AKADEMIE FÜR LEHRERFORTBILDUNG UND PERSONALFÜHRUNG DILLINGEN. Teil 02. (Anhang und Service)
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1 AKADEMIE FÜR LEHRERFORTBILDUNG UND PERSONALFÜHRUNG DILLINGEN Teil 02 (Anhang und Service) Qualifizierung von Lehrkräften für Arbeiten an Hochvoltsystemen in der Fahrzeugtechnik Version 2.2 (cc) April 2015
2 INHALT Portfolio Basisqualifikation... 4 Portfolio Erweiterte Qualifikation... 5 Ausschreibungstext Ausschreibungstext Ausschreibungstext Ausschreibungstext Ausschreibungstext Ausschreibungstext Literatur Anforderungskatalog für die Beschaffung eines E Fahrzeugs Mustergefährdungsbeurteilung Betriebsanweisung Einweisung in das HV /Hybrid Fahrzeug Sicherheitsunterweisung Elektromobilität Beauftragung der fachkundigen Person Beispiel einer Rettungsstange Einordnung der Lehrerqualifizierung HV Qualifikation der FZT Multiplikatoren Abstimmung der erweiterten Qualifikation mit einem Hersteller am Beispiel eines Audi Q5 Hybrid
3 IMPRESSUM Herausgeber: Autoren: Unterstützung: Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Kardinal von Waldburg Str Dillingen Michael Lotter, Referat 5.5.4, ALP Dillingen Peter Hoffmann, Referat 2.1, ALP Dillingen Edmund Weiß, Fachkraft für Arbeitssicherheit, staatl. Berufsschule Kaufbeuren Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Referat VII.3, Ltd. MR Werner Lucha Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Fachbereiche Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse und Holz und Metall URL: Mail: m.lotter@alp.dillingen.de Stand: April
4 PORTFOLIO BASISQUALIFIKATION 4
5 PORTFOLIO ERWEITERTEQUALIFIKATION 5
6 AUSSCHREIBUNGSTEXT 01 (Q1) Basisqualifikation Online Vortest Titel: Zielgruppen: Schulart: Zeitraum: Beschreibung: Online Vortest für die Basisqualifikation Hochvolttechnik in Kraftfahrzeugen Lehrkräfte aus Berufsschulen und Fachschulen Berufliche Schulen Innerhalb von vier Wochen Künftige Fahrzeuggenerationen werden immer häufiger ein Hybrid oder Elektrofahrzeug sein. Diese Kraftfahrzeuge sind mit Hochvolt Technologie ausgerüstet. Arbeiten am Kfz mit HV Systemen erfordern u. a. aus Sicherheitsgründen zusätzliche Qualifikationen. Mit dem Bestehen des Online Vortest bestätigen die Teilnehmer unter anderem elektrotechnische Vorkenntnisse im Bereich Kraftfahrzeugtechnik. Die Elektrischen Grundlagen sind auf das Niveau der Ausbildungsberufe im Berufsfeld Fahrzeugtechnik ausgerichtet. Weitere Prüfungsinhalte: BGI/GUV I DGUV Information (Grundlagen aus TEIL I und II) DGUV Vorschrift 3 Unfallverhütungsvorschrift Elektrische Anlagen und Betriebsmittel (Grundlagen) Theoretische Grundkenntnisse zur Ersten Hilfe Der Vortest kann zu einem beliebigen Zeitpunkt abgeschlossen werden. Wir empfehlen den Abschluss bis spätestens zur regionalen Multiplikation. Der Online Vortest ist Bestandteil des Qualifizierungskonzepts, das Lehrkräfte beruflicher Schulen im Bereich Fahrzeugtechnik bei der aktiven, kontinuierlichen und präventiven Erfüllung ihrer Sorgfaltspflicht unterstützt. Für die Teilnahme an dieser Online Fortbildung werden 1,5 Fortbildungsstunden bestätigt. Weitere Bestandteile des Qualifikationskonzepts sind z. B. der zentrale Selbstlernkurs Elektromobilität Hochvolttechnik (Online) die regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik (Präsenz der RLFB) Nähere Informationen zum Qualifikationskonzept erhalten Sie beim zuständigen Fachmitarbeiter Ihrer Regierung. 6
