Allgemeine Wirtschaftspolitik

Transkript

1 Allgemeine Wirtschaftspolitik erweitert, überarbeitet Taschenbuch. 472 S. Paperback ISBN Format (B x L): 15 x 21,5 cm Weitere Fachgebiete > Medien, Kommunikation, Politik > Regierungspolitik > Wirtschafts- und Finanzpolitik Zu Leseprobe schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

2 UTB 2191 Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Beltz Verlag Weinheim Basel Böhlau Verlag Köln Weimar Wien Wilhelm Fink Verlag München A. Francke Verlag Tübingen und Basel Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien Verlag Leske + Budrich Opladen Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft Stuttgart Mohr Siebeck Tübingen C. F. Müller Verlag Heidelberg Ernst Reinhardt Verlag München und Basel Ferdinand Schöningh Verlag Paderborn München Wien Zürich Eugen Ulmer Verlag Stuttgart UVK Verlagsgesellschaft Konstanz Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen Verlag Recht und Wirtschaft Heidelberg WUV Facultas Wien

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4 Allgemeine Wirtschaftspolitik 2., überarbeitete und erweiterte Auflage von Juergen B. Donges und Andreas Freytag mit 46 Abbildungen und 2 Tabellen Lucius & Lucius Stuttgart

5 Anschrift der Autoren: Prof. Dr. Juergen B. Donges Wirtschaftspolitisches Seminar Universität zu Köln Robert-Koch-Str Köln Prof. Dr. Andreas Freytag Lehrstuhl Wirtschaftspolitik II Friedrich-Schiller Universität Jena Carl-Zeiß-Str Jena Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar ISBN (Lucius & Lucius) Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft mbh Stuttgart 2004 Gerokstr. 51, D Stuttgart Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung, Verarbeitung und Übermittlung in elektronischen Systemen. Druck und Einband: F. Pustet, Regensburg Printed in Germany UTB-Bestellnummer:

6 Vorwort zur 2. Auflage Nachdem unser Lehrbuch gute Resonanz gefunden hat, haben wir es unter Beibehaltung der Grundkonzeption mit dem Ziel überarbeitet, die jüngsten Entwicklungen in Wissenschaft und Politik sowie in Bezug auf die europäische Integration darzustellen. Die Wirtschaftpolitik steht nach den intensiven Reformdebatten der jüngsten Zeit ganz oben im öffentlichen Interesse. Umso wichtiger ist es für den zielführenden wirtschaftspolitischen Diskurs, die gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge zu erkennen und zu beachten. Alle Kapitel sind überarbeitet und ergänzt worden. Zahlreiche neue Passagen finden sich vor allem im zweiten, fünften und sechsten Kapitel. Für unsere Arbeit waren die kritischen Kommentare der Rezensenten der ersten Auflage sehr hilfreich. Auch die Studierenden in Jena und Köln haben mit guten Fragen in unseren Vorlesungen nützliche Anregungen dafür gegeben, wie der eine oder andere Aspekt klarer und besser dargestellt werden kann. Mancher Fehler, der sich in der ersten Auflage eingeschlichen hatte, konnte aufgedeckt und behoben werden. An den Schluss eines jeden Kapitels haben wir einige Übungsfragen gestellt, die die Studierenden anregen sollen, den Stoff nochmals zu verarbeiten und auf diese Weise zu prüfen, ob alles verstanden wurde. An der Neuauflage haben in Köln Ferdinand Fichtner und Marianne Keudel auf vorbildliche Weise mitgewirkt: Ihre scharfsinnigen Diskussionsbeiträge, sachkundigen Textentwürfe und gründlichen Literaturrecherchen waren außerordentlich wertvoll, was auch für die Anfertigung eines umfangreichen Sachregisters, die Erstellung neuer Abbildungen und Tabellen sowie die Lösung zahlreicher Formatierungsfragen gilt. In Jena hat sich Simon Renaud in das wissenschaftliche Mitarbeiterteam eingebracht, frühere Fassungen des Manuskripts ebenfalls kritisch durchgelesen und Verbesserungsvorschläge gemacht. Allen drei gebührt für ihr großes Engagement unser besonderer Dank. Bedanken möchten wir uns auch bei Mascha Rohner, die im Sekretariat, wie bei der 1. Auflage, umfangreiche logistische Unterstützung geleistet hat. Köln/Jena, im Januar 2004 Juergen B. Donges Andreas Freytag

