AKADEMIE FÜR LEHRERFORTBILDUNG UND PERSONALFÜHRUNG DILLINGEN. Teil 01
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- Jonas Kohl
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1 AKADEMIE FÜR LEHRERFORTBILDUNG UND PERSONALFÜHRUNG DILLINGEN Teil 01 Qualifizierung von Lehrkräften für Arbeiten an Hochvoltsystemen in der Fahrzeugtechnik Version 2.2 (cc) April 2015
2 INHALT 1. Hintergrund Fortbildungsbedarf Qualifikationskonzept für Lehrkräfte Basisqualifikation Umsetzung für Lehrer Erweiterte Qualifikation Umsetzung für Lehrer IMPRESSUM Herausgeber: Autoren: Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Kardinal von Waldburg Str Dillingen Michael Lotter, Referat 5.5.4, ALP Dillingen Peter Hoffmann, Referat 2.1, ALP Dillingen Edmund Weiß, Fachkraft für Arbeitssicherheit, staatl. Berufsschule Kaufbeuren Unterstützung: Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst Referat VII.3, Ltd. MR Werner Lucha URL: Mail: m.lotter@alp.dillingen.de Stand: April
3 1. HINTERGRUND Der neue Lehrplan für Kraftfahrzeugmechatroniker (Berufsschule) und der Lehrplan für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität (Fachschule) stellen im Bereich Hochvolttechnik Herausforderungen an die Lehrkräfte. Als Beitrag zur Weiterqualifizierung der Lehrkräfte und als Beitrag zur Unterrichtsentwicklung hat die Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Zusammenarbeit mit den FZT- Multiplikatoren der sieben Regierungsbezirke ein vernetztes Fortbildungskonzept entwickelt. Die ALP Dillingen stellt innerhalb der Organisation des bundesweiten Multiplikatoren-Modells für Fahrzeugtechnik den Landeskoordinator für die Lehrerfortbildung in Bayern. Um den beschleunigten Innovationszyklen im Berufsfeld Fahrzeugtechnik und damit den zahlreichen Fortbildungsinhalten gerecht zu werden, ohne gleichzeitig die hohe Effizienz des bestehenden Multiplikatoren-Konzepts zu verringern, sind methodisch/didaktische Anpassungen erforderlich. Dabei wird der Landeskoordinator durch den Vertreter für berufliche Schulen des Referats E- Learning der ALP unterstützt. Hochvoltsysteme in Kraftfahrzeugen Berufsgenossenschaftliche Vorschriften fordern für die Ausführung von Arbeiten am Fahrzeug mit HV- Systemen, dass diese Arbeiten nur von Mitarbeitern durchgeführt werden, die eine ausreichende Fachkunde für diese Arbeiten besitzen. 1 Daneben dürfen selbst einfache Tätigkeiten, wie z.b. Öl- oder Radwechsel und der Kundendienst an Hochvolt-Fahrzeugen nur von Personen durchgeführt werden, die von zertifizierten Hochvolt- Fachkundigen unterwiesen wurden. Bezogen auf Lehrer beruflicher Schulen, die im Berufsfeld Fahrzeugtechnik unterrichten, hat diese Regelung die Folge, dass je nach vorhandener Qualifikation eine Zusatzqualifizierung notwendig ist, um einer aktiven, kontinuierlichen und präventiven Erfüllung der Sorgfaltspflicht nachzukommen, dieser im angemessenen Umfang Rechnung zu tragen und die Vorschriften der Berufsgenossenschaft zu beachten. Dies erscheint umso notwendiger, als die nächste Fahrzeuggeneration also auch die Schulungsfahrzeuge wohl durchgehend mit Hochvolt-Technologie bestückt sein wird, sei es als Hybrid- oder auch als Elektrofahrzeug. Darüber hinaus gelten weitere Vorschriften und Bestimmungen, die fachliche Anforderungen an Personen stellen, die elektrotechnische Arbeiten am Kraftfahrzeug ausführen. 