7 AUSSCHREIBUNGSTEXT 02 (Q1) Basisqualifikation Selbstlernkurs Elektromobilität Hochvolttechnik Titel: Zielgruppen: Schulart: Online Selbstlernkurs für die Basisqualifikation Hochvolttechnik in Kraftfahrzeugen Lehrkräfte aus Berufsschulen und Fachschulen Berufliche Schulen Beschreibung: Künftige Fahrzeuggenerationen werden als Hybrid oder Elektrofahrzeug mit Hochvolt Technologie ausgerüstet sein. Arbeiten am Kfz mit HV Systemen erfordern zusätzliche Qualifikationen. Der Inhalt dieses Kurses umfasst folgende Inhalte: Überblick Hochvolttechnik, AC/DC Grundlagen, Batterietechnik, Leistungselektronik, Elektromotoren, Qualifikation, Elektrische Gefährdung und Erste Hilfe, Allgemeines praktisches Vorgehen Der Selbstlernkurs ist Bestandteil eines Qualifizierungskonzepts, das Lehrkräfte beruflicher Schulen im Bereich Fahrzeugtechnik bei der aktiven, kontinuierlichen und präventiven Erfüllung ihrer Sorgfaltspflicht unterstützt. Ebenso leistet der Kurs einen Beitrag zur Unterrichtsgestaltung und zur theoretischen Vorbereitung auf die regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik, in der so viel wie möglich praxisnah gearbeitet wird. Für die Teilnahme an dieser Online Fortbildung werden zwei Fortbildungstage bestätigt. Weitere Bestandteile des Qualifikationskonzepts sind z. B. der zentrale Online Vortest Elektromobilität Hochvolttechnik (Online) die regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik (Präsenz der RLFB) Nähere Informationen zum Qualifikationskonzept erhalten Sie beim zuständigen Fachmitarbeiter Ihrer Regierung. 7
8 AUSSCHREIBUNGSTEXT 03 (Q1) Basisqualifikation Regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik Titel: Zeitraum: Regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik (Q1) je nach Regierungsbezirk (ein bis zwei Tage) Teilnehmerzahl: max. 16 Beschreibung: Künftige Fahrzeuggenerationen werden als Hybrid oder Elektrofahrzeug mit Hochvolt Technologie ausgerüstet sein. Arbeiten am Kfz mit HV Systemen erfordern zusätzliche Qualifikationen. Die Inhalte der regionalen Multiplikation sind: Vorstellung des Fortbildungskonzeptes ( Basisqualifikation HV Systeme) Freischalten an HV eigensicheren Fahrzeugen Gefährdungsbeurteilung Unterweisung der Schüler Dokumentation der Schülerunterweisung (Ergänzungen je nach Regierungsbezirk) Die regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik ist Bestandteil des Qualifizierungskonzepts, das Lehrkräfte beruflicher Schulen im Bereich Fahrzeugtechnik bei der aktiven, kontinuierlichen und präventiven Erfüllung ihrer Sorgfaltspflicht unterstützt. Weitere Bestandteile des Qualifikationskonzepts sind z. B. der zentrale Online Vortest Elektromobilität Hochvolttechnik Q1(Online) der zentrale Selbstlernkurs Elektromobilität Hochvolttechnik Q1 (Online) Nähere Informationen zum Qualifikationskonzept erhalten Sie beim zuständigen Fachmitarbeiter ihrer Regierung. 8
9 AUSSCHREIBUNGSTEXT 04 (Q2) Erweiterte Qualifikation Online Vortest Titel: Zielgruppen: Schulart: Beschreibung: Q2 Online Vortest für die Erweiterte Qualifikation Hochvolttechnik in Kraftfahrzeugen Lehrkräfte aus Fachschulen für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität, Lehrkräfte aus Berufsschulen im Berufsfeld Fahrzeugtechnik die den Schwerpunkt System und Hochvolttechnik oder den Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik unterrichten. Berufliche Schulen Künftige Fahrzeuggenerationen werden immer häufiger ein Hybrid oder Elektrofahrzeug sein. Diese Kraftfahrzeuge sind mit Hochvolt Technologie ausgerüstet. Arbeiten am Kfz mit HV Systemen erfordern u. a. aus Sicherheitsgründen zusätzliche Qualifikationen. Der Online Vortest in der Q2 Qualifikation dient der Auffrischung und sollte in Anspruch genommen werden, wenn die Basisqualifikation vor mehr als 3 Jahren abgelegt wurde. Dem entsprechend beinhaltet der Q2 Vortest folgende Inhalte: Überblick