Punkteinträge müssen nicht sein!

Transkript

1 Punkteinträge müssen nicht sein! Eintragsrisiken und Vermeidungsmöglichkeiten beim Umgang mit PSM Symposium Pflanzenschutz und Gewässerschutz Rendsburg Jörg Garrelts Planzenschutzamt Landwirtschaftskammer Niedersachsen

2 Eintragspfade und ihre Größenordnungen PSM-Einträge = 100% 50 % Punkteinträge (Bsp. Befüllen & Reinigen) 50 % diffuse Einträge - Oberflächenabfluss - Drainagen - Drift Abdrift Hofabläufe Drainagen Niederschlagswässern Bild: Wehmann, JKI

3 NW 468. In jeder Gebrauchsanleitung eines PSM ist diese Anwendungsbestimmung zu finden. Die Kanalauflage lautet wie folgt: Anwendungsflüssigkeiten und deren Reste, Mittel und deren Reste, entleerte Behältnisse oder Packungen sowie Reinigungs- und Spülflüssigkeiten nicht in Gewässer gelangen zu lassen. Dies gilt auch für indirekte Einträge in die Kanalisation, Hof- und Straßenabläufe sowie Regen- und Abwasserkanäle.

4 Inhalt: Wichtige Abläufe im PS Transport/Lagerung Befüllen, Dosierung Behandlung (vorher / während / danach) Reinigung Gesetzliche Rahmenbedingungen Ziel: Optimaler Bedeckungsgrad bei gleichzeitigem Schutz des Naturhaushaltes

5 Transport

6 Transport

7 Transport Ausnahmeregelungen für die LDW Landwirt Begrenzte Menge 1000 Punkte Regelung zum direkten Verbrauch Anforderung an die Berechnung nach der Verbrauch am selben Verpackungen Einstufung des PSM Tag Handel Verbrauch Handel Lagerung Handel Verbrauch Handel Lagerung

8 Beim Transport und/oder bei der Fahrt mit der FSG: Eile mit Weile!

9 SO NICHT!!!

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11 Wo also befüllen? Am Besten auf der Behandlungsfläche!

12 Vor der Behandlung

13 Diesel-, AHL- Lager, Wasch- und Umschlagsplatz Schiebertechnik (Verbindung zum Schmutzwasserkanal)

14 Auffangbehälter Wohin mit den kontaminierten Flüssigkeiten? Breitflächig im Feld (Stoppel!?) verteilen?!

15 Befüllplatz mit modif. Biobed PSM Lager Wasser Biobed Waschplatz

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17 Einfluss des Wassers auf die Spritzflüssigkeit Festlegung im harten Wasser ph Wert Abbau des Wirkstoffs (ph >7,0) Löslichkeit PSM Wasserhärte ( dh) (Konz. von Ca-und Mg-Ionen) (<7,3-weich) Abbau des Wirkstoffs Wirkstoffaufnahme in die Pflanze Temperatur ( C) Löslichkeit Stabilität der Spritzbrühe Wirksamkeit / Aufnahme (Pflanze)

18 Restmengenentsorgung So nicht!!!

19 SO ERST RECHT NICHT!!! Vermeiden durch exaktes Anmischen von Wasser und Pflanzenschutzmitteln!!

20 Füllstandsanzeige - Technik Direkte Anzeige mit Schlauch und Schwimmer - einfach - Schlauch - Trübung - wechseln Indirekte Anzeige mit Schwimmer und Seil (frei oder in Hülle) Wahlausrüstung - elektronische Füllstandsanzeige - Füllmessgerät mit Durchflussmesser und automatischer Befüllung

21 Mögliche Ausrüstungen Ausbringmengenregelung Füllstandskontrolle Gestängesteuerung GPS-Teilbreitenschaltung Distance- Controll Maschinenrechner Sensoren Traktor Geschwindigkeit, Zapfwelle U/min u.a. Trail-Control Weite Ausrüstungen Autom. Reinigung u.a. Schaummarkierung /Paralellfahrsysteme Geändert nach: Firma Amazone

22 Einwandfrei funktionsfähige PS-Geräte

23 Einsatz von Pflanzenschutzmitteln Feine Tropfen vermeiden! Ohne Feintropfen keine Abtrift!! Einsatzparameter richtig auswählen!

24 Vermeidung von Drift Wasseraufwandmenge (l/ha) normale Applikation risikoreiche Applikation Temperatur ( C) rel. LF (%) Temperatur ( C) rel. LF (%) Uhrzeit 0

25 Abdriftmindernde Düsen

26 Abdriftmindernde Düsentechnik AITTJ 04 = 4,0 bar - 50% 1,5/2,0 bar 90/75% IDKT 03 C 50% 75% 90% HS 02 5,0 3,0 - HS 03 4,0 2,5 - HS 04 6,0 3,0 2,0 HS 05-3,0-1,5 bar = 75% 3,0 bar = 50%

