Die Entwicklung des Bmttoinlandsprodukts in München und anderen kreisfreien Städten der Bundesrepublik
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- Heiko Weiss
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1 Die Entwicklung des Bmttoinlandsprodukts in München und anderen kreisfreien Städten der Bundesrepublik Im Jahrgang 1976 der "Münchener Statistik" (Heft 9, Seite 225) wurden nach Bekanntwerden der ersten Bruttoinlandsproduktwerte für 1974 diese wichtigen Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Höhe und ihrer Verteilung nach interpretiert. In diesem, dem Münchner BIP gewidmeten Beitrag wurde auch die Zusammensetzung des Bruttoinlandsprodukts und seine Bedeutung dargestellt. Inzwischen liegen nun die revidierten Ergebnisse des Bruttoinlandsprodukts aller kreisfreien Städte in der Bundesrepublik, die im Rahmen einer Gemeinschaftsarbeit der Statistischen Landesämter erstellt wurden, vor. Aus diesen Unterlagen werden zunächst in Tabelle 1 die Bruttoinlandsproduktwerte insgesamt und Wirtschafts- und Wohnbevölkerung im Jahre 1974 dargestellt, und zwar für die Städte mit mehr als Einwohnern. Die Rangfolge der Städte entspricht der einwohnerzahlmäßigen Rangfolge Ende Schon hier wird die Spitzenstellung Hamburgs noch vor Berlin deutlich erkennbar, was den absoluten Wert angeht: Bei der Pro-Kopf-Berechnung schneidet jedoch unter den Städten mit mehr als ~inwohnern mit DM Wirtschaftsbevölkerung und sogar DM Wohnbevölkerung Frankfurt mit Abstand am besten ab. Vor Hamburg rangieren bei (fieser "Berechnungsart sogar noch Düsseldorf und hinsichtlich des BIP Wohn bevölkerung auch noch Stuttgart und Duisburg. Die höchste Steigerungsrate gegenüber 1972 hatte Duisburg, gefolgt von Essen und Frankfurt. In Tabelle 2 wurden die 50 kreisfreien Städte mit den höchsten Bruttoinlandsproduktwerten. aufgeführt, und zwar nach der Rangfolge des Bruttoinlandsprodukts Wirtschaftsbevölkerung im Jahr Um die Entwicklung aufzuzeigen, wurden die Werte für 1'970 und 1972 für jede Stadt ebenfalls aufgeführt. Die Rangfolgeskala zeigt im einzelnen folgendes: An der.spitze steht die Chemiestadt Ludwigshafen mit DM Wirtschaftsbevölkerung, dichtgefolgt von Frankfurt mit DM ( Wohnbevölkerung schneidet, wie die Tabelle ebenfalls nachweist, Frankfurt günstiger ab). Auf den nächsten Plätzen nach der grundlegenden Berechnung je Kopf der Wirtschaftsbevölkerung stehen zum Teil überraschend Bayreuth, Duisburg und Karlsruhe. Erst darauf folgen zwei wichtige Wirtschaftsmetropolen, denen man in Schätzungen bessere Rangplätze zugeordnet hatte, nämlich auf Rang 6 die nordrheinwestfälische Landeshauptstadt Düsseldorf und auf Rang 7 der Stadtstaat Hamburg. Unter den ersten Zehn befinden sich noch Erlangen und die Chemiestadt Leverkusen, auf dem zehnten Rang schließlich Stuttgart. Was fällt bei der Verteilung der ersten 10 Plätze auf? Neben dem Stadtstaat Hamburg gehören in diese Gruppe die beiden Landeshaüptstädte mit der höchsten 'vvirtschafiskcafi, Düssdducl und Siuttgart. Weiterhin sind die Chemiemetropolen Ludwigshafen und Leverkusen hier vertreten und schließlich kann man auch Frankfurt a. M. durch die Farbwerke Hoechst diesem Bereich zuordnen, obgleich in Frankfurt auch die allgemeine Stellung als Wirtschafts- und Bankmetropole viel zu dem günstigen Rangplatz beigetragen hat. 147
2 Bruttoinlandsprodukt insgesamt und Wirtschaftsund Wobnbevölkerung 1974 (Revidierte Ergebnisse) Tabelle 1 Stadt Berlin Hamburg München Köln Essen Frankfurt am Main Dortmund Düsseldorf Stuttgart Duisburg Bremen Hannover Bruttoinlandsprodukt Verän- Anteile Wirtschaftsbevölkerung Wohn bevölkerung derung am BfP Mio.DM seit 1972 des in /0 Landes Landes- Bundes- Landesin 0/0 DM wert wert DM wert = 100 =100 = , , , , ,1 20, ,3 130, , ,0 7, ,7 125, , ,4 4, ,1 118, , ,6 28, ,7 167, , ,8 4, ,9 106, , ,7 6, ,1 151, , ,5 12, ,5 136, , ,0 4, ,5 154, , ,5 86, ,1 126, , ,5 14, ,6 113, ,7 Bundeswert = ,7 172,1 155,8 154,4 123,9 247,2 112,7 196,0 188,1 175,9 147,9 157,4
