Wasserkörper: Lahn/Gießen DEHE_258.3
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- Karl Fromm
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1 Schritt 1: Ermittlung des Wasserkörpers Gewässername Wasserkörper: Name Wasserkörper: Code Wasserkörper: Länge 25,90 km Wasserkörper: LAWA-Typ Gemeinsamer WK mit Bundesland: Federführendes Bundesland: Lahn Lahn/Gießen DEHE_ Hessen Schritt 2: Handelt es sich um einen künstlichen Wasserkörper? WK durch Menschen auf ehemals trockenem Land erstellt und nicht den Abfluss eines natürlichen Gewässers führend Wenn "Ja", dann keine weiteren Prüfungsschritte Sonderschritt 2: Handelt es sich um eine Talsperre signifikanter Größenordnung? Talsperre > 50 ha oder Talsperre > 10 ha und EZG > 10 km² Schritt 3: "Screening": Liegen bedeutende hydromorphologische Veränderungen vor? Bedeutende hydromorphologische Veränderungen Wenn "Ja", dann Ausweisung als HMWB und weiter mit Schritt 8 Wenn "Nein", dann relevante Umweltziele: Guter ökol. Zustand, Art. 4(1) oder weniger strenge Umweltziele, Art. 4(5)
2 Schritt 4: Beschreibung bedeutender Veränderungen der Hydromorphologie strukturell signifikante Veränderungen gemäß aktualisierten Bestandsaufnahme % 25,9 Länge (in km) Beschreibung des Ist - Zustandes fehlende Längsbänke oder bes. Laufstrukturen 98 % fehlende bodenständige Ufergehölze oder Röhrichte 0 % fehlende naturnahe Altgewässer, deren Verlandungsstadien, Röhrichte und andere naturnahe Biotope der näheren Gewässeraue 69 % Querbauwerke bzw. Anlagenstandorte 7 Anzahl davon aufwärts unpassierbar oder weitgehend unpassierbar davon abwärts unpassierbar oder weitgehend unpassierbar Auswirkungen von anderen Wasserkörpern negative Auswirkungen von oberhalb 2 Anzahl 3 Anzahl Lineare Durchgängigkeit (Fischabstieg) eingeschränkt/nicht gegeben von unterhalb lineare Durchgängigkeit (Fischaufstieg, Untere Lahn) nicht gegeben/eingeschränkt; Rückstau Auswirkungen auf weitere Wasserkörper negative Auswirkungen auf oberhalb auf unterhalb lineare Durchgängigkeit (Fischaufstieg) nicht gegeben / eingeschränkt; Rückstau, Auswirkungen auf Lahnsystem lineare Durchgängigkeit (Fischabstieg) eingeschränkt/nicht gegeben; Defizite im Feststofftransport Schritt 5: Ist es wahrscheinlich, dass aufgrund von Veränderungen in der Hydromorphologie das Ziel "guter ökologischer Zustand" verfehlt wird? Keine Zielerreichung guter ökologischer Zustand Wenn "Nein", dann relevante Umweltziele: Guter ökol. Zustand, Art. 4(1) oder weniger strenge Umweltziele, Art. 4(5) Schritt 6: Ist der Wasserkörper aufgrund physikalischer Veränderungen infolge von Eingriffen durch den Menschen in seinem Wesen erheblich verändert? Vorläufige Einstufung als erheblich veränderter WK Wenn "Nein", dann relevante Umweltziele: Guter ökol. Zustand, Art. 4(1) oder weniger strenge Umweltziele, Art. 4(5)
3 Schritt 7.1 Festlegung der Verbesserungsmaßnahmen zur Erzielung eines guten ökologischen Zustandes Ausschließliche Beschreibung der auf Gewässer- und Auenstrukturen bezogenen Maßnahmen in dem für die Zielerreichung notwendigen Mindestumfang Bereitstellung von Flächen Entwicklung naturnaher Gewässer-, Ufer- und Auenstrukturen Herstellung der linearen Durchgängigkeit ökologisch verträgliche Abflussregulierung Förderung natürlicher Rückhalt Schritt 7.2: Hätten die Verbesserungsmaßnahmen signifikante negative Auswirkungen auf die Nutzungen? Signifikant neg. Auswirkungen auf folgende wichtige nachhaltige Entwicklungstätigkeiten des Menschen (einzeln oder im