Hochvolttechnik, AC/DC Grundlagen, Batterietechnik, Leistungselektronik, Elektromotoren, Qualifikation, Elektrische Gefährdung und Erste Hilfe, Allgemeines praktisches Vorgehen Der Vortest kann zu einem beliebigen Zeitpunkt abgeschlossen werden. Wir empfehlen den Abschluss bis spätestens zur regionalen Multiplikation zu Erweiterten Qualifikation Q2. Für die Teilnahme an dieser Online Fortbildung werden 1,5 Fortbildungsstunden bestätigt. Weitere Bestandteile des Qualifikationskonzepts sind z. B. der zentrale Selbstlernkurs Elektromobilität Hochvolttechnik (Q2) (Online) die regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik (Q2) (Präsenz der RLFB) Nähere Informationen zum Qualifikationskonzept erhalten Sie beim zuständigen Fachmitarbeiter Ihrer Regierung. 9
10 AUSSCHREIBUNGSTEXT 05 (Q2) Erweiterte Qualifikation Selbstlernkurs Elektromobilität Hochvolttechnik Titel: Zielgruppen: Schulart: Beschreibung: Q2 Online Selbstlernkurs für die Erweiterte Qualifikation Hochvolttechnik in Kraftfahrzeugen Lehrkräfte aus Fachschulen für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität, Lehrkräfte aus Berufsschulen im Berufsfeld Fahrzeugtechnik die den Schwerpunkt System und Hochvolttechnik oder den Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik unterrichten. Berufliche Schulen Künftige Fahrzeuggenerationen werden als Hybrid oder Elektrofahrzeug mit Hochvolt Technologie ausgerüstet sein. Arbeiten am Kfz mit HV Systemen erfordern zusätzliche Qualifikationen. Der Inhalt dieses Kurses umfasst folgende Inhalte: Fach und Führungsverantwortung Schutzmaßnahmen Gefährdungsbeurteilung Messtechnik HV Kondensatoren Radnabenmotoren Nebenaggregate Traktionsbatterie Hochvolttechnik im Nutzfahrzeug Der Selbstlernkurs ist Bestandteil eines Qualifizierungskonzepts, das Lehrkräfte beruflicher Schulen im Bereich Fahrzeugtechnik bei der aktiven, kontinuierlichen und präventiven Erfüllung ihrer Sorgfaltspflicht unterstützt. Ebenso leistet der Kurs einen Beitrag zur Unterrichtsgestaltung und zur theoretischen Vorbereitung auf die regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik, in der so viel wie möglich praxisnah gearbeitet wird. Für die Teilnahme an dieser Online Fortbildung werden zwei Fortbildungstage bestätigt. Weitere Bestandteile des Qualifikationskonzepts sind z. B. die regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik (Q2) (Präsenz der RLFB) Nähere Informationen zum Qualifikationskonzept erhalten Sie beim zuständigen Fachmitarbeiter Ihrer Regierung. 10
11 AUSSCHREIBUNGSTEXT 06 (Q2) Erweiterte Qualifikation Regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik Titel: Zeitraum: Regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik je nach Regierungsbezirk (zwei Tage) Teilnehmerzahl: max. 10 Beschreibung: Künftige Fahrzeuggenerationen werden als Hybrid oder Elektrofahrzeug mit Hochvolt Technologie ausgerüstet sein. Arbeiten am Kfz mit HV Systemen erfordern zusätzliche Qualifikationen. Voraussetzung: Basisqualifikation Q1 Die Inhalte der regionalen Multiplikation sind: Organisation der Arbeiten Werkzeuge und einzusetzende Schutz, Prüf, und Hilfsmittel Absichern der Arbeitsbereiche/fehlender Berührungs und Lichtbogenschutz Kennzeichnung der Fahrzeuge, an denen unter Spannung stehende Teile erreichbar sind Spezifische nichtelektrische Gefährdung, z.b. chemische Gefährdung, Brand und Explosionsgefahren Gefährdungsbeurteilung und Dokumentationspflichten Messungen an nicht HV eigensichereren Fahrzeugen und HV Komponenten unter Spannung, insbesondere Energiespeicher (Ergänzungen je nach Regierungsbezirk) Hinweis: Isolierende HV Schutzhandschuhe mitbringen Die regionale Multiplikation Elektromobilität Hochvolttechnik ist Bestandteil des Qualifizierungskonzepts, das Lehrkräfte beruflicher Schulen im Bereich Fahrzeugtechnik bei der aktiven, kontinuierlichen und präventiven Erfüllung ihrer Sorgfaltspflicht unterstützt. Weitere Bestandteile des Qualifikationskonzepts sind z. B. der zentrale Selbstlernkurs Elektromobilität Hochvolttechnik Q2 (Online) Nähere Informationen zum Qualifikationskonzept erhalten Sie beim zuständigen Fachmitarbeiter ihrer Regierung. 11
