Handbuch Vertriebsgrundsätze
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- Lioba Berg
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1 Handbuch Vertriebsgrundsätze 1
2 Inhalt 1. Kontext der Vertriebsgrundsätze Was ist der Demeter e.v.? Was umfassen die Vertriebsgrundsätze? Wie schließen diese Kriterien an das Leitbild des Demeter e.v. an? 5 2. Vertragsvergabe Schritte der Vertragsvergabe Projektgruppe Demeter im Unternehmen Nachweise, wie die Vertriebsgrundsätze eingehalten werden 7 3. Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen Selbstverpflichtung und Verpflichtungserklärung Mindest-Bio-Anteil Demeter-Mindest-Umsatzanteil Breites Bio-Sortiment Betriebsentwicklungsgespräche Nachhaltigkeitsmanagement Unterstützung und Weiterentwicklung der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise Anforderungen an eigene Abverkaufsstätten Demeter-Informationsmaterial Demeter-anerkannte-Schulungen Präsentation als Premiumprodukt Checkliste Handel Anforderungen
3 Präambel warum dieses Handbuch? Wir freuen uns, dass Ihr Unternehmen Demeter-Produkte in das Sortiment aufnehmen möchte. Ihr Unternehmen wird damit Teil der Demeter-Markengemeinschaft und setzt sich aktiv für die Förderung der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise ein. Demeter sieht sich der nachhaltigsten Form der Landwirtschaft, höchster Lebensmittelqualität und fairem Umgang der Wirtschaftspartner untereinander verpflichtet. Dafür steht die klare Markenführung. Wer sich mit den Demeter-Werten verbinden und sich in der Demeter-Gemeinschaft für eine zukunftsfähige Welt engagieren möchte, ist dazu herzlich eingeladen. Zu diesem Zwecke wurden in einer außerordentlichen Delegiertenversammlung im Oktober 2016 Marken- und Vertriebsgrundsätze verabschiedet. Mit den Vertriebsgrundsätzen hat Demeter als bislang einziger Verband rechtssichere Voraussetzungen für den Vertrieb von Demeter-Produkten geschaffen. Der Vertrieb ist nicht an Vertriebskanäle, sondern an qualitative Kriterien gebunden. So wie die Richtlinien für Erzeuger und Verarbeiter, setzen die Marken- und Vertriebsgrundsätze den gemeinsamen Nenner für die Nutzung der Marke Demeter im Handel. Mit diesem Handbuch geben wir Auskunft, welche Kriterien für einen Markennutzungsvertrag zu erfüllen sind, mit welchen Unterlagen dies zu belegen ist und welche Entwicklungsaufgaben und Mitwirkungsmöglichkeiten vor Ihnen liegen. Wir freuen uns, wenn zukünftig auch Ihr Unternehmen Impulse gibt für die zukunftsschaffenden Anliegen der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise und Sie sich mit Ihren Marktstätten, Mitarbeiter*innen und Kund*innen engagieren. Dr. Alexander Gerber Johannes Kamps-Bender Vorstände des Demeter e.v. Darmstadt, im November
4 1. Kontext der Vertriebsgrundsätze 1.1. Was ist der Demeter e.v.? Der Demeter e.v. ist der älteste Bioverband in Deutschland. Demeter steht für die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise, die auf Impulse von Rudolf Steiner zurückgeht. Mit einer Vortragsreihe im Jahr 1924 legte Rudolf Steiner die Grundlagen für diesen ganzheitlichen Ansatz der Landbewirtschaftung. Einige der wichtigsten Grundsätze sind die Betrachtung jeden Hofes als individueller, vielseitig gestalteter Organismus, verpflichtende, jedoch standortgebundene Tierhaltung, die Anwendung der Biodynamischen Präparate und die Beachtung kosmischer Rhythmen. Aus heutiger Sicht ist es den Bio-Pionieren gelungen, Demeter als eine wegweisende Anbauweise zu entwickeln. Wie modern und innovativ Demeter ist, zeigt