Ein Märchenbuch zum Ausmalen der - NÖ 1 -kija
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- Bärbel Lorentz
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1 Ein Märchenbuch zum Ausmalen der - NÖ 1 -kija
2 Grüß Euch! Ich bin der Michl aus Herzburg, ein leibeigener Bauer. Ich möchte Euch meine Geschichte erzählen, die sich vor langer, langer Zeit zugetragen hat: im Mittelalter! Da gab es bei uns noch Königinnen und Könige, Schlösser, Ritter und leibeigene Bäuerinnen und Bauern, so wie mich. Wisst ihr was das ist, eine leibeigener Bäuerin, ein leibeigener Bauer? Das war eine Bäuerin oder ein Bauer, die nicht als freier, selbständiger Mensch, sondern zum Beispiel als Eigentum einer Königin oder eines Königs lebten. So, wie eine Kuh oder eine Zuckerrübe vom Feld! Das war schlimm für mich! Denn kein Mensch soll einem anderen gehören. Ich wünsche mir, dass alle Menschen dieser Welt in Würde und Freiheit leben dürfen... Viel Spaß mit diesem Büchlein wünscht Euch Euer Zeichne dich selbst. Du bist richtig und wichtig!
3 In einem Schloss lebte eine wunderschöne Prinzessin, Margarethe. Leider waren ihr viele Dinge nicht erlaubt, die sie gerne tun wollte. Sie durfte z. B. nicht mit Pfleil und Bogen schießen. Außerdem sollte sie Sir Hig heiraten. Verzweifelt lief sie aus dem Schloss davon Zur selben Zeit lebte ein Bauersjunge, Michl. Er wollte ein Ritter werden. Das durfte er aber nicht. Auch er lief davon.
4 Im Wald traf er den bösen Ritter, Sir Hig. Der erzählte ihm, er müsse Sophie, die Hexe vom Nordwald, finden und töten nur so könne er ein Ritter werden Er suchte Sophie im Wald. Michl verletzte sich dabei am Fuß. Sophie, die keine Hexe war, sondern eine hilfsbereite Kräuterfrau, heilte ihn. Sir Hig hatte Michl belogen.
5 Sophie erklärte den beiden, dass Lügen nicht okay ist. Und dass jeder richtig ist, wer und wie er ist. Es ist gut, dass es z.b. Kraut und Rüben gibt, beide sind richtig und wichtig. Auch die Prinzessin kam in die Hütte im Wald. Sie erzählte Michl, sie sei eine Bauersfrau. Michl erzählte der Prinzessin, dass er ein Ritter sei
6 Ich bin ich - und du bist du! Und das ist gut so! Wir sind beide richtig und wichtig!
7 Plötzlich kam Sir Hig wütend bei der Türe herein. Er wollte Michl und Margarethe zum König bringen. Sie sollten bestraft werden, weil sie gelogen hatten und davon gelaufen waren. Nach kurzem Kampf beruhigte die Kräuterfrau Sir Hig. Alle gingen dann gemeinsam ins Schloss
8 Michl erklärte dem König, dass er doch nur ein freier Bauer sein wollte. Der König war ganz seiner Meinung. Er beschloss ein Gesetz, damit alle Menschen frei leben können und die gleichen Rechte haben. Und die Prinzessin musste Sir Hig nicht heiraten. Sir Hig gefiel das alles gar nicht. Er rannte wütend aus dem Schloss. Beim König angekommen, fing Sir Hig gleich an, alles zu erzählen, auch weitere erfundene schlimme Dinge. Der König fand es auch nicht okay, dass sie gelogen hatten und davon gelaufen waren. Denn dies ist keine Lösung. Aber er durchschaute Sir Hig
9 Der König hat seiner Tochter nun auch erlaubt Bogen zu schießen. Die Kräuterfrau hat im Schloss einen wundervollen Kräutergarten angelegt. Sie hat vielen kranken Menschen geholfen. Sir Hig, der in den Wald geflohen war, wurde eines Tages sehr krank. Die Kräuterfrau heilte ihn. Er hat sich bei ihr und allen anderen entschuldigt. Alle lebten nun glücklich zusammen
10 KINDER HABEN RECHTE! Alle Kinder auf der Welt haben die gleichen Rechte. Niemand darf ein Kind schlechter behandeln als ein anderes. Egal, ob es ein Bub oder ein Mädchen ist. Egal, ob es aus Österreich ist oder aus einem anderen Land. Egal, ob es eine Behinderung hat oder nicht. Egal, welche Hautfarbe es hat. Alle Menschen müssen Kinder gut behandeln. Alle Menschen müssen auf Kinder Rücksicht nehmen. Niemand darf Kinder schlagen. Niemand darf Kindern weh tun. Kinder müssen genug zu essen bekommen. Kinder haben das Recht auf Freizeit. Dann können sie sich ausruhen oder spielen. Kinder haben das Recht, alles über sich selbst zu wissen. Und sie dürfen ihre Meinung sagen. Kinder haben das Recht, dass man ihnen zuhört. Ihre Meinung muss auch zählen. Kinder haben das Recht, bei ihren Eltern zu leben. Viele Eltern leben getrennt. Dann müssen die Kinder Mutter und Vater regelmäßig treffen können. (Zusammengestellt nach der UN-Konvention über die Rechte des Kindes) Hallo! War das nicht eine spannende Geschichte? Heute ist so vieles für uns selbstverständlich, das es früher nicht gab. Wir wissen heute, dass Menschen niemandem gehören. Wir wissen, dass Menschen keine Hexen sind, nur weil sie sich mit Kräutern auskennen. Heute gibt es Menschenrechte. Menschen dürfen so leben, wie sie wollen. Sie können frei leben, wie es sich Michl und Margarethe wünschen. Sie müssen sich nur an die Gesetze halten und die Rechte der anderen respektieren, also anderen nicht weh tun. Und auch Kinder haben Menschenrechte, eben Kinderrechte. Und Erwachsene setzen sich für die Kinder und ihre Rechte ein, so zum Beispiel die NÖ kija, die Kinder & Jugend Anwaltschaft in Niederösterreich. Wenn ihr mehr über Kinderrechte wissen wollt, schaut auf die Homepage der NÖ kija: Die NÖ kija ist unter 02742/90811 für Fragen und Probleme, anonym - vertraulich - kostenlos, erreichbar. Und nicht vergessen: Es ist gut, dass du du bist und ich ich bin! Jede/r hat ein Recht auf ihre/seine Identität, d.h. das Recht, so zu sein, wie sie/er ist. Und das ist ganz sicher richtig und wichtig!
11 KRAUT und RÜBEN - sicher richtig! Ein Märchenbuch zum Ausmalen der NÖ kija nach einem Theaterstück vom :)( Traumfänger Musiktheater Redaktion: Dipl.Päd. in Roswitha Hagen, MSc, Mag. a Gabriela Peterschofsky-Orange Christoph Rabl Illustrationen: Schülerinnen der bafep Amstetten NÖ Kinder & Jugend Anwaltschaft NÖ kija Tor zum Landhaus, Stiege A, 3. OG Wienerstraße St. Pölten 02742/90811 post.kija@noel.gv.at Grafische Gestaltung: MMag. Gunter Friedrich Druck: Amt der NÖ Landesregierung Abt. Gebäudeverwaltung, Amtsdruckerei
KRAUT und RÜBEN. - Sicher richtig! Ein Märchenbuch der NÖ kija über das : )( Traumfänger Musiktheater zum Thema Lebensmut und Ich-Kompetenz
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