12 LITERATUR BG DGUV Information : Qualifizierung für Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen. Informationsschrift der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. Berlin. DGUV Vorschrift 1(ehem. BGV A1) Grundsätze der Prävention DGUV Vorschrift 2 (ehem. BGV A2) Ausbildungskriterien für festgelegte Tätigkeiten im Sinne der Durchführungsanweisungen zur BG Vorschrift Elektrische Anlagen und Betriebsmittel (BGV A2, bisherige VBG 4). Köln DGUV Vorschrift 3 (ehem. BGV A3): Unfallverhütungsvorschriften Elektrische Anlagen und Betriebsmittel. Köln DGUV Vorschrift 3 DA (ehem. BGV A3 DA): Durchführungsanweisung vom April 1997 zur Unfallverhütungsvorschrift Elektrische Anlagen und Betriebsmittel. Köln. DGUV Vorschrift 5 (ehem. BGV A5): Unfallverhütungsvorschrift Erste Hilfe Weitere Vorschriften und Regelungen Arbeitsschutzgesetz DIN VDE DIN VDE ECE R100 Lehr und Lernmittel z. B. aktuelle Fachbücher und Tabellenbücher einschlägiger Verlage Europa Lehrmittel, Westermann Verlag, Bildungsverlag 1, Verlag Handwerk und Technik, Christiani Lehrmittel und andere. 12
13 ANFORDERUNGSKATALOG FÜR DIE BESCHAFFUNG EINES E FAHRZEUGS Bei der Beschaffung eines E-Fahrzeugs für die Schulwerkstatt sind folgende Anforderungen definiert, damit schulspezifische Belange Berücksichtigung finden. Qualifikation Mit der Beschaffung eines E-Fahrzeugs für die Schulwerkstatt muss eine Einweisung vereinbart werden, die praktische Qualifizierungsinhalte des herstellerspezifischen HV-Systems vermittelt. Ist das beschaffte Fahrzeug das gleiche Fahrzeug, an dem in der regionalen Multiplikation geschult wurde, muss keine zusätzliche Einweisung erfolgen. Eine Bescheinigung (Unterschrift) des Herstellers muss vorliegen. Dies trifft vor allem dann zu, wenn Inhalte der erweiterten Qualifikation unterrichtet werden sollen. Umfang und Inhalte der Einweisung werden grundsätzlich durch den Hersteller festgelegt. Der Umfang sollte jedoch acht Unterrichtseinheiten nicht überschreiten, da die Vorqualifikation der Lehrkräfte und das vorhandene zentrale Fortbildungskonzept Qualifizierung von Lehrkräften für Arbeiten an Hochvoltsystemen in der Fahrzeugtechnik berücksichtigt werden muss. Die herstellerspezifische Einweisung ist vor oder mit Übergabe des E-Fahrzeugs durchzuführen und schriftlich zu dokumentieren. Die Schulleitung stellt sicher, dass die herstellerspezifische Einweisung für jede ausbildende Lehrkraft durchgeführt wurde. Technische Ausstattung Sollte ein Vorserienpersonenkraftwagen beschafft werden, ist vom Hersteller nachzuweisen, dass der Pkw den Anforderungen an die HV-Eigensicherheit entspricht. Sollten nichteigensichere Nutzfahrzeuge beschafft werden, ist neben der Basisqualifikation zwingend die Erweiterte Qualifikation notwendig. Für das jeweilige HV-System sind die vom Hersteller freigegebenen und zugelassenen Werkzeuge, Prüfmittel, Schutz- und Rettungsausrüstungen zu verwenden. Eine regelmäßige Prüfung der elektrischen Betriebsmittel gemäß DGUV Vorschrift 1 (ehem. BGV A 3) ist durch die Schule sicherzustellen. Aufgrund der besonderen Gefährdungen im Umgang mit HV-Komponenten sollte ein Defibrillator für eine schnelle Erste Hilfe im Unglücksfall beschafft werden. Die für die Ausbildung am Fahrzeug verantwortliche Lehrkraft stellt sicher, dass ein Sicherheitsbereich um das Fahrzeug eingehalten und gekennzeichnet wird. 13