3 Bruttoinlandsprodukt der kreisfreien Städte Wirtschafts- und Wohnbevölkerung nach der Rangfolge des Bruttoinlandsprodukts Wirtschaftsbevölkerung 1974 (gemessen am Durchschnitt aller kreisfreien Städte) Tabelle 2 Bruttoinlandsprodukt Rang- Wirtschaftsbevölkerung Wohnbevölk. folge Kreisfreie Stadt/Jahr Durchschn. Mio.DM aller kreisfr. DM Städte = Ludwigshafen , , , Frankfurt a. M , , , Bayreuth , , , Duisburg , , , ' Karlsruhe , 118, '2 132, , Düsseldorf , , , Hamburg , , , Erlangen , , , Leverkusen , , , Stuttgart , , , Mannheim , , , Mainz , , , Baden-Baden , , , München , , , Speyer , , , Bonn, '70 91, ,
4 Tabelle 2 Bruttoinlandsprodukt Rang- Wirtschaftsbevölkerung Wohnbevölk. folge Kreisfreie Stadt/Jahr Durchschn. Mio.DM aller kreisfr. DM Städte = Bremen , , Köln , ' ,2 104, Gelsenkirchen , , , , Wiesbaden , , , Kempten (Allgäu) , , , Offenbach , , Ulm , , , , Ingolstadt , , , Memmingen , , Witten , , , , Essen , , , Pforzheim , , , Salzgitter , , , Oberhausen , , , Emden , , , Nürnberg , , , Berlin , ,
5 Tabelle 2 B rllttoinlandsprodllkt Rang- Wi rtscha ftsbevöl kerung Wohnbevölk. folge Kreisfreie Stadt/Jahr DlIrchschn. Mio.DM aller kreisfr. DM Städte = Hannover , , , Landshut , , , Wolfsburg , , , Fiirth , , , Regensburg , , , , Dortmund , , , Remscheid , , , Hof , , , Iserlohn , , , Hamm , , ~ , Koblenz , , , Frankenthai , , , Heilhronn , , , Münster (Westf.) , ~2 82, , Augsburg , , , Bielefeld , , , Aschaffenhurg , , ,
6 München befindet sich in der Rangfolge der kreisfreien Städte crst an 14. Stelle; Mannheim, Mainz und Baden-Baden nehmen günstigere Plätze ein. Köln hat mit der Rangziffer 18 einen noch schlechteren Platz; Essen, früher als herausragende Industriemetropole bekannt, ist sogar auf Platz 27 zurückgefaijen. Andere Städte des Ruhrgebietes, wie z. B. Dortmund mit Platz 39, liegen sogar noch weit ungünstiger in der Rangfolge. Berlin hat mit Platz 33 auch keinen sehr günstigen Rang erreicht, Augsburg kommt mit dem 48. Platz auf den drittletzten Rang der Tabelle, den letzten, nämlich den 50., nimmt Aschaffenburg ein, während Nürnberg immerhin auf Platz 32 noch vor Berlin rangiert. Interessant ist auch die Spalte, aus der die Stellung über oder unter dem Durchschnittswert aller kreisfreien Städte hervorgeht, also einschließlich der Städte, die in Tabelle 2 nicht mehr aufgeführt wurden. Nach den Werten von 1974 wird dabei bis zum Platz 27 (Essen) der Durchschnitt überschritten, in Essen und Witten mit 100,20/0 gerade noch, an der Spitze der Tabelle bei Ludwigshafen mit 141,50/0 und Frankfurt mit 141,30/0 ~ehr deutlich. Die Werte fallen dann relativ rasch unter den Durchschnitt ab. Zusammengefaßt zeigt diese Vergleichsstudie, durch die der eingangs erwähnte Grundsatzbeitrag über das "Münchener Bruttoinlandsprodukt 1974 ergänzt wird, daß eine industrielle Monostruktur in einem Industriezweig mit großen Expansionsmöglichkeiten wie der Chemie zu einem hohen Bruttoinlandsprodukt führt. Auch Landeshauptstädte, die gleichzeitig Wirtschaftsmetropolen sind, erreichen einen günstigen Rang. München liegt in der Reihe der Städte zwar noch deutlich über dem Durchschnitt, gehört aber schon nicht mehr zu den ersten zehn. Die Ruhrgebietsstädte, einstmals durch ihre Grundstoffindustrie ZentTen der Wirtschaftskraft, sind infolge der Umstrukturierung zurückgefallen. Weitere Beobachtungen anhand noch aktuellerer Zahlen werden zeigen, ob sich diese Gruppierungen künftig noch stärker abgrenzen. Dr.Dh. 152
<60 % 60 % < 80 % 80 % < 100 % alle < 100 % UV-Grad* in Prozent
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