Von der heutigen und der kommenden Altersarmut

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Von der heutigen und der kommenden Altersarmut"

Transkript

1 Prof. Dr. Stefan Sell Hochschule Koblenz Von der heutigen und der kommenden Altersarmut Vortrag auf der Auftaktveranstaltung zur Kampagne gegen Armut im Alter in Hessen (Bündnis Soziale Gerechtigkeit in Hessen) 17. Oktober 2018 Frankfurt am Main Frankfurt am Main

2 Heute veröffentlicht Frankfurt am Main

3 Wie definiert man eigentlich Altersarmut? Definition 1 von Altersarmut: Die politisch normative Setzung eines Betrages, der zur Deckung des soziokulturellen Existenzminimums eines Haushalts nötig ist. Dies ist der Satz der Sozialhilfe bzw. der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Definition 2 von Altersarmut: Die Ableitung einer Einkommenshöhe als Armutsgrenze aus den Daten der Einkommensverteilung è relative Einkommensarmut è diese Schwelle bzw. Grenze wird üblicherweise bei 60 Prozent des Medianeinkommens der Bevölkerung festgesetzt. Der Median in einer Einkommensverteilung ist derjenige Wert, der genau in der Mitte liegt. 50 Prozent der Haushalte haben ein Einkommen über, 50 Prozent eines unterhalb des Medians. Frankfurt am Main

4 Wie viele sind es in der Grundsicherung für Ältere? Durchschnittlicher Bedarf in der Grundsicherung: 800 Euro pro Monat, auf die dann eigenes Einkommen und Vermögen angerechnet werden. Aber: Studien zeigen eine Nichtinanspruchnahmequote von Leistungen in Höhe von etwa 40 Prozent: Zwei von fünf Berechtigten nehmen ihre Ansprüche gar nicht wahr. Frankfurt am Main

5 Risikofaktoren für den Grundsicherungsbezug im Alter Erwerbsbiografie Familienbiografie Sieben alterssicherungsrelevante Risikodimensionen Gesundheitsbiografie Bildungsbiografie Vorsorgebiografie Migrationsbiografie sonstige biografische Risikoelemente Frankfurt am Main

6 Wer sind die zentralen Gruppen gegenwärtig im Grundsicherungsbezug? Familienorientierte Frauen Zugewanderte Personen Arbeitsmigranten ( Gastarbeiter der 1. Generation) (Spät)Aussiedler Fünf zentrale Risikogruppen für den gegenwärtigen Grundsicherungsbezug im Alter Ehemalige Selbständige jüdische Kontingentflüchtlinge Komplex Diskontinuierliche Umbruchsgeprägte Ostdeutsche Frankfurt am Main

7 Und die relative Einkommensarmut? Armutsgefährdungsquote in Deutschland 2005 bis 2017 Bei der Gruppe der Rentner lag die 14,7 14,0 14,3 14,4 14,6 14,5 15,0 15,0 15,5 15,4 15,7 15,7 15,8 Quote 2016 bereits mit 16% über dem Durchschnitt noch vor einigen Jahren war das Armutsrisiko der Älteren deutlich unterdurchschnittlich Die Armutsgefährdungsschwelle lag im vergangenen Jahr für den "einfachsten" Fall einer alleinstehenden Person, also einem Einpersonenhaushalt, bei 999 Euro pro Monat Frankfurt am Main

8 Und Hessen? Armutsgefährdungsquoten* in Hessen und in Deutschland ,5 16,5 16,9 15,9 15,9 15,9 15,3 14,7 14,5 14,0 14,9 15,0 14,3 14,4 14,8 14,6 14,6 14,5 15,1 15,0 15,0 15,5 15,4 15,7 15,7 15, Hessen Deutschland *) gemessen am Landes-Median; 2017 lag die Armutsgefährdungsschwelle für einen Einpersonenhaushalt in Hessen bei Euro pro Monat. Frankfurt am Main

9 Ältere Menschen unterhalb der Armutsschwelle Zahl der 65 Jahre und älteren Menschen unterhalb der Armutsgefährdungschwelle 2005 bis Quelle der Daten: Amtliche Sozialberichterstattung der Statischen Ämter; eigene Berechnungen mit den Bevölkerungsdaten des Statistischen Bundesamtes Aktuelle Sozialpolitik Frankfurt am Main

10 Die Armutsdynamik bei den Älteren ist schon jetzt deutlich stärker Frankfurt am Main

11 Die Rentenformel erklärt so einiges Frankfurt am Main

12 3,7 Millionen Vollzeitbeschäftigte verdienen weniger als Euro brutto Frankfurt am Main

13 Wie sieht es aus, wenn Sie zum gesetzlichen Mindestlohn arbeiten? Wenn jemand derzeit zum gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,84 Euro pro Stunde in Vollzeit, also 40 Stunden pro Woche, arbeitet, dann bekommt er ein Bruttomonatsentgelt in Höhe von Euro. Bezogen auf das Durchschnittsengelt in der Rentenversicherung in Höhe von derzeit Euro wären das 49,5%, folglich würde für ein ganzes Jahr Arbeit nach diesen Konditionen nicht 1 Entgeltpunkt (EP) in der Formel stehen, sondern lediglich 0,495 EP. Unser Mindestlöhner müsste also rechnerisch 90 Jahre zu diesen Bedingungen arbeiten, um auf die für den "Eckrentner" ausgewiesene Monatsrente kommen zu können. Würde jemand rechnerisch zu den heutigen Bedingungen mit Mindestlohn 45 Jahre arbeiten, dann käme er oder sie auf eine Brutto-Monatsrente von 691 Euro und würde damit unter der Schwelle der Grundsicherung im Alter liegen. Frankfurt am Main

14 Alternativen? Was könnte man denn im bestehenden System machen (wenn man wollte)? Rente nach Mindesteinkommen. Dabei werden unterdurchschnittliche versicherungspflichtige Einkommen im Nachhinein, also nach Vollendung der Erwerbsbiografie, mit dem Faktor 1,5 (d. h. um die Hälfte) auf maximal 75 Prozent der Durchschnittsentgelts hoch gewertet. Beispiel Mindestlöhner 0,5 EP auf 0,75 EP hochgewertet Das bedeutet: Statt wie bisher 691 Euro immerhin Euro als Monatsrente Diese Rente gab es schon mal bis 1993! Frankfurt am Main