Zusammenspiel) sind zu erwarten: Landentwässerung und -bewässerung Landentwässerung und Hochwasserschutz Urbanisierung und Hochwasserschutz (mit Vorland) Urbanisierung und Hochwasserschutz (ohne Vorland) Hochwasserschutz Schifffahrt auf frei fließenden Gewässern Schifffahrt auf staugeregelten Gewässern Wasserkraft Bergbau Sonstige (z.b. Schutzgebiete, Freizeit und Erholung, Denkmalschutz, Wassergewinnung..) Welche: Freizeit und Erholung, Denkmalschutz Schritt 7.3: Hätten die Verbesserungsmaßnahmen signifikante negative Auswirkungen auf die Umwelt im weiteren Sinne? Naturschutz (z.b. NATURA 2000) Landschaftsbild kulturelles Erbe / Denkmalschutz/Archäologie Wenn in Schritt 7.2 und 7.3 ALLE "Nein", dann relevante Umweltziele: Guter ökol. Zustand, Art. 4(1) oder weniger strenge Umweltziele, Art. 4(5)
4 Schritt 8.1: Lassen sich die durch die physikalischen Veränderungen bezweckten nutzbringenden Ziele auch mit "anderen Möglichkeiten" (Nutzungsalternativen) erreichen? Aufgabe und Rückbau von Siedlungsflächen Einschränkung der Nutzung von Siedlungsflächen Energieerzeugung durch andere gewässerschonende und CO2-neutrale Energieträger ersetzen Energieeinsparung und Reduzierung der bestehenden Energieversorgung Kapazitätserweiterung und Modernisierung bestehender Wasserkraftanlagen und Rückbau kleinerer, wenig effizienter Wasserkraftanlagen Freizeit- und Erholungseinrichtungen verlagern bzw. einstellen Schritt 8.2: Sind diese "anderen Möglichkeiten" technisch durchführbar? Aufgabe und Rückbau von Siedlungsflächen Einschränkung der Nutzung von Siedlungsflächen Energieerzeugung durch andere gewässerschonende und CO2-neutrale Energieträger ersetzen Energieeinsparung und Reduzierung der bestehenden Energieversorgung Kapazitätserweiterung und Modernisierung bestehender Wasserkraftanlagen und Rückbau kleinerer, wenig effizienter Wasserkraftanlagen Freizeit- und Erholungseinrichtungen verlagern bzw. einstellen Schritt 8.3: Sind diese "anderen Möglichkeiten" eine bessere Umweltoption? Aufgabe und Rückbau von Siedlungsflächen Einschränkung der Nutzung von Siedlungsflächen Energieerzeugung durch andere gewässerschonende und CO2-neutrale Energieträger ersetzen Energieeinsparung und Reduzierung der bestehenden Energieversorgung Kapazitätserweiterung und Modernisierung bestehender Wasserkraftanlagen und Rückbau kleinerer, wenig effizienter Wasserkraftanlagen Freizeit- und Erholungseinrichtungen verlagern bzw. einstellen Wenn "Nein", dann Ausweisung als erheblich veränderter Wasserkörper Wenn "Nein", dann Ausweisung als erheblich veränderter Wasserkörper Wenn "Nein", dann Ausweisung als erheblich veränderter Wasserkörper
5 Schritt 8.4: Sind die Kosten dieser "anderen Möglichkeiten" verhältnismäßig? Aufgabe und Rückbau von Siedlungsflächen geringes Flächenpotenzial Einschränkung der Nutzung von Siedlungsflächen Energieerzeugung durch andere gewässerschonende und CO2-neutrale Energieträger ersetzen Energieeinsparung und Reduzierung der bestehenden Energieversorgung Kapazitätserweiterung und Modernisierung bestehender Wasserkraftanlagen und Rückbau kleinerer, wenig effizienter Wasserkraftanlagen Freizeit- und Erholungseinrichtungen verlagern Ja bzw. einstellen X Nein Touristische Bedeutung der Lahn Fahrgastschifffahrt verlagern bzw. einstellen geringe Bedeutung der Fahrgastschifffahrt Schritt 8.5: Wird mit den "anderen Möglichkeiten" ein guter ökologischer Zustand erreicht? Guter ökologischer Zustand wird voraussichtlich erreicht? Geringe Bedeutung der Energiegewinnung