Grund genug, einiges aus der der Geschichte der Wehr zu berichten, bevor wir das letzte Jahr aus Sicht der Feuerwehr nochmal Revue passieren lassen.

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1 Sehr geehrter Herr Berkling, Sehr geehrter Herr Bürgermeister Brohm, Sehr geehrter Herr Kreisbrandmeister Friedrich, Lieber Kamerad Gemeindewehrleiter Wilhelm Werte Kameraden der Ortswehr Uetz, werte Gäste, wir führen in diesem Jahr unsere Jahreshauptversammlung etwas später als in den Vorjahren durch, weil diese eine ganz besondere werden soll. Wir feiern 2017 das 100jährige Jubiläum des Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Uetz. Grund genug, einiges aus der der Geschichte der Wehr zu berichten, bevor wir das letzte Jahr aus Sicht der Feuerwehr nochmal Revue passieren lassen. Die Informationen der letzten 100 Jahre sind leider nicht so umfangreich, wie man es sich vielleicht gewünscht hätte, aber ich glaube, in groben Zügen kann ich einiges Wissenswertes aus der Geschichte des Feuerlöschwesens der Gemeinde Uetz darstellen. Bereits im Jahre 1858 kaufte sich das damalige Rittergut eine Feuerspritze. Zu diesem Zeitpunkt ist auch ein Spritzenhaus im Ort vorhanden wurde das Spritzenhaus wieder abgebrochen und die gutseigene Spritze für andere Zwecke verwendet erlangt die Gemeindevertretung der damals selbstständigen Gemeinde Uetz Kenntnis von der Verfügung des königlichen Landratsamtes zur Anschaffung einer Feuerspritze und Bau eines Spritzenhauses. Der damalige Ortsvorsteher, Andreas Schulze, wird von der Vertretung beauftragt, sich in der Angelegenheit persönlich mit dem Landrat in Verbindung zu setzen lehnt es die Gemeindevertretung vorläufig ab, eine Spritze zu beschaffen und gibt den Hinweis, dass die Gemeinde nie eine Spritze besessen habe und auch kein Spritzenhaus folgt eine weitere Verfügung des Landratsamtes. Die Gemeindevertretung beschließt nun aufgrund der im Jahr zuvor angeführten Gründe den Kauf der Spritze abzulehnen. Der wahrscheinlichere Grund: KEIN GELD findet auf Veranlassung des Landratsamtes eine außerordentliche Sitzung statt, an der auch ein Vertreter der Magdeburger Land-Feuer-Sozietät teilnahm. Auf der Tagesordnung stand die Anschaffung einer den örtlichen Verhältnissen entsprechenden Feuerspritze. Die Gemeindeverwaltung spricht darauf die Erwartung aus, dass die Gemeinde einen namhaften Beitrag als Beihilfe von der Land-Feuer-Sozietät erhält, da die damals vorhandene Feuerspritze ohne Verschulden der Gemeinde beseitigt worden ist. Seite 1 von 5

2 1914 wird die Anschaffung der Spritze jedoch noch zurückgestellt, um von weiteren Firmen Angebote anzufordern. In einer weiteren Sitzung der Gemeindevertretung wird dann endlich der Ankauf einer Feuerspritze beschlossen. Es lagen 2 Beschlüsse vor: Die Anschaffung der Spritze solange zurückzuweisen, bis der Bau des Spritzenhauses fertig ist. Den Bau des Spritzenhauses sofort in Angriff zu nehmen. Es wurden daraufhin 2 Unternehmern aus Uetz mit dem Bau beauftragt findet dann eine bedeutsame Sitzung für das Uetzer Feuerlöschwesen statt. Nicht nur die neue Spritze ist angeschafft, sondern gleichzeitig wird in dieser Sitzung die Uetzer Pflichtfeuerwehr gegründet. Zum Brandmeister wurde Hermann Severin ernannt. Sein