15 Wozu das führt? Der Anspruch auf Hartz IV für Ältere frisst sich nach oben Frankfurt am Main

16 Was jetzt passiert, davor wurde seit vielen Jahren gewarnt»wenn für einen Großteil der Versicherten selbst nach langer Versicherungsdauer der durch Beiträge erworbene Rentenanspruch in der GRV kaum spürbar die Armutsgrenze übersteigt oder gar darunter bleibt, dann verliert eine durch Beiträge zu finanzierende Rentenversicherung ihre politische Legitimation und Akzeptanz in der Bevölkerung, da ja die Grundsicherung ohne jede Vorleistung bezogen werden kann. Erfolgt ein Umsteuern in der deutschen Alterssicherung jedoch nicht, so tritt ein schleichender, aber nicht offen erklärter Übergang zu einem staatlichen Alterssicherungssystem ein, bei dem es nicht mehr um eine Verstetigung der Konsum- und Einkommensentwicklung im Lebensablauf (Einkommensersatz) geht, sondern tendenziell um Armutsvermeidung im Alter. Dies würde aber nur für langjährig Versicherte unter bestimmten Bedingungen tatsächlich erreicht. Für alle anderen wird dann unzureichendes Alterseinkommen nach Bedürftigkeitskriterien aufstockt. Das wäre etwa das, was den Beginn der staatlichen Alterssicherung in Deutschland Ende des 19. Jahrhunderts charakterisierte mit einer GRV für viele als Zuschuss zum Lebensunterhalt.«(Winfried Schmähl 2012: 312) Frankfurt am Main

17 In ihrer Studie Pensions at a Glance 2017 weist die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) darauf hin, dass Deutschland in Sachen Mindestrente eine Ausnahme ist. In den meisten Mitgliedsländern gibt es diese Variante, um Geringverdiener im Alter nicht auf Sozialhilfeniveau absinken zu lassen. In Deutschland droht ihnen dagegen Armut im Alter. Ein Arbeitnehmer, der ein Leben lang weniger verdient hat als der deutsche Durchschnitt, erhält, wenn er heute in Rente geht, im Schnitt nur 55 Prozent seines Lohns als Rente. Das ist wenig: Der Durchschnitt in den OECD-Mitgliedsstaaten liegt bei 73 Prozent. Besonders Frauen trifft es hart: Sie haben im Schnitt nur 46 Prozent der Rente zur Verfügung, die ein Durchschnittsmann in Deutschland erhält. Die OECD führt das darauf zurück, dass die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern in der Bundesrepublik vergleichsweise hoch sind und ein großer Anteil der Frauen in Teilzeit arbeitet. Aus diesen Gründen erwarten die Experten in diesem Bereich auch keine Besserung.«Frankfurt am Main

18 Zahlreiche Informationen zur Sozialpolitik finden Sie in meinem Blog Aktuelle Sozialpolitik Alle Beiträge von mir zum Thema Altersarmut können Sie sich mit diesem Link anzeigen lassen: Frankfurt am Main

Altersarmut ist sozialer Sprengstoff

Altersarmut ist sozialer Sprengstoff Prof. Dr. Stefan Sell Hochschule Koblenz Altersarmut ist sozialer Sprengstoff Vortrag auf der Veranstaltung Armut und Einsamkeit im Alter: Was brauchen wir in Düsseldorf? Fachtag im Rathaus 13. April 2018

Mehr

Altersarmut als wissenschaftliches Problem

Altersarmut als wissenschaftliches Problem Prof. Dr. Stefan Sell Hochschule Koblenz Institut für Sozialpolitik und Arbeitsmarktforschung (ISAM) Altersarmut als wissenschaftliches Problem Vortrag auf der Veranstaltung "Altersarmut" des Seniorenbeirats

Mehr

VI. Grundsicherungsbedürftigkeit im Alter: Gegenwart und Zukunft. Vii. Altersarmut als Gegenstand der aktuellen Alterssicherungspolitik

VI. Grundsicherungsbedürftigkeit im Alter: Gegenwart und Zukunft. Vii. Altersarmut als Gegenstand der aktuellen Alterssicherungspolitik Inhaltsverzeichnis Einleitung... 17 I. Grundsicherung und Grundsicherungsbedürftigkeit im A lte r... 27 1. Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem 4. Kapitel des SGB X I I... 27 a)

Mehr

Altersarmut in Deutschland

Altersarmut in Deutschland Altersarmut in Deutschland August 16 Dr. Patrick Schreiner ver.di Bundesverwaltung patrick.schreiner@verdi.de Inhalt 1. Altersrente und Altersarmut 2. Mythos Demografie 3. Was zu tun wäre 1 1. Altersrente

Mehr

WAS IST ARMUT? HANDLUNGSNOTWENDIGKEIT UND HANDLUNGSOPTIONEN

WAS IST ARMUT? HANDLUNGSNOTWENDIGKEIT UND HANDLUNGSOPTIONEN WAS IST ARMUT? HANDLUNGSNOTWENDIGKEIT UND HANDLUNGSOPTIONEN STARKE KOMMUNEN STARKE MENSCHEN: ARMUTSPRÄVENTION IN THÜRINGEN. ESF-JAHRESKONFERENZ 2016 12. DEZEMBER 2016 Prof. Dr. Gerhard Bäcker Universität

Mehr

Frank Nullmeier. Die Wiederkehr der Altersarmut - Eine kritische Bestandaufnahme

Frank Nullmeier. Die Wiederkehr der Altersarmut - Eine kritische Bestandaufnahme Frank Nullmeier Die Wiederkehr der Altersarmut - Eine kritische Bestandaufnahme Vier Welten der Altersarmut Altersrisikoquote Grundsicherungsbezug Lebenslagen und Verwirklichungschancen Lebensweisen der

Mehr

Jugend berufshilfe (BIAJ) An Interessierte Postfach Bremen

Jugend berufshilfe (BIAJ) An Interessierte Postfach Bremen Bremer Institut für Arbeit smarktforschung und Jugend berufshilfe (BIAJ) An Interessierte Postfach 10 67 46 28067 Bremen Hinweis: Weitere BIAJ-Informationen zum Tel. 0421/30 23 80 Von Paul M. Schröder

Mehr

23 Jahre nach der Wende ist die Kluft zwischen den Altersbezügen Ost und West unübersehbar

23 Jahre nach der Wende ist die Kluft zwischen den Altersbezügen Ost und West unübersehbar Wolfgang Kühn 23 Jahre nach der Wende ist die Kluft zwischen den Altersbezügen Ost und West unübersehbar Vollmundig hatte es die schwarzgelbe Koalition nach der Bundestagswahl 2009 versprochen: Deshalb

Mehr

DIE STUDIE RENTENPERSPEKTIVEN 2040

DIE STUDIE RENTENPERSPEKTIVEN 2040 Region Ostsee DIE STUDIE RENTENPERSPEKTIVEN 2040 Zum ersten Mal gibt es mit der Studie Rentenperspektiven 2040 der Prognos AG einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der gesetzlichen Renten in

Mehr

Altersarmut in Deutschland: wie wird sie gemessen und wer ist betroffen?