sich in seinen Antworten auf die heutigen Herausforderungen des Klimawandels, der Wasserressourcen, Landschaftspflege, Biodiversität, aber auch dem sozialen Miteinander sehr konkret. Auf den Höfen, in der Verarbeitung, im Handel, in der Züchtung, Forschung und in der Aus- und Weiterbildung wird dieses von den Bio-Pionieren angelegte Engagement in vielfältiger Weise weiterentwickelt. Regionale Wirtschaftsbezüge haben für Demeter eine starke Bedeutung. Zugleich ist Demeter der einzige ökologische Verband, der sich weltweit als Gemeinschaft versteht und in vielen Ländern vertreten ist. Der Demeter e.v. in Deutschland ist Mitglied im Demeter International e.v. Innerhalb von Deutschland gibt es den Demeter e.v. als Bundesverband und die Landesarbeitsgemeinschaften als Regionalverbände und Partner in den Regionen. Zu den Besonderheiten von Demeter gehört, dass seine Mitglieder entlang des gesamten Wertschöpfungskreislaufes miteinander Entscheidungen treffen. Landwirte und Gärtner, Züchter, Wissenschaftler und Ausbilder, Verarbeiter, Großhändler und Einzelhändler obgleich in der Direktvermarktung, dem Naturkostfachhandel, den Bäckereien, dem Weinhandel, dem konventionellen Lebensmitteleinzelhandel oder Drogeriemärkten arbeiten u.a. in den Fachgruppen und der Delegiertenversammlung zusammen. Demeter vertritt die Anliegen in der Öffentlichkeit u.a. in Form der Markenführung Was umfassen die Vertriebsgrundsätze? Der Vertrieb der Marke Demeter wird nicht an bestimmte Vertriebskanäle gekoppelt, sondern an die Einhaltung qualitativer Kriterien durch Hersteller und Händler. Jeder Hersteller und Händler ist daher dafür verantwortlich, sein System entsprechend auszugestalten und für die Einhaltung dieser Kriterien zu sorgen. Die Vertriebsgrundsätze umfassen: die Umsatzanteile des Bio- und Demeter-Sortiments, die mindestens gegeben sein müssen, die Vorlage eines Konzepts zum Nachhaltigkeitsmanagement, Unterstützung der Weiterentwicklung der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise, 4
5 die Teilnahme an Betriebsentwicklungsgesprächen, die herausgehobene Präsentation und Positionierung der Demeter-Produkte, Auslage von Informationsmaterialien zu Demeter, Schulung des Verkaufspersonals in einer anerkannten Demeter-Schulung Wie schließen diese Kriterien an das Leitbild des Demeter e.v. an? Das Leitbild des Demeter e.v. umfasst vier Visionen: (1) Wir entwickeln die Erde gemeinsam natur- und menschengemäß weiter. (2) Wir erzeugen Lebensmittel, die Menschen so nähren, dass sie ihr individuelles Potential entfalten können. (3) Wir leben und arbeiten in Würde, wertschätzend, tolerant und respektvoll miteinander zum Wohle aller. (4) Wir befähigen Menschen mit Kräften und Substanzen in ihren kosmischen und irdischen Qualitäten bewusst umzugehen. Im Leitbild des Demeter e.v. ist formuliert, wie wir uns die Zukunft vorstellen und zu welcher Entwicklung jede*r Einzelne in der Demeter-Gemeinschaft beiträgt. Es ist der Mensch, der die Freiheit hat zu entscheiden und zu handeln. Es ist der Mensch, der die Freiheit hat, Ideen und Initiative in Tatkraft umzusetzen. Erkenntnis, Kreativität, ethische Urteilsfähigkeit, Willenskraft und Entschlossenheit neue Wege einzuschlagen, sind hierfür notwendig. Mit den Vertriebsgrundsätzen ist das Demeter-Leitbild mit konkreten Zielen für die tägliche Arbeit im Handel hinterlegt. In den Maßnahmen zur Zielerreichung sind Unternehmergeist, -management und -kultur gefordert, so dass die Maßnahmen zu qualitätsvollen Ergebnissen werden für Ihr Unternehmen, für eine konsequent nachhaltige Agrar- und Ernährungskultur, für die Menschen und für den Planet Erde. Das vollständige Leitbild des Demeter e.v. im Internet unter: bundesverband/leitbild 5
