Herzlich willkommen zum Seminar Jährliche Unterweisung von Flurförderzeugführer/innen

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1 Herzlich willkommen zum Seminar Jährliche Unterweisung von Flurförderzeugführer/innen

2 Herausgeber: Redaktion: Autor: Buchenberger Str. 12, Buchenberg Tel , Fax info@markmiller-web.de Redaktionsteam MARKMILLER supply of services Armin Markmiller Erstellung: Version: Version 11.2 MARKMILLER supply of services Übersetzung, Nachdruck und Vervielfältigung sowie die Verwertung oder Verarbeitung in elektronischen Systemen bedarf der ausdrücklichen, schriftlichen Genehmigung des Autors. Die Informationen auf dieser CD sind sorgfältig erhoben und geprüft worden. Dennoch kann keine Garantie für die Richtigkeit übernommen werden. Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Unsere Bildungsmittel werden ständig aktualisiert. Verbesserungsvorschläge oder Anregungen sind jederzeit willkommen.

3 Anforderungen an Flurförderzeugführer/innen Auswahl der Fahrer DEKRA Akademie GmbH BS3 Armin Markmiller Mindestalter 18 Jahre körperliche und geistig geeignet in der Führung ausgebildet Fähigkeit nachgewiesen mit der Führung beauftragt K1 Rechtliche Grundlagen

4 Anforderungen an Flurförderzeugführer/innen Auswahl der Fahrer Die drei Ausbildungsstufen nach dem DGUV Grundsatz Stufe 3: Betriebliche Ausbildung Verhaltensbezogener Teil Das Ziel: Unterweisung der Beschäftigten anhand der Betriebsanweisung über mögliche auftretende Gefahren am Arbeitsplatz. Umfang der Ausbildung: Theorie und Praxis nach Aufwand Sie ist mindestens einmal jährlich notwendig K1 Rechtliche Grundlagen

5 Anfahrunfälle Unfallhergang Nach dem Absetzen der Last in 7 m Höhe wird der Schubmaststapler zurückgesetzt ohne die Gabelzinken abzusenken. Das Hubgerüst berührte den Dachunterzug und der Stapler stürzt seitlich um. Unfallfolge: Tod K2 Unfälle mit Flurförderzeugen

6 Anfahrunfälle Unfallhergang Ein Kundendienstmonteur führte eine Bremsprobe mit einem Gabelstapler durch und verlor dabei die Kontrolle. Er durchbrach mit den Gabelzinken einen Stahlträger! Unfallfolge: Bruch des Handgelenkes und Platzwunde am Kopf K2 Unfälle mit Flurförderzeugen

7 Kippunfälle Unfallhergang Der Fahrer verfuhr die Last in gehobener Stellung und bremste abrupt. Das Gesamtgewicht überschritt die Kippkante - der Stapler kippte nach vorne. Unfallfolge: Armbruch, Prellungen und Platzwunde am Kopf K2 Unfälle mit Flurförderzeugen

8 Kippunfälle Unfallhergang Es sollten mit einem Gabelstapler Papierrollen verladen werden. Es wurden drei Rollen auf einmal aufgenommen. Das Lastgewicht war zu schwer. Aufgrund der Überlastung kippte der Stapler nach vorn. Unfallfolge: Prellungen am Unterschenkel K2 Unfälle mit Flurförderzeugen

9 Kippunfälle Unfallhergang Beim Befahren einer Rechtskurve (vorwärts) stürzte ein Gabelstapler um. Unfallfolge: Quetschungen am rechten Bein und Arm K2 Unfälle mit Flurförderzeugen

10 Kippunfälle Unfallhergang Nachdem ein Gabelstapler Papierrollen in 4 m Höhe abgesetzt hatte, fuhr der Stapler rückwärts. Die Klammer wurden nicht abgesenkt. Der Stapler kippte nach hinten um. Der Gurt war angelegt. Unfallfolge: Prellungen an Kopf und Bein K2 Unfälle mit Flurförderzeugen

11 Unfallzahlen 2016/2017 Unfälle mit Flurfördermittel Gegenstand der Abweichung Meldepflichtige Unfälle Neue Unfallrenten Tödliche Unfälle Schubkarren Sackkarren, Handkarren DEKRA Akademie GmbH BS3 Armin Markmiller Transport- und Ladevorrichtung ohne Hebevorrichtung Stapler Rollbehälter, Förderwagen, Rollwagen, Gepäckwagen Handgabelhubwagen Übrige Transport- und Ladevorrichtung ohne Hebevorrichtung zusammen mit Fahrerplatz ohne Fahrerplatz o. n. A. zum Fahrerplatz zusammen Sonst. Flurfördermittel Insgesamt Quelle: Referat - Statistik - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) K2 Unfälle mit Flurförderzeugen