Altersarmut in Deutschland: wie wird sie gemessen und wer ist betroffen? Altersarmut in Deutschland: wie wird sie gemessen und wer ist betroffen? Johannes (DIW) Fachtag Altersarmut als Realität und Zukunftstrend Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin

Mehr

BÜNDNIS LEBENSSTANDARDSICHERNDE RENTE HEILBRONN REICHT DIE RENTE FÜR EIN WÜRDIGES LEBEN IM ALTER? DATEN UND FAKTEN ZUM AKTUELLEN STAND

BÜNDNIS LEBENSSTANDARDSICHERNDE RENTE HEILBRONN REICHT DIE RENTE FÜR EIN WÜRDIGES LEBEN IM ALTER? DATEN UND FAKTEN ZUM AKTUELLEN STAND BÜNDNIS LEBENSSTANDARDSICHERNDE RENTE HEILBRONN REICHT DIE RENTE FÜR EIN WÜRDIGES LEBEN IM ALTER? DATEN UND FAKTEN ZUM AKTUELLEN STAND BÜNDNIS LEBENSSTANDARDSICHERNDE RENTE HEILBRONN Altersarmut in Baden-Württemberg

Mehr

BIAJ-Materialien Kinder und Jugendliche: Armutsgefährdungs- und SGB-II-Quoten Ländervergleich 2006 bis 2016 BIAJ 2006 bis 2016 Tabelle 1 Tabelle 2

BIAJ-Materialien Kinder und Jugendliche: Armutsgefährdungs- und SGB-II-Quoten Ländervergleich 2006 bis 2016 BIAJ 2006 bis 2016 Tabelle 1 Tabelle 2 BIAJ-Materialien Kinder und Jugendliche: Armutsgefährdungs- und SGB-II-Quoten Ländervergleich 2006 bis 2016 (BIAJ) Wie hat sich die sogenannte Armutsgefährdungsquote 1 bei den Kindern und Jugendlichen

Mehr

Die finanzielle Absicherung bei Erwerbsminderung

Die finanzielle Absicherung bei Erwerbsminderung Die finanzielle Absicherung bei Erwerbsminderung Dr. Axel Reimann Direktor bei der Deutschen Rentenversicherung Bund 8. aktuelles Presseseminar 13. und 14. November 2012 in Würzburg 1 Zweistufiges System

Mehr

Ost-Rente, West-Rente. Wie lange noch? Waltraud Wolff, MdB

Ost-Rente, West-Rente. Wie lange noch? Waltraud Wolff, MdB Ost-Rente, West-Rente. Wie lange noch? Waltraud Wolff, MdB Ost-Rente, West-Rente Unterschiede in der Rentenformel Aktuelle Rentensituation Zukünftige Entwicklungen Politische Schlussfolgerungen Unterschiede

Mehr

Einkommenskomponenten der Bevölkerung ab 65 Jahren

Einkommenskomponenten der Bevölkerung ab 65 Jahren In Prozent des Bruttoeinkommensvolumens, 20 In Prozent des Bruttoeinkommensvolumens, 20 ölkerung ab 5 Jahren Bevölkerung ab 5 Jahren gesetzliche Rentenversicherung 4 private Vorsorge 2 Westdeutschland

Mehr

Wer arm ist stirbt früher?! Soziale Gesundheitsungleichheiten: Was können und sollen wir tun?

Wer arm ist stirbt früher?! Soziale Gesundheitsungleichheiten: Was können und sollen wir tun? Wer arm ist stirbt früher?! Soziale Gesundheitsungleichheiten: Was können und sollen wir tun? Friedrich Breyer, Universität Konstanz Ahrtal-Gespräch am 21.11.2013 Gliederung 1. Ergebnisse einer (eigenen)

Mehr

Kinderarmut kompakt. Die Diakonie Baden fordert:

Kinderarmut kompakt. Die Diakonie Baden fordert: Kinderarmut Kinderarmut kompakt Armut in Deutschland verfestigt sich. Die Zahl armer Kinder steigt von Jahr zu Jahr. In Baden-Württemberg liegt die Quote sogar über dem ohnehin hohen Bundesdurchschnitt.

Mehr

KURSWECHSEL: DIE GESETZLICHE RENTE STÄRKEN!

KURSWECHSEL: DIE GESETZLICHE RENTE STÄRKEN! KURSWECHSEL: DIE GESETZLICHE RENTE STÄRKEN! Die Rente muss für ein gutes Leben reichen Wer ein langes Arbeitsleben hinter sich hat, darf im Alter nicht arm und auf staatliche Hilfe angewiesen sein. Aber

Mehr

Tab. 1: Anzahl Sozialversicherungspflichtig Beschäftigter und Beschäftigungsquoten 60 bis 64-Jähriger nach Geschlecht im März 2011

Tab. 1: Anzahl Sozialversicherungspflichtig Beschäftigter und Beschäftigungsquoten 60 bis 64-Jähriger nach Geschlecht im März 2011 Matthias W. Birkwald, MdB Rentenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE. Platz der Republik 1, 11011 Berlin Telefon 030 227 71215 Fax 030 227 76215 08.12.2011 Lebenszeit von Geringverdienern

Mehr

Erwerbsbiografien und Alterseinkommen im demografischen Wandel

Erwerbsbiografien und Alterseinkommen im demografischen Wandel Viktor Steiner Johannes Geyer DIW Berlin und FU Berlin DIW Berlin Erwerbsbiografien und Alterseinkommen im demografischen Wandel Eine Mikrosimulationsstudie für Deutschland Pressekonferenz, 17.März, DIW

Mehr

Viel haben, viel zahlen

Viel haben, viel zahlen Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Umverteilung 06.08.2015 Lesezeit 4 Min Viel haben, viel zahlen Nahezu alle Bundesbürger kommen in den Genuss staatlicher Transferzahlungen egal,

Mehr

Die Rente muss zum Leben reichen!

Die Rente muss zum Leben reichen! Die Rente muss zum Leben reichen! Strategien für eine Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung. Andreas Schwarz Erster Direktor bei der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg ver.di Fachtag

Mehr

Ausgewählte Armutsgefährdungsquoten

Ausgewählte Armutsgefährdungsquoten In Prozent, 2011 1 Bevölkerung insgesamt 16,1 Männer Frauen 14,9 17,2 1 Berechnungsgrundlagen: 60%-Median, modifizierte OECD- Skala / Einkommensbezugsjahr: 2011, Erhebungsjahr: 2012, Veröffentlichung:

Mehr

Brüche in der Arbeitswelt Absturz der Renten vorprogrammiert. Bereich Sozialpolitik Dr. Heinz Stapf-Finé 9. Seniorentag 2009, Leipzig 1

Brüche in der Arbeitswelt Absturz der Renten vorprogrammiert. Bereich Sozialpolitik Dr. Heinz Stapf-Finé 9. Seniorentag 2009, Leipzig 1 Brüche in der Arbeitswelt Absturz der Renten vorprogrammiert Bereich Sozialpolitik Dr. Heinz Stapf-Finé 9. Seniorentag 2009, Leipzig 1 1. Aktuelle Zahlen zur Altersarmut 2. Künftige Entwicklung 3. Soziale

