Körper in einem physischen Ungleichgewicht (z.b. zu viel oder zu wenig Schilddrüsenhormone), wirkt sich dies auch auf sein psychisches Befinden aus (z.b. Überaktivität, Wutanfälle oder müde und antriebslos) Stress und Einfluss auf die Gesundheit Zytokine sind Immunbotenstoffe, die auch in Stresssituationen ausgeschüttet werden. Ihre Aufgabe ist es, Krankheitserreger durch eingeleitete Entzündungsprozesse zu eliminieren. Bei Stress lösen sie dieselben Prozesse aus, obwohl gar keine Krankheitserreger vorhanden sein. Die eingeleiteten Entzündungsprozesse klingen jedoch meist unbemerkt wieder ab. Zytokine sind bei kurzzeitigem Stress nützlich, da sie gemeinsam mit den Stresshormonen die Reaktionsfähigkeit erhöhen, die Konzentrationsfähigkeit stärken und die Gedächtnisleistung verbessern. Legt sich die Aufregung nach wenigen Stunden oder Tagen wieder, so bilden sich die Entzündungsprozesse oft unbemerkt wieder zurück. Bei permanentem Stress oder psychischer Belastung wirken sich die permanent erhöhten Zytokinwerte negativ auf die Gesundheit aus. In dieser Menge führen die Zytokine zu chronischen Entzündungsprozessen, die wiederum unterschiedliche chronische Erkrankungen hervorrufen bzw. verstärken können. Beispiele hierfür sind: rheumatoider Arthritis, Arteriosklerose, Diabetes mellitus Typ2, MS, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Alzheimer, Krebs usw. Körper und Seele Körper und Seele sind eine Einheit. Sie können sich gegenseitig krankmachen oder auch gegenseitig heilen. Aus diesem Grund sollte die Psyche bei einer Therapieform einbezogen werden. Nur unter Einbezug der psychischen Situation kann der Körper seine Homöostase wiederherstellen. Massnahmen für die Wiederherstellung der Homöostase - Verzehr vitalstoffreicher Lebensmittel - Einnahme hochwertige Nahrungsergänzungen - Vermeiden chemischer Substanzen und Toxine - Positive Gedanken, Entspannung, Bewegung Homöostase Seite 79

80 3.6 STOFFWECHSEL Definition Der Stoffwechsel auch Metabolismus ist der Oberbegriff für sämtliche im Körper stattfindende biochemische Reaktionen, die: - der Aufnahme von Stoffen dienen - dem Transport von Stoffen im Organismus dienen - der Umwandlung von Stoffen im Organismus dienen - der Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten dienen Metabolismus heisst: Umwandlung, Veränderung Schlacken Beim Stoffwechsel entstehen in der Regel Abfallstoffe: Stoffwechselrückstände oder Stoffwechselabfallprodukte. Werden sie aufgrund einer Überlastung der Ausscheidungsorgane im Körper eingelagert, nennt man sie in der Naturheilkunde Schlacken. Zwei grossen Stoffwechselprozesse Atmung: Sauerstoffaufnahme Kohlendioxidabgabe Ernährung: Essen Verwerten Ausscheiden Unzählige Stoffwechselprozesse Glucose-, Fett-, Aminosäure-, Eisen-, Arachidonsäure-, Calciumstoffwechsel und viele hundert Stoffwechselarten mehr. Sie arbeiten im Kollektiv für das grosse gemeinsame Ziel: die Homöostase des Körpers. Glucose-Stoffwechsel Zucker- und stärkehaltige Lebensmittel werden mit Hilfe von kohlenhydratverdauenden Amylasen in Glucose umgewandelt. Die Glucose wird durch die Dünndarmschleimhaut ins Blut resorbiert. Ausgeschüttetes Insulin vom Pankreas bindet sich an das Glucosemolekühl und transportiert diese zu und in die Zellen. In der Zelle oxidiert die Glucose mit Sauerstoff, es entstehen die Endprodukte Wasser, Kohlendioxid und Energie. Die Energie liegt in ATP vor: Adenosintriphosphat. Das ist die Substanz Adenosin und drei Phosphatgruppen. Wird ATP nun so gespalten, dass eine Phosphatgruppe abgetrennt wird, dann wird Energie frei. Diese Energie kann für Aufbau-, Umbauund Abbauprozesse im Körper verwendet werden. Je mehr Mitochondrien eine Zelle hat, umso weniger ist sie von Glucose abhängig und umso besser gelingt ihr die Energiegewinnung aus den Fetten. Stoffwechsel Seite 80

81 Stoffwechsel Seite 81

82 Der Hungerstoffwechsel Mit Hilfe des Hungerstoffwechsels versucht sich der Körper möglichst lange ohne Nahrung am Leben zu halten. Sobald keine Glucose mehr eintrifft, sinkt der Insulinspiegel. Nun wird Glucagon ausgeschüttet so dass zunächst die Glykogenspeicher in der Leber und Muskulatur aufgebraucht werden. Das Glykogen in der Leber wird in Glucose umgewandelt, ins Blut abgegeben und im Körper verteilt (Insulin > Zelle > ATP). Das Glykogen in der Muskulatur wird direkt zu ATP umgewandelt. Parallel dazu steigt die Energiegewinnung aus den Fetten. Aus 100 Gramm Fett können 10 Gramm Glucose gebildet werden. Zu Beginn der Hungersnot wird auch Eiweiss umgewandelt: 100 Gramm Eiweiss ergeben 58 Gramm Glucose. Somit kann die Glucoseversorgung des Gehirns sichergestellt werden. Körperprotein kann aber nur begrenzt abgebaut werden: spätestens nach Abbau der Hälfte des körpereigenen Eiweisses stirbt der Mensch. Nach 10 bis 12 Hungertagen stellt sich der Stoffwechsel gänzlich um: nun stellt die Leber verstärkt Ketonkörper aus Fettsäuren her. Ketonkörper sind organische Säuren, die sich als Alternative Glucose-Brennstoff eignen und auch vom Gehirn als Energiequelle genutzt werden können. Der Glucosebedarf vom Gehirn sinkt nun auch von 140 Gramm auf 40 Gramm. Die Energie-Differenz wird mit Hilfe der Ketonkörper gedeckt. Rote und weisse Blutkörperchen und andere Zellarten können nur Glucose als Energiequelle nutzen. Für diese Zellen werden im Hungerstoffwechsel nach wie vor geringe Mengen an Fett und Proteinen in Glucose verwandelt. Die Bildung von Ketonkörpern setzt auch bei sämtlichen Kohlenhydratarmen Diätformen ein (Low- Carb-Diäten). Der Jojo-Effekt Bei Sparmassnehmen (Diäten mit wenig(er) Essen) drosselt der Stoffwechsel drastisch und der Grundumsatz wird gesenkt. Nach erneuter Nahrungsaufnahme ist oft eine schnellere Gewichtszunahme die Folge, da der Stoffwechsel und Grundumsatz noch weiterhin gesenkt bleibt. Der Fett-Stoffwechsel Hier geht es um die Verdauung, Resorption und den Transport der Fette durch den Körper und um alle biochemischen Reaktionen, die in der Zelle ablaufen um Fette in Energie zu verwandeln. Diese Energie wird direkt aus Fettsäuren oder über die Umwandlung zu Glucose und Ketonkörpern gewonnen. Weiter geht es darum, Fette als Speicherfett einzulagern oder sie im Körper für den Aufbau der Zellmembran, für die Gallenflüssigkeit oder zur Herstellung eigener Hormone zu verwenden. Fettstoffwechselstörung Cholesterinwerte, die als krankhaft hoch bezeichnet werden oder um Arteriosklerose, die von der Schulmedizin auf zu hohe Cholesterinwerte zurückgeführt wurde. Aminosäure-Stoffwechsel Vorbereitung der mit der Nahrung eintreffenden Proteine. Diese werden während der Proteinverdauung in die einzelnen Aminosäuren gespalten, ins Blut resorbiert und über die Stoffwechsel Seite 82

83 Pfortader in die Leber gebracht. Biochemische Reaktionen in den Zellen ermöglichen, dass aus den einzelnen Aminosäuren körpereigene Proteine aufgebaut werden können. Ebenso können Aminosäuren zum Zweck der Energiegewinnung zu Glucose abgebaut werden. Eisen-Stoffwechsel Er organisiert die Aufnahme, Verteilung, Verarbeitung und Speicherung von Eisen im Körper. Arachidonsäure-Stoffwechsel Er ist für die Aufnahme der ungesättigten Fettsäure namens Arachidonsäure bei der Verdauung zuständig, für den Einbau in die Zellmembran und für die Weiterverarbeitung der Arachidonsäure in Stoffe, die an der Regulation von Entzündungs- und Fieberprozessen beteiligt sind. Der Calcium-Stoffwechsel Hier geht es um die Resorption von Calcium aus dem Darm und die richtige Verteilung im Körper. Beteiligt sind die Hormone der Nebenschilddrüse (Parathormon wird aktiv, wenn Calciumspiegel sinkt, Calcitonin stellt den Einbau in die Knochen sicher) und Vitamin D (wird mit Hilfe des Cholesterins gebildet). Anaobole und katabole Stoffwechselprozesse - Anabole Stoffwechselprozesse bauen Körpersubstanz auf: Anabolismus, verbraucht Energie - Katabole Stoffwechselprozesse bauen Körpersubstanz ab: Katabolismus, gewinnt Energie Sind die katabolen und anabolen Vorgänge im Körper gleich stark, befindet sich der Organismus in einem dynamischen Gleichgewicht auch als Gesundheit bezeichnet. Anabole Stoffwechsellage - Muskelaufbau - Wachstum - Heilprozesse nach Verletzungen - Alltägliche «Erneuerungsarbeiten» Katabole Stoffwechsellage Sie setzt verstärkt bei Diäten, kräftezehrenden Krankheiten oder anderweitigen Hungerphasen ein. Sie zerlegen im Körper die durch die anabolen Stoffwechselprozesse entstanden komplexen Verbindungen (Proteine, Fette, Kohlenhydrate) auf eine Weise, dass nur noch die Stoffwechselendprodukte Wasser, Kohlendioxid und Harnstoff übrigbleiben und Energie frei wird. Stoffwechsel Seite 83

84 Anabole Diät Musekelerhalt bei gleichzeitigem Fettabbau. Dabei handelt es sich um eine extrem kohlenhydratarme Ernährungsweise: Phase I: Tage 60% fettreichen, 35% proteinreiche, 5% kohlenhydratreiche Lebensmittel. Die Kalorienmenge muss dabei den Verbrauch unterschreiten, sonst werden die gespeicherten Fette nicht mobilisiert. Phase II: 1-2 Tage kohlenhydratreiches Essen. Danach Phase I 5-6 Tage, Phase II 1-2 Tage. Vorteile der anabolen Diät Der Körperfettanteil wird reduziert, während das Muskelprotein und die Muskelmasse erhalten bleibt. Zudem wird mit dem Wechsel der Phasen vermieden, dass der Körper in den Hungerstoffwechsel gerät. Der Wechsel verhindert zudem, dass die Diät nicht langweilig wird. Weiter zeigt sie bei chronisch-entzündeten Darmerkrankungen (Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn) in manchen Fällen für sehr positive Ergebnisse, vorausgesetzt es werden ausreichend gesunde Fette, Früchte und Gemüse zugeführt. Nachteile der anabolen Diät Derart eiweisslastige Ernährungswiesen haben diverse Nachteile: Bei der Proteinverstoffwechselung fallen grosse Mengen an Harnstoff und Harnsäure sowie anorganische Säuren an. Allgemeine Übersäuerung, Nieren- und Leberbelastung sind die Folge. Überschüssige Ketonkörper werden über Atem, Haut und Urin ausgeschieden, was zu unangenehmen Mund- und Körpergeruch führt. Zudem kann die Diät auf Dauer zu einem Mangel an Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen führen. Eine hohe Proteingehalt in der Nahrung kann zudem Fäulnisprozesse im Verdauungstrakt begünstigt, was schliesslich Störungen des Verdauungssystems haben kann. Low-Carb-Diät Viele wichtige Gemüse- und Fruchtarten mit erhöhtem Anteil an Kohlenhydraten werden gemieden, was zu einem Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen führen kann. Ein hoher Anteil an Protein kann ausserdem Fäulnisprozesse im Verdauungstrakt begünstigten und mit einem gestörten Verdauungssystem einhergehen. Trotzdem können Low-Carb-Diäten bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen in manchen Fällen äusserst positive Ergebnisse zeigen. Wichtig ist dabei die hochwertigen Quellen der Eiweisse und eine abwechslungsreiche Versorgung von Früchten und Gemüsearten. Ketoazidose Tritt im Extremfall bei Typ1-Diabetikern mit extremem Insulinmangel ein: trotz Glucose im Blut stellt sich der Körper auf Glucosemangel ein und beginnt Fette in Ketonkörper umzuwandeln. Dabei handelt es sich um eine sehr ausgeprägte Ketose mit starker Übersäuerung des Blutes, die unbehandelt zum Tode führt. Stoffwechsel Seite 84

85 Übersäuerung Aus Sicht der Schulmedizin: Ketoazidose des Blutes, die schnell zum Tode führen kann. Aus Sicht der Naturheilkunde: Chronische Übersäuerung der Gewebe, die sich langsam entwickelt, die jahrzehntelang bestehen kann und die zu vielerlei (chronische) Krankheiten und Beschwerden führen kann. Spricht die Naturheilkunde von einer Übersäuerung, begibt sich die Schulmedizin auf die Suche nach einer Ketoazidose. Findet sie keine Ketoazidose, die bei den wenigsten chronisch übersäuerten Menschen vorliegt, dann gibt es für sie auch keine Übersäuerung. Häufige Stoffwechselstörungen in Industrienationen - Glucose-Stoffwechsel (Diabetes mellitus) - Fett-Stoffwechsel (zu hoher Cholesterinspiegel) - Purin-Stoffwechsel (Ablagerungen, Gicht) - Schilddrüsen-Stoffwechsel (Über- und Unterfunktion) Ganzheitliche Massnahmen zur Anregung des gesamten Stoffwechsels - Jede Körperzelle soll mit allem, was sie benötigt, versorgt werden. Das setzt die vollständige Verwertung aller mit der Nahrung eintreffenden Nährstoffe voraus - Stoffwechselrückstände und Toxine sollen vollständig ausgeschieden werden Diese Massnahmen werden unterstützt mit folgenden Massnahmen: - Reichlich Wasser trinken, abhängig vom Essverhalten 1,5 2,5 Liter stilles Wasser täglich - Entsäuerungsprogramm, eingelagerte Stoffwechselrückstände werden ausgeleitet und Mineralstoffe zugeführt, die Selbstregulierungsfähigkeit wird aktiviert - Darmsanierung, Ausleitung von Stoffwechselrückständen, Darmmilieu und Darmschleimhaut sanieren (Heilerde, Flohsamenschalen, Probiotika) - Enzyme sind die Zündkerzen des Stoffwechsels. Ohne Enzyme können keine Vitamine Mineralund Nährstoffe verwertet werden. Um die Nahrung möglichst enzymreich zu gestalten, muss sie zum Teil als Rohkost aufgenommen werden, da Enzyme hitze- und kälteempfindlich sind. - Die richtigen Fettsäuren einnehmen: Mittelkettige Fettsäuren (MCT: medium-chain-triglyerides) werden vom Körper praktischerweise nicht als Fett eingelagert, sondern unmittelbar als Energiequelle verwendet, denn MCT werden von der Leber direkt in Ketone umgewandelt. MCTs senken den LDL-Cholesterinspiegel, fördern die Aufnahme von Calcium und Magnesium, liefern dem Körper hochwertige Energie und regen so entscheidend den Stoffwechsel an. MCT sind in der Natur nur in wenigen Ölen enthalten: ungehärtetes hochwertiges Kokosöl ist eines davon und kann zum Braten und Kochen verwendet werden. - Bewegung: besserer Verwertung, Aktivierung der Muskulatur, je aktiver je höher der Kalorienverbrauch. Auch gut geeignet: Zimmertrampolin für Sportmuffel. Muskeln verbrennen Kalorien, Fett speichert Kalorien. - Die richtigen Ballaststoffe: Sie wirken besonders stoffwechselanregend, liefern bei gleichem Volumen weniger Kalorien, werden meist ausgiebiger gekaut, erhöhen den Blutzuckerspiegel nur langsam und sorgen für länger anhaltende Sättigung. Während unlösliche Ballaststoffe (Zellulose aus Vollkorn) kein Wasser aufnehmen können, binden lösliche Ballaststoffe grosse Mengen an Stoffwechsel Seite 85

86 Wasser und quellen daher im Magen-Darm-Trakt auf. Neben einer reibungslosen Verdauung reinigen sie den Darm. Flohsamen(schalen) (Ballaststoff) und empfehlenswert dazu Heilerde (Reinigung): 1 Teelöffel morgens nüchtern und am Abend zum leichten Nachtessen, dazu zwei grosse Gläser Wasser trinken. Sättigt und vermindert Lust auf Süssigkeiten. Massnahmen für Gewichtsreduktion - Im Sport muskelaufbauende Übungen einbauen: auf diese Weise aufgebaute Muskulatur erhöht den Grundumsatz, so dass der Fettabbau auch in Ruhephasen stattfindet. - Die Kombination von Flohsamen und Mineralerde trägt zur schnelleren Sättigung und Reinigung des Darms bei und reduziert das Verlangen nach Süssem. Kleine Malzeiten oder wenige grosse Mahlzeiten? Wenn es um die Reduzierung des Körpergewichtes geht, sollten wenige grössere Mahlzeiten bevorzugt werden. Denn solange Insulin im Blut ist, kann der Fettabbau nicht mit Hilfe von Glucagon angekurbelt werden. Stoffwechsel Seite 86

87 3.7 ERNÄHRUNG Nährstoffe Die wichtigsten Nährstoffe werden in zwei Gruppen eingeteilt: in die Mikronährstoffe und die Makronährstoffe. Makronährstoffe Die Makronährstoffe dienen dem Aufbau von Geweben und von körpereigenen Hilfsstoffen, u.a. Hormone, Enzyme, Immunbotenstoffe, Antikörper usw. Sie liefern zudem Energie. Diese Energie wird in Kilokalorien (kcal) oder Kilojoule (kj) angegeben. - Kohlenhydrate: bestehend aus verschiedenen Zuckermolekülen, 1 Gramm mit 4,1 kcal - Fette: u.a. bestehend aus Fettsäuren, 1 Gramm mit 9,3 kcal - Eiweisse oder Proteine: bestehend aus verschiedenen Aminosäuren, 1 Gramm mit 4.25 kcal Hauptaufgabe der Makronährstoffe - Kohlenhydrate: kurzfristiger Energielieferant, indirekt als langfristiger Energiespeicher, wenn mehr gegessen als benötigt wird. Dann werden die Kohlenhydrate in Fett umgewandelt und im Fettgewebe gespeichert. - Fette: kurzfristige Energiequelle insbesondere für die Muskulatur. Langfristiger Energiespeicher für Hungerzeiten sowie als Aufbaustoffe für die Bildung von Zellmembranen, als isolierende Ummantelung der Nervenzellen, als Schutzschicht von inneren Organen, als Wärmeschutz durch Fetteinlagerung unter der Haut. - Eiweisse oder Proteine: dienen als Aufbaustoffe für neues Gewebe und dienen als Baustoffe für z.b. Hormone und Enzyme. In Notzeiten auch als Energielieferant. Mikronärstoffe Die Mikronärstoffe liefern keine Energie und werden in geringen Mengen (Mineralstoffe) oder sehr geringen Mengen (Vitamine, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe) aufgenommen. Vitamine Sie können mit Ausnahme von Vitamin D vom menschlichen Körper nicht selber hergestellt werden, sind aber für viele lebenswichtige Körperfunktionen und für die Aufrechterhaltung seiner Leistungsfähigkeit notwendig. Einteilung der Mineralstoffe Mineralstoffe können in Mengen- und Spurenelemente unterteilt werden. Ernährung Seite 87

88 Mineralstoffe oder Mengenelemente Als Mineralstoffe oder Mengenelemente gelten jene Stoffe, von denen der menschliche Körper mehr als 50 Milligramm pro Kilo Körpergewicht enthält. (Calcium, Magnesium, Phosphor, usw.) Am Aufbau für Knochen und Zähne sind vor allem Calcium und Phosphor beteiligt. Spurenelemente Als Spurenelemente gelten jene Mineralstoffe, von denen der menschliche Körper weniger als 50 Milligramm pro Kilo Körpergewicht enthält. (Eisen, Selen, Zink, Kupfer, usw.) Eisen ist hier die Ausnahme, sein Anteil liegt bei ca. 60 Milligramm und gilt dennoch als Spurenelement. Sekundäre Pflanzenstoffe Während primäre Pflanzeninhaltsstoffe wie Kohlenhydrate, Fett und Eiweiss direkt für das Wachstum oder die Entwicklung der Pflanze benötigt werden, haben sekundäre Pflanzenstoffe meist eine wichtige Funktion im Rahmen des pflanzeneigenen Abwehrsystems. Sekundäre Pflanzenstoffe sind Bestandteile von Gemüse, Früchten, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten. Sie geben pflanzlichen Lebensmitteln ihre Farbe und ihr Aroma, dienen als Abwehrstoffe gegen Schädlinge und Krankheiten und regulieren das Pflanzenwachstum. Es gibt mehr als verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, von denen schätzungsweise bis in Lebensmitteln vorkommen. Je nach Ernährungsweise werden mit dem Essen täglich etwa 1 bis 1,5g sekundäre Pflanzenstoffe aufgenommen. Auf Grund ihrer enormen antioxidativen Kapazität tragen sie wesentlich zur Gesunderhaltung des Menschen bei. Carotinoide sind für die rötliche und gelbe Farbe von Obst und Gemüse wie Orangen oder Tomaten verantwortlich. Flavonoide sorgen für kräftige Blau- und Lilatöne, wie sie in Weintrauben oder Rotkohl vorkommen. Sulfide lassen Zwiebeln stechend riechen, während Glucosinolate den typischen Geschmack von Kohl, Meerrettich und Senf verursachen. Ernährung Seite 88

89 3.8 KOHLENHYDRATE Definition Kohlenhydrate werden in Pflanzen mit Hilfe von Chlorophyll und Sonnenenergie aus Kohlenstoff und Wasserstoff hergestellt. Zu den Kohlenhydraten zählen alle Zucker- und Stärkearten sowie die Ballaststoffe. Fakten zu den Kohlenhydraten - Alle KH werden (ausgenommen die Ballaststoffe) im Zuge des Verdauungsprozesses in Zucker umgewandelt. 1/3 wird in Form von Glykogen in der Leber gespeichert, 2/3 werden in den Muskeln gespeichert. - Die Speicherkapazitäten sind begrenzt. Was nicht gespeichert werden kann, landet in den Fettdepots. - Das Gehirn hat nur Zugriff auf die Glucose Reserven aus der Leber, weil nur das Glykogen in der Leber wieder in Glucose verwandelt wird. Das Glykogen in den Muskeln wird direkt in ATP umgewandelt. Das Gehirn kann auch aus Ketonkörper, die aus Fettsäuren in der Leber gebildet werden, Energie gewinnen. - Muskel- und Gehirnzellen nötigen besonders viel Energie. Arten und Definition von Zucker Arten Dazu gehören Vorkommen Einfachzucker / Monosaccharide Bestehe aus einzelnen Einfachzucker- Molekülen Zweifachzucker / Disaccharide Besteht aus Doppel- Molekülen Mehrfachzucker / Polysaccharide - Glucose / Traubenzucker oder Dextrose - Fructose / Fruchtzucker - Galactose / Schleimzucker - Saccharose / Haushaltzucker (Glucose-Fructose- Moleküle) - Lactose / Milchzucker (Glucose-Galactose- Moleküle) - Maltose / Malzzucker (Glucose- Glucose- Moleküle) - Stärke / Amylose + Amylopectin - Glucose: Früchte, Honig, wässrige Lösung aus Haushaltzucker - Fructose: Früchte, Honig, Gemüse, wässrige Lösung aus Haushaltzucker, industriell hergestellt und somit in vielen Fertigprodukten - Galactose: Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Sauerkraut - Saccharose: Zuckerrohr, Zuckerrübe, alle Produkte mit raffiniertem oder unraffiniertem Zucker - Lactose: Muttermilch, in allen Sorten von Milchprodukten, industriell hergestellten Milchzucker und somit Fertigprodukte - Maltose: Mais, Keimlinge, Bier - Stärke: in Kartoffeln, Getreide, Teigwaren, Brot Kohlenhydrate Seite 89

90 Besteht aus mehr als 10 Einfachzucker- Molekülen Oligosaccharide - Ballaststoffe (Inulin, Pektin, Zellulose, Oliofructose) - Glykogen Besteht aus 3 bis 10 Einfachzucker-Molekülen - Ballaststoffe: Gemüse, Obst, Getreide - Glykogen: Energiespeicherform in der Leber und in der Muskulatur, in Lebensmittel nur in geringer Menge vorhanden Glucose Isolierte Glucose gilt als Sofort-Energie-Lieferant, geht aber mit einer Insulin-Flut einher. Die Bauchspeicheldrüse wird massiv gefordert und der Blutzucker sinkt schnell wieder ab. Dadurch entsteht Heisshunger auf weiteren Zucker und die starken Schwankungen beginnen erneut. Überschuss wird schlussendlich in Form von Fett gespeichert. Glucose in natürlichen Lebensmitteln ist aber unbedenklich, da sie nicht in isolierter Form eingenommen wird. Fructose Fructose wird im Dünndarm nur langsam resorbiert. Sie wird zur Leber transportiert und weiterverarbeitet. Insulin wird nicht ausgeschüttet, wenn Fructose im Blut erscheint. Der grösste Teil der Fructose wird jedoch in der Leber zu Fetten verwandelt und gilt daher als regelrechter Dickmacher. Bei Mahlzeiten mit Fructose werden zudem geringere Mengen vom Sättigungshormon Leptin ausgeschüttet. Zudem wurde entdeckt, dass Fructose das Wachstum von Bauchspeicheldrüsenkrebs begünstigen kann. Fructose ist in vielen Fertigprodukten (HFCS) und auch im Agavensirup oder Birnendicksaft. Fructose in Früchten enthalten eine natürliche Dosierung und führen nicht zu den genannten Gesundheitsproblemen. Agavensirup oder Birnendicksaft sollten nur in kleinen Mengen verzehrt werden, sie enthalten bis zu 90% Fructose. Fructose und Diabetes Fructose wird in der Leber teilweise in Glucose umgewandelt, was für Diabetiker problematisch ist. Als Dickmacher und die geringe Menge an Leptin ist für Diabetiker ebenfalls problematisch, da sie in der Regel bereits an Übergewicht leiden. Fructose Intoleranz Viele Menschen leiden unwissend unter einer Fructose Intoleranz, die auf einer Störung der Dünndarmschleimhaut beruht. Die Fructose gelangt nicht ins Blut, sondern in den Dickdarm, wo sie von den Dickdarmbakterien fermentiert wird. Dieser Prozess führt zu Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen. Fructose ist in vielen Fertigprodukten zu finden: Joghurt, Brot, Snacks, Tomatenprodukte etc. Oft ist Fructose in der Beschreibung nicht erkennbar, weil die Bezeichnungen unterschiedlich sind: Sirup, Fruktose, Fruchtzucker, Fructose-Glucose-Sirup, Zuckeraustauschstoff, Sorbit (E 420), Mannit (E421), Isomalt (E 953), Maltit (E 965), Lactit (E966), Xylit (E 967), Zuckeralkohol. Kohlenhydrate Seite 90

91 Galactose Galactose ist bevorzugt in Milchprodukten zu finden. Dort bildet es mit Glucose den Zweifachzucker Lactose. Galactose hat kaum Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und auf die Insulinausschüttung. Sie gelangt nach der Resorption ins Blut sofort in die Leber und wird dort früher oder später zu Glucose umgewandelt. Saccharose Saccharose ist der Haushaltszucker, auch Rohrzucker, Rübenzucker, Industriezucker, Vollzucker... die Zusammensetzung ist dieselbe, gesünder sind auch die «vollwertigen» Zucker nicht. Akzeptabel ist der getrocknete und gemahlene Zuckerrohrsaft in gemässigten Mengen (Ursüsse, Rapadura). Lactose Lactose findet sich in allen Milchprodukten: Kuh-, Schaf-, Ziegen- und Muttermilch. Die Menschliche Muttermilch ist besonders reich an Milchzucker und enthält doppelt so viel wie Kuhmilch. Lactose wird auch als Abführmittel verwendet, in dem mit einer grossen Menge an Lactose der Dünndarm überfordert wird und die Lactose im Dickdarm zu einer schnellen Darmentleerung führt. Die abführende Wirkung wird auf Kosten der Überlastung des eigenen Körpers provoziert. Lactose-Intoleranz Kann auch als natürliche Reaktion des Körpers angeschaut, da kein Mensch ab dem dritten Lebensjahr auf Milchprodukte angewiesen ist. Im Verlaufe der letzten Jahre hat sich die Menschheit mit Viehhaltung vorwiegend in Europa an den Milchverzehr gewöhnt. In Asien und Afrika ist mehr als 90 Prozent der Bevölkerung von Natur aus Lactose intolerant. Eine Lactoseintoleranz kann sich auch infolge einer Antibiotika-Therapie entwickeln, wenn die Dünndarmschleimhaut von den Medikamenten geschädigt wurde. Maltose In der Natur kommt Maltose selten vor. So etwa im Mais, in Keimlingen und im Bier. Allerdings entsteht sie im Körper bei der Verdauung von Stärke gleich massenhaft, da Stärke aus Hunderten von Maltose-Molekülen besteht. Maltose wird im Dünndarm vom Enzym Maltase in einzelne Glucose-Moleküle gespalten. Stärke Während der Verdauung wird Stärke zunächst in Maltose und anschliessend in Glucose gespalten, die über die Dünnschleimhaut in die Blutbahn gelangt. Kohlenhydrate Seite 91

92 Resistente Stärke Sie wird nicht in die einzelnen Glucose-Moleküle zerlegt, sondern gelangt wie ein Ballaststoff unverändert in den Dickdarm. Die stärkeabbauenden Enzyme kommen somit nicht an die verdaubar Stärke heran um sie zu spalten. Natürliche resistente Stärke Sie ist zu finden u.a. in vielen rohen Gemüsearten, in rohem Getreide, in Bananen und in Samen. Resistente Stärken werden von den Darmbakterien fermentiert. Dadurch können Gase entstehen, besonders dann, wenn das Verdauungssystem durch Kochkost nicht mehr auf die Verdauung von Rohkost eingestellt ist. Ist Stärke unverdaulich, gelangt sie auch nicht in Form von Glucose ins Blut, erhöht auch nicht den Blutzuckerspiegel und kann keine Fettdepots anlegen. Durch das Kochen wird diese resistente Stärke für stärkeabbauende Enzyme wieder zugänglich. Rohkost ist aber eindeutig reicher an Vitalstoffen und Enzymen. Resistente Stärke durch Kochen und Abkühlen Auch retrogradierte Stärke genannt. Sie wird nicht in Glucose gespalten, erhöht nicht den Blutzuckerspiegel und kann nicht dick machen. Dazu gehören kalte Kartoffeln, kalte Nudeln, altbackenes Brot. Achtung Beilagen und Salatsaucen. Ballaststoffe Damit bezeichnet man jene Stoffe, die der Körper nicht verdauen kann und somit immun auf Verdauungsenzyme sind. Sie werden nahezu unverändert in den Dickdarm befördert. Sie werden dort von lebenden Darmbakterien als Nahrung benutzt (lösliche Ballaststoffe) oder unverändert ausgeschieden (unlösliche Ballaststoffe). Lösliche Ballaststoffe Das sind Pektin, Inulin und Oligofrutose aus Gemüse und Früchten. Auch der Schleim aus Floh- und Leinsamen gehört dazu. Sie dienen im Dickdarm als Quellstoffe, vergrössern das Stuhlvolumen, machen den Stuhl weicher und erleichtern die Darmentleerung. Sie fördern die Entwicklung einer gesunden Darmflora und sorgen für die Vermehrung der nützlichen Darmbakterien. Die Vermehrung führt zur Stuhlmengenvergrösserung, da Bakterien ca. 60% des Stuhlvolumens ausmachen. Unlösliche Ballaststoffe Unlösliche Ballaststoffe sind z.b. Zellulose aus Getreide (z.b. Kleie) und Hülsenfrüchten. Dabei handelt es sich um Faserstoffe, die viel weniger Wasser binden können. Dennoch vergrössern sie das Stuhlvolumen beträchtlich, regen merklich die Darmperistaltik an und beschleunigen die Ausscheidung des Stuhls. Kohlenhydrate Seite 92

93 Vorteile von Ballaststoffen - Ballaststoffen werden besser gekaut und sorgen für eine verbesserte Nährstoffverwertung. - Ballaststoffen sind Magenfüller und sättigen nachhaltig. - Ballaststoffen liefern weniger Kalorien im Vergleich zur gleichen Menge ballaststoffarmen Lebensmitteln. - Ballaststoffen bremsen den Zucker, der Blutzuckerspiegel steigt in Anwesenheit von Ballaststoffen nur moderat. - Ballaststoffen binden Gallensalze, so dass diese eher ausgeschieden werden; dadurch muss die Leber neue Gallensalze herstellen. Dazu benötigt die Leber Cholesterin. Indirekt senken Ballaststoffe den Cholesterinspiegel. - Ballaststoffen blockieren Lipasen Enzyme die Fett verdauen. Folge davon ist, dass weniger Fett aus den Mahlzeiten aufgenommen wird. - Ballaststoffen hemmen die Ansiedelung von Pilzen im Darm. - Ballaststoffen können Toxine und andere unerwünschte Substanzen absorbieren (aufnehmen) und auf diese Wiese zu deren Ausscheidung führen. Pektin ist bekannt, radioaktive Partikel aufzusaugen. - Ballaststoffen reinigen den Darm, verhindern und lösen vorhandene Ablagerungen. - Ballaststoffen fördern die Darmperistaltik und garantieren eine regelmässige Stuhlentleerung. - Ballaststoffen werden teilweise von der Darmflora zu kurzkettigen Fettsäuren verstoffwechselt. Diese können von den Darmschleimhautzellen zur Energiegewinnung genutzt werden und sollen u.a. Darmkrebs vorbeugen helfen. Verträglichkeit von Ballaststoffen Pektinpulver, Weizen- oder Haferkleie nicht isoliert essen. Frischkornmüesli aus geschrotetem und eingeweichtem Getreide nur als Beilage geniessen. Rohe Vollkornprodukte enthalten schwer verdauliche Ballaststoffe wie Phytinsäure, Enzyminhibitoren und Lektine. Besser verträglich werden die Getreidesorten wie auch die Hülsenfrüchte, wenn sie angekeimt werden. Wichtig beim Ballaststoffverzehr: Viel trinken Ballaststoffe gut zu wissen - Ballaststoffe aus Getreide sind in gekeimter Form verträglicher - Weizenprodukte eher meiden und mit Dinkel, Hafer und Roggen oder glutenfreiem Getreide ersetzen - Wenn (überhaupt) isolierte Ballaststoffe zugeführt werden sollen, dann ist Kokosmehl geeignet - Leinsaat, Flohsamen vor dem Verzehr einweichen und je TL Samen mind. 0.4 dl dazu trinken - Nüsse und Kerne möglichst frisch und wenn möglich eingeweicht/angekeimt geniessen - Früchte als Vorspeise und nicht mit stärkehaltigen Lebensmittel oder Zucker kombinieren - Hülsenfrüchte mind. über Nacht einweichen, Einweichwasser wegschütten - Linsensprossen keinesfalls kochen, da frisch sehr hochwertig Kohlenhydrate Seite 93

94 Gute Quellen Ballaststoffe Salate, grüne Smoothies, Beeren, Früchte, Trockenfrüchte, Ölsaaten (Leinsamen, Sesam, Mohn...) Nüsse, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Kokosnüsse, Sprossen, Gemüse, Pseudogetreidearten (Buchweizen, Amaranth, Quinoa etc.) Kohlenhydratverdauung Die Kohlenhydratverdauung beginnt im Mund und benötigt ein basisches Milieu. Dazu stellt die Speicheldrüse eine Amylase (das Ptyalin) her. Ptyalin spaltet die Stärke aus der Nahrung in Zweifachzucker (Maltose) auf. Je länger und intensiver die Nahrung gekaut wird, umso mehr Stärke kann von der Speichel-Amylase zerlegt werden. Im Magen herrscht ein sehr saures Milieu, die Kohlenhydratverdauung wird unterbrochen. Im Dünndarm wird die Verdauung fortgesetzt. Die Pankreas-Amylasen spalten jenen Teil der Stärke in Zweifachzucker, der von den Speichel Amylasen im Mund übersehen wurde. Weitere Enzyme in der Dünndarmschleimhaut spalten den Zweifachzucker in Einfachzucker. Dabei benötigt jeder Zweifachzucker ein ganz spezielles Enzym: - Maltose wird vom Enzym Maltase in Glucose gespalten - Saccharose wird vom Enzym Saccharase in Glucose und Fructose gespalten - Lactose wird vom Enzym Lactase in Glucose und Galactose gespalten - Enzyme, die Zweifachzucker (Disaccharide) spalten, werden Disaccharidasen genannt Die entstandenen Einfachzucker werden über verschiedene Transportmechanismen in die Zellen der Darmschleimhaut befördert. Die Leber gibt die Glucose bei Bedarf an den Blutkreislauf ab. Hier wird sie mit Hilfe von Insulin in die Zelle transportiert und steht dem Körper als Energie zur Verfügung. Aus einem Gramm Glucose werden jetzt 4 Kalorien Energie gewonnen. Überschüssige Glucosemoleküle werden in der Leber und in den Muskeln zum Speicherzucker Glykogen umgewandelt. In der Leber können ca. 100 Gramm und in der Muskulatur Gramm gespeichert werden. Das Leberglykogen kann bei Bedarf in Glucose zurück verwandelt und an das Blut abgegeben werden (> Insulin > Zelle > ATP). Das Muskelglykogen steht ausschliesslich der Muskulatur zur Verfügung. Komplexe Kohlenhydrate Neben Kohlenhydraten sind gleichzeitig andere Nährstoffe (Eiweiss und Fett) sowie Mikronährstoffe und Ballaststoffe enthalten. Sportler (wie jeder andere) sollten Kohlenhydrate in komplexer Form (vollwertiger Mehrfachzucker) aufnehmen: Kartoffeln, Hirse, Buchweizen, Quinoa, Esskastanien. Kohlenhydrate Seite 94

95 Leere oder isolierte Kohlenhydrate Sie bestehen nur aus dem entsprechenden Kohlenhydrat. Beispiel: Traubenzucker. Sie enthalten weder Vitamine noch Mineralstoffe, keine Enzyme, kein Eiweiss, kein Fett, keine sekundären Pflanzenstoffe. Wirkung von leeren Kohlenhydraten Der Blutzuckerspiegel steigt schnell und hoch, die Bauchspeicheldrüse ist gefordert/überfordert. Kohlenhydrate und Sport Nach einem intensiven zweistündigen Training sind die Glykogenreserven erschöpft. Darum nehmen Marathonläufer oder Triathleten während des Wettkampfes ständig kohlenhydratreiche Getränke oder Snacks zu sich. Fettstoffwechseltraining Ziel der Leistungssteigerung bei Ausdauersportarten kann mit Hilfe eines effektiven Fettstoffwechseltrainings erreicht werden. Hierzu werden die im Körper vorhandenen Fette als Energiequelle zu nutzen und die Glykogenspeicher zu schonen. Dies gelingt, indem man zwischen 90 Minuten und 3 Stunden nur mit gemässigter Geschwindigkeit trainiert. Auf diese Weise wird die Energie aus den Fettreserven gewonnen. Die Glykogenspeicher werden für den Endspurt aufbewahrt. Beim Training mit hoher Geschwindigkeit hat der Organismus keine Zeit, um ausreichend Fettsäure zu verbrennen und es würden die Glykogenspeicher schnell geleert. Die Glyx-Diät (Glyx Ernährungsweise) Kohlenhydrate werden in gut und schlecht eingeteilt. Schlechte sind jene, die den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Diese Blutzuckerspiegel-Beeinflussung wird mit dem glykämischen Index (GI) angegeben. Je höher der Wert, desto stärker steigt der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr der jeweiligen Lebensmittel. Lebensmittel mit hohem GI führen zu Hyperinsulinismus die Bauchspeicheldrüse schüttet zu viel Insulin aus. Dabei sollte sie gerade so viel ausschütten, dass die zugeführte Glucose wieder aus dem Blut entfernt werden kann. Wird zu viel Insulin ausgeschüttet, werden mehr Fettreserven angelegt. Glutenfrei Von Natur aus glutenfrei sind Reis, Mais, Hirse, Quinoa, Amaranth, Buchweizen und Teff sowie Kartoffeln, Früchte, Gemüse, Nüsse, Fleisch, Fisch, Milch. Kohlenhydrate Seite 95

96 3.9 FETTE Stoffgruppen der Lipide - Fette (Triclyeride oder (veraltet) Neutralfette) - Fettsäuren (Bestandteil natürlicher Fette oder freie Fettsäuren) - Phospholipide (Hauptbestandteil der Zellmembranen) - Cholesterin Definitionen rund um Fette - Flüssige Fette bei Raumtemperatur sind Öle - Lipide ist eine Sammelbezeichnung für Naturstoffe, die sich nicht in Wasser auflösen - Triglyceride bestehen aus einem Glycerinmolekül und drei Fettsäuren - Triglyceride sind die Speicherfette in tierischen und menschlichen Organismen. Auch die Fette in der Nahrung bestehen zu einem Grossteil aus Triglyceriden: Pflanzliche Öle und Fette, Butter, Fleischfett, Milchfett usw. - Triglyceride können auch vom Körper produziert werden: bei einem Übermass an gegessenen Eiweissen und Kohlenhydraten - Hohe Triglyceridwerte im Blut gehören zu einer Fettstoffwechselstörung und können auf div. Gesundheitsprobleme hinweisen wie Diabetes, Übergewicht, Schilddrüsenfunktionsstörung usw. - Hochwertige Fette sind lebenswichtig für unser Gehirn, Nerven und für jede einzelne Zelle und damit für unsere Gesundheit - Fettsäuren können gesättigt oder ungesättigt sein Funktionen der Fette im Körper Speicherfunktion: - Als Energielieferanten liefern sie pro Gramm 9,3 Kalorien - Eine 70 kg schwere Person hat ca. 10 kg Fett gespeichert - Gespeicherte Triglyceride werden erst aktiviert, wenn der Körper Energie benötigt - Als kurzfristige Energielieferanten gelten freie Fettsäuren - Die Energiereserven reichen ca. für eine Hungersnot von 4 Wochen aus Aufbaufunktion: Fette werden von allen Zellen zum Aufbau von Phospholipiden benötigt. Phospholipide bilden die Bausteine der Zellmembran aller Zellen. Schutzfunktion: Das Fettgewebe unter der Haut bildet eine Isolierschicht und verhindert Wärmeverlust. Weiter dient es als Schutzschicht für die inneren Organe. Lösungsmittel: Die fettlöslichen Vitamine A, D, E, K benötigen Fett, damit sie resorbiert werden können. Nahrung: Die mit der Nahrung aufgenommenen Fette bestehen ca. aus 90% Triglyceriden und 10% Cholesterin. Fette Seite 96

97 Folgen bei Mangel oder Überschuss an Fettzufuhr Haarausfall, schlechte Wundheilung, Bluthockdruck, Unfruchtbarkeit, Hautprobleme, Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Wachstumsstörungen, neurologische Störungen, Herz-Kreislauf- Krankheiten, rheumatische Krankheiten, Allergien, Erkrankungen die auf chronische Entzündungen zurück zu führen sind. Hochwertige Nahrung Sie soll so ganzheitlich und natürlich wie möglich sein. Nur dann kann sie gesund und ausgewogen sein. Lebensmittel in hochwertiger Qualität enthalten neben gesättigten Fettsäuren auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die Kategorien der Fettsäuren Gesättigte Fettsäuren (GFS Keine Doppelbindung Schmelzpunkt höher als ungesättigte Fette Kaum Oxidation möglich Hauptsächlich tierische Lebensmittel: Butter, Milch, Rahm, Käse, Wurst, Speck, Schmatz, Talg Pflanzliche Lebensmittel: Palmfett und Kokosfett Einfach ungesättigte Fettsäuren (EUFS) Einfach = Eine Doppelbindung, meist am 9. Kohlenstoffatom, darum Omega-9-Fettsäure Bei Raumtemperatur flüssig, im Kühlschrank fest Anfällig für Oxidationsprozesse wenn sie Licht, Sauerstoff oder hohen Temperaturen (über 180 C ) ausgesetzt werden. Durch Oxidation entstehen Trans-Fettsäuren. Olivenöl, pflanzliche Öle, Nüssen, Samen, Avocados, Milchprodukte, manche Fleischprodukte Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (MUFS) Mehrfach = Mehrere Doppelbindungen, Omega-3- oder 6-Fettsäuren, erste Doppelbindung beim 3. bzw. 6. Kohlenstoffatom Sie bleiben auch im Kühlschrank flüssig Enthalten essentielle Fettsäuren, die der Körper nicht selber herstellen kann Anfällig für Oxidationsprozesse wenn sie Licht, Sauerstoff oder hohen Temperaturen (über 130 C ) ausgesetzt werden. Durch Oxidation entstehen Trans-Fettsäuren. Hauptsächlich pflanzliche Lebensmittel: Sonnenblumenöl, Distelöl, Sojaöl, Weizenkeimöl, Sesamöl, Leinöl, Hanföl, Nüsse, Samen, fetten Meeresfisch, Früchte und Gemüse. Wenige Mengen in Milch- und Fleischprodukten Fette Seite 97

98 Cis- und Trans-Fettsäuren Von Natur aus kommen Fettsäuren meist in der Cis-Form eine chemische Struktur vor. Unter bestimmten Voraussetzungen wandelt sich eine Cis- in eine Transfettsäure um: die Struktur ändert. Der Körper kann nur Fettsäuren in Cis-Form sinnvoll einsetzten. Transfettsäuren können zu gesundheitlichen Problemen führen. Transfettsäuren sind natürlicherweise in tierischen Produkten enthalten. Der kleine Anteil (3-6%) wird von Bakterien im Verdauungstrakt der Tiere gebildet, gilt aber als unbedenklich. Trans-Fettsäuren und Margarine Überhitzte EUFS und MUFS enthalten Trans-Fettsäuren. Raffiniertes Öl (auch Margarine) ist sehr stark behandelt und industriell verarbeitet und beinhaltet gesundheitsschädigende Trans-Fette. Margarine aus dem Reformhaus oder Naturkostladen sollte aus pflanzlichen Fetten hergestellt, die von Natur aus bereits hart bzw. streichfähig sind und somit frei von Trans-Fettsäuren sind. Fertiggerichte und Fertigprodukte enthalten in der Regel Transfett-Säuren Auswirkung von Trans-Fettsäuren In grossen Mengen fördern sie die Entstehung von Entzündungsprozessen und damit vielerlei Zivilisationskrankheiten. Sie ähneln der Struktur der Cis-Fettsäuren und werden fälschlicherweise eingebaut, wo der Organismus die gesunden Cis-Fettsäuren bräuchte. Die Cis-Fettsäuren verleihen der Zellmembran eine elastische Struktur, während die Trans- Fettsäuren die Zellmembran starr und unbeweglich werden lassen. Sie sind reinste Nichtnutze. Sind in der Nahrung überwiegend Trans-Fettsäuren enthalten, werden sie letztlich als Baustoffe für das Gehirn verwendet. Dort sorgen sie für starre, unflexible Gehirnzellen. Die Entstehung von Krankheiten wie Demenz, Alzheimer, Parkinson könnten naheliegen. Trans-Fettsäuren erfüllen keine nützliche Funktion, blockieren aber nützliche Fettsäuren und lassen sich kaum abbauen oder ausscheiden. Man kann sie als Schlacken bezeichnen, weil sie sich in den Zellwänden ablagern, Zellstoffwechsel behindern und somit alle Organfunktionen beeinträchtigen können. Begriffe auf Fertigprodukte Hier verbergen sich in der Regel Trans-Fettsäuren: - Teilweise gehärtete Fette - Gehärtete Fette - Pflanzliche Fette Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (MUFS) Sie werden als die gesündesten Fettsäuren dargestellt. Dabei kommt es aber auf das optimale Verhältnis zwischen den Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren an. In der modernen Ernährung wird Fette Seite 98

99 ein Verhältnis (Omega 6 : Omega 3) von : 1 (oder 50 : 1) vermutet. Das richtige Verhältnis sollte bei etwa 3-5 : 1 liegen. Die essentiellen MUFS enthalten: - Alpha Linolensäure (ALA), Omega-3-Fettsäure, bildet im Körper Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) - Linolsäure (LA), Omega-6-Fettsäure, bildet im Körper Arachidonsäure (ARA) und Gamma- Linolsäure Die wichtigsten Omega-3-Fettsäuren - Alpha Linolensäure (ALA): Sie kommt ausschliesslich in pflanzlichen Ölen vor. Aus der ALA kann die Leber einen Teil der benötigten DHA und EPA selber herstellen. - Eicosapentaensäure (EPA): Sie ist in allen Lebewesen vorhanden, grössere Mengen in fetten Fischen. Ausgangsstoff für die Bildung von Eicosanoiden (Gewebshormonen), die für das Immunsystem, die Blutgerinnung und die Regulation von Blutdruck und Herzfrequenz benötigt werden. EPA wirkt stimmungsaufhellend und vermindert Ängste und Depressionen. - Docosahexaensäure (DHA): Sie kommt in fetten Seefischen (Lachs) vor. Fische nehmen es über DHA-haltige Mikroalgen und Plankton auf. DHA macht die Hälfte aller im Gehirn vorhandenen Fette aus. DHA sorgt für reaktionsfreudige, flexible Gehirnzellen. DHA wirkt gegen geistige Unruhe, Vergesslichkeit und Depression. Der Körper kann in geringen Mengen EPA in DHA umwandeln. Vorteile von Omega-3-Fettsäuren - In die Zellmembran eingebaut, sorgen sie für flexiblere Blutgefässwände - Sie verbessern die Verformbarkeit der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und unterstützten die Durchblutung - Sie regen die Bildung von Stickstoffmonoxid an, welcher die Adern erweitert, was die Durchblutung verbessert und den Blutdruck senken hilft - Sie verringern die Zusammenballung von Blutplättchen und hemmen somit die Bildung von Blutgerinnseln (Thromben) - Bereits gebildete Thromben werden unter dem Einfluss von Omega-3-Fettsäuren wieder aufgelöst - Sie reduzieren mögliche Entzündungsprozesse, somit weniger Blutgefässschäden, weniger Ablagerungen und mindern damit das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall offenbar um die Hälfte, positiven Einfluss auf Diabetes-Erkrankungen, Prävention für Demenz/Alzheimer, verbessern, die verbessern die Stimmung, Konzentration, Reaktions- und Merkfähigkeit. Omega-3-Fettsäuren und Autoimmunerkrankungen / chronische Entzündungen Oft führt eine optimale Versorgung zu deutlichen Verbesserungen. Mit ersten positiven Ergebnissen ist erst nach etwas 3 Monaten zu rechnen. Fette Seite 99

100 Omega-3-Fettsäuren und Diabetes Das Risiko bei erblich vorbelasteten Kindern vom Typ 2 lässt sich bei optimaler Versorgung ca. um 50% reduzieren. Bei Typ 2 lässt sich die Insulinresistenz mindern, da Zellen, die mit Omega-3-Fettsäuren versorgt sind, mehr Bindungsstellen für Insulin ausbilden können. Omega-3-Fettsäuren und Demenz / Alzheimer Die Omega-3-Konzentration im Blut und Gehirn ist bei Alzheimer-Patienten wesentlich geringer als bei Gesunden. Omega-3-Fettsäuren und ADHS / Depressionen Die Omega-3-Konzentration bei ADHS-Kindern ist wesentlich geringer als bei Gesunden. Genügend Omega-3-Fettsäuren sollen zudem Stimmung, Konzentration-, Reaktion- und Merkfähigkeit verbessern. Weiter wird der heutige Omega-3-Fettsäuren-Mangel für Depressionen verantwortlich gemacht. Hier sind Omega-3-Fettsäuren enthalten Mittlere Gehalte: Quinoa, Gerste, Mandeln, Sesam, Hülsenfrüchte, grünes Blattgemüse, Wildgemüse, Kräuter, Butter von Tieren, die sich von Grünfutter ernähren Grössere Mengen: Fettreiche Kaltwasserfische wie Hering, Makrele, Lachs, Thunfisch (Achtung Qualität) Reichste Quellen: Leinsaat, Hanfsamen, Walnüsse und die entsprechenden Öle, sowie Schwarzkümmelöl Aufbewahrung von Ölen mit reichhaltigen Omega-3-Fettsäuren Luft, Wärme und Licht führen schnell zu Oxidationsprozessen. Diese führen zur Bildung von gesundheitsschädigenden Stoffen. Darum sollten diese Öle im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die wichtigsten Omega-6-Fettsäuren. - Linolsäure (LA): Sie kommt fast in allen pflanzlichen Fetten und Ölen vor. Distelöl im Verhältnis 154:1 und Sonnenblumenöl 120:1, was zum unerwünschten Omega-6-Überschuss führen kann. - Arachidonsäure (ARA): Sie kommt nur in tierischen Fetten vor (Schweineschmalz, Schweinsleber, Eigelb, Thunfisch). Sie kann aber auch im menschlichen Organismus aus der Linolsäure hergestellt werden. ARA bildet den Brennstoff für Entzündungsherde im Körper. Aus ihr können entzündungsfördernde Hormone gebildet werden. - Gamma-Linolensäure: (Borretschöl, Nachtkerzenöl, Johannisbeerkernen, Hanföl) Sie hat positiven Einfluss auf eine gesunde, frische Haut. Sie kann gegen Beschwerden helfen, die PMS auslösen. Sie unterstützt das gesamte Herz-Kreislaufsystem, da sie die Gefässe erweitern, den Blutdruck senken und das Verklumpen der Blutplättchen verhindern kann. Sie soll ein Enzym blockieren, welches für die Metastasenbildung verantwortlich ist. Fette Seite 100

101 Folgen Omega-6-Überschuss Ein Omega-6-Überschuss kann zu einer übermässigen Bildung von entzündungsfördernden Arachidonsäure führen und damit zur Entstehung oder Verschlimmerung von Entzündungsprozessen, z.b. Arthritis, Diabetes, Arteriosklerose, MS, Alzheimer. Entzündungen Bei vorhandenen Entzündungsgeschehen sollten Lebensmittel, die ARA wie auch LA enthalten, gemieden werden. Man reduziert die Zufuhr, in dem man weniger Milch- und Fleischprodukte sowie weniger Omega-6-Fettsäuren aus Pflanzenölen zu sich nimmt. Die Omega-3-Fettsäure EPA hemmt Entzündungsprozesse. EPA besitzt eine ähnliche Struktur wie ARA, bindet daher an die gleichen Rezeptoren der Zellmembran und besetzt diese, bevor ARA dies tun kann. Lecithine: Fettstoffwechsel und Fettverdauung Sie zählen zu den Phospholipiden und spielen daher auch eine wichtige strukturbildende Rolle für unsere Zellmembranen. Sie sind an der Synthese und Verteilung von Lipiden in unserem Körper aktiv beteiligt sowie an deren Um- und Abbau. Körpereigenes Lecithin befindet sich nicht nur in den Zellwänden, sondern auch in der Gallenflüssigkeit. Dort sorgt es dafür, dass die aufgenommenen Nahrungsfette emulgiert werden (einheitliche Emulsion aus Fett und Wasser), so dass sie vom Körper resorbiert werden können. Lecithin ist neben Sojabohnen reichlich in Eiern, Erdnüssen und Sonnenblumenkernen enthalten. Der richtige Fettverzehr 1. Isolierte Fette sparsam verzehren: Lieber fetthaltige Lebensmittel essen als isolierte Öle verwenden. 2. Qualität von Ölen: Biologische Herkunft der Rohstoffe und schonende Herstellung bei niedrigen Temperaturen. 3. Rohmilchbutter oder Olivenbutter auf s Brot streichen. 4. Lagerung: dunkel, kühl und fest verschlossen. Innerhalb von wenigen Wochen MUFS verbrauchen oder innerhalb wenigen Monaten (EUFS). 5. Fette zum Kochen, Braten, Backen: ungesättigte Fette wie Kokosfett, Palmöl und Ghee. 6. EUFS und MUFS nur für Rohkost verwenden oder nach dem Kochen für warme Speisen. 7. Fleisch, Eier, Fisch aus Bio-Herkunft. Kokosfett Kokosfett enthält mittelkettige Triglyeride (MCT). Diese werden selten vom Körper als Fett im Fettgewebe eingelagert. Sie werden, wie die Kohlenhydrate, primär zur Energiegewinnung genutzt. Weiter kann Kokosöl die Wärmebildung im Körper anregen und dadurch den Stoffwechsel insgesamt aktivieren. Kokosfett ist cholesterinfrei und hitzestabil. Fette Seite 101

