Inhalt. Vorwort 9 Thüringen 11

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2 Inhalt Vorwort 9 Thüringen 11 Thüringer Kernland Erfurt Kaisersaal Erfurt/Gasthaus Zur Hohen Lilie 15 Haus zur Pfauen 18 Restaurant Zum Güldenen Rade 20 Gaststätte im Thüringer Volkskundemuseum 22 Arnstadt Hotelpark Stadtbrauerei 24 Gotha Hotel Alte Sternwarte/Restaurant Pagenhaus 27 Thüringer Wald Eisenach Hotel auf der Wartburg 30 Hotel Kaiserhof/Hotel Glockenhof 34 Mihla Graues Schloss 38 Brotterode Gastronomie am Inselsberg 41 Friedrichroda Brauhaus-Gasthof 45 Bad Liebenstein Villa Feodora 47 Kurort Schmalkalden Stadthotel Patrizier 50 Meiningen Romantik Hotel Sächsischer Hof 52 Hotel Schloss Landsberg 55 Schlundhaus/Rautenkranz/Palais am Prinzenberg 58 Henneberger Haus 61 Bauerbach Gasthof Zum Braunen Roß 64 Oberhof Luisensitz 66 Gehlberg Waldhotel Schmücke 68 Suhl-Neundorf Gasthof Goldener Hirsch 70 Scheibe-Alsbach Zur Alten Glashüttenschenke»Alsbachberg«73 Ilmenau Hotel Lindenhof 75 Gabelbach Romantik Berg- und Jagdhotel Gabelbach 78 Schwarzburg Hotel Weißer Hirsch 81 Bad Blankenburg Burgschenke Burg Greifenstein 84 Steinach Thüringerhotel Schieferhof Neuhaus/Gasthof Bergmannsklause 86 Sonneberg Gaststätten Lutherhaus/Alter Fritz 90 Nordthüringen Mühlhausen Hotel Brauhaus Zum Löwen 92 Heilbad Heiligenstadt Hotel Norddeutscher Bund 94 Bornhagen Klausenhof 96 Sondershausen Schlossrestaurant Sondershausen 99 Bad Frankenhausen Alte Hämmelei/Alter Ackerbürgerhof 101

3 Saaleland Weimar Hotel Elephant 104 Gasthaus Zum Weißen Schwan 107 Grandhotel Russischer Hof 111 Weimar Dorotheenhof Weimar 113 Dornburg Schlossgastronomie Dornburger Schlösser 116 Jena Hotel Schwarzer Bär 119 Gasthäuser Roter Hirsch/Alt-Jena 122 Gasthaus Zur Noll 124 Kahla/Seitenroda Gasthaus Zum Stadttor/Burgschänke Leuchtenburg 126 Freienorla Pension Untermühle 129 Saalfeld Hotel Anker/Restaurant Alte Post/Gasthaus Feengrotten 131 Pößneck Hotel Villa Altenburg 135 Ziegenrück Zur Fernmühle 137 Triptis-Oberpöllnitz Landhotel Zur Goldenen Aue 140 Stadtroda Hotel Hammermühle 143 Eisenberg Waldhotel Pfarrmühle im Mühltal 146 Serba Waldhotel Zu den grauen Ziegenböcken 148 Tautenhain Holzland-Gasthof Zur Kanone 150 Ostthüringen Bad Köstritz Hotel Goldner Loewe 152 Schmölln Hotel Bellevue 155 Posterstein Hotel Zur Burg 157 Neugernsdorf Gasthof Neu-Schenke 159 Zeulenroda Hotel Goldener Löwe 162 Übersichtskarte Thüringen 164 Tourismus-Information 166 Die Autoren 167 Abbildungsnachweis 167

4 Thüringen»Wo finden Sie auf einem so engen Fleck noch so viel Gutes?«, schwärmte einst Johann Wolfgang von Goethe gegenüber seinem Sekretär Eckermann von seiner Wahlheimat. Das Lob des Weimarer Dichterfürsten stimmt auch heute noch voll und ganz. Thüringen gehört zwar nach Größe Quadratkilometern und Bevölkerungszahl 2,36 Millionen zu den kleineren deutschen Bundesländern. Gleichwohl ist es weltweit bekannt und berühmt durch die Schönheit und naturgegebenen Segnungen einer einzigartigen Mittelgebirgslandschaft, durch den Liebreiz seiner Fachwerkhäuser und die vielgestaltigen Zeugnisse fleißiger Arbeit seiner Bewohner in Bergbau, Glaskunst und Büchsenmacherei, Spielzeugherstellung