Mehr

1/8. Frauen beziehen häufiger als Männer Grundsicherung im Alter

1/8. Frauen beziehen häufiger als Männer Grundsicherung im Alter 1/8 beziehen häufiger als Grundsicherung im Alter und mit Bezug von Grundsicherung im Alter * in Deutschland ** ( 213), absolute Zahlen 35. 313.11 3. 262.673 271.37 25. 228.468 2. 15. 186.185 1. 18.513

Mehr

Statistische Berichte

Statistische Berichte Statistische Berichte Bevölkerungsstand A I - j Entwicklung der Armutsgefährdung in Mecklenburg-Vorpommern (Mikrozensus) 2009 bis 2012 (Quelle: Amtliche Sozialberichterstattung des Bundes und der Länder)

Mehr

Veränderte Erwerbsbiografien und ihre Folgen für die Absicherung im Alter

Veränderte Erwerbsbiografien und ihre Folgen für die Absicherung im Alter Veränderte Erwerbsbiografien und ihre Folgen für die Absicherung im Alter Dr. Markus M. Grabka (DIW Berlin/SOEP) Fachtagung Wissenschaft trifft Praxis 2013: Erwerbsbeteiligung von Älteren 10. Juli 2013,

Mehr

hier immer nur die Alleinerziehenden mit Kind bzw. Kindern im Alter von unter 18 Jahren. 2

hier immer nur die Alleinerziehenden mit Kind bzw. Kindern im Alter von unter 18 Jahren. 2 BIAJ-Materialien Alleinerziehende: Armutsgefährdung und Hartz IV im Ländervergleich - 2007 bis 2017 (BIAJ) Wie stellt sich bei den Alleinerziehenden 1 (Tabelle 1) die Entwicklung der Armutsgefährdungsquote

Mehr

welchemmaßeundfürwelchepersonenkreisesiegeeignetsind,zueinerreduzierung der Altersarmut beizutragen.

welchemmaßeundfürwelchepersonenkreisesiegeeignetsind,zueinerreduzierung der Altersarmut beizutragen. Deutscher Bundestag Drucksache 17/14774 17. Wahlperiode 19. 09. 2013 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Kerstin Andreae, Beate Müller-Gemmeke,

Mehr

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/ Wahlperiode

LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/ Wahlperiode LANDTAG MECKLENBURG-VORPOMMERN Drucksache 7/323 7. Wahlperiode 02.05.2017 KLEINE ANFRAGE der Abgeordneten Jacqueline Bernhardt und Torsten Koplin, Fraktion DIE LINKE Entwicklung der Armutsgefährdung und

Mehr

Alterssicherung von Frauen Entwicklungen, Daten. Oktober 2016

Alterssicherung von Frauen Entwicklungen, Daten. Oktober 2016 Nur eine gute berufliche Einbindung erlaubt eine gute Alterssicherung. Hannelore Buls, Vorsitzende Deutscher Frauenrat Alterssicherung von Frauen Entwicklungen, Daten. Oktober 2016 Niveau der gesetzlichen

Mehr

Armutsgefährdungsquoten nach Alter (Teil 1)

Armutsgefährdungsquoten nach Alter (Teil 1) (Teil 1) * um das mittlere Einkommen zu berechnen, wird der Median (Zentralwert) verwendet. Dabei werden hier alle Personen ihrem gewichteten Einkommen nach aufsteigend sortiert. Der Median ist der Einkommenswert

Mehr

Ziele der Alterssicherung in Deutschland

Ziele der Alterssicherung in Deutschland Ziele der Alterssicherung in Deutschland Lebensstandardsicherung: Kontinuität u. Sicherheit im Lebensverlauf Vermeidung von Armut: Alterseinkommen oberhalb des sozial-kulturellen Existenzminimums Würde

Mehr

Armutsgefährdung in Ostdeutschland nach wie vor höher

Armutsgefährdung in Ostdeutschland nach wie vor höher Pressemitteilung vom 29. August 2013 288/13 Armutsgefährdung in Ostdeutschland nach wie vor höher WIESBADEN Die Armutsgefährdung war im Jahr 2012 in den neuen Ländern nach wie vor deutlich höher als im

Mehr

Ursachen und Hintergründe für wachsende Altersarmut. Reiner Höft-Dzemski Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V.

Ursachen und Hintergründe für wachsende Altersarmut. Reiner Höft-Dzemski Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V. Ursachen und Hintergründe für wachsende Altersarmut Reiner Höft-Dzemski Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V. Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.v., gegründet

Mehr

Frauen und Männer mit Bezug von Grundsicherung im Alter Frauen beziehen häufiger als Männer Grundsicherung im Alter

Frauen und Männer mit Bezug von Grundsicherung im Alter Frauen beziehen häufiger als Männer Grundsicherung im Alter armutsgefährdung und mit Bezug von Grundsicherung im Alter 25 216 Bearbeitung: Dr. Peter Sopp, Dr. Alexandra Wagner beziehen häufiger als Grundsicherung im Alter Grafik AR 8.1 und mit Bezug von Grundsicherung

Mehr

1/6. Armutsrisiko der Frauen in Ostdeutschland höher, aber Geschlechterunterschiede geringer als in Westdeutschland

1/6. Armutsrisiko der Frauen in Ostdeutschland höher, aber Geschlechterunterschiede geringer als in Westdeutschland 1/6 Armutsrisiko der in Ostdeutschland höher, aber Geschlechterunterschiede geringer als in Westdeutschland Alterspezifische Armutsgefährdungsquote * von und n in Westdeutschland bezogen auf das bundesweite

Mehr

DIE BEDEUTUNG VON MINDESTRENTEN IN EINEM BEITRAGSSYSTEM UND DIE ROLLE VON BEITRAGSFREIEN MINDESTGARANTIEN

DIE BEDEUTUNG VON MINDESTRENTEN IN EINEM BEITRAGSSYSTEM UND DIE ROLLE VON BEITRAGSFREIEN MINDESTGARANTIEN DIE BEDEUTUNG VON MINDESTRENTEN IN EINEM BEITRAGSSYSTEM UND DIE ROLLE VON BEITRAGSFREIEN MINDESTGARANTIEN Konferenz DIE ANGEMESSENHEIT DER ALTERSRENTENSYSTEME ZUS_DRV 24.04.2017 IN WARSCHAU Prof. Dr. Gerhard

Mehr

Viel haben, viel zahlen

Viel haben, viel zahlen Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Umverteilung 06.08.2015 Lesezeit 4 Min. Viel haben, viel zahlen Nahezu alle Bundesbürger kommen in den Genuss staatlicher Transferzahlungen

Mehr

Verlierergruppen am Arbeitsmarkt: Migranten, Frauen, Junge

Verlierergruppen am Arbeitsmarkt: Migranten, Frauen, Junge Verlierergruppen am Arbeitsmarkt: Migranten, Frauen, Junge Nachricht von Klaus Ernst, 19. Dezember 2016 Auswertung der Antwort auf die Kleine Anfrage Migration in der Arbeitswelt (18/10603) Seit 2000 hat

Mehr

Armutsgefährdungsquoten von Migranten (Teil 1)

Armutsgefährdungsquoten von Migranten (Teil 1) (Teil 1) Personen ohne Migrationshintergrund insgesamt 12,3 Männer 11,5 Frauen 13,0 unter 18 Jahre 13,7 18 bis 24 Jahre 21,7 25 bis 49 Jahre 11,0 50 bis 64 Jahre 10,8 65 Jahre und mehr 11,5 0 2 4 6 8 10

Mehr

Arbeit. Spendenkonto: , Bank für Sozialwirtschaft AG (BLZ ) für. Bremer Institut. smarktforschung. und Jugend. berufshilfe e.v.