102 Olivenöl Hochwertiges Olivenöl enthält 50 verschiedene schützende Pflanzenstoffe. Es wird als Genuss-, Lebens- und Heilmittel zugleich gelobt. Das Öl soll nicht erhitzt werden und nur zur geschmacklichen Aufwertung nach der Zubereitung über die Speisen gegeben oder für Salate verwendet werden. Olivenölbutter Olivenöl mit Kräutersalz würzen und 1h ins Tiefkühlfach stellen. Sofort verwenden, da die «Olivenbutter» sonst rasch wieder flüssig wird. Rapsöl Rapsöl liefert einen hohen Anteil an einfachen ungesättigten Fettsäuren. Es soll nicht erhitzt werden es ist deutlich instabiler als Olivenöl. Optimal soll Rapsöl nur für Rohkost verwendet werden. Vorteilhaftes Omega-6-3-Verhältnis von 2:1, jedoch nur bei kaltgepressten Bio-Rapsöl. Fettverdauung Übersicht - Mund: Ca. 15% der Nahrungsfette werden durch im Mund freigesetzte Zungengrund-Lipasen (fettspaltende Enzyme) in kleinere Bestandteile gespalten. - Zwölffingerdarm: Der hauptsächliche Abbau findet im Zwölffingerdarm statt. Im Zwölffingerdarm wird der Speisebrei mit der Gallenflüssigkeit vermengt. Diese enthält unter anderem Lecithin, das die Nahrungsfette emulgiert. Dadurch entstehen kleinste Fetttröpfchen mit dem Ergebnis, dass sich die Gesamtoberfläche der Fette vergrössert. Dadurch vergrössert sich die Angriffsfläche für jene Lipasen, die jetzt aus der Bauchspeicheldrüse im Darm eintreffen. Sie spalten die übrigen 85% der Nahrungsfette. - Dünndarm: Die hier gelandeten Fettsäuren und Triglycerid-Reste bilden so genannte Micellen (winzige kugelförmige Fettkörperchen), die sich an die Darmschleimhaut helfen und ihren Inhalt in die Darmschleimhautzellen abgegeben. Kurz- und mittelkettige Fettsäuren (eher wasserlöslich) gelangen direkt ins Blut. Langkettige Fettsäuren sind nicht wasserlöslich und werden an die Transporterproteine gebunden. So gelangen sie über das Lymphsystem in den venösen Blutkreislauf. - Leber: Triglyceride, die nicht unmittelbar zur Energiegewinnung benötigt werden, gelangen weiter zur Leber. Hier werden sie zur Produktion der Gallenflüssigkeit und Herstellung von Hormonen und Cholesterin verwendet. In Hungerphasen werden Fettsäuren zu Ketonkörper umgewandelt und als Energiequelle genutzt. Überschüssige Fettsäuren werden zum Fettgewebe transportiert und eingelagert. Kurz-, mittel- und langkettige Fettsäuren Die Kettenlänge der Fettsäuren bestimmt, wie das Fett in die Blutbahn transportiert wird. - Kurzkettige Fettsäruen sind aus weniger als 6 Kohlenstoff-Atomen (C-Atomen) aufgebaut: z.b. Butter - Mittelkettige Fettsäuren sind aus bis zu 12 C-Atomen aufgebaut: z.b. Kokos-, Ziegen-, Schaffett. - Langkettige Fettsäuren sind mehr als 12 C-Atomen aufgebaut: z.b. pflanzliche Öle wie EUFS und MUFS. Fette Seite 102

103 Kurz- und mittelkettige Fettsäuren (MCT-Fette) sind immer gesättigte Fettsäuren und relativ gut wasserlöslich. Je kürzer sie sind, desto einfacher ist ihre Verarbeitung, da sie nur wenige fettspaltende Enzyme benötigen. Sie werden aus den Darmschleimhautzellen direkt ins Blut abgegeben. Auf Grund ihrer Wasserlöslichkeit können sie mit dem Blut problemlos dahin transportiert werden, wo gerade Energie oder Baufett benötigt wird. Langkettige Fettsäuren sind nicht wasserlöslich und würden die Blutgefässe verstopfen, wenn sie direkt ins Blut gelangen würden. Sie werden in den Darmschleimhautzellen wieder zu Triglyceriden zusammengebaut. Diese werden gemeinsam mit Cholesterin und den fettlöslichen Vitaminen von einer speziellen Eiweisshülle umwickelt. Bei dieser Eiweisshülle handelt es sich um Transporterproteine (Lipoproteine), die in der Darmschleimhaut gebildet werden. Die Lipoproteine, welche die Lipide aus der Darmschleimhautzelle heraus transportieren, heissen Chylomikronen. Erst in der Obhut der Chylomikronen können die langkettigen Fettsäuren über das lymphatische System in den venösen Blutkreislauf gelangen. Unterwegs werden den Chylomikronen immer wieder Fette entzogen, die zur Energiegewinnung von Körperzellen benötigt werden. Damit die Körperzellen die Fette verwerten können, müssen Fettsäuren von den Triglyceriden abgespalten werden. Das erledigt das Enzym Lipoproteinlipase, welches sich in den Blutgefässwänden befindet. Die jetzt freien Fettsäuren werden in der Muskulatur oder in den anderen inneren Organen sofort in die Mitochondrien geschleust und dort in Energie (ATP) verwandelt. Alle Triglyceride, die nicht für die Energieproduktion verwendet werden, gelangen weiter zur Leber. Dort werden die zur Produktion von Gallenflüssigkeit, zur Herstellung von Hormonen und von körpereigenem Cholesterin verwendet. In Hungerphasen werden die Fettsäuren in der Leber zu Ketonkörpern umgebaut. Falls die eintreffende Fettmenge den Bedarf überschreitet, werden die Triglyceride zum Fettgewebe transportiert und eingelagert. Lipoproteine Damit Cholesterin im Blut transportiert werden kann, braucht es «Träger», die sogenannten Lipoproteine. - HDL High Density Lipoprotein gutes Cholesterin: nimmt Blutfette von den Organen auf und bringt sie zur Verbrennung in die Leber. - LDL Low Densitiy Lipoprotein schlechtes Cholesterin: transportiert Cholesterin von der Leber zu den Körperzellen. Als schlecht gilt es, weil während dem Transport gelegentlich etwas Cholesterin ins Blut gelangen soll. - VLDL Very Low Densitiy Lipoprotein: bringt die Triglyeride (Neutralfette) von der Leber in die Körperzellen. Cholesterin Cholesterin ist ein lebenswichtiges Lipid und wichtiger Bestandteil der Zellmembranen und wird daher ständig für die Reparatur und Neuproduktion von Zellmembranen benötigt. Zudem wird Cholesterin für die Herstellung der Gallenflüssigkeit, der Produktion von Hormonen (z.b. Cortisol) und zur Herstellung von Vitamin D benötigt. Fette Seite 103

104 Cholesterinspiegel Die körpereigene Cholesterin-Produktion macht ungefähr 90% aus. 10% wird über die Nahrung aufgenommen. Der Cholesteringehalt der Nahrung hat nicht annähernd den Einfluss auf den Cholesterinspiegel, wie behauptet wird. Cholesterin, Vitamin C und Arteriosklerose Vitamin C ist an der Bildung von Kollagen, Elastin und anderen Stabilitätsmolekühlen beteiligt. Fehlen durch falsche Ernährung Vitamin C und andere Antioxidaten, treiben freie Radikale ihr Unwesen und schädigen die Blutgefässwände und es entstehen winzige Risse. Würde Blut durchsickern würde dies zu inneren Blutungen und zum Tod führen. Da Vitamin C fehlt, verwendet der Organismus u.a. Cholesterin, Eiweisse und Calcium. Diese Mischung gibt ein festes und sicheres Klebematerial, mit dem Risse abgedichtet werden. Das Ergebnis wird von der Schulmedizin als Arteriosklerose bezeichnet. Statine Statine sind Medikamente, die bei einem hohen Cholesterinspiegel verordnet werden. Das tun sie zuverlässlich doch stellt sich die Frage inwieweit diese medikamentöse Behandlung sinnvoll ist. Nebenwirkungen Statine Erhöhtes Risiko für Grauen Star, Muskelschwäche, Leber- und Nierenversagen. Fette Seite 104

105 3.10 EIWEISSE - PROTEINE Definition und Aufgabe von Proteinen Der menschliche Körper besteht ca. aus 15% Protein (ca. 60% Wasser, 17-31% Fett). Proteine sind Hauptbestandteil jeder Körperzelle und erfüllen in Gestalt von Antikörpern, Hormonen, Enzymen oder Muskelproteinen viele lebenswichtige Aufgaben. Aufgaben der Proteine - Sie sind Rohstoff für den Aufbau und Umbau von Zellen - Sie sind Bestandteil der Zellmembran und erfüllen dort verschiedene Aufgaben - Sie kennzeichnen zusammen mit speziellen Zuckermolekülen jede Zelle, so dass sie als körpereigen erkannt werden - Sie dienen als Rezeptoren, an die z.b. das Hormon Insulin andocken kann. Es gibt mind. soviele Rezeptorproteine wie Hormone. - Proteine können auch Hormone und Enzyme sein, denn viele davon bestehen aus Aminosäuren - Sie geben Struktur und Stabilität: Das Struktur- und Stabilitätsmolekül Kollagen macht ca. 50% aller Körperproteine aus. - Sie dienen im Blutplasma als Transportmittel für Lipide, Hormone, Vitamine, Eisen, Cholesterin, Hämoglobin usw. - Spezielle Proteine (Myosin und Aktin) ermöglichen die Muskelkontraktion, d.h. jede Bewegung - Sie haben Schutz- und Abwehrfunktionen: es gibt ca. 100 verschiedene Proteine im Blutplasma (Transportproteine, Antikörper, Gerinnungsfaktoren usw.) - Sie sind Energielieferanten, wenn Glucose-Vorräte zur Neige gehen, können Eiweisse zu Glucose verwandelt werden Aufbau Proteine sind aus Ketten von Einzelbausteinen aufgebaut; diese Einzelbausteine nennt man Aminosäuren. Aminosäureketten aus weniger als 100 Aminosäuren nennt man Peptide: - Zwei Aminosäuren: Verbindung Dipeptid - Drei Aminosäuren: Verbindung Tripeptid Aminosäuren: Verbindung Oligopeptide Aminosäuren: Verbindung Polypeptide - Mehr als 100 Aminosäuren: Protein Standardaminosäuren Aus 20 22/23 Aminosäuren werden alle menschlichen Proteine aufgebaut. Eines der grössten Proteine ist aus 30'000 Aminosäuren aufgebaut. Die meisten bestehen aus Aminosäuren. Ein Enzym besteht mindestens aus 50 Aminosäuren Eiweisse - Proteine Seite 105

106 Essentielle Aminosäuren (lebensnotwendig, können nicht vom Körper hergestellt werden - Isoleucin - Leucin - Lysin - Methionin - Phenylalanin - Threonin - Tryptophan - Valin - Arginin (nur für Säuglinge + Kinder essentiell) - Histidin (vermutlich nur für Säuglinge essentiell) Nicht-essentielle Aminosäuren - Alanin - Asparagin - Asparaginsäure - Cystein - Glutamin - Glutaminsäure - Glycin - Prolin - Serin - Tyrosin Proteinbedarf des Menschen Nichtsportler Gramm und Sportler 2 Gramm je Kilo Körpergewicht. Früher wurde massiv mehr empfohlen. Zu viele Proteine können zu div. Problemen führen: Nierenprobleme (durch Überforderung), Gichtanfälle (Harnsäurekristalle in den Gelenken), chronische Übersäuerung, Calciummangel (Säure neutralisieren) Einfluss von Hitze auf Proteine Wird ein Protein erhitzt, spricht man von Denaturierung: die ursprüngliche Struktur wird zerstört. Auch die Verdauung denaturiert und verändert die Proteine. Da durch das Erhitzen der Nahrung auch Begleitstoffe zerstört werden, sollte die Ernährung mit einem grosszügigen Anteil an Rohkosten ausgestattet werden. Bei Fieber und Temperaturen über 42 Grad, bleiben die körpereigenen Proteine dauerhaft denaturiert. Fieber im Bereich 42 Grad ist kritisch, da sich die im Körper denaturierten Proteine nicht mehr regenerieren können. Aminosäureprofil Zusammensetzung des Proteins Dabei handelt es sich um eine Auflistung der enthaltenen Aminosäuren (z.b. in einem Proteinpulver). Das Aminosäureprofil zeigt auch an, in welchem Verhältnis die Aminosäuren zu einander stehen. Ein optimales Verhältnis weist auf eine hohe biologische Verfügbarkeit hin (Nutzbarkeit für den menschlichen Körper). Eiweisse - Proteine Seite 106

107 Limitierende Aminosäuren Dies bezeichnet die am wenigsten vorhandene essentielle Aminosäure. Sie limitiert somit die Möglichkeit des Körpers, körpereigenes Protein aufzubauen. In der Folge werden die übrig gebliebenen Aminosäuren zu Zucker verarbeitet, als Brennstoff genutzt oder was übrig bleibt in Form von Fett eingelagert. In den meisten Getreidearten ist Lysin in relativ geringen Mengen vorhanden und somit die limitierende Aminosäure. Biologische Wertigkeit von Proteinen Proteine mit einem idealen Aminosäureprofil enthalten alle essentiellen Aminosäuren in einem ausgewogenen Verhältnis. Man nennt sie komplette oder vollständige Proteine. Es geht also nicht um die Menge die Quantität sondern um das richtige Verhältnis die Qualität. Kartoffeln haben eine ähnliche biologische Wertigkeit wie Eier (Wert 100). Die Kombination von Kartoffeln und Ei soll gar einen Wert von 136 haben. Eine biologische hohe Wertigkeit von Lebensmitteln weist aber nicht auf ein wertvolles Lebensmittel hin. Die biologische Wertigkeit konzentriert sich ausschliesslich auf die Beurteilung des Proteins, jedoch nicht auf die Qualität des Lebensmittels hinsichtlich Herkunft, Belastung von Rückständen, Nähr- und Mikronährstoffen usw. Proteinüberschuss Proteinüberschuss wird von vielen Alternativmedizinern als Mitursache von Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Osteoporose, Rheuma, Gicht, Nierenerkrankungen usw. betrachtet. Beispiel Osteoporose: Proteinreiche Nahrung ist sauer und zieht die körpereigenen Mineralstoffvorräte in Mitleidenschaft. Zudem kann eine solche Ernährung zu einer verstärkten Ausscheidung von Calcium über den Urin führen. Beim Abbau von Proteinen entstehen u.a. Harnstoffe und Harnsäure. Die Ausscheidung dieser Stoffwechselprodukte kann die Nieren bei reichlichem Verzehr von Proteinen überfordern. Harnsäure, die sich im Körper einlagert, kann zu Gichtanfällen führen. Proteinmangel Proteinmangel betrifft viel mehr Nicht-Vegetarier und Nicht-Veganer. Dabei geht es nicht um zu wenig gegessene Proteine, sondern um die mangelnde Verwertung deren: - Fehlende Begleitstoffe für die Proteinverdauung wie z.b. Vitamin B6 bzw. der B-Komplex - Magensäuremangel und damit eine ungenügende Proteinverdauung - Bauchspeicheldrüsenschwäche, somit Mangel an Proteasen - Mangelnde Resorptionsfähigkeit einer erkrankten oder entzündeten Darmschleimhaut - Überwiegender Verzehr von Lebensmittel mit limitieren Aminosäuren Leidet der Körper an Proteinmangel, löst er körpereigene Proteine aus seinen Muskeln und schliesst diese Lücke mit Fett. Somit kann ein Proteinmangel zu Übergewicht führen. Eiweisse - Proteine Seite 107

108 Tierische Proteinquellen - Fleisch und Fisch aus biologischer Weidehaltung bzw. Aquakultur - Eier aus biologischer Freilandkultur - Milchprodukte mit den Nachteilen hinsichtlich Laktose-Unverträglichkeit, Verschleimung und chronischen Verdauungsproblemen Pflanzliche Proteinquellen - Hülsenfrüchte: Erbsen, Kichererbsen und Linsen bevorzugt als Sprossen; Kernbohnen Erdnüsse (ungesalzen, ungeölt) - Ölsaaten: Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Sesam - Nüsse und Mandeln - Getreide: Hafer und gelegentlich Gerste; andere Getreide auf Grund der limitierenden Aminosäure Lysin sind suboptimal - Pseudogetreide: Quinoa, Amaranth - Pilze, Kartoffeln, Gemüse, Algen (Chlorella, Spirulina), Früchte Körpereigene Proteinquelle Durch den Abbau körpereigenem Gewebe entstehen Aminosäuren, die wieder recycelt und zum Neuaufbau verwendet werden. Dies macht fast die Hälfte der täglich benötigten Proteinmenge aus. Proteinpulver Handelsübliche Produkte sind kritisch zu hinterfragen, da es sich um sehr künstliche Produkte handelt. Alternativen: Reisprotein aus gekeimten und fermentiertem Vollkornreis, Bio- Lupinenprotein, Bio-Hanfprotein. Proteine dieser Art enthalten neben den Proteinen auch einen gewissen Anteil an Ballaststoffen und Mikronährstoffen. Soja Dabei handelt es sich oft um stark industriell verarbeitete Produkte wie Tofu und Sojamilch. Sie bestehen aus konzentrierten und allergenen Proteinen. Von der Verwendung grosser Sojamengen ist daher abzuraten. Zu beachten ist dabei, dass 98% der Sojaernte zu Tierfutter verarbeitet werden und somit indirekt in unseren Körper gelangen können. Proteinverdauung - Erste Zerkleinerung durch den Kauprozess - Das durch die Magensäure aktivierte Enzym Pepsin beginnt mit der Proteinverdauung - Im basischen Dünndarm wird das Pepsin deaktiviert - Dafür kommen Eiweissverdauende Enzyme der Bauchspeicheldrüse (Trypsin und Chymotrypsin) und der Dünndarmwand zum Einsatz - Gemeinsam zerlegen sie die Proteine in Peptide und schliesslich in einzelne Aminosäuren Eiweisse - Proteine Seite 108

109 - 25% der aufgenommenen Aminosäuren gehen in Form von Di- und Tripeptien in die Blutbahn über. Sie gelangen über die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf der Pfortader und von dort zur grössten Proteinfabrik des Körpers: der Leber - 10% werden gleich von den Darmschleimhautzellen verbraucht Ein Grossteil der Aminosäuren wandert in die Muskelzellen. Dort befindet sich der Aminosäurespeicher, den man Aminosäurepool nennt % der freien Aminosäuren sind dort lokalisiert und stehen dem Körper zur Verfügung. Weitere Pools befinden sich in der Leber und im Blutplasma. Vorteil dieser Pool ist, dass nicht jede Mahlzeit ein perfektes Aminosäureprofil aufweisen muss. Im Inneren der Zelle werden die Aminosäuren an den Ribosomen zu körpereigenen Proteinen gemäss Bauplan (mobile Kopie DNA) zusammengebaut. Falls die Proteine für einen anderen Ort bestimmt ist, werden sie vom Golgi-Apparat aus der Zelle geschleust. Mögliche Probleme der Proteinverdauung Säuglinge verfügen über eine höhere Durchlässigkeit der Darmschleimhaut. Darum sollten sie unter einem Jahr möglichst keine Milchprodukte und auch keine glutenhaltige Getreide erhalten. Weiter können unvollständig verdaute Proteine trotz gesunder Ernährung in den Dickdarm gelangen. Dort werden die Proteine von Fäulnisbakterien zersetzt. Bei einer sehr proteinreichen und gleichzeitig ungesunden Ernährung können die Verdauungskapazitäten des Magens und des Dünndarms überlastet werden, die Fäulnisreaktion ist umso intensiver. Giftige Fäulnisgase entstehen und machen sich in Form von übelriechenden Blähungen bemerkbar. Die Fäulnisbakterien vermehren sich immer mehr, Blähungen werden chronisch, die Dysbiose führt zu den bekannten Problemen: geschwächtes Immunsystem mit Infektanfälligkeit, Leaky-Gut-Syndrom usw. Erhitzen von Nahrungsprotein Pro: Erhitzen erspart dem Organismus die Denaturierung; einige Aminosäuren sind sehr hitzebeständig. Contra: Ab Temperaturen von 120 bis 140 C reagieren Aminosäuren mit bestimmten Zuckerarten zu neuen Verbindungen; B-Vitamine sind hitzeempfindlich. Sesammilch 2 EL Sesam über Nacht einweichen, abspülen, mit 300 ml Wasser und 2-4 Datteln mixen. Wahlweise eine Banane und Zimt dazugeben. Proteinshake «Lubrikator» 2 frische rohe Bio-Eier, 3 EL Bio-Kokosmus, 1-2 TL Bio-Honig, Saft einer halben oder ganzen Zitrone, wahlweise mit Früchten ergänzen. Mixen und geniessen. Eiweisse - Proteine Seite 109

110 4 VITALSTOFFE, SUPERFOODS MINERALSTOFFE UND SPURENELEMENTE Definition Mineralstoffe und Spurenelemente Mineralstoffe und Spurenelemente sind lebensnotwendig und in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln enthalten. Der Körper kann sie nicht selbstständig erzeugen. Essentielle Mineralstoffe / Mengenelemente (mehr als 50 Milligramm im Körper) Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlorid und Schwefel. Essentielle Spurenelemente (weniger als 50 Milligramm im Körper) Eisen (mehr als 50mg/Körper), Jod, Zink, Kupfer, Selen, Mangan, Chrom, Molybdän, Kobalt, Silicium und Brom. Giftige Spurenelemente Arsen, Blei, Cadmium, Quecksilber, Thallium, Wismut, Beryllium und Palladium. Aufgaben Mineralstoffe und Spurenelemente - Aufbau körpereigene Gewebe: Calcium und Phosphor für den Knochenbau - Aufbau körpereigene Stoffe: Eisen für Hämoglobin im Blut - Bestandteil von Enzymen: Speichelamylase enthält ein Calciumion und ein Chloridion - Beteiligt am Stoffwechsel: Phosphor als Bestandteil der Verbindung ATP - Arbeiten für das Immunsystem: Zink wirkt antiviral - Reibungslose Bewegungsabläufe: Calcium und Magnesium sind an der Reizweiterleitung der Nerven- und Muskelzellen beteiligt - Regulation des Säuren-Basen-Haushaltes - Reizweiterleitung in Sinnes- und Nervenzellen: Natrium und Kalium - Steuerung Hormonhaushalt: Selen als Bestandteil eines Enzyms, das inaktives T4 in T3 umwandelt (Schilddrüsenhormone) Calcium - Bedarf für Erwachsene 1000 mg pro Tag, Schwangere und Stillende mg pro Tag - Mengenmässig der wichtigste Mineralstoff im Körper - 99% in den Knochen und Zähnen, 1% im Blut verteilt - Für die Kontraktion der Muskeln zuständig (auch Herzschlag, da auch ein Muskel) - Nervenfunktionen, Eisenstoffwechsel oder Blutgerinnung sind von ausreichenden Calciummengen abhängig - Schmerzlindernd und Juckreiz stillend Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 110

111 Osteoporose Knochenstoffwechselkrankheit: Knochenmasse wird schneller abgebaut (katabol) als aufgebaut (anabol). Der Knochen verliert bei Calciummangel an Festigkeit er bricht nicht er verbiegt sich. Calcium ist zudem an katabolen Stoffwechselprozessen beteiligt (abbauend / Knochenabbau), Magnesium fördert anabole Stoffwechselprozesse (aufbauen / Knochenaufbau). Calcium kann bei Osteoporose völlig kontraproduktiv sein, weil abbauend. Massnahmen für optimal Knochengesundheit - Damit Calcium resorbiert werden kann, ist ausreichend Vitamin D notwendig (Dünndarmschleimhaut Blutbahn). Vitamin D wird zu einem grossen Teil vom Körper selber gebildet, benötigt dazu aber regelmässig Sonnenstrahlung auf der Haut. - Stress und Ernährung mit viel isolierten Kohlenhydraten verstärken den katabolen Stoffwechsel und damit den Knochenabbau - Relevante Mineralstoffe benötigen ausreichend Magensäure um optimal aufgenommen zu werden. - Ausgeglichener Hormonhaushalt ist Voraussetzung für gesunde Knochen. Während den Wechseljahren ist auch ein allfälliger Progesteronmangel (> Yam Wurzel / Wild Yam) zu beachten. - Magnesium ist wichtiger Bestandteil des Knochengewebes und massgeblich am Calciumeinbau in die Knochen beteiligt. Das richtige Calcium-Magnesium-Verhältnis sollte bei 2:1 liegen. Bei Milch ist das Verhältnis 10:1, bei Käse 30:1 zudem werden für die Säureneutralisation basische Mineralstoffe benötigt... - Vitamin K ist ebenfalls aktiv am Knochenaufbau beteiligt. Es aktiviert das Protein Osteocalcin, das Calcium in den Knochen einbaut. Weiter verhindert Vitamin K die übermässige Mineralisierung der Knochen und damit die erhöhte Bruchgefahr. Vitamin K1 ist in grünem Gemüse und Kräutern enthalten. - Weitere Knochenbestandteile sind Phosphor, Kalium, Bor, Zink, Kupfer, Mangan und Silicium. Sie bilden die Knochenstruktur. Silicium ist dabei das wichtigste Mineral. Es ist in Hirse, Braunhirse, Hafer und Gerste enthalten. Silicium hat auch die Fähigkeit, Aluminium aus dem Körper auszuleiten. - Ist der Blut-Calciumspiegel zu niedrig, wird zum Ausgleich Calcium aus den Knochen bezogen. Bor kann die Ausscheidung von Calcium und Magnesium über den Urin reduzieren. Zudem hat Bor eine verstärkte Wirkung auf das Vitamin D. Bor ist in vielen Gemüsen, Avocados, Nüssen und Früchten (ausser Zitrusfrüchte) enthalten. Trockenfrüchte enthalten die 4-fache Menge. - Kalium verhindert wie Bor die Ausscheidung von Magnesium und Kalzium und fördert mit Vitamin C die Knochenbildung. Kalium ist in besonders dunkelgrünem Blattgemüse enthalten (Gründkohl, Federkohl, Wildpflanzen), in Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Trockenfrüchten und Quinoa. Vitamin C ist in Früchten (ganz besonders Sanddorn, Acerolakirche, Zitrusfrüchte), Gemüse, Wildpflanzen und Wildfrüchten enthalten. Achtung: Vitamin C ist licht-, sauerstoff- und hitzeempfindlich. - Phosphatreiche Getränke (z.b. Softdrinks) vermeiden, diese verhindern Calciumaufnahme. - Ausreichend Bewegung, um dem Verlust von Knochenmasse vorzubeugen. - Ausgewogene gesunde Ernährung mit viel grünem Gemüse, Salate, Kräuter, Früchten und Nüssen um den Mineralstoff- und Spurenelementbedarf zu decken. - Genussmittel nur in geringen Mengen geniessen Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 111

112 Mineralstoffausscheidung Erhöhte Ausscheidung erfolgt bei / wenn: - Kaffee (bei mehr als 4 Tassen täglich) - Verwendung von viel Kochsalz - Proteinreiche Ernährung fördert Calciumausscheidung über den Urin und benötigt Mineralstoffe um die Säure zu neutralisieren - Übersäuerung generell, die auch die Calciumausscheidung über den Urin fördert - Phosphatreiche Softdrinks Hilfsmittel der Naturkunde - Wild Yam: vorteilhat für die Knochengesundheit und enthält eine Substanz, die dem Hormon Progesteron ähnelt. - Rotklee: enthält Phytoöstrogene, die insbesondere währen den Wechseljahren dem Verlust von Knochenmasse vermeiden helfen - Weitere Heilpflanzen mit positiven Einfluss auf die Knochendichte: Mönchspfeffer, Angelica sinensis (Dong Quai), Trauben-Silberkerze - Vitalstoffreiche und basische Ernährung in Kombination mit kraftvollen Kräuterzubereitungen, natürlichen Hilfsmitteln und regelmässiger sportlicher Aktivität Milch und Osteoporose Milchprodukte sind reich an Calcium aber arm an Magnesium, Kalium, Silicium, Vitamin K, Vitamin C. Zudem ist sie reich an Eiweissen und Phosphaten und trägt zu einer Übersäuerung bei. Für die Neutralisierung und Umwandlung in Neutralsalze werden basische Mineralstoffe benötigt / dem Körper entnommen. Warum also sollte Milch bei Osteoporose helfen? Bioverfügbarkeit von Calcium Menge des Calciums, die aus dem Lebensmittel tatsächlich aufgenommen und vom menschlichen Körper verwertet werden kann. Brokkoli 60% Pak Choi 50% Grünkohl 49% Kernbohnen 20 25% Süsskartoffen 22% Tofu wenn mit Calciumsulfat hergestellt 31% Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 112

113 Pflanzliche Lebensmittel mit hohem Calciumgehalt 200 g Brokkoli 225 mg 60 g Mandeln (Mandelmilch) 150 mg 100 g Pak Choi 125 mg 50 g Haselnüsse 110 mg 200 g Gemüse Ø 120 mg 20 g Chiasamen 100 mg 100 g Okra gedämpft 90 mg 10 g Mohn 140 mg 100g Brennnessel 700 mg 50 g Trockenfrüchte 95 mg 100 g Grünkohl 210 mg 50 g Rosinen, T aprikosen 40 mg 50 g Kresse 110 mg 50 g Kichererbsen 60 mg 50 g Petersilie 50 mg 50 g Weisse Kernbohnen 55 mg 20 g Sesam 160 mg 50 g Tofu 50 mg 20 g Rucola 30 mg 50 g Quinoa 40 mg 50 g Blattsalate mg 40 g Amaranth 80 mg 10 g Wildpflanzen 40 mg Quellwasser: Mikroalgen: Gräserpulver: Calciumhaltiges Wasser, wird gut resorbiert Spirulina, Chlorella oder Afa-Algen, 4 Gramm für mg Calcium Gersten-, Dinkel- oder Weizengraspulver, 1 2 EL für mg Calcium Mandelriegel für die Knochen g Mandeln, über Nacht eingeweicht und abgetropft - 4 EL Mandelpüree - Saft ½ Orange entsteinte Datteln Mandelpüree, Saft und Datteln mixen. Mit den gemahlenen Mandeln zu einem Teig kneten. 1 cm dick ausstreichen und trocknen lassen (Dörrex) Magnesium Der Bedarf von Erwachsenen liegt bei ca mg pro Tag. Ein Mangel kann zahlreiche Fehlreaktionen und Fehlfunktionen verursachen und zahllose Symptome auslösen. Aufgaben und Nutzen von Magnesium Folgen bei Magnesiummangel - Magnesium aktiviert mehr als 320 Enzyme. Ohne Enzyme funktioniert im Organismus nahezu nicht. Bei einem Mangel könnten unterschiedlichste Probleme auftreten - Magnesium schützt das Nervensystem. Ein Mangel kann Migräne, Angstzustände und Depressionen verstärken, Hyperaktivität und Schlaflosigkeit fördern, für Lidzucken, taubes Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 113

114 Gefühl, Kribbeln in den Gliedmassen verantwortlich sein. Bei Parkinson-Krankheit wird auffallend häufig ein niedriger Magnesiumspiegel gemessen. - Magnesium sorgt für Muskelentspannung. Herzmuskel > Herzrhythmusstörungen - Magnesium wirkt entzündungshemmend. Bei Gelenk- und Sehnenscheidenentzündungen kann das Auftragen von flüssigem Magnesiumchlorid den Heilprozess beschleunigen - Positive Wirkung auf chronisch-entzündliche Geschehen (Diabetes, Arteriosklerose, MS, Arthritis, Darmkrankheiten) - Positive Wirkung auf Geschlechtshormone und Hormonhaushalt (PMS, Fruchtbarkeitsbehandlungen, Impotenz-Therapien) - Magnesium ist an der Blutdruckregulation beteiligt, hält die Blutgefässe elastisch, verringert das Risiko für Bluthochdruck, Thrombosen, Schlaganfall und Herzinfarkt - Magnesium ist am Glucose Stoffwechsel beteiligt, kann eine Insulinresistenz positiv beeinflussen - Magnesium ist an der Bildung gesunder Zähne und Knochen beteiligt - Magnesium ist an der Proteinbildung beteiligt - Magnesium hat entgiftende Eigenschaften und wird bei der Ausleitung von Toxinen (Quecksilber, Blei, Aluminium, Cadmium) eingesetzt - Magnesium aktiviert Vitamin C - Ohne Magnesium sähen wir mit 20 schon aus wie Greise Optimale Aufnahme von Magnesium Der Körper benötigt u.a. die Vitamine B1, B6, E und die Spurenelemente Selen und Zink, um Magnesium aufnehmen und verwerten zu können. Nur bei einem massiven Mangel sollte ein Monopräparat eingenommen werden, dieses jedoch in einer gut verwertbaren Qualität: Magnesiumorotat, Sango Meeres Koralle etc. Faktoren, die zu einem überhöhten Bedarf an Magnesium führen - Säureüberschüssige Ernährung - Reichlicher Kaffeegenuss - Mangel an Spurenelementen, welche die Ausscheidung über den Urin vermeiden - Stress - Gestörte Darmflora Magnesium und Diabetes Ohne Magnesium kann die Bauchspeicheldrüse nur eingeschränkt arbeiten. Die Zellen machen dicht und lassen die Glucose nicht in die Zellen (Insulinresistenz). Gleichzeitig signalisieren die Zellen einen Mangel und Glucose (Heisshunger), die Bauchspeicheldrüse muss noch mehr Insulin produzieren bis zur Erschöpfung. Diabetiker mit niedrigen Magnesiumwerten unterliegen dem Risiko für die typischen Diabetes- Folgeerkrankungen: Gefässkrankheiten, Nervenschäden, Nierenschäden, Netzhauterkrankungen. Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 114

115 Lebensmittel mit hohem Magnesiumgehalt Magnesium ist wie Calcium in nahezu allen Gemüsearten, Früchten, Nüssen, Samen, Hülsenfrüchten etc. enthalten. Kürbiskerne 400 mg / 100 g Sonnenblumenkerne 400 mg / 100 g Kakao 400 mg / 100 g Amaranth 300 mg / 100 g Quinoa 280 mg / 100 g Mohn 300 mg / 100 g Cashwekerne 270 mg / 100 g Sesam 350 mg / 100 g Mandeln 170 mg / 100 g getrocknete Bananen 110 mg / 100 g getrocknete Feigen 70 mg / 100 g getrocknete Aprikosen 50 mg / 100 g getrocknete Datteln 50 mg / 100 g Brennnessel 80 mg / 100 g Magnesiumaufnahme benötigte Begleitstoffe - Vitamin B1 + B6 - Spurenelemente Zink und Selen - Calcium-Magnesium-Verhältnis 2:1 - Als Nahrungsmittelergänzung in mehreren Portionen, damit mehr resorbiert wird, im Abstand von 2-3 Stunden - Äussere Anwendung in Form von transdermalem (über die Haut) Magensiumchlorid aus dem Zechsteinmeer Magnesiummangel im Blut feststellen Wichtig ist eine Blutanalyse im Vollblut: Serum (Zwischenzellflüssigkeit) plus Blutzellen. Natrium und Chlorid Der Bedarf von Erwachsenen liegt bei mg (max mg) pro Tag. Natrium und Chlorid sind in der Extrazellulärflüssigkeit am häufigsten vertreten. Da Natrium und Chlorid die Hauptbestandteile von Kochsalz sind, leiden heute viele Menschen eher an einer Überversorgung. Ein Überschuss wird über die Nieren ausgeschieden mit Wasser was zu einer Dehydration führen kann. Werden die Nieren überlastet, verbleibt das Natriumchlorid im Körper und fordert Wasser zum Verdünnen. Die Folge davon kann Wassereinlagerungen / Ödeme sein. Elektrolyte Die Extrazellulärflüssigkeit hat einen Elektrolyt-Konzentration von 0,9%. Elektrolyte sind elektrisch geladene Teilchen (Ionen), also Stoffe, die in wässriger Lösung elektrischen Strom leiten können. Die wichtigsten biologischen Elektrolyte sind Natrium-, Kalium-, Calcium-, Magnesium-, Chlorid-, Phosphat- und Hydrogencarbonat-Ionen. Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 115

116 Isotonische Kochsalzlösung Dabei handelt es sich um eine 0,9% Kochsalzlösung aus Natriumchlorid. Die Extrazellularflüssigkeit enthält aber noch weitere Elektrolyte wie Calcium, Kalium, Proteine und Hydrogencarbonat, die in der isotonischen Kochsalzlösung fehlen. Bei Anwendungen auf lange Zeit würde das Blut mit der üblichen Kochsalzlösung übersäuern. Benötigen Patienten längerfristig Flüssigkeit über Infusionen, benötigen sie eine Elektrolytlösung mit allen erforderlichen Elektrolyten. Aufgaben von Natrium und Chlorid Sie sind für den Transport von anderen Ionen Calcium, Magnesium, Kalium, Hydrogencarbonat durch die Zellmembran zuständig. Sie sorgen dafür, dass die Extra- und Intrazellulärflüssigkeit immer die richtige Elektrolyt-Konzentration aufweisen. Kalium Der Bedarf liegt bei Erwachsenen bei mg pro Tag (andere Quellen bis 4700 mg). Kalium ist der am häufigste vertretene Mineralstoff in der Zelle. Dort befinden sich postiv und negativ geladene Kaliumionen. Durch so genannte Kaliumkanäle fliessen aufgrund der hohen Kaliumkonzentration in der Zelle automatisch Kaliumionen durch die Kaliumkanäle in den Extrazellulärraum. Die negativ geladenen Proteine möchten folgen, passen aber nicht durch diese Kaliumkanäle, verbleiben im Zellinnern entlang der Zellmembran und laden diese negativ. Der Ladungsunterschied (Innen negativ / ausserhalb der Zelle positiv) bezeichnet das sogenannte Ruhepotential der Zelle. Bei einem Reiz auf die Zelle (Schmerz, Druck, Licht) öffnen sich die Natriumkanäle und das negative Ruhepotential bricht aufgrund der eingedrungenen positiven Natriumionen ein. Weitere Kaliumkanäle öffnen sich und noch mehr Kaliumionen gelangen in den Extrazellularraum. Das Gleichgewicht wird via Natrium-Kalium-Pumpen hergestellt, die das Natrium wieder aus der Zelle und das Kalium in die Zelle zurück pumpen. Dies alles geschieht in einer Millisekunde. Das Wechselspiel zwischen Natrium und Kalium ermöglicht den Nerven- und Muskelzellen die Reizweiterleitung, so dass der Mensch sehen, riechen, fühlen, schmecken und bewegen kann. Kaliumvorkommen Kalium ist besonders reichlich in grünem Blattgemüse vorhanden. Weitere Quellen sind andere Gemüse, Nüsse, Ölsaaten, Trockenfrüchte und Fisch. Phosphor Der Bedarf liegt bei Erwachsenen bei mg pro Tag. Phosphor ist ein wichtiger Bestandteil der Knochen, 85% finden sich dort. Zudem liefert es dem Körper Kraft und Energie. Phosphor ist einer der Hauptbestandteile jeder Zellmembran. Auch die DNA enthält Phosphor als Bestandteil der Nukleotide. Phosphor ist nahezu an jeder Reaktion im Körper beteiligt und als Baustein der Zellmembranen und DNA im Organismus allgegenwärtig. Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 116

117 Zink Der Bedarf liegt bei Erwachsenen bei 7 10 mg, Schwangere und Stillende 11 mg pro Tag. Zink wird aufgrund der positiven Wirkung auf die Fortpflanzungsorgane auch das Fruchtbarkeitmineral genannt. Zink ist in jeder einzelnen Zelle zu finden, wirkt antiviral, ist ein Baustein und Aktivator von mehr als 200 Enzymen. Diese Enzyme können sogar die DNA wieder reparieren. Zinkmangel Schlecht heilende Verletzungen, häufige Erkältungen, Infekte, brüchige Fingernägel, Haarausfall können Signale für Zinkmangel sein. Zinkmangel soll auch an der Entstehung der Makuladegeneration beteiligt sein und bei Kindern das Wachstum beeinträchtigen. Zinkquellen Hülsenfrüchte, Nüsse (Paranüsse), Kürbiskerne, Avocados, Trockenfrüchte, Pilze, tierische Lebensmittel (Innereien, Meeresfrüchte) und Eier. Zinküberschuss Ein Überschuss an Zink kann die Kupferaufnahme hemmen. Sind die Kupferwerte tief, sollte Zink und Kupfer kombiniert eingenommen werden. Selen Synthetische Düngermittel belasten die Böden und man muss leider davon ausgehen, dass die heutigen Pflanzen wesentlich weniger Mineralstoffe mehr enthalten als in früheren Jahren. Zudem gilt der Boden in Europa grundsätzlich als selenarm. Selen stärkt das Immunsystem Selen entlastet das Immunsystem über seine antioxidative Wirkung und über seine schwermetallbindende Eigenschaft. Darüber hinaus stimuliert Selen die Produktion von Antikörpern. Diese gehören zum Immunsystem und haben die Aufgabe, Krankheitserreger und andere Schadstoffe zu eliminieren. Je grösser die Anzahl der benötigten Antikörper ist, umso stärker wird das Immunsystem. Selenquellen Zu den besten pflanzlichen Selenquellen zählen Paranüsse, Kokosnüsse, Kokosöl, Kokosmilch und Kokosflocken sowie Sesam. Aber auch Hülsenfrüchte, Knoblauch, Steinpilze, Sonnenblumenkerne, Hirse und Vollkorngetreide sind gute Selenlieferanten. Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 117

118 Eisen Der Bedarf liegt bei Erwachsenen bei mg, Schwangere und Stillende 30 mg pro Tag. Eisen wird zur Bildung von Hämoglobin (roter Blutfarbstoff). Das Hämoglobin ist der Sauerstofftransporteur und bringt den Sauerstoff von den Lungen in die einzelnen Körperzellen. Eisen steigert die Widerstandskraft gegen Krankheiten, beugt Erschöpfungszuständen vor und unterstützt bei Kindern das Wachstum. Eisenquellen Eisen ist in Kürbiskernen, Amaranth, Quinoa, grünem Blattgemüse, Trockenpfirsichen, Trockenaprikosen, Sesam, Leinsamen, Hanfsaat, Pistazien, Hirse, Hafer und Innereien enthalten. Eisenüberschuss Eisen kann auch im Körper rosten (Oxidation) und aufgrund der Entstehung von freien Radikalen zu Zellschäden aller Art verursachen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Beschleunigung des Alterungsprozesses, bis hin zu Krebs. Die passende Eisenversorgung stärkt das Immunsystem, eine Überversorgung schwächt das Immunsystem. Eisen-Verwertbarkeit Vitamin C und ein hoher Eiweissgehalt fördern die Eisenaufnahme. Phytate (sekundäre Pflanzenstoffe aus Getreide, ungekeimte Samen, Nüsse und Hülsenfrüchte), Gerbstoffe (Schwarztee), Kaffee oder ein hoher Calciumgehalt (Milchprodukte) hemmen die Aufnahme. Eisenmangel Eisenmangel äussert sich in Blässe, Müdigkeit, körperlicher Schwäche, Herzklopfen und verringerter Leistungsfähigkeit. Eisenmangel kann auch Indiz für ernsthafte Erkrankungen sein, wie z.b. innere Blutungen. Optimal bei einem Mangel: - Säfte aus eisenreichem Gemüsen, Grasdrink, grüne Smoothies - Nahrungsmittel meiden, welche die Eisenaufnahme hemmen - Eisenreiche pflanzliche Lebensmittel essen Jod Der Bedarf liegt bei Erwachsenen bei ca mcg, Schwangere und Stillende mcg pro Tag. Jod wird vom Organismus ausschliesslich als Baustein für Schilddrüsenhormone benötigt. Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 118

119 Fluorid Der Bedarf liegt bei Erwachsenen bei ca. 2,9 3,8 mg pro Tag laut offiziellen Quellen. Fluoride befinden sich in den Zähnen und in den Knochen. Fluoride sind in vielen Lebensmitteln in Spuren enthalten, z.b. in Nüssen und Mineralwasser. Kupfer Der Bedarf liegt bei Erwachsenen bei ca. 1 1,5 mg pro Tag. Wenn Kupfer fehlt, dann fehlt früher oder später auch Eisen, da Kupfer für die Verwertung des Eisens nötig ist. Kupfermagensymptome sind identisch mit den Eisenmangelsymptomen wie z.b. Blutarmut, Müdigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörungen, Blässe, Atembeschwerden, erhöhte Infektanfälligkeit, Haut- und Nervenprobleme, Haarausfall, Depressionen etc. Kupferquellen Gute Kupferquellen sind Nüssen, Samen, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, grüne Blattgemüse, Kakao, Fisch und Meeresfrüchte. Mineralstoffe der modernen Ernährung Synthetische Düngermittel belasten die Böden und man muss leider davon ausgehen, dass die heutigen Pflanzen wesentlich weniger Mineralstoffe mehr enthalten als in früheren Jahren. Zudem gilt der Boden in Europa grundsätzlich als selenarm. Die industrielle Verarbeitung von Lebensmitteln reduziert deren Mineralstoff- und Spurenelementgehalt noch weiter. Weissmehl enthält 1/3 Magnesium- und Eisenmenge sowie die Hälfte der Calciummenge im Vergleich zum Vollkornmehl. Beim Haushaltszucker gehen bis zu 99% der Mineralstoffe verloren. Beim Kochen und Backen gehen weitere wertvolle Mineralstoffe und Spurelemente verloren. Weitere Belastungen sind: - Überdurchschnittlichen Mineralstoffverschleiss durch Stress - Fluoride, an die sich u.a. Calcium und Magnesium binden und diese Stoffe nutzlos machen - Magensäuremangel und Säureblocker, die die Resorptionsfähigkeit negativ beeinflussen - Ungünstiges Calcium-Magnesiumverhältnis durch übermässigen Konsum von Milchprodukten - Eiweissüberschuss und damit einhergehend erhöhte Urinausscheidung inkl. Mineralstoffe - Softdrinks mit Phosphaten, die sich mit Mineralstoffen und Spurenelementen zu unlöslichen Komplexen verbinden - Gestörte Darmflora und Pilzbefall, die über 180 Toxine bilden können - Sinkende Resorptionsfähigkeit mit zunehmendem Alter - Medikamente, welche zu Mineralstoffmangel beitragen Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 119

120 Nahrungsergänzungsmittel In der Natur kommen die Mineralstoffe und Spurenelemente nicht isoliert vor. Eine isolierte Einnahme kann umso mehr den Mineralstoffhaushalt stören. Ein Nahrungsergänzungsmittel kann daher nur sinnvoll und hilfreich sein, wenn es aus einem natürlichen, hochwertigen und mikronährstoffreichen Lebensmittel gewonnen wurde: Spirulina, Alfa-Alfa, Graspulver, pulverisierte Brokkolisprossen, Acerolakirschpulver, Macapulver etc. Anders sieht es aus, wenn konkrete Symptome eines massiven Mangels vorliegen. Organische und anorganische Mineralstoffe - Anorganisch = unbelebt, dazu zählen Mineralstoffe und Spurenelemente aus der Erde, dem Gestein oder Mineralwasser. - Organisch = lebendig, besonders gut verwertbar, anorganische Mineralstoffe und Spurenelemente, die von Pflanzen aufgenommen werden und für den Körper nun als organischer Stoff zur Verfügung stehen. Die zwar plausibel klingende Erklärung hat sich nicht als haltbar erwiesen. Mineralstoffe und Spurenelemente Seite 120

121 4.2 VITAMINE Vitamine Anteil in der Nahrung sehr gering, aber für den menschlichen Organismus lebenswichtig, da an unzähligen Körperabläufen beteiligt. - Vitamine nähren nicht, sie gehören nicht zu den Nährstoffen sondern zu den Mikronährstoffen - Vita = Leben, amin = Amine, stickstoffhaltige Verbindungen Bezeichnung jedoch falsch - Vitamin A, B, C, entspricht der Reihenfolge der Entdeckung - Vitamine sind essentiell, Ausnahmen sind Vitamin D und B3 Vitamin-Mangelerkrankungen - Scorbut (Vit C Mangel) - Beriberi (Vit B1 Mangel) - Offener Rücken bei Neugeborenen / Spina bifida aperta (Fohlensäuremangel / Vit B9) Empfindlichkeit von Vitamine - Sie sind empfindlich auf Licht, Sauerstoff, Hitze, Säuren, Laugen - Transportwege und Lagerzeiten - Spritzmittel, synthetische Düngermittel, chemische Pflanzenschutzmittel - Ausgelaugte Böden - Zubereitungsmethoden - Zustand Darmflora, ph-wert im Darm, Magensäureaktivität - Fähigkeit der Magen- und Darmschleimhautzellen, bestimmte Enzyme oder andere Hilfsstoffe zu bilden (z.b. Instrinsic-Factor / Vit B 12) - Fähigkeit Verdauungssystems für die Verwertung und Aufnahme Arten von Vitaminen - Wasserlösliche und nicht speicherbare Vitamine (B, C) - Fettlösliche und speicherbare Vitamine (A, D, E, K) - Vitaminähnliche Substanzen auch Quasi-Vitamine genannt Vitamin C - Bedarf Erwachsene 100 mg pro Tag, Schwangere mg pro Tag (Offiziellen Quellen, Wirklichkeit deutlich höher) - Gehört zu den Antioxidantien, schützt vor freien Radikalen, unterstützt das Immunsystem - Bildung von Kollagen in den Bindegewebszellen, je mehr vorhanden umso stabiler sind Knochen, Haut und Gefässwände - Wird benötigt für die Produktion verschiedener Hormone - Ist beteiligt an der gesunden Blutbildung, verbessert Eisenaufnahme aus pflanzlichen Eisenquellen so sehr, dass allenfalls ein Eisenmangel behoben werden kann - Dient als natürlicher Blutverdünner Vitamine Seite 121

122 schwarze Johannisbeeren - Vitamin C ist hitzeempfindlich Quellen: Acerola Kirsche, Camu-Camu Früchte, Hagebutten, Sanddornbeeren, Wildgemüse, Zitrusfrüchten, Vitamin B1 Thiamin - Bedarf Erwachsene: 1-1,3 mg / Tag, Schwangere: 1,2-1,4 mg / Tag - Spielt als Co-Enzym eine wichtige Rolle im Kohlenhydratstoffwechsel ohne Vitamin B1 keine Glucose und ohne Glucose keine Energie - Amaranth und Sonnenblumenkerne sind Spitzenreiter - Viel Alkohol oder viele Kohlenhydraten steigern den Bedarf Quellen: Keimlingen, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Algenprodukten Vitamin B2 Riboflavin - Bedarf Erwachsene: 1,2-1,5 mg / Tag, Schwangere: 1,5-1.6 mg / Tag - Wird vom Körper in zwei Co-Enzyme umgewandelt, die von den Zellen zur Energiegewinnung aus Kohlenhydraten und Fetten benötigt werden - Wird für die optimale Bildung und Funktion der roten und weissen Blutkörperchen benötigt - Sorgt zusammen mit Vitamin A für eine ordnungsgemässe Funktion der Haut und Schleimhäute Quellen: Milch, Milchprodukten, Fisch, Leber - auch in Mandeln, Eier und Vollkornprodukten Vitamin B3 Niacin - Bedarf Erwachsene mg / Tag - In zwei Varianten vorhanden: als Nicotinamid und Nicotinsäure - Kann bei Mangel vom Körper aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt werden aber dann fehlt es an Serotonin, das sonst aus Tryptophan hergestellt wird. Ein Serotoninmangel kann verantwortlich sein für Schlafstörungen, Angstgefühlen, Depressionen, Nervosität, Konzentrationsstörungen bis zu Schizophrenie - Optimiert den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Eiweissen und Fetten - An der Produktion der Magensäure und Gallenflüssigkeit beteiligt - Senkt Cholesterin- und Blutfettspiegel und erweitert die Blutgefässe positiver Einfluss auf Kreislaufprobleme und Migräne Quellen: Erdnüssen, Erdnussmus, Kürbiskernen, Mandeln, Nüssen, Pilze, Algenprodukte, Hülsenfrüchte, Fleisch, Fisch, Innereien Vitamin B5 Pantothensäure - Bedarf Erwachsene ca. bei 6 mg / Tag - In der Zivilisationskost spärlich vorhanden ein Mangel führt jedoch zu chronischen Entzündungen, Gelenksteiffe, Haarausfall - Wichtiger Bestandteil im Stoffwechselgeschehen - An der Produktion von etlichen Hormonen beteiligt (Adrenalin, Cortisol... etc.) - Kann in geringem Masse von der eigenen Darmflora hergestellt werden Vitamine Seite 122

123 - Bietet zusammen mit anderen B-Vitaminen eine Schutzfunktion für Haut, Haare, Fingernägel und Schleimhäute Quellen: In grossen Mengen enthalten in Sonnenblumenkernen, Nüssen, Eiern und Fisch Vitamin B6 - Pyridoxin - Bedarf Erwachsene 1,2-1,6 mg / Tag, Schwangere 1,9 mg / Tag - Katalysator / Beschleuniger für viele Stoffwechselfunktionen im Körper - Besonders am Eiweissstoffechsel beteiligt und trägt zum Abbau von körpereigenen Eiweissen bei - Kümmert sich um den Natrium-Kalium-Haushalt der Körperflüssigkeiten. Wird viel Salz aber wenig Vitamin B gegessen, kann es zu Wasseransammlungen in den Geweben kommen - Hilft bei der Versorgung der Nervenzellen mit Glucose fehlt es, kommt es zu einer chronischen Unterzuckerung, was sich in Müdigkeit, Nervenschwäche und fehlendem Tatendrang äussern kann - Arbeitet grundsätzlich mit Vitamin B2 zusammen - Fehlt es an Vitamin B6, kann das mit der Nahrung eintreffende Eiweiss nicht verwertet werden und es kann sogar ein Eiweissmangel entstehen - Baut die Aminosäure Methionin ab. Bei Mangel an Vitamin B6 entsteht aus Methionin das gefährliche Homosystein. Homosystein hemmt die Kollagenbildung, führt zu alter Haut, Arteriosklerose und Knochenabbau. Quellen: Hefe, Leber, Weizenkeime, Nüssen (besonders Walnüsse), Sesamsamen, Kohlgemüse, Avocados, Bananen, Algenprodukte, Vollkornlebensmittel, Fisch Vitamin B12 Cobalamin - Bedarf Erwachsene 3 mcg / Tag, Schwangere 3,5-4 mcg / Tag - Für die Bildung der roten Blutkörperchen erforderlich. Ein Mangel kann sich in Blutarmut äussern: perniziöse Anämie / gefährliche Blutarmut - Spielt eine übergeordnete Rolle beim Schutz der Nervenzellen man vermutet, dass schwere Nervenkrankheiten wie MS (Multiple Sklerose) von einem Vitamin-B12-Mangel mit verursacht werden können - Wichtig für eine gute Verdauung, insbesondere für die Verwertung und Aufnahme der Nahrung - Für die Aufnahme vom Körper muss eine ausreichende Menge des von den Belegzellen der Magenschleimhaut gebildeten Intrinsic-Factors vorhanden sein. Ohne Intrinsic-Factor würde das Vitamin B12 ungenutzt ausgeschieden - Vitamin B12 kann auch in der Darmflora gebildet werden. Problem ist, dass die Resorption im Dünndarm stattfindet, die Bildung aber bevorzugt im Dickdarm stattfindet und das Vitamin B12 somit ungenutzt ausgeschieden wird Quellen: Wird ausschliesslich von Mikroorganismen gebildet, diese befinden sich in erster Linie im Darm von Tieren. Da die Tiere das Vitamin B12 in ihre Gewebe einbauen, ist es insbesondere im Fleisch, im Fisch, in der Milch und im Eigelb zu finden. Vitamin B12 und die vegane Ernährung Lange Jahre galten milchsauer fermentierte Lebensmittel, fermentierte Sojaprodukte, Lupinenprodukte und Algen als natürliche Quellen. Diese wurden nun als ungeeignete Quellen Vitamine Seite 123

