Sind die bayerischen Schülerinnen und Schüler besser als die Berliner Schülerinnen und Schüler?

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1 Sind die bayerischen Schülerinnen und Schüler besser als die Berliner Schülerinnen und Schüler? Zur Rolle der Statistik bei Ländervergleichen Olaf Köller IPN

2 Überblick Das System der Qualitätssicherung und der Ländervergleiche in der Bundesrepublik Deutschland Kernbefunde der Ländervergleiche seit 2009 Wie schwer es ist, Länderunterschiede zu interpretieren Leseleistungen 2015 von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund Leseleistungen an Gymnasien und Expansionsrate Schlussfolgerungen Wie es spannender wird 2

3 Qualitätssicherung in deutschen Schulen: KMK-Beschlüsse Beschluss von Konstanz (1997) regelmäßige Beteiligung von Deutschland an internationalen Schulleistungsstudien, vor allem PISA (15jährige) Erweiterung der PISA-Stichprobe auf länderrepräsentative Stichproben 2002: Erarbeitung von Bildungsstandards für die Grundschule (4. Klasse) und das Ende der Sekundarstufe I (HSA und MSA) 2003: MSA-Standards für Deutsch, Mathematik und 1. Fremdsprache 2004: MSA-Standards für Biologie, Physik und Chemie; HSA- Standards für Deutsch, Mathematik und 1. Fremdsprache, Grundschulstandards Mathematik und Deutsch 3

4 Qualitätssicherung in deutschen Schulen: KMK-Beschlüsse Plöner Beschlüsse von 2006 Langfristige Beteiligung an PISA (15jährige), TIMSS (4. Klasse) und PIRLS/IGLU (4. Klasse) Ländervergleiche in der Sekundarstufe I und der Grundschule ab 2009 auf der Basis der Bildungsstandards 2012: Standards für das Abitur (Deutsch, Mathematik, fortgeführte Fremdsprache) 4

5 Stand der Standardentwicklung Ende der 4. Jahrgangsst. Ende der Sekundarstufe I Hauptschul abschluss Mittlerer Schulabschluss Ende der gymnasialen Oberstufe Allgemeine Hochschulreife Deutsch Mathematik Englisch Französisch Biologie Chemie Physik 5

6 KMK-Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring PIRLS u u TIMSS u u PISA u u u LV-GS u u LV-Sek. u u u LV-GS: Ländervergleich in der 4. Jahrgangsstufe (Deutsch, Mathematik) LV-Sek.: Ländervergleich in der 9. Jahrgangsstufe (abwechselnd Sprachen vs. Mathe + Nawi) 6

7 Kontinuierliche Kompetenzskala Nationaler Mittelwert SD = 2 SD = 1 SD = 1 SD = Skalenwert 2,3% 15,9% 50,0% 84,1% 97,7% Prozentrang 7

8 Typischer Ablauf eines Ländervergleichs in der Sekundarstufe I Repräsentative Stichprobe von Neuntklässlern in allen Bundesländern (ca pro Land) Unterschiedliche Testversionen mit Aufgaben (dieverse Antwortformate) Datenerfassung im IEA-DPC Hamburg Statistische Analysen und Bericht am IQB (ca. 18 Monate nach der Testung) Skalierung der Leistungstests Nachgewichtungen Mittelwertvergleiche zwischen den 16 Ländern Verteilung auf Kompetenzstufen in den Ländern Disparitäten 8

9 Kernbefunde der Ländervergleiche seit 2009 (Sekundarstufe I) Bayern und Schleswig-Holstein in allen Bereichen eher stark Berlin und Bremen in allen Bereichen eher schwach Die neuen Länder mit spezifischen Stärken in Mathematik und den Naturwissenschaften und Schwächen in Englisch Die übrigen Länder reihen sich zwischen SH und BY auf der einen und B und HB auf der anderen Seite ein Soziale und migrationsbedingte Disparitäten in allen Ländern 9

10 Leseleistungen im IQB- Ländervergleich

11 Ergebnisse des Ländervergleichs 2015 (Lesen im Fach Deutsch, 9. Klasse) HB B HE NW RP HH BW SL NI D ST MV TH BB BY SH SN Mittelwert 11

12 Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund HB B HE NW RP HH BW SL NI D ST MV TH BB BY SH SN SuS in % 12

13 HB B HE NW RP HH BW SL NI D ST MV TH BB BY SH SN Ergebnisse des Ländervergleichs 2015 (Lesen im Fach Deutsch, 9. Klasse) LV 2015 ohne Migrationshintergrund 13

14 HB B HE NW RP HH BW SL NI D ST MV TH BB BY SH SN Ergebnisse des Ländervergleichs 2015 (Lesen im Fach Deutsch, 9. Klasse) Beide Eltern im Ausland geboren 14

15 Schlussfolgerungen Schulleistungsvergleiche finden auf sehr hohem methodischen und statistischen Niveau statt Es ergeben sich substanzielle Unterschiede zwischen den Ländern in den Leistungen der SuS Länder unterscheiden sich aber auch in schulstruktureller Hinsicht und in der Zusammensetzung der Schülerschaft Interpretationen der Länderunterschiede sind nicht trivial 15

16 Wie es interessanter wird: Veränderungen in den Ländern in den Kompetenzständen 16

17 Kompetenzveränderungen zwischen 2009 und 2015 in Deutsch Lesen im Fach Deutsch Zuhören im Fach Deutsch Orthografie im Fach Deutsch 17

18 Kompetenzveränderungen zwischen 2009 und 2015 in Englisch x Leseverstehen im Fach Englisch Hörverstehen im Fach Englisch 18

19 There are no limits, only horizons! Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit! 19