Arbeit. Spendenkonto: , Bank für Sozialwirtschaft AG (BLZ ) für. Bremer Institut. smarktforschung. und Jugend. berufshilfe e.v. Bremer Institut für Arbeit smarktforschung und Jugend berufshilfe e.v. (BIAJ) An Interessierte Bevenser Straße 5 28329 Bremen Tel. 0421/30 23 80 Von Paul M. Schröder (Verfasser) www.biaj.de email: institut-arbeit-jugend@t-online.de

Mehr

Prekarisierung der Arbeit und Entwicklung der Alterssicherung in Baden-Württemberg Was muss geschehen?

Prekarisierung der Arbeit und Entwicklung der Alterssicherung in Baden-Württemberg Was muss geschehen? Prekarisierung der Arbeit und Entwicklung der Alterssicherung in Baden-Württemberg Was muss geschehen? DGB-Forum Stuttgart 23. Juni 2017 von Jendrik Scholz DGB Baden-Württemberg 1 Prekäre Arbeit - unsichere

Mehr

elektronische Vorab-Fassung*

elektronische Vorab-Fassung* Deutscher Bundestag Drucksache 17/14774 17. Wahlperiode 19. 09. 2013 Antwort der Bundesregierung Seite 1, September 23, 2013, /data/bt_vorab/1714774.fm, Frame auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr.

Mehr

Reformbedarf in der Alterssicherung Ursachen und Perspektiven

Reformbedarf in der Alterssicherung Ursachen und Perspektiven Prof. Dr. Barbara Riedmüller Freie Universität Berlin Reformbedarf in der Alterssicherung Ursachen und Perspektiven 9. Deutscher Seniorentag 2009 Alter leben Verantwortung übernehmen Forum B 1: Alterssicherung

Mehr

Solidarisch und gerecht

Solidarisch und gerecht Solidarisch und gerecht Das Rentenmodell der katholischen Verbände www.buendnis-sockelrente.de Ziele des Rentenmodells: die Stärkung des solidarischen und leistungsbezogenen Systems der gesetzlichen Rentenversicherung,

Mehr

Altersarmut in Deutschland

Altersarmut in Deutschland Altersarmut in Deutschland Bestandsaufnahme und Handlungsansätze SPDNRW-AG 60plus, Kevelaer 24. Februar 2015 www.wsi.de Gliederung Altersarmut: Bestandsaufnahme Rentenpolitik: Überblick Reformoptionen

Mehr

Schriftliche Kleine Anfrage

Schriftliche Kleine Anfrage BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 19/4448 19. Wahlperiode 03.11.09 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Elke Badde (SPD) vom 26.10.09 und Antwort des Senats Betr.: Mehr

Mehr

Glückliches Österreich? Vom Nachbarn lernen

Glückliches Österreich? Vom Nachbarn lernen Glückliches Österreich? Vom Nachbarn lernen Die österreichische und deutsche Alterssicherung im Vergleich Sitzung des Bezirksseniorenausschuss Berlin Berlin, 30.März 2016 Leiterin des Bereichs Sozialpolitik

Mehr

DIE STUDIE RENTENPERSPEKTIVEN 2040

DIE STUDIE RENTENPERSPEKTIVEN 2040 Region Oberbayern DIE STUDIE RENTENPERSPEKTIVEN 2040 Zum ersten Mal gibt es mit der Studie Rentenperspektiven 2040 der Prognos AG einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der gesetzlichen Renten

Mehr

LIVING WAGES - AUCH IN DEUTSCHLAND?

LIVING WAGES - AUCH IN DEUTSCHLAND? LIVING WAGES - AUCH IN DEUTSCHLAND? Prof. Dr. Thorsten Schulten WSI Herbstforum 2017 Soziale Rechte in Europa Ausbauen, stärken und durchsetzen 29.-30. November 2017, Berlin Living Wage Existenzlohn Gibt

Mehr

Von der Alterssicherung zur Altersunsicherheit

Von der Alterssicherung zur Altersunsicherheit Von der Alterssicherung zur Altersunsicherheit WSI-Herbstforum 2011 Gespaltene Gesellschaft Berlin, 24.11.2011 Gliederung Altersarmut in Deutschland bereits ein Problem? Zukünftige Entwicklungen: Das Drei-Säulen-Modell

Mehr

ARMUT UND EINWANDERUNG

ARMUT UND EINWANDERUNG POLICY BRIEF Nr. 12 Policy Brief WSI 08/2017 ARMUT UND EINWANDERUNG Armutsrisiken nach Migrationsstatus und Alter - Eine Kurzauswertung aktueller Daten auf Basis des Mikrozensus 2016 Eric Seils und Jutta

Mehr

Wie wird meine Rente errechnet? Rentenanpassungsformel. Arbeitseinkommen. Bildungsbausteine: Rente und Rentenkampagne. 1. Mit der

Wie wird meine Rente errechnet? Rentenanpassungsformel. Arbeitseinkommen. Bildungsbausteine: Rente und Rentenkampagne. 1. Mit der Wie wird meine Rente errechnet? 1. Mit der Rentenanpassungsformel 2. Mit der Rentenformel 3. Rentenwert x Entgeltpunkte 4. Rentenniveau x letztes Arbeitseinkommen Die individuelle Rente wird nach dem Äquivalenzprinzip

Mehr

Die im Schatten stehen, sieht man nicht

Die im Schatten stehen, sieht man nicht Die im Schatten stehen, sieht man nicht GEWERKSCHAFT VERDI BADEN-WÜRTTEMBERG STUTTGART 25.07.2017 Prof. Dr. Gerhard Bäcker Universität Duisburg-Essen Institut Arbeit und Qualifikation Deutschland: Musterschüler

Mehr

ANPACKEN: dgb.de/rente

ANPACKEN: dgb.de/rente dgb.de/rente ANPACKEN: Rente muss für ein gutes Leben reichen Kaum ein anderes Industrieland senkt das gesetzlich garantierte Rentenniveau so stark wie Deutschland. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB)

Mehr

Vortrag: Was bedeutet Armut in Österreich?