12 Sicherheitszeichen Beispiele für Gebotszeichen Schutzschuhe benutzen Rückhaltesystem benutzen Beispiele für Verbotszeichen Augenschutz benutzen Schutzkleidung benutzen Kopfschutz benutzen Zutritt für Unbefugte verboten Abstellen oder Lagern verboten Für Flurförderzeuge verboten Keine schwere Last Für Fußgänger verboten

13 Anwendungsbereich

14 Anwendungsbereich Beispiele für Flurförderzeuge Seitenstapler Teleskopstapler Wagen und Schlepper

15 Gefahren für Mensch und Umwelt

16 Gefahren für Mensch und Umwelt Unkontrollierte Bewegungen Bei allen Tätigkeiten hat sich der Fahrer auf dem Fahrersitz zu befinden. Nur so hat er ein Gefühl für das Fahrverhalten des Gabelstaplers und ist durch das Fahrerschutzdach vor herabstürzenden Gegenständen sicher.

17 Gefahren für Mensch und Umwelt Schwerpunkt der Last Werden Lagergeräte wie Paletten oder Gitterboxen gleichmäßig beladen, kann folgende Faustformel benutzt werden: Länge der Last DEKRA Akademie GmbH BS3 Armin Markmiller Länge =1.200 mm Breite = 800 mm Lastschwerpunkt (LSP) = LSP = 600 mm 400 mm

18 Gefahren für Mensch und Umwelt Veränderungen des Schwerpunktes Gesamtschwerpunkt beim Neigen des Hubgerüst. Beim Neigen der Last nach vorne vergrößert sich der Lastarm. Wenn der Gesamtschwerpunkt über die Kippkante wandert, kippt der Gabelstapler nach vorne. Kraftarm Lastarm

19 Gefahren für Mensch und Umwelt Darf die Last transportiert werden? Gewicht: kg LSP: 600 mm Hubhöhe: mm LAST 2000 kg 1800 kg 1600 kg 1400 kg 1200 kg 1000 kg 800 kg mm mm ABSTAND ZUM LASTSCHWERPUNKT Ergebnis: Nein! Der Gesamtschwerpunkt liegt außerhalb der Kippkante.

20 Gefahren für Mensch und Umwelt Darf die Last transportiert werden? DEKRA Akademie GmbH BS3 Armin Markmiller Gewicht: 900 kg LSP: 600 mm Hubhöhe: mm Hub in mm Ja! Last in kg Abstand zum Lastschwerpunkt in mm Bei einem LSP von 600 mm darf bis mm darf die Last max. 950 kg schwer sein.

21 Gefahren für Mensch und Umwelt DEKRA Akademie GmbH BS3 Armin Markmiller Die Kippkante Bei Das beladenen Sicherheitsmoment Gabelstaplern bei befindet Staplern sich ist also der mit Last höher als Gesamtschwerpunkt bei Staplern, die eine weiter Leerfahrt vorne durchführen. als bei Gabelstaplern, die ohne Last fahren. Wichtig: Ein Gabelstapler mit Last Dadurch kippt bei Kurvenfahrt ist der Hebelarm nicht zur so Kippkante leicht um wie größer. ein unbeladener Stapler. leer beladen Gesamtschwerpunkt Gewichtsschwerpunkt Eigenschwerpunkt

22 Gefahren für Mensch und Umwelt Das Kippmoment Damit das Kippmoment möglichst klein bleibt, sind vom Gabelstaplerfahrer folgende Punkte zu beachten: Er mutet seinem Stapler nicht zu viel zu. Er verfährt die Last in der tiefstmöglichen Stellung. Die Last möglichst nah am Gabelträger aufnehmen. Er verringert die Kurvengeschwindigkeit und erhöht den Kurvenradius. Er stellt den Abstand der Gabelzinken so breit wie möglich ein.

23 Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln

24 Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln Flurförderzeuge dürfen nur von Personen gefahren werden, die im Besitz eines gültigen Fahrausweises und eines schriftlichen Fahrauftrages sind. Wenn Flurförderzeuge mit Gabelzinken ausgerüstet sind, dürfen damit nur palettierte Güter transportiert werden. Für spezielle Einsätze sind die jeweiligen Anbaugeräte zu verwenden.

25 Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln In Hallen dürfen nur die für Flurförderzeuge freigegebenen Verkehrswege befahren werden. Auf den gekennzeichneten Fahrwegen dürfen sich keine Personen aufhalten. Ausgenommen hiervon sind Einweiser. Bei Vorwärtsfahrt muss sichergestellt sein, dass der Fahrer ausreichend Sicht behält. Bei zu hohen Lasten ist rückwärts oder mit einem Einweiser zu fahren. Im Freigelände dürfen nur Flurförderzeuge eingesetzt werden, die hierfür geeignet sind.