Stellvertreter wird Martin Natho, Spritzenmeister Friedrich Bergemann, dessen Stellvertreter Hermann Severin. Die Gemeindevertretung trifft darüber hinaus noch folgende Festlegung: Die Bedienung der Spritze geht der Reihe nach von Haus Nr. 1 (früher Gutshaus). Es muss ein jeder Bedienungsmann sein, ob Besitzer, Witwer oder Witwe. Das Alter wird nicht betrachtet. Nur Altenteile sind befreit. Nach jedem Gebrauch der Spritze erhält der Spritzenmeister 5,00 Mark. 2 Feuerhaken und Feuerzeichen sind anzuschaffen. Am Scharr sind Kettenstränge zu befestigen wird der Beschluss gefasst, die Spritze mit ,00 Mark zu versichern. Zum Brandmeister der Pflichtfeuerwehr wird der Gutsbesitzer Walter Höpke zu seinem Stellvertreter Waldemar Beseke gewählt wird bei der Land-Feuer-Sozietät ein Antrag auf Beschaffung von 150 m Spritzenschlauch gestellt wird beschlossen, dass eine Löschprämie, die die Uetzer Feuerwehr für einen auswärtigen Einsatz erhält, folgendermaßen verteilt werden soll: 5,00 Mark soll der Spritzenfahrer bekommen, 15,00 Mark sollen vertrunken werden wird die Neugründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Erwägung gezogen. Der Antrag kam vom Gemeindevertreter, Waldemar Beseke. Für den Fall des Zustandekommens dieser Wehr würde die Gemeinde die Versicherung mit Kosten in Höhe von 1,50 Mark pro Mann übernehmen. Als Stärke sind 10 zunächst Mann vorgesehen bewilligt die Gemeindevertretung der Wehr 100,00 RM für Ausrüstungsgegenstände. Wann die Freiwillige Feuerwehr dann wirklich neu gegründet wurde, ist nicht einwandfrei festzustellen. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass dies im Jahr 1928 erfolgt ist. Das geht auch aus einem Mitgliedsbuch der FFW Uetz e.v. für den Kammeraden Fritz Howey hervor. Dort wird der als Mitgliedschaft und Feuerwehrmanngründer festgehalten. Der erste Brandmeister der FFW Uetz war der damalige Ortsvorsteher und Schneidermeister Willy Winter. Seite 2 von 5

3 1930 wird beschlossen, die Teiche für Feuerwehrlöschzwecke instand zu setzen. Hierfür sollen vor allem Arbeitslose eingesetzt werden. Als Stundenlohn wurden 0,60 Mark gezahlt waren alle Pferdebesitzer von Uetz geladen, um über die Nutzung ihrer Gespanndienste bei Schadensfeuer zu verhandeln. Von sind keine Angaben über die Wehr festgehalten. Es gibt lediglich den Hinweis, dass die Uetzer Feuerwehr am zur Brandbekämpfung nach Sandfurth zum Bauern und Gastwirt Stollmann gerufen wurde. In den Jahren 1952 bis 1954 wird vom Brandmeister und Bürgermeister, Willy Winter die sehr gute Einsatzbereitschaft der Wehr erwähnt. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Feuerwehr damals zahlenmäßig ausreichend aufgestellt war. Ab 1954 leisteten viele junge Kammeraden der Feuerwehr ihren Dienst in der Nationalen Volksarmee. Dadurch wurde die Wehr personell sehr geschwächt und die Einsatzbereitschaft war nicht mehr gewährleistet. Trotzdem stelltem die Kameraden beim Großbrand in der Firma Beseke im Jahr 1958 beeindruckend unter Beweis, dass sie durchaus noch leistungsfähig war. Gleiches gilt für Einsätze im Jahr 1959 bei Waldbränden in den Bereichen Kehnert, Bertingen, Zibberick, Mahlwinkel und Uetz. Trotz aller Anstrengungen durch den Kammeraden Werner Beseke wollte der Wiederaufbau der Uetzer Wehr einfach