Begriff. Bernard Baruch April 1947 Walter Lippmann (September 1947)
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- Oldwig Rosenberg
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1 Der Kalte Krieg
2 Begriff Bernard Baruch April 1947 Walter Lippmann (September 1947)
3 Hypothesen zum Kalten Krieg bipolar v. multipolar Wenn Macht Militärpotential meint: bipolar Handlungsautonomie von Akteuren (Beispiel: Kolonialmächte v. USA; China v. Sowjetunion)
4 Charakter der Einflusssphären Sowjetunion: Machtbereich, der durch militärische Besetzung entsteht und der durch Militärpotential und Unterdrückung zusammen gehalten wird. Vereinigte Staaten: empire by invitation (Geir Lundestad), zusammengehalten durch gemeinsame Bedrohung, Werte, Kultur und Interessen
5 Die Bombe Szenario des atomaren Krieges in Europa sichert Frieden
6 Gründe
7 Phasen des Kalten Krieges : Spannungen und Konflikte : Konsolidierung und Höhepunkt : Détente : Spannungen : Überwindung
8 1945: Stunde Null? Ausprägung der Nachkriegsordnung 1943 Teilung des Kontinents bis 1948 Stalin: Dieser Krieg ist anders als frühere. Wer immer ein Territorium besetzt, wird auch sein System auferlegen. Jeder errichtet sein System, so weit seine Armeen reichen. Es kann nicht anders sein.
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10 Sozialer Kontext Millionen entwurzelter Männer, Frauen und Kinder (1945: 46 Millionen in Zentraleuropa) Regierungen ordnen Zwangsmigrationen an Deutschenhaß Verbindung von Deutschen und Juden
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12 Politische Konsequenzen Erzwungene Anpassung an kommunistische Herrschaft in Osteuropa Sozialer Konsens über Sozialstaat, Konsumgesellschaft, Familie in Westeuropa
13 Umgang mit Kollaborateuren und Dissent Westeuropäische Koalitionsregierungen: rechtstaatliche Verfahren zur Feststellung individueller Schuld. Relativ früh Rückgriff auf Kontinuität (insb. Verwaltung) und Amnestien. Keine Verknüpfung mit sozioökonomischen Reformen. Osteuropa: Säuberungsaktionen gegen Faschisten und Kriegsverbrecher bilden zentrales Element beim Aufbau eines kommunistischen Staates
14 Sozialer Kontext: Fazit Anders als nach dem Ersten Weltkrieg stellen Minderheiten kein signifikantes Problem mehr für die Nationalstaaten und für die Internationale Ordnung dar. Nach 1945 sind fast alle Staaten Nationalstaaten (Einheit von Kulturraum und Territorium) Anders als nach dem Ersten Weltkrieg gibt es nach dem Zweiten Weltkrieg keine revisionistischen Gruppen mehr, die die Uhr zurückdrehen wollen. Rechte autoritäre Regime (bis auf Ausnahmen) und Faschismus sind gründlich diskreditiert.
15 Der Kalte Krieg: Wie und Warum? Ausgangslage: Konsens, dass es besser ist, wenn die Sowjetunion Osteuropa kontrolliert, als wenn Deutschland Westeuropa beherrscht. Ziel: Fortführung der Kriegsallianz. Sowjets haben kein uneingeschränktes Vertrauen in Westmächte; fürchten, dass sie ausgeschlossen werden von wichtigen Beratungs- und Entscheidungsprozessen. Westliche Kritik am sowjetischen Vorgehen in Polen: Warum schauen die Russen zu, wie die Deutschen den Aufstand der Polen in Warschau brutal zerschlagen? Stalin in der Wahrnehmung vieler Amerikaner: von Uncle Joe zum paranoiden Diktator Sowjetische Besetzung Osteuropas allmählich als Bedrohung amerikanischer Werte und langfristiger Ziele wahrgenommen (Demokratie und Frieden) Entscheidende Frage: Zukunft Deutschlands
16 Die Teilung Deutschlands Erster Akt Zunächst: Frankreich ist strikt gegen ein vereintes Deutschland (1945/46) Stalins Politik ist widersprüchlich: Vernichtung des reaktionären deutschen Kapitalismus und Etablierung eines prosowjetischen Deutschland Hohe Reparationsforderungen
17 Die Teilung Deutschlands Zweiter Akt Außenminister James F. Byrnes, Speech of Hope, Stuttgart, Staatstheater, Lebensmittelengpässe in Großbritannien Lösung: Schaffung eines angloamerikanischen Bizonesien Sept. 1946: Rede des amerikanischen Außenministers Byrnes in Stuttgart: Deutsche sind nicht länger besetzte Feinde, sondern Partner beim Wiederaufbau Europas Frühjahr 1948: drei westliche Zonen schließen sich zusammen und erhalten Gelder aus dem Marshall-Plan Stalins Antwort: Blockade Berlins (4/1948 5/1949)
18 Die Teilung Deutschlands Dritter Akt Stalin verfügt Zusammenschluss von kleiner kommunistischer Partei mit großer sozialdemokratischer Partei; Landreform; Kommunisten übernehmen Regierung Mai 1949: Westl. Alliierten stimmen dem Grundgesetz in den drei westlichen Zonen zu; Bildung der Bundesrepublik Deutschland unter Kanzler Konrad Adenauer Oktober 1949: Bildung der Deutschen Demokratischen Republik
19 Teilung Deutschlands reflektiert fundamental unterschiedliche Politikentwürfe für Europa Sowjetische Politik Erwzungene Konformität Ausbeutung von Ressourcen der Verbündeten Geringe Integration (Sicherheit, Wirtschaft) Amerikanische Politik Verführung der Deutschen Bereitstellung von Ressourcen an die Verbündeten: Marshall Plan (14 Mrd. damals, umgerechnet zwischen 60 und 100 Mrd. in aktuellen USD) NATO: Bündnis im Konsens. Ziele (Lord Ismay): to keep the Americans in, the Russians out, and the Germans down.