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8 Vorwort zur 1. Auflage Dieses Lehrbuch wendet sich an die Studierenden der Volks- und Betriebswirtschaftslehre in den mittleren Semestern (Hauptstudium), bevor sie sich auf bestimmte Sachgebiete spezialisieren, sowie an Studierende anderer Fachrichtungen mit Volkswirtschaftslehre als Nebenfach. Darüber hinaus soll das Buch all jenen, die sich für wirtschaftspolitische Fragestellungen interessieren oder an deren Lösungen mitwirken, eine Grundlage für die eigene Urteilsbildung geben. Im Zeitalter der Globalisierung der Märkte und der fortschreitenden Internet- Ökonomie ist in der Öffentlichkeit viel von der schwindenden Rolle, ja gar der Ohnmacht der nationalen Wirtschaftspolitik bei der Verwirklichung selbstgesteckter Ziele die Rede. Wäre das so, bräuchte man ein Lehrbuch über Wirtschaftspolitik nicht zu schreiben, und es könnte dieses Fach aus dem Lehrstoff der Wirtschaftswissenschaften gestrichen werden. Aber es ist nicht so, im Gegenteil. Unter den herrschenden Bedingungen ist es wichtiger denn je, dass nationale Wirtschaftspolitik ihre Aufgaben effizient erledigt. Fehlerhafte Wirtschaftspolitik kann man sich noch weniger leisten als ehedem, denn das Land würde von den international mobilen Produktionsfaktoren, wie produktives Sachkapital und kreatives Humankapital, sehr schnell durch Abwanderung bestraft. Darunter leiden dann besonders die immobilen Faktoren, also das Gros der im Inland lebenden Menschen. Der Versuch, sich mittels Abschottung den Fliehkräften der Globalisierung zu entziehen, ginge ins Leere. Die Wirtschaftspolitik muss sich vielmehr den neuen Herausforderungen stellen, die Verantwortlichen müssen begreifen und akzeptieren, dass globalisierter Wettbewerb mit dem Rückenwind der neuen Informationsund Kommunikationstechnologien jetzt und künftig auch Wettbewerb der Staaten um die beste Wirtschaftspolitik heißt. Der Politik wird in einem strengen Sinne Effizienzorientierung abverlangt. Dies zu leisten ist nicht zuletzt deshalb so kompliziert, weil in einer pluralistischen, demokratisch verfassten Gesellschaft sehr viele partikulare Interessengruppen sich artikulieren und auf wirtschaftspolitische Entscheidungen Einfluss nehmen wollen und weil die wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger selber nicht immer oder nicht immer nur das Allgemeinwohl im Blick haben, sondern auch eigene Interessen verfolgen, die mit dem Gemeinwohl kollidieren können. Ein Lehrbuch zur Allgemeinen Wirtschaftspolitik ist nicht theorielos. Zum Verständnis wirtschaftspolitischer Themen sind fundierte Kenntnisse sowohl der