und Textilindustrie, in Feinmechanik-Optik oder im Fahrzeugbau. Seine über 400 mittelalterlichen Burgen und Schlösser, Klöster und Dome sind ein wahrer Bilderbogen 1500-jähriger Landesgeschichte, geschmückt von Märchen und Sagen, von denen der Thüringer Schriftsteller Ludwig Bechstein weit über tausend gesammelt und für die Nachwelt aufgeschrieben hat. Anfang des 5. Jahrhunderts bereits Königreich, zerfiel Thüringen kaum 100 Jahre später in miteinander rivalisierende Herrscherhäuser. Durch häufige Erbteilung entstanden im Mittelalter eigenständige Grafschaften und Herzogtümer die Ludowinger oder die Landesherrschaften derer von Henneberg, Schwarzburg oder Reuß, die Herzogtümer von Meiningen, Weimar oder Gotha. Doch hatte diese Vielgestalt auch ihr Gutes, hinterließ sie doch ganz unterschiedliche Zeugnisse und Spuren in Kultur und Kunst, Tradition und Brauchtum. Im Herzogtum Sachsen-Meiningen etwa gelangte das Theater zu hoher Blüte. Und mit der Weimarer Klassik, deren geistiger Mittelpunkt im einstigen Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach lag, wurde im 18. Jahrhundert ein ganzes Zeitalter deutscher und europäischer Kulturgeschichte begründet. Wer heute nach Thüringen kommt, möchte wohl wie zu Goethes Zeiten»gar zu gern der großen formenden Hand nächste Spuren entdecken «. Sie gehörte Geistesriesen, Denkern und Dichtern wie Goethe und Schiller, Herder und Wieland, Martin Luther und Thomas Müntzer, Lucas Cranach, Johann Sebastian Bach und Franz Liszt, Tilman Riemenschneider und Otto Dix, Friedrich Nietzsche und Friedrich Fröbel. Sie alle hinterließen der Welt ein unvergängliches ideelles, literarisches und künstlerisches Erbe. Seit vielen Jahrzehnten spricht der Name Carl Zeiss Jena für bahnbrechende Leistungen in Feinmechanik, Optik und Mikroskopie. Die Bauhaustradition, geprägt von Walter Gropius, hat in Weimar ihre Wurzeln. Und Eisenach gilt zu Recht als eine Wiege der Automobilindustrie vom legendären»dixi«über den BMW, den Wartburg bis zum heutigen Opel. Altehrwürdige Universitäten und Hochschulen, so in Erfurt und Jena, Weimar und Ilmenau sind seit jeher Zentren des geistigen Lebens, von Forschung und Bildung im Land. Mit der Aufnahme der 1000-jährigen Wartburg, der Bauhausstätten und des Goethe-Hauses sowie weiterer Objekte des»klassischen Weimar«in die Welterbeliste der UNESCO fand die Wahrung der reichen Geschichte Thüringens verdiente Anerkennung. 11

5 Weimar erhielt 1999 als bisher kleinste Stadt die Würde einer»kulturstadt Europas«. Ewige Mahnung für die Menschheit aber auch Buchenwald, dass selbst im Glanz des»genius loci«die Gefahr der Barbarei lauern kann. Thüringen und die nach dem Sturz des deutschen Kaiserreichs 1919 im Nationaltheater Weimar aus der Taufe gehobene erste deutsche Republik die Weimarer Republik sind in den Annalen für immer miteinander verbunden. In dem oft als Perle Thüringens benannten Ort Schwarzburg unterzeichnete Reichspräsident Friedrich Ebert die Weimarer Verfassung Vorläufer des heutigen Grundgesetzes entstand der Freistaat Thüringen durch die Vereinigung mehrerer Herzog- und Fürstentümer. In der DDR im Zuge der Zentralisierung der