2 Die erforderlichen Zusatzqualifikationen für Lehrer beruflicher Schulen können zum Teil aus den Forderungen der Berufsgenossenschaft, wie sie in der Informationsschrift der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DGUV Information formuliert sind, abgeleitet werden. In der DGUV Information werden zwei Qualifizierungspfade unterschieden. Zum einen die Qualifizierung für Arbeiten in Entwicklung und Fertigung und zum anderen die Qualifizierung für Arbeiten an Serienfahrzeugen. Die Qualifizierung der Lehrer für berufliche Schulen orientiert sich an der Qualifizierung für Arbeiten an Serienfahrzeugen, da dies den Gegebenheiten in der Schulwerkstatt entspricht. Die Einordnung der Lehrerqualifizierung in die Qualifizierungswege der DGUV Information ist im Teil 2 (Anhang und Service) dargestellt. 1 siehe Teil 2, Literaturverzeichnis, BGV 2 siehe Teil 2, Literaturverzeichnis, weitere Regelungen, Normen 3
4 2. FORTBILDUNGSBEDARF Der quantitative Fortbildungsbedarf leitet sich aus der Anzahl der bayerischen Lehrkräfte ab, die aktuell in der Berufsschule im Berufsfeld Fahrzeugtechnik (ca. 350 Lehrkräfte an 70 Standorten) und in den Fachschulen für Elektromobilität (ca. 20 Lehrkräfte) unterrichten. Qualitativ bestimmt der Sicherheitsaspekt im Umgang mit HV-Schulungsfahrzeugen in den schuleigenen Kfz-Werkstätten die Notwendigkeit einer Weiterqualifizierung. 4
5 3. QUALIFIKATIONSKONZEPT FÜR LEHRKRÄFTE Das Qualifikationskonzept für Lehrkräfte sieht je nach Zielgruppe folgende Qualifikationsstufen vor: Bezeichnung Q1 - Basisqualifikation Q2 - Erweiterte Qualifikation Vergleichbar mit der Qualifikation in DGUV Information , ehem. BGI/GUV I 8686 Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für HV-eigensichere Fahrzeuge insbesondere Personenkraftwagen Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für nicht HVeigensichere Fahrzeuge insbesondere Nutzfahrzeuge Elektrotechnische Arbeiten an unter Spannung stehenden Energiespeichern und an Prüfplätzen - kann derzeit wegen fehlender Freigabe durch die Hersteller nicht stattfinden. - stattdessen erfolgt Messen an unter Spannung stehenden Komponenten und eine Einweisung an spannungsfreien Demonstrationsmodellen Zielgruppen Fachlich unterrichtende Lehrkräfte, - die in der Fachschule für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität und/oder - die in Berufsschulen im Berufsfeld Fahrzeugtechnik unterrichten. Fachlich unterrichtende Lehrkräfte, - die in Fachschulen für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität und/oder - die in Berufsschulen im Berufsfeld Fahrzeugtechnik den Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik oder den Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik unterrichten. 3.1 Verantwortung des Schulleiters Gemäß DGUV Vorschrift 1 hat der Unternehmer ( der Schulleiter ) die erforderlichen Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren sowie für eine wirksame Erste Hilfe zu treffen. Aus Gründen der Schul- und Unterrichtsorganisation sowie in der Wahrnehmung der Aufsichtspflicht ist anzustreben, dass alle im Bereich Fahrzeugtechnik eingesetzten Lehrer jeden Baustein der Basisqualifikation (siehe Portfolio zur Basisqualifikation ) absolvieren. 5