Vortrag: Was bedeutet Armut in Österreich? Vortrag: Was bedeutet Armut in Österreich? Wenn man in Österreich von Armut spricht, muss man sich klar sein, dass wir hier von relativer Armut sprechen. Von absoluter Armut spricht man dann, wenn den

Mehr

Hartz IV trotz Mindestlohn

Hartz IV trotz Mindestlohn Hartz IV trotz Mindestlohn Nachricht von Klaus Ernst, 13. April 2017 Auswertung der Antwort [PDF] der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage [PDF] Höhe des gesetzlichen Mindestlohns und Umfang der Sonderregelungen

Mehr

Überschneidung von Grundsicherungsbedarf und Rente bei sinkendem Rentenniveau nach Entgeltposition und Beitragsjahren,

Überschneidung von Grundsicherungsbedarf und Rente bei sinkendem Rentenniveau nach Entgeltposition und Beitragsjahren, Folgen des sinkenden Rentenniveaus: Zunehmende Überschneidung von Grundsicherungsbedarf und Renten Beitragsjahre Überschneidung von Grundsicherungsbedarf und Rente bei sinkendem Rentenniveau nach Entgeltposition

Mehr

KURSWECHSEL: DIE GESETZLICHE RENTE STÄRKEN!

KURSWECHSEL: DIE GESETZLICHE RENTE STÄRKEN! KURSWECHSEL: DIE GESETZLICHE RENTE STÄRKEN! Atypisch wird für viele normal Minijobs, Teilzeitarbeit, Leiharbeit, Praktika und Befristungen haben die Arbeitswelt zwar flexibler gemacht, aber vielfach zum

Mehr

Statt Altersarmut: Renten rauf!

Statt Altersarmut: Renten rauf! Statt Altersarmut: Renten rauf! Matthias W. Birkwald (MdB) Rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Freitag, 17. März 2017 DIE LINKE. Bad Hersfeld-Rotenburg Altersarmut weil die Rente nicht reicht

Mehr

Armutsstudie der Stadt Ansbach 2010

Armutsstudie der Stadt Ansbach 2010 Armutsstudie der Stadt Ansbach 2010 Ausgewählte Ergebnisse des Abschlussberichts Gliederung 1. Einleitung 2. Definition: Armut 3. Differenzierung nach soziodemografischen Merkmalen 4. Bezug von Leistungen

Mehr

SOZIALE GERECHTIGKEIT

SOZIALE GERECHTIGKEIT SOZIALE GERECHTIGKEIT SPD Leitantrag Bundestagswahlprogramm 2017 Gerechtigkeit ist die zentrale Voraussetzung für Zusammenhalt und Wohlstand. Wir werden Einkommen und Chancen gerechter gestalten. Gesellschaften,

Mehr

Quiz zur Rentenversicherung Ein Quiz rund um Fakten und Irrtümer - Antworten Material

Quiz zur Rentenversicherung Ein Quiz rund um Fakten und Irrtümer - Antworten Material Quiz zur Rentenversicherung Ein Quiz rund um Fakten und Irrtümer - Antworten Material Bildungsmodule von Kirsten Lange und Ralf Bohlen In Auftrag von ver.di GPB März 2017 Im Dutzend billiger Ein Quiz rund

Mehr

HESSISCHER LANDTAG. Große Anfrage der Abg. Cárdenas, Schaus, Schott, van Ooyen, Dr. Wilken, Wissler (DIE LINKE) und Fraktion

HESSISCHER LANDTAG. Große Anfrage der Abg. Cárdenas, Schaus, Schott, van Ooyen, Dr. Wilken, Wissler (DIE LINKE) und Fraktion 18. Wahlperiode Drucksache 18/4710 HESSISCHER LANDTAG 15. 11. 2011 Große Anfrage der Abg. Cárdenas, Schaus, Schott, van Ooyen, Dr. Wilken, Wissler (DIE LINKE) und Fraktion betreffend Ausmaß der aktuellen

Mehr

EINKOMMENSICHERUNG & ARMUT IM DEUTSCHEN SOZIALSTAAT. Dr. Eric Seils WSI-Herbstforum November 2015, Berlin

EINKOMMENSICHERUNG & ARMUT IM DEUTSCHEN SOZIALSTAAT. Dr. Eric Seils WSI-Herbstforum November 2015, Berlin EINKOMMENSICHERUNG & ARMUT IM DEUTSCHEN SOZIALSTAAT Dr. Eric Seils WSI-Herbstforum 2015 27. November 2015, Berlin Einleitung: Armut im deutschen Sozialstaat Einkommensarmut, 1996-2014 1996 2005 2014 Bevölkerung

Mehr

Arbeitnehmereinkommen in Bremen: stagnierende Realeinkommen und wachsender Niedriglohnbereich aber zum Teil auch überdurchschnittliche Löhne

Arbeitnehmereinkommen in Bremen: stagnierende Realeinkommen und wachsender Niedriglohnbereich aber zum Teil auch überdurchschnittliche Löhne Kammer kompakt: Arbeitnehmereinkommen in Bremen: stagnierende Realeinkommen und wachsender Niedriglohnbereich aber zum Teil auch überdurchschnittliche Löhne 1. Die Vollzeitbeschäftigten im Land Bremen

Mehr

Armutsgefährdungsquoten nach Bundesländern (Teil 1)

Armutsgefährdungsquoten nach Bundesländern (Teil 1) Armutsgefährdungsquoten nach Bundesländern (Teil 1) * um das mittlere Einkommen zu berechnen, wird der Median (Zentralwert) verwendet. Dabei werden hier alle Personen ihrem gewichteten Einkommen nach aufsteigend

Mehr

Für eine Rente mit Niveau! Lebensstandardsichernd und armutsfest!