9 VIII Vorwort zur 1. Auflage Mikroökonomik als auch der Makroökonomik unerlässlich. Es werden somit auf dieser Basis an vielen Stellen theoretische Zusammenhänge diskutiert. Vieles davon mag hoffentlich dem Leser aus dem Grundstudium her bekannt sein. Aber nicht jeder ist sich darüber im Klaren, wie wichtig theoretische Modelle für die wirtschaftspolitische Analyse sind. Es ist unser Bemühen, diese Zusammenhänge so einfach wie möglich darzustellen. Ganz ohne eine angemessene formale Darstellung wird es nicht immer gehen können, der gedanklichen Präzision wegen. Wir haben allerdings versucht, den formalen Aufwand so gering wie möglich zu halten. Wer gerne mehr wissen möchte, wird auch hier mit Hinweisen auf vertiefende Literatur versorgt. Angesichts der heutigen Belastung eines Studierenden bei der Bewältigung des prüfungsrelevanten Stoffes haben wir die Anzahl der Literaturhinweise begrenzt. Inhaltlich ist der Umfang des Buches so gehalten, dass der Stoff in einem Semester durchgearbeitet werden kann. Er basiert auf einer vierstündigen Vorlesung samt Übung, die wir regelmäßig an der Universität zu Köln halten. Bislang kursierten hierzu Skripte, die im Auftrag der sog. Mitschriften AG der Studentenschaft der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät von Teilnehmern an der Vorlesung verfasst und gegen ein kleines Entgelt an die Studierenden vertrieben werden, sowie Abhandlungen, die in Repetitorkursen (sic!) eingesetzt werden. Jetzt bekommen diese Produkte Konkurrenz. Die bohrenden Fragen der Studierenden, die in den Lehrveranstaltungen gestellt wurden, haben uns zu wertvollen Ideen verholfen, die wir natürlich in unserem Buch bei der Aufbereitung des Stoffes verwertet haben. Das Lehrbuch ist in sechs Kapitel unterteilt. Kapitel I befasst sich mit den Zielen und Methoden der Wirtschaftspolitik. Ein größerer Abschnitt ist den Akteuren der Wirtschaftspolitik gewidmet, wobei es uns ganz wesentlich auf das Verständnis für das Assignment-Problem ankommt. Auf die Unterscheidung zwischen normativer und positiver Analyse, die für die Theorie der Wirtschaftspolitik elementar ist, wird ebenso hingewiesen wie auf wesentliche Prinzipien der Wirtschaftspolitik in einer demokratisch verfassten Gesellschaft. In Kapitel II werden die allokationstheoretischen Grundlagen für die Wirtschaftspolitik gelegt. Nach einer kurzen Analyse verschiedener Ansätze zur Wohlfahrtsmessung in einer Volkswirtschaft werden Bewertungskriterien für wirtschaftspolitische Situationen und deren Schwächen vorgestellt. Anschließend werden in einer normativen Betrachtung die Bedingungen für ein (statisches) allokatives Optimum, die sog. Marginalbedingungen diskutiert. Es wird gezeigt, dass unter bestimmten