20 Amerikanische Verführung Europas
21 Bruttosozialprodukt ausgewählter Staaten in Mrd. US Dollar USA UdSSR GB F BRD
22 Kalter Krieg: Konsolidierung und Höhepunkt ( ) Anhaltende und (vor allem im Westen) sich beschleunigende Integration der Blöcke Innerhalb Westeuropas: Gemeinsame Bedrohung Steigende US-Investitionen in Westeuropa Aktive U.S.-Unterstützung der europäischen Integration
23 Integration im Osten Rote Armee, Unterdrückung, Zwang, Gewalt
24 Symbol des Eisernen Vorhangs: Bau der Berliner Mauer,
25 Feuerkraft: 2. Weltkrieg und 1960er (1 Punkt = Feuerkraft in WW2
26 Détente ( ) MAD und andauernder Rüstungswettlauf Rüstungsbegrenzungsverträge (euphemistisch: Abrüstungsverträge) Verdichtung von Kontakten zwischen Westen und Osten Prager Frühling 1968
27 Rückkehr zur Konfrontation ( ) KSZE : Höhepunkt der Détente. Aber: Sowjets legen Lippenbekenntnisse zu Menschenrechten ab, Amerikaner sind enttäuscht. Leonid Breschnew: Détente kann nicht im Entferntesten die Gesetze des Klassenkampfes aufheben oder verändern. Wir verbergen auch nicht die Tatsache, dass wir Détente als eine Möglichkeit begreifen, günstigere Bedingungen für eine friedliche sozialistische und kommunistische Entwicklung zu schaffen.
28 Ronald Reagan
29 Die Implosion Gorbatschow löst friedliche Koexistenz von der Frage des Klassenkampfes Kooperation wird zu einer Variabel, die auf Dauer angelegt ist. Kosten des Wettrüstens übersteigen 20% des sowjetischen BSP. Wachstumsraten, ohnehin seit den 70er Jahren schwach, tendieren gegen Null. Realisierung, dass System total erstarrt ist.
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32 Mentaler Eiserner Vorhang Indoktrination und anti-westliche Propaganda Sozialisierende Funktion nicht-westlicher Institutionen und Praktiken Anpassung an Bedingungen
33 Idealtypen von westlichen und östlichen Mentalitäten Kollektivismus versus Individualismus Pochen auf Sicherheit versus unterschiedliche Grade der Bereitschaft, Risiken einzugehen Betonung von Status-Stabilität versus Interesse an individueller Karriere und Erfolg Wunsch nach Konformität versus Notwendigkeit zur Innovation Erwartung, dass Staat Probleme löst versus Betonung von Selbstverantwortung (weniger ausgeprägt in Deutschland oder Frankreich) Neigung, individuelles Versagen dem System anzulasten versus Neigung, individuelles Versagen sich selbst zuzuschreiben Rückzug ins Private versus aktive Partizipation im öffentlichen Raum und in der Zivilgesellschaft Forderung nach gleicher Verteilung von Einkommen und Reichtum versus Anerkennung einer Meritokratie Dogmatismus im Denken und Intoleranz versus Pluralismus im Denken und Toleranz
34 Entstehende Zivilgesellschaft in Osteuropa Mutige Aktivitäten von Dissidenten Kirche in Polen Solidarnocz (Polen) oder Charta 77 (Tschechoslowakei) Aufschwung durch Glasnost
35 Friedliche Revolutionen Politik von Gorbatschow besteht nicht mehr auf einem sowjetischen Imperium in Osteuropa. G. will Kommunismus in der Sowjetunion retten. Weltrevolution ist nicht mehr das Ziel des Kreml. Rapide sinkende wirtschaftliche Performanz in der Sowjetunion und im kommunistischen System insgesamt. Satelliten waren insgesamt wirtschaftlich erfolglos, die Kosten für Truppenstationierungen zu hoch. Mutige Akteure der Zivilgesellschaft setzen sich für Bürgerrechte, Menschenrechte und Demokratisierung ein.
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