Staatsmacht aufgeteilt auf die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl, wurde am 14. Oktober 1990 in Übereinstimmung mit dem föderativen Staatsaufbau der Bundesrepublik Deutschland das Land Thüringen wieder hergestellt und 1994 der Freistaat Thüringen neu gegründet. Landesmetropole sowie politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ist die 1250 Jahre zählende ehemalige Bistumsresidenz Erfurt ( Einwohner). Sie gilt als das»thüringische Rom«mit dem monumentalen Ensemble von Dom und Severikirche, der über 600-jährigen Unversität, an der schon Luther studiert hatte, der fast vollständig erhaltenen Altstadt mit schönen Patrizier- und Fachwerkhäusern wie auch der für Europa einmaligen, 120 Meter langen durchgängig bebauten und bewohnten Krämerbrücke über der Gera sowie den zahlreichen Museen und Parks, darunter die traditionsreiche Gartenausstellung»ega«. Als nächst größere Städte folgen Gera ( ) waldumgeben am Ufer der Weißen Elster und mit Stadtrecht seit 1237, die Unversitäts- und Zeiss-Stadt Jena ( ) und das 1000-jährige Weimar (64 000). Nach der Wiederherstellung der deutschen Einheit konnte Thüringen seine Rolle als wichtiges Durchgangsland im West-Ost- und im Nord-Süd-Verkehr, die es in der Vergangenheit auf Grund seiner zentralen Lage innehatte, neu aufnehmen. Gleichsam umringt von den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Hessen und Bayern, nimmt es sich auf der Landkarte wie ein geographisches Herzstück aus. Ja, hier im Thüringer Waldgebirge mit dem Großen Beerberg, dem Schneekopf und dem Großen Inselsberg (alle fast Meter hoch) schlägt im wahrsten Sinne des Wortes auch das»grüne Herz«Deutschlands. Seine Landschafts- und Naturschutzgebiete sind von einer Anmut und landschaftlichen Schönheit, die jährlich Millionen Touristen und Urlauber aus aller Welt in ihren Bann ziehen: allen voran die UNESCO-geschützen Biosphärenreservate Rhön und Vessertal, der Nationalpark Hainich, der zu den größten geschlossenen Buchenwäldern Mitteleuropas zählt, sowie die Naturparke Thüringer Wald, Eichsfeld-Hainich-Werratal, Kyffhäuser und Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale. Tausende Kilometer Wanderwege und im Winter gespurte Loipen vermitteln Natur- und sportliche Erlebnisse in großer Vielzahl besonders der 168 Kilometer lange Rennsteig von Hörschel bei Eisenach bis Blankenstein an der Saale, von Herbert Roth mit seinem volkstümlichen Rennsteiglied besungen. Er wird auch als Radwanderweg immer mehr entdeckt und ist Austragungsort des Guts-Muths-Laufs, des größten und zugleich härtesten Crosslaufs Europas als Halbmarathon, Marathon und mit 76 Kilometern als Supermarathon. 12

6 Ferienzentrum erster Güte und international renommierter Wintersportort ist seit vielen Jahren Oberhof mit seinen Sprungschanzen, Rennschlitten- und Bobbahnen, Biathlonanlagen, Trainings- und Wettkampfstätten für die internationale Wintersportelite. Touristische Magistralen führen zu traditionsreichen Orten, zu Denk- und Sehenswürdigkeiten aus Thüringens reicher Geschichte und Kultur: so die 300 Kilometer lange Klassikerstraße, die Spielzeugstraße, die thüringisch-fränkische Schieferstraße oder