124 erklärt, weil diese Analoga (inaktives Vitamin B12) vom Körper nicht verwertet werden kann. Bei Nahrungsergänzungsmittel ist dem natürlichen Methylcobalamin den Vorzug zu geben. Das Cyanocobalamin gilt als inaktives Vitamin B12 und muss erst im Organismus aktiviert werden. Vitamin-B12-Mangel feststellen Bei einem Bluttest ist nur der HoloTC-Test im Serum aussagekräftig. Ist der Holotranscobalamin- Wert zu niedrig, kann von einem Mangel an verwertbarem B12 ausgegangen werden. Noch mehr aussagekräftiger ist der MMA-Wert. Steigt der Wert der Methylmalonsäure im Blut wie auch im Urin, fehlt Vitamin B12. Vitamin B9 Folat - Folsäure ist die synthetische Form aber die gebräuchliche Bezeichnung - Bedarf Erwachsene 400 mcg / Tag, Schwangere 600 mcg - Wirkt besonders im Gehirn und im Nervensystem, so dass eine gesunde Psyche möglich ist - Ist entscheidend an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt - Gewährleistet zusammen mit Vitamin B12, Eisen und Vitamin C die Sauerstoffversorgung der Zellen - Ist an der Bildung der weissen Blutkörperchen beteiligt und somit auch an der Immunabwehr - Wichtiger Hilfsstoff bei der Produktion der Erbsubstanz (DNA) im Zellkern. Ein Mangel stört das Wachstum und andere Funktionen erheblich - Stress, Rauchen und Alkohol steigert den Bedarf stark - In der modernen Ernährung ist ein Folensäuremangel Tagesordnung. Bei Säuglingen kann ein offener Rücken die Folge sein Quellen. Enthalten reichhaltig in grünem Blattgemüse, Salaten, Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Eiern, Algenprodukten Biotin auch Vitamin B7 genannt - Bedarf Erwachsene mcg / Tag - Kann vom Körper, von den Darmbakterien produziert werden - Ist sehr hitzeempfindlich - Trägt zum gesunden Wachstum der Zellen bei - An der Bildung von Hautgewebe, Blutzellen und den männlichen Sexualhormonen beteiligt - Wird auch als Hautvitamin (Vitamin H) bezeichnet und daher bei Hautproblemen, Haarausfall und brüchigen Fingernägel eingesetzt - Kann den Glucosestoffwechsel ankurbeln - Spielt als Co-Enzym im Fett- und Eiweissstoffwechsel eine wichtige Rolle - Unterstützt die Funktion von Nervensystem und Knochenmark - Das im Eiklar enthaltene und ebenfalls hitzeempfindliche Avidin, ist ein biotinbindendes Eiweiss. Werden Eier roh verzehrt, wird die negative Wirkung von Avidin durch die grosse Biotinmenge im Eigelb mehr als ausgeglichen. Quellen: Walnüsse, Mandeln, Eier, Hülsenfrüchte (Linsen), Haferflocken und Pilze Vitamine Seite 124

125 Fettlösliche Vitamine Dazu gehören die Vitamine A, D, E, K. Sie können nur in Verbindung mit Fett aus dem Darm resorbiert werden. Sie werden wie Fette vom Körper aufgenommen und über die Lymphe in die Blutbahn transportiert. Dort werden sie mit den Triglyceriden und dem Cholesterin durch den Körper zu den einzelnen Zellen chauffiert. Ein Überschuss an fettlöslichen Vitaminen kann nicht mit dem Urin ausgeschieden werden. Die überschüssigen Vitamine werden in der Leber gespeichert und im Fettgewebe eingelagert. Es kann schlimmstenfalls zu Funktionsstörungen im Organismus kommen. Vitamin A Retinol - Bedarf Erwachsene 0,8-1,0 mg / Tag, Schwangere 1,1-1,5 mg / Tag - Wird auch als Augenvitamin bezeichnet und spielt eine grosse Rolle beim Sehvorgang. Ein Mangel führt zu Augenkrankheiten und im schlimmsten Fall zu Blindheit - Bei Augenproblemen jeder Art sollte gezielt Beta-Carotin-reiche Lebensmittel verzehrt werden - Hält Haut und Schleimhäute gesund, spielt somit grosse Rolle bei Abwehr von Krankheitserregern - Fördert Progesteronbildung und verhilft der Scheidenschleimhaut, ausreichend Feuchtigkeit zu produzieren - Fördert Spermienbildung und Potenz Quellen: Leber, Eigelb, Fisch, Milch und Butter von Weidetieren; in Pflanzen in Form vom Provitamin Beta-Carotin (sekundärer Pflanzenstoff). Aus Beta-Carotin (12 mg) kann der Körper Vitamin A (1 mg) synthetisieren / herstellen. Beta-Carotin ist vor allem in gelben und dunkelgrünen Gemüsearten sowie Obst enthalten (Rüebli, Randen, Kürbis, Süsskartoffeln, Aprikosen, Datteln usw.). Vitamin D Calciferol - Bedarf Erwachsene 20 mcg / Tag - Kann in der Haut mit Hilfe des Sonnenlichts vom Körper selbst hergestellt werden darum bei jedem Wetter so oft wie möglich unter freiem Himmel Sonne tanken; Sonnenschutz verhindert die Aufnahme und ist darum sorgfältig einzusetzen - Neben Sonnenlicht wird Cholesterin als Rohstoff für die Vitamin-D-Bildung benötigt - Vitamin D ist mit ausreichend Calcium, Vitamin K usw. hauptverantwortlich für eine dauerhafte Knochengesundheit - Vitamin D reguliert den Calcium- und Phosphathaushalt - Säuglinge erhalten proaktiv Vitamin D um Rachitis (Knochenerweichung) zu verhindern Tropfen sind den Tabletten mit Saccharose vorzuziehen - Vitamin D ist am Immunsystem beteiligt, da Vitamin D Abwehrzellen aktiviert, die erst dann auf die Suche nach Eindringlingen gehen - Vitamin D hilft bei der Reduktion von Körperfett und ist bei Übergewichtigen oft mangelhaft vorhanden - Mit genügend Vitamin D, kann weniger Blei eingelagert werden Quellen: Vitamin D ist in Freiland-Eiern, Fisch und Pilzen enthalten; die Hauptversorgung erfolgt jedoch über das Sonnenlicht. Vitamine Seite 125

126 Vitamin E - Bedarf Erwachsene 12 mg / Tag, Schwangere mg / Tag - Einer der wichtigsten Radikalfänger verhindert die Zerstörung von Zellstrukturen, verlangsamt dadurch Alterungsprozesse und schützt vor Zellentartungen - Altersflecken werden als Vitamin-E-Mangel-Symptom betrachtet - ranziges Fett / Oxidation unter der Haut Quellen: Hochwertige Pflanzenöle, Nüsse, Ölsaate, Samen, Spitzenreiter ist Weizenkeimöl Vitamin K Phyllochinon, K1 Menachinon, K2 - Bedarf Erwachsene mcg, gemäss Alternativmedizin mcg, Mittelweg mcg - Vitamin K1 wird von Pflanzen produziert, K2 von Bakterien, in der Tierwelt wird synthetisches K3 eingesetzt (für Menschen verboten) - Hauptfunktion von K1 besteht in der Synthese von Gerinnungsfaktoren, damit das Blut bei Verletzungen gerinnt - Vitamin K spielt auch eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel von Knochen, Zähnen und dem Bindegewebe und sorgt dafür, dass Calcium in die Knochen und Zähne eingebaut wird und nicht an den Blutgefässwänden abgelagert wird - Bei einem Mangel kann es zu Verhärtungen der Arterienwände kommen, Knochensporn (z.b. Fersensporn), Osteoporose, altersbedingten Hirnerkrankungen (Alzheimer) - Symptome für Mangel: Kariesanfälligkeit, Nierensteine, schlechte Herz- und Blutgefässverfassung - Ein Vitamin-K2-Präparat sollte mit Vitamin D und Calcium kombiniert werden, da dieses Trio gemeinsam das Ziel für gesunde Knochen und Zähne hat - K2 als Nahrungsergänzungsmittel aus mikrobiellen Quellen für Veganer Menaquinon-7, als tierisches Vitamin Menanquinon-4 - Vitamin K kann auch von der körpereigenen und intakten Darmflora hergestellt werden Quellen: - K1 ist enthalten in grünem Blattgemüse (insb. Grünkohl und Petersilie), Rosenkohl, Rotkohl, Champignons, AFA-Algen - K2 ist enthalten in milchsauer fermentierten Speisen und Getränken und tierischen Produkten (insb. Leber) - K2 ist das aktivere Vitamin der gesunde Organismus kann in gewissem Mass K1 in K2 umwandeln Vitaminähnliche Substanzen (Vitaminoide): Co-Enzym Q10 Ubichinon und Carnitin Co-Enzym Q10 Ubichinon - Gehört zu den fettlöslichen Vitaminen - Kann vom Körper hergestellt werden - Sorgt in den Mitochondrien für eine optimale Fettverbrennung - Starkes Antioxidans Quellen: Getreideöle, Brokkoli, Erdnüsse, Nüsse, grünes Blattgemüse, Eier und Fleisch Vitamine Seite 126

127 Carnitin - Kann vom Organismus selber aufgebaut werden Carnitin sorgt dafür, dass die langkettigen Fettsäuren in die Mitochondrien (die Kraftwerke der Zellen) geschleust werden können, wo sie sodann zu Energie verbrannt werden An der Zellentgiftung beteiligt und hilft Giftstoffe abzubauen Am Schutz der Blutgefässe beteiligt Quellen: Bierhefe, Fisch und Fleisch Einnahme von Vitaminpräparaten Vitamine wirken stets in enger Zusammenarbeit mit anderen Vitaminen, mit Enzymen, mit Mineralstoffen, mit sekundären Pflanzenstoffen usw. Isoliert eingenommen ist der Nutzen geringer. Sie verstärken sich gegenseitig in der Wirkung. Synthetische Vitaminpräparate können niemals mit dem Vitalstoffreichtum naturbelassener Lebensmittel mithalten. Auch weiss niemand, welche Menge und in welcher Kombination mit anderen Vitaminen, für den jeweiligen Menschen richtig ist. Gerade fettlösliche und speicherbare Vitamine können in zu hohen Dosen genommen werden und zu einer Hypervitaminose führen. Vitamine Seite 127

128 4.3 FREIE RADIKALE UND ANTIOXIDANTIEN Freie Radikale Dabei handelt es sich um unvollständige Moleküle, weil ihnen in der chemischen Struktur ein Elektron fehlt. Agressiv entreisst es dem nächstbesten intakten Molekül das von ihm benötigte Elektron. Dieser Elektronen-Raub wird Oxidation genannt. Das bestohlene Molekül wird selbst zum freien Radikal und sucht sich ein Molekül zum Berauben. Eine gefährliche Kettenreaktion wird in Gang gesetzt. Sobald Oxidationen das erträgliche Mass übersteigen, spricht man von oxidativem Stress. Auswirkungen von freien Radikalen - Eingeschränkte Zellfunktion bis hin zum Zelltod: Zellmembranen oder gar die Mitochondrien werden beschädigt - DNA-Schäden mit der Folge einer unkontrollierten Zellteilung, was zu Entstehung von Krebs führen kann - Zerstörung von Rezeptoren an der Zelloberfläche die Substanzen, die von der Zelle benötigt werden, erhalten keinen Einlass mehr - Inaktivierung von Enzymen, was zu fehlerhaften oder ganz ausbleibenden Körperfunktionen führen kann So entstehen freie Radikale Im Rahmen der Zellatmung entstehen freie Radikale. Freie Radikale werden vom Immunsystem auch gezielt produziert, da sie ganz gezielt Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren zerstören oder akute Entzündungsprozesse eindämmen können. Sie entstehen aber auch durch äussere Einflüsse: durch Chemikalien und Lösungsmittel, Luftverschmutzung, Verkehr, schädliche und industriell hergestellte Lebensmittel, Lebensmittelzusatzstoffe, Radioaktive und elektromagnetische Strahlung, Übermass an Sonnenbäder, Körperpflege aus synthetischen Rohstoffen, Alkohol, Medikamente, Drogen usw. Antioxidantien Dabei handelt es sich um Moleküle, die ein Elektron abgeben, ohne dabei selber zum freien Radikal zu werden. Zudem geben sie freiwillig Elektronen ab. Für ein freies Radikal ist als somit viel einfacher, ein fehlendes Elektron einem Antioxidans zu entnehmen. Antioxidanten wandeln sich in der Regel nicht in ein freies Radikal um oder nur vorübergehend. In jedem Fall unterbrechen sie die gefährliche Kettenreaktion. Antioxidantienreiche Lebensmittelgruppen Bei 10'000 Radikal-Angriffen pro Tag sind grossen Mengen Antioxidantien notwendig. Der Grossteil dieser Antioxidantien muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie sind enthalten in: - Gemüse, Salate, Kräuter Freie Radikale und Antioxidantien Seite 128

129 - Früchte - Keimlinge - Wildpflanzen - Ölsaaten und Nüsse - Naturbelassene Öle und Fette Antioxidativ wirksame Substanzen in diversen Stoffklassen - Bei den Vitaminen - Bei den Spurenelementen - Bei den Enzymen - Bei den sekundären Pflanzenstoffen Die besten Antioxidantien - Vitamin C - Vitamin E - Spurenelemente Selen, Eisen und Zink - OPC aus Traubenkernen oder Haut / Schale von Früchten - Glutathion, ein Tripeptid aus drei Aminosäuren kann vom Körper selbst hergestellt werden - Allicin, ein Sulfid in Knoblauch, Lauch und Zwiebeln - Carotinoide, dazu gehören Beta-Carotin, Lutein und Zeaxanthin, Lycopin, Astaxanthin - Und div. Sekundäre Pflanzenstoffe Antioxidantienreiche Lebensmittel - Beeren, Blaubeeren, Erdbeeren, schwarze Johannisbeeren, Sanddorn, Goji-Beeren - Kernreiche Trauben - Zitrusfrüchte, besonders Grapefruits und Zitronen - Granatapfel, Acerolakirsche, Tropfenfrüchte - Kohlarten - Gurken, Paprika, Tomaten - Essbare Waldpflanzen - Sprossen - Gerstengrad, Dinkelgras, Weizengras, Kamutgras - Spirulina und andere Mikroalgen - Maca - Kräuter, Kerbel, Petersilie, Rosmarin, Minze, Basilikum - Süssholz, Ingwer, Kurkuma - Lein- und Hanfsaat - Sonnenblumenkerne - Mandeln - Nüsse, Haselnüsse, Pekannüsse, Parannüsse (Selen!), Walnüsse - Knochblauch, Zwiebeln - Zistrosentee Freie Radikale und Antioxidantien Seite 129

130 Antioxidantien-Verzehr-Regeln - Lebensmittel möglichst in ihrer natürlichen Form verspeisen: in Form von frischen, biologisch angebauten Lebensmitteln und schonend verarbeitet oder in Form von hochwertigen und ganzheitlichen Nahrungsergänzungsmitteln. Biologisches Obst und Gemüse nicht schälen, da sich unmittelbar unter der Schale wertvolle Antioxidantien befinden. - Kombination von Milch und Antioxidantien meiden: spezielle Aminosäuren in der Milch hindern viele Antioxidantien (speziell Flavonoide) daran, ihre Arbeit zu verrichten. Antioxidantien Ernährung in der Praxis - Müesli mit Mandelmilch anstelle Kuhmilch - Früchte nicht zusammen mit Quark oder Joghurt essen - Alte Obstsorten den Neuzüchtungen (Granny Smith, Golden Delicious) vorziehen - Gemüse als Grundnahrungsmittel (nicht «nur» als Beilage) - Naturbelassene Nüsse und Kerne anstelle von Snacks - Grüne Soothies und generell grüne Lebensmittel in den Essalltag einbauen - Getränke: Zistrosentee, Kurkumatee, Süssholztee und Ingwertee den Vorzug geben Freie Radikale und Antioxidantien Seite 130

131 4.4 SEKUNDÄRE PFLANZENSTOFFE Definition Auch bioaktive Pflanzenstoffe oder Phytochemikalien genannt. Aufgaben - Abwehrfunktion gegen Fressfeinde, z.b. durch Bitterstoffe - Schutz vor Infektionen mit Viren und Bakterien - Hemmen das Wachstum von Bakterien, Pilzen und in manchen Fällen von Krebszellen - Wirken antioxidativ, indem sie freie Radikale abfangen - Können Cholesterinspiegel senken, indem sie Fette an sich binden und deren Ausscheidung fördern - Regen das Immunsystem an - Fördern die Verdauung - Schützen vor schädlichen Einflüssen wie UV-Strahlen, Elektrosmog, Rauch - Anlocken zum Bestäuben durch Farbstoffe (Flavonoide) und Duftstoffe, oder Anlocken zum Fressen zur Samenverbreitung - Beteiligt an der Regulierung des Wasser-Haushaltes Unterscheidung primäre und sekundäre Pflanzenstoffe Primär: für Wachstum und Entwicklung Sekundär: Prävention, Schutz, Abwehr, Anziehung Bio-Gemüse versus konventionellem Anbau Pflanzen bilden schützende sekundäre Pflanzensstoffe nicht in jedem Fall prophylaktisch. Beim konventionellen Anbau übernehmen chemische Mittel die Schutzmassnahmen für die Pflanzen. Somit entwickeln sie diese Schutzmechanismen nicht oder ungenügend selber. Somit enthalten Bio- Gemüse mehr sekundäre Pflanzenstoffe. Nutzen oder Schaden Sekundäre Pflanzenstoffe sollten möglichst in ihrer natürlichen Form in möglichst frischen und wenig verarbeiteten Lebensmittel genossen werden. Sie enthalten eine Vielzahl verschiedener Nährund Vitalstoffkomponente, die gemeinsam wirken oder sich sogar gegenseitig verstärken. Isolierte, hochdosierte Formen oder synthetisch hergestellte sekundäre Pflanzenstoffe können für den Menschen schädlich sein. Bitterstoffe und die Lebensmittelindustrie Die ursprüngliche Ernährung enthielt eine Vielzahl von bitterstoffhaltigem Wurzelgemüse, Blattgemüse und Wildpflanzen. Heute prägen süsse, salzige, saure, scharfe und herzhaft-pikante Speisen die heutige Lebensmittelindustrie. Sekundäre Pflanzenstoffe Seite 131

132 Wirkung von Bitterstoffen - Stillt das Verlangen nach Süssem oder verhindert Heisshungerattaken - Reguliert die Verdauung, stimulieren Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase bzw. Gallenfluss und aktiviert die Ausschüttung von Verdauungsenzymen - Verbessert die Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen - Wirkt positiv bei Sodbrennen, Blähungen, Verstopfungen, chronische Durchfälle, Leber-, Gallenund Pankreasbeschwerden - Führt dazu, dass Säureblocker (Antazida, PPI) nicht zum Einsatz kommen - Fördert Entgiftung der Leber Lebensmittel die Bitterstoffe enthalten - Wildpflanzen, Kräuter - Friseesalat, Zuckerhut - Löwenzahn, Schafgarbe, Wegwarte - Kardamom, Kümmel, Koreandersamen, Fenchel, Gewürznelken, Zimt, Ingwer, Wacholderbeeren Klasse Gruppe Untergruppe Polyphenole Flavonoide Anthocyane Saponine (viele Gemüsearten, Hülsenfrüchte, Hafer, Kräuter, Ginseng; je mehr Saponine, desto bitterer; entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral, cholesterinsenkend) Terpene Carotinoide (rote, orange, gelbe und grüne Obst- und Gemüsearten) Isoflavone (Sojabohnen, Kichererbsen, Leinsamen; gehören zu den Phytoöstrogene) Tannine (Gerbstoffe) Bea-Carotin (Karotten, Honigmelone, Mirabellen, Kürbis, grünes Blattgemüse; Vorstufe des Vitamin A) Axtaxanthin (Lachs, Algen, Garnelen) Lutein und Zeaxanthin (Grünkohl, Spinat, Eidotter) Lycopin (Tomaten, rosa Grapefruit, Papaya, Wassermelone) Sekundäre Pflanzenstoffe Seite 132

133 Bitterstoffe (Artischoken, Endiviensalat, Radiccio, Chicoree, Löwenzahn, Wegwarte; regen Verdauungssystem an) Schwefelhaltige sekundäre Pflanzenstoffe (Wirken anticancerogen, durchblutungsfördernd und antibakteriell) Phytosterine (besonders reichhaltig in fetthaltigen Pflanzenteilchen; Sesam, Kürbiskernen, Sonnenblumenkerne, Nüsse; wirken anticancerogen, entzündungshemmend, cholesterinsenkend Alkaloide (ab einer gewissen Menge giftig) Isothycyanate (Kohlgemüse) Allicin (Knoblauch, Lauch, Zwiebeln) Solanin (unreife Tomaten, grüne Stellen der Kartoffeln) Nicontin (im Tabak) Coffein (im Bohnenkaffee) Morphin (Schlafmohn) Atropin (Gift der Tollkirsche) Colchicin (Gift der Herbstzeitlose Sekundäre Pflanzenstoffe Seite 133

134 4.5 ENZYME Was sind Enzyme Enzyme sind aus Aminosäuren aufgebaut und zählen zu den Proteinen. Sie werden auch Biokatalysatoren genannt. Katalysatoren aktiveren und beschleunigen eine Reaktion, ohne dabei selber verbraucht zu werden. Bio bedeutet, dass es sich um lebendige Katalysatoren handelt. Enzyme sind an jeder einzelnen Stoffwechselreaktion im menschlichen Körper beteiligt. Ohne Enzyme geht nichts. Aufgaben der Enzyme Ohne Enzyme kann der Körper / der Mensch nicht überleben. Sie sind an fast jeder Stoffwechselreaktion beteiligt. Sie steuern, regulieren, aktivieren und hemmen. z.b.: - dass Vitamine, Spurenelemente und Hormone ihre Arbeit verrichten können - dass Atmung, Verdauung, Entgiftung etc. funktionieren - dass Wunden heilen - weiter sind sie an der Reizaufnahme und Reizweiterleitung beteiligt so dass das Nervensystem funktioniert Kategorien der Enzyme - Körpereigene Enzyme / Stoffwechselenzyme - Nahrungsenzyme: Verdauungsenzyme werden von den Drüsen des Verdauungssystems hergestellt und zerlegen die Nahrung in leicht resorbierbare Partikel Kategorie Ort der Produktion Aufgaben Stoffwechselenzyme Proteasen Amylasen im Blut, Gewebe und Organen Magenschleimhaut Bauchspeicheldrüse Speicheldrüsen Bauchspeicheldrüse Zündkerzen des Stoffwechsels: an sämtlichen Stoffwechselprozessen beteiligt Zerlegen Eiweisse im Magen und im Dünndarm Spalten Stärke im Mund und im Dünndarm Lipasen Bauchspeicheldrüse Spalten Nahrungsfette auf Empfindlichkeit Enzyme sind kälte- und hitzeempfindlich. Ab 42 C und weit unter dem Gefrierpunkt werden sie inaktiv. Auch synthetische Düngermittel, Pestizide, Nitrate, Schwermetalle sowie einige Säuren deaktivieren sie. Intakte Enzyme finden sich in rohen Lebensmitteln, die weder tiefgefroren noch über 42 C erhitzt wurden. Enzyme Seite 134

135 Nahrungsenzyme Enzyme befinden sich in nahezu allen Lebewesen: Tiere und Pflanzen. Besonders enzymreiche Lebensmittel sind Ananas, unreife Papayas, Sprossen und unerhitztes Sauerkraut. Aufgaben der Nahrungsenzyme Beispiele Amylasen verwandeln im Laufe des Reifeprozesses die Stärke der Frucht in Glucose, um dem in der Frucht befindlichen Samenkorn leichtverdauliche Nahrung zur Verfügung zu stellen. Ein Enzym bindet ein Substrat (Stoff, den es enzymatisch zu bearbeiten gilt), spaltet das Substrat (aktiviert, hemmt, reguliert etc.) und löst sich vom gespaltenen Substrat: die Aufgabe ist erledigt. Nahrungsenzyme und nutzen für den Menschen Aus naturheilkundlicher Sicht fördern enzymreiche Lebensmittel die Verdauung und entlasten damit die Bauchspeicheldrüse. Die offizielle Sichtweise vertritt die Meinung, dass die Magensäure die Enzyme aus der Nahrung mit der Magensäure denaturiert und zerstört und die Nahrungsenzyme somit wertlos sind. Die Fakten: Pepsin ist ein Eiweiss verdauendes Enzym. Je mehr Eiweiss im Magen landet, umso mehr Pepsin wird gebildet. Früchte und Gemüse sind jedoch eiweissarm. Und wenn Früchte auf leeren Magen gegessen werden, wird auch kein oder nur wenig Pepsin gebildet. Je weniger Pepsin umso grösser die Wahrscheinlichkeit, dass Enzyme funktionsfähig in den Magen gelangen. Ist der Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen, wird kein Übermass an Magensäure produziert. Früchte und Gemüse sind als enzymreiche Lebensmittel sehr eiweissarm. Auf dieser Ernährungsbasis können viele intakte Enzyme den Dünndarm erreichen. Darüber hinaus scheint es auch Enzyme zu geben, die vom Pepsin nicht aufgespalten werden. Gründe für einen Mangel an Verdauungsenzymen - Bei älteren Menschen nimmt die körpereigene Produktion von Verdauungsenzymen ab. - Bei einer Schwäche oder Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist die körpereigene Produktion eingeschränkt. - Rohkostarme Ernährung und somit kaum Nahrungsenzyme in der Nahrung. - Säurelastige und eiweissreiche Ernährung, überhöhte Magensäure- und Pepsinproduktion, welche verhindern, dass die aufgenommenen Enzyme den Dünndarm in aktiver Form erreichen. Enzympräparate, Enzymtherapie und mögliche Wirkungen Enzympräparate werden in magensäureresistenten Kapseln eingenommen, damit sie die Magensäure umgehen können. Aufgaben der Enzymtherapie in der Regel Proteasen: - Bei Arteriosklerose die Blutgefässe von Ablagerungen befreien - Bei rheumatischen Beschwerden wie Arthrose und Arthritis Entzündungen und Schmerzen lindern Enzyme Seite 135

136 - Bei Alzheimer oder Alzheimer-Risiko die Entstehung von Ablagerungen im Gehirn stoppen - Bei chronischen Entzündungen aller Art die Entzündung mindern - Bei geschwächtem Immunsystem die körpereigene Abwehrkraft stärken und entartete Zellen besser erkennen; was sie als begleitende Krebstherapie sinnvoll machen könnte Resorption körpereigener Enzyme Aus dem Dünndarm werden in sehr geringen Mengen Enzyme aus der Nahrung, und deutlich mehr körpereigene Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse resorbiert. Über spezielle Transportmechanismen ist es den Enzymen möglich, teilweise ins Blut zu gelangen. Da Enzyme bereits in kleinen Mengen eine starke Wirkung haben, reichen selbst Kleinstmengen aus, um ihre positive Wirkung zu entfalten. Enzyme Seite 136

137 4.6 SUPERFOODS Definition - Superfoods zeichnen sich vor allem durch eine besonders hohe Nährstoffdichte und/oder Vitalstoffdichte aus. - Sie enthalten oft solche Vitalstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die in der üblichen Nahrung nicht mehr oder nur noch in Spuren enthalten sind. - Sie versorgen den Körper mit einer besonders ausgewogenen Nähr- und Vitalstoffkombination. - Sie haben äusserst positive Wirkungen auf die Gesundheit des Menschen ohne negative Auswirkungen. Superfoods sind oft nur im Fachhandel erhältlich. Die Besten müssen selber zubereitet werden. Ein Superfood wird idealerweise frisch geerntet, frisch zubereitet und sofort verzehrt. Alternativ können auch Pulver (Weizengraspulver, Brennnesselpulver etc.) mit Wasser zu einem basischen Drink angerührt werden. Hier ist auf Herkunft und Qualität zu achten. Einige Superfoods Gemüsesäfte, Grassafte, Wildpflanzen, grüne Smoothies, grünes Blattgemüse, Mandeln, Sprossen, Meeresalgen, Süsswasseralgen Fruchtsäfte In konzentrierter Form als Saft sind sie sehr zuckerreich was langfristig die Bauchspeicheldrüse belasten kann. Grosse Zuckermengen können auch den Darm belasten und Pilze fördern. Zudem gehen die Ballaststoffe verloren. Sie schmecken auch so gut, dass sie in reichlicher Menge gegessen werden können. Aus diesen Gründen gelten Sie weniger als Superfoods und sollten als ganze Frucht verzehrt werden. Gemüsesäfte Gemüse enthält wenig Zucker. Durch das entsaften können eine Vielzahl hochwertiger Nähr-, Mineral- und Vitalstoffe gewonnen werden. Durch Zugaben von Karotten und Früchten (Apfel, Banane) werden die Drinks sehr lecker. Gerade für kranke Menschen sind Gemüsesäfte in der Aufbau- und Erholungsphase sehr geeignet um viele Vitalstoffe einzunehmen oder gar einem Mineralstoffmangel vorzubeugen. Gemüsesäfte eignen sich auch sehr für Erwachsene und Kinder, die sonst kaum Gemüse essen. Grassäfte Weizen-, Dinkel-, Gersten-, Kamut- und Wildgrassäfte sind hochbasisch und liefern gleichzeitig sehr viele wertvolle Nähr- und Vitalstoffe, die wir in diesen Mengen nie mit dem Essen von Kulturgemüse zu uns nehmen könnten. Sie enthalten: - Chlorophyll - Vitamine (B, C, Folsäure) Superfoods Seite 137

138 - Enzyme Mineralstoffe und Spurenelemente (Eisen, Selen, Kupfer) Leicht verwertbare Aminosäuren Sekundäre Pflanzenstoffe mit unterschiedlicher Wirkung (u.a. Bitterstoffe, antioxidativ wirkende Pflanzenstoffe) Dosierung: Frisch gepresst mit der Menge eines Schnapsglases beginnen, dann auf ein Glas steigern, damit sich der Organismus an die hohe Vitalstoffzufuhr gewöhnen kann und weil es bei manchen Menschen zu Entgiftungserscheinungen kommt. Mit Pulver angesetzt kann mehr getrunken werden. Wildpflanzen Sie sind in der heutigen Zeit in Vergessenheit geraten. Sie schmecken in Salaten, Suppen, als Pesti, Aufstrich, Dips, Smoothies etc. Vogelmiere Sie ist eine Pionierpflanze, die sich schnell über ungeschützten Boden ausdehnt und ihn vor Erosion bewahrt. Sie ist reich an Vitaminen A, B und C und liefert weit mehr Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium als heimisches Kulturgemüse. Ausserdem kann sie bei Husten, Lungenleiden und Rheumabeschwerden Linderung verschaffen. Giersch Giersch enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. So ist die Pflanze dem mineralstoffreichen Grünkohl weit überlegen und besitzt bis zu dreizehnmal mehr Mineralstoffe. Genauso ist der Vitamin-CGehalt viermal höher als in Zitronen. Superfoods Seite 138

139 Wegerich Möglichst schnell in der Sonne oder dem Schatten bei Grad Celsius trocknen. Bei langsamer Trocknung gibt es Verfärbungen und die Inhaltsstoffe werden unwirksam. Es kann das gesamte Kraut verwendet werden. Lindenblätter Junge, weiche Lindenblätter besitzen einen milden, leicht süßlichen Geschmack. Sie können roh gegessen oder auch zu einem Gemüse gekocht werden. Die lieblich duftenden Lindenblüten sind ebenso verwendbar. Gänseblümchen Sie sind reich an Vitamin C, Magnesium, Eisen und anderen Vitalstoffen und eignet sich hervorragend als Deko auf vielen Speisen. Superfoods Seite 139

140 Löwenzahn Die Blätter sind besonders reich an Vitamin C und Provitamin A. Jungen Blätter im Salat verwenden (Bitterstoffe), Blüten zu Sirup verarbeiten und aus den Wurzeln Kaffee herstellen. Brennnessel / Brennnesselsamen Wachsen im Frühjahr rasant und setzen sich schnell gegen andere lichtsuchende Pflanzen durch. Auch in milden Wintern findet man des Öfteren junge Triebe und kann sie für die Ernährung nutzen. Sie sind vollgepackt mit Vitaminen, Eisen und Eiweiss und ein wahrer Segen für die Gesundheit. Waldmeister Waldmeister ist häufig in Hausteemischungen oder gemischten Heiltees zu finden. Er wird in Teemischungen gegen Leberleiden, Gallenbeschwerden und bei Schlafproblemen verwendet. Superfoods Seite 140

141 Weisse Taubnessel Taubnesseln haben einen milden Champignongeschmack und eignen sich gut als Grundlage für Salate, Suppen oder Spinatgemüse. Ebenso sind ihre Blätter schmackhafte Basis für Hausteemischungen. - Weitere Wildgemüse: Bärlauch, Melde, Schafgarbe, Weisser Gänsefuss, Portulak... - Kräuter: Petersilie, Minze, Dill, Basilikum, Oregano... - Sprossen / möglichst nur das Grün: Alfalfa, Brokkoli, Sonnenblumenkerne... - Grüne Kulturgemüse: Spinat, Staudensellerieblätter, Mangold, Grünkohlblätter, Rucola, Freilandsalate... - Blätter von Karotten, Radieschen, Kohlrabi, Randen, Brokkoli, Blumenkohl... Grüne Smoothies Das Verhältnis zwischen Blattgrün und Früchten sollte 50:50 sein. Der Blattgrünanteil kann gesteigert werden, sollte aber nicht unter 50% fallen. Als Salat liegt das Grünzeug nahezu unzerkaut im Magen, wertvolle Nährstoffe und Vitalstoffe und Enzyme werden ungenutzt ausgeschieden. Der unlösliche Ballaststoff Cellulose liegt bei gründen Smoothies in feinst zerkleinerter Form vor, so dass er im Verdauungstrakt besonders wirksam sein kann. Vorteil der Smoothies: Grosse Mengen an grünem Blattgemüse wird genossen, optimal zerkleinert und schmeckt mit den Früchten vermixt hervorragend. Rezept: Spinat Smoothies 150 g Spinat 2 kleine oder 1 grosse Banane 150 ml frisch gepresster Mandarinen- oder Orangensaft 1 EL Mandel- oder Sesammus Geschmacksache: 1 Stück Ingwer Alle Zutaten mixen Superfoods Seite 141

142 Vorteile von Blattgemüse Der Mikronährstoffgehalt übertrifft denjenigen der üblichen Grundnahrungsmittel bei weitem. Die Spitzenreiter sind Wildpflanzen, Kräuter, Sprossen und die Blätter mancher Kulturgemüse. Blattgemüse sind ausserdem unschlagbar, was ihren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen betrifft. Die unlöslichen Ballaststoffe sehen unter dem Mikroskop aus wie winzige Schwämmchen. Wenn sie durch das Verdauungssystem gleiten, putzen sie, indem sie Giftstoffe aufsaugen und aus dem Körper transportieren. - Sie fördern zudem eine gründliche Darmentleerung - Sie stabilisieren den Blutzuckerspiegel und senken so das Diabetesrisiko - Sie stärken das Immunsystem - Sie beugen Gallensteinen und verschiedenen Krebsarten vor - Sie regeln den Cholesterinspiegel - Zudem machen Ballaststoffe satt und zügeln den Appetit Weiter ist die basische Wirkung von rohen grünem Blattgemüse hervorragend. Ein gutes und langfristig gesundes Säure-Basen-Verhältnis ist ohne grünes Blattgemüse kaum zu erreichen. Grüne Blattgemüse liefern u.a. die Rohstoffe zur Blutbildung. Chlorophyll spielt dabei eine herausragende Rolle. Chlorophyll ist fast identisch mit unserem roten Blutfarbstoff, dem Hämoglobin. Der einzige Unterschied: Hämoglobin weisst in seiner Mitte ein Eisen-Atom aus, Chlorophyll ein Magnesium-Atom. Weitere Vorteile: - Chlorophyll beugt Krebs vor - Chlorophyll bindet krebserregende Stoffe - Chlorophyll blockiert Enzyme, welche die Krebszellen für die Teilung benötigen - Chlorophyll gilt als starker Entgifter und Leberreiniger - Zudem lässt Chlorophyll Körper- und Mundgerüche schwinden - Chlorophyll sorgt für ein alkalisches Dünndarmmilieu, wobei sich die Darmschleimhaut optimal regenerieren kann - Chlorophyll hemmt das Wachstum pathogener Keime und ermöglicht den Aufbau bzw. Erhalt einer gesunden Darmflora. - Chlorophyll lindert Zahnfleischprobleme, verbessert das Sehvermögen, fördert die Wundheilung und wirkt gegen Entzündungen. Superfood Mandeln 60 Gramm täglich genügen, um höchst positive Wirkungen zu erreichen: - Sie schützen vor Diabetes: schon nach 4 Monaten kann die Insulinsensitivität der Zellen verbessert werden - Nach 4 Wochen kann eine cholesterinsenkende Wirkung beobachtet werden - Sie stärken die Knochen aufgrund ihres hohen Gehaltes an wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen - Sie liefern gesunde Fettsäuren und senken den Blutdruck - Mandeln haben eine prebiotische Wirkung: sie liefern jenen Darmbakterien Nahrung, die unser Immunsystem und damit unsere Gesundheit unterstützen. Superfoods Seite 142

143 Die gesunden Fette der Mandeln bestehen (wie auch Olivenöl) aus einfach ungesättigten Fettsäuren und zu einem geringeren Teil aus mehrfach ungesättigter Linolsäure. Trotz Fettgehalt können Mandeln beim Abnehmen helfen, wenn Mandeln anstelle von komplexen Kohlenhydraten gegessen werden. Sprossen Selber gekeimte Sprossen frischer geht es nicht. Sprossen haben einen sehr hohen Vitalstoffanteil: sie enthalten bioverfügbare Vitamine, Mineralien, Aminosäuren, Antioxidantien und eine Vielfalt an sekundären Pflanzenstoffen. In wenigen Tagen vervielfältigten sich Vitamine A, E, C und B-Komplex, sie sind voller lebendiger Enzyme, die unsere Verdauung unterstützen und den Stoffwechsel aktivieren. Empfehlenswerte Sprossen: Alfalfa, Amaranth, Bockshornkleesamen, Brokkolisamen, Dinkel, Erbsen, Gartenkresse, Gerste, Kamut, Kichererbsen, Kürbissamen, Linsen, Mungobohnen, Quinoa, Radieschen, Rettich, Roggen, Ruccola, Senf, Sesam und Sonnenblumenkerne. Brokkolisprossen sind berühmt für ihren Gehalt an Sulforaphan: ein sekundärer Pflanzenstoff mit starker antioxidativer Wirkung. Er eliminiert krebserregende freie Radikale, greift in den Zellteilungsprozess von Krebszellen ein wodurch diese reduziert werden können. Sprossenherstellung Gräser und Kresse in Keimschalen, ansonsten in Keimgläser. Diese werden mehrmals täglich mit Wasser gefüllt, abgegossen und umgekehrt gelagert. Sprossen-Einsatz Sprossensalat, Salatbeilage, Sprossensuppe, Zutat Smoothies, gedünstet als Gemüsebeilage, entsaftet und gemischt mit Gemüsesäften, mit Zwiebeln, Kräutern und Nüssen gemixt als Brotbelag, als Verzierung, mit Avocado und oder Nüssen vermischt als Menü. Rezept: Sprossenkäse Sprossen 1-2 Tage keimen (Kürbis oder Sonnenblumenkerne), mit etwas Wasser vermischt und gehackt oder gemixt. An einem warmen Ort 8 Stunden stehen lassen. Die Sprossenpaste beginnt zu fermentieren. Anschliessend mit Salz, Tamarai, Knoblauch und oder Kräutern würzen und geniessen. Rezept: Sprossencracker Sprossenpaste mit Leinsamen, Gewürzen, Kräutern, getrockneten Tomaten, Olivenstücken etc. vermischen oder mixen, auf einem Backpapier zu einem dünnen Teig ausstrichen und im Dörrgerät trocknen. Superfoods Seite 143

144 Algen und Algengruppen - Mikroalgen aus dem Süsswasser: Spirulina, Chlorella, Afa-Algen - Meeresalgen aus dem Ozean: Braun- und Rotalgen Meeresalgen Sie sind in getrockneter oder eingelegter Form erhältlich. Sie sind mineralstoffreich, ballaststoffreich, vitalstoffreich und reich an wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Sie enthalten sehr viel natürliches Jod. Kleine Mengen täglich decken bereits den Jodbedarf. Bei Schilddrüsenüberfunktion und Autoimmunerkrankungen der Schilddrüsen muss man vorsichtig mit dem Verzehr sein. Algen werden seit jeher in der TCM eingesetzt. Man sagt ihnen eine blutdrucksenkende, blutreinigende, magen- und darmschützende, antivirale, antibakterielle und antikanzerogene Wirkung nach. Unverdauliche Algenbestandteile können Schwermetalle und radioaktive Substanzen an sich binden, so dass sie über den Darm ausgeschieden werden können. Süsswasseralgen - Spirulina- und Afa-Algen gehören zu den Cyanobakterien und sind keine echten Algen. Aufgrund ihrer Farbe werden sie auch Blaualgen genannt. Spirulina- und Afa-Algen dienen eher als Nahrungsergänzung. - Chlorella-Algen sind echte Algen - sogenannte Grünalgen und enthalten einen Zellkern und Zellorganellen. Chlorella-Algen werden häuftig zur Entgiftung und Schwermetallausleitung verordnet. Mikroalgen enthalten alle Aminosäuren, die der Mensch nutzen kann: die essentiellen als auch die nicht-essentiellen. Da sie aber nur in kleinen Mengen gegessen werden, decken sie nicht den Eiweissbedarf. Sie enthalten auch viel Vitamin B12. Unklar ist aber, ob dieses für die Deckung des Bedarfes reicht z.b. für Veganer. Die besondere Kombination und Hochwertigkeit der Inhaltsstoffe der Afa-Alge soll sich ausgesprochen vorteilhaft auf die Funktion des Gehirns und auf die Konzentrationsfähigkeit auswirken. Weshalb die Afa-Alge gerne Menschen mit Konzentrationsschwäche oder Kindern mit ADHS empfohlen wird. Auch im Frühstadium Demenz kann von dieser Alge profitiert werden. Mikroalgen und ihre Hauptvorteile - Die Spirulina-Alge vitalisiert den Gesamtorganismus. - Die Afa-Alge ist der Spezialist für das Gehirn. - Die Chlorella-Alge unterstütz die Ausleitung von Giften und Schwermetallausleitung. Superfoods Seite 144

145 4.7 ERNÄHRUNG HEUTE Grundvoraussetzungen für eine perfekte Gesundheit Essen, was eine optimale Grundregulation und funktionierende Homöostase unterstützt: - Ideale Versorgung mit Kohlenhydraten, Fetten, Proteinen, Vitaminen, Antioxidantien, Mineralstoffen etc. sowie ausreichend Schlaf, Bewegung, frische Luft, Schlaf, Sonnenlicht, Wasser, Entspannung etc. - Zu vermeiden: Tabak, Alkohol, Medikamente, Drogen, Quecksilber in Zahnfüllungen, Masslosigkeiten. Lebensmittel (Leben) und Nahrungsmittel (Essbar) Lebensmittel sind pure Lebensvermittler und Produkte, die nahezu unverarbeitet sind: Früchte, Gemüse, Salate, Saaten, Rohmilchprodukte, rohe Eier. Nahrungsmittel haben ihre Lebensenergie durch industrielle Ver- und Bearbeitung verloren. Was dem Körper schadet - Lebensmittel aus konventionellem Anbau: Sie können Schadstoffrückstände aus Bioziden enthalten (chemische Pflanzenschutzmittel) oder mit Stoffen belastet sein wie z.b. Nitrat, oder sie können gentechnisch verändert sein, tierische Lebensmittel können Antibiotika- und andere Medikamentenrückstände enthalten, moderne Lebensmittel sind oft arm an Bitterstoffen. - Industriell verarbeitete Nahrungsmittel: Sie enthalten meist zahlreiche Lebensmittelzusatzstoffe, Emulgatoren, Geschmacksverstärker (Glutamat), Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Süssstoffe, Bindemittel, Transfette, Zitronensäure etc. - Zucker - Kochsalz - Milch und Milchprodukte Chemikalien in der Landwirtschaft Beizmittel Imidacloprid: Saatgut, das vorbehandelt ist, in FR seit 1999 für Sonnenblumensaat und seit 2004 für Mais verboten, in DE seit 2008 für ausgewählte Pflanzen verboten. - Herbizide: gegen Unkraut blockiert die Zellatmung und führt zu DNA-Schäden - Insektizide: gegen Insektenfrass - Fungizide: gegen Pilzinfektionen Verbotene Biozide Z.B. DDT, PCB und Lindan sind in Europa längst verboten. In Drittweltländern werden sie nach wie vor versprüht und gefährden die Gesundheit der dortigen Landarbeiter, deren Trinkwasserversorgung, Ökosysteme und die Gesundheit der europäischen Verbraucher. Ernährung heute Seite 145

146 Grenzwerte für Spritzmittel In der EU und Schweiz gibt es hohe Sicherheitsstandards. Dennoch sind 80% aller europäischen Früchte und Gemüse chemikalienbelastet. 12% sind sogar über den Grenzwerten. Bio-Lebensmittel sind zu 87% unbelastet. Kunstdünger und Auswirkungen Kunstdünger bestehen aus Mineralstoffen, die in chemischen Verfahren so aufbereitet wurden, dass sie von der Pflanze leicht aufgenommen werden können. Anstelle von Gründüngung (Aussaat von speziellen Pflanzen vor oder zwischen den Hauptkulturen) und Mischkulturen wird Kunstdünger als Ersatz angewendet. Zudem hat die Vielfalt an Gemüsen abgenommen, da sich die Landwirtschaft auf Pflanzen konzentriert, die besonders gut mit Kunstdünger gedeihen. Kunstgedüngte Gemüse und Salate sind in der Regel arm an Magnesium, was die Magnesiumversorgung des Menschen immer schwieriger macht. Nitrat Nitrat besteht aus Stickstoff und Sauerstoff. Pflanzen benötigen Stickstoff um daraus ihr Eiweiss aufzubauen. Nitrat dient somit als wichtiger Pflanzennährstoff. Nitrat befindet sich in jedem Boden in ungedüngtem Boden jedoch sehr wenig, daher haben viele Pflanzen die Eigenschaft, Nitrat regelrecht aus dem Boden zu ziehen. Wachsen die nitratziehenden Pflanzen auf einem mit Kunstdünger gedüngten Boden, enthalten sie für den Verbraucher eine ungesunde Menge an Nitrat. Erntezeit und Nitrat Auch die Erntezeit beeinflusst die Nitratmenge im Gemüse. Unter dem Sonnenlicht wandelt die Pflanze Nitrat in Eiweiss um, so dass Salate und Gemüse, die am Nachmittag geerntet werden, weniger Nitrat enthalten. Auch Sommergemüse sind weniger belastet als Wintergemüse. Treibhausgemüse wiederum ist mehr belastet als Freilandgemüse. Das Optimum wäre saisonales Bio-Gemüse, das im Freiland wuchs und am Nachmittag geerntet wurde. Nitrat und die Gesundheit Nitrat selber ist völlig ungiftig, hemmt aber die Jodaufnahme, was wiederum zu Schilddrüsenproblemen führen kann. Nitrat kann ausserdem zu den gesundheitsbedenklichen Stoffen Nitrit und Nitrosamine umgewandelt werden. Nitrit Nitrit ist für Säuglinge unter sechs Monaten gesundheitsschädigend. Nitrit blockiert das Hämoglobin und verhindert dadurch die Sauerstoffversorgung der Zellen. Das Baby kann bei einer Nitratüberdosis in Erstickungsgefahr geraten. Man spricht von Blausucht, da sich Haut und Lippen blau färben. Aus diesem Grund muss Wasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung oder Säuglingstee extrem nitratarm sein. Am besten erhalten sie ausschliesslich Muttermilch. Ab etwa 6 Ernährung heute Seite 146

147 Monaten werden körpereigene Schutzsysteme ausgebildet, welche die Hämoglobinblockierung durch das Nitrit wieder rückgängig machen können. Nitrosamine Ist der Körper stark übersäuert und die Funktionen des Verdauungssystems eingeschränkt fehlende Magensäure, gestörte Darmflora können die Nitritmengen problematisch werden, weil daraus Nitrosamine entstehen können. Nitrosamine gelten als krebserregend. Vitamin C kann die Umwandlung von Nitrit in Nitrosamine verhindern. Allenfalls hat die Natur umsichtig vorgesorgt, dass Gemüse und Früchte reichlich Vitamin C enthalten. Wurstwaren enthalten aber auch Nitrosamine und kein Vitamin C. So können wir uns schützen Konsequenter Kauf von saisonalen Bio-Lebensmitteln aus der Region: Demeter, Bioland, Bio Suisse etc. Bio-Produkte nach EG-Öko-Verordnung bestehen oft aus sehr grosszügigen Richtlinien und haben darum 2. Priorität. Ernährung heute Seite 147

148 4.8 INDUSTRIENAHRUNG Definition von Industrienahrung Dazu gehören alle Nahrungsmittel, die industriell verarbeitet wurden wie z.b. Frühstückscerealien, Instantsuppen, Instantsaucen, Süssigkeiten, Eiscrème, Schokolade, Sahne aus der Dose, Fertigdesserts, Fruchtjogurt, Fertigpizza, Fertigdressings, Instantkartoffelprodukte etc. Aber auch Käse, Brot und Wurst gehören dazu, insbesondere wenn sie aus konventioneller Erzeugung stammen. Minderwertige Rohstoffe Für industriell verarbeitete (Fertig-)Nahrungsmittel können minderwertige Rohstoffe eingesetzt werden. Minderwertig heisst: arm an Mikronährstoffen, enthalten Chemikalien aus der Landwirtschaft oder aus der Herstellung, enthalten neu entstehende Substanzen aus der Herstellung. Mit Lebensmittelzusatzstoffen können dann Geschmack, Optik, Konsistenz und Haltbarkeit individuell beeinflusst werden. Wenige Vitalstoffe Billige Rohstoffe sind häufig überlagert. Solche Zutaten sind äusserst arm an Vitalstoffen. Bei der monatelangen Haltbarkeit mindert sich der Vitalstoffgehalt abermals. Synthetische Vitamine und isolierte Mineralstoffe Oft fügen Hersteller ihren Fertigprodukten Vitamine oder auch Mineralstoffe bei u.a. um den Verkauf zu fördern. Mikronährstoffe sind aber nur optimal nützlich, wenn sie im natürlichen Lebensmittel vorkommen und in der richtigen Kombination verzehrt werden. Möglich ist auch eine Überdosierung der künstlich beigefügten Mineralstoffe. Unklar ist auch, wie der Körper mit so vielen synthetischen Stoffen auf die Dauer umgehen kann. Fertigprodukte, Light-Produkte und Fett Fertigprodukte enthalten in der Regel viel Fett. Leider werden bevorzugt billige, stark erhitzte oder gehärtete Fette verwendet, die wiederum Transfettsäuren enthalten können. Light-Produkte sind stark fettreduziert, enthalten stattdessen viel mehr Zucker, Süssstoffe, Geschmacksverstärker und Aromen, damit sie noch geniessbar sind. Zuviel Zucker Zucker sorgt hinsichtlich des Geschmackes für sichere Absatzzahlen und steckt oft in Gerichten, wo man ihn überhaupt nicht vermutet: Ketchup, Frühstückscerealien, Fertigdressings, Dipsaucen, Säfte, Fertigsmoothies, Fertigtees, Softdrinks, Wurst, Brot, Chips, Brotaufstriche, Senf, Bouillon, Milchprodukte und in den meisten Fertiggerichten auch wenn deren Geschmacksrichtung gar nicht süss ist. Industrienahrung Seite 148

149 Künstliche Süssstoffe und Zuckeraustauschstoffe Süssstoffe haben bereits in winzigen Mengen eine enorme Süsskraft und nahezu keine Kalorien. Zuckeraustauschstoffe sind sogenannte Zuckeralkohole, die etwa in derselben Menge wie Zucker eingesetzt werden und halb so viel Kalorien wie Zucker haben. Zu den Süssstoffen gehören Aspartam, Saccharin, Acesulfam, Cyclamat etc. Diese Stoffe gelten als krebserregend. Warum kann Aspartam derart gefährlich sein - Wird Aspartam in wasserarmen Nahrungsmitteln auf mehr als 120 C erhitzt (z.b. Kuchen), entsteht Acrylamid, das krebserregend und fruchtbarkeitsgefährdend ist. - Bei der Verstoffwechselung von Aspartam in kalten Speisen entstehen die zwei Aminosäuren Asparaginsäure und Phenylalanin sowie der Alkohol Methanol. Asparaginsäure ist an der Signalübertragung zwischen Nervenzellen und Gehirn beteiligt. Sinkt oder steigt die Konzentration, dann kann dies gravierende Folgen haben: Depressionen, Epilepsie, Angstzustände, Übererregbarkeit, Morbus Parkinson etc. Methanol wird zu Formaldehyd, einem krebserregenden Stoff abgebaut. Allerdings sind die Formaldehyd-Mengen sehr gering. - Weitere mögliche Nebenwirkungen von Aspartam: Kopfschmerzen, Auslöser von Allergien und Epi-Anfällen, Stoffwechsel und Verdauung verlangsamen, MS, Sehstörungen, Leukämie, Hirntumore, Lymphdrüsenkrebs etc. - Fakt ist, dass niemand konkret weiss, wie problematisch Aspartam wirklich ist. Zuckeraustauschstoffe Dazu gehören: Sorbit, Xylit, Mannit, Erythrit etc. Das Problem ist, dass sie ab einer bestimmten Menge zu Blähungen und Durchfall und Völlegefühlen führen können. Der Dünndarm kann nur eine begrenzte Menge an Zuckeraustauschstoffen resorbieren, so dass ein Teil in den Dickdarm gelangt. Dort werden sie von Darmbakterien verstoffwechselt, wobei neben Fettsäuren auch blähende Gase entstehen oder allenfalls brennen sie im Analbereich. Xylit ist der einzige Zuckeraustauschstoff, an den sich der Organismus gewöhnen kann, da der Organismus Xylit bereits kennt. Xylit wird insulinunabhängig verstoffwechselt, der Blutzuckerspiegel steigt nur geringfügig an, zudem hat Xylit eine karieshemmende Wirkung. Gute Alternative für eine Zuckerentwöhnung. Früher wurde Xylit aus Birkenholz hergestellt, heute oft aus Mais. Hier ist beim Kauf zu beachten, dass es sich beim Rohstoff nicht um Genmais handelt. Erythrit ist kalorienfrei und wird resorbiert und unverändert über die Nieren ausgeschieden. Erythrit soll nicht zu den üblichen Verdauungsbeschwerden führen und kann meist auch bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten verwendet werden. Steviapflanze Offiziell wird Steviosid auch dazu gezählt, wird aber aus der Steviapflanze gewonnen. Neben dem isoliert gewonnenen Süssstoff aus der Pflanze gibt es auch das Pulver aus gemahlener Steviapflanze. In diesem Pulver sind alle Stoffe der Steviapflanze enthalten und das Steviosid liegt im natürlichen Industrienahrung Seite 149

150 Verbund vor. Das Problem ist lediglich der Einsatz. Zucker kann nicht einfach damit ersetzt werden: die Masse fehlt, die grüne Farbe und der Nachgeschmack eignet sich nicht für jedes Rezept. Künstliche Süssstoffe, Zuckeraustauschstoffe und Übergewicht Weder Zuckeraustauschstoffe noch Süssstoffe werden Insulinabhängig verstoffwechselt. Wenn also Zuckeraustauschstoff oder Süssstoffe gegessen werden, gibt die Bauchspeicheldrüse kein Insulin ins Blut ab und der Blutzuckerspiegel steigt nicht. Dennoch bleiben übergewichtige Menschen bei ihrem Gewicht, wenn sie sonst nichts ändern. Das liegt daran, dass Süssstoffe die Verdauung verlangsamen und den Stoffwechsel drosseln können und Süssstoffverbraucher mit immer weniger Kalorien immer dicker werden. Gleichzeitig werden grössere Mengen süsse Speisen nötig, um den Appetit zu stillen. Ein gedrosselter Stoffwechsel führt ausserdem dazu, dass verstärkt Fett in die Bauchhöhle einlagert. Neben Übergewicht ist dies ein Risikofaktor für Insulinresistenz und Diabetes. Konservierungsmittel und Antioxidationsmittel Konservierungsmittel können das Blut negativ beeinflussen, so dass es keinen Sauerstoff mehr transportieren kann, was zu einem Sauerstoffmangel in den Zellen führt. Andere Konservierungsstoffe können speziell bei Kindern Verhaltensstörungen wie Hyperaktivität, Konzentrationsstörungen, (= ADHS) Lernschwächen und Schlafstörungen herbeiführen oder verstärken. Wieder andere können Allergien auslösen. Sulfite in Fertiggerichten können allerlei Unwohlsein herbeiführen und das Milieu im Darm so verändern, dass sich pathogene (krankheitserregende) Bakterien ansiedeln können. Ein Hinweis auf einer Verpackung «Ohne Konservierungsstoffe» kann nicht selten bedeuten, dass stattdessen Antioxidationsmittel enthalten sind, die keineswegs harmloser sind. Farbstoffe Leider können einige sehr häufig verwendete Farbstoffe Allergien wie z.b. Hautekzeme auslösen. Sie schwächen die Abwehrkräfte und gelten als krebserregend. Asthmatiker können Anfälle erleiden, Bei Kindern können sich Neurodermitis und Aufmerksamkeitsdefizite (ADHS) verschlimmern. Geschmacksverstärker (Glutamat) Glutamat ist das Salz der Aminosäure Glutaminsäure. Glutaminsäure ist natürlicherweise in vielen Lebensmitteln enthalten. Besonders hohe Gehalte weisen jedoch Produkte auf, die auf irgendeine Weise verarbeitet wurden, wie lang gereifter Käse, Tomatenmark, Räucherlachs, Magerquark. Aber auch Karotten, Spinat, Eier und Zwiebeln enthalten Glutaminsäure bzw. Glutamat. In frischen Lebensmitteln ist aber ein Bruchteil von der Menge enthalten, die in einer Tüte Fertigsuppe zu finden ist. Glutamat als Lebensmittelzusatzstoff - Glutamat blockiert die Sättigungsregulation entweder, weil das Gehirn ausser Gefecht gesetzt wird oder weil das Essen «süchtig» macht. Industrienahrung Seite 150