14 MUSTERGEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG 14
15 15
16 BETRIEBSANWEISUNG Betriebsanweisung gemäß 12 Arbeitsschutzgesetz Elektrotechnische Arbeiten an HV-eigensicheren und nicht-eigensicheren Systemen und Messen unter Spannung Gefahren für Mensch und Umwelt Bei Gleich- bzw. Wechselspannung besteht ab einer Berührungsspannung von 60 V DC und 25 V AC Lebensgefahr beim direkten/indirekten Berühren spannungsführender Teile. Gefährdungen durch Stromwirkung auf den Menschen: Herzschädigungen (Herzkammerflimmern, Herzstillstand), Atemstörungen, Verbrennungen, Nierenschäden, Nervenschäden, Muskulaturverkrampfung oder Schock. Gefährdung durch Brand oder Verätzungen durch Leckagen mit Austritt von gesundheitsgefährdenden Stoffen beim Umgang mit Energiespeichern. Mechanische Gefährdungen (Sturz, Quetschungen z.b. bei Hebebühnen) Gefährdungen durch ungeschützte, unkontrolliert bewegte Teile, durch unkontrolliertes Anschalten des elektrischen Antriebs. Gefährdungen durch die Fahrzeuge selbst (geräuschloser Antrieb der Fahrzeuge) Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln Das Fahrzeug darf in der Werkstatt nur mit Schrittgeschwindigkeit und eingeschalteter Warnblinkanlage gefahren werden. Vor dem Arbeiten am Fahrzeug in der Nähe der HV Komponenten sind diese durch Ausschalten des Hauptschalters und Sichern mit Schloss außer Betrieb zu nehmen. Der Bereich im Umkreis von 1 m um das Fahrzeug/Hochvoltkomponenten ist mit Absperrband zu kennzeichnen. Dieser Bereich ist frei von brennbaren Materialien zu halten. Das Fahrzeug ist mit einem Schild zu kennzeichnen, auf dem notiert ist, wer und wann das Fahrzeug außer Betrieb genommen hat. Diese Person ist für das Fahrzeug und die elektrische Sicherheit verantwortlich. Arbeiten am Fahrzeug müssen durch diese Person frei gegeben werden. Elektrische Arbeiten an HV Systemen (z.b. Feststellen der Spannungsfreiheit bei Störungen, Einbau von neuen Komponenten, Schutzabdeckungen, Anschlüsse, Kabel dürfen nur Personen ausführen, die die entsprechende Qualifikation als Elektrofachkraft für Hochvolt (HV)-Systeme in Fahrzeugen besitzen. Ist das Fahrzeug nicht zweifelsfrei spannungsfrei, muss vor weiteren Arbeiten die Spannungsfreiheit mit Messgeräten festgestellt werden. Herstellervorgaben an Werkzeug und Prüfmittel sind zu beachten Messungen an HV-Systemen unter Spannung nur durch Personen, die die erforderliche Fachkunde für Arbeiten unter Spannung und HV-nicht-eigensicheren Systemen besitzen und für diese Arbeiten beauftragt wurden. Nach abgeschlossenen Umbauten / Reparaturen der HV-Komponenten ist eine abschließende Sichtprüfung auf Beschädigungen am Fahrzeug, insbesondere der HV Komponenten, durchzuführen. Die Freigabe des Fahrzeuges ist zu dokumentieren Persönliche Schutzausrüstung tragen und auf sicheren Zustand achten. Nur isoliertes und geprüftes Werkzeug benutzen. Nur ordnungsgemäße Hebebühnen benutzen Verhalten bei Störungen und im Gefahrenfall Erste Hilfe Fahrzeug abstellen, Zündschlüssel entfernen, spannungsfrei schalten Hauptschalter, z.b. Hebebühne aus Störung sofort der Lehrkraft melden Brände nicht mit Wasser löschen Lehrer und Ersthelfer informieren. Bei Stromunfall zuerst Selbstschutz beachten! - Stromzufuhr unterbrechen und Verletzten aus dem Stromkreis entfernen, - bei Atem- bzw. Herzstillstand Wiederbelebung einleiten und Notarzt alarmieren, Notruf