durch Wasserkraft in Hessen (0,3 % des Endenergieverbrauchs) Wenn "Nein", dann Ausweisung als erheblich veränderter Wasserkörper Hinweis: Es ist abzuschätzen, ob mit den nach Schritt 8.1 bis 8.4 verbleibenden und umsetzbaren anderen Möglichkeiten ein guter Zustand trotz weiterhin bestehender hydromorphol. Veränderungen erreicht werden kann. Unter Umständen wird durch die anderen Möglichkeiten" nur eine teilweise Änderung bzw. Verlagerung der Nutzungen möglich und das Ziel des guten ökologischen Zustands aufgrund verbleibender physikalischer Veränderungen verfehlt. Schritt 9: Ausweisung als erheblich veränderter Wasserkörper Gesamtbewertung Aus den Ergebnissen des biologischen Monitorings kann abgeleitet werden, dass insbesondere das veränderte hydrologische Regime sich signifikant negativ auf die Fauna und Flora der Lahn auswirkt. Um den "guten ökol. Zustand" an der Lahn zu erreichen, müsste eine deutliche Verminderung des Rückstauanteils an den Wasserkörpern der Lahn erzielt werden. Hierfür wäre es notwendig, Wehre zu beseitigen oder baulich derart umzugestalten, dass eine deutliche Absenkung (>> 40 cm) des Wasserspiegels in den Stauhaltungen erreicht wird (siehe auch Abschlussbericht Pilotprojekt zur Umsetzung der WRRL in Hessen "Auswahl der kosteneffizientesten Maßnahmenkombinationen unter Berücksichtigung der Umweltziele und Ausnahmen nach Art. 4 WRRL anhand ausgewählter Wasserkörper im hessischen Teil des Bearbeitungsgebiets Mittelrhein", RP Gießen 2006). Aufgrund der mit den Wehren verbundenen Mehrfachfunktionen wird eine Veränderung der derzeitigen Staubedingungen als nicht erreichbar angesehen, ohne signifikante Auswirkungen auf die bestehenden Nutzungen sowie ggf. die Umwelt im weiteren Sinne auszulösen. Aufgrund der verbleibenden physikalischen Veränderungen (Rückstau/Veränderungen in der Abflussdynamik) wird das Ziel "guter ökologischer Zustand" nicht erreicht werden können.
6 Schritt 10.1 Auswahl der Qualitätskomponenten für das höchste und das gute ökologische Potenzial (Grundlage: vergleichbare Gewässerkategorie) Kategoriewechsel? Relevante biologische Qualitätskomponenten Makrozoobenthos Fische Makrophyten Phytobenthos Derzeit zeigt das Phytobenthos (Teilkpomponente Kieselalgen) einen mäßigen bis unbefriedigenden Zustand an. Dennoch wird davon ausgegangen, dass - unabhängig von den Rückstaubereichen - hier bei deutlicher Minimierung der Nährstoffsituation ( Ø Gesamt- Phosphorgehalt ca. 8 mg/l) der gute ökologische Zustand erreicht werden kann. Phytoplankton Die Egebnisse aus dem Überwachungsprogramm zeigen beim Phytoplankton (im unterhalb gelegenem Wasserkörper bei Oberbiel) einen guten ökologischen Zustand an. Der ökologische Zustand wird somit auch hier vermutlich nicht durch die hydromorphologische Situation erheblich beeinträchtigt. Schritt 10.2 Maßnahmen zur ökologischen Schadensbegrenzung, die keine signifikanten negativen Auswirkungen auf die spezifizierten Nutzungen oder die Umwelt im weiteren Sinne haben (hydromorphologische Maßnahmen gemäß Maßnahmenkatalog) Bereitstellung von Flächen 38 ha Entwicklung naturnaher Gewässer-, Ufer- und Auenstrukturen 7,8 km Herstellung der linearen Durchgängigkeit 4 Anzahl ökologisch verträgliche Abflussregulierung Förderung natürlicher Rückhalt Spezielle Maßnahmen an Bundeswasserstraßen Schritt 10.2.b Festlegung der hydromorphologischen Bedingungen für das höchste ökologische Potenzial Ähnlichster LAWA-Gewässertyp 9.2 Vom ähnlichsten LAWA-Gewässertyp abweichende hydromorphologische