6 3.2 Besonderheit der Lehrerqualifikation Im Gegensatz zu einschlägigen herstellerunabhängigen Schulungsangeboten wie z. B. der TAK (Akademie Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe), deren primäre Zielgruppen z. B. Mitarbeiter in Kfz- Werkstätten sind, unterliegt ein Fortbildungsangebot für Lehrer beruflicher Schulen im Bereich Fahrzeugtechnik anderen Herausforderungen und setzt daher andere Schwerpunkte. Die Schulungsinhalte z. B. der TAK beinhalten zu einem sehr großen Anteil elektrotechnische Grundlagen und sind daher redundant zu den Inhalten der Lehrerqualifikation. 3.3 Zielgruppen a) Fachlehrer, Fachoberlehrer und Lehrer beruflicher Schulen im höheren Dienst, die in der Berufsschule im Berufsfeld Fahrzeugtechnik unterrichten (ca. 370 Lehrkräfte) b) Fachlehrer, Fachoberlehrer und Lehrer beruflicher Schulen im höheren Dienst, o die in Fachschulen für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität o die in Berufsschulen im Berufsfeld Fahrzeugtechnik den Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik oder den Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik unterrichten. c) Multiplikatoren im Berufsfeld Fahrzeugtechnik, die den Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik multiplizieren. 3.4 Ziele Anforderungsspezifische Qualifizierung der Zielgruppe 3.3 a) in Anlehnung an DGUV Information , Qualifizierung für Arbeiten an Serienfahrzeugen, o Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für HV-eigensichere Fahrzeuge insbesondere Personenkraftwagen Anforderungsspezifische Qualifizierung der Zielgruppe 3.3 b) in Anlehnung an DGUV Information , Qualifizierung für Arbeiten an Serienfahrzeugen, o Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für HV-eigensichere Fahrzeuge insbesondere Personenkraftwagen o Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für nicht HV-eigensichere Fahrzeuge insbesondere Nutzfahrzeuge o Elektrotechnische Arbeiten an unter Spannung stehenden Energiespeichern und an Prüfplätzen 3 Anforderungsspezifische Qualifizierung der Zielgruppe 3.3 c) in Anlehnung an DGUV Information , Qualifizierung für Arbeiten an Serienfahrzeugen, o Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für HV-eigensichere Fahrzeuge insbesondere Personenkraftwagen o Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für nicht HV-eigensichere Fahrzeuge insbesondere Nutzfahrzeuge o Elektrotechnische Arbeiten an unter Spannung stehenden Energiespeichern und an Prüfplätze (Fußnote 3) 3 - kann derzeit wegen fehlender Freigabe durch die Hersteller nicht stattfinden, stattdessen erfolgt Messen an unter Spannung stehenden Komponenten und eine Einweisung an spannungsfreien Demonstrationsmodellen. 6
7 4. BASISQUALIFIKATION UMSETZUNG FÜR LEHRER 4.1 Zielgruppen a) Fachlehrer, Fachoberlehrer und Lehrer beruflicher Schulen im höheren Dienst die in der Berufsschule im Berufsfeld Fahrzeugtechnik unterrichten (ca. 370 Lehrkräfte) b) Fachlehrer, Fachoberlehrer und Lehrer beruflicher Schulen im höheren Dienst, die in o Fachschulen für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität o Berufsschulen im Berufsfeld Fahrzeugtechnik den Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik oder den Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik unterrichten. c) Multiplikatoren im Berufsfeld Fahrzeugtechnik, 4.2 Qualifizierungsziele Die erfolgreiche Qualifizierung befähigt die