10 Vorwort zur 1. Auflage IX Annahmen diese Bedingungen über den Marktmechanismus erfüllt werden. Die statische Effizienzanalyse wird um dynamische Aspekte ergänzt. In Kapitel III wird eine positive Analyse der Verletzung der Marginalbedingungen bzw. der Bedingungen der dynamischen Effizienz vorgenommen. Marktversagen bedeutet, dass die Effizienzbedingungen ohne eine staatliche Regulierung nicht erfüllt werden können. Wir diskutieren insbesondere die Wirkungen technologischer Externalitäten, asymmetrischer Information und des sog. natürlichen Monopols. Wurde in diesen Kapiteln unterstellt, dass das oberste Ziel der Wirtschaftspolitik die Maximierung des gesellschaftlichen Wohlstandes ist, so wird in Kapitel IV davon abgerückt. Politische Entscheidungsträger sind keineswegs bloße Anwälte des Gemeinwohls, sondern haben eigene Ziele. Daraus resultieren unweigerlich Grenzen für ökonomisch rationale Entscheidungen. Zu der ökonomischen tritt die politische Rationalität. Neben dem Kalkül der Politiker und der Bürokratie werden in diesem Kapitel auch die Gründe für die unterschiedliche Organisierbarkeit der Interessen diskutiert. Überlegungen zur politischen Ökonomik der Reform schließen das Kapitel ab. Die Erkenntnis, dass wirtschaftspolitische Entscheidungsträger aus rationalem Kalkül vom obersten Ziel der Wirtschaftspolitik, nämlich Steigerung der gesellschaftlichen Wohlfahrt, abweichen, führt zu konzeptionellen Überlegungen in der Wirtschaftspolitik. In Kapitel V werden grundsätzliche wirtschaftspolitische Konzeptionen mit unterschiedlich bindendem Charakter für die Entscheidungsträger vorgestellt. Drei Begriffspaare werden diskutiert: Ordnungspolitik vs. Prozesspolitik, Angebotspolitik vs. Nachfragepolitik, Regelbindung vs. Diskretionarität. Die Überlegungen aus Kapitel IV legen eine strenge Regelbindung bzw. das Primat der Ordnungspolitik und einen Fokus auf die Angebotspolitik nahe. Überlegungen zur Wirtschaftspolitik im Zeichen der Globalisierung unterstreichen dies. Im abschließenden Kapitel VI werden aus aktuellem Anlass die Auswirkungen der europäischen Integration auf die nationale Wirtschaftspolitik diskutiert. Nach einigen grundsätzlichen Erwägungen sowie einem Blick auf die politischen Entscheidungsträger in der Europäischen Union werden die neuen institutionellen Rahmenbedingungen vorgestellt. Im letzten Abschnitt werden im Lichte der bisherigen normativen und positiven Analyse einige Gedanken zum Ordnungsrahmen europäischer Wirtschaftspolitik formuliert. Ein Lehrbuch wie das vorliegende ist selbstverständlich das Ergebnis der Arbeit und Mühen vieler. Daraus ist eine große Dankesschuld erwachsen. Wir können sie hier nicht im Einzelnen abtragen, möchten aber doch jenen Mitarbeitern und

11 X Vorwort zur 1. Auflage Kollegen ausdrücklich Dank sagen, die uns besonders stark unterstützt haben. Zu den ersten Entwürfen des Manuskripts haben Angela Schürfeld und Martin Theuringer sehr wichtige Beiträge geleistet, sodann waren es Mark Oelmann, Peter Tillmann und Pia Weiß; ihre schriftlichen Aufzeichnungen über einzelne Themen sowie ihr kritisches Mitdenken und die vielen aus gemeinsamen Diskussionen hervorgegangenen Anregungen haben sich bei der endgültigen inhaltlichen Gestaltung des Lehrbuches als außerordentlich fruchtbar erwiesen. Bernd Hansjürgens (Leipzig) hat es freundlicherweise übernommen, als ausgewiesener Kenner der Materie die Passagen zum Umweltproblem intensiv durchzulesen und Verbesserungsvorschläge zu machen. Unsere studentischen Hilfskräfte haben uns auf vielfältige Weise unterstützt, namentlich Michael Münch bei der Gestaltung der Abbildungen und Tabellen. Im Sekretariat haben Mascha Rohner und Christel Schäfer mit ihren sorgfältigen Schreibarbeiten gezeigt, dass auch im Zeitalter des PC eine effiziente Arbeitsteilung möglich ist und daher Sinn macht. Bei den redaktionellen Schlussarbeiten haben uns Gabriele Bartel, Birgit Lohenstein und Pia Weiß die Hauptlast abgenommen. Ihnen allen nochmals unser besonderer Dank. Dem Buch sind in einem nicht unerheblichen Maße die Erfahrungen zugute gekommen, die einer der Verfasser in mehrjährigen wissenschaftlichen Beratungstätigkeiten gesammelt hat, vor allem in der Deregulierungskommission ( ) und im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (seit 1992). Bei der dort üblichen Arbeitsweise im Team sind unschätzbare theoretisch und empirisch geleitete Erkenntnisgewinne angefallen, die in diesem Lehrbuch zum Nutzen des Lesers verarbeitet wurden. Auch hier ist vielen Kollegen und wissenschaftlichen Mitarbeitern zu danken. Köln, im Mai 2001 Juergen B. Donges Andreas Freytag