6 Vertragsvergabe 2. Vertragsvergabe 2.1. Schritte der Vertragsvergabe Sie haben sich als Vertragsinteressent aus dem Handelsbereich beim Demeter e.v. oder der Bäuerlichen Gesellschaft e.v. Demeter im Norden gemeldet. Nun durchlaufen Sie mehrere Stufen im Vertragsvergabeprozess: (1) Es findet ein Erstgespräch mit dem Vorstand oder der Abteilungsleitung Markt statt. (2) Sie erhalten die Checkliste Handel vom Demeter e.v. und füllen diese mit Hilfe dieses Handbuchs aus. (3) In dieser Phase bieten wir Gespräche mit der zuständigen Mitarbeiter*in der Abteilung Markt an, um abzuklären, ob die Voraussetzungen für eine Vertragsvergabe grundsätzlich bestehen (siehe Absatz 2.2). (4) Ist das der Fall, beraten und begleiten Sie unsere Fachkolleg*innen gerne in Ihren Planungen zur Umsetzung der Vertriebsgrundsätze. (5) Sie reichen dann die ausgefüllte Checkliste mitsamt aller Anlagen beim Demeter e.v. ein. (6) Nach ausführlicher Prüfung der Checkliste werden Sie ggf. aufgefordert weitere Unterlagen einzureichen. (7) Bei Vollständigkeit und Erfüllung der Kriterien der Vertriebsgrundsätze erhalten Sie den Antrag auf Mitgliedschaft und Vertrag. (8) Den ausgefüllten Antrag auf Mitgliedschaft und Vertrag reichen Sie beim Demeter e.v. ein. (9) Das Vertragsvergabegremium, bestehend aus Mitarbeiter*innen des Demeter e.v. und seiner regionalen Gliederungen, prüft Ihre Angaben und fordert Sie gegebenenfalls auf, Unterlagen nachzureichen.* (10) Auf Grundlage des Votums des Vertragsvergabegremiums entscheidet der Vorstand abschließend über die Vertragsvergabe.* * In der Bäuerlichen Gesellschaft e.v. Demeter im Norden entscheidet der Vorstand über die vorläufige Aufnahme und die Markennutzung. Die Aufnahme und Vertragsvergabe eines Mitglieds wird komplettiert durch die Mitgliederversammlung Projektgruppe Demeter im Unternehmen Die Umsetzung der Vertriebsgrundsätze ist recht umfassend und erfordert spezifische Fachkenntnisse, die selten durch nur eine Person abgedeckt werden. Wir empfehlen daher die Einrichtung einer hausinternen Projektgruppe Demeter mit den Themengebieten: 6
7 Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen Sortimentsgestaltung Nachhaltigkeit und Unterstützung der Weiterentwicklung der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise Marketing, Informationsmaterial und Produktplatzierung Schulungen Beim Demeter e.v. und der Bäuerlichen Gesellschaft e.v. Demeter im Norden stehen Ihnen während des Antragsprozesses für diese Themenbereiche Ansprechpartner*innen zur Seite Nachweise, wie die Vertriebsgrundsätze eingehalten werden In Kapitel 3 sind die einzelnen Vertriebsgrundsätze so weit beschrieben, dass Sie sich ein Bild machen können, wie diese Grundsätze jeweils zu verstehen sind. Zum Vertragsabschluss ist die Einhaltung der Vertriebsgrundsätze für Dritte nachprüfbar zu belegen. Manche Grundsätze als Beispiel mag hier die Schulung des Personals dienen haben eine Umsetzungsfrist von drei Jahren nach der erstmaligen Belieferung mit Demeter-Produkten. Hier ist es erforderlich, eine Vereinbarung vorzulegen, wie der Vertriebsgrundsatz umgesetzt wird. Grundsätzlich gilt für alle Vertriebsgrundsätze, die zum Vertragsabschluss nicht vollständig erfüllt sind, dies zu begründen sowie schriftlich darzulegen, mit welchen Maßnahmen die Einhaltung der Kriterien in einem vereinbarten Zeitraum erreicht werden soll. Im Anhang sind die Vertriebsgrundsätze als Checkliste dargestellt. Entlang dieser können Sie bündig überprüfen, wie weit die Vertriebsgrundsätze erfüllt sind und mit welchen Unterlagen dies jeweils belegt wird. 3. Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen 3.1. Selbstverpflichtung und Verpflichtungserklärung Die Passage der Vertriebsgrundsätze zur Selbstverpflichtung lautet:»händler von Demeter- Produkten verpflichten sich vertraglich gegenüber ihren Lieferanten die Vertriebsgrundsätze des Demeter e.v. einzuhalten und die Demeter-Markenprodukte ausschließlich an Handelspartner zu verkaufen, die ihrerseits die Vertriebsgrundsätze des Demeter e.v. für Händler bzw. Abverkaufsstätten einhalten. Auf Verlangen des Lieferanten soll der Händler durch Vor lage entsprechender Unterlagen nachweisen, dass er dieser Verpflichtung nachgekommen ist.«7
8 Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen Begründung: Der Vertriebsgrundsatz unterstreicht die Selbstverantwortlichkeit und Selbstverpflichtung der jeweiligen Unternehmen zur Einhaltung der Vertriebsgrundsätze. Er stellt zudem sicher, dass die Vertriebsgrundsätze auch über mehrere Handelsstufen bis hin zur Abverkaufsstätte eingehalten werden. Ein Händler darf nur Demeter-Produkte handeln, wenn die 3.1 bis 3.11 der Vertriebsgrundsätze erfüllt sind und er dies gegenüber seinen Lieferanten anhand der Checkliste mit Anhängen und in einer Verpflichtungserklärung darlegt (vergleiche 2.10) oder ein Vertrag mit dem Demeter e.v. abgeschlossen hat. Umsetzung: Die Verpflichtungserklärung lautet:»hiermit verpflichtet sich das Unternehmen XX vertraglich gegenüber seinen Lieferanten, die Vertriebsgrundsätze des Demeter e.v. einzuhalten und die Demeter-Markenprodukte ausschließlich an Handelspartner zu verkaufen, die ihrerseits die Vertriebsgrundsätze des Demeter e.v. für Händler bzw. Abverkaufsstätten einhalten. Auf Verlangen des Lieferanten wird der Händler durch Vorlage entsprechender Unterlagen nachweisen, dass er dieser Verpflichtung nachgekommen ist.«einfach und kurz: Jeder rechtlich eigenständige Einzelhändler und Zwischenhändler muss eine Selbstverpflichtung unterzeichnen Mindest-Bio-Anteil Die Passage der Vertriebsgrundsätze zum Mindest-Bio-Anteil lautet:»händler von Demeter-Produkten haben einen Mindest-Bio-Anteil am Verkaufserlös von Lebens- und Genussmitteln. Dieser Satz liegt über dem durchschnittlichen Bio-Umsatz des gesamten Lebensmitteleinzelhandels (Aufrundung auf die nächste ganze Zahl +1 %) wie er jährlich vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) ermittelt wird (2016: 4,5 %, 2017: ca. 5,7 %)«und gilt ab 1.1. des Folgejahres. Damit beträgt er aktuell 6 % und ab %. Ausgenommen von diesem Vertriebsgrundsatz sind Spezialgroßhändler. Begründung: Dieses Kriterium zielt darauf ab, dass Demeter-Produkte nur von Handelshäusern angeboten werden, die sich überdurchschnittlich für die Vermarktung von Bio- Produkten engagie-ren. Fundierte Kenntnisse und Erfahrungen im Unternehmen über Bio-Landwirtschaft und Bio-Lebensmittel sind für den Umgang mit Demeter-Produkten unerlässlich. Umsetzung: Der Vertriebsgrundsatz ist zum Stand September 2018 erfüllt, wenn der Bio-Umsatzanteil mindestens 6 % beträgt. Ab gelten 7 %. Dies ist vor der Listung eines Demeter- Produktes nachzuweisen. Bitte stellen Sie die folgenden Daten zur Verfügung: Wie hoch ist der Gesamtumsatz für Lebens- und Genussmittel in p.a.? Wie hoch ist der Umsatz mit Bio-Produkten in p.a.? Wie hoch ist der Bio-Umsatzanteil am Gesamtumsatz mit Lebens- und Genussmitteln in %? Die Angaben sind in der Checkliste einzutragen und entsprechend zu belegen. Dieser Grundsatz muss vor Beginn des Verkaufs von Demeter-Produkten erfüllt sein. 8