17 EINWEISUNG IN DAS HV /HYBRID FAHRZEUG Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich eine Einweisung in die Eigenschaften und den bestimmungsgemäßen Gebrauch des HV Fahrzeugs (Bedienen des Fahrzeugs) nach DGUV Information Abschnitt V Kap. 1 erhalten habe. Die entsprechende Passage der DGUV Information ist mir bekannt und ich habe sie verstanden. Neben den in der DGUV Information Abschnitt V Kap. 1 aufgeführten Inhalten wurden u.a. folgende Inhalte vermittelt: OFF Modus/ READY Modus Starten des Fahrzeugs Kennzeichnung von HV Fahrzeugen und HV Komponenten Bedeutung von Schildern und Absperrmaßnahmen Betriebsanweisung Berufsschule Musterstadt Schuljahr: Datum: Name des Einweisers: Unterschrift: Nr. Name, Vorname (Bitte in Druckbuchstaben) Unterschrift 17
18 SICHERHEITSUNTERWEISUNG ELEKTROMOBILITÄT Unterweisender: Ort: Datum: Folgende Themen sind Inhalt der Unterweisung: Auftretende Gefahren für Mensch und Umwelt: Elektrische Gefährdungen durch Körperdurchströmung Verbrennungen durch Lichtbogen Lage der HV Komponenten am Fahrzeug Anforderungen an das Umfeld des Fahrzeuges Bedienen des Fahrzeugs Erforderliche Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln: Schutzmaßnahmen und wichtige Begriffe Schutz gegen direktes Berühren Schutz bei indirektem Berühren (gefährliche Körperströme) Aufgabe des Schutzpotentialausgleichs Prüfung der Schutzmaßnahmen Sichtkontrolle Kennzeichnungen Anwendung der 5 Sicherheitsregeln (Kfz Pkw meistens nur drei Sicherheitsregeln sinnvoll!) Hochspannungs Kondensator Systeme zum Ausbau entladen und kurzschließen Persönliche Schutzausstattung Erreichbarkeit Erst Hilfe, Feuerlöscher und Telefon Erste Hilfe bei Stromunfällen. Mit seiner Unterschrift bestätigt die Schülerin/der Schüler, dass die obigen Ausbildungsinhalte unterwiesen wurden und durch die Schülerin/den Schüler verstanden worden sind. Die Unterweisung muss mindestens jährlich einmal erfolgen. Der Nachweis der Unterweisung ist mindestens 2 Jahre aufzubewahren. 18
19 Über die Gefahren für Mensch und Umwelt sowie die durchzuführenden Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln bin ich ausführlich unterrichtet worden: Nr. NAME, VORNAME, KLASSE Unterschrift Ort, Datum Unterschrift Unterweisender 19
20 BEAUFTRAGUNG DER FACHKUNDIGEN PERSON Beauftragung der fachkundigen Person an HV Systemen (angelehnt an den Abschnitt V der DGUV Information ) Name der Schule: Anschrift: PLZ, Ort: Schulleiter/ in: Beauftragte Person: erfüllt die Anforderung als Fachkundiger für Arbeiten im Bereich/Raum: an X X X HV eigensicheren Systemen HV nicht eigensicheren Systemen unter Spannung stehenden HV Komponenten 20
21 Die beauftragte Person erfüllt die Anforderungen der Erweiterten Qualifikation (Q2). unterliegt im Rahmen der oben genannten Tätigkeiten keinen innerschulischen fachlichen Weisungen. wird zur Ausbildung/Fortbildung und/oder Vorbereitung für die oben genannten Tätigkeiten als Fachkundiger vom Schulleiter von seinen/ihren allgemeinen Aufgaben freigestellt. Der Schulleiter ermöglicht eine regelmäßige Weiterbildung für den Beauftragten. stellt die Mittel zur Verfügung, die für die Ausübung der oben genannten Verantwortlichkeit benötigt werden. Ort, Datum Schulleiter/ in Fachkundiger 21
22 BEISPIELEINERRETTUNGSSTANGE 22