ausbildenden Lehrkräfte an HV-eigensicheren Fahrzeugen selbstständig und sicher zu arbeiten. Zu diesen Arbeiten zählen u. a. Anwenden der fünf Sicherheitsregeln, Wechsel von HV-Komponenten wie Klimaanlagen und Ölpumpen im spannungslosen Zustand, Fehlersuche an berührungssicher ausgeführten HV-Komponenten. Die ausbildenden Lehrkräfte müssen in der Lage sein, die übertragenen Arbeiten zu beurteilen, mögliche Gefahren zu erkennen und die für das HV-System notwendigen Schutzmaßnahmen ableiten und umsetzen zu können (nach DGUV Information ). Eine herstellerspezifische Einweisung am Schulfahrzeug schließt die Qualifizierung ab. Die Lehrerqualifikation Q1 ( Basisqualifikation ) berechtigt ausschließlich für Arbeiten an HVeigensicheren Kraftfahrzeugen in Service- und Schulwerkstätten. Sie beinhaltet nicht eine Qualifizierung für Arbeiten in Entwicklung und Fertigung sowie an konventionellen elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln, insbesondere an externen Ladeeinrichtungen und - zubehör für Fahrzeuge. Die Basisqualifikation berechtigt nicht zu Arbeiten an unter Spannung stehenden Hochvoltkomponenten. 4.3 Inhalte Angelehnt an den Qualifizierungsweg der DGUV Information für Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für HV-eigensichere Fahrzeug insbesondere Personenkraftwagen und einer Anpassung an berufsschul- und zielgruppenspezifische Anforderungen, sind folgende Fortbildungsbausteine (Tabelle: Basisqualifikation in der Lehrerfortbildung) und Voraussetzungen aufgenommen. 7
8 Tabelle: Basisqualifikation in der Lehrerfortbildung Fortbildungsbaustein/ Voraussetzung Ziel Inhalte Geschätzter zeitlicher Umfang Verfügbar ab/seit 1 Online Vortest Elektrotechnischer Vorkenntnisse bestätigen angelehnt an BGV A2 2 UE/1,5 Std Januar Selbstlernkurs mit Abschlusstest Theoretische Vorbereitung auf Präsenz und Unterrichtsbegleitung Einsatz von HV Systemen Fahrzeugen (Theorie) Beiträge zur Unterrichtsentwicklung 16 UE/ 12 Std. Januar Präsenz (regionale Multiplikation) Anwendung der theoretischen Kenntnisse in der Unterrichtspraxis Einsatz von HV Systemen (Praxis) Beiträge zu Unterrichtsentwicklung 8 UE/ 6Std. (16 UE/12 Std.) 4 Präsenz (fahrzeugspezifische Einweisung) Sicherer Umgang mit den jeweiligen HV Systemen nach Vorgaben des Herstellers Einweisung für das beschaffte E Fahrzeug in der Schule 4 8 UE 3 6 Std. 5 Akademiebericht 489 mit DVD Verfügbarkeit von Lehrund Lernmaterial Juni Empfohlene Fachbücher und Medien Verfügbarkeit von Lehrund Lernmaterial 7 Erste Hilfe Ausbildung Erste Hilfe Ausbildung 9 UE (ab 1. April 2015) Erste Hilfe Fortbildung (alle zwei Jahre) 9 UE (ab 1. April 2015) 4.4 Durchführung Erste Fortbildungsstaffel (Basisqualifikation) Für eine flächendeckende Qualifizierung und Sicherstellung des Unterrichts werden die 14 Kfz- Multiplikatoren von Dezember 2013 bis Juli 2014 regionale Präsenzveranstaltungen durchführen. Die Teilnehmerzahl wird durch den Präsenztag und zu Gunsten einer praxisorientierten Veranstaltung auf 16 begrenzt. Die 16 TN werden von 2 Trainern (z. B. Multiplikatoren) geschult. Bei einer Präsenzveranstaltung pro Regierungsbezirk sind bis Juli 2014 ca. 112 (112/370, 30 %) Lehrkräfte in diesem Fortbildungsbaustein geschult. 8