151 - Glutamat und Zitronensäure machen die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger und so gelangen Schwermetalle einfacher in das Gehirn. Schwermetallhaltige Zähne und regelmässige Nahrung mit Glutamat oder Zitronensäure führt zu einer schleichenden Vergiftung des Gehirns. - Chinarestaurant-Syndrom: Chinarestaurants geben oft reichlich Glutamat ins Essen, was Übelkeit und Erbrechen auslösen kann. - Migränepatienten reagieren ebenfalls oft empfindlich auf Glutamat. - Diabetiker haben eine andere Aminosäuren Zusammensetzung im Blut als Nicht-Diabetiker. Die Aminosäure Glutaminsäure bzw. deren Salz, das Glutamat, ist besonders reichlich vertreten. Da Glutamat die Insulinausschüttung anregt stellt sich die Frage, ob der hohe Glutamat-Spiegel die Entstehung von Diabetes begünstigt oder ob eine hoher Blutzucker-Spiegel zu einem erhöhten Glutamat-Spiegel im Blut führt. Glutamat auf dem Zutaten-Etikett Viele Hersteller wollen den Begriff Glutamat auf den Produktetiketten vermeiden. Liegt das Glutamat nicht in isolierter Form, sondern als Verbund mit anderen Substanzen vor, muss Glutamat nicht deklariert werden. Weitere Bezeichnungen dafür sind: - E 620 bis E Glutaminsäure - Natriumglutamat, Kaliumglutamat, Calciumglutamat, Magnesiumglutamat - Alle Begriffe mit Würze - Hefeextrakt - Nährhefe - Proteinisolate - Weizenprotein - Milchprotein - Hydrolisiertes Protein - Gekörnte Brühe - Möglich beim Begriff Aroma Unterschied zwischen Glutamat und Hefeextrakt - Nährhefe besteht aus abgetöteten Hefepilzen und wird meist als Basiszutat für vegetarische Brotaufstriche verwendet. Sie ist reich an Glutamat. - Hefeextrakt und Würze ist ein Konzentrat aus diesen Hefepilzen. - Mononatriumglutamat ist das chemisch absolut reine Glutamat, es wird durch bakterielle Fermentation gewonnen, bei der gentechnisch veränderte Bakterien zum Einsatz kommen. Aromen Es gibt tausende von Aromen. Hergestellt werden sie von Mikroorganismen, in der Hauptsache von Schimmelpilzen. Viele davon sind gentechnisch manipuliert. Zitronensäure Zitronensäure wird von Schimmelpilzen produziert. Sie konserviert, stabilisiert und verleiht fruchtigen Geschmack. Zitronensäure kann den Zahnschmelz angreifen, Metalle wie Blei und Industrienahrung Seite 151

152 Aluminium durch die Darmwand ins Blut schleusen, die Blut-Hirn-Schranke überwinden und dabei die Schwermetalle gleich mit sich nehmen, was zu Lern-, Gedächtnisstörungen führen kann. Auch Alzheimer und Parkinson werden immer häufiger damit in Zusammenhang gebracht. Auch Nierenund Leberschäden sind möglich. Phosphate Phosphorsäure E 338 ist in grossen Mengen in Softdrinks insbesondere in Cola enthalten und kann zu extremen Zahnschäden führen. Auch kann sie die Calcium-Aufnahme behindern und langfristig die Knochen schwächen und deren Entkalkung fördern. Phosphate (E E 343) sind in Saucen, Desserts, Brot, Kuchen, Käse, Rahm, Cerealien, Suppen, Shakes, Fischprodukte etc. enthalten. Sie gelten als unbedenklich. Aus naturheilkundlichen Kreisen wird darauf hingewiesen, dass Phosphate in Fertignahrung ADHS-Symptome verstärken können. Ob das Problem in den Phosphaten liegt oder an anderen Lebensmittelzusatzstoffen oder an einem Vitalstoffmangel, weiss man nicht. Ganz offensichtlich ist jedoch, dass sich die ADHS-Symptome sehr häufig lindern lassen, wenn die betroffenen Kinder keine Fertignahrung und keine Fertiggetränke mehr erhalten, sondern frisch zubereitete Mahlzeiten und vitalstoffreiche Lebensmittel. Technische Hilfsstoffe und Enzyme Sie werden für Schaumverhütung, Reaktionsbeschleunigung, als Klärmittel etc. eingesetzt. Gesetzlich ist es so geregelt, dass alles bei der Verarbeitung von Lebensmitteln verwendet werden darf, was ausreichend wieder entfernt wird. Enzyme können auch nur deaktiviert werden. Enzyme gelten in der Lebensmittelproduktion als unbedenklich. Sie stammen jedoch in den meisten Fällen aus gentechnisch manipulierten Organismen. Mikrowelle - Fertiggerichte werden üblicherweise in der Mikrowelle erhitzt. Manche kochen damit ganze Menüs. - In der Mikrowelle werden nachweislich mehr Antioxidantien zerstört als bei jeder anderen Zubereitungsmethode. - Fette werden stärker geschädigt als durch die Erhitzung auf einem normalen Kochherd. - In der Mikrowelle bilden sich mehr Acrylamid (krebserregend), zumindest bei der Zubereitung von Kartoffelgerichten. - Chemikalien aus der mikrowellengeeigneten Verpackung können in das Nahrungsmittel übergehen. Giftige Verpackungen - Vakuum-Verpackungen begünstigen in ihrem Inneren das Wachstum des gefährlichen Botulismus-Erregers. Er kann Sehstörungen bis hin zu Hirnschäden auslösen. - In Verpackungen mit Kohlendioxid für Backwaren, Sandwiches, Fertigsalate etc. wachsen bakterielle Erreger besonders gut und sondern Gifte ab. - Verpackungen können selber giftige Chemikalien oder Mineralöle aus giftigen Farben in die enthaltenen Nahrungsmittel abgeben. Industrienahrung Seite 152

153 Gesundheitliche Auswirkungen und Forschung In Fertigprodukten findet sich noch vieles mehr: Geliermittel, Verdickungsmittel, Feuchthaltemittel, Emulgatoren, Backtriebmittel, Komplexbildner, Farbstabilisatoren, Mehlbehandlungsmittel, Schaumverhüter, Schmelzsalze, Füllstoffe, Trennmittel, Überzugsmittel etc. Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit werden in der Regel nur im Rohzustand und isoliert geprüft. Wechselwirkungen untereinander werden nicht getestet. Auch werden diese Zusatzstoffe in der Regel nicht roh konsumiert. Auswirkungen auf den menschlichen Organismus sind somit weitgehend unbekannt. Ernährung, IQ und Depressionen In einer Studie wurde festgestellt, dass Ernährung mit reichlich Fertigprodukten den IQ von Kindern senken kann, während Frischkost und Vitalstoffe zu deutlich intelligenteren Kindern führt. Eine weitere Studie berichtet darüber, dass Erwachsenen, die deutlich mehr Fertigprodukte als der Durchschnitt konsumieren, erheblich gefährdeter seien, an Depressionen zu erkranken als Menschen, die viel Obst und Gemüse essen. Industrienahrung Seite 153

154 4.9 SALZ Wasser und Salz Der Mensch besteht aus 60-70% salzigem Wasser. Es fliesst als Blutplasma durch die Adern, umgibt als extrazelluläre Flüssigkeit alle Zellen und füllt als intrazelluläre Flüssigkeit jede einzelne Zelle. Das salzige Wasser entspricht einer 1%-igen Salzlösung. Zusammensetzung des Körperwassers Die Salzlösung besteht hauptsächlich aus Natrium und Chlorid, aber auch in geringen Mengen aus Kalium, Calcium, Magnesium und vielen anderen Spurenelementen. Diese Mineralien liegen im Körperwasser gelöst vor, in Form von Ionen, elektrisch geladenen Teilchen. - Im Extrazellulärraum befinden sich vor allem Natriumionen, Chloridionen, Calciumionen und wenige Kaliumionen. - Im Intrazellulärraum befinden sich stattdessen viele Kaliumionen, dafür nur wenige Natriumionen, Chloridionen und wenige Calciumionen. Aufgaben der Ionen Die unterschiedliche Ionenverteilung ist u.a. für die Reizweiterleitung verantwortlich. Würde ein Natrium- und Chloridmangel vorliegen, könnten weder die Nervenzellen noch die Muskelzellen arbeiten, wir würden weder sehen noch etwas spüren und könnten keine Gedanken fassen. Auch der osmotische Druck basiert auf der Ionenverteilung. Der osmotische Druck ist in unserem Körper die Voraussetzung für den Wasser- und Stofftransport. Ohne Natrium- und Chloridionen gäbe es weder einen Wasser- noch einen Mineralstoffhaushalt und auch keinen Stoffwechsel. Natrium als basischer Mineralstoff reguliert den Säure-Basen-Haushalt und die Chloridionen werden zur Herstellung der Magensäure benötigt. Die Chlorid- und Natriumkonzentration ändert stets parallel zueinander. Beide Elemente liegen im Salz eng miteinander verknüpft und agieren im Körper gemeinschaftlich. Salzarten Salz muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Es gibt die drei Salzarten: - Meersalz, Fleur de Sel als besondere Unterart - Steinsalz, Kristallsalz als besondere Unterart - Kochsalz ein raffiniertes Steinsalz auch Tafelsalz, Markensalz, Speisesalz Meersalz Stammt aus den heutigen Meeren. Ein naturbelassenes Salz wird mit Sole gewaschen, in der Sonne getrocknet, gemahlen und verpackt. Salz Seite 154

155 Fleur de Sel Blume des Salzes das kostbarste und teuerste Meersalz. Es wird ausschliesslich in reiner Handarbeit gewonnen. In kleinen natürlichen Salzbecken in Felsen an der Küste lassen Sonne und Wind das Wasser verdunsten. Übrig bleibt das Salz. An der Oberfläche entstehen feine Salzblumen. Diese werden abgeschöpft und getrocknet. Fleur de Sel hat einen relativ hohen Anteil an Magnesium und Calcium und erhält dadurch einen besonderen Geschmack. Es sollte nur für rohe Speisen oder zum Nachsalzen bei Tisch benutzt werden. Steinsalz Steinsalz stammt aus dem Urmeer, das austrocknete und durch Erdverschiebungen in Tiefen bis zu 500 Meter in Salzbergwerken gefördert wird. Steinsalz ist viele Millionen Jahre alt und ist frei von Umweltschadstoffen und hat in naturbelassener Qualität eine gräuliche Färbung. Hochwertiges Steinsalz wird auch in Sole gewaschen, getrocknet und verpackt. Kristallsalz In Pakistan, das zu den Ausläufern des Himalaya-Gebirges gehört, bestehen ganze Berge aus Kristallsalz. In kleinen Privatminen wird das Kristallsalz tradionell per Hand abgebaut aussortiert, gewaschen und sonnengetrocknet. Himalaya-Salz oder Hunza-Kristallsalz Weitere Begriffe für Kristallsalz. Kochsalz Auch Speisesalz, Tafelsalz, Markensalz oder Salz. Meistens handelt es sich um industriell verarbeitetes also raffiniertes Salz. Das Ergebnis ist rlich. Während der Raffination werden alle Verunreinigungen entfernt. Dazu gehören auch alle Mineralstoffe. 1% sind Zusatzstoffe. Fertiggerichte aller Art enthalten Kochsalz. Zusatzstoffe im Kochsalz - Antikumpmittel/Rieselhilfen: Magneisumcarbonat, Calciumcarbonat, Aluminiumhydroxid (Alzheimer?), Kaliumhexacyanidoferrat (enthält Blausäure) - Isolierte Spurenelemente/synthetische Vitamine (Fluorid, Jod, Folsäure) - Nitritpökelsalz in Wurstwaren, Fleischprodukten und Käse besteht zu 99.5% aus Natriumchlorid und 0.5% aus einer Nitritverbindung. Warum brauchen wir Salz In der Urzeit assen Menschen Wildpflanzen, Insekten, Eier, blutiges Fleisch und Innereien. Bei dieser 100% natürlichen Ernährung war kein zusätzliches Salz notwendig. Die heutigen Lebensmittel sind arm an natürlichem Natriumchlorid. Wir sind also auf die Salzzufuhr von aussen angewiesen. Salz Seite 155

156 Salzbedarf Offiziell gilt ein täglicher Salzbedarf von 3 bis 5 Gramm für einen durchschnittlich aktiven Menschen. Körperliche Belastungen, warme Klimazonen, Ausdauersportarten etc. erhöhten den Bedarf. Berechnung Salzgehalt Natriumgehalt x 2,5 = Kochsalzgehalt Neben vielen Fertigprodukten kann auch Mineralwasser Natriumchlorid enthalten. Salz kann tödlich sein Ab einer Menge von 0,5-1 Gramm pro Kilo Körpergewicht auf einmal eingenommen. Folgen von Salzüberschuss - Dehydrierung, Wassereinlagerungen, Überlastung der Nieren - Bluthochdruck (auch viele andere Gründe möglich bzw. beteiligt) - Osteoporose: ein zu viel an Salz wird mit Wasser und vielen anderen Mineralstoffen - u.a. Calcium ausgeschieden - Krebs: Zusatzstoffe im Kochsalz können die Bildung von krebserregenden Nitrosaminen verstärken, ein Übermass kann Mitursache von Magenkrebs sein Salzalternativen - Kräutermischungen - Frische Kräuter - Algen, Algenflocken, getrocknete Algen Achtung Jodgehalt von Meeresalgen bei vorhandener Schilddrüsenentzündungen - Queller eine Pflanze, die in etlichen Küstengebieten wächst (> s. Bild) Sole-Lösung Salz löst sich in Wasser bis zu einem bestimmten Sättigungsgrad auf, dieser liegt bei 26%. In einer 26%-igen Salzlösung verändern sich die beiden Elemente Wasser und Salz. Die positiven Ionen des Salzes werden von den negativen Polen der Wassermoleküle umgeben und andersherum. Die negativen Ionen des Salzes ziehen die positiven Teile der Wassermoleküle an. Auf diese Wiese Salz Seite 156

157 entsteht etwas ganz Neues mit neuen Strukturen und Eigenschaften und beachtlichen Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Sole und Wirkung Sole soll eine stark regulierende Wirkung auf den Organismus haben. Auf Bluthochdruck wirkt die Sole blutdrucksenkend bei niedrigem Blutdruck blutdruckaktivierend. Sole reduziert einen Überschuss an Energie und füllt fehlende Energie auf. Anleitung: Sole-Trinkkur Stein- oder Kristallsalz in Form von Salzbrocken und hochwertiges Quellwasser in ein verschliessbares Gefäss geben. Nach einer Stunde ist die Salzlösung gesättigt. Salz und Wasser regelmässig nachfüllen. Da konzentrierte Salzlösung stark antibakterielle Eigenschaften hat, kann das Wasser nie verderben. Jeden Morgen einen ganzen Teelöffel Sole in ein grosses Glas Wasser geben und eine halbe Stunde vor dem Frühstück trinken. Über den Tag verteilt 2 Liter stilles Wasser trinken. Weitere Anwendungen für Sole - Augenbäder bei Augenproblemen - Nasenspülungen bei Erkältungen und Nasennebenhöhlenproblemen - Umschläge bei Gelenkproblemen - Masken oder Auflagen aus einer Mischung von Bentonit und Sole - Sitzbäder bei Blasenproblemen - Vollbäder zur Entspannung - Etc. Solelösung kann auch zum Würzen von Speisen verwendet werden. Salz Seite 157

158 5 INOLERANZEN, ALLERGIEN, TOXINE ZUCKER, SACCHAROSE, HAUSHALTSZUCKER Definition und Wirkungen Zucker - Energiegewinnung in den Zellen - Bauchspeicheldrüse schüttet das Hormon Insulin aus, sobald Glucose im Blut vorhanden ist - Glucose wird in Form von Glykogen gespeichert - Das Hormon Glucagon wandelt die Glykogenvorräte wieder in Glucose um - Fructose ist in den Früchten beeinflusst nicht die Insulinausschüttung; in konzentrierter Form (z.b. als Fruchtzucker) wird der grösste Teil jedoch in der Leber zu Fett umgewandelt - Ein überbelasteter Blutzuckerspiegel führt früher oder später zu Diabetes Typ 2 bzw. zu einer Ermüdung der Zellen, Glucose aufzunehmen - Ein hoher Blutzuckerspiegel schädigt die Blutgefässe und kann zu vielen Folgeschäden führen - Zucker schädigt die Zähne - Zucker in Kombination mit Getreideprodukt führt zu Gärprozessen und stört die Verdauung - Zucker stört die Darmflora, eine gestörte Darmflora beeinträchtigt das Immunsystem und kann zu einem Leaky-Gut-Syndrom führen - Zucker nährt Bakterien und Pilze Zucker und Vitamine Zucker besteht aus 100% verwertbaren Kohlenhydraten, 0 Ballaststoffen und vernachlässigbaren je zwei Milligramm Calcium und Magnesium. Bei der Verdauung werden jedoch Mineral- und Vitalstoffe benötigt, ganz besonders die B-Vitamine. Vollwertige Lebensmittel, die reich an Kohlenhydraten sind, enthalten auch reichlich B-Vitamine. Das heisst, bei der Zuckerverdauung muss dem Körper die nötigen Mineral- und Vitalstoffe B-Vitamine, Magnesium, Zink, Mangan, Chrom entzogen werden. Darum gilt Zucker als Vitaminräuber. Folgen von Vitamin-B-Mangel und/oder Blutzuckerschwankungen infolge hohen Zuckerkonsums Konzentrationsstörungen, Nervenschwäche, Gereiztheit, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, innere Unruhe (ADHS-Symptomen) Hyperinsulismus Bei einem Hyperinsulismus ist der Insulinspiegel immer hoch, auf Grund übermässigem Konsums kohlenhydratreicher Nahrung. In der Folge entwickelt sich eine Insulinresistenz der Zellen und der Zucker gelangt nicht mehr in die Zellen. Die Zellen signalisieren ständig Hunger, da der Zucker die Zellen nicht erreicht und so trifft kein Sättigungsgefühl mehr ein. Zucker, Saccharose, Haushaltszucker Seite 158

159 Gründe für Heisshunger aus Zucker - Schwankungen Blutzuckerspiegel: Isolierte und viel zu hohe Zuckermengen führen zu einer viel zu hohen Ausschüttung von Insulin (Hyperinsulismus). Grosse Insulinmengen befördern zu viel Glucose in die Zellen es kommt zu einer Unterzuckerung. Symptome sind Herzklopfen, Zittern, schneller Puls, Kopfschmerzen, übermässiges Schwitzen aber auch Nervosität, Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen. Eine Unterzuckerung verlangt wiederum nach Süssem der Kreislauf beginnt von Neuem. Hyperinsulismus kann im Laufe der Zeit zu einer Insulinresistenz und somit zu Diabetes Typ 2 führen. - Seelische Gründe: Essen insbesondere Süsses kann zur eigenen Beruhigung oder zur Selbstbelohnung eingesetzt werden. Oft handelt es sich dabei um Menschen, die bereits im Kindesalter mit Essen belohnt wurden. - Darmpilzbefall (meist Candida albicans): Normalerweise werden Darmpilze von den nützlichen Darmbakterien im Schach gehalten. Werden sie mit Zucker übermässig genährt, vermehren sie sich explosionsartig. Isst der betroffene Mensch nicht so viele Kohlenhydrate, wie die Pilze brauchen, übertragen sie ihren Heisshunger auf den Wirt, so dass dieser einen Heisshunger auf Zuckerhaltiges entwickelt und Unmengen verdrücken «muss». - Zuckersucht: Eine Zuckersucht macht sich dadurch bemerkbar, dass man seinen Zuckerverkehr nicht mehr unter Kontrolle hat. Man verlernt das Rationieren und isst ganze Pralinenschachteln, isst heimlich und dies alles gefolgt von einem schlechten Gewissen und der Betroffene ist nicht mehr Wohl in seiner Haut. Ein deutliches Zeichen sind auch die Entzugserscheinungen, wenn das Süsse ein paar Stunden gefehlt hat: Schlechte Laune, Aggressivität. Bekommt man keinen Zucker, ist Ersatz gefragt wie mehr rauchen, oder ein Gläschen Wein mehr trinken. Nach Rückfällen ist die Lust nach Süssem oft noch stärker. Zuckersucht entsteht im Gehirn Damit eine Sucht entstehen kann, braucht es einen Stoff, der süchtig macht (Nikotin, Alkohol, Zucker) und gleichzeitig ein suchtanfälliges Gehirn. Bei einer Sucht ist das Gleichgewicht zwischen den Botenstoffen Serotonin und Dopamin gestört. Ein süchtiges Verhalten entsteht, wenn der Serotoninspiegel zu niedrig und der Dopaminspiegel zu hoch ist oder wenn beide Werte zu niedrig sind. Dopamin wird ausgeschüttet, wenn wir kribbelig vor Vorfreude sind, vor einem Date, vor einem Wettkampf. Dopamin verschafft den nötigen Antrieb. Tritt Erfolg ein, wird Serotonin ausgeschüttet. Serotonin vermittelt das Gefühl von Befriedigung und Entspannung. Dopaminmangel führt zu Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, mangelnde Zielstrebigkeit, fehlende Klarheit für Zielerreichung. Ein Serotoninmangel macht ängstlich, zickig, unzufrieden und unglücklich. Drogen wie Zucker erhöhen den Dopamin- und Serotoninspiegel und können glücklich machen. Ausstieg aus der Zuckersucht Wie bei einer anderen Sucht kann nicht einfach nur reduziert werden der Betroffene muss Süssigkeiten kategorisch meiden. Bei der Überwindung der Zuckersucht geht es darum, Ungesundes (inkl. Süssigkeiten) mit Gesundem auszutauschen. Weiter geht es darum, die Hauptmahlzeiten so zu gestalten, dass der Körper alle wichtigen Nähr- und Mikronährstoffe erhält und nicht unnatürlicherweise nach Süssem verlangt. Zucker, Saccharose, Haushaltszucker Seite 159

160 Tipp 1: Softdrinks, gesüsste Tees und Säfte ersetzen mit Mineralwasser, Zitronensaftwasser, allenfalls mit etwas Xylit und Stevia; verdünnte selbstgepresste Säfte. Tipp 2: Lebensmittel mit niedriger glykämischer Last und komplexen Kohlenhydraten keine isolierten Kohlenhydrate. Frisch zubereitet, vitalstoffreich, antioxidantenreich, basenüberschüssig, gemüselastig, hochwertig und alles immer langsam kauen. Tipp 3: Wenn Fertigprodukte gekauft werden, dann immer die Etiketten lesen. Zu vermeiden sind alle Produkte, die Zucker enthalten. Tipp 4: Süssspeisen zunächst mit gesünderen Alternativen ersetzen: Frucht-, Nussschnitten, selber gemachte Energieriegel. Zum Süssen sind Trockenfrüchte geeignet. Vollrohrzucker, Honig, Dicksaft etc. sind gestrichen. Tipp 5: Koffein und Alkohol fördern die Entstehung von Blutzuckerschwankungen und die Entstehung von Unterzuckerung und Heisshungerattacken. Diese Getränke sollen reduziert werden. Tipp 6: Das Frühstück sollte nach Möglichkeit nicht süss sein. Gemüse, Gemüsesuppe, Vollkornbrot mit vegetarischem Brotaufstrich, frische Gurken und Tomaten, grüne Smoothies mit hohem Grünanteil und geringem Früchteanteil Tipp 7: Keine Fertiggewürze, sparsam Kräutersalz verwenden, frische und getrocknete Kräuter. Geschmackverstärker, der oft in Gewürzen zu finden ist, steigert die Lust auf Süsses. Tipp 8: Oft leiden Zuckersüchtige an Proteinmangel. Zum Salat und Gemüse isst man somit hochwertige proteinhaltige Lebensmittel wie Sprossen, Nüsse, Ölsaaten, Quinoa, etwas Fisch etc. Tipp 9: Bei einer unwiderstehlichen Lust auf Süsses nach dem Essen 30 Minuten warten. Meistens vergeht die Lust nach Dessert und Süssem nach 30 Minuten. Dies hat mit dem abfallenden Insulinspiegel zu tun und dem Moment, bis die Selbstregulierung den Blutzuckerspiegel wieder einpendelt. Tipp 10: Muskeltraining erhöht den Serotoninspiegel und senkt die Suchtneigung. Tipp 11: Der Serotoninspiegel ist umso höher, je öfter wir uns draussen unter dem freien Himmel aufhalten. Tipp 12: Bei Lust auf Süsses helfen Mundspülungen mit Xylit. Das Xylit wird danach wieder Zucker, Saccharose, Haushaltszucker Seite 160

161 ausgespuckt. So kommt der Gaumen in den Genuss von Süssem, der Körper wird aber nicht belastet. Tipp 13: Bitterstoffe dämmen den Süsshunger, bis die Lust auf Süsses mit der Zeit völlig verschwindet. Tipp 14: Bei einer ausgeprägten Zuckersucht ist meist auch die Darmflora stark geschädigt und Darmpilze haben freie Bahn. Nebst einem Anti-Zucker-Programm gehört auch eine effektive Darmsanierung dazu. Tipp 15: Heisshungerattacken können einen Hinweis auf einen Mangel der Spurenelemente Chrom und Vanadium sein. Chrom ist Bestandteil des Glucosetoleranzfaktors (GTF) und sorgt dafür, dass die Zellen besser auf Insulin reagieren. Fehlt Chrom, verschlechtert sich die Glucoseverwertung und die Zellen signalisieren Hunger. Vanadium ist an der Regulierung des Blutzuckerspiegels beteiligt und hat bei Diabetikern blutzuckersenkende Wirkung. Chrom findet sich u.a. in Linsen und Vollkorn; Vanadium in Buchweizen, Sojabohnen, Spinat, Petersilie, Olivenöl und schwarzem Pfeffer. Glykämischer Index Blutzuckeranstieg, sobald 50 g Kohlenhydrate eines Lebensmittels gegessen wurden. Glykämische Last Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, wenn 100 g des Lebensmittels verspeist wurde. (Einfacher in der Anwendung) 1000 Namen des Zuckers Auf Bezeichnungen wie sirup, -ose und zucker achten. Zuckersirup: Glucose-Fructose-Sirup, Invertzucker, Isoglucose, High-Fructose-Corn-Sirup (HFCS), Stärkesirup Zucker: Brauner Zucker, Demerara-Zucker, Dextrose, Einfachzucker/Gelierzucker, Hagelzucker, Kandiszucker, Karamell, Rohrzucker, Vanillezucker, Würfelzucker etc. Die Lebensmittelindustrie verwendet immer mehr Sirup und weniger Zucker. Grund: Sirup ist billiger in der Herstellung und lässt sich für die industrielle Verarbeitung besser verarbeiten als Zucker. Alternative Süssungsmittel Ausser Honig sind alle Süssungsmittel Konzentrate (Dicksäfte, Sirup), die es in der Natur so nicht gibt. Bei Dicksäften und Sirupen werden die Früchte entsaftet und das Wasser verdampft. Das Endprodukt enthält einen Zuckergehalt von 80 bis 90 Prozent und immerhin abhängig von der Herstellungsart die Mineralstoffe, Vitalstoffe und Enzyme, jedoch nicht mehr die Ballaststoffe. Zucker, Saccharose, Haushaltszucker Seite 161

162 Dicksäfte mit einem hohen Anteil an Fructose sollten vermieden werden (Agaven-, Birnen-, Apfeldicksaft). Dicksäfte aus mindestes 50 Glucose und 50 Fructose sind empfehlenswerter (Ahornsirup, Dattelsirup, Reissirup, Gerstenmalzsirup). Die natürlichste Variante von Vollrohrzucker ist die Ursüsse, die sämtliche Mineralstoffe des Zuckerrohrs enthält (160 mg Calcium, 130 mg Magnesium je 100 g Ursüsse). Honig ist ein konzentriertes Süssmittel mit einem sehr hohen Zuckergehalt von 80%. Auch Honig kann Zahnschäden verursachen oder zusammen mit Backwaren gegessen Gärprozesse fördern. Fazit: Vollrohrzucker, Honig und fructosearme Dicksäfte/Sirupe können in kleinen Mengen verwendet werden. Wichtig ist auch, was damit gesüsst wird. Zucker, Saccharose, Haushaltszucker Seite 162

163 5.2 MILCH Milch Drink Die Bezeichnung Milch bezieht sich auf Kuhmilch, Schafmilch oder Ziegenmilch. Alternative Getränke heissen offiziell Drink: Sojadrink, Haferdrink, Mandeldrink etc. Milch und Mangelerscheinungen Die Muttermilch für Mensch und Tier wird für die erste Wachstumszeit nach der Geburt benötigt. Es ist ein Übergangslebensmittel. Kein Tier trinkt danach noch Milch. - Milch wurde erst seit wenigen tausend Jahren verzehrt. Das Verdauungssystem ist nicht darauf ausgerichtet. Darum vertragen viele Menschen gar keine Milch. - Milch ist ein Nahrungsmittel und Wirtschaftszweig der Industrieländer, welche auch die Möglichkeiten der Haltbarkeiten haben. Marketing und Werbung reden die Milch gesund. - Regionen und Länder, die keine oder wenig Milch konsumieren, haben keine Mangelerscheinungen. Milch und Calcium Knochen benötigen Calcium. Milch ist ein saures Produkt und enthält neben Calcium keine weiteren Mineralstoffe, die den Knochenbau stärken. Im Gegenteil: der Körper muss die Säure der Milch neutralisieren und benötigt dazu basische Mineralstoffe; z.b. Calcium was einer Nullrechnung gleichkommt. Milchkonsum früher und heute Früher: - Konsum selten, kleine Mengen, oft nur für wohlhabende Schicht - Rohprodukte wie Rohmilch-Butter, Rohmilch-Käse, rohe Dickmilch - Milch von gesunden und artgerechten Tieren Heute: - Milchprodukte im Überfluss, Konsum hoch - Milchprodukte in industriell verarbeiteter Form - Milch von eingesperrten und artfremd ernährten Tieren Verarbeitungsmethoden - Pasteurisierung: Erhitzung auf ca. 72 C für ca. 30 Sekunden; tötet die meisten Keime, jedoch auch die nützlichen Milchsäurebakterien. Es können aber auch pathogene Keime überleben wie z.b. der Paratuberkulose-Erreger, welcher beim Menschen an der Entstehung der chronischentzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn mitbeteiligt sein könnte. Milch Seite 163

164 - Ultrahocherhitzung / H-Milch: Erhitzung auf ca. 150 C für wenige Sekunden und sofort auf 5 C heruntergekühlt. Milch ist mind. sechs Wochen haltbar. 20% der Vitalstoffe werden zerstört. - Homogenisierung: Milch wird in winzige Partikel zerstäubt, in dem sie durch Düsen gepresst wird. Dies soll die Aufrahmung der Milch verhindern. Die Anzahl der Fettkügelchen erhöht sich dabei um das Tausendfache. Gleichzeitig wird mehr Wasser in das Milchprodukt eingelagert. Homogenisierte Milch muss deklariert werden. Milchprodukte, welche aus homogenisierter Milch hergestellt wurden, müssen nicht mehr als solche gekennzeichnet werden. Gründe für Pasteurisierung Feuchte, dunkle, unhygienische Stallhaltung der Milchkühe boten das Milieu für pathogene Keime, welche zu Rinderkrankheiten und -seuchen führten, u.a. Rindertuberkulose. Restmilch wurde an Schweine verfüttert, welche ebenfalls an Tuberkulose erkrankten. Daraufhin wurde der Erhitzungszwang der Milch für Schweine eingeführt. Da auch Menschen erkrankten, folgte der Erhitzungszwang für Menschen. Frischmilch Da Frischmilcherzeugnisse überregional gehandelt werden, sind verschiedene Konservierungsmethoden notwendig: Kühlung, Pasteurisierung, Homogenisierung. Eine unbehandelte Milch gerinnt nach Tagen. Heute bezeichnete Frischmilch wird vielfach industriell verarbeitet. So kann eine pasteurisierte Milch noch nach 5 6 Tagen als Frischmilch verkauft werden. Kuhmilch und Säuglinge Milch ist eine Säuglingsnahrung. Die Kuhmilch ist aber für Kälber und nicht für Menschen geeignet. Darum reagieren sehr viele Säuglinge auf Kuhmilch mit extremen Unverträglichkeiten wie Verdauungs- und Hautbeschwerden. In den ersten 12 Lebensmonaten sollten auf jeden Fall keine Kuhmilch gegeben werden. Der Darmtrakt eines Babys ist noch nicht vollständig entwickelt. Kuhmilch-Eiweisse können in die Blutbahn gelangen und das Immunsystem zur Bildung von Antikörper anregen. Leider ist der Aufbau der Eiweisse in den Langerhans-Inselzellen der Bauchspeicheldrüse denen der Kuhmilcheiweisse sehr ähnlich. Dies kann dazu führen, dass die Antikörper versehentlich auch diese Eiweisse zerstören. Lactose-Intoleranz und Milcheiweiss-Allergie Lactose ist der Milchzucker bzw. das Kohlenhydrat in der Milch. Für die Verdauung benötigen wir das Enzym Lactase. Ab dem 3. Lebensjahr wird die Lactase-Bildung kontinuierlich geringer. Folge bei Unverträglichkeit sind dann mit Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen. Während z.b. bei asiatische Völker die Intoleranz völlig normal ist, bilden die Menschen in Industrienationen nach wie vor Lactase und vertragen Milchprodukte. Es gibt aber auch ganz subtile Beschwerden, die gar nicht auf die Milchprodukte zurückgeführt werden und die dennoch dort ihren Ursprung haben: Hautprobleme, Verschleimung der Atemwege, Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen usw. Diese Unverträglichkeiten sind auf das Milcheiweiss bzw. dessen Unverträglichkeit zurückzuführen. Milch Seite 164

165 Milch und die Gesundheit der Knochen Vitamin D wird für die Resorption des Calciums aus dem Darm benötigt. Für die Resorption benötigt der Magen ausreichend Magensäure und eine gesunde Darmflora. Magnesium ist ein wichtiger Knochenbestandteil und unterstütz weiter den Calciumeinbau, da es bei der Aktivierung von Vitamin D hilft. Silicium, Bor, Kalium, Zink, Kupfer, Phosphor und Mangan und Vitamin K sind ebenfalls beteiligt. Stress, eine kohlenhydratreiche und proteinreiche Ernährung, Kochsalz und Progesteronmangel fördern den Knochenabbau, einerseits durch Übersäuerung und andererseits durch Mineralstoffausscheidung. Phosphate vor allem in Softdrinks binden Calcium und hemmen die Aufnahme im Körper. Fazit: Knochen benötigen Calcium und noch viele andere Mineralstoffe, die dann nicht mehr in der Milch enthalten sind. Milch und Akne Milch und insbesondere die Milchproteine wirken anabol und führen zu einem Anstieg des Insulinspiegels trotz niedrigem glykämischen Index. Ein hoher Insulinspiegel führt zu einer steigenden Androgenproduktion, die wiederum die Talgproduktion erhöht ein Merkmal der Akne. Ein überhöhter Insulinspiegel wird mit chronischen Entzündungsprozessen in Verbindung gebracht eine weitere Verbindung zu Akne. Milch und Diabetes Stillen ohne Milch reduziert das Risiko auf Allergien und Diabetes Typ1 (Autoimmunkrankeiten, Leaky-Gut-Syndrom). Milch und MS (Multiple Sklerose) Manche Wissenschaftler sehen einen Zusammenhang zwischen Kuhmilchkonsum und der Entstehung von MS. Sie legen dar, dass sich MS und Diabetes Typ1 sehr ähneln und gleichermassen Immunreaktionen auf Kuhmilchproteine beobachtet werden können. Milch und Krebs Es liegen Vermutungen vor, dass sich die hormonbedingten Krebsarte wie Eierstockkrebs, Prostatakrebs und Brustkrebs durch den Milchkonsum stimulieren lassen. Kuhmilch stammt von trächtigen Kühen. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, umso höher der Hormongehalt (Östrogengehalt) der Milch. In Ländern, in denen reichlich Käse und andere Milchprodukte verzehrt werden, werden auch höhere Krebsraten verzeichnet. Auch die in der Milch enthaltenen Wachstumsfaktoren (IGF-I = Insulin like growth factor l) stimulieren das Zellwachstum auch jener Zellen, die für Tumore verantwortlich sind. Bei einer bestehenden Krebserkrankung ist der Milchkonsum sehr gut zu überdenken. Milch Seite 165

166 Milch und Autismus, ADHS und ADS Ursachen für Autismus, ADHS und ADS sind nicht bekannt. Erfahrungsberichte zeigen, dass milchund weizenfreie Ernährung die Symptome häufig verbessern. Milch und Arthritis Entzündungsherde der befallen Gelenke enthalten Histamine. Histamine werden normalerweise bei akuten allergischen Reaktionen der Zellen ausgeschüttet. Eine Rheumatide Arthritis ist jedoch keine Allergie jedoch könnte sie die Folge einer unerkannten Allergie sein, denn man fand bei vielen Menschen mit RA auch Antikörper gegen Milcheiweiss und Gluten. Wir eine Ernährung ohne Milchund Weizenprodukte praktiziert, können diese Menschen häufig eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome beobachten. Milch und Arteriosklerose Milchprodukte insbesondere Käse enthalten sehr hohe Mengen der Aminosäure Methionin. Aus einem Methionin-Überschuss wird die nicht essentielle Aminosäure Homocystein gebildet. Je höher der Homocysteinspiegel, umso grösser die Gefahr, dass dadurch die Blutgefässe geschädigt werden und sich eine Arteriosklerose entwickeln kann. Erhöhte Homocysteinblutwerte werden inzwischen auch mit der Entstehung von Demenz und Depressionen in Zusammenhang gebracht. Milch und Allergien Ein Allergen ist ein Stoff, der im Organismus eine allergische Reaktion auslöst. Bei bis zu 7% mit Kuhmilch ernährten Kindern tritt eine Kuhmilch-Allergie auf, sie sich mit Magen-Darm- Beschwerden, häufigen Ohrenentzündungen, Atemwegsproblemen und Hautproblemen äussern kann. Der Grund liegt in der bei Babys noch unvollständig ausgebildeten Darmschleimhaut: unverdaute Proteinpartikelchen können so in die Blutbahn übertreten und zu Abwehrreaktionen führen, die sich in allergischen Reaktionen äussert. Wird der Milchverzehr eingestellt, bilden sich die Symptome innerhalb von wenigen Tagen bis einigen Monaten zurück. Interessant ist, dass diese Kinder im späteren Leben vielleicht nicht eine Milchallergie, aber gehäuft andere Allergien entwickeln. Folgen von homogenisierter Milch Sie macht dick: Die winzigen Fettkügelchen können sehr gut verdaut werden und daher auch dick machen. Sie fördert Allergien: Neben den Fettkügelchen verteilen sich auch die Milcheiweisse gleichmässig und bieten den körpereigenen Abwehrzellen eine grössere Oberfläche. Sie erhöht das Risiko für Herzerkrankungen und Arteriosklerose: Das Hüllenmaterial der Fettkügelchen ist bei der homogenisierten Milch nicht mehr ausreichend und in die Hüllenlücken können sich Milchproteinpartikel einlagern, so dass ganz neuartige Fett-Eiweiss-Komplexe entstehen. Weitere Enzyme oder Hormone werden in diesen Komplex eingeschlossen. Durch diese Verkapselung können Milcheiweisse, Enzyme und Hormone unversehrt den Magen passieren und in den Darm gelangen. Eines dieser Enzyme Xanthinoxidase kann die Zellen der Arterienwand und der Herzmuskeln schädigen. Wenn nicht homogenisierte Milch den Homocysteinspiegel erhöhten Milch Seite 166

167 kann und das Risiko für Arteriosklerose und Herzerkrankungen erhöht, tut dies die homogenisierte Milch umso mehr. Rohmilch: ja oder nein? Industriell behandelte Milch kann nicht als natürliches und wertvolles Lebensmittel bezeichnet werden. Naturbelassene Rohmilch ist jedoch Säuglingsnahrung für ein Kalb und nicht für ein menschliches Baby. Vom Rohmilchkonsum können allerhöchstens jene profitieren, die nachweislich keine Lactose-Intoleranz, keine Milch-Allergie und auch keine Milch-Unverträglichkeit haben. - Vorteile: Besseres Fettsäureprofil (mehr Omega-3-Fettsäuren), unbeschädigte Fette, natürliche Eiweisse, lebendige Enzyme, reichlich Mineralstoffe und Milchsäurebakterien. - Nachteile: Unvorteilhafte Bakterien wie Listerien, EHEC-Erreger (Colibakterienstamm), Paratuberkulose Erreger. Während der Schwangerschaft sollte keine Umstellung auf Rohmilch vorgenommen werden. Wer Rohmilch gewohnt ist und diese aus vertrauenswürdiger Quelle bezieht, muss während der Schwangerschaft nicht auf industriell behandelte Milch umsteigen. Besser wäre unter Umständen, Milchprodukte ganz zu meiden. Milch-Ersatz Aus Mandeln, Walnüssen, Haselnüssen, Macadamianüssen und Sonnenblumenkernen lassen sich verschiedene milch- und käseartigen Gerichte zaubern und gleichzeitig von einzigartigen Nähr- und Vitalstoffen profitieren. à Rezepte Milchersatz Milch Seite 167

168 5.3 NAHRUNGSMITTEL INTOLERANZEN Fehldiagnosen in der Schulmedizin Intoleranzen werden von der Schulmedizin oft nicht berücksichtigt und Beschwerden als Reizdarmsyndrom diagnosziert oder gar in die psychosomatische Abteilung verschoben. Dabei könnten einfache Testverfahren die häufigsten Intoleranzen nachweisen. Oft haben Betroffene zwei oder mehrere Intoleranzen. Durch die ähnlichen Symptome ist die Diagnose erschwert. Hier hilft ein Ernährungstagebuch, da die Symptome nicht zwingend sofort, sondern Stunden später oder am nächsten Tag auftreten können. Die häufigsten Intoleranzen: - Lactose-Intoleranz - Fructose-Intoleranz - Gluten-Intoleranz - Histamin-Intoleranz - Sorbit-Intoleranz Die Histamin-Intoleranz Sie entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen dem im Körper anfallenden Histamin und dem Histaminabbau. Histamin dient als Gewebehormon und Neurotransmitter (Botenstoff). Histamin kann mit der Nahrung aufgenommen werden aber auch vom Körper hergestellt werden. Normalerweise sorgt der Organismus selbstständig dafür, dass die Histaminkonzentration im Körper nicht zu sehr steigt. Beim gesunden Menschen baut das Enzym Diaminoxidase (DAO) das Histamin immer wieder ab. Bei einer Intoleranz funktionieren diese Regelmechanismen nicht mehr. Die DAO-bildenden Zellen sitzen in der Darmschleimhaut. Ist die Darmschleimhaut gereizt, entzündet oder überlastet, werden immer weniger DAO-Zellen produziert und somit immer weniger Histamin abgebaut. Wird histaminreiche Nahrung gegessen, kommt es zum Histamin-Überschuss mit den typischen Symptomen. - Symtome bei Histamin-Überschuss: Fliesschnupfen, Kopfschmerzen, Juckreiz, Herzklopfen, Atemnot, weicher Stuhl, Blähungen - Histaminreiche Nahrungsmittel: Wein, Sekt, Bier, reifer Käse, Sauerkraut, Rohwurst, Schokolade, Tomatenprodukte - Histamin-Liberatoren (enthalten kein Histamin, können die Freisetzung anregen): Erdbeeren, Ananas, Zitrusfrüchte, Kiwi Massnahmen bei Histamin-Intoleranz - Mittels Bluttest Intoleranz erkennen oder ausschliessen - Darmsanierung (wie bei der Fructose-Intoleranz) - Histaminarme Nahrung - Vitamin C: begünstigt den Histaminabbau - Vitamin B6: ist für die DAO-Synthese wichtig Nahrungsmittel Intoleranzen Seite 168

169 Gluten-Intoleranz (auch Zöliakie oder Sprue) Der Betroffene verträgt das Getreideprotein Gluten nicht. Die Darmschleimhaut entzündet sich massiv beim Kontakt mit Gluten - auch wenn es sich nur um Spuren handelt (Immungeschehen). Die Schleimhautzotten bilden sich auf Grund des Entzündungsprozesses immer mehr zurück. Reduzierte Nährstoffaufnahme mit Mangelerscheinungen bei Kindern Entwicklungs- und Wachstumsstörungen sind die Folge. Getreidearten mit Gluten Fertigprodukte mit Gluten Getreidearten ohne Gluten Weizen Roggen Hafer (3/4 weniger als Weizen) Gerste Dinkel und Grünkern Kamut Einkorn und Emmer Seitan (aus Weizenmehl) Generell viele Fertigprodukte Fertigsuppen Gewürze Wurst Schokolade Dressings Dips Senf Kartoffelprodukte Quinoa Amaranth Buchweizen Hirse Reis Mais Symptome bei Gluten-Intoleranz Durchfall, Blähungen, Völlegefühl bis Erbrechen und Appetitlosigkeit können die Folge sein. Wird die Intoleranz nicht erkannt, kann es zu extremer Gewichtsabnahme kommen. Massnahmen bei Gluten-Intoleranz Alternativen wählen: - Mehl aus Buchweizen, Hirse, Mais - Vollwertbrote aus Mais, Hirse, Reis oder Buchweizen - Anstelle Hartweizenpasta: Buchweizen-, Mais- oder ab und zu Sojanudeln - Glutenfreie Müesli aus gemahlenen Mandeln, Trockenfrüchten, Kerne, Saaten - Saucenbinder aus Johannisbrotkernmehl Massnahmen ergreifen zur Regeneration der (beschädigten) Darmschleimhäute, Aufbau Darmflora Sorbit-Intoleranz Sorbit-Intoleranz beschreibt eine besondere Empfindlichkeit gegenüber dem Zuckeraustauschstoff Sorbit. Sorbit ist in zuckerfreien Kaugummis, vielen Light-Produkten, Lutschpastillen, in Zahnpasta aber auch natürlicherweise in manchen Früchten enthalten, wie z.b. Birnen, Pfirsichen, Aprikosen, Äpfeln, Pflaumen und Trockenfrüchte. Der Sorbit-Gehalt bei Kern- und Steinobst ist eher hoch, bei Beerenobst hingegen niedrig. Nahrungsmittel Intoleranzen Seite 169

170 Sorbit kann vom Dünndarm nur in kleinen Mengen resorbiert werden. Dabei nutzt Sorbit dasselbe Transportsystem wie Fructose, weshalb Sorbit eine Fructose verstärken kann. In der Folge kann weniger Fructose resorbiert werden und gelangt in den Dickdarm. Der Grossteil des Sorbits wird jedoch nicht im Dünndarm resorbiert, sondern gelangt in den Dickdarm. Dort wird es von gaserzeugenden Bakterien abgebaut, was zu Blähungen führt. Gleichzeitig hat Sorbit eine stark wasseranziehende (osmotische) Wirkung: es entsteht ein Sog, der Wasser aus der Blutbahn in den Darm zieht, was zu einem dünnflüssigen Stuhl / Durchfall führt. Auswirkungen von Sorbit Ab 5-20 g reagiert jeder Mensch mit Blähungen; ab g mit Durchfall. Sorbit-Intolerante reagieren bereits bei sehr viel kleineren Mengen Sorbit mit den entsprechenden Symptomen. Menschen mit den entsprechenden Symptomen sollte man immer nach Vorlieben für zuckerfreie Kaugummis oder Diätprodukte fragen. Ein Kaugummi kann bereits 1.25 Gramm Sorbit enthalten. Massnahmen bei Sorbit-Intoleranz - Intoleranz über den Wasserstoff-Atemtest feststellen oder ausschliessen - Sorbithaltige Lebensmittel meiden - Darmsanierung, wenn die Transportsysteme für Sorbit beschädigt sind Sehr häufig tritt die Sorbit-Intoleranz als Begleitung einer Fructose-Intoleranz auf. Nahrungsmittel Intoleranzen Seite 170

171 5.4 LACTOSE INTOLERANZ Verdauung von Lactose Lactose ist der Milchzucker. Wird ein lactosehaltiges Lebensmittel verzehrt, wird der darin befindliche Milchzucker im Dünndarm vom Enzym Lactase in die Einfachzucker Glucose und Galactose gespalten und über die Darmschleimhaut ins Blut geschleust. Menschen mit Lactose- Intoleranz können Milchzucker nur in geringen Mengen oder gar nicht verstoffwechseln. Bei ihnen liegt ein Lactase-Mangel vor und die Lactose gelangt nahezu unverändert in den Dickdarm und wird dort von der Darmflora fermentiert. Das führt in der Regel zu starken Blähungen, Durchfällen, Koliken, Übelkeit oder Erbrechen. Lactose-Intoleranz ist ein natürlicher Zustand Säuglinge verfügen über ausreichend Lactase, um die Muttermilch zu verdauen. Nach dem Abstillen, ca. ab dem dritten Lebensjahr, nimmt die Lactaseproduktion bei vielen Menschen immer mehr ab und führt dazu, dass Milchprodukte nicht mehr optimal verdaut werden können. Lactase-Toleranz ist eine Mutation Etwa 10% der Weltbevölkerung (vor allem die nördlichen Industrienationen) haben sich den Milchkonsum gewöhnt und produzieren auch im Erwachsenenalter genügend Lactase. Diese Menschen sind so etwas wie Mutanten. Milcheiweiss-Allergie und Milcheiweiss-Unverträglichkeit Es gibt auch zahlreiche Menschen, die den Milchzucker gut verdauen, aber enorme Probleme mit dem Milcheiweiss haben, oft sogar ohne dies zu wissen. Bei der Milcheiweiss-Allergie wird das Milcheiweiss vom Immunsystem als Fremdsubstanz eingestuft und entsprechend bekämpft. Es gibt die Milcheiweiss-Allergie, die sich in Hauptproblemen (Ekzeme, Neurodermitis, Schuppenflechte / Psoriasis) oder Verdauungsstörungen zeigen kann. Dann gibt es eine sehr subtile Form der Milcheiweiss-Unverträglichkeit, die sich in der Verschleimung der Atemwege zeigt. Auffallend ist nach dem Verzehr eine verstopfte Nase, Niesanfälle oder ständiges Räuspern. Die Verschleimung kann auch bei häufigen oder chronischen Erkrankungen der Atemwege auftreten. Oft ist der wahre Grund schwierig zu erkennen. Darum lohnt es sich, einige Wochen auf Milch zu verzichten und so zu testen, ob gravierende Verbesserungen eintrifft. Lactose-Intoleranz bei Säuglingen Die Intoleranz bei Säuglingen ist nicht mehr natürlich, da diese Säuglinge nicht einmal mehr die Muttermilch vertragen. Notgedrungen erhalten diese Säuglinge fertige Babynahrung auf Sojabasis. Lactose InToleranz Seite 171

172 Erworbene Lactose-Intoleranz infolge Magen-Darm-Erkrankung Die erworbene Lactose-Intoleranz tritt als Begleiterscheinung von akuten und chronischen Erkrankungen des Magen-Darmtraktes auf. In diesem Fall können die in der Darmschleimhaut befindlichen Laktase-bildende Zellen nicht mehr ausreichend Laktase bilden, da die Darmschleimhaut gereizt oder entzündet ist. Klingt die Entzündung ab, kann die Lactose- Verträglichkeit wieder bessern. Eine gründliche Darmsanierung kann zur Heilung der Darmschleimhaut beitragen. Diagnose Die Lactose-Intoleranz kann über den Wasserstoff-Atemtest nachgewiesen werden. Gewöhnung an Lactose Es gibt Empfehlungen, dass lactoseintolerante Menschen nicht auf Milchprodukte verzichten sollen und mit kontinuierlich steigenden Mengen die Laktase-Produktion ankurbeln sollen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass diese Gewöhnung in den meisten Fällen nicht funktioniert. Es stellt sich auch die Frage, ob die Verträglichkeit von Milch wirklich von Vorteil ist. Was tun bei Lactose-Intoleranz - Konsequent lactosehaltige Lebensmittel meiden neben Milchprodukten sind viele Fertigprodukte betroffen - Rahm und Butter enthalten nur noch Spuren von Milchzucker und werden meistens gut vertragen - Ghee / Butterschmalz ist reines Fett und enthält kein Wasser, keinen Milchzucker, kein Milcheiweiss - Bei Restaurantbesuchen und Feierlichkeiten können Lactase-Tabletten helfen Hitze inaktiviert die Laktase, darum die Tablette nicht mit einem heissen Getränk einnehmen - Allenfalls lactosefreie Milchprodukte sparsam verwenden Lebensmittel mit Lactose - Milch und daraus hergestellt Produkte, ausgenommen Ghee meistens auch Butter und Rahm - Neben Kuhmilch auch Ziegenmilch, Schafmilch, Stutenmilch - Milchpulver - Molke - Kondensmilch - Kefier - Milchschokolade - Käse je länger gereift umso weniger Lactose (6 Monate, besser 12 Monate gereift) - Viele Fertiggerichte - Wurstsorten und Backwaren - Süssstofftabletten - Schüssler Salze (z.b. Omida) - Viele Medikamente Lactose InToleranz Seite 172

173 Milchzuckergehalt von verschiedenen Käsesorten: - Extrahartkäse (Sbrinz AOP, viele Alpkäse) und Hartkäse (Emmentaler AOP, Le Gruyère AOP) enthalten keinen Milchzucker mehr. Er geht beim Abpressen zum grossen Teil in die Molke über, der Rest wird während der Käsereifung vollständig abgebaut. Extrahart- und Hartkäse wird von Personen mit Laktoseintoleranz problemlos vertragen. - Halbhartkäse (z.b. Appenzeller, Tilsiter, Raclette) und Weichkäse (z.b. Brie suisse und Tomme Vaudoise) enthalten nur noch Spuren von Milchzucker und werden meistens gut vertragen. - Frischkäse (z.b. Quark, Blanc battu und Hüttenkäse) sind ungereifte Käse und enthalten bis zu 3 g Milchzucker pro 100 g. Auch Ricotta, Feta und Mozarella gehören zu der Gruppe der Frischkäse. Hier muss die individuell verträgliche Menge der einzelnen Produkte ausgetestet werden. Lactose InToleranz Seite 173

174 5.5 FRUCTOSE INTOLERANZ Definition Fructose ist ein Einfachzucker und kommt vor allem in Früchten vor. Wird Fruchtzucker nicht vertragen, reagiert der Körper mit Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Oft wird eine Fructose-Intoleranz mit einem Reizdarm-Syndrom verwechselt. Mittels Wasserstofftest lässt sich die Intoleranz bestätigen oder ausschliessen. Vorkommen der Fructose - Früchte und sämtliche Produkte aus Früchten - Diabetiker-Produkte, Diät- oder Lightprodukte - Süssungsmittel, z.b. Maissirup, Agavendicksaft - Alle mit Haushaltszucker gesüssten Produkte Haushaltzucker besteht zur Hälfte aus Fructose - Lösliche Ballaststoffe Inulin und Oligofructose bestehen ebenfalls aus Glucose und Fructose - Sorbit der Zuckeraustauschstoff ist in seinem chemischen Aufbau der Fructose sehr ähnlich Symptome nach dem Verzehr von Fructose - Bauchschmerzen und Krämpfe - Blähungen und ein aufgetriebener Bauch - Übelkeit und Durchfall Langfristig auftretende sekundäre Symptome - Kopfschmerzen - Schwindel - Müdigkeit - Wetterfühligkeit - Erhöhte Infektionsanfälligkeit - Depressionen - Mangen an bestimmten Mikronährstoffen (Folsäure und Zink) Hereditäre Fructose-Intoleranz Diese Intoleranz ist seit der Geburt vorhanden. Es handelt sich um eine Stoffwechselstörung mit einem bestimmten Enzymdefekt. Säuglinge zeigen erste Unverträglichkeiten mit Erbrechen, Durchfall und Entwicklungsstörungen nach der Umstellung auf Breikost. Die Fructose kann normal von der Darmschleimhaut aufgenommen werden, auf Grund des Enzymdefektes in der Leber jedoch nicht vollständig abgebaut werden. Der Fructosegehalt im Blut steigt, wodurch die Glucose (die alle Zellen als Energielieferant benötigen) aus dem Blut verdrängt wird. Dies führt zu einem niedrigen Blutzuckerspiegel bis hin zur Bewusstlosigkeit, zu Leberfunktionsstörungen, da die Fructose nur unvollständig abgebaut wird und die giftigen Stoffwechselzwischenprodukte des unvollständigen Abbaus die Leber schädigen können. 1 von 20'000 Säuglingen sind betroffen und müssen eine sehr strenge Diät einhalten. Fructose InToleranz Seite 174

