Informationsveranstaltung, Hofheim 11/11. Z. Rashed

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Informationsveranstaltung, Hofheim 11/11. Z. Rashed"

Mathias Jaeger
vor 5 Jahren
Abrufe

1 Informationsveranstaltung, Hofheim 11/11 Z. Rashed

2 Fettmodifizierte Kost: Was ist dran? Fettstoffwechselstörung -hochrangiger kardiovaskulärer Risikofaktor 1 nebst Rauchen, genetische Veranlagung, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht, Bewegungsmangel Herzinfarkt-Risiko -Senkung um bis zu 80 Prozent durch Lebensstil- Änderungen wie Nichtrauchen, Bewegung, Gewichtskontrolle, Ernährung 1 InterheartStudie, The Lancet, Volume 364, Issue 9438, Pages , 11 September 2004 Lancet Effect of potentially modifiable risk factors associated with myocardial infarction in 52 countries (the INTERHEART study): case-control study 2

3 Fettmodifizierte Diät Leitlinien empfehlen fettmodifizierte Diät zur (Sekundär-) Prävention Aber: ist der Nutzen belegt? Kann man mit Diät 1. die Blutfette ausreichend senken? 2. das Risiko für Herzinfarkt senken? 1 arznei-telegramm 2/10, a-t 2010; 41: 19-23

4 Zusammensetzung der Fette

5 Transfettsäuren Transfette / gehärtete Fette 1 entstehen bei industrieller Härtung von Pflanzenölen und bei starker Erhitzung (Braten, Frittieren) z.b. in Croissants oder Blätterteig, Backmargarinen, Pommes frites Diät- und Reformmargarine sind frei von Transfetten 1 Natürlicherweise in Milchprodukten sowie im Fleisch von Wiederkäuern (Rind, Lamm) enthalten, im Gegensatz zu künstlich entstehenden TFAs für den Menschen wohl nicht schädlich; beim Braten (ab 130 C) mit Pflanzenölen mit hohem Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

6 Low-Fat -Ernährung und Risiko für Herz-Kreislauf- Erkrankungen WHI Dietary Modification Trial (2006) 1 Größte prospektive randomisierte kontrollierte Untersuchung mit postmenopausalen Frauen (50-79 J) über ca. 8 Jahre Intervention: Diätberatung Fettzufuhr auf 20% reduziert dafür vermehrt Obst, Gemüse und Getreide 1 Howard BV et al., JAMA 2006;295:655-66

7 WHI Dietary Modification Trial LDL-Senkung in drei Jahren um 2,7% stärker als in der Kontrollgruppe, insgesamt um 5,3% 1 keinen Effekt auf Häufigkeit von koronarer Herzkrankheit Schlaganfall oder kardiovaskulären Ereignissen insgesamt 1 In früheren Heim -Studien unter kasernenartigen Bedingungen bei Drosselung der Fettzufuhr um 60% max % LDL-Senkung.

8 Metaanalyse 2009 Dietary Fat and Coronary Heart Disease unter Einschluss der WHI-Studie Gesamtergebnis: kein sterblichkeitssenkender Effekt einer fettarmen oder einer fettmodifizierten Diät 2 Geringfügige Abnahme von Herzinfarkt-Ereignissen 2 C. Murray Skeaff Jody Miller. Dietary Fat and Coronary Heart Disease: Summary of Evidence from Prospective Cohort and Randomised Controlled Trials. Ann Nutr Metab 2009;55:

9 MITTELMEERKOST

10 Mediterrane Ernährung und Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit Lyon DietHeartStudy Männer und Frauen nach Herzinfarkt, mittleres Alter 53,5 Jahre Interventionsgruppe: A) Mediterrane Ernährung (Olivenöl als einziges Fett) Kontrollgruppe: B) konventionelle Ernährung Mittlere Beobachtungszeit: 27 Monate 1 De Lorgeril, M et al., Lancet 1994; 343: cardiac deaths in the control and 3 in the experimental group; 17 non-fatal myocardial infarction vs 5; RR of 0 27 (95% Cl , p=0 001);. Overall mortality 20 vs 8, adjusted risk ratio of 0 30 (95% Cl , p=0 02).

11 Mediterrane Ernährung und Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit Lyon Diet Heart Study Relative Risikoreduktion bzgl. erneuten Herzinfarkt oder dadurch bedingten Tod in der Prüfgruppe innerhalb von 2,3 Jahren um mehr als 70% Deutliche Reduktion der Gesamtsterblichkeit

12 Mediterrane Ernährung und Sekundärprävention der koronaren Herzkrankheit Lyon Diet Heart Study 1 Aber: kleine Studie, kurze Beobachtungszeit Bestätigung durch ausreichend große, valide Studie erforderlich, solange: Nutzen der Mittelmeerdiät nicht hinreichend belegt

13 Gesunder Lebensstil Gewichtskontrolle durch ausgewogene Kost (viel Obst, Gemüse, Salat, Vollkornprodukte, wenig Transfette) regelmäßige körperliche Aktivität

14 Was ist sonst zu empfehlen? zur Sekundärprävention nach Herzinfarkt oder anderer Gefäßerkrankung sowie zur Primärprävention bei hohem Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen Statine zur Cholesterinsenkung und Gefäßstabilisierung; je mehr Risikofaktoren, desto niedriger der Zielwert!

15 Bad Soden 11/11 Z.Rashed

Ähnliche Dokumente

Primärprävention kardialer Morbidität

Kosteneffektivität von Statinen in der Primärprävention kardialer Morbidität und Mortalität Dr. med. Dipl.-Kffr. Anja Neumann Dr. rer. medic. Petra Schnell-Inderst MPH Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Wasem