27 Anwendungsbestimmungen beachten!! NW-Auflagen NG-Auflagen

28 Entwicklungen im Pflanzenschutz Beispiele - Assistenz-Systeme zur Bediensicherheit Vor der Applikation Exakte u. schnellere Füllung Automatische Befüllsystem (Wasser / PSM) Optimierung der Einspülschleusen / Füllstandssensor Elektronische Dosierhilfen Acura, Logofill, Tankfill Während der Applikation - Verringerung von Restmengen GPS gestützte TBS / PF wäre ideal Vorraussetzung - DI Füllstandsabhängige Rührautomatik/ autom. Abschaltung Elektronische Füllstandsanzeigen, Software- optimale Nachfüllzeitpunkte/Verm. von Restmengen durch Änd. der AWM Nach der Applikation Einfache und sichere Reinigung Klarwassertank/Reinigungsdüsen / abschaltbarer RL Aus der Kabine gesteuerte kontinuierliche Reinigung Ausrüstung als Nachrüstsatz: AAMS/Agrotop/Herbst

29 AcuraSpray - - Smar Refill

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31 Einspülschleuse - Reinigung der Schleuse: Ringspülleitung oft zu schwach Reinigung über Kanisterspüldüse

32 Vor der Behandlung

33 PSM - Behälter

34 Vor der Behandlung

35 Befüllung

36 Vor der Behandlung

37 PAMIRA

38 Gerätereinigung bedeutet auch eine Erhöhung der Schlagkraft: Düsenverstopfung Befüllung der Spritze im Feld Reinigung der Spritze

39 Manuelle Innenreinigung Geändert nach: Kramer-LWK-NRW

40 Kontrolle der Innen- Flächen des Behälters Optimal Kontrolle: zweite Behälteröffnung

41 Automatische Reinigungs- Einrichtung AutoWash AutoDilute ProControl

42 Innenreinigung von Pflanzenschutzgeräten - Beispiele Reinigungsmittel Agroclean All Clear Extra Agro Quick Salmiakgeist 25 Firma/Vertrieb Urania Du Pont Schwebda Feinchemie Zusammensetzung - Polyphosphate - Kaliummetasilicat - ionische u. (98%) (1,79%) dionische Tenside - Trägerstoffe (2%) - Netz- u. Bindemittel - Beistoffe div. CG Chemikalien - Salmiakgeist Verpackungseinheit (kg/l) Verkaufspreis (ca. Euro* l/kg) 34,05 31,25 28,50 1,40 Empfohlende Aufwandmenge Konzentration (%) je 100l Wasser (l/g) Sinnvoller Wasseraufwand (%- Anteil Behältervolumen) Kosten der Innenreinigung: 1000l Nennvolumen / Euro* 3000l Nennvolumen / Euro* 5000l Nennvolumen / Euro* 1,0 %-ig 100g 0,5 %-ig 0,5l 2,0 %-ig 2,0l 2,0 %-ig 2,0l ,20 30,60 51,00 9,36 28,08 46,80 34,20 102,60 171,00 8,40 25,20 42,00 Weitere Reinigungsmittel Melkmaschinenreiniger -: P3 asepto flüssig (0,5%-ig), P3 trital, (0,5%-ig), Calgonit DA (0,5%-ig) * Angaben ohne MWST (Stand ) J. Garrelts-Pflanzenschutzamt der LWK- Niedersachsen - FB

43 Falscher Ort & falsche Kleidung

44 Reinigungsversuch ,18% 2,57% 5,72% 1,48% 16,57% Gerätetyp: Rau Spridotrain 2000, HR l Behälter, 21 m Spritzgestänge Baujahr 1995 Düse: Lechler LU , 2 bar, 7,5 km/h, 200 l/ha, Wasseraufwand Lechler ID , 5 bar, 9 km/h, 200 l/ha Wasseraufwand Präparat: Cuprazin WG 45 % Kupfer als Kupferhydroxid Spiess Urania Zul.Nr Witterung: bedeckt, 22 C; 53 % rel, Luftfeuchte, 0 m/s Windgeschwindigkeit 3,26% 3,24% 9,55% 2,16% 3,09% 6 m 3 m 3 m 6 m LU = 100 %; Angaben der ID in % der Lu

45 Geräte- Außenreinigung auf dem Feld!

46 Geräteaußenreinigung Optimal: Mehr als 90 % der anhaftenden Reste können im Feld bleiben Bild: LWK NRW

47 Weitere Entwicklungen zur Reduzierung von Restmengen! z.b.: - Verringerung der Schlauchlängen (aufgelöste Armaturen) - Konische Leitungsquerschnitte

48 Kombination mechanisches u. hydraulisches RW

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50 UX espray Elektrische Ventile Bedienterminal mechanisches Rührwerk Außenreinigung Spritzpumpe Tank Frischwassertank Tochterdisplay Klarwasserpumpe

51 Fazit Einhalten der der Gebrauchsanleitung und der GFP Exakte Berechnung der Füllmengen (Wasser, PSM u.a.) Regelmäßige IR - AR- Reinigung sinnvoll kein Antrocknen Um Punktkontamination auszuschließen - Verdünnen der Restflüssigkeiten und Ausbringen auf dem Feld IR, AR und möglichst auch die Befüllung - auf biologisch aktiven Untergrund Unverzügliche Reinigung der Original-PSM-Gebinde Elektronische Assistenz-Systeme sinnvoll nutzen

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