23 EINORDNUNG DER LEHRERQUALIFIZIERUNG Qualifizierungsabläufe für Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvoltsystemen (laut DGUV Information ) Qualifizierung für Arbeiten in Entwicklung und Fertigung Qualifizierungsstufen für Arbeiten vor Produktionsstart Qualifizierung für Arbeiten bei der Erstellung und Inbetriebnahme im Fertigungsprozess Qualifizierung für Arbeiten an Serienfahrzeugen Qualifikation Stufe 1: Nichtelektro technische Arbeiten Qualifikation Stufe 2: Elektrotechnische Arbeiten Qualifikation Stufe 3: Elektrotechnische Arbeiten unter Spannung Montage Inbetriebnahme (Finish) nach der Montage Elektrische Prüfungen Basisqualifikation Bedienen von Fahrzeugen Nichtelektrotechnische Arbeiten (inkl. Arbeiten an elektrischen Komponenten des konventionellen Bordnetzes) Elektrotechnische Arbeiten Servicewerkstätten für HVeigensichere Fahrzeuge / insbesondere Pkw Erweiterte Qualifikation Servicewerkstätten für nicht HVeigensichere Fahrzeuge / insbesondere Nfz Arbeiten an unter Spannung stehenden Energiespeichern und an Prüfplätzen * * Kann wegen fehlender Freigabe durch die Hersteller nicht stattfinden, stattdessen erfolgt Messen an unter Spannung stehenden Komponenten und eine Einweisung an spannungsfreien Demonstrationsmodellen. 23
24 HV QUALIFIKATION DER FZT MULTIPLIKATOREN Entsprechend der berufsgenossenschaftlicher Vorschriften und spezifischer Herstelleranforderungen halten sich die FZT Multiplikatoren auf dem aktuellen Wissenstand und haben sich für die Elektromobilität in der Lehrerfortbildung qualifiziert und vorbereitet. Der Umfang der Qualifizierungsmaßnahme betrug mindestens 20 Fortbildungstage und beinhaltet u. a. die Qualifizierung für Arbeiten an Serienfahrzeugen (DGUV Information , V.) Titel Anbieter zeitlicher Aufwand Lehrgangsnummer PKW Hybridantrieb Toyota Deutschland 5 Tage 72/223A Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für HVeigensicher Fahrzeuge insbesondere Personenkraftwagen. Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für nicht HV eigensicher Fahrzeuge insbesondere Nutzfahrzeuge. Arbeiten an unter Spannung stehenden Energiespeichern und an Prüfplätzen Hochvolt Technik bei Ford und symptombasierte Diagnose Mitsubishi Motors 4 Tage 84/260A INTEA 4 Tage 85/415 A/B INTEA Ford 5 Tage 88/232A Elektromobilität BMWi BMW 2 Tage 88/248A 88/259A Elektromobilität Opel Opel 2 Tage 86/247A Elektromobilität Renault Renault 3 Tage 85/414A 24
25 ABSTIMMUNG DER ERWEITERTEN QUALIFIKATION MIT EINEM HERSTELLER AM BEISPIEL EINES AUDI Q5 HYBRID Aufgrund des gestiegenen Gefährdungspotenzials weitergehender Arbeiten in der Erweiterten Qualifikation Q2 müssen die fahrzeugspezifischen Arbeiten und Verfahren mit dem Hersteller abgestimmt sein. Dies geht aus der DGUV Information hervor. Ziel ist es, dass erfolgreich qualifizierte Lehrkräfte Arbeiten nach DGUV Information (ehem. BGI 8686) Kap. V Nr. 3.2 sowie das Messen unter Spannung an Hybridfahrzeugen der Firma Audi durchführen dürfen. Um das Qualifikationskonzept erfolgreich abzuschließen, muss jeder Teilnehmer an einem Online Vortest, einem Online Selbstlernkurs sowie an einer Lehrerfortbildung einer der Kfz Multiplikatoren erfolgreich teilgenommen haben. Für die Lehrerfortbildung an Audi Fahrzeugen wurden folgende theoretischen und praktischen Schulungsinhalte gemeinsam von Audi und der ALP Dillingen festgelegt. Theoretische Inhalte: 1. Einweisung in die Technik des Audi Hybridfahrzeugs. a. Übersicht über das HV System b. Gefahrenstellen c. Aufbau des Bordnetzes Batterie Laden und Zustarten Starter und Stützbatterie Verschaltung aller Batterien d. Aufbau der HV Batterie Technische Daten Prinzipschaltplan Kühlung der HV Batterie Ladestrategien (SOC) e. Klimatisierung f. Änderungen am Kühlsystem g. Aufbau und Funktion des HV Interlock/ Pilotlinie 2. Schutzmaßnahmen 25