175 Erworbene oder Intestinale Fructose-Intoleranz Abhängig von der persönlichen Toleranzgrenze, können gewisse Fructosemengen gegessen werden. Je nach konsequenter Vorgehensweise, kann die verträgliche Menge gesteigert werden. Hier handelt es sich um eine Resorptionsstörung, auch als Fructose-Malabsorption bezeichnet. Die Störung bezeichnet die Unfähigkeit des Körpers, Fructose über die Darmschleimhaut in die Blutbahn aufzunehmen. Im Detail: In der Darmschleimhaut gibt es verschiedene Transporterproteine. Für die Fructose ist auf der Darminnenseite GLUT-5 zuständig. GLUT-5 transportiert die Fructose in die Zellen der Darmschleimhaut hinein. Auf der anderen Seite der Darmwand befördert GLUT-2 die Fructose aus der Schleimhautzelle in die Blutbahn hinaus. Bei der Fructose-Intoleranz ist das GLUT-5- Transportersystem mehr oder weniger defekt und die Fructose kann nicht oder nur zu geringen Anteilen aus dem Dünndarm entfernt werden. Sie gelangt in den Dickdarm und wird dort von den Darmbakterien fermentiert. Dabei entstehen Gase, die zu starken Blähungen führen. Diese Gase (Wasserstoff, Methan und Kohlendioxid) gelangen in die Blutbahn und werden über die Lunge abgeatmet. So kann die Intoleranz mit dem Atemtest festgestellt werden. Weiter hat Fructose im Dickdarm einen wasserbindenden Effekt, was zu einem wässrigen Stuhl / Durchfall führt. Mögliche Folgen einer Fructose-Intoleranz Je länger eine unbehandelte Fructose-Intoleranz besteht, umso gravierender können Folgeschäden sein: - Weitere Intoleranzen: In der Darmschleimhaut befinden sich auch Zellen, die das Enzym Laktase (Abbau Milchzucker) und Diaminoxidase (Abbau Histamin) bilden. Bei Schäden der Darmschleimhaut werden längerfristig auch diese Zellen beschädigt und so kann es zu einer Lactose- und Histamin-Intoleranz kommen. - Dysbiose: Darmbakterien aus dem Dickdarm können in den Dünndarm gelangen und dazu führen, dass Fermentationsprozesse bereits im Dünndarm erfolgen, was äusserst unangenehm empfunden wird. Dies wird als Dünndarmfehlbesiedelung (DDFB) bezeichnet. Auch unabhängig von einer Fructose-Intoleranz kann sich eine DDFB entwickeln. Dummerweise würde auch in diesem Fall der Nachweistest positiv ausfallen. - Schwächung des Immunsystems: Ist der Darm geschwächt, ist das Immunsystem und somit die körpereigene Abwehrkraft empfindlich gestört, so dass vielfältige Folgeerkrankungen und Beschwerden möglich werden. - Folsäure- und Zinkmangel: Eine Dysbiose kann bei Fructose-Intoleranten zu einem Folsäure- und Zinkmangel führen. Mögliche Folgen eines Folsäuremangels sind Depressionen, Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit; bei Zinkmangel verringerte Fruchtbarkeit, Haarausfall und erhöhte Infektanfälligkeit. Atemtest auf Fructose-Intoleranz Bei diesem Test wird die Wasserstoffmenge im Atem gemessen. Der Patient trinkt eine Fruchtzuckerlösung auf nüchternen Magen. Dann werden die Werte alle 30 Minuten während 2 Stunden gemessen und mit dem Ausgangswert verglichen. Die Menge des Wasserstoffs gibt an, wie viel Fructose durch die wasserstoffproduzierenden Darmbakterien verstoffwechselt wird. Befinden sich die Wasserstoffwerte zwischen 10 und 20 ppm oder mehr, ist die Fructose-Intoleranz sehr wahrscheinlich. Werte unter 10 ppm wiesen auf eine gesunde Verstoffwechselung hin. Fructose InToleranz Seite 175

176 Vier Wochen vor dem Test darf keine Darmspiegelung, Colon-Hydro-Therapie gemacht oder Antibiotika eingenommen werden, weil dadurch die Wasserstoff-produzierenden Darmbakterien reduziert oder getötet wurden und somit ein Test zu falschen Aussagen führen würde. Mögliche Ursachen für eine Fructose-Intoleranz Antibiotika können entweder die Darmschleimhaut und somit die GLUT-5-Transporter beeinträchtigen oder sie zerstören die Darmflora auf eine Weise, dass diese die Fructose nicht mehr beschwerdefrei abbauen kann. Auch andere Medikamente können diese Wirkung haben, insbesondere, wenn sie über einen langen Zeitraum eingenommen werden. Auch Infektionen mit dem Pilz Candida albicans gelten als Risiko für die Entwicklung von Intoleranzen oder chronische Belastungen wie jahrelange schlechte Ernährung oder anhaltende Stresssituationen. Ganzheitliche Massnahmen bei Fructose-Intoleranz Phase l Alle fructose- und alle zuckerreichen Speisen konsequent meiden. Dazu gehören: - Die meisten Früchte und Produkte aus Früchten - Süssigkeiten - Honig, Konfitüre oder andere süsse Brotaufstriche - Fertigprodukte die Zucker enthalten - Diabetikerprodukte - Produkte mit Zuckeraustauschstoffen (Xylit, Sorbit, Maltit etc.), da diese die Aufnahme der Fructose aus dem Darm hemmen - Lebensmittel die reich an Inulin und Oligofructose sind, z.b. Artischocke, Topinambur, Chicoree Die tägliche Fructosemenge sollte 2g nicht überschreiten. 1.5 kg Kartoffeln enthalten diese Menge. Fructoseärmste Lebensmittel: - Pilze - Avocados - Grüne Blattgemüse - Zucchini - Knollensellerie - Nüsse, Mandeln, Ölsaaten - Kartoffeln - Glutenfreie Beilagen (Mais, Reis, Pseudogetreide) - Vollkornprodukte - Fleisch, Fisch, Eier Natürliche Milchprodukte sind fructosefrei aber wegen einer allfälligen Lactose-Intoleranz und weiteren Nachteile ist es besser, darauf zu verzichten. Lauch, Zwiebeln und Hülsenfrüchte sollten auf Grund der Gasbildung eher gemieden werden. Falls die Intoleranz gemässigt ist, können fructoseärmere Früchte wie Papaya, Rhabarber, Mandarinen und Aprikosen auch gegessen werden. Fructose InToleranz Seite 176

177 Phase ll Wenn die Symptome nach mehreren Wochen bis zu einem Jahr nahezu verschwunden sind, kann Phase ll gestartet werden. Dazu fügt man dem Speiseplan kleine Mengen fructosehaltige Lebensmittel hinzu. Das Führen eines Ernährungstagebuches ist hilfreich. Hier werden Art, Uhrzeit, Beschwerden, Stresssituationen und Medikamente notiert. - Glucose verbessert die Verträglichkeit der Fructose. So sind Früchte mit einem ausgeglichenen Anteil (Aprikosen, Avocados, Litchis, Papayas) deutlich verträglicher. Der Trick, Traubenzucker als reine Glucose über fructosereiche Lebensmittel zu streuen hilft, ist aber für die Bauchspeicheldrüse und den Blutzuckerspiegel eine Belastung und sollte nicht angewendet werden. - Früchte nicht auf leeren Magen essen. Bei gesunden Menschen sind Früchte auf leeren Magen empfohlen. Bei der Fructose-Intoleranz ist es genau umgekehrt, sofern überhaupt Früchte vertragen werden. Der Anteil an Glucose aus der Hauptmahlzeit erhöht die Resorptionsfähigkeit der Fructose in die Blutbahn. - Vorsicht mit Ballaststoffen. Diese können bei Fructose-Intoleranzen den Verdauungstrakt noch weiter irritieren, da sie bei einer DDFB die Gasbildung zusätzlich fördern. Keinenfalls dürfen Kleie oder Inulin zugeführt werden. - Aufbau der Darmflora. Wirkungsvoll ist eine Darmsanierung mit hochwertigen Probiotika. - Darmschleimhaut heilen. Die inaktiven GLUT-5-Transporter sollten wieder aktiviert werden. Gerstengras leistet dabei eine gute Unterstützung. Ein spezielles Protein und besonderen Ballaststoff forcieren die Zellreparatur und den Zellaufbau. Ein täglicher Shake aus Gerstengraspulver und Wasser ist sehr empfehlenswert. - Die Mineralerde Bentonit absorbiert die von den schädlichen Darmbakterien produzierten Toxine als auch entstehende Gase. Morgends und abends je einen Teelöffel Bentonit mit einem grossen Glas Wasser. - Entsäuerung und basische Ernährungsweise. Die schädlichen Bakterien finden nur noch wenig Nahrung und ziehen sich zurück während sich die Lebensbedingungen für die nützlichen Bakterien deutlich verbessern. - Mögliche Mikronährstoffdefizite auffüllen. Der häufige Folsäure- und Zinkmangel sollte mit der richtigen Ernährung von selber behoben werden. Folsäure findet sich in grünem Blattgemüse, Kräutern und Nüssen. Zink findet sich in Nüssen, Ölsaaten, Hülsenfrüchte, grünem Blattgemüse, Avocados, Buchweizen, Hirse und Fisch. - Natürliche Linderung der Fructose-Intoleranz-Symptome. Kräuter und Gewürze gegen Blähungen: Bohnenkraut, Dill, Anis, Fenchel, Kümmel, Kreuzkümmel, Koreander, Löwenzahn, Ingwer, Petersilie. Durchfall abschwächen mit: Fasten, solange kein Appetit, Flohsamen und Bentonit, lauwarmes Wasser trinken Fructose InToleranz Seite 177

178 5.6 ALLERGIEN Definition einer Allergie Eine Allergie ist eine übertriebene Reaktion des Immunsystems auf Stoffe (meistens Eiweisse) die eigentlich ganz harmlos sind und bei Nicht-Allergiker oder bevor die Allergie ausgebrochen ist, keine Reaktion hervorrufen. Mit einem Mal stuft der Körper diese Stoffe als fremd und gefährlich ein und es kommt zu Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute mit unterschiedlichen Symptomen: - Fliessschnupfen (Heuschnupfen) - Bindehautentzündung sowie juckende und gerötete Augen - Asthma (allergisches Asthma) - Allgemeiner Juckreiz - Juckreiz und Brennen im Mundbereich (Nahrungsmittelallergien) - Hautausschlag bis Neurodermitis - Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall - Anaphylaktischer Schock Bei unterschiedlichen Menschen können die gleichen Allergene unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Allergene Allergene sind Antigene. Wenn der Körper übertrieben reagiert, nennt man sie nicht mehr Antigene sondern Allergene. Allergene lösen Unverträglichkeiten aus, die dann Allergie genannt wird. Antigen. Antigene sind partikuläre Strukturen (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten), die vom Immunsystem erkannt und bekämpft werden. Chemisch betrachtet, handelt es sich dabei um Proteine, Kohlenhydrate, Lipide und andere Stoffe, an die sich Antikörper oder Rezeptoren spezieller Lymphozyten spezifisch binden können. Stoffe für häufige Allergien Grundsätzlich kann jeder Stoff aus der Umwelt und Natur zum Allergen werden. Ob er es wird, hängt vom Menschen ab, seinen Erbanlagen, seiner Verfassung, insbesondere dem Verdauungssystem und dem Immunsystem. - Pollen - Hausstaubmilben (der Kot der Milben) - Tierhaare - Metalle (z.b. Nickel) - Tiergifte (Wespen-, Hornissen-, Bienen-, Ameisengift) - Nahrungsmittel meist Eiweisse z.b. Aus Kuhmilch, Weizen, Hühnereiern, Nüssen, Erdnüssen, Meeresfrüchten, Sojabohnen - Chemikalien in Medikamenten, in Nahrungsmittelzusätze, in Haut- und Körperpflegeprodukte, in Wasch- und Putzmittel, in Kleidern Allergien Seite 178

179 Allergene in verarbeiteten Nahrungsmitteln Angenommen, jemand reagiert allergisch auf Milch, dann muss er weitere Begriffe kennen, die den problematischen Stoff enthalten: - Molke, Molkenpulver, Molkenprotein - Protein (Unklar, um welches Protein es sich handelt) - Casein und Kasein (ein Milcheiweiss) - Caseinate und Kaseinate (denaturiertes Casein) - Lactalbumin (ein Milcheiweiss) - Lactoglobulin (ein Milcheiweiss) - Lactose (Milchzucker) Lactat ist Milchsäure und hinsichtlich einer Allergie unbedenklich. Milcheiweiss-Allergie: artspezifisch nicht artspezifisch Casein ist nicht artspezifisch. Wer auf Casein (zu 80% in der Kuhmilch enthalten) allergisch ist, reagiert auf alle Milcharten allergisch. Lactalbumin und Lactoglobulin sind artspezifisch. Allenfalls ist der Betroffene nur auf Kuhmilch und einen artspezifischen Stoff allergisch und verträgt Schaf- oder Ziegenmilch. Sind Allergien heilbar? Einige Allergien bestehen von Geburt an. Allergien können jedoch in jedem Alter in Erscheinung treten und manchmal wieder verschwinden. Ohne Zutun verschwinden Allergien eher bei Kindern zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr. Vermutet wird, dass sich das Immunsystem im Laufe der Entwicklung wieder verändert. Wenn eine Allergie erkannt ist, ist es heikel, nichts dagegen zu unternehmen, denn aus einer leichten Allergie kann sich durchaus eine stärkere oder gar mehrere Allergien entwickeln. So kann aus einer unbeachteten Neurodermitis ein handfestes Asthma entwickeln. Hier spricht man von einem «Etagenwechsel». Auch bei Erwachsenen können Allergien wieder verschwinden. In der Regel braucht es dazu eine Lebensstiländerung. Das geschieht bei einer Allergie Analog einer ganz normalen Immunreaktion gelangen Allergene in den Körper. Im Körper werden von den B-Lymphozyten die passenden Antikörper gebildet. Dies geschieht beim ersten Kontakt und mit dem vom Körper als kritisch eingestuften Stoff. Dabei zeigen sich keinerlei Reaktionen. Erst beim wiederholten Kontakt erscheinen die typischen Symptome. Unterschied allergische Reaktion und normale Immunreaktion 1. Es handelt sich bei den Allergenen nicht um einen gefährlichen Krankheitserreger, sondern um relativ harmlose Substanzen aus der Umwelt und Nahrung 2. Das Immunsystem reagiert nicht im normalen Rahmen, sondern reagiert übertrieben stark. Es Allergien Seite 179

180 werden übermässig viele Antikörper (Immunglobuline) gebildet. Bei Allergien insbesondere die Immunglobuline E (IgE, bei Typ-1-Allergie) und die Immunglobuline G (IgG, bei Typ-3-Allergie) Die Typ-1-Allergie IgE-Antikörper heften sich an die sogenannten Mastzellen (auch Allergiezellen genannt). Diese Mastzellen befinden sich bevorzugt in den Schleimhäuten der Atemwege und des Verdauungssystems. Mastzellen sind mit dem Botenstoff Histamin gefüllt. Verfängt sich nun ein Allergen in den Antikörpern auf einer Mastzelle, dann schüttet die Mastzelle ihr Histamin aus. Histamin hat sehr viele wichtige Aufgaben im Bereich der Körperabwehr und ganz besonders im Zusammenhang mit Entzündungsreaktionen. Findet jetzt eine regelrechte Histamin-Explosion statt, führt diese Histamin-Überdosis, innert wenigen Sekunden bis wenige Minuten, zu den typischen Symptomen wie Heuschnupfen, allergisches Asthma oder Hautausschläge. Der anaphylaktische Schock Das ist die extremste Form einer allergischen Reaktion und tritt innerhalb von 5 bis 15 Minuten auf. In jedem Fall ist ein Arzt zu rufen, denn ein solcher Schock kann tödlich sein. Tritt das Allergen im Körper ein, schütten die Mastzellen ihr Histamin aus. Histamin hat u.a. die Aufgabe, grosse Blutgefässe zu verengen und kleine Blutgefässe zu erweitern. Ziel ist, z.b. bei einem Wespenstich, dass der betroffene Körperteil anschwillt, gut durchblutet wird, damit möglichst schnell und rasch viele Abwehrzellen herbeieilen um das Gift zu neutralisieren. Aus demselben Grund erhöht Histamin die Durchlässigkeit der Blutgefässwände. Abwehrzellen wandern in das Gewebe aber auch Blutplasma fliesst durch die durchlässigen Blutgefässwände in die peripheren Gewebe und erzeugt dort eine Schwellung. Geschieht dies örtlich begrenzt, ist soweit alles gut gelaufen. Ist nun aber die Histamindosis extrem hoch gewesen, passiert dies viel weiträumiger und das Blut versackt regelrecht in der Peripherie des Köpers. Die Blutmenge in den Blutgefässen sinkt, der Blutdruck fällt ab, die inneren Organe werden nicht mehr ausreichend versorgt, der Kreislauf bricht zusammen. Der anaphylaktische Schock ist da. Kennt der Betroffene dieses Risiko, kann er sich schützen. Zudem trägt er häufig ein Notfallset bei sich mit Cortisonpräparaten (entzündungshemmend), Antihistaminika und Adrenalin (erhöht den Blutdruck, stabilisiert den Kreislauf, erweitert die Bronchien). Allenfalls bleibt das Eintreffen des Allergens unbemerkt. Warnsignale des Körpers sind Hautausschläge, Juckreiz, Kribbeln, Übelkeit, Hitzegefühle. Die Entstehung eines anaphylaktischen Schocks kann durch äussere Einflüsse begünstigt werden, z.b. Bei übermässigem Stress, Alkohol oder bei der Einnahme von Medikamenten die Acetylsalicylsäure enthalten. Allergiker sollen sich bei Alkohol zurückhalten und nicht bei jedem Kopfschmerz ein Aspirin einnehmen. Allergien Seite 180

181 Die Typ-3-Allergie Mit Typ-3-Allergie wird von vielen Alternativmedizinern meist eine so genannte verzögerte Nahrungsmittel-Allergie bezeichnet. Verzögert heisst nach einigen Stunden oder Tagen, was auch die Bestimmung besonders schwierig gestaltet. Symptome einer Typ-3-Allergie sind z.b. Migräne, Arthritis, Akne, Bluthochdruck, Hyperaktivität, chronische Müdigkeit, Ohrensausen oder Übergewicht etc. Bei der Typ-3-Allergie werden IgG-Antikörper gebunden und als körperfremd markiert. Die entstehenden Allergen-Antiköper-Komplexe werden von der unspezifischen Abwehr per Phagozytose aufgelöst (unschädlich gemacht, aufgefressen). Sind viele dieser Komplexe vorhanden, schädigen die bei der Phagozytose eingesetzten Enzyme nicht nur diese Komplexe sondern auch das umliegende Gewebe. Wird unwissend täglich jenes Lebensmittel gegessen, das zur Reaktion führt, entstehen immer wieder neue Komplexe. Das Immunsystem erwischt nicht mehr alle und die entwischten Komplexe wandern über das Blut und die Lymphe durch den Körper und lagern sich an unterschiedlichsten Stellen im Gewebe, den Kapillaren und in den Gelenken ab. Auch der Kampf des Immunsystems gegen die Komplexe reisst nie ab und durch die permanente Enzymaktivität kommt es zu chronischen Entzündungen und zwar dort, wo sich die Komplexe abgelagert haben. Erst wenn das betreffende Lebensmittel nicht mehr gegessen wird, klingt der chronische Entzündungszustand ab und die Symptome lassen nach. Schulmedizin und Typ-3-Allergie Die Schulmedizin akzeptiert die Typ-3-Allergie nur bei wenigen Krankheitsbildern: - Bäckerlunge: Entzündung der Alveolen - Systemische Lupus erythematodes / Schmetterlingskrankeit: chronisch entzündliches Bindegewebe - Arthritis Der IgG-Test zur Bestimmung der Typ-3-Allergie Dabei werden für oft Hunderte von Lebensmittel die Anwesenheit und Anzahl der IgG-Antikörper gemessen. Anschliessend folgt eine Diät bei der alle positiv getesteten Lebensmittel gemieden werden, worauf sich häufig eine Verbesserung einstellt. Interessant ist, dass häufig die bekannten bedenklichen Lebensmittel wie Kuhmilch und glutenhaltige Getreide in den zu meidenden Lebensmittel enthalten sind. Braucht es dafür einen Test...? Die Pseudo-Allergie Bei der echten Allergie werden Antikörper gebildet. Bei der Pseudo-Allergie bindet sich das Allergen direkt an die Mastzelle und löst so die Ausschüttung von Histaminen aus. Da bei der Pseudo-Allergie keine Antikörper (IgE) ausgebildet werden, kann man im Bluttest die Allergie nicht nachweisen. Allergene, die Pseudo-Allergien auslösen können sind oft: - Bestimmte Medikamente (Röntgenkontrastmittel, Asprin-Wirkstoff und Antibiotika wegen Allergien Seite 181

182 Acetylsalicylsäure) - Lebensmittelzusatzstoffe - Spezielle Inhaltsstoffe mancher Lebensmittel bzw. Rückstände aus der konventionellen Landwirtschaft Oft wird auch die Histamin-Intoleranz zu den Pseudo-Allergien gerechnet, da sie histaminbedingte Symptome zeigt, ohne dass Antikörper nachweisbar sind. Die Kreuz-Allergie Die wenigsten Allergiker sind nur auf einen Stoff allergisch. Grund ist, dass sich die Eiweissstrukturen der Allergene häufig ähneln und die gebildeten Antiköper sich auch an die ähnlichen Allergene binden. Haselpollenallergiker können z. B. auch Probleme mit Nektarinen, Karotten, Zwiebeln und Sojaprodukten haben. Wenn bei einem Allergiker verschiedene Symptome auftreten, kann dies auf eine Kreuz-Allergie hinweisen. Feststellen von Allergien Um eine Allergie zu diagnostizieren, sollten immer verschiedene Tests angewendet werden um bei einer Übereinstimmung die Allergie «einzukreisen»: Ausführliche Gespräche, Haut-, Blut und Provokationstests. Wenn trotzt Symptomen keine Allergie gefunden wird, könnte es sich auch um eine Intoleranz handeln. Allergiearten Allergie Allergie Typ 1 Allergie Typ 3 Kreuzallergie Pseudoallergie Merkmale Immunsystem betroffen Symptome unmittelbar Antikörper werden gebildet Immunsystem betroffen Symptome zeitverzögert bis mehrere Tage Allergen-Antikörper-Komplexe werden gebildet Komplexe werden aufgefressen (phagozytiert), entwischte Komplexe gelangen in die Gelenke, was zu chronischen Entzündungen führen kann Mehrere Allergien Immunsystem nicht betroffen Es werden keine Antikörper gebildet Allergen löst an den Mastzellen direkt Histaminausschüttung aus Allergien Seite 182

183 Unterschied Nahrungsmittel-Allergie und Intoleranz Allergie Allergien gehen mit einer Reaktion des Immunsystems einher (Allergen-Antikörper- Reaktion) Diagnose oft schwierig, besonders bei Typ-3- Allergien Tests für Typ-3-Allergien sind heftig umstritten Symptome könne aller Art sein: Fliesschnupfen, Hautausschläge, allergisches Asthma, Migräne, Akne, Bluthochdruck... Intoleranz Ohne Beteiligung des Immunsystems; der Organismus hat die Fähigkeit verloren, bestimmte Bestandteile von Nahrungsmitteln zu verdauen wie z.b. Fructose, Lactose, Sorbit, Histamin Relativ zuverlässig zu diagnostizieren. Tests zur Diagnose werden nicht angezweifelt. Symptome: Blähungen, Durchfällen, Koliken, Übelkeit oder Erbrechen. In beiden Fällen kann die Ursache in einer Schädigung der Darmflora und der Darmschleimhaut liegen. Mögliche Ursachen von Allergien - Umweltverschmutzung: Einfluss vorhanden, Lebens- und Ernährungsweise gewichten jedoch stärker. - Erbanlagen: Sind möglich, aber in der Regel sind weitere Faktoren Auslöser. Allenfalls werden auch falsche Lebensstil- und Ernährungsgewohnheiten weitergegeben. - Lebens- und Ernährungsweise: Proteine werden verdaut und in einzelne Aminosäuren gespalten. Gegen freie Aminosäuren gibt es so gut wie nie Allergien. Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht gut arbeitet, ein Magensäuremangel vorliegt, Medikamente eingenommen werden wie Protonenpumpenhemmern, dann können unvollständig verdaute Proteine in den Darm gelangen, womöglich auf eine geschädigte Darmschleimhaut treffen, allenfalls von einer unerkannten Intoleranz, die Darmflora und Darmschleimhaut wird immer mehr geschädigt und die Allergie hat freie Bahn. - Der Zustand der Darmflora und der Darmschleimhaut: Er spielt bei der Ausbildung von Allergien eine erhebliche Rolle und wird stark von der Lebens- und Ernährungsweise beeinflusst. - Psyche: Psychische Probleme tragen zur Schwächung des Immunsystems bei, was wiederum das Ausmass allergischer Symptome negativ beeinflussen kann. Allergien Seite 183

184 Ganzheitliche Massnahmen bei Allergien - Allergene meiden: Kennt man die Allergene nicht, hilft eine Eliminationsdiät und/oder eine Rotationsdiät. Häufige Allergene (Gluten, Milcheiweiss) sollten dabei dauerhaft gemieden werden. - Histaminarm ernähren: Der erhöhte Histaminspiegel soll nicht zusätzlich belastet werden. - Darmsanierung durchführen: Sämtliche Allergien sind auf eine Überreaktion des Immunsystems zurückzuführen. Da 80% des Immunsystems auf den Darmschleimhäuten ansässig ist, spielt der Darm eine wichtige Rolle. - Verdauung fördern und Magensäuremangel aufheben: Bitterstoffhaltige Lebensmittel essen oder Bitterstoff-Extrakte verwenden. - Vitamin-B12 und Vitamin-B6 zuführen: Diese Vitamine werden für den Histamin-Abbau benötigt. - Fasten: Allergien bessern häufig gravierend während des Fastens. Das Fasten am besten mit einer Darmsanierung kombinieren. - Sport treiben: Pollen-Allergien mildern durch das Stärken der Atemwege und -organe. - Hygiene: Vermeiden von übertrieben Hygienemassnahmen. - Pflegeprodukte: Verwenden von naturbelassenen Produkten. Eliminationsdiät Dabei isst man 7 bis 14 Tage eine allergenarme Ernährung aus Lebensmitteln, die erfahrungsgemäss bei nur wenigen Menschen zu allergischen Reaktionen führen. Anschliessend führt man alle 4 Tage ein neues Lebensmittel hinzu. Zeigen sich die Symptome, ist die Allergie identifiziert. Diese Diät wird nur vorübergehend durchgeführt und kann nach erfolgter Identifikation der Nahrungsmittelallergene von der Rotationsdiät abgelöst werden. Rotationsdiät Diese Diät soll helfen, den Organismus zu entlasten und sich zu regenerieren. Zudem sollen nicht neue Allergien entstehen, wenn man auf Grund einer Allergie ein Ersatznahrungsmittel forciert. Bei der Rotationsdiät teilt man die verträglichen Lebensmittel in mehrere Gruppen ein und isst jede Gruppe nur alle 4-7 Tage. Das heisst, der Abstand zwischen demselben Lebensmittel beträgt mindestens 4 Tage. Das Vorgehen basiert auf der Annahme, dass ein Lebensmittel spätestens nach 3 Tagen wieder vollkommen aus dem Körper ausgeschieden ist. Der 4. Tag dient als Sicherheitsspanne. Der Organismus wird somit nicht mit demselben Antigen/Allergen überschwemmt, sondern hat immer wieder Zeit, sich zu erholen. Bei sehr empfindlichen Menschen mit langjährigen chronischen Erkrankungen empfiehlt sich der 7- Tage-Rhythmus. Zusätzlich muss darauf geachtet werden, dass artverwandte Lebensmittel nicht täglich, sondern wenigstens in einem eintägigen Abstand verzehrt werden. Artverwandt sind z.b. alle Nachtschattengewächse (Tomaten, Auberginen...) oder Fuchsschwanzgewächse (Spinat, Mangold, Randen, Quinoa, Amaranth...) oder Rosengewächse (Äpfel, Kirschen, Birnen, Zwetschgen, Himbeeren, Brombeeren, Manden...) oder Doldenblütler (Möhren, Fenchel, Dill, Petersilie...). Detaillierte Listen finden sich in Fachbüchern zur Rotationsdiät. Allergien Seite 184

185 5.7 WASSER Wasser im Körper Ohne Wasser könnten wir nur wenige Tage überleben. Wasser ist nach Sauerstoff der Stoff, den wir am dringendsten benötigen. - Ab einer Wasserreduktion von 0,5% meldet das Hirn Wasserbedarf. - Wassermangel ist tödlich, wenn wir 15% unseres Körperwassers verlieren. - Bereits ein 2%iger Körperwasserverlust führt dazu, dass wir nur noch eingeschränkt funktionieren. Wassergehalt - Neugeborene: 70% - Erwachsene: 60% - Ältere Menschen: 50% Je höher der Körperfettanteil, umso niedriger der Wasseranteil, da Fettgewebe nur zu 25% aus Wasser besteht, Muskelgewebe jedoch aus 75%. Das Gehirn beherbergt einen Wasseranteil von 85%. Die Ausscheidungsorgane Lunge, Leber und Nieren haben wie das Gehirn einen besonders hohen Wasseranteil. Wasser in und um die Zellen Total 0.6 Liter Körperwasser je Kilogramm Körpergewicht. Dies ist aufgeteilt: Liter / kg im Inneren der Zellen, im Intrazellulärraum Liter / kg ausserhalb der Zellen, im Extrazellulärraum Liter / kg im Blutplasma Liter / kg in den Transitzonen, auch transzelluläres Wasser alle gerade verweilenden Flüssigkeiten im Verdauungssystem (Magen, Darm, Urin) Aufgaben des Wassers - Transportmittel / Grundregulation des Bindegewebes: Das Körperwasser bringt Nährstoffe und Sauerstoff zu den Zellen und transportiert Stoffwechselrückstände, Gifte und Kohlendioxid zu den Ausleitungsorganen. - Lösemittel: Mineralstoffe lösen sich im Wasser und liegen in Form von Ionen vor. Diese werden als Reizweiterleitung zwischen den Nervenzellen und zwischen den Nerven- und Muskelzellen benötigt. Sämtliche Stoffwechselprozesse können nur im wässrigen Milieu ablaufen. - Abkühlung: Wasser kühlt den Körper in Form von Schweiss. - Verdauung: Eine geregelte Verdauung benötigt Wasser, damit Ballaststoffe quellen können und den Stuhl gleitfähig machen. Fehlt das Wasser führt dies zu Verstopfungen. - Formgebend: Wasser gibt jeder Zelle ihre Form und Spannkraft. Wasser Seite 185

186 Dehydrierung / Wassermangel und Folgen - Gesundheitsbeschwerden: Das Blut wird dickflüssiger und die Fliessgeschwindigkeit nimmt ab, was viele Beschwerden hervorrufen kann, da die Ver- und Entsorgung der Zellen nicht mehr optimal funktioniert. - Bluthochdruck: Je dickflüssiger das Blut und je langsamer das Blut fliesst, umso höher der Blutdruck. - Negative Emotionen: Fehlt Flüssigkeit im Gehirn, schwindet die geistige Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen und häufig auch Kopfschmerzen sind die Folge. - Übergewicht: Hunger und Durst ähneln sich. Oft wird dieses Empfinden verwechselt. Ein chronischer Wassermangel drosselt zudem den Stoffwechsel. Der Stoffwechsel soll sich um 30% verbessern, beim Trinken von 0.5 Liter ½ Stunde vor dem Essen. - Nierensteine: Ein Wasserdefizit kann die Bildung von Nierensteinen fördern. 1-2 Liter Urin sollten täglich ausgeschieden werden, um die Nieren gründlich zu spülen. - Leistungseinbrüche beim Sport: Ein Flüssigkeitsverlust von 2% Körpergewicht vermindert die Sauerstoffversorgung der Muskelzellen derart, dass der Muskel frühzeitig ermüdet und infolgedessen seine Leistungsfähigkeit sinkt. Faktoren, die den Wasserbedarf erhöhen - Klima, Sport, Sauna: Über die Haut ist ein Wasserverlust von bis 0,5 Liter / Stunde möglich - Alkohol: Das Hormon Adiuretin schützt den Körper vor Austrocknung Alkohol hemmt dieses Hormon, das Wasser geht über den Urin weg anstelle, dass es resorbiert wird - Höhe: Je höher umso Sauerstoffärmer wird die Luft, umso schneller muss man atmen, umso höher der Wasserverlust. Pro 1000 Höhenmeter 1 Liter Wasser zusätzlich trinken - Ernährung: Scharfes Essen, Salz, zuckerhaltige Speisen, ballaststoffreiches Essen erhöht den Wasserbedarf - Fertiggerichte mit Lebensmittelzusatzstoffen: Je mehr synthetische Stoffe, umso höher der Wasserbedarf, damit der Körper die Stoffe ausscheiden kann - Krankheit: Wasserbedarf in Folge Schweiss und Fieber und für die Ausscheidung von Bakterien, Pilzen, krankem Gewebe etc. - Entschlackung: Für die Ausscheidung von Schlacken und um den Stoffwechsel anzutreiben, benötigt der Körper viel Wasser - Kaffee: Der Körper kann sich an Kaffee gewöhnen, dennoch ist der Konsum mit erhöhtem Wasserbedarf und Mineralstoffverlust verbunden Durstgefühl Spätestens wenn der Wassergehalt im Organismus um 0,5 Liter sinkt, meldet das Gehirn Durst: der Hypothalasmus sorgt für das Durstgefühl, sendet das Hormon Adiuretin aus, damit die Hypophyse möglichst wenig Wasser aus dem Urin ausscheiden lässt sondern die Resorption aus dem Primärharn erhöht. Leider verwechseln viele Menschen das Durstgefühl mit Hunger und essen etwas. Milch-, Alkoholoder kohlensäurehaltigen Getränke belasten den Wasserhaushalt zusätzlich. Wasser Seite 186

187 Wasserbedarf Die Grundregel lautet 3 dl je Kilo Körpergewicht. Hinzukommen die Faktoren, die einen erhöhten Wasserbedarf verlangen. Bei einer gesunden Ernährung mit viel Gemüse und Früchten ist der reine Wasserbedarf niedriger. Im Idealfall werden die Bedürfnisse des Körpers wahrgenommen und entsprechend berücksichtigt. Reduzierte Wasserzufuhr Bei geschwächten Nieren oder einem schwachen Herz fällt es dem Körper schwer, überschüssige Wassermengen auszuscheiden, daher sollte in diesen Fällen nicht zu viel Wasser getrunken werden. Wasserqualitäten - Pflanzenwasser: Wasser in Gemüsen, Sprossen, Früchten etc. ist lebendiges Wasser, da es aus den Zellen von lebendigen Organismen stammt so ist es auf ideale Weise für den menschlichen Körper nutzbar. - Quellwasser: Schadstofffreies Wasser aus einer nicht zu mineralstoffreichen Quelle ist ebenfalls eine gute Wahl und eignet sich für die Entschlackung und Entgiftung vorzüglich. - Wasser mit Kohlensäure: Dieses Wasser ist länger haltbar und schmeckt prickelnd. Kohlensäure ist eine Säure und der Körper wird unnötig damit belastet (Aufstossen, Blähungen, Sodbrennen verstärken) - Leitungswasser: Häufig ist es gechlort und kann Rückstände von Schwermetallen, Medikamenten, Pestiziden und Hormonen enthalten. In manchen Regionen sind zudem hohe Nitratwerte möglich. Um das Leitungswasser zu beurteilen, ist eine Analyse notwendig. Abhängig vom Resultat kann ein geeigneter Wasserfilter eingesetzt werden, um allfällige Schadstoffe zu entfernen. - Tafelwasser ist kein natürliches Mineralwasser, sondern aufbereitetes Wasser: eine Mischung verschiedener Wasser oder ein Leitungswasser, dem Mineralien, Salz und Kohlensäure zugefügt wurde. - Salzreiche Heilwässer: Sollte aufgrund des hohen Salzgehaltes nur kurmässig und in kleinen Mengen getrunken werden. Wasseraufbereitungsgeräte - Wasser aus Umkehr-Osmosegeräten ist sehr reines Wasser und nahezu frei von Schadstoffen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Zur Entschlackung und Entgiftung kann dieses Wasser verwendet werden. Auf die Dauer ist es jedoch nicht zu empfehlen, da es die ganzheitlichen Kriterien eines naturbelassenen Wassers nicht erfüllt. - Basisches Aktivwasser aus Wasser-Ionisierern ist in Japan sehr beliebt und oft als feste Einrichtung direkt an die Wasserleitung angeschlossen. Der ph-wert kann bis 11 eingestellt werden. In der Natur gibt es so gut wie nie ein Wasser mit einem ph-wert über 8. Für eine intensive Entsäuerung des Körpers kann das hochbasische Wasser kurmässig getrunken werden. Auf die Dauer dürfte es keine Lösung sein. Wasser Seite 187

188 Zu viel Wasser Täglich mehr als 10 Liter Wasser kann tödlich sein. Die starke Verdünnung der Elektrolytkonzentration im Extrazellularraum und der extreme Unterschied zur Konzentration im Intrazellularraum führt dazu, dass Wasser in die Zellen fliesst (osmotisches Prinzip) und die Zellen zum Platzen bringt. Mögliche Folgen sind Gehirnschwellung, Komma und schliesslich der Tod. Tipps für gesundes Trinken - Den Tag mit einem grossen Glas Wasser beginnen damit kann der nächtliche Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden Minuten vor jeder Hauptmahlzeit ein Glas Wasser auf diese Weise ist genügend Wasser zur Bildung der Verdauungssäfte vorhanden - Möglichst nichts zum Essen oder direkt nach den Mahlzeigen trinken, damit die Verdauungssäfte nicht verdünnt werden - Erst ca. 2 Stunden nach dem Essen wieder mit dem Trinken fortfahren - Nicht zu hastig trinken und gut verteilt über den ganzen Tag - Alkoholische und koffeinhaltige Getränke mit derselben Menge Wasser ausgleichen - Manche Kräutertees können entwässern, weshalb diese nicht länger als 6 Wochen getrunken werden sollten. Dazu hören: Brennnesseltee, Birkenblättertee, Goldrutentee - Je mehr Pflanzenwasser aus Früchten, grüne Smoothies, frischem Gemüse, Sprossen etc. umso weniger Wasser ist notwendig - Getränke aus dem Kühlschrank sind ungeeignet und irritieren den Magen. Zimmerwarm C ist die ideale Temperatur. - Einer Dehydrierung ist mit Wasser allein nicht beizukommen. Eine optimale Rehydrierung ist dann erreichbar, wenn dem Körper neben Wasser auch vitalstoffreiche Kost und hochwertige, unerhitzte Fette geliefert werden. Wasser Seite 188

189 5.8 HOMOTOXINLEHRE Sinn von Krankheiten und Selbstheilung Die Homotoxinlehre ist eine These, die den biologischen Sinn von Krankheiten zum Inhalt hat. Dr. Hans-Heinrich Reckeweg, Arzt und Homöopath, war der Begründer dieser Lehre. Er vertrat die These, dass eine Krankheit ein natürlicher Vorgang ist, mit dem sich der Köper wieder selbst zu heilen versucht. Werden Krankheiten bekämpft, blockiert man der Körper bei der Selbstheilung. Die Homotoxine Dr. Reckeweg beschrieb den menschlichen Oraganismus als fliessendes System: Stoffe strömen über die Luft, Nahrung und Haut hinein, reagieren mit dem Organismus, verändern ihn, verändern sich selber und fliessen wieder heraus. Dabei unterschied Reckeweg Stoffe, die für den Organismus braucht und solche, die für den Organismus giftig sind - toxisch sind: Homo = Mensch, Toxin = Gift. Exogene Homotoxine kommen von aussen in den Organismus und endogene Homotoxine entstehen durch Stoffwechselprozesse. Exogene Homotosxine: Glutamat, Abgase, Nikotin, Alkohol, Medikamente, Schwermetalle Endogene Homotoxine: Säuren, Ammoniak, Methangas (Blähungen), Harnstoff, Kohlendioxid Was ist Krankheit Krankheit so Reckeweg ist der Abwehrkampf des fliessenden Systems gegen die Homotoxine. Homotoxine lösen im Organismus Abwehrvorgänge auslösen, die solange Krankheitssymptome zeigen, bis sie aus dem Körper ausgeschieden und bis die von ihnen verursachten Schäden im Körper wieder repariert sind. Läuft die Krankheit auf diese Weise ab, ist alles in Ordnung. Ist die Ausscheidung nicht möglich unternimmt der Körper alles, ganz nach der Devise: lieber chronisch krank als Tod. Der Körper lagert die Homotoxine an Stellen ab, wo sie für das System keine unmittelbare Lebensbedrohung mehr darstellen. Der Körper geht davon aus, dass irgendwann weniger Homotoxine eintreffen und die eingelagerten Gifte abgebaut w erden können. Da die (schlechten) Gewohnheiten oft beibehalten werden, reisst die Homotoxinflut nie ab. Auf diese Situation ist der Körper nicht vorbereitetet und der Weg ist frei für chronische Erkrankungen (z.b. Rheuma) oder Entartungen (z.b. Krebs). Fazit: Krankheit ist die Art des Körpers, möglichst schnell wieder in sein Gleichgewicht zu gelangen und damit möglichst schnell wieder die gesunde Homöostase zu erreichen. Die Entgiftung Die Ausscheidung von Giften findet bevorzugt über die Schleimhäute statt: - Bei Erkältungen werden die Toxine durch die Nase oder den Rachen ausgeschieden - Bei Scheidenausfluss werden die Toxine über die Scheidenflüssigkeit ausgeschieden - Bei Magen-Darm-Beschwerden werden die Toxine mit Hilfe von Durchfall und Erbrechen ausgeschieden - Gelingt die Ausscheidung über die Schleimhäute nicht, erfolgt dei nächstbeste Entgiftungsmöglichkeit über die Haut. Hautunreinheiten, Ekzeme, Abszesse sind die Folge. Homotoxinlehre Seite 189

190 Die Kompensation Führen Homotoxine zu gravierenden Schäden wie z.b. einer Insulinresistenz, versucht der Körper zu kompensieren, in dem er den Blutzuckerspiegel steigen lässt, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass doch trotz Insulinresistenz ausreichend Glucose in die Zellen gelangen können. Die Schulmedizin senkt medikamentös den Blutzuckerspiegel. Unter Berücksichtigung der Homotoxinlehre ist es viel sinnvoller, die Ursache, also die Insulinresistenz zu beheben. Krebs Wenn starke Toxine (Karzinogene / krebserregende Gifte) in den Körper gelangen und deren Ausscheidung oder Neutralisierung nicht gelingt, gelangen die Gifte in die Zellen, so wie zu einer Entartung dieser Zelle und damit zu Krebs führen können. Heilung und Auswirkung der Medikamente Werden Krankheiten rasch mit Medikamenten bekämpft, wird der Körper daran gehindert, Toxine auszuscheiden. Hinzu kommt, dass Medikamente zusätzlich zur Toxinansammlung beitragen. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass die natürlichen Schutzreaktionen des Immunsystems durch die unterdrückten medikamentösen Massnahmen im Laufe der Zeit immer verhaltener ausfallen. Das Ergebnis ist eine schleichende Schwächung des gesamten Immunsystems, was natürlich zusätzlich die Entstehung der verschiedensten Krankheitsbilder fördert und begünstigt. Körpereigene Heilprozesse fördern - Giftaufnahme reduzieren - Ausleitung fördern: Körpereigene Giftausleitung durch entsprechende Massnahmen beschleunigen: Trinkmenge erhöhen, Einläufe, Darmreinigung, entsäuern, ausreichend bewegen, Lymphfluss fördern etc. - Ausleitungsorgane stärken: der Niere, Leber, Darmfloraaufbau - Stärkung und Entlastung des Immunsystems mit antioxidantischer und vitalstoffreicher Ernährung Homotoxinlehre Seite 190

191 5.9 PILZE IM KÖRPER Pilze und das Immunsystem Wenn das Immunsystem geschwächt ist, können sich Pilze ansiedeln, vermehren und zu Gesundheitsbeschwerden führen. Pilze können sich aussen auf der Haut (Nagelpilz, Fusspilz, Hautpilz), auf den Schleimhäuten (Mund, Rachen, Nase, Genitalien, Verdauungssystem), im Blut und daraufhin in den Organen niederlassen. Mykosen Pilzinfektionen nennt man Mykosen (aus dem Griechischen: mykes für Pilz) Oft erhält eine Mykose den Namen derjenigen Pilzgattung, die sich in oder auf dem Patienten ausgebreitet hat. Eine Mykose mit der Pilzgattung Candida wird Candidose genannt. Mykosen sind unberechenbar. Neben lokalen Pilzinfektionen gibt es die systemischen Mykosen. Sie entstehen, wenn Pilze in den Blutkreislauf gelangen und sich in den Organen ausbreiten, wo sich zahllose Symptome entwickeln können: Allergien, Arthritis, Arteriosklerose, Haarausfall, Herzrythmusstörungen, psychische Störungen, Stoffwechselkrankheiten, Über- oder Untergewicht etc. Speisepilze Sie sind eine Bereicherung eines gesunden Speisezettelns. Die liefern hochwertiges Eiweiss, Eisen, Vitamin B2, Vitamin B3 und spezielle sekundäre Pflanzenstoffe, z. B. Beta-Glucane, denen man eine aussergewöhnliche Stärkung auf das menschliche Immunsystem nachsagt. Heilpilze Sie werden auch Vitalpilze genannt. Meistens sind es besondere Speisepilzarten, die in Form von konzentrierten Trockenextrakten eingenommen werden, um höhere Dosen der pilzspezifischen Wirkstoffe zu sich zu nehmen. Manche Heilpilze werden in der TCM schon seit Jahrtausenden eingesetzt. Zu den Vitalpilzen gehören der Shiitake-Pilz, der Maitake-Pilz, der Reishi-Pilz oder auch der Hallimasch. Die Heilwirkungen beruhen auf ihren speziellen sekundären Pflanzenstoffen. Schimmelpilze Sie treten auf überlagerten Lebensmittel oder feuchten Wänden in Erscheinung. Ihre nahezu unsichtbaren Sporen sind fast überall in der Luft. Aufgrund ihrer Allgegenwärtigkeit können sie auch den Menschen heimsuchen. Meist handelt es sich um den Aspergillus. Der Befall mit diesen Pilzen wird Aspergillose genannt. Schimmelpilze können Allergien verursachen Viele Schimmelpilze produzieren giftige Stoffwechselprodukte (Mykotoxine). Die wichtigste Gruppe dieser Schimmelpilzgifte nennt man Aflatoxine. Sie sind bereits in winzigen Mengen giftig und besonders beim wiederholten Verzehr krebserregend. Pilze im Körper Seite 191

192 Mycel das Fadengeflecht Bevor sich der Schimmelpilz zeigt, wuchert das Mycel das unterirdische Fadengeflecht einer männlichen Spore schon längst in einem Lebensmittel. Erst wenn das Mycel der männlichen Spore mit einem Mycel einer weiblichen Spore zusammentrifft, kann daraus an der Oberfläche der Lebensmittel ein sichtbarer Schimmelpilz wachsen. Anfällig für Schimmelpilzbefall Besonders anfällig für Schimmelpilzbefall sind schwer zu konservierende Lebensmittel wie Nüsse, Erdnüsse, Trockenfrüchte und Gewürze. Im konventionellen Handel werden diese Lebensmittel mit konservierenden Methoden behandelt. Im Bio-Handel wird auf die richtige Erntezeit, sorgfältige Sortierung, richtige Trocknung, richtige Lagerung und Kontrolle per UV-Test gesetzt. In einem dunklen Raum mit UV-Licht schimmern die mit Aflatoxinen belasteten Früchte grünlich. Schimmelpilze, Sporen und Aflatoxine Schimmelpilze können allergische Reaktionen verursachen. Schimmelpilze sterben bei Temperaturen über 50 C. Ihre Sporen überleben viel höhere Temperaturen und die enthaltenen Aflatoxine gelten gar als hitzeresistent. Mit der Einnahme von Bentonit (oder allenfalls eine andere Heilerde, kann im Verdauungstrakt Stoffwechselgifte aller Art und so auch ein beachtlicher Teil der Aflatoxine absorbiert werden. Aflatoxine sind nicht nur im Schimmelpilz enthalten, sondern auch in den Schimmelsporen. Werden Sporen eingeatmet, gelangen sie gar in die Atemwege und können zu Nasennebenhöhlenentzündungen führen. Sporen können auch bis in die Alveolen gelangen und Infektionen, Allergien, Lungenkrebs verursachen. Wenn die Sporen von der Lunge aus streuen, ins Blut drängen und mit dem Blut in andere Organe wandern, kann eine systemische Mykose die Folge sein. Schimmelsporen sind überall, aber nicht jeder ist ständig krank, da es auf die Menge und den Allgemeinzustand des Menschen abhängt. Setzt man sich täglich grossen Mengen aus (Kompost, Heu, Viehfutter, Erde etc.) ist das Risiko für einen Befall wesentlich grösser. Eine andere Risikogruppe umfasst Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Sie sind besonders empfänglich für Pilzinfektionen. Lösen Schimmelpilze Arteriosklerose aus? Autoren der Naturheilkunde berichten von einem häufigen Befall des menschlichen Dünndarms mit dem Schimmelpilz Mucorracemosus, der bei der Entstehung von Arteriosklerose eine wichtige Rolle spielen soll. Mikroorganismen (Endobionten) gehen aus Schimmelpilzen hervor. Sie leben im Blut auf den roten Blutkörperchen und seinen in ihrer Primitivform unschädlich. Auf Grund einer unnatürlichen Lebensweise würden sie sich millionfach vermehren und parasitäre Eigenschaften entwickeln. Sie würden sich mit benachbarten Endobionten zusammenschliessen, Kolonien bilden, was zur Verklumpung des Blutes führe. Gleichzeitig würden sich die Endobionten in kristalline eiweisshaltige Formen umwandeln, die dann die Blutgefässwände verhärten und verengen würden. Pilze im Körper Seite 192

193 Fadenpilze Sie sind die häufigen Erreger von Fusspilz, Nagelpilz und Hautpilz. Sie können aber auch den Kopf befallen. Sie leben von Haut, Horn und Haar. Sie befallen meist nur Körperteile, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Im besten Fall schafft es das Immunsystem, den Pilz zu verdrängen. Andernfalls manifestiert sich die Mykose und kann chronisch werden. Hefepilze Es gibt Hefepilze, die verspeist und verdaut werden und keinesfalls krankmachen. Es gibt aber Hefepilzarten z.b. der Candida albicans die in geringer Zahl im Verdauungssystem leben, ohne die Gesundheit zu beeinträchtigen. Sollte sich aber das innere Milieu verändern, das Immunsystem schwächeln oder sonst das Gleichgewicht beeinträchtigt sein, könne sich die Pilze lawinenartig vermehren und giftige Stoffwechselprodukte erzeugen: die Candidose ist da. Symptome der Candidose Die im Darm lebenden Candida-Pilze rauben dem Menschen Nährstoffe (Einfachzucker) und Mikronährstoffe (Zink und Calcium). Eine Folge davon kann eine Unterzuckerung sein und damit verbunden: Müdigkeit, Reizbarkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Heisshungerattaken etc. und gleichzeitig ein Calcium- und Zink-Mangel. Wenn die Pilze Zucker verstoffwechseln, entstehen Gase und damit die typischen Erstsymptome einer Candidose: ein auffälliger Blähbauch und starke Blähungen. Weitere Symptome: - Candida-Pilze können sich auch in anderen Bereich des Verdauungssystems niederlassen, z.b. Im Mund und dem Rachen, wo sich bei starker Ausbreitung ein weisser Belag bilden sowie Schmerzen und Schluckbeschwerden verursachen. Man nennt dies Mundsoor. - Auch eine Vaginal-Mykose ist möglich, die sich mit Ausfluss, Schmerzen und teilweise unerträglichem Juckreiz äussert. - Eine Candidose kann sogar zur Gelenkbeschwerden führen. - Stoffwechselgifte der Candida-Pilze führen zu weiteren Beschwerden. Es werden bis zu 75 Mykotoxine gezählt, die der Candida-Pilz im menschlichen Körper abgibt. Besonders problematisch sind die Toxine Alkohol und Canditoxin. Alkohol durch Pilze Wenn die Pilze Kohlenhydrate verstoffwechseln, entsteht Alkohol. Dieser kann, je nach Ausprägung der Candidose, das Gehirn und die Leber massiv schädigen. Canditoxin Canditoxin ist die Munition der Pilze. Mit Canditoxin schützen sich die Pilze vor dem menschlichen Immunsystem. Canditoxin hemmt die Produktion von Abwehrzellen und schwächt dadurch das Immunsystem. Pilze im Körper Seite 193

194 Mykotoxine Mykotoxine können die Darmschleimhäute angreifen, sofern die Darmflora nur noch sehr unzureichend vorhanden sind. Es kann zu einem Leaky-Gut-Syndrom kommen: unverdaute Proteine gelangen in die Blutbahn und Autoimmunkrankheiten sowie Allergien aller Art, besonders Ekzeme und Hautausschläge können sich entwickeln. Hyphenform Candida-Pilze können von einer inaktiven Form in die so genannte Hyphenform wechseln. Das ist der Fall, wenn das Milieu im Köper ändert, das Immunsystem schwächelt etc. Hypen sind fadenförmige Zellen, mit denen der Pilz durch das Gewebe wachsen kann. Gleichzeitig bilden Candida-Pilze eiweissauflösende Enzyme, die dem Pilz helfen, sich durch das Gewebe hindurch zu arbeiten. Ursachen der Candidose - Alle Faktoren, die das Immunsystem und Darmmilieu schwächen - Antibiotika: sie vernichten gute und schlechte Bakterien, aber nicht die Pilze. Diese haben dann freie Bahn. Schlimm ist, wenn bakteriellen Infektionen anstelle einer Pilzinfektion diagnostiziert werden. Dies kann bei Hals- und Ohreninfektionen, Blasenentzündungen und natürlichen Magen-Darm-Infekten der Fall. - Cortison: Medikamente mit Cortison in hohen Dosen hemmen das gesammte Immunsystem und erleichtern die Ansiedlung von Pilzen. Cortison führt zu langfristigen Schleimhautveränderungen, was in einer Störung der Darmflora resultiert. - Immunsupperssiva: Ein geschwächtes Immunsystem ist vor allem nach Operationen, einer Chemotherapie, chronischen Krankheiten, schweren Unfallverletzungen oder bei der Einnahme von Immunsuppressiva (Immunsystem unterdrücken) anzutreffen - Stress, Sorgen und Angst: Diese Faktoren schwächen ebenfalls das Immunsystem. - Schwermetalle: Sie schwächen das Immunsystem. Candida-Pilze haben die Neigung, Schwermetalle aufzunehmen und sich bevorzugt dort anzusiedeln, wo Schwermetallbelastungen vorhanden sind. - Anti-Baby-Pille: Manche AB-Pillen erhöhen den Östrogenspiegel der Frau, was die Scheidenflora negativ beeinflusst und die Pilze günstigere Bedingungen in der Scheide vorfinden. - Zucker und isolierte Kohlenhydrate: Wenn die Candidose da ist, geht es den Pilzen besser, je mehr Zucker und isolierte Kohlenhydrate gegessen werden. Diagnose von Mykosen Ein Darm-Mykose kann über eine Stuhlprobe, ein Nagelpilz über eine Laboruntersuchung, ein Fusspilz über eine Hautprobe und ein Scheidenpilz über einen Abstrich festgestellt werden. Hefepilze sind durch Ansteckung übertragbar, Schimmelpilze über Sporen in der Umwelt. Bei Scheidepilzinfektionen muss unbedingt auch der Partner in die Behandlung einbezogen werden um wiederkehrende Infektionen zu verhindern. Systemische Mykosen sind schwieriger nachzuweisen: Blutuntersuchungen, Dunkelfeldmikroskop, Anlegen einer Pilzkultur aus Blutproben, Blutuntersuchungen auf Candida-Antigene oder Candida- Antikörper. Pilze im Körper Seite 194

195 Schulmedizinische Behandlungen von Mykosen - In ernsten Fällen intravenös Antimykotika. - Bei oberflächigen Mykosen: Einnehmen oder Auftragen eines Antimykotiums - Bei einem Darmpilz muss neben der Einnahme von Tabletten auch eine Mundspülung für Mund und Rachen eingesetzt werden Pharmazeutische Antimykotika führen zu massenhaft abgetöteten Pilzen und damit zu einer regelrechten Überflutung des Darms mit Mykotoxinen. Diese Gifte können die Darmflora lahmlegen und schaffen erst recht ein günstiges Milieu für eventuell überlebende Pilze. Ganzheitliche Massnahmen bei einer Mykose - Ernährungsumstellung: keine Nahrung für Pilze, Antioxidantien zuführen, den Körper insgesamt entlasten und dadurch die Selbstregulierungsfähigkeit unterstützen - Milieuveränderung: Einer Übersäuerung entgegenwirken; Darm sanieren - Abtötung der Pilze sowie gleichzeitige Einnahme eines adäquaten Bindemittels für die entstehenden Toxine. - Massnahmen zum Schutz der Leber: keine unnötigen Belastungen durch Genussmittel, Medikamente, Kurkuma mit Pfeffer für Regeneration, Mariendistelpräparate zur Unterstützung => Mehr unter Punkt «Leber» - Hygienemassnahmen: Fusspilz / täglich Strümpfe wechseln, Scheidepilz / täglich Handtücher wechseln Ernährungsumstellung bei Mykosen Die Vorliebe der Pilze ist Zucker. Sehr strenge Anti-Pilz-Diäten sind nahezu kohlenhydratfrei und zielen darauf ab, den Pilz auszuhungern. Wenn nicht gleichzeitig pilztötende Mittel zur Therapie eingesetzt werden, ist dieses Vorgehen heikel: Erhält der überlebende Pilz zu wenig Nahrung, bohrt er sich durch die Darmschleimhaut um im Blut und anderen Organen nach Nahrung zu suchen. Der im Körper zirkulierende Pilz kann auch im ganzen Körper Gifte ausscheiden, was bei einem geschwächten Immunsystem zu massiven Beschwerden führen kann. Anti-Pilz-Ernährung Eine Anti-Pilz-Ernährung kann Kohlenhydrate enthalten, aber keine isolierten Kohlenhydrate. Zudem soll der Organismus entlastet werden mit hochwertigen Nährstoffen, Vitalstoffen und Antioxidantien. Das ist verboten: - Kein Zucker, keine Produkte mit Zucker - Keine isolierten Kohlenhydrate (Weissmehr, Bulgur, Couscous, polierter Reis) und solche, die enthalten (Back- und Teigwaren) - Keine alternativen Süssungsmittel wie Honig, Dicksäfte etc. - Keine süssen Früchte - Keine Obstsäfte, keine Limonaden, kein Alkohol - Keine Milchprodukte Pilze im Körper Seite 195

