Newsletter Nr Mai 2014
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- Inken Bieber
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1 Newsletter Nr Mai 2014 Liebe Unternehmer Höchste Zeit für einen neuen Newsletter... Auf dem Solarstromsektor ist durch die kürzlich erfolgten Verordnungsänderungen des Bundes einiges in Bewegung geraten. Die Konsequenzen für die lokale Solarstromproduktion, sowie News zu unserem Wasserkraftprojekt sind Kernthemen dieses Newsletters. Mit neuen Informationen zum Klimawandel, zur Energiewende und zur nachhaltigen Energieversorgung in der Schweiz wollen wir Ihnen diese komplexen Themen etwas näher zu bringen. Der Erkenntnis- und Wissensstand nimmt laufend zu und beeinflusst die politischen und wirtschaftlichen Entscheide kurz-, mittel und langfristig. Wir hoffen, dass auch dieses Mal für Sie etwas Interessantes dabei ist. Wir sind an Ihrem Feedback zum Newsletter interessiert. Bitte senden Sie uns ein Mail Inhalt Newsletter Nr. 3/2014: 1. Aktuelles aus dem Unternehmen Dürnten Neues von der Solarstrombörse Dürnten Kleinstwasserkraftwerk Jona: Konzessionsgesuch eingereicht 2. Photovoltaik in der Schweiz 2014: Konsequenzen für die lokale Kleinproduktion 3. Klimawandel/Energiewende 4. Nachhaltige Energieversorgung für die Schweiz Seite 1/8
2 1. Aktuelles aus dem Unternehmen Dürnten Neues von der Solarstrombörse Dürnten Ende Dezember 2013 ist eine grössere Photovoltaikanlage (Scheunendach) in die Solarstrombörse aufgenommen worden. Damit erhöht sich unsere Jahresproduktion auf mehr als 165'000 kwh. Dank den neuen und kostengünstigeren Anlagen sinkt der Aufpreis für den Dürntner Solarstrom. Sie als Abonnent profitieren davon. Hier ist die erfreuliche Entwicklung: Jahr Aufpreis/kWh (2014 geschätzt) 70 Rp. 45 Rp. 35 Rp. 21 Rp. kwh Solarstrom für Fr. 25/Monat 36 kwh 56 kwh 71 kwh 119 kwh Zum Vergleich: der Tagesbedarf einer vierköpfigen Familie beträgt ca. 14 kwh. Mit diesem Aufpreis sind wir wesentlich tiefer als die meisten Solarstrombörsen. Wir sind überzeugt, mit diesem attraktiven Preis weitere Abonnenten gewinnen zu können. Machen Sie bei Ihren Nachbarn und Bekannten Werbung für unseren Dürntner Solarstrom. Der Vereinsvorstand befasst sich aktuell mit dem Projekt einer Dachmiete (Scheunendach) für die Realisation einer grösseren PV-Anlage. Dies ist eine attraktive Alternative für Alle, die kein ideales Dach besitzen und trotzdem in die Photovoltaik investieren wollen (zum Beispiel über Anteilscheine mit einer Amortisationszeit von Jahren). Das Projekt wurde auf Kosten des Kleinstwasserkraftwerks Jona zeitlich etwas zurückgestellt. Wir werden Sie wieder informieren, sobald das Projekt weiter ausgearbeitet ist. Seite 2/8
3 Kleinstwasserkraftwerk Jona: Konzessionsgesuch eingereicht Die im letzten Herbst durch die WRH, Walter Reist Holding AG, Hinwil, an das AWEL eingereichte Vorstudie für das Erstellen eines Kleinst-Kraftwerkes mit einer Steffturbine an der Jona zwischen Pilgersteg und Dürnten wurde positiv beurteilt. Wir haben deshalb vor einigen Tagen im Namen des Unternehmen Dürnten das offizielle Konzessionsgesuch an die Baudirektion des Kantons Zürich eingereicht. Wird die Vernehmlassung zügig abgeschlossen, so steht einer Realisierung in diesem Herbst nichts mehr im Wege. Wir sind der WRH sehr dankbar für die enorme Vorarbeit und das unentgeltliche Bereitstellen der Unterlagen für das Konzessionsgesuchs. Die geplante Anlage Steffturbine 600 hat folgende technische Daten: Max. elektrische Leistung: 12 kw Max. Volumenstrom: 600 L/s Min. Volumenstrom: 150 L/s Jahresproduktion: ca. 62'200 kwh Pilotanlage Pilgersteg Anlage in Nyangao, Lindi, Tansania Geplante Anlage Standort "Gübeli" Hier lesen Sie mehr zur Steffturbine der WRH: Seite 3/8