9 Die Onlinephasen (Online-Vortest und Selbstlernkurs mit Abschlusstest) finden arbeitsbegleitend über eine Lernplattform statt und können zeitlich flexibel innerhalb von 3-4 Monaten bearbeitet werden. Verteilt auf diesen Zeitraum beträgt der Zeitaufwand pro Teilnehmer in der Onlinephase etwa 1,5-2 Stunden pro Woche. Damit die Teilnehmer alle Kriterien für den Fachkundenachweis für Hochvoltsysteme in Kraftfahrzeugen für Arbeiten an HV-eigensicheren Fahrzeugen in Service- und Schulwerkstätten erfüllen können, werden ab Januar 2014 die ergänzenden Online-Anteile angeboten. Vortest Auf Grundlage der definierten Zielgruppen geht das Fortbildungskonzept davon aus, dass elektrotechnische Grundkenntnisse mindestens über folgende Qualifikationen erworben wurden: Berufliche Erstausbildung in einschlägigen Ausbildungsberufen nach Abgeschlossenes Studium für das Lehramt an beruflichen Schulen oder einschlägige Diplombzw. Bachelor-/Masterstudiengänge mit der berufspädagogischen Fachrichtung Fahrzeugtechnik. Abgeschlossene Ausbildung für das Lehramt als Fachlehrer für gewerblich-technische Berufe Aufgrund der vorhandenen Vorqualifikation der Lehrkräfte wird auf die Vermittlung elektrotechnischer Grundlagen verzichtet. Der Online-Vortest dient zum einen der individuellen Selbstevaluation und zum anderen der aktiven, präventiven und kontinuierlichen Erfüllung der Sorgfaltspflicht und weist u. a. theoretische Grundkenntnisse in der Elektrotechnik nach. Als Nachweis gilt ein Vortest-Ergebnis von mindestens 80 %. Selbstlernkurs Der Selbstlernkurs findet auf einer Lernplattform statt, auf der die Teilnehmer zusätzlich Unterrichtsmaterial vorfinden, das im entsprechenden Lernfeld/Fach Verwendung findet. Die erfolgreiche Teilnahme am Selbstlernkurs wird bescheinigt, wenn im Abschlusstest des Kurses mindestens 80 % erreicht wurden. Präsenz (regionale Multiplikation) In jedem Regierungsbezirk werden die im Selbstlernkurs erworbenen theoretischen Kenntnisse vertieft und in der Praxis angewendet. Der wesentliche Bestandteil dieser Fortbildungsveranstaltung besteht in der Freischaltung eines HV-Fahrzeuges, die von jedem Teilnehmer zur Erlangung der Q1 Basisqualifikation durchlaufen werden sollte. SchiLF Die Einweisung zum beschafften E-Fahrzeug für die Schulwerkstatt ist von der Schule oder der Fachschaft als schulinterne Lehrerfortbildung selbst zu organisieren. (siehe Anhang: Anforderungskatalog für die Beschaffung eines E-Fahrzeugs). Die Einweisung erfolgt z. B. durch die Vertragswerkstatt vor Ort bei der Fahrzeugübergabe. Ist das beschaffte Fahrzeug das gleiche Fahrzeug, an dem in der regionalen Multiplikation geschult wurde, muss keine zusätzliche Einweisung erfolgen. Eine Bescheinigung (Unterschrift) z. B. durch die Vertragswerkstatt muss dennoch eingeholt werden. Erste-Hilfe-Ausbildung Eine aktuelle Erste-Hilfe-Ausbildung (einschließlich Herz-Lungen-Wiederbelebung) wird im Rahmen einer schulinternen Lehrerfortbildung regelmäßig durchgeführt oder ist in Eigeninitiative durch die Lehrkraft zu absolvieren. Akademiebericht Der Akademiebericht 489 mit DVD steht jedem Lehrer in seiner Schule zur Verfügung. Er kann entweder unter oder über das Bestellformular für Publikationen der ALP 9