Für eine Rente mit Niveau! Lebensstandardsichernd und armutsfest! Für eine Rente mit Niveau! Lebensstandardsichernd und armutsfest! Matthias W. Birkwald (MdB) Rentenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. 11. Oktober 2016 in Neuss IGM-Senior*innen Region Düsseldorf-Neuss

Mehr

Solidarisches Grundeinkommen. Projektgruppe Grundeinkommen der Rhein-Erft-SPD

Solidarisches Grundeinkommen. Projektgruppe Grundeinkommen der Rhein-Erft-SPD Solidarisches Grundeinkommen Projektgruppe Grundeinkommen der Rhein-Erft-SPD Grundeinkommen Rhein-Erft-SPD Rhein-Erft-SPD Juni 2007 auf Parteitag für ein bedingungsloses Grundeinkommen ausgesprochen Parteitag

Mehr

Eine Bestandsaufnahme: Kinder-/Armut in Deutschland

Eine Bestandsaufnahme: Kinder-/Armut in Deutschland Eine Bestandsaufnahme: Kinder-/Armut in Deutschland Dr. Markus M. Grabka (DIW Berlin / SOEP) Arbeitsgemeinschaft der deutschen Familienorganisationen e.v. (AGF) 30. November 2010, Berlin 1 Datenbasis Sozio-oekonomisches

Mehr

Michael Schröter BBE-Newsletter 4/2010. Armut ist nicht gleich Erwerbslosigkeit: Einkommensarmut in Deutschland

Michael Schröter BBE-Newsletter 4/2010. Armut ist nicht gleich Erwerbslosigkeit: Einkommensarmut in Deutschland Michael Schröter BBE-Newsletter 4/2010 Armut ist nicht gleich Erwerbslosigkeit: Einkommensarmut in Deutschland Zwar hat das Bundesverfassungsgericht gerade unmissverständlich festgestellt, dass soziale

Mehr

A N T W O R T. zu der. Anfrage der Abgeordneten Barbara Spaniol (DIE LINKE.) Vorbemerkung der Fragestellerin:

A N T W O R T. zu der. Anfrage der Abgeordneten Barbara Spaniol (DIE LINKE.) Vorbemerkung der Fragestellerin: LANDTAG DES SAARLANDES 15. Wahlperiode Drucksache 15/453 (15/358) 30.04.2013 A N T W O R T zu der Anfrage der Abgeordneten Barbara Spaniol (DIE LINKE.) betr.: Altersarmut bei Frauen im Saarland Vorbemerkung

Mehr

Altersarmut: Ausmaß und Dynamik

Altersarmut: Ausmaß und Dynamik Altersarmut: Ausmaß und Dynamik Kurzexpertise Paritätische Forschungsstelle Dr. Andreas Aust Dr. Joachim Rock Greta Schabram Berlin, November 2017 Kontaktdaten: Dr. Andreas Aust Telefon: 030/24636 322

Mehr

Herzlich willkommen. Der Verein Altenhilfe Hanau e. V. begrüßt Sie sehr herzlich zum Vortrag.

Herzlich willkommen. Der Verein Altenhilfe Hanau e. V. begrüßt Sie sehr herzlich zum Vortrag. Herzlich willkommen Der Verein Altenhilfe Hanau e. V. begrüßt Sie sehr herzlich zum Vortrag. Informationsmaterial zum Verein liegt aus. Bitte bedienen Sie sich. (C) Alle Rechte bei Günter Rohler, 2014,2015,2016

Mehr

Unterlagen zum Vortrag. Armut und Reichtum in Deutschland. von Richard Hauser Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main

Unterlagen zum Vortrag. Armut und Reichtum in Deutschland. von Richard Hauser Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main 1 Unterlagen zum Vortrag Armut und Reichtum in Deutschland von Richard Hauser Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main im Rahmen der Ringvorlesung Sozialreformen und Gerechtigkeit an der Ruhr-Universität

Mehr

Wir müssen reden: Altersarmut in Kiel

Wir müssen reden: Altersarmut in Kiel Wir müssen reden: Altersarmut in Kiel Altersarmut MA Altersarmut in Deutschland Titel, 27. Mai 2015 www.wsi.de Gliederung System der Alterssicherung: ein Überblick Altersarmut? Messung und Bestand Fazit

Mehr

Vermeidung von Altersarmut in der Rentenversicherung oder der Grundsicherung?

Vermeidung von Altersarmut in der Rentenversicherung oder der Grundsicherung? Vermeidung von Altersarmut in der Rentenversicherung oder der Grundsicherung? Gundula Roßbach Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund Kooperationsveranstaltung der Deutschen Rentenversicherung

Mehr

Niedriglohnsektor und Armutsrisiko

Niedriglohnsektor und Armutsrisiko Niedriglohnsektor und Armutsrisiko Dr. Markus M. Grabka (DIW Berlin / SOEP) Niedriglohnsektor Chance zum Einstieg oder Sackgasse? Gesprächskreis Arbeit und Qualifikation Friedrich-Ebert-Stiftung und DGB,

Mehr

A N T W O R T. zu der. Anfrage des Abgeordneten Prof. Dr. Bierbaum (DIE LINKE.)

A N T W O R T. zu der. Anfrage des Abgeordneten Prof. Dr. Bierbaum (DIE LINKE.) LANDTAG DES SAARLANDES 15. Wahlperiode Drucksache 15/979 (15/923) 10.07.2014 A N T W O R T zu der Anfrage des Abgeordneten Prof. Dr. Bierbaum (DIE LINKE.) betr.: Altersarmut bei Frauen im Saarland Vorbemerkung

Mehr

Landesarmutskonferenz Niedersachsen Arbeit, Armut, Würde in Hannover

Landesarmutskonferenz Niedersachsen Arbeit, Armut, Würde in Hannover Die im Schatten stehen, sieht man nicht Armut und Ausgrenzung in Deutschland Landesarmutskonferenz Niedersachsen Arbeit, Armut, Würde 17.11.2015 in Hannover Prof. Dr. Gerhard Bäcker Universität Duisburg-Essen

Mehr

Kurswechsel in der Rentenpolitik

Kurswechsel in der Rentenpolitik Kurswechsel in der Rentenpolitik Eine zukunftsgerichtete Rentenpolitik beginnt heute DGB-Bundesvorstand, Abt. Sozialpolitik 1 Das Rentenniveau sinkt DGB-Bundesvorstand, Abt. Sozialpolitik 2 35.363 Euro

Mehr

ALTERSARMUT UND ALTERSSICHERUNG BEI BESCHÄFTIGTEN IM SOZIALSEKTOR

ALTERSARMUT UND ALTERSSICHERUNG BEI BESCHÄFTIGTEN IM SOZIALSEKTOR ALTERSARMUT UND ALTERSSICHERUNG BEI BESCHÄFTIGTEN IM SOZIALSEKTOR Dr. Florian Blank 14. Kasseler Fachtagung zum kirchlichen Arbeitsrecht 12. November 2015, Kassel Inhalt 1. Einleitung 2. Beschäftigung

Mehr

Die Lebensverhältnisse im Alter haben sich verbessert

Die Lebensverhältnisse im Alter haben sich verbessert Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Einkommensverteilung 11.05.2017 Lesezeit 4 Min. Die Lebensverhältnisse im Alter haben sich verbessert In den vergangenen drei Jahrzehnten sind

Mehr

Der nigelnagelneue Insider-Report enthüllt die Rentenlüge...

Der nigelnagelneue Insider-Report enthüllt die Rentenlüge... Der nigelnagelneue Insider-Report enthüllt die Rentenlüge... Achtung: Sie haben nicht das Recht zum Abdruck oder Verkauf dieser Schrift. Sie dürfen auch nicht den Inhalt dieser Schrift verbreiten oder

Mehr

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Grafikstrecke 03.04.2014 Lesezeit 2 Min Armut in Europa In keinem anderen EU-Staat konnten die einkommensärmsten 10 Prozent der Bevölkerung

Mehr

Die Erwerbstätigenversicherung: Chance einer Weiterentwicklung der Alterssicherung in der Bismarck-Tradition?