Bedingungen Schritt 10.3 Abschätzung der chemisch-physikalischen Bedingungen für das höchste ökologische Potenzial Vom ähnlichsten LAWA-Gewässertyp abweichende chemisch-physikalische Bedingungen wegen morphologischer Änderungen, die für die in der WRRL spezifizierten Nutzung erforderlich sind siehe Schritt 4; von besonderer Bedeutung ist dabei die Stauregulierung auf ca. 70 % der Wasserkörperlänge Die chemisch-physikalischen Bedingungen für das höchste ökologische Potenzial entsprechen den chemisch-physikalischen Bedingungen für den sehr guten Zustand (siehe Anlage 6 der OGewV v. 20. Juli 2011) Schritt 10.4 Festlegung der biologischen Parameter für das höchste ökologische Potenzial Makrozoobenthos Hinweis: Die Festlegung erfolgt gemäß dem Fließgewässertyp (Schritt 10.2 b) und der prägenden Nutzung (Schritt 7.2) Fauna-Index (EQR-Aufschlag) EPT-HK [%] (Oberer / Unterer Ankerpunkt) # EPTCBO (Oberer / Unterer Ankerpunkt) 5 52,7 14,2 21,3 2,5
7 Anteil Metarhithralbesiedler (Oberer / Unterer Ankerpunkt) Fische (Dominanzanteil in %) 20,6 2,5 Hinweis: Die Festlegung erfolgt unter Berücksichtigung der Nutzungsfallgruppe (Schritt 7.2) und den sich daraus ergebenden Konsequenzen (z.b. Potamalisierung, Zunahme von Ubiquisten und gegenüber Wellenschlag robusteren Arten, Zunahme von Schlammbesiedlern und Abnahme/Zunahme rheophiler Arten...) Aal Aland, Nerfling Äsche Atlantischer Lachs Bachforelle Bachneunauge Barbe Barsch, Flussbarsch Bitterling Brachse, Blei Döbel, Aitel Dreist. Stichling (Binnenform) Elritze Flussneunauge Groppe, Mühlkoppe Gründling Güster Hasel Hecht Karausche Karpfen Kaulbarsch Meerforelle Moderlieschen Nase Quappe, Rutte Rapfen Rotauge, Plötze Rotfeder Schleie Schmerle Schneider Steinbeißer Ukelei, Laube Zwergstichling Makrophyten Phytobenthos Phytoplankton 1,1 4, ,8 4,9 8 0,9 1,1 3 0,5 0,5 0,2 23 In wellenschlaggeschützten Bereichen (z.b. durch Strukturierung der Uferbereiche) wird eine Wiederansiedlung von Wasserpflanzen erwartet. Im Hinblick auf den gesamten Wasserkörper wird sich dies jedoch voraussichtlich nur marginal auswirken. Nicht relevant für die Ausweisung als HMWB, daher Ziel guter ökologischer Zustand. Nicht relevant für die Ausweisung als HMWB, daher Ziel guter ökologischer Zustand.
8 Schritt 11.1 Bewertung des ökologischen Potenzials für die relevanten biologischen Qualitätskomponenten Makrozoobenthos Fische Makrophyten (Abschätzung) Gesamtbeurteilung schlecht unbefriedigend mäßig schlecht Schritt 11.2 Ist das gute ökologische Potenzial erreicht? Hinweis: Wenn das gute ökologische Potenzial noch nicht erreicht ist, sind im Schritt 11.3 die noch erforlichen Maßnahmen darzustellen; im Schritt 11.4 ist das Vorliegen weiterer Belastungsfaktoren zu prüfen. Schritt 11.3 Festlegung der Maßnahmen von Schritt 10.2, die für die Erreichung des guten ökologischen Potenzials noch notwendig sind. (hydromorphologische Maßnahmen gemäß Maßnahmenkatalog) Bereitstellung von Flächen 27 ha Entwicklung naturnaher Gewässer-, Ufer- und Auenstrukturen 6 km Herstellung der linearen Durchgängigkeit 4 Anzahl ökologisch verträgliche Abflussregulierung Förderung natürlicher Rückhalt Spezielle Maßnahmen an Bundeswasserstraßen Schritt 11.4 Überprägen weitere Belastungsfaktoren die nutzungsbedingte hydromorphologische Belastung? Allgemeine chemisch-physikalische Parameter Wassertemperatur (Jahresmaximum) Sauerstoffgehalt (Jahresminimum) Pges o-po4 NH4 Chlorid Sonstige Belastungen
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