10 bestellt werden. Die Verfügbarkeit relevanter und aktueller Lehr- und Lernmaterialien und der einschlägigen Vorschriften (siehe Anhang: Literaturverzeichnis) ist sicherzustellen. Der Zugriff auf das Lehr- und Lernmaterial wird durch die Lehrkraft im Portfolio bestätigt. Portfolio Sämtliche Einzelnachweise über erworbene Qualifikationsschritte (z. B. Bestätigung des erfolgreichen Online-Pretests, Teilnahmebescheinigung des Selbstlernkurses, Teilnahmebescheinigung der Präsenzveranstaltung ) oder gegebene Voraussetzungen (Verfügbarkeit von Lehr- und Lernmaterial) sollten von der Lehrkraft dokumentiert werden, bzw. sind im Portfolio aufgeführt. Das Portfolio (siehe Anhang) dient der Lehrkraft als Übersicht für die einzelnen Qualifikationsbausteine und Anforderungen. Zusammen mit den Einzelnachweisen der Qualifikationsbausteine (Teilnahmebestätigungen der Fortbildungen und Testbestätigungen) dient das Portfolio der Lehrkraft der Dokumentation und als Nachweis für einen Beitrag zur aktiven, präventiven und kontinuierlichen Erfüllung der Sorgfaltspflicht. Übersicht zum möglichen Fortbildungsverlauf für den Teilnehmer Tabelle: Möglicher Verlauf in der Basisqualifikation Ablauf Dauer Teilnehmerzahl Zeitl. Aufwand für TN pro Woche Fortbildner Online-Pretest Online- Selbstlernkurs Freie Zeiteinteilung über 3-4 Monate unbegrenzt 1,5 Std. ALP 12 Std. 1,5-2 Std./Woche ALP Präsenz 1 Tag max Std. --- RLFB Präsenz Einweisung für das beschaffte E-Fahrzeug in der Schule Externer Anbieter Präsenz Erste-Hilfe-Ausbildung (einschl. Herz-Lungen-Wiederbelebung und Einweisung Defibrillator Umfang 9 UE, Auffrischungskurse alle 2 Jahre 9 UE) SchiLf/Externer Anbieter 10
11 Übersicht zur quantitativen Bedarfsabdeckung Tabelle: Präsenzangebote (Multiplikation) bis zur Bedarfsabdeckung TN pro Fortbildung Anzahl der mögl. TN Anzahl der Fortbildungen um Bedarf abzudecken Anzahl der Veranstaltungen pro Jahr bei 4 Jahren Projektlaufzeit Unterstützende Bedarfsabdeckung durch ALP Innerhalb einer Projektlauflaufzeit von 4 Jahren (Januar 2014 Januar 2018) kann die ALP acht Präsenzveranstaltungen durchführen. Damit können sich zusätzlich 128 Berufsschullehrer in zentralen Präsenzveranstaltungen nachqualifizieren, d. h. 35 % (128/370) des maximalen Bedarfs wären innerhalb einer Projektlaufzeit von 4 Jahren über ausschließlich zentrale Mittel abgedeckt. Zusätzlicher Bedarf Besteht innerhalb der Projektlaufzeit der Anspruch einer 100-prozentigen Bedarfsabdeckung, müssten zusätzliche Präsenzveranstaltungen z. B. von regionalen Fortbildnern getragen werden (zusätzlich eine Präsenzveranstaltung pro Regierungsbezirk). Der Online-Anteil der Fortbildungssequenz findet stets zentral statt und kann eine unbegrenzte Anzahl von Teilnehmern aufnehmen. 11
12 5. ERWEITERTE QUALIFIKATION UMSETZUNG FÜR LEHRER 5.1 Zielgruppen a) Fachlehrer, Fachoberlehrer und Lehrer beruflicher Schulen im höheren Dienst, die in Fachschulen für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität Berufsschulen im Berufsfeld Fahrzeugtechnik den Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik oder den Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik unterrichten. b) Multiplikatoren im Berufsfeld Fahrzeugtechnik 5.2 Qualifizierungsziele Im Unterschied zur Basisqualifikation Q1 dürfen erfolgreich qualifizierte Lehrkräfte an nicht HVeigensicheren Fahrzeugen selbstständig und sicher arbeiten. Zu diesen Arbeiten zählen unter anderem Anwenden der fünf Sicherheitsregeln, Wechseln von HV- Komponenten wie Fahrmotoren, Energiespeicher