4 2. Photovoltaik in der Schweiz 2014: Konsequenzen für die lokale Kleinproduktion Im Rahmen der Energiestrategie 2050 wird das Fördersystem für die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien effizienter ausgestaltet. Das Energiegesetz (EnG) wurde entsprechend geändert und am 1. Jan in Kraft gesetzt. Einige Änderungen betreffen auch die heutigen und zukünftigen Produzenten unserer Solarstrombörse. Das sind die Fakten: Die Bundesabgabe für den KEV-Fördertopf wird ab 2014 auf 1.5 Rp./kWh erhöht. Damit sollte die Photovoltaik-Warteliste relativ schnell auf die Hälfte abgebaut werden können (momentan über 30'000 Anlagen). Kleinanlagen bis 10 kwp erhalten nur noch eine Einmalvergütung bis max. 30% der Investitionskosten. Von diesem schnellen Förderbatzen profitieren alle Kleinanlagen < 10 kwp auf der Warteliste, auch wenn sie schon in Betrieb sind, sowie alle neu angemeldeten Kleinanlagen bis 10 kwp. Bei Anlagen von 10 bis 30 kwp kann der Betreiber wählen, ob er die Einmalvergütung an die Investitionskosten oder die Einspeisevergütung pro kwh erhalten will. Bei den Kleinanlagen bis 10 kwp gilt diese Wahlfreiheit nur dann, wenn die Anlage vor dem 1. Januar 2013 in Betrieb gegangen ist. Diese neue Regelung hat Konsequenzen für unsere Solarstrombörse. Einige Produzenten werden die Wahlfreiheit haben, einige werden in die Einmalvergütungs-regelung fallen. Meldet ein Teilnehmer, der die Wahlfreiheit hat, seine Anlage in diesem Jahr für die Einspeisevergütung an, kann er wohl nicht vor 2017 mit dem Zuschlag rechnen. Wählt er jedoch die Einmalvergütung, so bekommt er diese bereits 2014 oder allenfalls Das neue Vergütungsmodell ist zudem durch die neue, gesetzlich verankerte Eigenverbrauchsregelung ergänzt worden. Dabei wird nur der nicht selbst genutzte Solarstrom ins Netz eingespeist. Diese Eigenverbrauchsregelung nutzen schon zwei unserer Produzenten. Ein weiterer Produzent folgt demnächst. Die Stromentstehungskosten für private Kleinanlagen mit Einmalvergütung und Eigenverbrauch kommen damit in einen interessanten Bereich: Damit steigt die Attraktivität von PV-Anlagen für Eigenheimbesitzer enorm. Siehe dazu auch das Musterbeispiel auf der nächsten Seite. Hier lesen sie mehr Seite 4/8
5 Musterbeispiel einer privaten Kleinanlage: Solarstrom fast zum Nulltarif Die Entstehungskosten einer Photovoltaikanlage sind weiter am Sinken. Auch Kleinanlagen auf dem nach Süden ausgerichteten Hausdach eines Einfamilienhauses lassen sich heute kostengünstig erstellen. Dank der neuen Einmalvergütung, der neuen Eigenverbrauchsregelung, einem attraktiven Tarif für die Netzeinspeisung unseres Netzbetreibers in Dürnten (EKZ) und den gewährten Steuerersparnissen sind die effektiv notwendigen Investitionskosten erstaunlich niedrig. Das Rechenbeispiel (Zahlen entsprechen den heutigen Gegebenheiten) ist verblüffend. Investitionsrechnung PV-Anlage für Private (Einmalvergütung und Eigenverbrauch) Anlage: 5 kwp installierte Leistung Privat Bemerkungen: Investitionskosten CHF 20'000 Einmal-Subvention CHF 5'650 28% bis 30% möglich Netto Investitionskosten 1 14'350 Steuerersparnis CHF 3'588 25% Steuerprogression Netto Investitionskosten 2 CHF 10'763 Jährliche Nennliefermenge kwh/j 4'800 Hochtarif kwh/j 3'600 75% Verhältnis 75%/25% ist typisch Niedertarif kwh/j 1'200 25% Eigenverbrauch Eigenverbrauch Hochtarif kwh/j 1'800 50% mittels Differenzzähler Eigenverbrauch Niedertarif kwh/j % mittels Differenzzähler Netzeinspeisung Netzeinspeisung Hochtarif kwh/j 1'800 50% mittels Differenzzähler Netzeinspeisung Niedertarif kwh/j % mittels Differenzzähler Amortisationszeit Jahre 20 analog KEV 2014 Jährliche Kapitalkosten CHF 538 Jährliche Wartungskosten CHF 314 wohl eher knapp Fixkosten Netzeinspeisung CHF 65 gemäss Angaben EKZ Jährliche Gesamtkosten CHF 917 Ersparnis durch Eigenverbrauch EKZ *) *) Naturstrom basic Privat Ersparnis Hochtarif CHF Rp./kWh Rp Ersparnis Niedertarif CHF Rp./kWh Rp. Jahresertrag durch Netzeinspeisung Ertrag Hochtarif CHF Rp./kWh 20 Rp. Spezialtarif für Kleinstanlagen Ertrag Niedertarif CHF Rp./kWh 11 Rp. (< 10 kwp) Gesamtertrag/Jahr CHF 917 Zusatzkosten/Jahr CHF 0 Die Ersparnisse aus dem Eigenverbrauch und die Erträge aus der Netzeinspeisung decken heute praktisch schon die jährlichen Amortisationskosten der Anfangsinvestition (angenommene Amortisationsdauer: 20 Jahre). Für Anlagen in Tann (Netzbetreiber Gemeindewerke Rüti) gelten leicht andere Zahlen. Die Kernaussage "Solarstrom fast zum Nulltarif" gilt aber auch dort. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wenden Sie sich an uns, wenn Sie weitere Informationen benötigen. Seite 5/8