196 Stattdessen: - Gemüse, Salate, Pilze - Nüsse, Ölsaaten, Sprossen - Hirse, Quinoa, Buchweizen, Vollkornreis, Kartoffeln - Vollkornprodukte, Vollkornteigwaren - Sojaprodukte - Eier - Fisch und Fleisch - Wasser, Kräutertee - Zuckerarme Früchte: Papaya, Brombeeren, Avocados, Rhabarber, Limetten, saure Äpfel, Grapefruits etc. Lebensmittel mit pilztötenden Eigenschaften: - Kokosprodukte (Öl, Milch, Mehl): Kokosnüsse enthalten die antimikrobiellen und pilzempfindlichen Fettsäuren Caprylsäure und Laurinsäure - Knoblauch: Er enthält Allicin, ein sekundärer Pflanzenstoff mit antimikrobieller Wirkung. Allicin ist ein hervorragendes Pilzgift und kann Candida albicans zurückdrängen. Zwei rohe Zehen täglich oder allicinhaltige Knoblauchkapseln einnehmen. Allicin geht beim Kochen verloren. - Oregano - Granatäpfel - Meerrettich und Kresse: Sie desinfizieren den Organismus und aktivieren das Immunsystem. Die enthaltenen Senföle wirken hervorragend antibiotisch, da sie auch Keime vernichten können, die gegen herkömmliche Antibiotika resistent sind. Meerrettich und Kresse wissen ausserdem eine antimykotische Wirkung und dämmen daher auch Candida-Pilze ein. - Cayenne Pfeffer / Chili: Chili-Schoten enthalten Capsaicin, ein sekundärer Pflanzenstoff mit äusserst starker antibakterieller und pilztötender Wirkung. Auch die antimykotische Substanz CAY-1 der Familie der Saponine ist enthalten und kann Hefepilze abtöten und das Wachstum von Candida albicans um 93% eindämmen. - Mandeln: Die Kraft der Mandeln liegt in der Aktivierung des Immunsystems und der Stärkung der erwünschten Mikroorganismen bis sie in der Lage sind, die Pilze aus eigener Kraft zurück zu drängen. Mandeln haben auch eine prebiotische Wirkung und liefern den erwünschten Darmbakterien hochwertige Nahrung. Wirksame Menge: 60g / Tag. Milieuveränderung Dazu gehören die Darmreinigung inkl. Darmfloraaufbau als auch die Entsäuerung des Körpers inklusive Remineralisieurung. Die Darmreinigung schafft ein positives und pilzfeindliches Milieu im Verdauungssystem, behebt die Dysbiose und bindet Toxine, die beim Abtöten der Pilze in grossen Mengen entstehen. Die Entsäuerung schafft ein positives und pilzfeindliches Milieu im Blut und Gewebe. Abtöten der Pilze Wenn keine schulmedizinischen Antimykotika zum Einsatz kommen sollen, gibt es nachfolgende naturheilkundlichen Mittel mit pilzfeindlicher oder pilztötender Eigenschaften nicht abschliessend: Pilze im Körper Seite 196

197 - Kolloidales Silber: bei äusserlichem Pilzbefall (Fuss- und Hautpilz) bei Nagelpilz hingegen Grapefruitkernextrakt - Kokosöl: bei einer Vaginalmykose mehrmals täglich äusserlich im gesamten Intimbereich auftragen. Ergänzend in der Nahrung oder teelöffelweise einnehmen Bei Fusspilz jeden Abend mit Kokosöl die Füsse einmassieren, Baumwollsocken überziehen und über Nacht tragen. Zudem täglich die Kombination Apfelessig-Kolloidales Silber-Kokosöl verwenden: Die Füsse in Apfelessigwasser (1:4) für Minuten einweichen, Füsse abtrocknen und kolloidales Silber auftragen, einziehen lassen und an der Luft trocknen lassen oder trockenföhnen. Zum Schluss die Füsse mit Kokosöl einmassieren. Vorbeugend wöchentlich wiederholen. - Grapefruitkernextrakt: Bei der Einnahme die Dosis nur langsam steigern, um eine Herxheimer Reaktion zu verhindern. Eine solche tritt auf, wenn zu viele Candida-Pilze sterben und dadurch vermehrt Pilztoxine frei werden. Dies kann zu einer kurzfristigen Verschlimmerung der ursprünglichen Symptomatik führen, bevor Verbesserung eintritt. Grapefruitkernextrakt ist auch bei einer oberflächigen Mykose insbesondere Nagelpilz hervorragend geeignet. - Granatäpfel Granatapfelextrakt: Sie enthalten einen hochwirksamen gegen Candida- Infektionen sekundären Pflanzenstoff: Punicalagin. Dieser Stoff kann die Zellmembran der Pilze angreifen und auf diese Weise schwächen. Punicalagin soll ausserdem die Wirkung des schulmedizinischen Antimykotikums Fluconazol verstärken können. - Zistrosentee / Cistus-Tee: Zistrose hat eine starke antibiotische und antimykotische Wirkung. Zudem unterstütz sie den Organismus bei der Ausleitung von Giften und sogar von Schwermetallen. - Caprylsäure: Die im Kokosöl enthaltene Caprylsäure gibt es auch konzentriert in Tablettenform, womit häufig sehr gute Ergebnisse erzielt werden. - Oreganoöl: Reines 100%iges ätherisches Oreganoöl hat starke antimykotische Wirkung. Maximal 1 Tropfen mit etwas biologischem Kokosöl einnehmen oder äusserlich auftragen. Oder 1-5 Tropfen in einem Glas Wasser einnehmen. Oreganoöl nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit einnehmen. Bei Eisenmangel 2 Stunden vor oder nach den Mahlzeiten, da Oregano die Eisenaufnahme behindern könnte. - Weitere antimykotische Nahrungsmittel: Niembaum, Olivenblätter-Extrakt, Schwarze Walnuss (Tinktur) und Lapachotee. - Wasser und Heilerde: Während jeder Anti-Pilz-Therapie muss unbedingt viel reines Wasser getrunken werden, um den Organismus bei der Ausleitung der Pilzgifte zu unterstützen. Zudem täglich ein- bis zweimal ein Teelöffel Bentonit (oder andere hochwirksame Heilerde) einnehmen, um die abgetöteten Pilze als auch deren Mykotoxine zu absorbieren und deren Ausscheidung zu beschleunigen. Vorgehensweise Die Massnahmen dürfen nicht zeitgleich durchgeführt werden, da die Ausleitungsorgane völlig überfordert werden können und dem bereits geschwächte Körper zu viel abverlangt würde. Man beginnt daher mit der Anti-Pilzernährung, die gleichzeitig stark basenüberschüssig ist, so dass eine sanfte Entsäuerung eingeleitet werden kann. Zeitgleich werden pilztötende Massnahmen umgesetzt und mit der Darmreinigung gestartet. Die Darmreinigung kann mit einem hochwertigen Mineralstoffkomplex ergänzt werden, so dass auch eine Remineralisierung eingesetzt werden kann. Pilze im Körper Seite 197

198 Leberschützende und verstärkt hygienische Massnahmen sind selbstredend. Ein konkretes Entsäuerungsprogramm kommt jedoch erst dann zur Anwendung, wenn eine spürbare Besserung des Befindens eingetreten ist und diese Besserungen stabil über einige Wochen Bestand hatte und wenn der Energiepegel des Organismus deutlich gestiegen ist. Mykosen und die Psyche Pilze haben in der Natur die Aufgabe, Sterbendes und Totes möglichst schnell in seine Einzelbestanteile zu zerlegen. Welchen Ballast trage ich mit mir herum? Esse ich zu viel tote Nahrung? Pilze dringen nur dort ein, wo kein ausreichender Schutz mehr vorhanden ist. Warum lasse ich Fremde Besitz von mir ergreifen, sich in mir ausbreiten und mich nach Strich und Faden ausnutzen? Kann ich nicht nein sagen? Pilze im Körper Seite 198

199 5.10 DARMREINIGUNG Darmreinigung + Darmsanierung - Darmreinigung: Reinigung durch Hydro-Colon-Therapie (CHT), Einläufe oder Abführmittel. - Darmsanierung: Aufbau einer gesunden Darmflora mit probiotischen Präparaten (Bakterienstämme zufügen). - Kombination nachfolgend als Darmreinigung bezeichnet. Bei der CHT werden etwa zehn Liter Wasser ohne Druck in den Darm geleitet, wobei die Temperatur abwechselnd 21 und 41 Grad Celsius beträgt. Die Behandlung erfolgt über ein geschlossenes System das Wasser mitsamt dem gelösten Darminhalt durch einen Abflussschlauch völlig geruchlos und sauber in die Kanalisation geleitet. Währenddessen wird die Bauchdecke leicht massiert. Dabei kann der Therapeut vorhandene Problemzonen ertasten und das einfliessende Wasser genau in diesen Bereich lenken. Ziel einer Darmreinigung Ziel ist, das Darmmilieu derart positiv verändern reinigen und entgiften dass sich die Darmschleimhaut wieder regenerieren kann. Nur eine gesunde Darmschleimhaut kann ihren wichtigen Aufgaben vollumfänglich gerecht werden. Gründe für eine Darmreinigung - Regulierung der Verdauungstätigkeit - Aktivierung der Darmperistaltik - Ausleiten von Schlacken, Giften, Pilzen, schädlichen Bakterien - Sanierung des Milieus im Darm um Pilzen und schädlichen Bakterien die Lebensgrundlage zu nehmen - Aufbau einer gesunden Darmflora - Regeneration und Schutz der Darmschleimhaut - Optimierung der Nährstoff- und Vitalstoffversorgung - Stärkung des Immunsystems - Schutz des Organismus vor Gasen, die bei Gärprozessen entstehen - Hautbild verbessern Wirkung einer Darmreinigung - Verdauungsbeschwerden (Durchfall / Verstopfung) aufheben - Schutz vor Pilzinfektionen, Krankheiten, Infekten - Hautprobleme verringern - Gewichtsabnahme / bei Untergewicht Gewichtszunahme - Energie steigern - Oft verschwinden Allergien und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten / -Intoleranzen - Blutwerte und Cholesterinwerte pendeln sich ein - Organfunktionen werden gestärkt - Selbstheilungskräfte werden gefördert Darmreinigung Seite 199

200 - Depressionen und Stimmungsschwankungen können abgeschwächt werden - Wechseljahrbeschwerden werden erträglicher - Augenringe verschwinden, unreine Haut klärt, schlaffes Bindegewebe festigt, Haarausfall bessert usw. Basiskomponente für eine Darmreinigung - Flohsamenschalenpulver / Psyllium: zur Lockerung von Ablagerungen im Verdauungssystem sowie zur Lösung von Toxinen und Stoffwechselrückständen. - Bentonit (oder Zeolith), welche die gelösten Ablagerungen und Toxine, aber auch schädliche Bakterien an sich bindet um diese mit dem Stuhl auszuscheiden. - Probiotikum: Darmbakterien in Form von flüssigen Präparaten oder magensäureresistente Kapseln (Bioflorin), zur Neubesiedelung der Darmflora mit guten Darmbakterien. Die Geschwindigkeit lässt sich durch die Dosierung und Einnahmehäufigkeit steuern. Zusatzkomponente für eine Darmreinigung - Ganzheitliches Mineralstoffpräparat: basische Mineralstoffe und Spurenelemente in hoher Bioverfügbarkeit reduzieren eine mögliche Übersäuerung und füllen die körpereigenen Mineralstoffdepots auf. - Grapefruitkern-Extrakt: Bei häufig widerkehrenden Pilzinfektionen können natürliche Antimykotika in das Darmreinigungsprogramm integriert werden. - Chlorella Algen: Wenn die Entgiftung des Organismus im Mittelpunkt steht, kann die Kur mit Algen kombiniert werden. Die Chlorella-Alge kann Schwermetalle binden und schadlos über den Darm ausscheiden. Welches Programm für wen - Menschen mit Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten wählen die intensive Darmreinigung aus Flohsamenschalen, Bentonit und einem Probiotikum; dosieren aber zunächst vorsichtig. - Menschen mit einem empfindlichen Verdauungssystem und/oder vorgeschwächten Ausleitungs- und Entgiftungsorganen oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung haben, oder durch eine Erkrankung geschwächt sind, wählen eine sanfte Darmreinigung. - Menschen, die an einem deutlichen Mikronährstoffdefizit leiden, wählen ebenfalls eine sanfte, mit Mikronährstoffen angereicherte Darmreinigung. - Menschen, die nicht durch Vorerkrankungen geschwächt sind und über einwandfreie Ausleitungs- und Entgiftungsorgane verfügen, wählen die intensive Darmreinigung aus Flohsamenschalen, Bentonit und einem Probiotikum. - Menschen mit Pilz- oder Parasitenbefall wählen zum Darmreinigungsprogramm zusätzlich ein konkretes Anti-Pilz- bzw. Anti-Parasiten-Programm. Abführende Kräuter Abführende Kräuter / Abführmittel sind zu Beginn einer Darmreinigung denkbar. Auf die Dauer reizen sie die Darmschleimhaut und sollten dann besser vermieden werden. Dazu gehören: Sennesblätter, Rhabarberwurzel, Faulbaumrinde (Cascara Sagrada). Darmreinigung Seite 200

201 Psyllium-Bentonit-Shake Einen gestrichenen Teelöffel Bentonit und Psyllium mit 4dl Wasser mixen / in einem Schüttelbecher mischen und unmittelbar trinken, da er schnell eindickt. Einnahme der Präparate - Psyllium-Bentonit-Shake: 1h vor oder 2h nach den Mahlzeiten, morgens und/oder abends - Mineralstoffkomplex: zwischen den Mahlzeiten und Shakes - Probiotikum: zweimal täglich - Grapefruit-Extrakt (bei häufigen Pilzinfektionen): zweimal täglich 5 Tropfen in einem Glas stilles Wasser, morgens nüchtern und abends vor dem Zubett gehen - Chlorella-Algen (Entgiftung): individuell, z.b. 2x4 Tabletten - Medikamente: 3h im Abstand zu den Shakes Beispiel für eine 6 bis 8 Wochen dauernde Darmreinigung Start / 3 Tage: 1 Shake/Tag Woche 1 2: 2 Shakes/Tag Woche 3 6: 2-3 Shakes/Tag Woche 7: 3 Shakes/Tag Woche 8: 1 Shake/Tag «Nebenwirkungen» einer Darmreinigung Bei der Ausleitung von Stoffwechselrückständen kann es vorübergehend zu Reaktionen kommen, wenn mehr Gifte gelöst, als abtransportiert werden können. Mögliche Reaktionen: Kopfschmerzen, unreine Haut, Verdauungsprobleme, Verstärkung von aktuellen Gesundheitsproblemen. Allenfalls muss die Dosierung / Anzahl Shakes verringert werden, um die Reaktionen zu dämpfen. Weitere Massnahmen sind mehr stilles Wasser trinken und Einläufe. Ziel ist, die Ausleitung zu fördern. Ernährung während der Darmreinigung - Je mehr Shakes umso mehr reines Wasser muss dazu getrunken werden - Bei 3-4 Shakes wird eine Mahlzeit mit den Shakes ersetzt. - Sämtliche Nahrungsmittel sollen gemieden werden, die zur Darmverunreinigung geführt haben - Kein raffinierter Zucker, kein Weissmehl: sie belasten den Darm und stören den Darmflora- Aufbau - Fleisch und Wurst maximal zwei- bis dreimal pro Woche - Keine Milchprodukte, da diese schleimbildend sind ausgenommen Butter und Rahm - Kein Alkohol, da dieser die Entgiftungskapazitäten der Leber einschränkt und den Körper mit Giften überflutet - Kein Koffein oder aber maximal 2 Tassen pro Tag Darmreinigung Seite 201

202 Empfohlene Nahrungsmittel während der Darmreinigung - Gemüse, Blattgemüse, Knollengemüse, Fruchtgemüse, Hülsenfrüchte - Salate und Kräuter - Früchte - Hirse, Quinoa, Buchweizen, Buchweizennudeln, Bratlinge aus Pseudogetreide - Nüsse, Mandeln, Samen, Bratlinge daraus - Selbstgezogene Keimlinge - Süssigkeiten in Form von Trockenfrüchten oder Früchteriegel ohne Zucker - Naturbelassene Öle - Quellwasser (2.5 L) und Kräutertees (0.5 L) Darmreinigung Beispieltag mit 2 3 Shakes Morgens: - Ein grosses Glas Wasser oder Kräutertee - Erster Shake, dazu ein grosses Glas Wasser - ca. 1h danach Frühstück mit Früchten, oder ein basisches Müesli, oder getoastetes Vollkornbrot mit vegetarischem Brotaufstrich und Gemüsesticks - Während oder nach dem Frühstück das Probiotikum Zwischendurch: - Früchte, grüner Smoothie - Bei 3 Shakes einen Shake und ein grosses Glas Wasser - Zwischen Frühstück und Mittagessen den Minealstoffkomplex (Teil1), dazu ein Glas Wasser Mittags (Auswahl): - Salat, Wildkräuter, Keimlinge - Salatdressing aus Zitronensaft oder Apfelessig, hochwertiges Öl, ev. Algenflocken, mit natürlichem Salz verfeinern - Wurzel- und Knollengemüse - Gemüsesuppe - Gedünstetes Gemüse - Ev. Beilagen wie vegetarischer Burger, Vollkorndinkelbrot, Bio-Fleisch oder Fisch, Bio-Ei Zwischendurch: - Mandeln oder Mandelmilch - Probiotikum, falls das Nachtessen ausfällt - 1 L Quellwasser und den Mineralstoffkomplex (Teil 2) Darmreinigung Seite 202

203 Abends: - 1h vor dem Abendessen den Shake oder anstelle des Abendessens den Shake nehmen - Gemüsesuppe - Gedünstetes oder gegrilltes Gemüse, Beilagen wie bereits erwähnt Vor dem Zubettgehen den Mineralstoffkomplex (Teil 3) mit einem Glas Wasser Begleitmassnahmen zur Darmreinigung - Bewegung: mind. 30 Minuten einen flotten Spaziergang pro Tag; fördert die Darmperistaltik, den Lymphfluss und die Sauerstoffversorgung des Organismus - Frisch gepresste Gemüsesäfte, grüne Smoothies oder Gras-Drinks enthalten Chlorophyll und kurbeln die Toxinausscheidung an und aktivieren das Immunsystem - Bitterstoffe für die Leber: Wildpflanzen, bitterhaltige Gemüse oder ein hochwertiges Kräuterbitter, Mariendistel - Massagen: Bürstenmassagen für das Lymphsystem oder Bauchmassagen für die Darmperistaltik, vor dem Aufstehen Minuten, im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel - Fasten: Keine feste Nahrung, fasten mit Wasser und Heilerde, Gemüsebrühe und Säften Fasten ungeeignet: - Bei Menschen mit Kreislaufproblemen oder starken Blutzuckerschwankungen - Bei Menschen mit einer Abneigung gegen das Nichtessen - Bei Menschen, die grosse Mengen an Toxinen und Schlacken beherbergen, da eine Fastenkur zu extremen Entgiftungsschübe führen kann oder dann nur unter therapeutischer Begleitung Fasten und Darmreinigung kombinieren Eine perfekte Ergänzung. Während dem Fasten finden keine / kaum mehr eine Darmbewegung statt. Die verbleibende Nahrung bleibt liegen, zersetzt sich und bildet Toxine. Die Darmreinigung führt dazu, die Rückstände zu binden und auszuleiten und den Darm somit zu säubern. Einläufe Aufgabe Sie spülen und reinigen den Dickdarm, in der Regel nur den Mastdarm. Einläufe Wirkung - Einläufe spülen ältere Kotreste und Ablagerungen aus dem Darm und entfernen damit die Lebensgrundlagen für Parasiten, Pilzen und manchen schädlichen Bakterien. Mangels Konkurrenz kann sich die gesunde Darmflora schneller aufbauen. - Ein Einlauf aktiviert die Darmperistaltik. Dadurch verkürzt sich der Aufenthalt des Stuhls im Darm, Stoffwechselabfallprodukte und -gifte werden rascher aus dem Körper gespült. - Eine Rückvergiftung kann voraussichtlich vermieden werden: Einläufe bei einem akuten Problem wie Kopfschmerzen, aufkommende Erkältung können lindern. Das Ausspülen von pathogenen Keimen entlastet das Immunsystem. - Aktivierung der Reflexpunkte im Darm: Die innere Massage aktiviert die Selbstheilung. Darmreinigung Seite 203

204 Arten von Einläufen - Irrigator / Miniklistiere für den Eigengebrauch, für L Flüssigkeit - Colon-Hydro-Therapie (CHT) mit Therapeuten Einlaufflüssigkeiten - Wasser Körpertemperatur - Kräutertees, z.b. Kamillentee - Bentonitwasser, 2 EL auf 1 Liter Wasser, muss klumpenfrei gemixt werden - Kaffee-Einläufe stimulieren die Leber und sollen die Entgiftungsfähigkeit verstärken - Experimentieren mit Öl, Kaffee, basischem Wasser, Essig... nur verwenden, was man selber trinken würde Wirkung von Abführmittel - Darmperistaltik anregen - Resorption Wasser und Elektrolyten aus dem Dickdarm verhindern - Ziehen zusätzliches Wasser aus dem Organismus in den Darm an Risiken von Abführmittel - Dehydrierung - Gewöhnung: der Darm kommt nicht mehr von selbst in die Gänge Gut zu wissen Abführmittel sind nicht für die Darmreinigung geeignet, keine Regeneration, kein Aufbau der Darmflora, kein Aktivieren des Immunsystems Abführmittel sind weder kurmässig noch für den Dauergebrauch geeignet. Darmreinigung Seite 204

205 5.11 HAUT UND HAUTPFLEGE Die Haut Die Haut ist mit ca. 2 Quadratmetern das grösste Organ des menschlichen Körpers. Sie zeigt auf wie wir leben, sie gibt Hinweise auf das Alter und sie ist ein Sinnesorgan. Sie wird auch als Spiegelbild der Seele bezeichnet, da sie mit der Psyche und dem Nervensystem in engster Verbindung steht. Emotionen zeigen bei vielen Menschen eine Veränderung des Hauterscheinungsbildes: erröten, erblassen, schweissnass, eiskalt. Ein schlechtes Hautbild lässt auf ein schlechtes Darmmilieu schliessen. Aufgaben der Haut - Die Haut ist Farbgeber. Die Menge und Art der Farbpigmente entscheiden über die Hautfarbe. - Die Haut ist eine Schranke zu Aussenwelt. Sie ist nicht absolut dicht. Sie atmet, nimmt Stoffe auf und gibt Stoffe ab. - Die Haut schützt vor schädlichen Einflüssen. Es können Stoffe in den Körper hineingelangen, in den Blutkreislauf gelangen und den gesamten Organismus belasten weshalb bei der Wahl von Hautpflegeprodukten grösste Sorgfalt notwendig ist. - Die Haut sorgt als Thermostat dafür, dass die Körpertemperatur konstant bei 37 C bleibt. Zum Ausgleich der Temperatur wird die Blutzufuhr erhöht oder verringert oder über das Schwitzen schützt sie vor Überhitzung. Der Schweiss auf der Hautoberfläche verdunstet, entzieht dabei dem Körper Wärme und sorgt so für Abkühlung. - Die Haut ist auch ein wichtiges Ausscheidungsorgan. Über die Schweiss- und Talgdrüsen können überschüssige Säuren und Gifte aus dem Körper geschwemmt werden. Wenn die übrigen Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane (Nieren, Leber und Darm) überlastet sind, versucht der Organismus die anfallenden Stoffwechselabfallstoffe und Giftstoffe verstärkt über die Haut auszuleiten. Hautausschläge, Pickel, Abszesse etc. können die Folge davon sein. Aufbau der Haut Die Haut besteht aus drei Schichten: die Oberhaut, die Lederhaut und die Unterhaut. Die Oberhaut (Epidermis) Als äussere Schicht bildet sie die schützende Hornschicht. In der Oberhaut verlaufen weder Blutnoch Lymphgefässe, weshalb sie über die Lederhaut ver- und entsorgt wird. Die Oberhaut besteht vorwiegend aus den hornbildenden Zellen, den Keratinozyten. Keratin ist ein Faserprotein, das die Haut wasserabweisend macht und ihr die Festigkeit verleiht. Keratin ist auch der Hauptbestandteil der Fuss-, Fingernägel und der Haare. Die Keratinozyten verschieben sich in einem vierwöchigen Prozess an die Hautoberfläche und sterben dann als Hornzellen bzw. Korneozyten ab. Die Korneozyten sind der äussere sichtbare Teil der Haut. Sterben die nächsten Korneozyten ab, stossen sie die Vorgängigen ab. So erneuert sich die gesunde Oberhaut alle vier Wochen. Bei einer Psoriasis ist dieser Hautablöseprozess auf 3 bis 4 Tage gekürzt. Durch den beschleunigten Prozess kann sich auch keine normale Hornschicht bilden, stattdessen entstehen die typischen Haut und Hautpflege Seite 205

206 schuppenden und juckenden Hautstellen. Zwischen den Keratinozyten befinden sich die Melanozyten jene Zellen, die das Farbpigment Melanin bilden. Je mehr Melanin, umso dunkler die Haut. Melanin hat insbesondere die Aufgabe, die Haut vor UV-Strahlung zu schützen. Die Lederhaut (Dermis oder Corium) Die Lederhaut ist um ein Vielfaches dicker als die Oberhaut. Hier befinden sich feine Blut- und Lymphgefässe über welche die Ver- und Entsorgung der Oberhaut stattfindet. Hier sitzen auch die Nervenzellen, welche Berührungen, Wärme, Kälte und Schmerz wahrnehmen können. Die Lederhaut besteht aus Bindegewebe, das reichlich die Faserproteine Kollagen und Elastin enthält. Kollagen sorgt für straffe Haut, Elastin für elastische Haut. Die beiden Faserproteine werden von den Bindegewebszellen, den Fibroblasten gebildet. Je weniger Faserproteine in der Haut, umso mehr und tiefere Falten entstehen und umso schneller altert die Haut. Anti-Aging-Crèmes enthalten Kollagen und Elastin aus Schweine- und Fischhäuten. Der Gehalt ist aber zu gering und die Wirkung gelangt auch nicht bis zur Lederhaut fragt sich auch noch, ob diese tierischen Stoffe gewünscht sind. Im besten Fall schützen diese Crèmes die Haut vor dem Austrocknen, da sie einen Film auf der Haut bilden. Umwelt, Ernährung und Psyche sorgen für freie Radikale. Freie Radikale greifen die Fibroblasten an und verringern deren Fähigkeit, Kollagen und Elastin zu bilden. Zudem greifen sie die Faserproteine an und sorgen damit für deren immer schnellere Alterung. Da auch die Blutgefässe zum grössten Teil aus Faserproteinen bestehen, nimmt auch die Zahl der Kapillaren in der Lederhaut im Laufe des Haut-Alterungsprozesses immer mehr ab. Umso weniger Blutgefässe, umso schlechter ist die Haut versorgt und umso schneller nimmt die Fähigkeit der Fibroblasten ab, Kollagen und Elastin zu bilden. Natürliches Anti-Aging-Programm Ein sinnvoller Anti-Aging-Schutz umfasst Massnahmen, die innerlich wirken: naturbelassene-, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung. Die innerlich schützenden und agierenden Antioxidantien schützen die Fibroblasten, die Faserproteine und die Blutgefässe vor freien Radikalen. Vitamin A und C sowie spezielle sekundäre Pflanzenstoffe (z.b. OPC) unterstützen die Neubildung von Kollagen und Elastin. Das Spurenelement Zink sorgt dafür, dass der Körper das Vitamin A überhaupt nutzen kann. Zink fördert zudem die Heilung der Haut, wirkt entzündungshemmend und reduziert die Talgproduktion bei Akne und Hautunreinheiten sehr wichtig. Weitere Massnahmen: - Viel reines Wasser trinken - Ausreichend Schlaf entsprechend dem Biorhythmus - Bewegung an der frischen Luft - Gemässigte Sonnenbäder - Täglich Superfoods - Nahrungsergänzungsmittel OPC (2mg je kg Körpergewicht) - Meiden von Genussgiften Alkohol, Nikotin, Zucker - Intakte Darmflora - Regelmässige Entgiftung/Entschlackung Haut und Hautpflege Seite 206

207 - Ausgelassenheit, Fröhlichkeit, Harmonie im Alltag und in Beziehungen - Allenfalls mit viel Aufwand und Disziplin Gesichtsmuskeltraining Unterhaut (Hypodermis oder Subcutis) In der Unterhaut sind reichlich Fettzellen eingelagert, daher dient diese Hautschicht als Energiespeicher und schützt gleichzeitig vor Kälte und vor Druck. Die Unterhaut kann sehr dünn sein (0,5mm) oder bis zu 3cm Fett einlagern. In der Unterhaut sind die Haarwurzeln verankert und hier verlaufen die grösseren Blut- und Lymphgefässe. Bei Ödemen findet hier die Wassereinlagerung statt. An das Unterhautgewebe schliessen sich die Muskeln, Knochen, Knorpel und sonstigen Organe an. Die Unterhaut ist das Bindeglied zwischen Haut und dem übrigen Körper. Die kranke Haut Die Haut als Entgiftungsorgan ist zur Stelle, wenn Nieren, Leber und Darm überfordert sind. Ist der Körper im Gleichgewicht, geschieht die Ausleitung über die Haut problemlos. Bei schlechten Ernährungs- und Lebensgewohnheiten fallen mehr Säuren, Toxine und Stoffwechselendprodukte an, als die Haut problemlos ausscheiden kann. Gleichzeitig fehlen die Voraussetzungen für ein kraftvolles Entgiftungsgeschehen. Dies kann sich in Pickeln, Mitessern, juckenden oder nässenden Hautausschlägen äussern. Allergische Ausschläge und Ekzeme wie z.b. Neurodermitis, kann auch die Folge einer durchlässigen Darmschleimhaut sein, worauf viele Antigene in die Blutbahn gelangen und allergische oder autoimmunologische Reaktionen auslösen können. Der Darm ist also bei jeder Hauterkrankung ganz erheblich am Geschehen beteiligt. Neurodermitis (Atopische Dermatitis) Neurodermitis ist eine stark juckende, entzündliche Hauterkrankung, die mit geröteten Hautstellen, Schuppung und Bläschenbildung beginnt und sich mit nässenden Ekzemen und Verkrustungen entwickelt. Die Krankheit verläuft meist schubweise und bricht oft in der frühen Kindheit aus und verschwindet von alleine wieder. Bleibt das Problem ein Leben lang bestehen, spricht man von der Atopischen Trias. Atopie: Überempfindlichkeit der Haut und Schleimhaut gegenüber Umweltstoffen. Neurodermitis nennt man im Säuglingsalter häufig Milchschorf. Wird der Milchschorf chronisch, spricht man von Neurodermitis. Als Ursache werden genetische Veranlagungen, Hauteigenschaften und das Autoimmungeschehen vermutet. Mögliche Ursachen einer Neurodermitis oder eines Schubs - Lebensmittelzusatzstoffe - Nahrungsmittel mit erhöhter Allergenität - Übertriebene Hygiene - Stark geheizte Räume: austrocknen der Haut und Ansiedlung von Hausmilben - Bestehende Allergie - Psychische Belastung (Stress, Sorgen etc.) Haut und Hautpflege Seite 207

208 - Körperpflegeprodukte welche auch auf Babys über die Muttermilch übertragen werden - Chemikalien in Textilien - Impfungen (es gibt pro und kontras bezüglich Verbesserung nach der Dreifachimpfung Masern, Mumps und Röteln) - Candida-Infektionen welche Ekzeme fördern können - Gestörte Darmflora, krankhaftes Darmmilieu - Vitamin-B-Mangel (kommen Mundwinkelrissen und brüchigen Nägeln hinzu, fehlt der Vitamin-B- Komplex inkl. Folsäure und Biotin) Psoriasis (Schuppenflechte) Neben der unnatürlichen schnellen Zellteilung und gestörten Hornzellenbildung sind die Blutgefässe der Lederhaut bei Psoriatikern besonders stark geweitet, was zu einer Rötung und leichten Entzündbarkeit der erkrankten Hautbereiche führt. Psoriasis kann in jedem Alter auftreten, gehäuft jedoch zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Sie verläuft schubweise, punktförmig oder flächig, häufig an Ellenbogen, den Knien, der Kopfhaut und der Kreuzbeinregion. Auch Finger- und Zehennägel können betroffen sein. Auch bei Psoriasis spielt der seelische Zustand eine grosse Rolle, psychische Belastungen können zu einem Schub führen oder Psoriasis überhaupt auslösen. Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis sind äusserst individuelle Geschehen, es gibt kaum identische Krankheitsbilder. Auch die ganzheitlichen Massnahmen unterscheiden sich kaum. Ganzheitliche Massnahmen bei Neurodermitis und Psoriasis Ernährung: - Basenüberschüssige, entzündungshemmende, naturbelassene und vollwertige Ernährung - Nahrungsmittel mit erhöhter Allergenität vermeiden (Gluten, Zucker, Milchprodukte, Sojaprodukte) - Fastenkuren, Abbau von Übergewicht - Regelmässige Darmsanierung (Flohsamenschalen, Bentonit, Probiotika), Einläufe - Fertigprodukte vermeiden oder mindestens darauf achten, dass keine synthetischen Lebensmittelzusatzstoffe enthalten sind - Genussgifte vermeiden - Oolong Tee aus China: 5 Minuten ziehen lassen, nach dem Frühstück, Mittagessen und Abendessen eine grosse Tasse trinken - Leber und Nieren stärken (Leberwickel, Bitterstoffe, Tees, Wassermenge erhöhen) - Borretschsamenöl und Nachtkerzenöl enthalten Gamma-Linolen-Säuren, die der Körper normalerweise selber herstellt, bei Neurodermitis klappt dies offenbar nicht und ein Mangel ist vorhanden. Vitamine und Spurenelemente: - Gemässigt Sonnenbaden um Vitamin-D-Spiegel zu erhöhen - Rüebli, Randen, Aprikosen, Datteln, grüne Blattgemüse um genügend Beta-Carotin aufzunehmen um Vitamin A zu bilden - Nüsse, Avocados, Trockenfrüchte etc. um einem Zinkmangel vorzubeugen Haut und Hautpflege Seite 208

209 - Vitamin-B-Komplex inkl. Folsäure und Biotin sicherstellen; allenfalls als Nahrungsergänzungsmittel Pflege: - Natürliche Pflegeprodukte mit hochwertigen Ölen, ohne Parafine, Silikone und wenig Alkohol enthalten - Stark geheizte Räume vermeiden - Sauna und starke Sonneneinstrahlungen vermeiden - Ökologische Wasch- und Putzmittel verwenden Psyche: Entspannungstechniken erlernen und praktizieren (Yoga, Autogenes Training, progressive Muskelrelation). Juckreiz - Ausgetrocknete Haut fördert den Juckreiz: hochwertige und natürliche Hautpflegeprodukte verwenden, z.b. Borretschsamenöl, Nachtkerzenöl - Kratzen nach Möglichkeit unterlassen. Ein Kratzholz kann helfen, da damit das Gehirn überlistet wird. - Sonne und Baden im Toten Meer sind sehr hilfreich. Heikel ist aber, dass kein Sonnenbrand entsteht und keine chemischen Sonnenschutzmittel verwendet werden. Vorsicht bei Medikamenteneinnahme: diese machen die Haut empfindlicher gegenüber Sonneneinstrahlung. - Cortisonsalben nur im Notfall verwenden, z.b. um einen schlimmen Schub zu stoppen. Die Salbe sollte nie länger als 3 Tage eingesetzt werden, da Cortison nach 3 Tagen die natürliche Hautschutzfunktion beeinträchtigen kann. Bei Säuglingen unter 6 Monaten kann die Salbe die Entwicklung des Immunsystems hemmen. Akne Akne kann in jedem Alter auftreten. Eine Hauptursache ist eine Überproduktion von Androgenen. Androgene sind männliche Hormone, die den Körper zu einer erhöhten Talgproduktion anregen. Zu viel Talg kann die Poren infizieren und entzünden. Dies passiert, weil Fremdkörper und Bakterien durch die Talgüberproduktion in den Poren eingeschlossen werden. Es kommt zu Entzündungen, die sich in Form von typischen Aknezysten oder sogar schmerzhaften Furunkeln äussern. Mögliche Ursachen von Akne - Hauptursache ist eine Überproduktion der männlichen Hormone (Androgene), welche die Talgproduktion erhöhen. Im Talg befinden sich Fremdkörper und Bakterien, durch die sich die Poren infizieren und entzünden können. - Schwankungen des Blutzuckerspiegels: Steigt der Blutzuckerspiegel, führt dies zu einem plötzlichen Insulinausstoss, welcher wiederum eine erhöhte Androgenproduktion zur Folge hat. Passiert dies mehrmals täglich, ist die Androgenproduktion umso grösser. Insulin ist weiter beteiligt: Akne beginnt in den Haarfollikeln durch die gesteigerte Teilung der Keratinozyten Haut und Hautpflege Seite 209

210 Insulin fördert dieses Vorgehen. - Progesteronmangel: Aufgrund des Progesteronmangels kommt es zu einer Anrogenüberproduktion. Progesteron in Form von Crèmes oder Ölen macht die Haut wieder rein und glatt. - Milch und Milchprodukte: Diese Produkte können eine Akne verstärken oder Abheilung verhindern. - Seelische Belastung Ganzheitliche Massnahmen bei Akne - Ziel ist das hormonelle Gleichgewicht und die Aktivierung der körpereigenen Selbstregulationsfähigkeiten. - Aufbau der Darmflora, Sanierung des Verdauungssystems um die Ausleitungskapazitäten und die Abwehrkraft des Organismus zu steigern. - Ausreichende Versorgung mit Nähr- und Vitalstoffen durch basische und basenüberschüssige Ernährung aus Lebensmitteln mit einer niedrigen GL. Den Anteil an frischen Lebensmitteln erhöhen und auf reichlich Beta-Carotin, Zink und Vitamin A achten. Ein Vitamin-A- und Zinkmangel wird von manchen Fachleuten in Verbindung mit Akne gebracht. - Progesteronmangel abklären lassen, um eine übermässige Androgenproduktion zu verhindern. - Austesten, ob der Verzicht auf Milchprodukte positive Auswirkungen zeigt. - Unterstützung der übrigen Ausleitungs- und Entgiftungsorgane (Nieren, Leber) - Auf eine hohe Schlafqualität und -quantität achten zu wenig Schlaf erhöht die Cortisolproduktion, was zu Akneausbrüchen führen kann - Stress reduzieren (dito Schlaf) - Äusserliche Anwendung von kollodialem Siliciumgel, welcher die Widerstandsfähigkeit der Haut gegen Infektionen erhöht und den Aufbau des Hautgewebes fördert. - Psychologische Betreuung ist bei Akne wie bei allen Hautkrankheiten äusserst sinnvoll. Hemmung der chronischen Entzündung: - Mit antibakteriellen äusserlichen Massnahmen wie Manuka- oder Teebaumöl - Mit entgiftenden äusserlichen Massnahmen wie Bentonit-Masken - Mit einer erhöhten innerlichen Zufuhr von Antioxidantien - Mit entzündungshemmender Ernährung Ganzheitliche Hautpflege - Produkte sollen frei von chemischen Inhaltsstoffen sein - Insbesondere sollen sie keine Parabene, Silikone, Paraffine oder andere Erdölprodukte enthalten - Sie sollen keine gentechnisch veränderten oder bestrahlten Substanzen enthalten - Wenn überhaupt, dann sollen Produkte nur einen geringen Alkoholanteil enthalten - Hauptpflegeprodukte sollen aus hochwertigen pflanzlichen Rohstoffen bestehen: naturbelassene Öle, Fette, Wachse, Kräuterextrakte, Blütenwasser etc. Haut und Hautpflege Seite 210

211 6 ERNÄHRUNG IN DER PRAXIS 6.1 DIE OPTIMALE ERNÄHRUNG b = basenbildend ss = schwach säurebildend s = säurebildend Basis der Mahlzeiten - Gemüse (b) - Salate (b) - Früchte (b) - Sprossen (b) - Ölsaaten (s) - Nüsse (s) - Mandeln (b) - Hirse (ss) - Pseudegetreide: Quinoa, Buchweizen, Amaranth (ss) - Hülsenfrüchte (s); über Nacht angekeimte Hülsenfrüchte (ss), gekeimte Hülsenfrüchte (b) Mit geringen Mengen ergänzen - Tierische Produkte: Eier, Fleisch, Fisch (s) - «Normale» Getreide: Hafer, Dinkel, Kamut, Roggen, Gerste, Mais, Vollkornreis (s) - Sojaprodukte (s) Öle und Fette Sie müssen von bester Qualität sein. Auf ein stimmiges Fettsäurenverhältnis ist zu achten. Ungeeignete Lebensmittel - Isolierte Kohlenhydrate wie Zucker und Weissmehl - Minderwertige Fette - Milch- und Weizenprodukte - Industriell verarbeitete Fertigprodukte - Fertiggetränke Traditionelle Landesgerichte Sie können geeignet oder ungeeignet sein. Auch hier kommt es auf die Inhaltsstoffe, die Qualität, Verarbeitung und Koch-/Garmethode an. Die optimale Ernährung Seite 211

212 Optimale Ernährung - Das ist eine basenüberschüssige Ernährungsweise: 70 80% basenbildend, 20 30% säurebildend. - Eine 100% basische Ernährung eignet sich zum Entschlacken für einen begrenzten Zeitraum. - Lebensmittel sollen aus biologischem Anbau stammen. Tierische Lebensmittel sollen in jedem Fall von Tieren stammen, die ganzjährig Weidegang haben bzw. im Winter allerhöchstens Heu oder mit artgerechtem Futter gefüttert werden. Ein hoher Rohkostanteil ist von Vorteil ausser das Verdauungssystem ist geschwächt und kann Rohkost nicht ausreichend verstoffwechseln. Allenfalls muss der Anteil langsam gesteigert werden, sollte die Verdauung zu Beginn überfordert sein. Superfoods liefern viele Vitalstoffe in lebendiger und konzentrierter Form und werden von Vorteil im Alltag integriert. Weitere Eigenschaften: - Entzündungshemmend - Antioxidantienreich - Magnesiumreich - Spurenelemente-, vitalstoff- und enzymreich - Milch- und weizenfrei - Eiweissoptimiert - Jodoptimiert (Algen) - Darmfreundlich - Pilzfeindlich Die optimale Ernährung Seite 212

213 6.2 ENTZÜNDUNGSHEMMENDE ERNÄHRUNG Akut versus chronisch Eine akute Entzündung ist eine wichtige Massnahme vom Immunsystem um Krankheitserreger zu bekämpfen. Eine chronische Entzündung bleibt hingegen dauerhaft bestehen, weil der Körper aus seinem Gleichgewicht geraten ist. Das Immunsystem wird auf die Dauer durch die anhaltende Entzündung überfordert und geschwächt. Daraus können sich viele Krankheiten entwickeln. Chronische Entzündungen verlaufen oft sehr subtil, so dass der Betroffene zunächst gar nichts bemerkt und erst aufmerksam wird, wenn sich eine ernste Krankheit daraus entwickelt. Chronische Entzündungskrankheiten - Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Chron und Colitis ulcerosa - Arthritis - Neurodermitis - Hashimoto Thyreoiditis - MS Multiple Sklerose - Paradontitis - Chronische Blasenentzündung - Chronische Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) Krankheiten mit chronischen Entzündungsprozessen (Ursache oder treten im Verlauf der Krankheit auf) - Diabetes - Div. Krebsarten - Alzheimer - Parkinson - Arteriosklerose - Fibromyalgie (Muskelfaserschmerz) - Morbus Bechterew - Tinnitus - Asthma - Akne - Psoriasis - Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) - Allergien - Etc. Die AID (Anti-Inflammatory Diet) entzündungshemmende Ernährung der Schulmedizin - Die Schuldmedizin sieht eine arachidonsäurearme Ernährung vor, bei der nicht mehr als mg Arachidonsäure (ARA) pro Tag verzehrt werden sollen. - Verbotene Lebensmittel sind: fette Wurst, fettes Fleisch, fetter Käse, Butter und Eigelb. - Empfohlen werden zwei Fischmahlzeiten pro Woche, fettarme Milchprodukte und viele Vollkornprodukte. Entzündungshemmende Ernährung Seite 213

214 Diese Ernährungsweise verstärkt insgesamt die Übersäuerung des Körpers und fördert die Entstehung weiterer Entzündungsprozesse. Vital- und sekundäre Pflanzenstoffe, ein optimales Fettsäureverhältnis, ein konstanter Blutzuckerspiegel und eine gute Darmgesundheit werden nicht berücksichtigt. Das richtige Fettsäure-Verhältnis Bei der optimalen basenüberschüssigen Ernährung wird auf eine ausgewogene Fettversorgung mit hochwertigen Fetten und einem vernünftigen Verhältnis Omega-6-Omega-3 (3-5:1) geachtet. Gleichzeitig wird die Menge der entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren erhöht. Linolsäure (LA) bildet im Körper die entzündungsfördernde Arachidonsäure (ARA). Darum sollen entzündungshemmende Fette arachidonsäurearm (Vorkommen bei tierischen Fetten und tierischen Lebensmitteln) und linolsäurearm (Vorkommen bei pflanzlichen Fetten und pflanzlichen Lebensmitteln) sein. Die ungesunden Transfettsäuren sind tunlichst zu vermeiden, da auch sie Entzündungsprozesse fördern. Zum Anbraten und bei hohen Temperaturen werden am besten Kokosfett oder Ghee verwendet. Guten Fettlieferanten bei chronischen Entzündungen: - Hanföl, Kokosfett, Leinöl, Leindotteröl, Olivenöl, Perillaöl, Rapsöl, gelegentlich Weizenkeimöl - Avocados, Chiasaat, Hanfsaat, Haselnüsse, Kokosnussprodukte, Leinsamen, Macadamianüsse, Mandeln, Pecannüsse, Pinienkerne, Oliven, Seefisch, Walnüsse Mittelmässige Fettlieferanten bei chronischen Entzündungen: - Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und Sesam sind wohl sehr linolsäurereich (=arachidonsäurebildend) aber liefern sonst viele Vorteile - Wenig Butter bei einer ausgewogenen Ernährung liegt drin - Wenn Fleisch, dann Lamm, Huhn, Rind Schlechte Fettlieferanten bei chronischen Entzündungen: - Generell: Milch- und Fleischprodukte, sowie Omega-6-Fettsäuren aus Pflanzenölen. - Im Detail: Distelöl, Kürbiskernöl, Maiskeimöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl - Wurst, Fleisch (Schwein, Kalb, Truthahn / Pute), Eier, fetter Käse, Rahm, Crème Fraiche, Parannüsse Enzündungshemmendes ALA Die Umwandlung der Alpha-Linolensäure (ALA) in EPA und DHA findet in der Leber statt. Aber nur, wenn die Leber nicht bereits geschwächt ist. In diesen Fällen müssen EPA und DHA direkt eingenommen werden, da sie nicht aus ALA gebildet werden können. Es eignen sich 2 Fischmahlzeiten, die Einnahme von Krillöl-Kapseln oder bei Veganern die Einnahme von DHA- Algenöl. Entzündungshemmende Ernährung Seite 214

215 Das richtige Körpergewicht Besonders das Bauchfett gilt als Bildungsort von Entzündungsbotenstoffen. Eine basenüberschüssige Ernährung führt automatisch zum Abbau eines vorhandenen Übergewichts. Antioxidantien Bei chronischen Entzündungsprozessen ist immer ein Übermass an freien Radikalen mitbeteiligt Antioxidantien sind dringend gefordert. Eine basenüberschüssige Nahrung ist bereits antioxidantienreich. Sinnvoll ist bei einer Entzündung eine zusätzliche Optimierung (>Superfoods, >Vitamine). Blutzuckerschwankungen vermeiden Isolierte Kohlenhydrate und Lebensmittel mit einer hohen glykämischen Last können zu Blutzuckerschwankungen führen. Und diese Schwankungen wiederum können Entzündungsprozesse fördern. Denn Zucker lässt den Insulinspiegel steigen. Insulin aktiviert ein bestimmtes Enzym, welches an der Bildung von ARA aus LA beteiligt ist. Eine basenüberschüssige Ernährung ist frei von Zucker und isolierten Kohlenhydraten Blutzuckerschwankungen können so vermieden werden. Darmsanierung Menschen mit chronischen Entzündungen weisen eine andere Darmflora auf als gesunde Menschen. Es befinden sich mehr entzündungsfördernde als -hemmende Mikroorganismen in der Darmflora. Ballaststoffe (Präbiotika), die zu einer gesunden basenüberschüssigen Nahrung gehören, haben antientzündliche Effekte, da bei ihrer Verstoffwechselung durch die Darmflora kurzkettige Fettsäuren entstehen. Diese Fettsäuren hemmen die Entstehung entzündlicher Stoffe und aktiveren gleichzeitig entzündungshemmende Stoffe und aktivieren gleichzeitig entzündungshemmende Stoffe. Probiotika hingegen hemmen die Bildung von entzündungsfördernden Stoffen, sanieren die Darmflora, schützen die Darmschleimhaut und verhindern, dass entzündungsfördernde Bakterien oder deren Toxine die Darmschleimhaut durchdringen. Probiotika: Gesundheit fördernde Bakterienstämme Präbiotika / Prebiotika: Nahrung für die oben genannten Bakterienstämme Magnesium Magnesium wirkt entzündungshemmend. Die Optimierung der Magnesiumversorgung kann viele Symptome von chronischen Entzündungen lindern. Die basenüberschüssige Ernährung versorgt reichlich mit Magnesium. Eine Erhöhung von 100 mg soll Entzündungen der Arterienwände stark reduzieren und die Gefahr einer Arteriosklerose minimieren. Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten Die basenüberschüssige Ernährung ist arm an Milch- und Weizenprodukten und führt bei Menschen, die auf Milch- und/oder Weizeneiweiss empfindlich reagieren, automatisch zu einer Verbesserung. Generell führen bei chronischen Entzündungen zusätzliche Unverträglichkeiten zu einer Verschlechterung des Zustands. Entzündungshemmende Ernährung Seite 215

216 Weitere entzündungshemmende Massnahmen - Stressabbau: Denn Stress, Ängste und Sorgen führen zu einer Übersäuerung des Körpers, fördern damit Entzündungsprozesse und die Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen (Zytokinen) - Progesteronspiegel: Ein Mangel an dem entzündungshemmenden Hormon Progesteron kann zu Entzündungen führen. - Zahnherde beseitigen: Zahnherde sind ideale Nistpätze für Bakterien, welches sich rasant vermehren können und über den Blutkreislauf in den ganzen Körper verteilt werden. - Bauchspeicheldrüse: Ist diese krank oder nicht voll funktionsfähig, ist sie nicht mehr in der Lage eine ausreichende Menge jener Enzyme zu bilden, die ein bestimmtes Molekül aktivieren, das überschüssige Entzündungsbotenstoffe an sich bindet. - Körper entschlacken: Ein verschlackter Körper führt zur Überlastung der Ausleitungsorgane, bildet Stoffwechselrückstände, welche zu Entzündungen führen oder bestehende Entzündungen verstärken. Entzündungshemmende Ernährung Seite 216

217 6.3 SCHWANGERSCHAFT Ganzheitliche Vorbereitung - Stressmanagement: Wer vor der Geburt bereits Strategien im Umgang mit Stress kennt, kommt auch nach der Geburt nicht gleich in Rage. - Kommunikationsfähigkeit verbessern: Bewusst als Paar und künftige Eltern miteinander kommunizieren und Konflikte rasch meistern allenfalls noch lernen. - Verzicht auf Genussgifte: Spätestens ein Jahr vor der Geburt das Rauchen aufgeben, Alkohol, Koffein und Zucker drastisch reduzieren. - Entschlacken: Vor der Schwangerschaft entschlackende Massnahmen wie Darmreinigung oder Entsäuerungsprogramme - Eigene Konflikte lösen: Mit sich selber im Reinen sein. Allenfalls Psychotherapie, Psycho- Kinesiologie, Familienaufstellungen, Bachblüten etc. Das Kind soll in eine unbelastete Familie geboren werden. - Meditation: Regelmässige Mediationen verleihen eine starke innere Kraft und Ruhe. Beides hilft nicht zuletzt für eine leichtere und selbstbestimmte Geburt. Wichtige Mineral- und Vitalstoffe in der Schwangerschaft Basis bildet eine abwechslungsreiche Ernährung aus frischen und naturbelassenen sowie biologisch erzeugten Lebensmitteln, ergänzt mit hochwertigen Superfoods wie grünen Smoothies, Kräutern und Mandelmilch. Damit ist Mutter und Kind mit allen Nähr- und Vitalstoffen bestens versorgt. Der Mehrbedarf an vitalstoffreichen Lebensmittel (beträgt 10 15% mehr Kalorien als in nichtschwangerem Zustand (je mehr Übergewicht, umso weniger Mehrbedarf). Folensäure / Folat Folat ist ein äusserst wichtiger Vitalstoff, der an sehr vielen Prozessen im Körper beteiligt ist, insbesondere dort, wo eine Zellvermehrung, also Wachstum, stattfindet. Bei ungeborenen Kindern besteht bei einem Folatmangel die Gefahr eines Neuralrohrdefektes. Aus dem Neuralrohr entwickelt sich in der 2. und 3. Schwangerschaftswoche das Nervensystem des Kindes. In der 4. Woche schliesst sich das Neuralrohr. Bei einem Folatmangel kann es zu einem unvollständigen Verschluss kommen, ein offener Rücken kann die Folge sein. Vermutet wird auch, dass ein Folatmangel ein Mitverursacher von Lippen-, Kiefer- oder Gaumenspalten oder Herzfehlern sein könnte. Mit einer basenüberschüssigen Ernährung (Blumenkohl, Brokkoli, frisch gepressten Orangensaft, Mandeln und oder Nüsse etc.) aus frischen oder frisch zubereiteten Zutaten kann ein Folensäuremangel ausgeschlossen werden. Zusammenspiel Folsäure und Vitamin B12 Bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen, der Einnahme von Protonenpumpenhemmern oder bei Veganern kann ein niedriger Vitamin-B12-Spiegel die Folge sein. Vitamin B12 ist an der Zellteilung, der Blutbildung und an der Entwicklung des Nervensystems beteiligt. Ein Mangel kann schwere Auswirkungen haben und soll bei einer Schwangerschaft unbedingt vermieden werden. Bei einem Bluttest kann fälschlicherweise ein Folsäuremangel diagnostiziert werden. Die zusätzlich Schwangerschaft Seite 217