12 Inhaltsverzeichnis Vorwort zur 2. Auflage Vorwort zur 1. Auflage Inhaltsverzeichnis Verzeichnis der Abbildungen Verzeichnis der Tabellen Verzeichnis der Abkürzungen V VII XI XVII XIX XXI I. Ziele und Methoden der Wirtschaftspolitik 1 1. Gegenstand der Wirtschaftspolitik 1 2. Ziele der Wirtschaftspolitik und Zielbeziehungen 4 3. Akteure der Wirtschaftspolitik und Aufgabenzuordnung 22 A. Träger der Wirtschaftspolitik 22 B. Ökonomische Heilslehren versus Assignment 25 C. Wirtschaftswissenschaftliche Beratung der Politik Normative versus positive Analysen 38 A. Die Bedeutung von Werturteilen 38 B. Auf der Suche nach Gesetzmäßigkeiten 40 C. Prognosen, Projektionen und Szenarien 46 D. Die Wirtschaftspolitik als Kunstlehre Konstitutive und regulierende Prinzipien der marktwirtschaftlichen Ordnung 58 A. Konstitutive Prinzipien als Gerüst 60 B. Regulierende Prinzipien als Ergänzung 63 Übungsaufgaben 65

13 XII Inhaltsverzeichnis Allgemeine Literaturhinweise 65 Monographien 65 Materialien zur aktuellen wirtschaftspolitischen Diskussion 66 II. Wirtschaftspolitische Bewertungskriterien als normative Grundlage Zentrale Merkmale des allokationstheoretischen Ansatzes 67 A. Restriktive Verhaltensannahmen 68 B. Werturteilsgebundenheit: schwache Werturteile 70 C. Knappheitsbezogenheit: Nur Teilantworten auf die Grundfragen Zur Messung der Wohlfahrt in einer Volkswirtschaft 75 A. Theoretische Ansätze zur Ermittlung einer sozialen Wohlfahrtsfunktion 75 B. Empirische Ansätze der Wohlfahrtsmessung 79 C. Zwischenfazit Allokationskriterien 86 A. Traditionelle Allokationskriterien 87 B. Exkurs: Konsumentenrente und Produzentenrente 94 C. Erweiterungen: Neuere Allokationskriterien 97 D. Kritische Anmerkungen zu den Allokationskriterien: Die konstitutionenökonomische Alternative 100 E. Zwischenfazit: Einzelfallkompensation zementiert den Status quo Das Wohlfahrtsoptimum: Effizienzaspekte 104 A. Einführung: Die Analyseschritte im Überblick 104 B. Das Tauschoptimum 106 C. Das Produktionsoptimum 113 D. Die optimale Produktionsstruktur 128

14 Inhaltsverzeichnis XIII E. Das optimale Faktorangebot 133 F. Die intertemporale Effizienz (die optimale Akkumulationsrate) 134 G. Zur wirtschaftspolitischen Bedeutung der Marginalbedingungen 135 H. Die Suche nach dem gesamtwirtschaftlichen Optimum 138 I. Die Totalbedingungen: Grenzen der Marginalanalyse Statische Effizienz und dynamischer Wettbewerb 146 A. Kritik am Modell der vollständigen Konkurrenz 146 B. Dynamische Aspekte des Wettbewerbs 149 C. Konsequenzen für die Wirtschaftspolitik 152 Übungsaufgaben 154 III. Marktversagen als Rechtfertigung für staatliche Einflussnahme Überblick: funktionsfähiger Wettbewerb versus versagende Märkte Externe Effekte 158 A. Grundlagen: Was ist ein externer Effekt? 158 B. Öffentliche Güter als Extremfall positiver externer Effekte 162 C. Das Umweltproblem als negativer externer Effekt Asymmetrische Informationsverteilung und Wirtschaftspolitik 186 A. Grundlage: Die Prinzipal-Agent-Theorie 186 B. Adverse Selektion (negative Auslese) 189 C. Moral Hazard (moralisches Risiko) 192 D. Private bzw. marktliche Lösungsansätze 194 E. Staatliche Lösungsansätze 197 F. Prinzipal-Agent-Probleme in der Geldpolitik und Lösungsansätze Natürliche Monopole und Unteilbarkeiten 210 A. Unteilbarkeiten 211