die Thüringer Porzellanstraße. Nicht zuletzt spenden Thüringens Landschaft, seine klare würzige Luft und die vielen heilenden Moore und Quellen wie aus einem überreichen Füllhorn alles, was gesund und schön macht. In namhaften Badeorten wie Bad Berka oder Bad Liebenstein, Bad Sulza, im Moorbad Lobenstein, im Heilbad Heiligenstadt oder Bad Klosterlausnitz sprudelt der»jungbrunnen der Natur«, finden Patienten Linderung oder Heilung von Beschwerden. Kein Wunder bei alledem, dass die Thüringer Gastlichkeit einen sprichwörtlichen Ruf genießt. Kann sie doch in einem ganz und gar einmaligen kulturgeschichtlichen und landschaftlichen Umfeld genossen werden. Das galt schon zu Goethes Zeiten, der am Weimarer Frauenplan ein offenes Haus führte getreu seinem Motto:»Warum stehen Sie davor? Ist nicht Türe da und Tor? Kommen Sie getrost herein. Würden wohl empfangen sein«. Und das gilt heute umso mehr, als Thüringen zu den beliebtesten deutschen Reiseländern zählt und seine länderverbindende Rolle über Deutschland hinaus in einem sich einigenden Europa spielt. Die im Buch vorgestellten historischen Einkehrstätten machen sich die seinerzeitige sympathische Einladung des Geheimen Rates gern zu eigen und lassen sie täglich für ungezählte Gäste aus aller Welt zum bleibenden Erlebnis werden.

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8 Erfurt Kaisersaal Erfurt/Gasthaus Zur Hohen Lilie»In Erfurt reden die Steine«, heißt ein geflügeltes Wort. Und wenn Häuser reden könnten, dann hätte der Kaisersaal wohl am meisten zu erzählen. Hier gab Napoleon prächtige Galadiners und rauschende Feste während des Erfurter Fürstentages Im Haus erlebte Friedrich Schiller am 25. September 1791 die Uraufführung seines»don Carlos«, Goethe inszenierte seinen»egmont«; Niccolo Paganini, Franz Liszt und Clara Wieck-Schumann rissen mit ihren Konzerten das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Im Oktober 1891 verabschiedete hier der Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands sein berühmtes»erfurter Programm«. Aus dem 500 Jahre alten Reinbothschen»Biereigen-Haus«hervorgegangen, richtete 1714 der neue Besitzer, der aus Leipzig stammende Ballmeister Johann Georg Sommer, darin einen Ballsaal ein. Ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nutzten zahlreiche Vereine und Gesellschaften das sich inzwischen als»großes neues Gasthaus mit dem Stadttheater, den Casino- und Ressourcen- Gesellschaftslokalen«darbietende Gebäude. In den DDR-Jahren Klubhaus der Erfurter Optima-Schreibmaschinenwerke mit dem Tagesrestaurant»Gondel«, wurde es nach der Wende von der Stadt Erfurt übernommen. Am 15. Mai 1994 öffnete der Kaisersaal nach umfassender Rekonstruktion im neuen Glanz seine Pforten. Ihm gebührt zu Recht der Ruf als ältestes und wohl auch geschichtlich glanzvollstes Kultur- und Kongresszentrum. Das Haus ist eine gefragte Adresse für Bälle, Konzerte, Theateraufführungen, Vereins- und Familientreffen. Es verströmt wieder jenen Zauber klassizistischer Vornehmheit, wie er ihm frü- Nicht wegzudenken sind Gebäude und Räumlichkeiten des Kaisersaals aus dem Stadtbild der altehrwürdigen Landesmetropole. Thüringer Kernland 15