218 eingenommene Folsäure verbessert wohl das Blutbild aber nicht die anderen Aufgaben, für die Vitamin B12 zuständig ist. Neurologsiche Schäden können die Folge sein. Jod in der Schwangerschaft In der Schwangerschaft wird 230 bis 260 mcg Jod empfohlen, ausser bei einer bekannten Überfunktion. Jod ist ein wichtiges Spurenelement und für das gesunde Wachstum des Embryos mitverantwortlich. Jod bzw. die daraus hergestellten Schilddrüsenhormone sind an der Knochenbildung und der Gehirnentwicklung des Babys beteiligt. Ein Jodmangel könnte zu Zwergenwuchs, Skelettmissbildung und geistige Entwicklungsstörungen führen. Doch auch ein Jodüberschuss kann gefährlich sein und beim ungeborenen Kind eine Unterfunktion der Schilddrüse entwickeln: dem Wolff-Chaikoff-Effekt. Erst nach einer Analyse der Ernährung kann beurteilt werden, ob eine Person (schwanger oder nicht) ihre Jodversorgung optimieren muss. Im Urin kann die Jodausscheidung auch zuverlässig gemessen werden. Fragen zur Analyse: - Wird jodiertes Speisesalz gegessen? 5 g entsprechen 75 bis 125 mcg Jod; Kristall-, Stein- und Meersalz enthalten nur vernachlässigbare Mengen Jod. Kräutersalz mit jodhaltigen Algen liefern pro 5 g ca. 26 mcg Jod. - Wird Brot mit Jodsalz gegessen? - Werden Wurst-/Fleischprodukte mit Jodsalz gegessen? - Werden weitere jodhaltige Lebensmittel verzehrt? - Werden jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel genommen? - Werden Meeresalgen gegessen? Sie sind sehr jodhaltig und sollten höchstens jeden zweiten Tag in sehr kleinen Mengen gegessen werden. Bei einer «normalen» Ernährung sollten nicht zusätzlich Meeresalgen gegessen werden. 1 g Dulse Algen enthält 550 mcg Jod; 1g Nori-Algen enthält 170 mcg Jod. - Wird regelmässig Seefisch verzehrt? Wenn ja, welcher Fisch wie oft? Zuchtfisch wird meist mit jodiertem Futter gemästet. - Werden Milchprodukte gegessen? Auch hier ist der Jodgehalt vom Futter abhängig. - Enthält getrunkenes Mineralwasser Jod? Wer Jodsalz verwendet, reegelmässig jodierte Fertiglebensmittel, tierische Produkte und Seefisch isst, sollte besser keine Jodtabletten einnehmen. Wer sich ganzheitlich ernährt und ausreichend jodhaltige Nüsse, Hülsenfrüchte, Gemüse, grüne Smoothies und gelegentlich Meeresalgen verzehrt, wird ebenfalls keine zusätzliche Jodzufuhr benötigen. Wer bereits an einer Unter- oder Überfunktion leidet, sollte den Jodbedarf der individuellen Situation anpassen und mit einem ganzheitlich tätigen Endokrinologen besprechen. Eisen in der Schwangerschaft Oft sinken die Eisenwerte; meistens in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft. Dann legt das Baby die eigenen Eisenvorräte an. Ob diese Schwankung medikamentös ausgeglichen werden muss, ist umstritten. Ein zu hoher Eisenspiegel kann die Abwehrkraft der Frau bei Infektionen senken. Bei Schwangerschaft Seite 218

219 einem markanten Eisenmangel ist aber immer auch an einen Folsäure- und/oder Vitamin-B-12- Mangel zu denken, weil beides zu einem Eisenmangel führen kann. Ein gravierender Eisenmangel sollte in jedem Fall vermieden werden, da er zu Blutarmut und damit zu einer schlechten Sauerstoffversorgung des ungeborenen Kindes führen kann und Entwicklungsstörungen aller Art die Folge davon sein kann. Magnesium in der Schwangerschaft Magnesium sorgt für einen gesunden Knochenaufbau des Kindes, ein gesundes Nervensystem, beeinflusst den Blutzuckerspiegel und ist nahezu an allen Wachstums- und Stoffwechselprozessen beteiligt. Wadenkrämpfe (oder andere Krämpfe), erhöhte Nervosität oder ein Kribbeln in den Armen und Beinen in der Schwangerschaft sind ein deutliches Zeichen, die Magnesiumversorgung zu prüfen. Der Magnesiumbedarf steigt besonders im zweiten Drittel der Schwangerschaft und aufgrund der körperlichen und seelischen Mehrbelastung. Eine bewusste Ernährung in Bezug auf Eisen und Folsäure sowie frischen und gesunden Zutaten, deckt damit auch den Magnesiumbedarf. Bei einem spürbaren Mangel kann auch natürliches, transdermales Magnesiumchlorid eingesetzt werden. Heisshunger oder Magnesiummangel? Heisshungerattacken können auf die hormonelle Umstellung des Organismus hindeuten oder ein Zeichen eines Mangels z.b. Magnesium sein. Gelüste auf Schokolade können auf einen Magnesiummangel hinweisen, da Kakao sehr magnesiumreich ist. Naschen in gesunden Portionen ist nicht verboten warum nicht gleich eine Rohkostschokolade aus hochwertigen Zutaten selber herstellen? Rezept für Rohkostschokolade 80 g Cashewkerne 80 g Kakaopulver / frisch gemahlene Kakaobohnen / Kakaonibs 30 ml Mandelöl oder Mandelmus 60 g Honig 100 g Kakaobutter oder je 50 g Kakaobutter und Kokosöl (je mehr Kokosöl, umso eher schmilzt die Schokolade) Kerne fein mahlen, alle anderen Zutaten dazu geben, allenfalls bei milder Wärme vorgängig schmelzen und alles zu einer feinen Crème mixen. In eine Form giessen. Variante: Gehackte Nüsse, ganze Nüsse oder Trockenfrüchte dazugeben. Am besten schmeckt die Schokolade, wenn man aus ihr ganz dünne Täfelchen herstellt. Und noch: der Verzehr von Bitterschokolade (milchfreie Schokolade mit hohem Kakaogehalt) soll das Risiko einer Präeklampsie senken können. Präeklampsie: Schwangerschaftskomplikation mit plötzlichem sehr hohen Blutdruck, Gefahr für eine Frühgeburt, Eiweiss im Urin und Ödemen. Schwangerschaft Seite 219

220 Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft Omega-3-Fettsäuren (DHA) werden Schwangeren oft in Form von Fischölkapseln empfohlen, da DHA beim Baby für eine Gesunde Entwicklung von Gehirn und Auge zuständig ist (und gemäss Studien für einen höheren Intelligenzquotienten). Die geläufige Empfehlung für Schwangere liegt bei 200 mg DHA pro Tag, was zwei Seefisch-Mahlzeiten pro Woche entspricht. Probiotika in der Schwangerschaft Gemäss Studien soll die Einnahme von Probiotika (u.a. mit Lactobacillus reuteri) während der Schwangerschaft und Stillzeit die Allergieanfälligkeit und Gefahr von Verdauungsbeschwerden bei den betreffenden Babys reduzieren kann. Verbotene Lebensmittel - Drogen: Alkohol, Zigaretten und Drogen sind in der Schwangerschaft als tabu. - Koffein (Kaffee, Tee, Kakao): Koffein ist ein anregendes und abhängig machendes Alkaloid, das über die Plazenta in den Blutkreislauf des Babys gelangt. Ungeborene können jedoch Koffein nicht abbauen und sind somit stärker belastet. Fehl- und Frühgeburtenrisiken, sowie ein geringeres Gewicht des Neugeborenen können die Folge sein. Der Koffeingehalt von Schwarzund Grüntee ist geringer als jener vom Kaffee. Eine Tasse Kakao (z.b. mit Mandelmilch) hat den geringsten Anteil an Koffein. - Rohkost, Bakterien und Parasiten: Über Lebensmittel, Haustiere, Gartenarbeit kann man sich jederzeit mit Bakterien oder Parasiten infizieren. Während einer Schwangerschaft sind Infektionen durch Listeriose (Erreger sind Listerien, eine Bakterienart) und Toxoplasmose (Erreger ist ein Parasit) äusserst heikel. Toxoplasmose-Erreger können im rohen Fleisch, in der Erde oder in Erdresten an Gemüse vorhanden sein. Der Erreger kann auch im Katzenkot vorhanden sein. Wer bereits vorgängig und allenfalls unbemerkt mit Toxoplasmose-Erregern in Berührung gekommen ist, ist gegen die Parasiten immun. Ein Antikörper-Test kann Aufschluss geben. Listerien können in Rohmilchprodukten, Rohmilchkäse (Ausnahme: lange gereift, aber Rinde entfernen), rohem Fisch, rohen Eiern vorhanden sein. - Kräuter und Gewürze: Starke und hochwirksame Kräuter (z.b. Wermuttee) sollen während der Schwangerschaft gemieden werden. Andere Gewürze und Kräuter, vor denen generell gewarnt wird, können in küchenüblichen Mengen weiterhin eingesetzt werden. Vorsicht ist auch bei Nahrungsergänzungsmittel aus Pflanzenextrakten geboten. Erlaubte Heilkräuter: o Anis o Bockshornklee o Eisenkraut o Fenchel o Himbeerlaub o Jasmin- / Kamillenöl o Lavendel o Liebstöckel o Myrrhe o Passionsblume o Petersilie o Pfefferminzöl o Rosmarin o Salbei o Schafgarbe o Thymian o Zimt Schwangerschaft Seite 220

221 Entgiftung, Entsäuerung, Zahnsanierung Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollen keine entschlackenden oder entgiftenden Massnahmen durchgeführt werden. Da freigesetzte Gifte und Schlacken, die über die Plazenta zum ungeborenen Baby gelangen, schaden könnten. Die Sanierung der Darmflora mit hochwertigen Probiotika oder die gelegentliche Einnahme von Bentonit oder einer anderen Heilerde ist jedoch vorteilhaft. Hierbei werden keine Gifte mobilisiert sondern vorhandene Toxine aufgenommen und ausgeleitet. Schwangerschaftsübelkeit Die Schwangerschaftsübelkeit tritt besonders in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten auf. Verantwortlich ist der HCG-Wert (Humane Choriongonadotropin), ein Hormon, das in Schwangerschaftstests für das positive Ergebnis sorgt. Häufig ist die Ablehnung gegenüber jenen Nahrungsmitteln und Getränken gross, die dem Baby schaden könnten somit eine natürliche Schutzmassnahme. Die Übelkeitsattacken treten besonders dann auf, wenn der Blutzuckerspiegel sinkt. Blutzuckerschwankungen sollten vermieden werden (isolierte Kohlenhydrate meiden, mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag etc.) Diskutiert wird, ob ein Vitamin-B6-Mangel beteiligt sein könnte. Ein Mangel wird durch jahrelange Einnahme der Antibabypille gefördert bei gleichzeitiger proteinreicher Ernährung. Gegen die Übelkeit kann Ingwer hilfreich sein (4 Kapseln à 250 mg pro Tag). Weitere Massnahmen sind: Stress vermeiden, langsames Aufstehen am Morgen, erste Kleinigkeit im Bett und vor dem Aufstehen essen. Schwangerschaftsstreifen Sie sind das Ergebnis eines überlasteten Bindegewebes am Bauch oder den Brüsten. Es kommt zu Rissen im Unterhautgewebe, was sich an der Hautoberfläche als Streifen bemerkbar macht. Gründe können eine persönliche Veranlagung sein, eine bestehende Übersäuerung, aber auch Übergewicht kann die Streifen begünstigen. Während der Schwangerschaft steigt der Cortisolspiegel an. Cortisol wirkt sich negativ auf die elastischen Fasern des Bindegewebes aus. Je stärker die werdende Mutter Stress ausgesetzt ist, umso höher der Cortisolspiegel. Stress in der Schwangerschaft kann sich auch beim Kind z.b. In ADHS äussern. Eine geruhsame Schwangerschaft ist in jedem Fall anzustreben. Schwangerschaft Seite 221

222 6.4 DIE STILLZEIT Vorteile des Stillens Preiswerteste, unkomplizierteste und vor allem gesündeste Art, das Baby zu ernähren. Muttermilch enthält zu jedem Zeitpunkt die ideale Mischung aller Stoffe, die ein Baby in seiner aktuellen Entwicklungsphase benötigt: Nährstoffe, Mikronährstoffe, Enzyme, Antikörper, Abwehrzellen und Lysozym (hochaktives Enzym, das Bakterien angreift). Muttermilch verändert sich im Laufe der Wochen und Monate aber auch während dem Stillen. Zuerst ist sie dünnflüssig, dann folgt die reichhaltigere und sättigende Hintermilch. Nicht selten leiden nicht gestillte Kinder an Erkältungen, Mittelohrentzündungen, Verdauungsstörungen, Neurodermitis, Ekzemen und Allergien. Auch soll das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Kindstod und Kinderleukämie deutlich sinken. Morbus Chron soll dreimal weniger vorkommen. Zudem bildet das Saugen an der Brust die Kiefermuskulatur besser aus. Das Stillen hat auch für die Mutter Vorteile: die Gebärmutter bildet sich schneller zurück und die Pfunde schwinden schneller. Auch das Risiko für Brustkrebs und Eierstockkrebs soll tiefer sein als bei Frauen die nicht oder nie stillten. Ganz wichtig: Das gestillte Baby fühlt sich geliebt, geborgen, getröstet und in Sicherheit. Die Nährstoffqualität der Muttermilch Die Makronährstoffzusammensetzung der Muttermilch ist von der Mutter nicht übermässig beeinflusst. Die Muttermilch hat oberste Priorität. Allenfalls fehlen die Nähr- und Mikronährstoffe der Mutter selber und sie fühlt sich kraftlos und ausgezehrt. Erst wenn eine Frau sehr mangelernährt ist (in Ländern mit Hungersnöten) leidet auch die Qualität der Muttermilch. Der Kalorienbedarf in der Stillzeit Die Muttermilchbildung erfordert Energie und zusätzlich 200 bis 600 Kalorien. Auch der Eiweissbedarf steigt geringfügig um ca. 15 Gramm pro Tag. Der Mehrbedarf wird durch den erhöhten Appetit natürlich angeregt. Wichtig ist, dass die zusätzlichen Kalorien mit hochwertigen Lebensmitteln gedeckt werden, damit auch der Mehrbedarf an Spurenelementen und Vitalstoffen gedeckt wird. Spurenelemente, Vitamine und Fettsäuren Bei Spurenelementen (Jod, Eisen), Vitaminen (Vitamin B12, Folsäure) und manchen Fettsäuren (Omega-3) kann es auch beim Kind zu Mängeln kommen, wenn die Mahlzeiten der Frau zu wenig dieser Stoffe enthalten. Omega-3-Fettsäuren können mit Fischmahlzeiten gedeckt werden. Kleine Fischarten sollten bevorzugt werden, da diese weniger mit Schwermetallen belastet sein sollten. Geeignet sind: Sardellen, Süsswasserforellen, Tintenfisch, Seezunge, Seelachs, Hering und Sardinen. Gemieden werden sollten Aal, Schwertfisch, Hecht und Thunfisch. Die Wahl sollte auch ökologische Kriterien beinhalten. Die Stillzeit Seite 222

223 Eisen in der Muttermilch Die Muttermilch enthält wenig Eisen, aber doppelt so viel wie Kuhmilch. Der niedrige Gehalt an Muttermilch ist gerade richtig. Das Baby kommt mit einer Eisenreserve zur Welt, die für 6 bis 9 Monaten reicht und ist nicht ausschliesslich auf die Muttermilch angewiesen. Ein zu hoher Eisengehalt wäre zudem ein Faktor, der Infektionen begünstigen würde. Die Muttermilch enthält Lactoferrin ein Eiweiss, das Eisen an sich bindet. Dadurch wird das Eisen für Bakterien nicht mehr verwertbar, während es für das Baby viel besser verfügbar wird. Insgesamt kann das Baby 50 bis 75% des Muttermilch-Eisen ins Blut aufnehmen. Kuhmilch ist kein Ersatz für Muttermilch. Kuhmilch ist arm an Eisen und arm an Lactoferrin. Noch schlechter sieht es mit der industriellen Säuglingsnahrung aus, die mit Eisen ergänzt wird und 15mal so viel enthält, wie die Muttermilch. Richtiges Trinken in der Stillzeit Die Milchbildung erfordert eine bewusste Flüssigkeitszufuhr. Ein Teil der 1.5 bis 2 Liter können als frisch gepresste und verdünnte Frucht- und Gemüsesäfte genossen werden. Ungesüsste Kräuterund Basentees oder Milchbildungstees (Fenchel, Kümmel, Anis) sind geeignet. Pfefferminz- und Salbeitee hemmen die Milchbildung und sollten erst zum Zweck des Abstillens oder bei einer starken Milchproduktion getrunken werden. Verbotene Lebensmittel in der Stillzeit Alkohol geht in die Muttermilch über und sollte gänzlich gemieden werden. Ansonsten gibt es keine verbotenen Lebensmittel oder Getränke. Für Koffein gilt dasselbe wie in der Schwangerschaft. Listerien und Toxoplasmose-Erreger können nicht über die Muttermilch übertragen werden. Von Blähendem, Saurem, Scharfem oder Knoblauch wird oft abgeraten. Hier kommt es aber auf die Reaktion von Mutter und Baby ab. Wer immer gerne Kohlgerichte gegessen hat, kann dies oft auch in der Stillzeit tun. Brokkoli, Blumenkohl und Kohlrabi gehören allgemein zu den verträglichen Gemüsesorten. Auch eine ungeeignete Stillposition kann Blähungen und Verdauungsbeschwerden verursachen. Nimmt die Mutter Milchprodukte zu sich, kann dies allenfalls zu Blähungen, Kolliken oder sogar zu Milcheiweiss-Allergie des Kindes führen. Eine Karenzzeit von 1 bis 2 Wochen kann aufzeigen, ob allfällige Probleme mit Milchprodukten in Zusammenhang steht. Knoblauch kann das Aroma der Muttermilch beeinflussen. Die einen Babys mögens, die anderen nicht. Zitrusfrüchte haben den schlechten Ruf, dass sie für das Wundsein des Babys verantwortlich sind. Dies mag bei einigen Babys zutreffen. Hier sollte auch die Babykosmetik überprüft werden. Wer ganz sicher sein will, meidet in den ersten Tagen kritische Lebensmittel wie Hülsenfrüchte so wie Zwiebeln, Lauch, Kohl, Steinobst, frisches Brot etc. und führt diese dann schrittweise und langsam in den Speiseplan ein. Bei Fragen rund ums Stillen ist der Kontakt mit einer Stillberaterin oder Hebamme empfehlenswert. Die Stillzeit Seite 223

224 Vitamin D Um den Vitamin-D-Bedarf zu decken, ist der tägliche Spaziergang an der frischen Luft die beste Lösung. Fluorid Auch wenn die Schulmedizin Fluorid zur Kariesprophylaxe empfiehlt: der Milchzucker in der Muttermilch stellt kein Problem für Karies dar. Ein zu viel an Fluorid kann die Nieren schädigen, Psyche beeinflussen, Enzyme abtöten, Schilddrüse schwächen, Caliciumaufnahme verhindern die natürlichen Fluoride in den Lebensmitteln sind ausreichend. Schadstoffe in der Muttermilch und Stillzeit Früher riet man nach 4 Monaten zum Abstillen, da Rückstände aus der Umweltbelastung über die Muttermilch direkt an das Baby übergehen. Inzwischen nahm die Umweltbelastung mit kritischen Giften ab, so auch die Belastung in der Muttermilch. Das Stillen ist in jedem Fall die bessere Ernährung für das Baby als Industrienahrung. Heute gilt die Empfehlung, das Baby 6 Monate lang voll zu stillen und dann langsam mit der Breikost zu beginnen. Zeigt das Baby kein Interesse an fester Nahrung und ist das Stillen weiterhin möglich, ist das gut so. Das Baby weiss am allerbesten, wie lange es die Muttermilch braucht. Stillen nicht möglich Ganz selten kann eine Frau nicht stillen. Oft ist es auf Grund einer Krankheit der Mutter oder des Babys oder der frühe Berufseinstieg der Mutter. Hier bietet sich das Abpumpen der Milch an, sofern dies möglich ist. Besonderheiten des Verdauungssystems des Säuglings - Die Magensäureproduktion des Säuglings kommt erst im Laufe mehrerer Monate in Gang. Der Säugling ist anfälliger für Krankheitserreger in der Nahrung. - Die Bauchspeicheldrüse bildet in den ersten 3 bis 4 Monaten noch nicht sehr grosse Amylase- Mengen. Stärke kann noch nicht gut verdaut werden. - Die Nierenfunktion ist auf den niedrigen Eiweissgehalt der Muttermilch eingestellt. Eiweissreiche Nahrung kann die Nieren schnell überfordern, da die anfallende Harnsäure bei der Verstoffwechselung nur begrenzt ausgeschieden werden kann. Selber hergestellte Säuglingsnahrung Keine Alternative kommt der Muttermilch gerecht. Konkrete Rezepte findet man im Internet oder in Fachliteratur unter dem Stichwort «Halbmilch nach Droese und Stolley». Dabei handelt es sich um die einzige Rezeptur, die in Expertenkreisen als einigermassen geeignet gilt. (AKN schliesst sich aus). Pflanzliche Milch aus Mandeln, Soja, Hafer oder Reis sind wohl leicht verdaulich, doch ist der Nährstoff- und Vitalstoffgehalt viel zu gering. Die Stillzeit Seite 224

225 Frischkornmilch nach Dr. Max Otto Bruker (Weizen- oder Dinkelmilch, etwas Rohmilch, Wasser und Honig) bieten ebenfalls keine Alternative zu Muttermilch. Frischkornmilch kann gar den Verdauungsapparat eines Säuglings extrem überfordern: Rohmilch enthält allergene Eiweisse, Getreide enthält Gluten die den Darm überlasten können oder eine Allergieentstehung begünstigen können, Honig kann den Botulismuserreger (Muskellähmung und bleibende Schäden) enthalten und sollte bis zu 12 Monaten gemieden werden. Nach 3 Monaten sind bereits Löffelmahlzeiten nötig, da die Frischkornmilch nicht mehr ausreicht. Fertignahrung Fertignahrung hat Nachteile, aber immer noch weniger als die selber hergestellten Varianten. Muss ein Säugling mit Fertignahrung ernährt werden, ist es wichtig, exakt zu dosieren, da es leicht zu einer Überfütterung und damit zu einer Veranlagung zu Übergewicht kommen kann. Fertignahrung soll ausschliesslich in Bio-Qualität sein. Schnelle und gesunde Mahlzeiten in der Stillzeit für die Mutter Süsses: - Obstteller - Orangen pressen, mit einer Banane und einem Löffel Mandelmus mixen, mit Zimt oder echter Vanille verfeinern - Mandelmilch oder Sesammilch - Hafer- oder Hirsemüesli mit Früchten und ev. Trockenfrüchten Herzhaftes: - Kurz gedünstetes Gemüse mit einer Portion Hirse, Quinoa oder Vollkornreis oder einer Handvoll Nüsse oder etwas Fisch - Kurz gedünstetes Gemüse püriert als Suppe, mit Kräutersalz, einem Löffel Leinöl oder Hanföl oder Butter verfeinert - Tomaten mit Avocado pürieren, mit Kräutersalz würzen und als erfrischende Suppe mit Vollkornbrot geniessen - Pellkartoffeln mit Mandel-Kräuterkäse und einem kurzgebratenen Bio-Ei-Omelett - Vollkorn-Dinkelbrot mit pflanzlichen Brotaufstrichen oder mit Butter und einem Bio-Ei-Omelett - Gebratene Tofuscheibchen mit gedämpften Zucchiniwürfeln Die Stillzeit Seite 225

226 6.5 BABYS UND KINDER Der richtige Zeitpunkt für Breikost Optimalerweise kann ein Baby mindestens 6 Monate gestillt werden. Das Baby signalisiert von sich aus, wenn die Muttermilch nicht mehr ausreichend ist. Die erste Breikost Egal in welchem Alter das Baby mit der Breikost beginnen möchte, man startet grundsätzlich mit einer einzigen Gemüse- oder Obstsorte. Fertignahrung enthalten selten eine Sorte und sind gewürzt und enthalten Zusatzstoffe. Babyfertignahrung schmeckt anders als Selbstgekochtes. Babys gewöhnen sich rasch an einen Geschmack und lehnen dann das Andere gekauft oder selbstgemacht ab. Die Muttermilch bleibt die Hauptnahrung und es kann Wochen dauern, bis eine Muttermilchmahlzeit mit Brei ersetzt wird. Da die Babys zu Beginn sehr wenig essen, ist es einfacher, Miniportionen einzufrieren. Öl oder Fruchtsaft erst vor dem Verzehr dazugeben und nicht einfrieren. Bananen und Avocados können einfacher zubereitet werden, da diese Früchte geschält und zerdrückt, aber nicht gekocht werden. Erste Gemüse- bzw. Obstsorten sind: Rüebli, Kürbis, Zucchini, Banane, Avocado, Kartoffeln (im Laufe der Breikost zum Gemüse mischen) Zuerst bleibt man bei einer Gemüsesorte. Nach einer Woche kann die nächste Sorte hinzukommen. Am besten mixt man die bestehende und neue Sorte zuerst zusammen. So kann sich das Verdauungssystem an die neue Nahrung gewöhnen. Weitere Sorten können dann alle 3 bis 4 Tage dazu kommen. Grundrezept Gemüsebrei ab dem 7. Monat - Gemüse waschen, schälen, erneut waschen und schneiden - In wenig Wasser dämpfen - Wenig Öl dazugeben, damit die fettlöslichen Vitamine besser aufgenommen werden können (Auf 100 g Gemüse 1/2 Teelöffel Öl oder weisses Mandelmus) - Pürieren Welches Öl Am besten ein hochwertiges Öl aus biologischer Erzeugung. Ein solches Öl ist frei von Pestizidrückständen und Peroxiden. Weitere Breimahlzeiten pro Tag Nach ca. einem weiteren Monat, kann man dem Baby auch am Abend eine Breimahlzeit anbieten. Weitere Gemüse- und Obstsorten sind: Babys und Kinder Seite 226

227 Brokkoli, Blumenkohl, Fenchel, Kohlrabi, Süsskartofeln, Grünes Blattgemüse, Äpfel, Birnen, Aprikosen, Beeren Ab dem 8. Monat oder nach vier Wochen Breikost kann man feine glutenfreie Getreideflocken dem Brei zugeben: 2 EL auf 50 g Obst oder Gemüse plus 20 ml Wasser. Man wählt anfangs Reis- oder Hirseflocken, nach einigen Wochen auch Haferflocken. Hirse und Hafer sind sehr eisenreich. Im Naturkostladen gibt es spezielle Babyflocken von sehr feiner Konsistenz, die sehr schonend aufgeschlossen wurden und dadurch sehr leicht verdaulich sind. Normale Vollkornflocken würden das Verdauungssystem noch überlasten. Babys mit empfindlichem Magen sollten Getreideflocken nur mit Gemüse, nicht aber mit Obst erhalten. Wo Fleisch gegessen wird, kann der Gemüsebrei mit etwas püriertem Fleisch oder Fisch (max. 30 g) ergänzt werden. Kein Zwang beim Essen Das kann unangenehmen Erinnerungen ans Essen speichern und womöglich später zu Essstörungen oder anderen Störungen in Zusammenhang mit Essen führen. Fingerfood Ein Baby will sich vorsichtig an die Welt des Essens herantasten und das Essen anfassen in den Mund stecken allenfalls ausspucken. Fingerfood ist dafür bestens geeignet. - Früchte: Apfelschnitze, reife Birnenschnitze, Mandarinenschnitze (grosse Mandarinen), Bananen, Mangostreifen, Avocadoscheiben, Aprikosen-, Pfirsich-, Pflaumenhälften (alle ohne Haut), Trockenfrüchte - Blanchiertes Gemüse oder ab dem 10. Monat roh: Rüebli, Brokkoli, Blumenkohl, Zuccini, Kürbis, Fenchel, Kohlrabi, Gurken, Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Süsskartoffeln, Kochbananen - Getreideprodukte ab dem 8./9. Monat: Reiswaffeln, glutenfreie Cracker, glutenfreie Nudeln die leicht zu greifen sind, härteres Dinkelvollkornbrot - Fleisch ab dem 8./9. Monat: Fleischstreifen und entgräteten Fisch oder bei Vegis gekochte Eihälften Fingerfood muss gesund und naturbelassen sein, gross genug, dass er in der Faust gehalten werden kann und dass kein Verschlucken möglich ist. Am besten gleich mitmachen und selber den gesunden Fingerfood essen. Getränke fürs Baby und Kleinkind Solange ein Baby gestillt wird, braucht es keine Extragetränke. Auch in der ersten Zeit der Breikost ist diese noch sehr wasserhaltig. Dennoch sollte man dem Baby regelmässig etwas Wasser (nitratarm, kohlensäurearm) anbieten, damit es bei Bedarf trinken kann. Kräutertees haben spezielle Heilwirkungen und sollten nur im Krankheitsfall eingesetzt werden. Im ersten Lebensjahr bleibt man lieber bei Wasser als Getränk. Später können selbstgepresste und verdünnte Säfte oder selbst gemachte Limonaden hinzukommen. Stilles Wasser bleibt der ideale Durstlöscher. Babys und Kinder Seite 227

228 Babys und Fleisch Die Furcht ist unbegründet, dass Babys ohne Fleischzugaben einen Eisenmangel erleiden. Ein Baby, das gestillt wird, erhält gut verwertbares Eisen aus der Muttermilch. Wenn Breikost gegeben wird, kann mit einer Obstzugabe oder frisch gepressten Orangensaft die Bio-Verfügbarkeit des Eisens durch das zusätzliche Vitamin C erhöht werden. Babys und vegane Ernährung Der Mensch ist nicht von Natur aus Veganer. Knackpunkte sind das Vitamin B12 und die Omega-3- Fettsäure DHA. DHA ist besonders für die Entwicklung des kindlichen Gehirns ausserordentlich wichtig. DHA ist ausreichend in der Muttermilch enthalten sofern die Mutter auch damit versorgt ist. Wenn schon früh abgestillt wird, empfiehlt sich, DHA auf andere Weise zu geben: Entweder mit Fisch oder mit DHA-Algenöl. Dasselbe gilt für Vitamin B12. Je nach Versorgung der Mutter kann das Vitamin B12 in der Muttermilch genügen oder nicht. Nach dem Abstillen muss auf jeden Fall an das Vitamin B12 beim veganen Kind gedacht werden. Babys und Rohkost Erfahrungsgemäss vertragen Babys ab dem 7 bis 8 Monat nicht nur Bananen und Avocados sehr gut, sondern auch andere rohe pürierte Früchte oder fein geriebene Rüebli, Zucchini, Kürbis oder grüne Smoothies. Gluten in der Babyernährung Im ersten Lebensjahr sollten Babys möglichst keine glutenhaltige Lebensmittel erhalten um ihrem Darm die nötige Zeit zur Reifung zu geben und um auf diese Weise Allergien und Autoimmunerkrankungen vorzubeugen. Tipps, wenn Kinder kein Gemüse mögen 1. Vorbild sein: Wenn Eltern am Gemüse Freude zeigen, werden die Kinder früher oder später mitmachen 2. Varianten ausprobieren: Gemüsesorten ausprobieren, roh, gekocht, pürriert, gemischt mit Reis oder ins Hackfleisch mischen 3. Gemüse für Kinder: Farbe kanns ausmachen. Rosenkohl und Spinat kommen oft schlechter an als Rüebli, Kohlrabi, Süsskartoffeln etc. 4. Gemüserezepte für Kinder: Kinder mögens einfach, ohne exotischen Gewürze. Anstelle vom sauren Essig passt frisch gepresster Orangensaft oft besser. 5. Fingerfood: Melonenkugeln, Gurkensterne, Apfelschiffchen, Bananendelphin 6. Grüne Smoothies: dazu braucht es noch einen abenteuerlichen Namen wie Zaubertrank, Elfensaft etc. 7. Ersatzname: Wenn schon das Wort Gemüse oder Salat abschreckend wirkt, brauch es dazu neue Namen wie Zauberspeise (Suppe mit Randen einfärben), Einhornnudeln (Zucchininudeln), Elfentorte (Gemüsetarte) etc. 8. Gemeinsam kochen: Selber zubereitet wird immer lieber gegessen. Hier sind Versucherlis während dem Kochen erwünscht. 9. Essen aus dem Garten: Gemeinsam ernten, Sprossen ziehen animiert zum selber Essen. Babys und Kinder Seite 228

229 10. Kein Druck: Essen soll mit Freude und Spass verbunden sein. Harmonie zu Tisch ist besser als ein Streit um Gemüse und Salat Süsses für Schleckmäuler Wenn Kinder gesunde Süssigkeiten erhalten, mögen sie oft die «normalen» Süssigkeiten gar nicht. Ein paar Ideen: - Süsse Shakes aus Früchten, Mandelmus und Datteln - Süsse Shakes mit Kokosmilch und Datteln und ev. Ananas - Mandelmilch und Sesammilch mit Datteln - Gebäck und Kekse aus Trockenfrüchten, Nüssen und Kernen vom Dörrex - Basische Kuchen (Mandelmus, Mandeln, Datteln und wenig Zitronensaft für den Boden, süsse reife Früchte für den Belag) - Fruchtleder (pürierte Früchte auf eine Folie ausstreichen und auf dem Dörrex trocknen - Schokoladenaufstrich aus Mandelmus, Datteln und Kakaopulver Ernährung und ADHS ADHS wird häufig rasch diagnostiziert und Medikamente verordnet. Doch zuerst wäre es sinnvoll, die Ernährung zu prüfen und entsprechend umzustellen, bevor zu Psychopharmaka gegriffen wird. ADHS wird u.a. mit chronischen Entzündungsprozessen im Gehirn in Verbindung gebracht. Dadurch können Funktionen jener Gehirnregionen beeinträchtigt werden, die für die Konzentration und emotionale Stabilität verantwortlich sind. Neben der entzündungshemmenden Ernährung ist speziell an Omega-3-Fettsäuren zu denken, da diese nicht zur entzündungshemmend sondern auch für die Entwicklung und Gesundheit des Gehirns fördernd sind. Die entzündungshemmende Ernährung hat auch einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit. An der ADHS-Entstehung soll weiter ein schwaches Verdauungssystem wie z.b. Candida-Infektionen und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten beteiligt sein. Zum Darmflora-Aufbau gehört das Meiden von Zucker, Gluten und Milch. Idealerweise ist die entzündungshemmende Ernährung auch basenüberschüssig. Damit fehlen automatisch auch die Fertigprodukte, Konservierungsstoffe, Farbstoffe und Phosphate, welche an ADHS beteiligt sein sollen. Zusätzlich werden verschiedene Vitalstoffe bei ADHS empfohlen, da sie die Gehirnfunktion verbessern können: Folsäure, Vitamin B6, Vitamin B12, Zink und das Coenzym Q10. Die entzündungshemmende basenüberschüssige Ernährung sollte ein Grossteil dieser Mikronährstoffe bereits enthalten. Sollte ein nachweislicher Mangel bestehen, könne an dieser Stelle substituiert werden. Ergänzend dazu braucht ein Kind genügten Bewegung, um die Energien fliessen zu lassen, was zu mehr Ausgeglichenheit und emotionaler Stabilität verhilft. Babys und Kinder Seite 229

230 6.6 WECHSELJAHRE Definition Wechseljahre oder Klimakterium bezeichnet jene Phase, wenn die Fruchtbarkeit aufgrund hormoneller Veränderungen kontinuierlich nachlässt. Meist geschieht dies zwischen dem 45. und dem 58. Lebensjahr. Der Zeitpunkt der letzten Blutung ø51 bis 52 Jahre wird Menopause genannt. Vor den Wechseljahren Im gebärfähigen Alter steuern verschiedene Hormone den Zyklus der Frau indem sie sich stimulierend auf die Eierstöcke auswirken. Dort sorgen sie für die Eireifung und aktivieren die Östrogenproduktion. Unter dem Einfluss des Östrogens baut sich die Gebärmutterschleimhaut auf. Der Östrogenspiegel steigt immer weiter, bis er in der Zyklusmitte zum Eisprung führt. Danach sinkt die Östrogenproduktion der Eierstöcke wieder ab und die Progesteronproduktion steigt stattdessen an. Aufgabe des Progesterons ist, die Gebärmutter für die mögliche Einnistung eines befruchteten Eies vorzubereiten. Ohne Befruchtung geht das Ei zugrunde und die Progesteronproduktion fällt ebenfalls ab. Die Gebärmutter stösst daraufhin die aufgebaute Schleimhaut ab und es kommt zur Monatsblutung. In den Wechseljahren Die Wirkung der Hypophysenhormone auf die Eierstöcke nimmt langsam ab, worauf noch mehr stimulierende Hormone ausgeschüttet werden. Die Eierstöcke reagieren immer schwächer, Eisprünge werden immer seltener, bis die Eierstöcke ihre Tätigkeit ganz einstellen. Sie bilden auch immer weniger Hormone. Zunächst reduzieren sie die Progesteronproduktion (bereits ab 30 Jahren möglich), später dann die Bildung von Östrogen. Das Progesteron-Östrogen-Verhältnis stimmt nicht mehr, eine Östrogendominanz ist möglich. PMS kann eine Folge der Östrogendominanz während den fruchtbaren Jahren sein. Ein Ungleichgewicht der Hormone in den Wechseljahren führt zu den äusserst vielseitigen Wechseljahrbeschwerden. Schulmedizin Die schulmedizinische hormonelle Behandlung sieht insbesondere die Verordnung von Östrogenen vor. Das Progesteron wird meist vernachlässigt oder in synthetischer Form verordnet. Diese Behandlung kann zwar für Patientinnen mit Östrogenmangel hilfreich sein. Bei Patientinnen mit Östrogendominanz verstärkt zusätzliches Östrogen die Östrogen-Dominanz und die damit einhergehenden Beschwerden zusätzlich. Testosteron Die Eierstöcke bilden auch noch etwas Testosteron (männliches Hormon). Die Testosteronmenge sinkt ebenfalls ab, aber nicht so schnell wie die weiblichen Hormone. Dies kann dazu führen, das manche Frauen männlicher wirken, ein Damenbart wächst oder das Haar lichter wird. Wechseljahre Seite 230

231 Hormonelles Ungleichgewicht Zusammengefasst können folgende Schwankungen auftreten: - Zu viel Hypophysenhormone (FSH) - Zu wenig Progesteron - Zu wenig Östrogen, aber im Verhältnis zu Progesteron eine Östrogendominanz - Zu viel Testosteron im Verhältnis zu den anderen Hormonen Beschwerden in den Wechseljahren - Hitzewallungen - Schlafstörungen - Trockene Schleimhäute - Trockene und dünne Haut, die rasch zu altern scheint, stärkere Faltenbildung - Übergewicht, ohne mehr zu essen - Herzklopfen und Herzrasen - Psychische Probleme, Stimmungsschwankungen, Gereizthiet, Depressionen, Angstzustände - Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsmangel - Harnträufeln z.b. beim Lachen, Niesen oder Husten - Gebärmuttersenkung - Haarausfall - Gelenk- und Muskelschmerzen - Osteoporose - Höheres Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen - Damenbart Manche Beschwerden können Östrogen- oder Progesteronmangel betreffen. Wird ein falscher Mangel behandelt, können sich die Beschwerden intensivieren. Hormonspiegel messen Die Messung im Blut liefert ungenaue Ergebnisse. Besser eignet sich der Speicheltest. Natürliches Progesteron - Es gibt nur natürliches Progesteron. Das synthetisch hergestellte Progesteron heisst Progestin. - Alle Progesteronarten werden unter dem Begriff Gestagene zusammengefasst. - Progestine haben im Gegensatz zu natürlichem Progesteron diverse Nebenwirkungen und ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. - Natürliches Progesteron wird aus Diosgenin, einem Stoff aus der wilden Yamswurzel hergestellt. Diosgenin wird (bzw. kann nur) im Labor zu naturidentischem Progesteron verarbeitet (werden). - Diosgenin oder reine Wild-Yam-Präparate wirken nicht wie natürliches Progesteron. Wirkung von natürlichem Progesteron Progesteron sorgt dafür, dass eine Schwangerschaft eintreten und erhalten bleiben kann. Progesteron kontrolliert die Östrogene sowie das Testosteron; kann bei einem Mangel in diese Hormone umgewandelt werden und verhindert eine überschiessende Wirkung. Fehlendes Wechseljahre Seite 231

232 Progesteron kann sich infolgedessen äusserst negativ auf das hormonelle Gesamtgleichgewicht auswirken: - Psyche: Progesteron beeinflusst die emotionale Stabilität, Konzentrationsfähigkeit, Schlaf - Bindegewebe: Progesteron stärkt die Haut und das Bindegewebe und ist wichtig für gesundes Haar und kräftige Nägel. - Blut: Progesteron verbessert die Fliesseigenschaften des Blutes und kann Thrombosen, Embolien, Venenprobleme, Schlaganfall und Herzinfarkt vermeiden. - Schilddrüsen: Progesteron verbessert die Empfindlichkeit der Zellrezeptoren der Schilddrüsenhormone, so dass Körperzellen besser auf die Schilddrüsenhormone reagieren. Somit schützt Progesteron die Schilddrüse vor einer Überlastung und optimiert das Stoffwechselgeschehen. Allenfalls übermässig vorliegendes Östrogen blockiert jene Rezeptoren auf den Körperzellen, an denen sich die Schilddrüsenhormone andocken würden, worauf immer mehr schilddrüsenstimulierende Hormone ausgeschüttet werden, was die Schilddrüse auf die Dauer überlasten kann. - Knochen: Ein ausgeglichener Progesteron-Östrogen-Haushalt ist an einer gesunden Knochengesundheit beteiligt. Östrogene fördern die Aktivierung des Vitamin D in der Niere und schützen das Kollagen der Haut und im Knochen. Progesteron stimuliert die knochenaufbauenden Zellen im Knochen. Gesunde Ernährung in den Wechseljahren Je besser ein Körper mit Nähr- und Mikronährstoffen, mit sekundären Pflanzenstoffen, Antioxidantien, Bewegung, Sonnenlicht sowie Ruhe und Entspannung versorgt ist, je weniger Stoffwechselrückstände, je besser das Verdauungs- und Immunsystem: - umso besser die hormonelle Umstellung - umso weniger Beschwerden - umso mehr verzögert sich der Alterungsprozess Mögliche Ursachen einer Östrogendominanz - Hormonelle Verhütung oder Hormonersatztherapie - Stress senkt den Progesteronspiegel - Schwache oder überlastete Leber - Übergewicht oder Fehlernährung (Fettzellen bilden Östrogen) - Übersäuerung - Hoher Milchkonsum - Phytoöstrogenarme Ernährung: Phytoöstrogene wirken östrogenähnlich, besetzten die Östrogenrezeptoren, wirken aber 1000mal schwächer in der Folge passt der Körper die Östrogenproduktion an. In Asien, wo Wechseljahrbeschwerden sehr selten vorkommen, ernähren sich die Menschen gemüsereich und nehmen täglich 20 60mg Phytoöstrogene zu sich (Europa: Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Hanf, Bohnen, Linsen, Beeren, Vollkorngetreide, Alfalfasprossen). Auch sekundäre Pflanzenstoffe im Grüntee und Broccoli haben eine ähnliche Wirkung. Hitzewallungen Diese können sich unter dem Einfluss von Blutzuckerschwankungen verschlimmern. Sie treten gerne Wechseljahre Seite 232

233 auf, wenn es zu einer Unterzuckerung kommt. Isolierte Kohlenhydrate und Lebensmitte mit einem hohen GLYX sowie Koffein, Nikotin und Alkohol sind zu vermeiden. Übergewicht, Übersäuerung und ein Mangel an Bewegung können Hitzewallungen ebenfalls negativ beeinflussen. Achtung: Hitzewallungen können Zeichen eines Östrogenmangels sein. Natürliches Progesteron kann Hitzewallungen verstärken. Trockene und dünne Haut Die natürliche Feuchtigkeit der Haut geht zurück und die Epidermis wird insgesamt dünner. Progesteron stärkt das Bindegewebe und Östrogen schützt die Haut u.a. vor Schäden durch UV- Strahlung. Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis. Die Haut ist in dieser Lebensphase auf richtige Pflege angewiesen: von innen und von aussen. Gelenkschmerzen Diese Schmerzen können die Folge der Hormonumstellung sein. Werden immer weniger Progesteron und Östrogen gebildet, verhärten sich manche bindegewebigen Strukturen im Körper. Diese Entwicklung kann mit regelmässigen sportlichen Aktivitäten vorgebeugt werden. Da in den Wechseljahren auch rheumatische Probleme auftauchen können, ist auch eine entzündungshemmende Ernährung zu empfehlen. Besonders wichtig ist, dass Progesteron eine entzündungshemmende Wirkung hat und daher bei entzündlichen Gelenkerkrankungen und bei einem Progesteronmangel in Form von natürlichem Progesteron angewandt werden könnte. Übergewicht Eine Östrogendominanz kann die Ursache von Übergewicht sein, das sich einfach nicht reduzieren lässt. Dabei kann es sich um Ödeme handeln, Fetteinlagerung oder die Folge einer Schilddrüsenfunktionsstörung sein. Eine gewisse Gewichtszunahme ist nicht tragisch, insbesondere wenn die Frau zuvor eher schlank war, da Fettgewebe Östrogen produzieren kann. Trockene Schleimhäute Neben Schmerzen, insbesondere bei der Scheidenschleimhaut, können häufigere Blasenentzündungen, Atemwegserkrankungen und Verdauungsprobleme die Folge sein. Trockene Schleimhäute sind oft auf einen Östrogenmangel zurückzuführen und können mit entsprechenden Zäpfchen gelindert werden. Vitamin B2 und Vitamin A unterstützten eine ordnungsgemässe Funktion der Haut und Schleimhäute. Vitamin A fördert zudem die Progesteronbildung. Eine gesunde Ernährung ist den künstlichen Hormonen in jedem Fall vorzuziehen. Wechseljahre Seite 233

234 6.7 ÄLTERE MENSCHEN Keine Überforderung: kleine Schritte, kleine Veränderungen Ältere Menschen möchten sich oft nicht mehr mit einer Ernährungsumstellung beschäftigen und das Essen was sie kennen. Kleine Verbesserungen sind hier angebracht: einen frisch gepressten Saft zum Frühstück, ab und zu Früchte als Zwischenmahlzeit, mehr Gemüse als Back- und Teigwaren. Bei konkrete Gesundheitsbeschwerden lassen sich sicher noch zusätzlich ein paar passende Massnahmen berücksichtigen. Nährstoff und Vitalstoffmangel Senioren essen oft einseitig. Schnell soll es auch noch gehen. Im Gegenzug funktioniert der Körper auch nicht mehr wie in jungen Jahren, Vitalstoffe werden eher weniger resorbiert, die Verdauung funktioniert allenfalls auch eher schleppend. Nährstoffmängel (besonders Proteinmangel) und Vitalstoffmängel sind da keine Ausnahmen mehr. Sinnvoll ist auch zu prüfen, wer alles die Ernährung beeinflussen kann (Angehörige, Essdienst...?) um dort Veränderungen anzustossen. Geschmack Im Alter lässt der Geschmacksinn nach was auch auf den Appetit schlagen kann. Wichtig ist, dass Süsses soweit als möglich gesund gestaltet wird und die Hauptmahlzeiten mit frischen Kräutern herzhaft gewürzt werden. Medikamente Bei den Medikamenten gilt es zu beachten, welche die Verwertung von Vitaminen blockieren oder zu einem Verschleiss von Vitalstoffen führen könnten. - Methotrexat (gegen Gelenkbeschwerden) ist ein Folsäure-Antagonist (Gegner, Feind). - Satine hemmen die körpereigene Q10-Bildung (Das Co-Enzym Q10 hilft gegen Burn-out, Depressionen, gilt als Anti-Aging-Mittel und starkes Antioxidant) - Protonenpumpenhemmer hemmen die Vitamin-B12-Aufnahme (Vitamin B12 ist wichtig für die Blutbildung, schützt Nervenzellen, hilft bei Müdigkeit und Konzentrationsschwäche) - Cortison stört den Vitamin-K- und Vitamin-D-Haushalt (Knochenaufbau, Osteoporose) Eine vitalstoffreiche Ernährung ist u.a. aus diesen Gründen besonders wichtig. Achtung Bentonit und Heilerde: durch das Adsorptionsvermögen kann die Wirkung mancher Medikamente aufheben. Wassermangel Senioren verlieren nicht selten ihr Durstgefühl und trinken dadurch sehr wenig. Gleichzeitig ernähren sie sich von wasserarmen Nahrungsmittel und leiden nicht zuletzt oft an Verstopfungen. Viele Beschwerden sind schlimmer, wenn die Fliessgeschwindigkeit des Blutes nachlässt. Zudem ist die Ausscheidung von Giftstoffen erschwert. Daher ist auf ausreichend Wasser, verdünnte Säfte, Tees, Gemüsebrühen, Suppen, Früchte und saftiges Gemüse zu achten. Ältere Menschen Seite 234

235 Kauprobleme Probleme mit Zähnen, fehlende Zähne oder Zahnprothesen könne das Kauen erschweren und die Lust auf Essen verleiden. Fruchtshakes, frisch gepresste Gemüsesäfte, Suppen, Pürees, Mandelmilch, Hirsebrei... da lässt sich sicher zusammenstellen, was gerne gegessen wird. Demenz/Alzheimer Am besten schon vorher, aber spätestens bei den ersten Anzeichen gilt es auf eine entzündungshemmende Ernährung zu achten. Freien Radikalen wird mit antioxidantienreichen Ernährung begegnet. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind ebenfalls wichtig. Da man ausserdem einen erhöhten Homocysteinspiegel bei Alzheimervorkommen festgestellt hat, sollten speziell die Vitamine B6, B12 und Folsäure optimiert werden. Das Gehirn sollte zudem mit ausreichend Wasser versorgt werden. Kokosöl kann dem Gehirn Energie in Form von Ketonen liefern und eine Demenz positiv beeinflussen. Einem allfällig erhöhten Bewegungsdrang muss mit entsprechender Energie in der Ernährung begegnet werden. Sollte sich das Essen aus Koordinationsgründen schwierig gestalten, kann Fingerfood hilfreich sein. Sonnen und Bewegungsmangel Wenn Senioren bettlägerig sind, oder die Wohnung gesundheitsbedingt nicht mehr verlassen können, ist ein Vitamin-D-Mangel schier bestellt. Kurzfristige Folgen: u.a. Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Konzentrationsmangel. Langfristige Folgen: Knochenerweichung (Demenz, MS, etc. Bewegungsmangel führt weiter dazu, Körpermasse abzubauen. Kleine Spaziergänge können Wunder wirken. Es gibt aber auch Seniorensport, Sitzgymnastik oder Übungen für Bettlägerige. Ältere Menschen Seite 235

236 6.8 ARTHOSE UND ARTHRITIS Arthrose und Arthritis in der Schulmedizin Beide Krankheiten gelten in der Schulmedizin als «nicht heilbar». Es werden nur die Symptome bekämpft, (Cortison und Anti-Rheumatika), Immunsuppressiva (Medikamente die das Immunsystem unterdrücken) und Biologicals (gentechnologisch hergestellte Medikamente) mit Nebenwirkungen verabreicht. Arthrose versus Arthritis Arthrose Gelenkschäden führen zu Entzündungen Knorpelschicht bzw. der Stossdämpfer eines Gelenkes wird immer dünner. Sobald Knochenenden ungeschützt aneinander reiben, kommt es im Knochengewebe zu krankhaften Veränderungen und Verhärtungen. Bewegungen werden immer eingeschränkter und sind am Ende nur noch unter Schmerzen möglich. Arthritis Entzündungen führen zu Gelenkschäden Entzündliche und schubweise verlaufende Gelenkerkrankung. Arthritis gilt als Autoimmunkrankheit: Körpereigene Antikörper sollen Knorpelgewebe angreifen, was sich in einer schmerzhaften Entzündung äussert. Der Knorpel wird aufgelöst, die Knochenenden reiben ungeschützt aneinander, was in Verformungen und Deformationen endet. Auswirkungen Schwellungen und schmerzhafte Entzündungen im Gelenk möglich, oft ohne Entzündungsprozesse. Auswirkungen Neben Gelenkschmerzen und schwellungen können Fieber, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auftreten. Weitere Begleiterscheinungen können Kopfschmerzen, Depressionen, Hautkrankheiten, Juckreiz, Magen-Darm- Beschwerden, Schlaflosigkeit, Zahnfleischerkrankungen, Schwindel, Augenprobleme und Atembeschwerden sein. Vorkommen Häufig am Knie-, Hüftgelenk, Hand- und Fingergelenke; andere Gelenke können ebenfalls befallen werden. Vorkommen Befällt oft mehrere Gelenke, bevorzugt die Finger- und Fussgelenke. Herkunft Ernährungsbedingte und vom Lebensstil abhängige Zivilisationskrankheit Herkunft Gilt offiziell als Autoimmunerkrankung. Arthose und Arthritis Seite 236

237 Ernährung und Massnahmen bei Arthrose bzw. Arthritis Bewegung Der Knorpel ist nicht mit Blutgefässen ausgestattet und kann nicht ohne weiteres mit Nährstoffen versorgt werden. Genau so ist die Entsorgung der Stoffwechselabfallprodukte aus dem Knorpel erschwert. Der Knorpel wird daher über die Flüssigkeit des Gelenkspaltes ver- und entsorgt. Der Knorpel braucht regelmässige körperliche Bewegung, damit sich die Flüssigkeit im Gelenkspalt in das Knorpelgewebe einmassiert und somit die Ver- und Entsorgung einwandfrei funktioniert. Basenüberschüssige Ernährung (vorgängige Entsäuerung) Die basenüberschüssige Ernährung verhindert die Übersäuerung oder hebt eine bestehende Übersäuerung auf. Denn ist der Knorpel einmal zerstört, kann er sich nur schwer regenerieren. - Bei einer chronischen Übersäuerung führen die eingelagerten Säureschlacken in den Gelenken zu Entzündungen. - Antioxidantien und Mikronährstoffe können bei einer Übersäuerung nur begrenzt in den Knorpel einwandern freie Radikale können den Knorpel ohne Gegenwehr zerstören. - Es gilt als gesichert, dass viele Gelenkerkrankungen durch übermässigen Eiweissverzehr begünstigt werden. Eine basenüberschüssige Ernährung liefert niemals einen Eiweissüberschuss. Entzündungshemmende Ernährung Da beide Krankheiten mit Entzündungen einhergehen, bietet sich die entzündungshemmende Ernährung geradezu an. - Verhältnis Omega-6 (Arachidonsäure / entzüngungsfördernd) zu Omega-3 Fettsäuren (entzündungshemmend) optimieren - Isolierte Kohlenhydrate wie Zucker können zu Blutzuckerschwankungen führen. Diese Schwankungen wiederum können Entzündungsprozesse fördern, Arthritis begünstigen und Schübe verschlimmern, Schmerzen verstärken oder Gelenke anschwellen lassen. Antioxidantien Der Knorpel besteht u.a. aus Faserprotein (Kollagen, Elastin). Freie Radikale könne diese Faserproteine angreifen und zu deren vorzeitigen Abbau führen. Bei chronischen Entzündungen ist immer ein Übermass an freien Radikalen beteiligt. Neben der basenüberschüssigen Ernährung, die bereits reich an Antioxidantien ist, können hochwertige antioxidantienreiche Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Magnesium Magnesium wirkt entzündungshemmend und fördert anabole knochen- und knorpelaufbauende Stoffwechselprozesse. (Osteoporose ist eine beliebte Folgeerkrankung von Arthritis) Arthose und Arthritis Seite 237

238 Übergewicht abbauen Allfälliges Übergewicht sollte abgebaut werden. Besonders Bauchfett gilt als Bildungsort für Entzündungsbotenstoffen. Eine basenüberschüssige Ernährung führt langsam aber sicher zu einer Gewichtsabnahme. Darmsanierung Ist die Darmflora und Darmschleimhaut nicht in einem guten Zustand, kann dies chronische Entzündungen negativ beeinflussen. Bei Arthritis als Autoimmunkrankheit, stellt sich zusätzlich die Frage, ob ein Leaky-Gut-Syndrom vorliegt und entsprechende Massnahmen nötig sind. Zahngesundheit Liegt eine Parodontitis vor, können Bakterien aus entzündlichen Zahnherden über die Blutbahn in andere Organe gelangen und dort zu Entzündungen führen. Es gibt Hinweise, dass sich Schwermetalle z.b. Quecksilber aus Zahnfüllungen in den Gelenken ablagern und dort zu Arthritis führen. Die Basenüberschüssige und antioxidantienreiche Ernährung sorgt bereits für positive Ergebnisse bei Parodontitis. Dazu gehört auch eine sorgfältige Mund- und Zahnhygiene. Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten Manche Nahrungsmittel können einen Arthritisschub auslösen. Besonders Getreide- bzw. Weizenund Milcheiweiss können zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen. Die von manchen Ärzten empfohlene Ernährung mit Milch- und Vollkornprodukten können in eine Verschlimmerung der Symptome führen. Vollkorn ja, aber... Falls das Meiden von Gluten zu einer Verbesserung führt, allenfalls glutenfreie Vollkornprodukte essen. Stressmanagement Dauerstress kann zu chronischen Entzündungen führen. Einerseits fördert Stress die Übersäuerung des Körpers, andererseits setzt Stress Immunbotenstoffe frei, die wieder Entzündungsprozesse starten. Hormonstörungen bei Frauen Progesteronmangel und Östrogendominanz können Entzündungen fördern, weshalb ein hormonelles Ungleichgewicht unbedingt reguliert werden sollte. Mineralstoff-, Vitalstoff- und Enzymmangel Immer wieder zeigen Studien, dass Vitamine (A, B, C, D), Spurenelemente (Silicium, Selen, Mangan, Bor) und Enzyme (Bromelain zb. in Ananas, SOD z.b. in Gerstengras) zu einer Linderung oder gar Vorbeugung beitragen können. Das seltene Enzym SOD (Superoxid-Dismutase) soll bei Arthritis- Patienten zu vermindertem Schmerz und einer Abschwellung der entzündeten Gelenke geführt haben. Auch Menschen mit optimalen Vitamin-D-Werten sollen deutlich weniger Schmerzmittel benötigen. Arthose und Arthritis Seite 238