15 XIV Inhaltsverzeichnis B. Allokationseffekte eines natürlichen Monopols 215 C. Zur Regulierung eines natürlichen Monopols 217 Übungsaufgaben 225 IV. Staatliche Einflussnahme auf Märkten im Lichte der positiven Theorie Überblick: Marktversagen versus Staatsversagen 227 A. Kosten und Nutzen staatlicher Intervention 227 B. Wirtschaftspolitik im politökonomischen System Politischer Unternehmer und Staatsversagen 232 A. Der politische Unternehmer in der repräsentativen Demokratie 232 B. Die Rolle der Wähler 234 C. Der politische Wettbewerb 236 D. Stimmenhandel in der repräsentativen Demokratie Interessengruppen und rentensuchendes Verhalten 241 A. Zur Organisation und Durchsetzung von Interessen 241 B. Allokationseffekte des Rent-Seeking Bürokratieprobleme 248 A. Soziologische Perspektive versus ökonomischer Ansatz 248 B. Das zweistufige Prinzipal-Agent-Problem 249 C. Das Grundmodell der ökonomischen Theorie der Bürokratie 250 D. Kritik und Weiterentwicklung des Grundmodells 253 E. Zur Kontrolle der öffentlichen Verwaltung Die positive Theorie wirtschaftspolitischer Reformen 257 A. Politische Hysterese und Überwindungsmöglichkeiten 257 B. Die politische Ökonomik der Reform Einige normative Schlussfolgerungen 262 Übungsaufgaben 264

16 Inhaltsverzeichnis XV V. Konsistenz in der Umsetzung wirtschaftspolitischer Maßnahmen Einleitende Bemerkungen Ordnungspolitik versus Prozesspolitik 266 A. Einführung 266 B. Zur Abgrenzung 267 C. Das Primat der Ordnungspolitik Regelbindung versus diskretionäres Verhalten 273 A. Zur Abgrenzung 273 B. Das Problem der Zeitinkonsistenz optimaler Strategien 276 C. Regelbindung in der Geldpolitik 278 D. Regelbindung in der Finanzpolitik 283 E. Regelbindung in der Lohnpolitik 290 F. Zur demokratischen Legitimation von regelgebundenem Verhalten Angebotsorientierte versus nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik 298 A. Paradigmenwechsel gehören zur Wirtschaftspolitik 298 B. Das Verhältnis zwischen Angebots- und Nachfragepolitik 300 C. Einige politökonomische Warnungen 308 D. Ein Beispiel: Angebotspolitik bei der Hochschulausbildung Wirtschaftspolitische Konsequenzen der Globalisierung 316 A. Das Phänomen Globalisierung 316 B. Mit der Globalisierung verbundene Sorgen und Ängste 318 C. Anforderungen an rationale Wirtschaftspolitik im Lichte der Globalisierung 320 D. Internationale Koordinierung der Wirtschaftspolitik? 327 Übungsaufgaben 333

17 XVI Inhaltsverzeichnis VI. Europäische Integration und nationale Wirtschaftspolitik Wirtschaftspolitik in einem sich verändernden Europa: Grundsätzliche Erwägungen Zu den Entscheidungsstrukturen in der EU 339 A. Interaktion zwischen mehreren Akteuren 340 B. Die Bedeutung der Abstimmungsregeln Neue institutionelle Rahmenbedingungen 349 A. Der gemeinschaftliche Besitzstand 349 B. Beschränkungen bei den nationalen Zuständigkeiten 351 C. Implikationen der Europäischen Währungsunion 353 D. Spezielle Koordinierungsverfahren Wirtschaftspolitik zwischen Harmonisierung und Dezentralisierung 366 Übungsaufgaben 370 Literaturverzeichnis 371 Personenregister 385 Sachregister 389