6 3. Klimawandel/Energiewende Die Klimaerwärmung wird von Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik als dasjenige Umweltrisiko identifiziert, welches in den kommenden Jahrzehnten die gravierendsten Folgewirkungen für die Menschheit haben wird. Schon heute lassen sich diese überall in vielen Teilen der Welt feststellen - auch in der Schweiz. Weil in den vergangenen 50 Jahren die Sommer rund 2.5 o C und die Winter rund 1.5 o C wärmer geworden sind, schmelzen die Gletscher und der Permafrost taut auf. Die schweizerische Energieversorgung ist im Umbruch. Mit den politischen Beratungen zur Energiestrategie 2050 werden die Gesetzestexte neu geschrieben. Keines der bisherigen Schweizer Energieszenarien ist wohl ambitioniert genug, um das weltweit angestrebte Klimaschutzziel einer maximal 2 o C globalen Erwärmung erreichen zu können. Dazu braucht es eine nahezu CO2-freie Energieversorgung. Dass dies möglich ist, haben diverse Studien von unabhängigen Experten gezeigt. Der Handlungsbedarf ist gross. Wir haben schon zwei Drittel des globalen Klimagas- Budgets für die Einhaltung des globalen 2 o C-Ziels aufgebraucht. Uns läuft die Zeit davon. Hier lesen sie mehr Klimawandel: Konsequenzen der globalen Herausforderung Präsentation von Thomas Stocker, Universität. Bern, Vorsitzender des Weltklimarats IPCC Seite 6/8
7 4. Nachhaltige Energieversorgung für die Schweiz Die vorgeschlagenen und diskutierten Massnahmen des Bundes im Rahmen der Energiestrategie 2050 gehen in die richtige Richtung. Genügen sie? Dieser Frage sind diverse unabhängige Experten nachgegangen. Zwei Beispiele solcher Studien sollen hier vorgestellt werden: energy [r]evolution: eine nachhaltige Energieversorgung für die Schweiz gemeinsame Herausgeber: Greenpeace Global Wind Energy Council (GWEC) European Renewable Energy Council (EREC) Das Greenpeace-Gesamtenergieszenario "Energy [R]evolution", das von unabhängigen Experten der Systemanalyse-Gruppe am Institut für Technische Thermodynamik des Deutsches Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erarbeitet wurde, zeigt, dass wir die Klimaschutzziele mit einer atomstrom- und nahezu CO 2 -freien Energieversorgung erreichen können und zwar zu einem erschwinglichen Preis. Hier lesen sie mehr Seite 7/8
8 Ist die Energiewende möglich? Herausgeber: Prof. Dr. Anton Gunzinger, ETH Zürich und Supercomputing Systems AG (SCS) Professor Gunzinger hat in einer umfassenden Computersimulation versucht, die folgende Frage zu beantworten: Kann sich die Schweiz mit Strom aus erneuerbaren Energien selbst versorgen? Dabei hat er verschiedene Energieszenarien des Bundes simuliert. Des Weiteren untersuchte er die Energie- und Leistungsbilanz, die volkswirtschaftlichen Kosten und die Anforderungen an das Leitungsnetz für die schweizerische Elektrizitätswirtschaft. Dabei ist er zu folgenden Schlussfolgerungen gekommen: Der Ausstieg aus der Kernenergie und eine Versorgung der Schweiz aus 100% erneuerbaren Energien (Wasser, Sonne, Wind und Biomasse) ist volkswirtschaftlich möglich. Die volkswirtschaftlichen Kosten sind tragbar und die Energiewende schafft zusätzliche Arbeitsplätze in der Schweiz. Die Energiewende verringert die Auslandabhängigkeit. Damit die Energiewende gelingt, müssen die politischen Weichen richtig gestellt werden. Hier lesen sie mehr Verantwortlich für die Redaktion des Newsletters: Max Linder, Aktuar Unternehmen Dürnten Seite 8/8
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