im spannungslosen Zustand. Dazu zählt auch die Fehlersuche an nicht zwangsläufig berührungssicher ausgeführten HV-Komponenten mit berührungssicheren Prüfadaptern. Die so qualifizierte Lehrkraft muss in der Lage sein, die übertragenen Arbeiten zu beurteilen, mögliche Gefahren zu erkennen und die für das HV-System notwendigen Schutzmaßnahmen ableiten und umsetzen zu können (nach DGUV Information ). Eine herstellerspezifische Einweisung am Schulfahrzeug schließt die Qualifizierung ab. Die Lehrerqualifikation Q2 ( Erweiterte Qualifikation ) berechtigt Arbeiten an nicht HV-eigensicheren Fahrzeugen und Messen an unter Spannung stehenden Energiespeichern in Service- und Schulwerkstätten durchzuführen. Sie beinhaltet nicht eine Qualifizierung für Arbeiten in Entwicklung und Fertigung sowie an konventionellen elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln, insbesondere an externen Ladeeinrichtungen und - zubehör für Fahrzeuge. 5.3 Inhalte Angelehnt an den Qualifizierungsweg der DGUV Information (V 3.2, V 3.3) für Elektrotechnische Arbeiten in Servicewerkstätten für nicht HV-eigensichere Fahrzeug insbesondere Nutzfahrzeuge bzw. Arbeiten an unter Spannung stehenden Energiespeichern und an Prüfplätzen (Fußnote 3) und einer Anpassung an berufsschul- und zielgruppenspezifische Anforderungen, sind folgende Fortbildungsbausteine (Tabelle: Erweiterte Qualifikation in der Lehrerfortbildung) und Voraussetzungen aufgenommen. 12
13 Tabelle: Erweiterte Qualifikation Q2 in der Lehrerfortbildung Fortbildungsbaustein/ Voraussetzung Ziel Inhalte Geschätzter zeitlicher Umfang Verfügbar ab/seit 1 Online Vortest Nachweis über theoretische Inhalte der Basisqualifikation, falls Basisqualifikation länger als 3 Jahre zurückliegt Theoretische Inhalte der Basisqualifikation 2 UE/1,5 Std Mai Selbstlernkurs mit Abschlusstest Theoretische Vorbereitung auf Präsenz und Unterrichtsbegleitung Technologie Beiträge zur Unterrichtsentwicklung 16 UE/ 12 Std. Mai Präsenz (regionale Multiplikation) Anwendung der theoretischen Kenntnisse in der Unterrichtspraxis Technologie (Praxis) Beiträge zu Unterrichtsentwicklung 16 UE/12 Std. Juli Präsenz (fahrzeugspezifische Einweisung) Sicherer Umgang mit den jeweiligen HV Systemen nach Vorgaben des Herstellers Einweisung für das beschaffte E Fahrzeug in der Schule ca. 4 8 UE (3 6 Std.) 5 Akademiebericht 495 mit DVD Verfügbarkeit von Lehrund Lernmaterial Juni Empfohlene Fachbücher und Medien Verfügbarkeit von Lehrund Lernmaterial 7 Erste Hilfe Ausbildung Erste Hilfe Ausbildung 9 UE (ab 1. April 2015) Erste Hilfe Fortbildung (alle zwei Jahre) 9 UE (ab 1. April 2015) 5.4 Durchführung Erste Fortbildungsstaffel (Erweiterte Qualifikation) Die 14 Multiplikatoren für Fahrzeugtechnik qualifizieren sich und bereiten die Schulungsinhalte als Akademiebericht und Selbstlernkurs auf. Die Multiplikation bildet die restlichen Lehrkräfte der betroffenen Zielgruppe (ca. 30+x Lehrkräfte) von Mai 2014 bis Juli 2014 in regionalen Veranstaltungen und über das zentrale Online-Angebot fort. 13