18 Verzeichnis der Abbildungen Abbildung I.1: Arten der Zielbeziehungen in der Wirtschaftspolitik 9 Abbildung I.2: Das magische Viereck 11 Abbildung I.3: Träger der Wirtschaftspolitik 23 Abbildung I.4: Zuordnung von Politikbereichen für gesamtwirtschaftliche Ziele (Assignment) 30 Abbildung I.5: Szenarienbildung ein Beispiel 55 Abbildung I.6: Wirtschaftspolitik als Kunstlehre zur Approximation des Seins an das Seinsollen 57 Abbildung I.7: Prinzipien der marktwirtschaftlichen Ordnung 59 Abbildung II.1: Empirische Ansätze zur Wohlfahrtsmessung 80 Abbildung II.2: Volkswirtschaftliche Einkommensbegriffe 81 Abbildung II.3: Entwicklung des Pro-Kopf-Einkommens in der Bundesrepublik Deutschland 82 Abbildung II.4: Die Messung des Lebensstandards 85 Abbildung II.5: Das Pareto-Kriterium 88 Abbildung II.6: Kompensatorische und äquivalente Einkommensvariation 91 Abbildung II.7: Das Scitovsky-Kriterium 93 Abbildung II.8: Wohlfahrtseffekte einer Handelsliberalisierung 95 Abbildung II.9: Kriterium der Quasi-Pareto-Optimalität 98 Abbildung II.10a: Unterschiedliche Präferenzen als Tauschursache 108 Abbildung II.10b: Unterschiedliche Anfangsausstattung als Tauschursache 108 Abbildung II.11: Edgeworth-Box 111 Abbildung II.12: Faktorallokation in der Edgeworth-Box 119 Abbildung II.13: Die Transformationskurve 122 Abbildung II.14: Der optimale Spezialisierungsgrad 125

19 XVIII Verzeichnis der Abbildungen Abbildung II.15: Komparative Kostenvorteile 126 Abbildung II.16a: Globale Ineffizienz 129 Abbildung II.16b: Globale Effizienz 129 Abbildung II.17: Die offene Volkswirtschaft ( kleines Land ) 132 Abbildung II.18: Nutzenmöglichkeitskurve 139 Abbildung II.19: Soziales Wohlfahrtsoptimum 140 Abbildung III.1: Überblick über verschiedene Ursachen für Marktversagen 157 Abbildung III.2: Rein private versus rein öffentliche Güter 163 Abbildung III.3: Nettonutzen aus der Bereitstellung eines öffentlichen Gutes 164 Abbildung III.4: Mischgüter 168 Abbildung III.5: Impfung als meritorisches Gut 169 Abbildung III.6: Die Wirkungsweise der Pigou-Steuer 178 Abbildung III.7: Das Prinzipal-Agent-Problem 188 Abbildung III.8: Grenzen des Screening 195 Abbildung III.9: Nachvertragliche Prinzipal-Agent-Probleme in der Geldpolitik 208 Abbildung III.10: Allokationseffekte des natürlichen Monopols 216 Abbildung IV.1: Die Wirkungsweise des politischen Wettbewerbs 237 Abbildung IV.2: Das zweistufige Prinzipal-Agent-Problem 249 Abbildung IV.3: Die Anreize zur Bereitstellung des öffentlichen Gutes 252 Abbildung V.1: Formen der Regelbindung der Geldpolitik 280 Abbildung V.2: Bildungspolitik im Hochschulbereich 312 Abbildung V.3: Internationale Koordinierung der Wirtschaftspolitik 332 Abbildung VI.1: Rahmenbedingungen durch die EWU für einzelne Politikbereiche 354 Abbildung VI.2: Das Defizitverfahren des Europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts (nach Art. 104 EG-Vertrag) 361

20 Verzeichnis der Tabellen Tabelle I.1: Wirtschaftspolitische Eckdaten für Deutschland 17 Tabelle I.2: Voraussagen und Ergebnisse für das reale Bruttoinlandsprodukt 50