239 Schilddrüsenprobleme Das Schilddrüsenhormon T3 reguliert die Aktivitäten der Knorpelzellen. Wird in der Schilddrüse zu viel oder zu wenig T3 ausgeschüttet, kann es zum Knorpelabbau und in der Folge zu Gelenkschäden kommen. Das T3-Ungleichgewicht verhindert weiter den erwünschten Knorpelaufbau. Bei vorhandenen Schilddrüsenerkrankungen auf eine genaue Einstellung der Medikamentation bestehen. Heilfasten Das Heilfasten löst bei den meisten Arthritis-Betroffenen innert wenigen Tagen die quälenden Schmerzen in Luft auf. Nach dem Fasten kehren die Schmerzen zurück. Warum? Weil während dem Fasten fast nur getrunken wird natürliche nur gesunde Getränke. Wem das Fasten nicht liegt, kann Basenfasten. Dies allenfalls begleitet von einem Therapeuten. Phytotherapie Folgende Heilpflanzen sind geeignet: Löwenzahn, Brennnessen, Teufelskralle, Weidenrinde und Weihrauch. Nahrungsergänzungsmittel Folgende NEM haben sich als hilfreich erwiesen: Gerstengras, Magnesium, Vitamin D / Sonnenschein, Silicium, Enzympräparate, Omega-3-Fettsäuren. Sulforaphan (z.b. in Broccoli) ist ein sekundärer Pflanzenstoff und blockiert die Funktion jener schädlichen Enzyme, die an der Entstehung von Arthritis beteiligt sind. MSM, die organische Schwefelverbindung, soll die Bildung von entzündungsfördernden Zytokinen und knorpelabbauenden Enzymen hemmen und auf diese Weise Arthritis stoppen können insbesondere im frühen Stadium. Physikalische Therapien Massagen, Ergo- und Physiotherapie oder Bewegungstherapien stärken die Muskulatur, verbessern die Beweglichkeit und stützten dadurch die Gelenke. In einer Dorntherapie wird die Lage aller Wirbel überprüft und optimiert sowie ein möglicher Hüftschiefstand ausgeglichen. Aufbauprodukte für den Knorpel sind z.b. Grünlipp-Muscheln mit einem hohen Gehalt an Glucosaminen. Glucosamine gelten als wichtiger Baustein der Gelenkschmiere, können die Gleitfähigkeit der Gelenke erhalten und deren Nährstoffversorgung unterstützen. Arthose und Arthritis Seite 239

240 6.9 NIERENSTEINE UND GICHT Gemeinsamkeiten Steigt die Harnsäurekonzentration im Blut über einen bestimmten Wert (Hyperurikämie), kristallisiert die Harnsäure aus und es entstehen Harnsäurekristalle. Lagern sich diese im Gewebe und Gelenken ab, nennen wir dies Gicht. Lagern sie sich in den Nieren ab, sprechen wir von Nierensteinen bzw. von Harnsäuresteinen. Oft liegt beides gleichzeitig vor. Harnsäure Harnsäure ist ein Stoffwechselprodukt, das im Körper beim Abbau von Purinen entsteht. Bei Gicht und Harnsäuresteine fällt mehr Harnsäure an als abgebaut werden kann. Zur Entlastung des Organismus muss der Verzehr von purinreichen Lebensmittel reduziert werden. Bei Nierensteinen aus Kalzium oder Phosphat ist diese Massnahme nicht notwendig. Purinarme Ernährung Die optimale Ernährung mit viel Gemüse, Früchten, Sprossen und Nüssen ist bereits sehr purinarm. Ebenfalls Eier und Milchprodukte sind purinarm, sollten aber nur als Beilagen genossen werden. Die purinreichsten Lebensmittel sind: Fleisch, Fisch (besonders die Haut), Meeresfrüchte, Wurst und einige Sojaprodukte. Zander, Räucheraal und Kabeljau enthalten einen geringeren Anteil. Auch Linsen, Kichererbsen und Kernbohnen enthalten reichlich Purin. Werden Hülsenfrüchte vor dem Kochen mind. 24 Stunden eingeweicht, reduziert sich der Puringehalt gravierend. Das Einweichwasser wird weggeschüttet. Bei den tierischen Lebensmitteln lässt sich der Puringehalt ebenfalls reduzieren, wenn diese gekocht anstelle gebraten werden und das Kochwasser weggeschüttet wird. Wobei aber auch Vitalstoffe verloren gehen. Ganzheitliche Massnahmen bei Nierensteinen und Gicht - Purinarme Ernährung: Ist eine extrem purinarme Ernährung gefordert, sollte die Tagespurinmenge von 170 mg Purin bzw. 500 mg Harnsäure nicht überstiegen werden. - Übergewicht abbauen: Übergewicht gilt als Risikofaktor für erhöhte Harnsäurewerte im Blut - Kein Alkohol: Alkohol stimulieret die körpereigene Harnsäurebildung in der Leber und hemmt die Harnsäureausscheidung über die Nieren - Gesunder ph-wert des Urins: Ein dauerhaft saurer ph-wert begünstigt die Bildung von Harnsäuresteinen. Ein dauerhaft basischer Wert würde die Bildung von phosphathaltigen Nierensteinen fördern. - Optimale Magnesiumversorgung: Magnesium kann die Bildung von calciumhaltigen Nierensteinen verhindern, indem das Magnesium-Calcium-Verhältnis ausgeglichen ist und dazu führt, dass das Calcium bestimmungsgemäss eingesetzt wird und nicht massenhaft über den Urin ausgeschieden werden muss und allenfalls Ablagerungen (Nierensteine) entstehen. - Viel trinken: Ausstreichende Flüssigkeitszufuhr und bei Nierensteinen oder der Neigung dazu selber gemachte Zitronenlimonade und Nierentees (Echtes Labkraut, Löwenzahnwurzel, Goldrute, Brennnessel, Birkenblätter). Ist die Nierenfunktion eingeschränkt, muss die Trinkmenge mit dem Nierensteine und Gicht Seite 240

241 behandelnden Arzt abgestimmt werden. - Bewusst salzen: Die optimale Ernährung verwendet grundsätzlich nicht übermässig Salz. - Tierisches Eiweiss reduzieren: Die optimale Ernährung besteht aus wenigen tierischen Eiweissen, so dass auch nur wenig Harnsäure anfällt. - Omega-3-Fettsäuren sicherstellen: Die optimale Versorgung lindert Entzündungsprozesse. - Stressmanagement: Dauerstress führt zu chronischen Entzündungen. Adäquates Stressmanagement ist zu empfehlen. - Isolierte Fructose meiden: Bei der Verstoffwechselung der Fructose entsteht im Körper u.a. Harnsäure. Die natürliche Fructose in Früchten ist dabei weniger problematisch. Besonders fructosereiche Früchte (Äpfel, Birnen, Trauben) sollten aber nicht in grossen Mengen gegessen werden. Zitrusfrüchte helfen hingegen, die Kristallisation von Harnsäure zu verhindern. Zitrussäfte sollten aber immer mit Wasser verdünnt werden. - Darmflora sanieren: Menschen mit einer gesunden Darmflora beherbergen ein Darmbakterium (Oxalobacter formigenes), das die Bildung von Oxalatsteinen aus Oxalsäure verhindern kann. Menschen, die häufig Antibiotika nehmen, besitzen dieses Bakterium nicht und haben ein erhöhtes Risiko für Calciumoxalatsteine. - Achtung Low-Carb: Bei weniger als 50 g Kohlenhydraten pro Tag wechselt der Körper in die Ketose. Dieser Stoffwechselzustand reduziert die Ausscheidung von Harnsäure um 50%. Der Harnsäurespiegel im Blut steigt, was bei der zu Gicht und/oder Nierensteinen zu vermeiden ist. - Achtung Heilfasten: Wird Körperfett abgebaut, entstehen Ketonkörper, die wiederum den Harnsäurespiegel im Blut ansteigen lassen. Zudem kann das Heilfasten bestehende Nierensteine mobilisieren und allenfalls eine Nierenkolik auslösen. - Vollkornprodukte: Sie enthalten mehr Purine als Weissmehlprodukte, aber immer noch weniger als Fleisch-, Wurst-, und Sojaprodukte (mit Ausnahme von Buchweizen und Grünkern). Da sie in jedem Fall nur als Beilage genossen werden sollten, ist die enthaltene Purinmenge nicht heikel. Nierensteine und Gicht Seite 241

242 6.10 MENSCHEN OHNE MAGEN Ohne Magen In den ersten Wochen nach einer Magenentfernung gilt es, eine Gewichtsabnahme mit allen Mitteln zu verhindern. Hier muss man hinsichtlich einer gesunden Ernährung möglicherweise zunächst Abstriche machen. In extremen Fällen kann die Abnahme mit speziell industriell hergestellten und besonders leicht verdaulichen Flüssignahrung verhindert werden. Die Magenentfernung Gastektomie Die Magenentfernung wird in der Regel bei fortgeschrittenen Magenkrebsstadien vorgenommen. Während ein übrig gebliebener Teilmagen noch relativ zufriedenstellend funktioniert, hat die Magenentfernung für den Organismus weitreichende Folgen. Funktionen des Magens sind: - Der Magen bildet den Magensaft, der den eintreffenden Nahrungsbrei weiter verflüssigt. - Die peristaltischen Magenbewegungen unterstützen die Zerkleinerung und Verflüssigung. - Die Salzsäure desinfiziert den Nahrungsbrei - Der Magen bildet mit der Salzsäure auch Natriumhydrogencarbonat, das in die Blutbahn gelangt und als Puffer schädliche Säuren neutralisiert. - Der Magen bildet eiweissverdauende Enzyme, die das Eiweiss denaturieren und mit der Verdauung beginnen. - Die Belegzellen bilden neben der Salzsäure den für die Aufnahme von Vitamin B12 wichtigen Intrinsic Factor. - Der Magen sorgt mit dem Ausgleich auf 37 C für eine angenehme Temperatur des Nahrungsbreis. - Der Magen gibt den vorverdauten Nahrungsbrei an den Zwölffingerdarm weiter. - Die Füllmenge des Magens entscheidet, ob wir hungrig oder satt sind. Ohne Magen fehlt diese Wahrnehmung. Fehlt der Magen, ist die Speiseröhre direkt an den Darm angeschlossen und der Betroffene muss sich neue Essgewohnheiten aneignen. Zudem muss er normalerweise ein Leben lang Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. In der Regel kann der magenlose Patient nach einem Jahr nach der Operation wieder normal essen. Idealerweise wird aber genau das, was allenfalls zur Magenentfernung geführt hat verändert und eine gesunde Ernährung praktiziert. Ernährungsregeln Zumindest in den ersten Monaten nach der Operation sollten folgende Regeln konsequent umgesetzt werden: - Hygienische Nahrung: Die Salzsäure aus dem Magen steht nicht mehr zur Verfügung. - Angenehm temperierte Nahrung: Optimal nahe bei 37 C - Nur wenig fermentierte Lebensmittel: Sauerkraut, Joghurt, Brottrunk etc. können auf Grund der übermässig grossen Mengen Bakterien, Enzyme und Milchsäure zu Durchfall führen. - Ausführlich kauen: Kauen ist umso wichtiger und lohnt sich. Die Spesen werden wesentlich besser vertragen. Menschen ohne Magen Seite 242

243 - Viele sehr kleine Portionen: Der Darm darf nicht überdehnt werden. - Nicht zu den Mahlzeiten trinken: 30 Minuten vor und 1 Stunde nach dem Essen nichts trinken. Dies muss oft mit den verteilten Mahlzeiten gut geplant werden. - Ballaststoffe reduzieren: Besser ist eine nährstoffreiche, kalorienreiche und leicht verdauliche Nahrung. - Vorsicht mit Milch: Zu grosse Mengen passieren den Dünndarm zu schnell, so dass der Milchzucker nicht abgebaut werden kann. Es kommt zu den Lactose-Intoleranz-Symptomen mit Bauchschmerzen, Krämpfen und Durchfall. - Keine Zuckeraustauschstoffe: Sie könnten Durchfall verursachen. - Verdauungsenzyme: Unter Umständen ist die Bauchspeicheldrüse mit der neuen Situation überfordert oder musste auch teilweise entfernt werden. In diesen Fällen müssen Pankreasenzyme (Lipasen, Proteasen, Amylasen) eingenommen werden. Oft reguliert sich die Bauchspeicheldrüse wieder und es müssen keine Enzyme mehr eingenommen werden. - Vitamin B12: Der magenlose Patient muss ein Leben lang Vitamin B12 zuführen. - MCT-Fette: Ist die Fettverdauung gestört, sollte MCT-Fetten der Vorzug gegeben werden. MCT- Fette sind leicht verdaulich, da sie weder Lipasen noch Gallensäure noch Transporterproteine benötigen. - Fettlösliche Vitamine: Abhängig von der Fettverdauung, kann es nötig sein, anfangs fettlösliche Vitamine einzunehmen. Darmverschluss-Gefahr Während dem Heilungsprozess kann es zu Verwachsungen. Dadurch können Engstellen (Stenosen) im Darm entstehen. Auch eine mangelnde Peristaltik kann die Folge sein. Beides erhöht in den ersten Monaten nach der Operation das Risiko für einen Darmverschluss. Nahrungsmittel bei Darmverschluss-Gefahr - Körnerartige Lebensmittel vermeiden: Leinsamen, Flohsamen, Kerne von Früchten - Blähende Lebensmittel vermeiden: Knoblauch, Zwiebeln, Lauch, Sauerteigbrot, Hülsenfrüchte, manche Obstsorten, Trockenfrüchte - Vollkornbrot: Sollte nur gegessen werden, wenn es aus sehr fein gemahlenem Mehl hergestellt wurde. - Nüsse: Besser ist Mandelmilch oder Mandelmus. Alternativ sehr fein gemahlene Nüsse. Jede Magenentfernung verläuft anders. Der Betroffene muss sich selber vorsichtig herantasten und probieren, was er gut verträgt. Gewichtsabnahme verhindern Gewicht zulegen - Mandelmilch aus weissem Mus - Hanfmilch aus geschälter Hanfsaat - Lubrikatoren als gesunde Fettzufuhr für den Körper (1-2 Bio-Eier, 3 EL Kokosöl oder Kokosmus, 1 EL Honig, Saft einer Zitrone, Früchte und Gewürze nach Geschmack) - Weight Gainer (Nahrungsergänzungsmittel zur Gewichtszunahme) - Kartoffelpürre mit Eiweisspulver anreichern - Gemüsesuppen mit Bio-Butter oder Bio-Rahm oder einem Ei anreichern - Produkte aus Maronen Menschen ohne Magen Seite 243

244 - Brei aus Hirseflocken mit eingeweichten Trockenfrüchten oder Früchten - Gut gekautes glutenfreies Brot - Fischmahlzeiten zur Optimierung der Eiweissversorgung - Selbstgemachte Schokolade - Milchprodukte nur wählen, wenn sie gut vertragen werden - Muskelaufbaugymnastik um Muskulatur aufzubauen Dumping-Syndrom Gelangen zu grosse Mengen Nahrung in den Darm, kann es zu einem Früh-Dumping oder Spät- Dumping kommen. Früh-Dumping: Wenige Minuten nach den Mahlzeiten kommt es zu Übelkeit, Bauchschmerzen, Schwindel, Schweissausbrüchen etc. weil der Darm überdehnt wurde. Spät-Dumping: Dies tritt mehrere Stunden nach dem Essen ein. Dabei handelt es sich um eine Unterzuckerung als Folge von zu grossen Mengen kohlenhydratreicher Mahlzeiten. Die Symptome umfassen Zittern, Herzklopfen, Schwindel, Heisshungerattacken etc. Hier hat sich bewährt, isolierte Kohlenhydrate zu vermeiden. Generelle Empfehlung Steht eine Operation bevor, ist es für den Betroffenen sehr wertvoll, sich bereits im Vorfeld in Foren und mit Erfahrungsberichten zu informieren. Optimal ist eine spezialisierte Klinik, die auch Kochkurse und Ernährungsberatung anbietet. Ausserdem ist eine spezielle Muskelaufbaugymnastik empfehlenswert, die vermehrt Muskeln bildet anstelle von Fett. Menschen ohne Magen Seite 244

245 6.11 MENSCHEN MIT KREBS Krebszellen und Tumore Krebszellen und Tumore entstehen im Körper häufig. Viele Krebszellen werden vom Immunsystem erkannt und sofort eliminiert. Andere wachsen zu kleinen Tumoren (Mikrotumoren) heran. Auch diese Mikrotumore können ein Leben lang bestehen und verborgen bleiben, ohne daran zu sterben. Erst wenn es einem Mikrotumor gelingt, seine eigene Blutversorgung über ein eigenes Blutgefässsystem sicherzustellen, kann er wachsen und gefährlich werden. Mikrotumore geben zu diesem Zweck Lockstoffe ab, mit denen sie versuchen, die nächst gelegenen Blutgefässe anzuregen, in Richtung des Tumors zu wachsen. Normalerweise werden diese Aktionen im Rahmen der alltäglichen Routinearbeit vom Immunsystem unterbunden. Anti-angiogenetische Ernährung Wenn ein Tumor zu seiner Nährstoffversorgung Blutgefässe bildet, sagt man dazu Angiogenese. Stoffe, welche die Angiogenese unterbinden können, nennt man anti-angiogenetische Stoffe. Der Körper kann solche Stoffe selber herstellen. Sie können aber auch mit der Nahrung aufgenommen werden und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Mikrotumore vom Wachsen abzuhalten. Anti-angiogenetische Lebensmittel - Erdbeeren, Himbeeren und andere Beeren - Ginseng - Granatäpfel - Grüner Tee - Knoblauch - Kurkuma, erstärkt mit 1% Pfeffer - Leinsaat - Muskat - Petersilie und viele andere Kräuter - Rote Trauben - Sojabohnen - Süssholzwurzel - Tomaten - Zitrusfrüchte inkl. Unbehandelte Schale Etc. Rezept: Leinsamencracker 2 Tassen Leinsaat über Nacht einweichen 2 frische Tomaten 4-6 getrocknete Tomaten 1 rote Peperoni Kräutersalz, Oregano oder Basilikum Menschen mit Krebs Seite 245

246 Tomaten und Peperoni mixen und zu den eingeweichten Leinsamen geben und würzen. Die flüssige Mischung auf ein Backreinigungspapier geben und Stunden auf dem Dörrex trocknen. Natürliche und gesunde Ernährung Sie enthält nicht nur anti-angiogenetische Stoffe sondern auch solche, die auf viele Weise dem Krebs vorbeugen oder vorhandene Krebszellen eliminieren können: - Antioxidantien, die krebserregende freie Radikale neutralisieren können - Entzündungshemmende Stoffe, denn manche Krebserkrankungen werden auf chronische Entzündungsprozesse zurückgeführt - Stoffe, die das Immunsystem stärken können, damit es entartete Zellen leichter erkennen und vernichten kann - Stoffe, die der Darmflora nützen - Stoffe, die dem Organismus bei der Entgiftung helfen und die Ausleitungsorgane stärken - Stoffe, die krebsfördernde Enzyme hemmen - Stoffe, die einer Östrogendominanz entgegenwirken können - Stoffe, die für Krebszellen konkret giftig sind Etc. Ganzheitliche Therapie bei Krebs Mindestens die folgenden sieben Massnahmen gehören dazu: 1. Energiearbeit (seelische Konflikte aufarbeiten, belastende Muster erkennen und ablösen) 2. Entgiftung, Entsäuerung und Darmreinigung 3. Ernährungsumstellung unter Einbeziehung von Superfoods 4. Bewegung 5. Sonnenlicht oder Vitamin-D-Präparate 6. Konkrete Anti-Krebs-Therapien: Misteltherapie, Phytotherapie, Hochdosierte Vitamin-C-Therapie, Sauerstofftherapie etc. 7. Beratung zu speziellen Nahrungsergänzungsmitteln Ernährung bei Krebs Grundsätzlich gilt die basenüberschüssige und entzündungshemmende Ernährungsweise aus frischen, vitalstoff- und antioxidantienreichen Zutaten. Eine solche Ernährung ist frei von isolierten Kohlenhydraten. Denn Krebszellen ernähren sich bevorzugt von Monosacchariden. Ausserdem wird auf das richtige Fettsäureverhältnis geachtet, so dass ausreichend Omega-3-Fettsäuren enthalten sind. Ernährung bei krebsbedingter Übelkeit und Appetitlosigkeit - Langsam essen, viele kleine Mahlzeiten, gut kauen, nicht zum Essen trinken, Fettreiches meiden, bei Fettunverträglichkeit langsam MCT-Fette einführen - Alles meiden was zu heiss, zu kalt, zu scharf, zu würzig etc. ist Menschen mit Krebs Seite 246

247 - Unterzuckerungen vermeiden - Essensgeruch vermeiden - Trinken nicht vergessen - Für Entspannung nach dem Essen sorgen - Ingwer kann Übelkeit verringern - Spaziergänge für die Muskulatur und Vitamin D tanken Budwig-Diät Gesunde Zellen decken ihren Energiebedarf mit Hilfe von Sauerstoff (Zellatmung). Krebsstellen sind von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten. Stattdessen gewinnen Krebszellen ihre Energie aus der anaeroben (sauerstoffunabhängigen) Gärung. Die Kombination aus ungesättigten Fettsäuren und schwefelhaltigem Eiweiss in der Öl-Eiweiss-Diät (Quark-Leinöl) soll dazu führen können, dass Krebszellen das Atmen wieder erlernen und sich auf diese Weise zurück in gesunde Zellen verwandeln können. Zur Budwig-Diät gehört noch ein gesamtheitliches Ernährungskonzept. Menschen mit Krebs Seite 247

248 6.12 ÜBERGEWICHT UND UNTERGEWICHT Übergewicht und Untergewicht Zunehmen kann ebenso schwierig sein wie abnehmen. Der Körperkonstitution gibt Hinweise darauf, ob eine dünne Person überhaupt untergewichtig ist oder ob eine schwere Person übergewichtig ist. Der US-amerikanische Mediziner William Sheldon entwickelte drei Kategorien: der ektomorphe Typ, der mesomorphe Typ und der endomorphe Typ. Der ektomorphe Typ hoch und schmal - Schmal gebaut, lange Arme und Beine - Hochwüchsig und speichert wenig Fett - Baut nur langsam Muskeln auf - Marathonläufer ja, Bodybuilder nein Der mesomorphe Typ athletisch - Bei Männern ausgeprägter Brustkorb, breite Schultern, schmale Hüften - Bei Frauen kurvige Figur - Muskelaufbau gelingt diesem Typ gut und schnell - Fett wird wenn kein Sport betrieben bevorzugt am Bauch und an den Hüften angesetzt, weniger an den Extremitäten Der endomorphe Typ klein und untersetzt - Kleinwüchsige Menschen mit kurzen Armen und Beinen, rundlichem Gesicht - Neigen stark zur Fettspeicherung und damit zu Übergewicht - Sportliche Betätigung und Abnehmen fällt schwer Messwert BMI - Body Mass Index BMI = Körper kg : (Körper in M)2 Tabelle BMI Frauen und Männer: Definition Gewicht BMI Frauen BMI Männer Magersucht < 17 < 18 Untergewicht Normalgewicht Übergewicht Adipositas Massive Adipositas Übergewicht und Untergewicht Seite 248

249 BMI Normalgewicht abhängig vom Alter: Alter BMI Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre > 64 Jahre Grenzen der BMI-Messung: Statur und Muskulatur werden beim BMI nicht berücksichtigt. Der BMI gilt eher für Nichtsportler, weniger für ektomorphe oder mesomorphe Typen. Messwert Calipometrie die Hautfaltenmessung Dabei werden mit einer speziellen Zange an verschiedenen Körperstellen die Hautfaltendicke gemessen. Die Methode ist aber nicht bei stark über- oder untergewichtigen Menschen empfehlenswert, da die Menge von deren Unterhautfettgewebe nicht auf ihr Gesamtkörperfett schliessen lässt. Messert Bio-Impedanzanalyse (BIA) die Strommessung Hier handelt es sich um eine Fettmessung mittels schwachem Batteriestrom. Fettgewebe ist sehr dicht und setzt einen höheren Widerstand entgegen als Wasser und Muskelgewebe. Zusätzlich erhält man noch Angaben zur fettfreien Masse (FFM), zur Zellmasse (BCM) und zum Anteil der extrazellulären Masse (ECM). Die Messung erfolgt in der Regel 1-2 mal jährlich und wird von Sportlern bevorzugt. Die BIA kann auch bei der Kontrolle des Wasserhaushaltes von Diabetikern und Dialysepatienten dienen oder bei der Kontrolle des Ernährungsstatus von künstlich ernährten und bettlägerigen Patienten. Körperfettwaagen sind äusserst ungenau und nicht empfehlenswert, da der Strom höchstens durch die Beine wandert, höher schafft er es nicht. Die BIA sollte liegend mit Elektroden an Hand und Fuss Elektroden erfolgen. Energiebedarf In der herkömmlichen Ernährungsberatung wird meist der Energiebedarf eines Menschen berechnet. Dieser setzt sich dann aus dem Grundumsatz und dem Leistungsumsatz zusammen. Zu Demonstrationszwecken findet man im Internet entsprechende Rechner. Allenfalls geht es grundsätzlich darum aufzuzeigen, dass die aktuelle Ernährung den Bedarf wesentlich übersteigt. Es ist aber nicht das Ziel, Kalorien zu zählen. Der Energiegehalt eines Lebensmittels sagt noch lange nichts aus über dessen Qualität. Ziel ist eine dauerhafte Ernährungsumstellung. Übergewicht und Untergewicht Seite 249

250 Ernährung für Unter- und Übergewichtige Für beide Gruppen gelten die Basis-Richtlinien einer optimalen, basenüberschüssigen und naturbelassenen Ernährung aus hochwertigen und möglichst frischen Zutaten. Eine gesunde Ernährung sorgt nicht nur für den Abbau von Übergewicht, sondern auch für den Aufbau von Untergewicht wobei der Aufbau wesentlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Wichtig ist, dass es um eine dauerhafte Umstellung geht und nicht um eine zeitbegrenzte Diät. Gründe für Untergewicht - Senioren auf Grund von einseitiger oder zu geringer Ernährung - Einsamkeit, Depressionen, seelische Belastungen, Stress, Essstörungen - Krebserkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Darmpilzbefall, Nahrungsmittelintoleranzen - Schilddrüsenüberfunktion - Magenentfernung - Zahnprobleme - Fehlt der Appetit, weil der Geschmack fehlt, könnte ein Zinkmangel vorliegen - Durchfall z.b. Infolge übermässigem Zuckeraustauschstoffkonsum, z.b. mit Kaugummis, Intoleranzen - Magensäurenmangel der verhindert, dass die Nahrung ordentlich verwertet werden kann Massnahmen zur gesunden Gewichtszunahme Wichtig ist, einen allfälligen Grund (Intoleranzen, Magenentfernung, lange Krankheit, Zahnprobleme etc.) bei der Beratung zu berücksichtigen. Basis bilden vorwiegend Gemüse, Früchte, Salate, Nüsse, Sprossen, Ölsaaten, gesunde Fette, Kohlenhydrate und Proteine. Bei Untergewichtigen wird jetzt die Menge der gesunden proteinreichen und energiereichen Lebensmittel erhöht. - Hochwertiges Fett: Nüsse, Mandeln, Mandelmus, Ölsaaten, Avocados, Kokosnuss, -milch-, -mus, Oliven, naturbelassene Öle, Biobutter, gelegentlich Bio-Rahm, selbst gemachte Süssigkeiten. - Hochwertige Kohlenhydrate: Trockenfrüchte, Fruchtschnitten, Quinoa, Maroni, Hirse, Buchweizen, Vollwertreis, Dinkelteigwaren, Dinkel- und Roggenvollkornbrot, Hafer - Hochwertige Proteine: Nüssen, Mandeln, Quinoa, Hirse, Hafer, Hülsenfrüchte, Bio-Eier, ev. Fisch und Bio-Fleisch Weitere Massnahmen: - Ideal sind 6 bis 8 Mahlzeiten pro Tag. Einerseits um die Kalorienmenge zu steigern und andererseits damit nie die Phase erreicht wird, dass die Glykogenvorräte aufgebraucht werden und Fett und Eiweiss abgebaut wird. - Bei Verdacht auf Magensäuremangel: gut kauen, nicht zu heiss / zu kalt essen, nicht zum Essen trinken, grüne Smoothies, Bitterstoffe etc. - Bitterstoffe oder Früchte regen den Appetit an. - Bei einer Fettverdauungsschwäche MCT-Fette bevorzugen. Übergewicht und Untergewicht Seite 250

251 - Weight Gainer (Shake zur Gewichtszunahme) als Zwischenmalzeit. Mandelmilch oder Hanfmilch mit Kokosmilch, Haferflocken, Banane, ev. Honig, Reisprotein, Hanfprotein, Lupinenprotein oder eine Mischung aus pflanzlichen Proteinpulvern. - Die Hälfte der täglichen Flüssigkeitsmenge mit Obst- und Gemüsesäften abdecken. - Darmsanierung für einen gesunden und intakten Darm - Trinknahrung mit vielen Kalorien aus der Apotheke nur bei sehr stark untergewichtigen Menschen oder z.b. kurz nach einer Magenentfernung - Viel Bewegung, Ausdauersportarten verhindern jedoch das Zunehmen. Krafttraining ausbauen, für ältere und kranke Menschen ein individuelles Bewegungsprogramm vom Physiotherapeuten. Gründe für Übergewicht - Bewegungsmangel u.a. aber damit verbunden ein schlecht arbeitender Stoffwechsel - Falsche Ernährung: Mikronährstoffmangel, Übersäuerung, Ballaststoffmangel, Zuckersucht - Als Folge vom Übergewicht: Insulinresistenz, welche den Fettabbau verhindert und den Fetteinbau fördert - Geschmacksverstärker, welche zu mehr Essen anregen - Lebensmittel mit hoher Energiedichte - Kalorienreiche Getränke - Falsche Darmflora zu gute Auswertung durch Firmicutes-Bakterien, die gar Ballaststoffe verwerten - Schilddrüsenunterfunktion - Östrogendominanz verbunden mit einem Progesteronmangel kann zu unerklärlichen Gewichtszunahme führen. Ein Östrogenüberschuss führt zu einem vermehrten Einbau der Triglyceride in die Fettzellen - Stress, Sorgen und ein Gefühl von Leere, die manche Menschen mit Essen kompensieren - Bauchfett, das zuviel Leptin-Hormon (ich-bin-satt-signal) produziert, auf welches das Gehirn nicht mehr reagiert und das Sättigungsgefühl verloren geht. - Neigung zu Übergewicht (endomorpher Typ) - Essen als Belohnung in der Kindheit bleibende Gewohnheit für Belohnungen Massnahmen bei Übergewicht Basis bildet eine basenüberschüssige Ernährung mit vorwiegend Gemüse, Früchte, Salate, Nüsse, Sprossen, Ölsaaten, gesunde Fette, Kohlenhydrate und Proteine. Die Gewichtsabnahme soll langsam und bedacht erfolgen. Ziel ist eine dauerhafte Veränderung der Essgewohnheiten und nicht eine kurzfristige Diät, die wieder in die alten Ernährungsgewohnheiten zurückführt mit dem bekannten Jo-Jo-Effekt. Weitere Massnahmen: - Ausreichend Ballaststoffe zuführen - Ausschliesslich hochwertige Fette verwenden - Eine Darmsanierung durchführen - Den Körper entsäuern - Möglichst 2.5 Liter stilles Wasser täglich trinken - Den Ausgleich des Säure-Basen-Haushaltes durch organische Mineralstoffe, basische Tees, Bäder Übergewicht und Untergewicht Seite 251

252 etc. unterstützen - Für ausreichend Bewegung sorgen - Eine allfällige Zuckersucht angehen - Stressmanagement - Anzahl Mahlzeiten reduzieren: lieber 3 Mahlzeiten als 5, da kein Fett abgebaut werden kann, solange sich Insulin im Blut befindet Übergewicht und Untergewicht Seite 252

253 6.13 SPORTLER Ernährung für Sportler Training und Ernährung bilden neben der mentalen Kraft gemeinsam die wichtigsten Säulen für jedes erfolgreiche Sportprogramm. Mit einer naturbelassenen und vitalstoffreichen Ernährung aus hochwertigen Lebensmitteln bleibt der Sportler trotz hartem Training langfristig gesund. Eine bewusste Ernährung bedingt: - Perfekte Versorgung mit allen Nähr- und Mikronährstoffen - Hohe körperliche Leistung und Ausdauer - Kontinuierliche Leistungssteigerung - Muskelkraft - Kurze Regernationsphasen - Starkes Immunsystem zur Krankheitsabwehr - Schnelle Rehabilitation nach Verletzungen oder Krankheit - Langfristige Gesundheit Eiweissbedarf mit Sport Mit Sport wird meist ein hoher Eiweissbedarf assoziiert, so zweifelt man bevorzugt an der Eignung der veganen Ernährungswiese. Inzwischen gibt es aber fast in jeder Sportart Veganer und die Ernährungswissenschaft rückt immer weiter von den ursprünglich hohen Proteinaufnahmeempfehlungen für Sportler ab. Leistungssportler wird heute 1,2 bis 1.7 Gramm Eiweiss pro Kilo Körpergewicht empfohlen, wobei die Höchstmenge lediglich Extremsportlern empfohlen wird. Für Freizeitsportler genügen die üblichen 0,8 Gramm pro Kilo Körpergewicht. Bewährte Ernährung vor dem Training - 3 Stunden vor dem Training eine fettarme aber kohlenhydratreiche Mahlzeit (Fett wäre zu lange im Magen und wäre noch nicht verdaut. Dadurch wäre zuviel Blut im Verdauungssystem und zu wenig Blut in der Muskulatur - Nach dem Training wir das entstandene Wasserdefizit mit stillem Wasser oder verdünnten Säften ausgeglichen Stunden nach dem Training sollte man eine Mahlzeit einnehmen, um die Muskulatur wieder mit Glykogen aufzuladen - Die Proteinversorgung sollte über mehrere Mahlzeiten verteilt aufgenommen werden Ausdauersport und Säuren Während dem Training oder Wettkampf bilden sich im Körper vermehrt Säuren. Milch- und Kohlesäure. Diese können abgebaut werden durch: - Warmes Duschen sorgt für eine gute Durchblutung und fördert den Säureabtransport - Basische Mineralstoffpräparate - Saunagänge mit Ausgleich der zusätzlichen Flüssigkeitsdefizite Sportler Seite 253

254 - Ausreichend Schlaf, allenfalls mit Basenstrümpfen - Basenvollbad oder Fussbad (mind. 60 min) - Entspannte und bewusst langsame Ausatmung um Kohlensäure in Form von Kohlendioxid abzubauen Eiweissquellen für Sportler Wichtig ist eine möglichst abwechslungsreiche Ernährung und Eiweissquellen kombinieren, um die Menge der limitierenden Aminosäuren möglichst hoch zu halten: - Gemüse mit Getreide/Pseudogetreide - Gemüse mit Nüssen - Gemüse mit Hülsenfrüchten - Gemüse mit Fisch - etc. Proteinshakes Eine gesunde, ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung sollte Freizeitsportlern ausreichend Proteine liefern. Bei einer eiweissarmen Ernährung oder erhöhten Leistungen können Proteinshakes hilfreich sein. Hierbei gilt es auf die Qualität zu achten, denn herkömmliche Shakes enthalten viele synthetische Stoffe. Ein hochwertiges Proteinpräparat, aus erstklassiger Quelle und schonender Verarbeitung kann z.b. sein: - Reisprotein aus gekeimtem und fermentiertem Vollkornreis - Bio-Lupinenprotein - Bio-Hanfprotein - etc. Bei diesen Pulvern handelt es sich nicht um isolierte Proteine, denn sie enthalten zusätzlich Ballaststoff- und Mikronährstoffanteile und sind frei von synthetischen Zusätzen. Riegeln und Traubenzucker im Sport Die Glykogenreserven sind bei einem intensiven Training oder Wettkampf nach 2 Stunden erschöpft. Traubenzucker in Form eines Elekrolytgetränkes mit ausreichend Mineralstoffen kann für Langstreckenläufer während des Wettkampfes hilfreich sein. Isolierter Traubenzucker oder süsse Riegel würden zu Blutzuckerschwankungen führen und zu Unterzuckerphasen, was in Leistungseinbrüchen münden würde. Riegel sollten aus Trockenfrüchten und Vollkornflocken etc. bestehen aus komplexen Kohlenhydraten. Individueller Ernährungsplan Ein konkreter Ernährungsplan hängt von der Sportart, Intensität und den individuellen Bedürfnissen ab. Aufgrund dieser Komplexität ist es sinnvoll, wenn Leistungssportler einen in ganzheitlicher Sporternährung ausgebildeten Training zur Seite haben. Sportler Seite 254

255 6.14 MENSCHEN MIT ZEITNOT Keine Zeit kein Interesse Beim Stichwort «Gesunde Ernährung» winken Zeitunterversorgte gerne meist schon im Voraus ab. Keine Zeit dafür. Oft ist auch kein Interesse da. Kann man diese Menschen doch für eine Ernährungsumstellung gewinnen oder sie sind aus gesundheitlichen Gründen dazu gezwungen, dann ist es wichtig, dass der Einkauf der Zutaten einfach ist und die Zubereitung keinen Aufwand bereitet. Oft ist auch die Einstellung da, dass diese Umsetzung zeitbegrenzt ist und nachher wieder «normal» gegessen werden darf. Die Umstellung muss also in kleinen Schritten erfolgen, damit der Zeitgenötigte nicht abtrünnig wird. Kleine Schritte zuerst die Ersatzliste - Vollkorn anstelle Weissbrot - Vollkornteigwaren anstelle der hellen Teigwaren - Finger-Food-Gemüse anstelle belegter Brote - Gemüseaufstriche oder Antipasti anstelle Käse und Wurstauflagen - Gemüsesticks und Käse/Wurststicks anstelle nur Käse/Wurststicks - Wenn keine Zeit für den Gemüseeinkauf da ist, teilweise auf gefrorenes Gemüse ausweichen - Lieber fertig geputzte Salate als kein Salat - Dressing aber selber machen, z.b. eine Woche auf Vorrat - Suppen für zwei Tage kochen und einmal aufwärmen - Fruchtshakes im Mixer als Zwischenmahlzeit - Snacks aus Nüssen und Trockenfrüchten in Bioqualität Zeit für Zubereitung - Gesunde Cracker backen - Energiekugeln zum Naschen - Burger aus Getreide, Getreideflocken und/oder Gemüse backen, die auch kalt schmecken - Reis, Quinoa, Hirse kochen, im Kühlschrank aufbewahren und mit einem feinen Dressing als Salate geniessen - Kartoffen in grösseren Mengen kochen, daraus lassen sich viele Gerichte von kalt bis warm kreieren - Sprossen keimen von selber. Das Auffüllen eines Keimglases müsste drin liegen J Menschen mit Zeitnot Seite 255

256 6.15 STRESSMANAGEMENT Auswirkungen von Stress - Übersäuerung - Kann die Leber überlasten - Verschlimmerung von Asthma - Blutzuckerspiegel steigt an - Entstehung einer Dysbiose und in der Folge Nahrungsmittel-Unverträglichkeit möglich - Magen-Darm-Probleme - Schwächt das Immunsystem, was Pilzinfektionen und andere Infektionen nach sich ziehen kann - Muskuläre Verspannung - Erhöht Herzfrequenz - Erhöht den Vitalstoffbedarf, insbesondere die B-Vitamine - Negative Auswirkungen auf die Knochengesundheit - Kann zu chronischen Entzündungsprozessen führen - Kann zu Essstörungen führen - Fördert einen Progesteronmangel und kann entsprechende Symptome verstärken Emotionaler Stress Dabei handelt es sich um eine psychische Überlastung aufgrund äusserer Umstände wie: zuviel Verantwortung, Überforderung, Zeitmangel, Lärm, Ängste etc. Typische Stresssymtome - Chronische Kopfschmerzen - Chronische Nacken- oder Rückenschmerzen - Tinnitus - Schwindel - Nächtliches Zähneknirschen - Zittern - Gesteigerte Infektanfälligkeit - Herzrasen - Beschwerden im Verdauungssystem - Atemnot - Panikattacken - Impotenz/Verringerte Libido - Stimmungsschwankungen - Depressionen - Schlaflosigkeit und Alpträume - Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit - Anfälligkeit für Unfälle - Drogenmissbrauch (man trinkt zu viel Alkohol, Kaffee, raucht zu viel) Stressmanagement Seite 256

257 Das Burnout-Syndrom Wenn die Stressauslöser den Menschen über viele Wochen oder gar Monate belasten und nicht ab und zu eine Verschnaufpause möglich ist, dann kann chronischer Stress zu einem Burnout-Syndrom führen. Sinkende Stress-Resistenz Heute klagen viele Menschen über Belastung und Stress und haben die typischen Burnout- Symptome. Wenn der Körper geschwächt ist, dann ist er immer weniger stressresistent. Folgende Punkte können dazu führen: - Schlechte Darmgesundheit - Chronische Übersäuerung - Mikronährstoffmangel - Chronische Entzündungsprozesse - Oxidativer Stress und Antioxidantienmangel - Ungünstiges Fettsäureverhältnis - Schwermetallbelastungen durch bedenkliche Zahnfüllungen - Sonnenlichtmangel - Bewegungsmangel - Falsche Atmung - Fehlende Entspannungsmomente - Chronisches Unglücklichsein Stressmanagement Dazu gehört neben einer gesunden und vitalstoffreichen Ernährung, Darmsanierung und Entsäuerung: - Schlaf - Richtige Atmung - Bewegung - Entspannung und Glück Folgen eines Schlafmangels Nachts, wenn es dunkel ist, wird das Hormon Melatonin ausgeschüttet. Fehlt die Dunkelheit oder der Schlaf, wird entsprechend weniger Melatonin gebildet was sich auf die geistige Fähigkeiten und zu Konzentrationsstörungen und Gedächtnisproblemen führen kann. - Bei Schlafmangel wird zudem verstärkt das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet. - Schlafmangel erhöht den Blutzuckerspiegel, fördert die Insulinresistenz und lässt das Diabetes- Risiko steigen. - Schlafmangel schwächt das Immunsystem und erhöht die Infektanfälligkeit - Schlafmangel kann zu Übergewicht beitragen, weil nachts appetithemmende Hormone ausgeschüttet werden. - Schlafmangel führt zu Übermüdung, Leistungseinbrüchen, erhöhter Unfallgefahr und zu einer geringeren Stressresistenz. Stressmanagement Seite 257

258 Schlafstörungen Zuerst muss abgeklärt werden, ob körperliche Beschwerden (z.b. Schilddrüsenüberfunktion) vorliegen. Auch können es Nebenwirkungen von Medikamenten sein. Massnahme Schlafhygiene Das Schlafzimmer ist nur für den Schlaf reserviert, alle anderen Aktivitäten finden ausserhalb des Schlafzimmers statt. - Bei unterschiedlichen Schlafenszeiten sind oft verschiedene Schlafzimmer die Lösung - Schlafzimmer sollen immer gut belüftet, ruhig und dunkel sein - Netzfreischalter können für elektrosmogfreie Schlafräume sorgen - Für einen gesunden Rhythmus ist es das Beste, täglich zur selben Zeit schlafen zu gehen auch am Wochenende - Mittagsschläfchen vermeiden - Abends ein Entspannungsbad: Lavendel, Melissen - Abends keine aufregenden Aktivitäten oder Filme - Kalte Füsse stören den Schlaf; Schlafsocken helfen - Magnesiummangel kann zu Nervosität und Schlaflosigkeit führen - Duftkissen mit entspannenden Kräutern: Passionsblume, Katzenminze, Kamille, Hopfenblüten, Lavendel, Orangenblüten, Baldrianwurzel Baldrian Urtinktur Getrocknete Wurzel in der Apotheke kaufen. 1. In winzige Stücke schneiden, in ein dunkles verschliessbares Glas geben und mit hochprozentigen Alkohol (mind. 40%) übergiessen. 2. Mindestens 5 Tage an einem dunklen Ort stehen lassen und regelmässig schütteln. 3. Durch einen Kaffeefilter abgiessen und in ein Braunglasfläschchen abfüllen. 1 Stunde vor dem Schlafengehen 1/2 bis 1 Teelöffel. Bei Bedarf mehrmals täglich. Die richtige Atmung - Mit jedem Atemzug wird Kohlensäure in Form von Kohlendioxid ausgeatmet. - Mit der Atembewegung wird das Lymphsystem angetrieben (Zwerchfellatmung), was die Entgiftung um das 15fache beschleunigen kann. - Die richtige Atmung senkt den Blutruck, fördert die Durchblutung, unterstützt die Verdauungstätigkeit und erhöht die zur Verfügung stehende Energie. Die vier Energieregeln der Atmung Wer richtig atmet, beruhigt und entspannt automatisch und ist fast nicht in der Lage, Angst zu empfinden. - Nase ein, Mund ausatmen: Energieniveau im Körper steigt (sehr gut) - Nase ein und ausatmen: Energiehaushalt im Körper ist konstant (gut) - Reine Mundatmung: Energiepotential auf einem niedrigen Niveau (schlecht) Stressmanagement Seite 258

259 - Mund ein, Nase aus: Energiepotential im Körper sinkt (sehr schlecht) Die Bauchatmung oder Zwerchfellatmung Langsam durch die Nase einatmen. Der Atem fliesst in den Bauch, so dass sich dieser beim Einatmen wölbt. Dann fliesst der Atem auch in die Brust. Das Zwerchfell wird nach unten gedrückt, wobei es die Verdauungsorgane massiert und die Verdauung fördert. Gleichzeitig kann sich die Lunge vollständig ausdehnen und vollständig mit Luft füllen. Anschliessend wird ganz locker durch die Nase oder den Mund ausgeatmet. Dazu lässt man den Atem aus der Brust entwichen und dann erst aus dem Bauch. Erst senkt sich die Brust, dann der Bauch. Das Zwerchfell entspannt wieder. Der nächste Atemzug erfolgt von ganz alleine und ohne Anstrengung. Ideal ist, wenn zwischen den Atemzügen eine kleine Pause von einigen wenigen Sekunden ist. Brust- oder Flachatmung Die meisten Menschen atmen nicht bis in den Bauch. Bei ihnen bewegt sich nur der Brustkorb, der Bauch bleibt flach, die Lunge kann sich nicht richtig ausdehnen, das Zwerchfell wird kaum eingesetzt. Sie ist die Folge von Bewegungsmangel und Stresssituationen. Die Hyperventilation Normalerweise sollte man in Ruheposition nicht mehr als 10-15mal pro Minuten atmen. Ein Mensch der hyperventiliert, atmet flach und mehr als 20mal pro Minute. Er atmet auch nicht immer flach, sondern hat manchmal das Bedürfnis, ständig tief einzuatmen. Infolge einer Hyperventilation wird zu viel Kohlendioxid ausgeatmet, was zu einem Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt und im Extremfall sogar zu einer Alkalose des Blutes führen kann also zu einem basischen Zustand. Eine derart extreme Hyperventilation trifft eher selten zu. Eine leichte Hyperventilation durch falsche Atemtechniken ist weit verbreitet. Die Folgen sind eine Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff, Schwindel, häufiges Gähnen, Seufzen, Reizhusten, langfristig sogar Verdauungs- und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Ursache von Hyperventilation ist meist Stress, Ängste, Panikattacken oder Schmerzen. Stressresistenz entwickeln Täglich bis dreimal die Bauchatmung bewusst üben, bis sie in Fleisch und Blut ist und sich eine deutlich höhere Stressresistenz entwickelt. Körperliche Bewegung - Der menschliche Körper erwartet Bewegung, genauso wie er Nahrung und Sauerstoff erwartet. - Bewegung kräftigt die Muskulatur die Muskulatur stützt den gesamten Bewegungsapparat. - Regelmässige kräftige Bewegung fördert die Belastbarkeit der Gelenke, erhöht die Knochendichte und baut einer Osteoporose vor. - Bewegung hält das Lymphsystem in Fluss. Stressmanagement Seite 259

260 - Durch Bewegung pumpt das Herz schneller, das Blut fliesst flotter und ins Gewebe gelangt mehr Sauerstoff. - Bewegung senkt den Blutdruck. - Bewegung reguliert die Blutfettwerte. - Bewegung sorgt dafür, dass wir richtig atmen, Ausdauertraining trainiert die Atemmuskulatur, die Kapazität der Lungen wird besser genutzt und die Lungengesundheit wird gefördert. - Bewegung beugt Diabetes vor und kann bestehenden Diabetes verbessern, da Bewegung die Insulinempfindlichkeit der Zellen erhöht und damit die Insulinresitenz mindern hilft. - Bewegung baut Übergewicht ab. - Bewegung fördert die Verdauung, beugt Verstopfungen und Darmkrebs vor. - Bewegung ist ein Stresskiller. - Bewegung sorgt für bessere Laune, regelmässige Bewegung kann gar Depressionen in schweren Stadien heilen. Welcher Sport und wieviel Menschen mit bestimmten Krankheiten (Herz-Kreislauf etc.) sollten ihren Sportwunsch mit dem Arzt besprechen. - Wer bisher kein Sport gemacht hat, mag ihn wohl weniger. Hier ist es wichtig, eine Lösung zu finden, die wenig Aufwand und Ausrüstung erfordert: Nordic Walking, Hometraininer, Crosstrainier, Spaziergänge bei jedem Wetter. - Für Krafttraining sind Fitnessstudios geeignet oder man lässt sich von einem Physiotherapeuten Übungen für zu Hause zeigen. - Auch Yoga und Tai Chi bringen den Körper auf Trab und entspannen zudem die Seele. - Wem das alles zu viel ist, besorgt sich ein Minitrampolin fürs Zimmer. Minitrampolin Das Schwingen auf dem Trampolin beeinflusst jede Muskelfaser, jede einzelne Zelle. Die erhöhte Schwerkraft übt einen Druck auf jede Zelle aus. Sie reagieren darauf, indem sie dem Druck standhalten und immer stärker werden. Stärkere Zellen führen zu stärkeren Knochen, stärkeren Organen und stärkeren Muskeln. Der ganze Körper wird gestärkt und trainiert. Zudem kommt der Blutkreislauf in Schwung, wodurch Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Zellen optimiert wird. Im gleichen Mass wird auch der Lymphfluss aktiviert und damit der Abtransport der Schadstoffe beschleunigt. Entspannung und Glück Entspannung schafft die Balance zu Anspannung. Beides ist wichtig, dauernde Anspannung bedeutet aber Stress. Oft drehen sich die Gedanken unaufhörlich um dasselbe Problem. Eine Weiterentwicklung ist nicht in Sicht, eine Lösung wird nicht gefunden. Entspannung lässt Raum für Visionen, Zielvorstellungen, Regeneration und Kraftschöpfung. Entspannung ist möglich in Form von Ablenkung: Hobby, musizieren, Gartenarbeit, Handwerk, Sport, etc. Diese Art von Entspannung ist aber nur kurzfristig sinnvoll. Nach der Ablenkung kehrt aber das Gedankengespinst wieder zurück. Stressmanagement Seite 260

261 Entspannungsmethoden - Meditation - Yoga - Autogenes Training - Progressive Muskelentspannung - EFT (Klopfen von bestimmten Akupunkturpunkten um sich vom Stress zu entledigen) - Tai Chi - Phantasiereisen - Atemtechniken Etc. Auch hier ist es wichtig, die für sich passende Methode auszuüben. Glücksanker Um einen Anker zu setzen, ruft man sich einen wunderbaren Moment in Erinnerung. Sobald der eigene Körper von einem Glücksgefühl durchströmt wird, kneift man sich ins Ohrläppchen (oder reibt sich am Ellenbogen etc.). Dieses Vorgehen wiederholt man einige Male hinter einander, zweibis dreimal täglich. Nach wenigen Tagen genügt es, das Ohrläppchen zu kneifen und schon baden die Zellen im Glück. Ein Anker benötigt regelmässig eine Auffrischung. Wird er nicht mehr aktiviert, verliert er seine Wirkung. Der Glücksschmied Die andere Variante sich glücklich zu machen in 10 Schritten: 1. Erkenntnis, dass man selbst für sein Glück verantwortlich ist. 2. Die Sichtweise ist entscheidend: Nicht das was wir nicht haben macht uns glücklich, sondern das was wir haben. 3. In jeder Situation positive Aspekte finden. 4. Erkenntnis: für jedes Problem gibt es eine Lösung. 5. Aufrecht lächelnd durchs Leben gehen. Unsere Stimmung beeinflusst unsere Haltung 6. Sich nicht unterkriegen lassen, wenn etwas schief läuft. Heute ist ein neuer Tag. Ein neuer Tag, eine neue Chance. 7. Sich Ziele setzen: kurzfristige und langfristige. Ziele motivieren und geben jedem Tag einen Sinn. Ziele aufschreiben und Strategien zur Zielerreichung notieren. Weist die Strategie Lücken oder Fehler an, wird sie angepasst. 8. Das Leben mit mehr Humor und Spontanität leben und sich nicht über Kleinigkeiten aufregen. 9. Nicht über andere Menschen urteilen. Indianer-Gebet: Bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin. 10. Erkennen, dass jeder Augenblick der Freude, des Mitgefühls und der Liebe, den wir anderen Menschen schenken, zu uns zurückkehrt. Stressmanagement Seite 261

262 6.16 SEELISCHE HINTERGRÜNDE VON KRANKHEITEN Krankheiten und das Seelenleben Alle Krankheiten, ob physisch oder psychisch, können auf ein Ungleichgewicht und damit auf eine gestörte Homöostase zurückgeführt werden. Eine Heilung kann erst stattfinden, wenn alle Voraussetzungen für die Wiederherstellung der Homöostase erfüllt werden. Das krankmachende Ungleichgewicht wird wieder in ein heilendes Gleichgewicht gebracht. Eine weitere Komponente ist das Seelenleben: der Einfluss der der Gedanken und Gefühle sowie das höhere Selbst. Die Kraft der Gedanken Gedanken sind die Träger bestimmter Energien. Inzwischen gibt es erste wissenschaftliche Beweise über den Einfluss der Gedanken und Gefühle auf den Körper: - Negative Gedanken können Stress auslösen und damit Stresshormone freisetzen. Dauerstress führt zu chronischen Entzündungskrankheiten. - Negative Gedanken lassen den Beta-Endorphin-Spiegel sinken. Beta-Endorphin führt zu Glücksgefühlen und stärkt das Immunsystem. - Angstgefühle beeinträchtigen die körpereigene Abwehrkraft, indem sie die Produktion der Lymphozyten verringern. - Positive Gedanken sind in der Lage, jede Körperzelle zu stärken, so dass sie zur körperlichen und geistigen Gesundheit beitragen. Gedankenhygiene Um gesund zu bleiben, ist es wichtig, die eigene Gedankenwelt zu pflegen. - Positiv bewerten: Alles was im Leben passiert, bewerten wir automatisch und unbewusst. Wir haben aber die Wahl, ob wir positiv oder negativ bewerten. - Positive Affirmationen: Wenn wir etwas fürchten, lassen wir dem Gefürchteten Zugang zu unserem Bewusstsein und schaffen die Voraussetzungen dafür, dass gerade das gefürchtete zutrifft. Bewusste Affirmationen stärken den Körper. Beispiel: «Hoffentlich kriege ich keine Erkältung.» setzt ungünstige Voraussetzungen. Affirmation dazu: Mein Immunsystem ist stark. Ich bin energiegeladen und unterstützte meinen Körper, dass er gesund ist und bleibt. - Positive Gedanken schaffen: Sobald ein negativer Gedanke auftaucht, wird er umgehend in einen positiven Gedanken transformiert. Die Sache mit dem grossen Glück Lebensmotto Versäume nicht das kleine Glück, während du auf das grosse Glück vergeblich wartest. Einflüsse der Umwelt / Umgebung - Menschliche Energien: Es gibt Menschen, die lediglich durch ihre Anwesenheit die Stimmung drücken können. - Worte: Worte sind starke Magier. Auch die Schwingungen der sprechenden Person wird aufgenommen. Seelische Hintergründe von Krankheiten Seite 262

263 - Musik: Musik ist hörbare Schwingung. Es gibt drückende, schwere Musik. Besser ist jene, die die Stimmung anhebt. - Bücher: Es gibt Bücher, die man mag, die anziehend und andere, die man besser zurückgibt. - Bilder: Graue, düstere Bilder wirken ganz anders als fröhliche und harmonische Bilder. - Natur: Die Natur ist ein grosser Heiler voll starker und positiver Schwingungen. Wenn es nicht die Möglichkeit gibt, sich in der Natur aufzuhalten, kann auch ein Bild positiv beeinflussen. - Farben: Auch Farben können die Stimmung und das Wohlbefinden stark beeinflussen. Mit dieser Wirkung arbeitet die Farblichttherapie. Das Gesetzt der Resonanz Alles was wir aussenden positive oder negative Taten, Gedanken, Worte etc. kehrt früher oder später wieder zu uns zurück. Entrümpeln macht frei Das gilt nicht zur für Gegenstände. Von allem, was uns nicht glücklich macht, entledigen wir uns am besten. Entrümpeln befreit nicht zur Räume, sondern auch unsere Seele. Seelische Hintergründe von Krankheiten Seite 263

7a. Ernährung und Verdauung

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