14 Vortest Der Online-Vortest in der Q2-Qualifikation dient der Auffrischung und sollte in Anspruch genommen werden, wenn die Basisqualifikation vor mehr als 3 Jahren abgelegt wurde. Selbstlernkurs Der Selbstlernkurs findet auf einer Lernplattform statt, auf der die Teilnehmer zusätzlich Unterrichtsmaterial vorfinden, das im entsprechenden Lernfeld/Fach Verwendung findet. Die erfolgreiche Teilnahme am Selbstlernkurs wird bescheinigt, wenn im Abschlusstest des Kurses mindestens 80 % erreicht wurden. Präsenz (regionale Multiplikation) In jedem Regierungsbezirk werden die im Selbstlernkurs erworbenen theoretischen Kenntnisse vertieft und in der Praxis angewendet. Der wesentliche Bestandteil dieser Fortbildungsveranstaltung besteht in der Freischaltung eines HV-Fahrzeuges und dem Kennenlernen der Schutz-, Prüf- und Hilfsmittel. Außerdem sollten der Aufbau und die Messungen am Energiespeicher von jedem Teilnehmer zur Erlangung der Q2 Erweiterte Qualifikation durchlaufen werden. SchiLF Die Einweisung zum beschafften E-Fahrzeug für die Schulwerkstatt ist von der Schule oder der Fachschaft als schulinterne Lehrerfortbildung selbst zu organisieren. (siehe Anhang: Anforderungskatalog für die Beschaffung eines E-Fahrzeugs). Die Einweisung erfolgt z. B. durch die Vertragswerkstatt vor Ort bei der Fahrzeugübergabe. Ist das beschaffte Fahrzeug das gleiche Fahrzeug, an dem in der regionalen Multiplikation geschult wurde, muss keine zusätzliche Einweisung erfolgen. Eine Bescheinigung (Unterschrift) des Herstellers muss vorliegen. Erste-Hilfe-Ausbildung Eine aktuelle Erste-Hilfe-Ausbildung (einschließlich Herz-Lungen-Wiederbelebung und Einweisung Defibrillator) wird im Rahmen einer schulinternen Lehrerfortbildung regelmäßig durchgeführt (Auffrischungskurse alle zwei Jahre 8 UE) oder ist in Eigeninitiative durch die Lehrkraft zu absolvieren. Akademiebericht Der Akademiebericht 495 mit DVD steht jedem Lehrer in seiner Schule zur Verfügung. Er kann entweder unter oder über das Bestellformular für Publikationen der ALP bestellt werden. Die Verfügbarkeit relevanter und aktueller Lehr- und Lernmaterialien und der einschlägigen Vorschriften (siehe Anhang: Literaturverzeichnis) ist sicherzustellen. Der Zugriff auf das Lehr- und Lernmaterial wird durch die Lehrkraft im Portfolio bestätigt. Portfolio Sämtliche Einzelnachweise über erworbene Qualifikationsschritte oder gegebene Voraussetzungen sollten von der Lehrkraft dokumentiert werden bzw. sind im Portfolio aufgeführt. Das Portfolio (siehe Anhang) dient der Lehrkraft als Übersicht für die einzelnen Qualifikationsbausteine und Anforderungen. Zusammen mit den Einzelnachweisen der Qualifikationsbausteine (Teilnahmebestätigungen der Fortbildungen und Testbestätigungen) dient das Portfolio der Lehrkraft der Dokumentation und als Nachweis für einen Beitrag zur aktiven, präventiven und kontinuierlichen Erfüllung der Sorgfaltspflicht. 14
15 Übersicht zum möglichen Fortbildungsverlauf für den Teilnehmer Tabelle: Möglicher Verlauf in der Erweiterten Qualifikation Ablauf Dauer Teilnehmerzahl Zeitl. Aufwand für TN pro Woche Fortbildner Online-Pretest (nur bei Bedarf) Online- Selbstlernkurs Freie Zeiteinteilung über 3-4 Monate unbegrenzt 1,5 Std. ALP 12 Std. 1,5-2 Std./Woche ALP Präsenz 2 Tage max. 16 ca. 12 Std. --- RLFB Präsenz Einweisung für das beschaffte E-Fahrzeug in der Schule Externer Anbieter Präsenz Erste-Hilfe-Ausbildung (einschl. Herz-Lungen-Wiederbelebung und Einweisung Defibrillator Umfang 9 UE, Auffrischungskurse alle 2 Jahre 9 UE) SchiLf/Externer Anbieter 15
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