26 a. Potenzialausgleich Aufgabe und Wirkungsweise Wirkung im Fehlerfall Vorstellung ausgewählter Beispiele Fehlerquellen durch Kontaktprobleme Messfehler bei konventioneller Widerstandsmessung Widerstandsmessung durch Vierleitermessung Prüfströme während der Vierleitermessung nach ECE R 100 b. Isolationsüberwachung Aufbau des IT Netzes mit Potenzialausgleich und Isolationsüberwachung Auslöseschwellen der Isolationsüberwachung Isolationswiderstände der HV Verkabelung Schäden an der HV Verkabelung Isolationsüberwachung Prinzipschaltplan Prüfstrom am Beispiel von HV Minus Isolationsfehler am Beispiel Kontakt HV(+) Klemme Spannungsfreiheit herstellen und überprüfen a. Vorbereitende Maßnahmen b. Elektrische Anschlussstellen der HV Batterie: Service Disconnect Pilotlinienstecker Anschlüsse der HV(+) und HV( ) Leitungen c. Freischaltvorgang d. Messadapter VAS 6558/1 1 e. Überprüfung des Messadapters f. Personenschutzwiderstände g. Überprüfung des Messgeräts h. Messungen HV(+) HV( ) HV( ) und HV( ) Schirm (Klemme 31) Spannungsfreiheit der Zwischenkreiskondensatoren Gegen Wiedereinschalten sichern Kennzeichnungspflicht 26
27 4. Messung des Potenzialausgleichs a. Anlass und Messmethode b. Überprüfung des Messwerkzeugs c. Messpunkte d. Sollwerte (Widerstand / Drehmoment) 5. Messung des Isolationswiderstand a. Messvoraussetzungen / vorheriges Freischalten b. Messadapter VAS 6558/1 2 c. Überprüfung des Messgeräts d. Überprüfung des Messadapters e. Isolationswiderstand der HV Batterie f. Isolationswiderstand der HV Leitungen 6. Vorgehensweise im Umgang mit fehlerbehafteten, eventuell nicht mehr eigensicheren Hybridfahrzeugen a. Dokumentationspflichten b. Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung c. Erstellen einer Arbeitsanweisung d. Fallbeispiele Keine Kommunikation des Fahrzeugtesters mit dem Gesamtfahrzeug möglich. Keine Kommunikation des Fahrzeugtesters mit dem HV Batteriemanagement möglich. Hybrid Warnanzeigen im Kombiinstrument Unfallfahrzeug mit und ohne ausgelösten Airbags usw. Praktische Inhalte: 1. Spannungsfreiheit herstellen und überprüfen 2. praktische Inhalte zum Potenzialausgleich a. Messung des Potenzialausgleichs b. Versuchsreihe zum Anzugsdrehmoment der Befestigungsmutter 3. praktische Inhalte zur Pilotlinie 27
28 a. Unterbrechung der Pilotlinie Reaktion des Fahrzeugs im Kombiinstrument Inhalt des Fehlerspeichers Auswirkungen auf die Fahrbereitschaft b. Messung des Pilotlinienstroms 4. praktische Inhalte zur Isolationsüberwachung a. Messung des Isolationswiderstands mit und ohne Berücksichtigung des Klimaöls im Kältemittelkompressor b. Auslösen der Isolationsüberwachung durch Herbeiführung eines Isolationsfehlers gegenüber der Kl. 31 Reaktion des Fahrzeugs im Kombiinstrument Inhalt des Fehlerspeichers Auswirkungen auf die Fahrbereitschaft vom Fehler ausgehende Gefährdung bei Berührung der Karosserie 7. Messung der HV Spannung a. Messung mit dem Messadapter VAS 6558/1 3 am HV Anschluss des Kältemittelkompressors b. Messung der Gesamt und der Zellenspannungen über den Fahrzeugdiagnosetester. 8. Messung des Spannungsverlaufs der Zwischenkreiskondensatoren beim Abschalten der Klemme 15 mit dem Messadapter VAS 6558/ Diagnoseübungen a. Pilotlinie unterbrochen (manipulierter Pilotlinienstecker) und nicht korrekt verriegelter Service Disconnect. b. Messungen mit der Strommesszange c. Diagnoseübungen mit dem Fahrzeugtester. Ist eine Lehrkraft zu den oben genannten Inhalten durch die Audi AG geschult worden, wird dies durch die Audi AG schriftlich bestätigt. Damit erklärt sich der Hersteller damit einverstanden, dass die oben aufgeführten theoretischen und praktischen Inhalte in Schulungsveranstaltungen an weitere Lehrkräfte weiter multipliziert werden und im Unterricht an Schüler weiter gegeben werden können. Das Einverständnis erstreckt sich nur auf den Bereich der schulischen Aus und Weiterbildung. 28
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