nicht gelingen. Im Jahr 1961 übernahm Detlef Günther die Wehr. Da er aber in der Gemeinde Lehrer war, war es ihm aus Zeitgründen nicht möglich, sich auf dem Gebiet des Brandschutzes zu qualifizieren. Er legte sein Amt als Wehrleiter wieder nieder. Die bis dahin noch aktiven Kameraden wie Horst Behrend und Manfred Mielke (beide heute anwesend), Ernst Neumann und Werner Beseke haben daraufhin von der Gemeindevertretung verlangt, eine Teilpflichtfeuerwehr zu begründen, um den Brandschutz in der Gemeinde abzusichern. Sie hatten erkannt, dass es ein Dorf ohne Feuerwehr nicht geben darf. Ab dem Jahr 1962 gab es dann die Teilpflichtfeuerwehr Uetz. Wehrleiter war Horst Behrend, Maschinist Ernst Neumann, Gruppenführer Werner Beseke. Die engagierte Arbeit vor Ort trug dann beim Einsatz zum zweiten Großbrand in Uetz Früchte. Dort stellten die Kameraden beim Löschen eines Brandes in der LPG Feldscheune ihr Können unter Beweis. Die Alarmierung erfolgte bis dato eher mangelhaft durch Hornsignale. Mit staatlichen Mitteln wurde eine Sirene auf dem Schulgebäude angebracht, wo sie auch heute noch verlässlich ihren Dienst tut. Bereits 1963 hatte die Uetzer Wehr dann eine Stärke von 26 Kammeraden. Zu dieser Zeit wurde ein Schlauchtrockenturm erworben und errichtet. Die Ausrüstung bestand damals aus einer TS8 mit Zubehör und einer TS8 als Ersatz. Seite 3 von 5

4 1964 wurde die Löschwasserzisterne errichtet. Ebenfalls in diesem Jahr wurde die AG Junge Brandschutzhelfer gegründet. Der Kamerad Detlef Günther übernahm die 14 Mitglieder (heute würde man sagen der Kinder- und Jugendfeuerwehr) als Betreuer und Ausbilder. Eine Festlegung aus dem Jahr 1966 bestimmte, dass in der Gemeinde alljährlich 2 Brandschutzkontrollen durchzuführen sind wird der Bau des Gerätehauses genehmigt. Durch die freiwillige Mitarbeit der Kameraden und Kollegen der Feierabendbrigade konnte das Gerätehaus 1969 anlässlich des 20. Jahrestag der DDR übergeben werden. Ebenfalls im Jahr 1969 wurde auf Initiative des Kammeraden Werner Beseke eine Frauengruppe gegründet. Sie sollte aktiv im vorbeugenden Brandschutz mitarbeiten. Es wurde festgelegt, alle 14 Tage eine Schulung der Kameradinnen durchzuführen, um sie mit den gesetzlichen Bestimmungen vertraut zu machen werden weitere Baumaßnahmen am Gerätehaus durchgeführt. Vor dem Gerätehaus war eine Betonplatte zu bauen sowie eine Rampe zum Reinigen des Löschwagens. Innerhalb des Gerätehauses wurde zum Zweck des Frostschutzes eine Trennwand errichtet. In gleichen Jahr stellte die Abteilung Brandschutz des Rates des Kreises der Gemeinde Uetz das erste Tanklöschfahrzeug zur Verfügung. Im Jahr 1988 bekam die Wehr das erste TLF vom Typ W50. Wegen der Abmessungen des Löschfahrzeuges wurde eine Erhöhung der Toreinfahrt am Gerätehaus notwendig. Leider wurde 1988 die AG Junge Brandschutzhelfer aufgegeben, weil die Schülerzahlen der POS Uetz rapide zurückgegangen waren. Am erfolgte die Ausstellung von neuen Dienstausweisen für die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr. In Uetz wurden diese an 31 Kameraden und 12 Kameradinnen ausgegeben. Die Frauengruppe bestand in diesem Jahr schon 20 Jahre, wurde aber Anfang der 90 er Jahre aufgelöst. Im Jahr 1996 wurden neue Tore für das Gerätehaus beschafft und verbaut