9 Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen 3.3. Demeter-Mindest-Umsatzanteil Die Passage der Vertriebsgrundsätze lautet:»händler von Demeter-Produkten erzielen mit Demeter-Produkten einen Mindestumsatzanteil von 10 % gemessen am Gesamtumsatz mit Bio-Lebens- und Genussmitteln. Sofern dieser Anteil nicht erreicht werden kann, müssen die Unternehmen im dreijährigen Mittel mit Demeter-Produkten im Umsatz schneller wachsen als mit sonstigen Bio-Produkten.«Ausgenommen von diesem Vertriebsgrundsatz sind Spezialgroßhändler. Begründung: Ziel der Maßnahme ist, dass nicht nur mit wenigen Demeter-Produkten ein Imagetransfer geschaffen wird, sondern dass ein ernsthaftes Interesse für den Handel mit Demeter-Produkten besteht und ein maßgeblicher Beitrag zur Demeter-Entwicklung geleistet wird. Durch den entsprechenden Umsatzanteil mit Demeter-Produkten erlangt das Sortiment Tiefe und Breite. Damit wird eine Präsenz und Kompetenz geschaffen, mit der Demeter-Produkte vom Konsumenten wahrgenommen werden. Umsetzung: Bitte stellen Sie die folgenden Schätzungen zur Verfügung: Wie hoch ist der geplante Demeter-Umsatz? Im 1. Jahr Im 2. Jahr Im 3. Jahr (Kalenderjahr der Vertragsschließung) Wie hoch ist der geplante Demeter-Umsatzanteil am Bio-Gesamtumsatz? Im 1. Jahr Im 2. Jahr % Im 3. Jahr % % (Kalenderjahr der Vertragsschließung) Bezugsjahr ist das Geschäftsjahr beginnend mit der Erstbelieferung. Demeter-Produkte werden in Ihrem Unternehmen neu eingeführt. Sie sollen 10 % gemessen am Umsatz mit Bio-Lebens- und Genussmitteln nach 3 Jahren erreichen oder je nach Ausgangssituation überproportional im Vergleich zu Bio wachsen. Bitte legen Sie Ihre Strategie dar, wie die Umsatzanteile erreicht werden sollen. Bei einem möglichen Erstgespräch mit dem Demeter e.v. wird das weitere Vorgehen besprochen, u.a. wann und in welcher Form dies als Konzept, Projekt- oder Business-Plan vorzulegen ist. 9
10 Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen 3.4. Breites Bio-Sortiment Die Passage der Vertriebsgrundsätze lautet:»händler von Demeter-Produkten führen ein breites Bio-Sortiment (Richtgröße 800 Bio-Produkte). Sofern verfügbar, wird in jeder Warengruppe mindestens ein Demeter-Produkt angeboten.«begründung: Neben dem in 3.2 formulierten Mindest-Bio-Anteil am Umsatz ist auch ein entsprechend breites Bio-Sortiment Grundlage für die Listung von Demeter-Produkten. Der Vertriebsgrundsatz 3.4 zur Sortiments-Breite spiegelt, dass ein wesentlicher Demeter- Grundsatz vielfältig organisierte Höfe mit einem breiten Produktangebot sind. Dies dient der agroöko logischen Stabilität und der Förderung der Bodenfruchtbarkeit. Diese Ganzheitlichkeit der Höfe korrespondiert mit der Sortiments-Breite für die Kund*innen Ihres Unternehmens. Umsetzung: Die Erfüllung des Vertriebsgrundsatzes 3.4. bedingt, ein breites Bio-Sortiment mit mindestens 800 Bio-Produkten vorzuweisen. In jeder Warengruppe sollen Bio-Produkte und zukünftig Demeter-Produkte gelistet sein. Wie stellen Sie die Einhaltung des Vertriebsgrundsatzes 3.4 sicher? Bitte benennen Sie die Anzahl der Bio-Produkte im Sortiment. Legen Sie Ihre Planung dar, welche Demeter-Produkte gelistet werden sollen. Bitte stellen Sie Informationen zur Sortimentsgestaltung zur Verfügung. Bitte bereiten Sie die Unterlagen aussagekräftig vor. Bei den Gesprächen mit dem Demeter e.v. wird das weitere Vorgehen besprochen u.a. bis wann die notwendigen Konzepte, Projekt- oder Business-Pläne vorliegen müssen. Kontakt: 3.5. Betriebsentwicklungsgespräche Die Passage der Vertriebsgrundsätze lautet:»händler von Demeter Produkten führen ein Betriebsentwicklungsgespräch nach an der Betriebsgröße und -komplexität ausgerichteten Vorgaben des Demeter e.v. durch.