26 Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln NÖVR (Nicht-öffentlicher Verkehrsraum) Die Zufahrtsmöglichkeiten müssen deutlich erkennbar sein. Verbotstafeln allein reichen nicht aus. Erforderlich sind zusätzlich z.b.: Mauern oder Zäune Tore und Zufahrtsschranken die Ausgabe von Erlaubnisausweisen Der Verfügungsberechtigte muss den Zugang Einzelfallsteuerung kontrollieren! MARKMILLER supply of services Einlass-Schein

27 Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln Anforderungen an den Stapler (ÖVR) Gabelstapler mit einer Bauart bestimmten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 20 km/h dürfen im öffentlichen Verkehr nur eingesetzt werden, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: Vorliegen einer allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE), oder einer EG- Typengenehmigung. (Bei jeder Fahrt mitzuführen) Eigenes amtliches Kennzeichen (Kennzeichnungspflicht) D OA SE 1234 D

28 Verhalten bei Störungen

29 Verhalten bei Störungen Stillsetzung bei Mängel Sollten bei der täglichen Betriebssicherheitsprüfung oder während des Betriebes an den Flurförderzeugen Mängel festgestellt werden, ist umgehend Herr Mustermann zu verständigen, der über weitere Maßnahmen entscheidet. Achtung Den Gabelstapler nicht in Betrieb setzten, wenn er repariert werden muss.

30 Verhalten bei Störungen Gesundheitsgefahren durch Abgase (Treibgasanlagen) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass der Schadstoff-Gehalt im Abgas wiederkehrend, mindestens jedoch halbjährlich, durch einen Sachkundigen geprüft wird. Hinweis: Bezüglich Aufstellung und Betrieb unterliegen Fahrzeuge mit Flüssiggas- Verbrennungsmotor neben den "Gemeinsamen Bestimmungen" auch den "Besonderen Bestimmungen" gemäß 29 UVV "Verwendung von Flüssiggas" (DGUV Vorschrift 79). CO-Gehalt bis 0,1 Vol.-%

31 Verhalten bei Störungen Prüfplakette Bauteile 1 x jährlich MARKMILLER supply of services Regelmäßige Prüfung gemäß 37 DGUV Vorschrift 68 durch Sachkundige 2020 Abgas Dieselmotoren 1 x jährlich MARKMILLER supply of services Abgastest Diesel Motoren 2020 Nächste Prüfung Treibgasanlage 1 x jährlich MARKMILLER supply of services Treibgasanlage Regelmäßige Prüfung gemäß DGUV Vorschrift 79 durch Sachkundige 2020 Abgas Treibgasanlage 1/2 x jährlich MARKMILLER supply of services Abgastest Treibgas Motoren 2019 Nächste Prüfung Nächste Prüfung Nächste Prüfung

32 Verhalten bei Unfällen Erste Hilfe

33 Verhalten bei Unfällen Erste Hilfe Das Flurförderzeug ist unverzüglich stillzusetzten. Die Unfallstelle ist zu sichern. Verletzte Personen sind zu bergen. Erste-Hilfe-Maßnahmen sind bei den Verletzten durchzuführen. Der Unfall ist unverzüglich unter der Tel.-Nr. XXX zu melden.

34 Instandhaltung Entsorgung

35 Instandhaltung Entsorgung Reinigungs- und Wartungsarbeiten sind nur von den hierfür autorisierten Personen durchzuführen. Das Laden und Betanken der Flurförderzeuge ist von den Fahrern unter Beachtung der dazugehörigen Anweisungen selbst durchzuführen.

36 Folgen der Nichtbeachtung

37 Folgen der Nichtbeachtung Rechtsfolgen Beispiel für Fahrlässigkeit: Fahrer A betankt zum Schichtende seinen Gabelstapler und füllt Motoröl nach. Dabei verschüttet er etwas Öl auf den Boden, beseitigt es aber nicht. Der ablösende Kollege B will mit seiner Arbeit beginnen, rutscht auf dem Öl aus, stürzt und verstaucht sich die Hand. A hat fahrlässig gehandelt, da er das verschüttete Öl hätte beseitigen müssen.

38 Folgen der Nichtbeachtung Zivilrechtliche Ansprüche DEKRA Akademie GmbH BS3 Armin Markmiller Wann: Verhängung durch: Zu zahlen an die/den: Vorschrift/Höhe: Rückgriffanspruch der BG gegen Unternehmer, Beauftragte und Versicherte bei Tun oder Unterlassen, sowie bei vorsätzlichem oder grob fahrlässigem rechtswidrigen Handeln bzw. Schmerzensgeld an den Geschädigten bei Tun oder Unterlassen, sowie bei vorsätzlichem oder fahrlässigem rechtswidrigen Handeln Zivilgerichte BG oder Staatskasse, Geschädigte/n 110 ff SGB VII 823 BGB