bekam die Wehr seinen 2. W50 Tanker. Er wurde für ,00 DM beschafft und ist noch heute im Dienst. Am Tag der Übergabe schied auch Kamerad Horst Behrend altersbedingt als Wehrleiter aus dem aktiven Dienst aus. Kommissarischer Wehrleiter wird Wolfgang Mielke. Im Jahr 2007 beteiligte sich die Wehr an der Aufklärungsarbeit einer Initiative des Landesinnenministeriums an der Ausstattung der Wohnungen mit Rauchmeldern. Nach entsprechender Beratung haben 43 Haushalte insgesamt 76 Rauchmelder erhalten. Die Kameraden boten auch ihre Hilfe bei der Montage an. Seit der Wiedervereinigung sinkt die Mitgliederzahl leider stetig. Dies ist teils dem demografischen Wandel; besonders aber dem Wegzug gerader junger Menschen aus unserer Region geschuldet. Seite 4 von 5

5 Mit dem Stand vom betrug die Zahl der aktiven Kameraden der Uetzer Wehr nur noch 11. Erfreulicherweise haben wir aber in diesem Frühjahr mit dem Eintritt des Kamerad Andy Lobbes in die Freiwillige Feuerwehr Zuwachs bekommen. Kamerad Lobbes würde gerne die Laufbahn Maschinist einschlagen, was wir gerne unterstützen. Und dies schon aus dem Grund, da 2 unserer Maschinisten in den kommenden Jahren aus Altersgründen in die Altersund Ehrenabteilung zu versetzen sind. Kommen wir nun noch auf die feuerwehrtechnischen Belange des zurückliegenden Jahrs zu sprechen. Die Ausbildung der Wehr wurde nach Dienstplan abgearbeitet. Dazu kam noch eine Zugausbildung in Bittkau. 2 Kameraden waren zur Ausbildung im Brandcontainer in Tangerhütte. Alle Atemschutzgeräteträger waren zur Übungsstrecke in Arneburg. Leider hat ein Kamerad den Test nicht bestanden und muss dieses Jahr zur Nachprüfung. Zu Einsätzen wurde unsere Wehr einmal gerufen. Es galt, einen umgestürzten Baum von der Straße zu beseitigen. Der Einsatzort war an der Kreistraße zwischen Uetz und Bertingen. Bei weiteren Einsätzen wurden wir leider nicht alarmiert, was vielleicht auch der fehlenden Tagesbereitschaft der Uetzer Wehr geschuldet ist. Die Wehrleitung hat sich jeden 1. Montag im Monat getroffen um aktuelle Dinge der Wehr mit Beteiligung des Ortschaftsrates zu besprechen. Der Wehrleiter und sein Stellvertreter besuchten die Ortswehrleitertagungen und Zugsitzungen, so dass wir auch dort immer auf dem Laufenden waren. Die Umbauarbeiten an unserem Gerätehaus sind auch wieder ein Stück vorangekommen. Unter der Leitung von Wolfgang Mielke und Mitwirkung anderer Kameraden konnte der Sanitärtrakt im vorderen Bereich fertiggestellt werden. Ein großes Dankeschön für dieses ehrenamtliche Engagement. Ich hoffe, dass in diesem Jahr der Schulungs- und Aufenthaltsraum ausgebaut werden kann. Wie schon seit vielen Jahren, haben sich die Kameraden der Wehr wieder rege am kulturellen Leben in der Gemeinde beteiligt. Am Anfang des Jahres halfen sie bei den Vorbereitungen der Winterwanderung. Es folgten das Osterfeuer, das Aufstellen des Maibaums und zum Jahresende das Adventsfeuer. Für die geleistete Arbeit im letzten Jahr möchte ich mich bei allen Kameraden herzlich bedanken und verleihe meiner Hoffnung Ausdruck, dass die Einsatzbereitschaft nicht nachlässt und vielleicht noch besser wird. Für heute wünsche ich uns einen gemütlichen und geselligen Abend und bedanke mich für eure Aufmerksamkeit. Gut Schlauch Seite 5 von 5