Die Erwerbstätigenversicherung: Chance einer Weiterentwicklung der Alterssicherung in der Bismarck-Tradition? Jahrestagung der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt Von der Bismarck-Tradition zum liberalen Typus? Der deutsche Sozialstaat: Wandel oder Mutation? Die Erwerbstätigenversicherung: Chance einer Weiterentwicklung

Mehr

Institut für Gerontologie an der TU Dortmund. Prof. Dr. Gerhard Naegele. Armut und Reichtum Auswirkungen auf das Alter

Institut für Gerontologie an der TU Dortmund. Prof. Dr. Gerhard Naegele. Armut und Reichtum Auswirkungen auf das Alter Prof. Dr. Gerhard Naegele Institut für Gerontologie an der TU Dortmund Armut und Reichtum Auswirkungen auf das Alter 12. Deutscher Seniorentag Dortmund, 29. Mai 2018 Armutskonzepte und messung I Absolute

Mehr

Selbst unter der Annahme sehr optimistischer Bedingungen, wie keine höhere. Arbeitslosigkeit als die derzeit vergleichsweise ziemlich niedrige und ein

Selbst unter der Annahme sehr optimistischer Bedingungen, wie keine höhere. Arbeitslosigkeit als die derzeit vergleichsweise ziemlich niedrige und ein . global news 3458 18-04-16: Altersarmut: Ursachen und Abhilfe Selbst unter der Annahme sehr optimistischer Bedingungen, wie keine höhere Arbeitslosigkeit als die derzeit vergleichsweise ziemlich niedrige

Mehr

Input: Altersarmut. 2. Jahrestagung der FSA: Armut im Sozialraum Gelsenkirchen, Lina Zink

Input: Altersarmut. 2. Jahrestagung der FSA: Armut im Sozialraum Gelsenkirchen, Lina Zink Input: Altersarmut 2. Jahrestagung der FSA: Armut im Sozialraum Gelsenkirchen, Lina Zink Ablauf Begriffsdefinition & Bestandaufnahme Ursachen & Ausblick Optionen Was ist Armut und wie verbreitet ist Altersarmut

Mehr

Frauen und Armut Entwicklungen, Daten. 22. Oktober Stabilisierung der gesetzlichen Rente. Impuls II: Fehlende Rentenpunkte durch Minijobs & Co.

Frauen und Armut Entwicklungen, Daten. 22. Oktober Stabilisierung der gesetzlichen Rente. Impuls II: Fehlende Rentenpunkte durch Minijobs & Co. Frauen und Armut Entwicklungen, Daten. 22. Oktober 2016 Impuls III: Stabilisierung der gesetzlichen Rente Impuls II: Fehlende Rentenpunkte durch Minijobs & Co. Hannelore Buls Diplom-Sozialökonomin Rentnerin

Mehr

Solidarisches Grundeinkommen. Projektgruppe Grundeinkommen der Rhein-Erft-SPD

Solidarisches Grundeinkommen. Projektgruppe Grundeinkommen der Rhein-Erft-SPD Solidarisches Grundeinkommen Projektgruppe Grundeinkommen der Rhein-Erft-SPD Grundeinkommen Rhein-Erft-SPD Rhein-Erft-SPD Juni 2007 auf Parteitag für ein bedingungsloses Grundeinkommen ausgesprochen Parteitag

Mehr

Altersarmut Ein Vortrag des Landkreises Hameln-Pyrmont anlässlich der Sitzung des Kreisseniorenrates am in Aerzen

Altersarmut Ein Vortrag des Landkreises Hameln-Pyrmont anlässlich der Sitzung des Kreisseniorenrates am in Aerzen Altersarmut Ein Vortrag des Landkreises Hameln-Pyrmont anlässlich der Sitzung des Kreisseniorenrates am 28.11.2018 in Aerzen Referent: Frank Buchholz Leiter des Sozialamtes Inhalt Armutsbegriffe und ihre

Mehr

Das gehetzte Geschlecht

Das gehetzte Geschlecht Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Frauen 18.06.2015 Lesezeit 4 Min. Das gehetzte Geschlecht In Deutschland ist die Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern immer noch sehr

Mehr

Die Rentenkampagne des DGB

Die Rentenkampagne des DGB Die Rentenkampagne des DGB Warum es so wichtig ist, sich für einen Kurswechsel in der Alterssicherungspolitik zu engagieren Vernetzungstagung für ver.di-selbstverwalterinnen und Selbstverwalter aus der

Mehr

DIA Ausgewählte Trends 2013

DIA Ausgewählte Trends 2013 Klaus Morgenstern, Deutsches Institut für Altersvorsorge, Berlin Bettina Schneiderhan, YouGov, Köln 22.08.2013 - Zweite Befragung Einstellung zum Zusammenhang zw. Rentenbeitrag und späterer Rentenhöhe

Mehr

Kriterien für einen angemessenen Mindestlohn in Deutschland 2011

Kriterien für einen angemessenen Mindestlohn in Deutschland 2011 Modellrechnung: Kriterien für einen angemessenen Mindestlohn in Deutschland 2011 Kontakt: Dr. Thorsten Schulten Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung Hans-Böckler-Straße

Mehr

"Die Regelaltersgrenze hoch zu setzen, das ist Klassenkampf von oben"

Die Regelaltersgrenze hoch zu setzen, das ist Klassenkampf von oben "Die Regelaltersgrenze hoch zu setzen, das ist Klassenkampf von oben" Interview mit Matthias W. Birkwald in der Wochenzeitung "Das Parlament" Das Parlament: Herr Birkwald, die Koalition hat sich kürzlich

Mehr

ARM DURCH (SOZIALE) ARBEIT? Dr. Florian Blank Sozialog des Paritätischen Schleswig-Holstein 06. Oktober 2015, Kiel

ARM DURCH (SOZIALE) ARBEIT? Dr. Florian Blank Sozialog des Paritätischen Schleswig-Holstein 06. Oktober 2015, Kiel ARM DURCH (SOZIALE) ARBEIT? Dr. Florian Blank Sozialog des Paritätischen Schleswig-Holstein 06. Oktober 2015, Kiel Inhalt 1. Einleitung 2. Arbeitsbedingungen im Sozialsektor 3. Folgen für die Alterssicherung

Mehr

Mindestsicherungselemente in der Rentenversicherung?

Mindestsicherungselemente in der Rentenversicherung? Mindestsicherungselemente in der Rentenversicherung? Dr. Reinhold Thiede Leiter des Geschäftsbereichs Forschung und Entwicklung Deutsche Rentenversicherung Bund Pressefachseminar am 08. und 09. Juli 2014

Mehr