«begründung: Betriebsentwicklungsgespräche dienen der Selbst- und Fremdreflexion anhand der Grundsätze des Demeter-Leitbilds und der gegenseitigen Wahrnehmung. Die Betriebsentwicklungsgespräche eröffnen einen Raum zur Besinnung auf Wesentliches und Notwendiges, fördern die kontinuierliche unternehmensindividuelle Weiterentwicklung und unterstützen bei der Umsetzung. Umsetzung: Die Inhalte der Betriebsentwicklungsgespräche können von Ihnen mitbestimmt werden. Für eine konstruktive Gesprächsatmosphäre sind die Gespräche gut vorzubereiten. Sie folgen methodisch verbindlichen und transparenten Qualitätsstandards. Für die inhaltliche 10
11 Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen Vorbereitung stellt der Demeter e.v. einen Leitfaden zur Verfügung. Termin, Ort und teilnehmende Personen nach Absprache. Die Erfüllung des Vertriebsgrundsatzes 3.5 umfasst ein 3 4 stündiges Gespräch, das erstmals etwa 1,5 Jahre nach Belieferungsbeginn und danach alle 1 3 Jahre zusammen mit Branchenkolleg*innen und/oder Verbandsvertreter*innen geführt wird. Die Einhaltung des Vertriebsgrundsatzes 3.5 stellen Sie sicher, indem Sie sich verpflichten regelmäßig ein Betriebsentwicklungsgespräch durchzuführen. Zum Gespräch selbst wird ein Dokumentationsbogen ausgefüllt, der als Nachweis dient. Kontakt: handel@demeter.de 3.6. Nachhaltigkeitsmanagement Die Passage des Beschlusses zu Nachhaltigkeitsmanagement lautet:»händler von Demeter- Produkten weisen ein Konzept zum Nachhaltigkeitsmanagement vor, das faire und langfristige Beziehungen mit den Lieferanten und Kunden, die Auswahl von Lieferanten anhand von Nachhaltigkeitskriterien, angemessene Entlohnung und soziale Standards für die Mitarbeiter, sowie Fairness und eine angemessene Preispolitik gegenüber dem Einzelhandel bzw. den Endkunden beinhaltet. Ideal und gewünscht sind dafür die Anwendung des Demeter- Fragebogens zur Qualität der Zusammenarbeit und die Teilnahme an einem Nachhaltigkeits-Zertifizierungssystem.«Begründung: Ein Grundanliegen von Demeter ist das nachhaltige Wirtschaften. Danach handeln unsere Mitglieder entlang der Wertschöpfungskette. Daher ist Demeter die nachhaltigste Form der Land- und Ernährungswirtschaft. Ziel dieser in den Vertriebsgrundsätzen genannten Maßnahme ist es, dass sich dieses Anliegen bis in die Abverkaufsstätten durchzieht. Umsetzung: Die Erfüllung des Vertriebsgrundsatzes 3.6 umfasst den Nachweis folgender Punkte: Faire und langfristige Beziehungen mit den Lieferanten und Kunden Die Auswahl von Lieferanten anhand von Nachhaltigkeitskriterien Angemessene Entlohnung anhand von sozialen Standards für die Mitarbeiter*innen Anwendung des Fragebogens zur Qualität der Zusammenarbeit Ggf. Nachweis des angewendeten Nachhaltigkeitsmanagements (z.b. Nachhaltigkeitszertifizierung, Nachhaltigkeitsbericht, Gemeinwohlökonomie) Stellen Sie dar, wie Sie die Einhaltung des Vertriebsgrundsatzes 3.6 sicherstellen. Bei Bedarf können Sie vor dem einreichen der Unterlagen in den Gesprächen mit dem Demeter e.v. den Stand Ihrer Nachhaltigkeitsanstrengungen mit unseren Anforderungen abgleichen und ggf. das weitere Vorgehen besprechen. Kontakt: nachhaltigkeit@demeter.de 11
12 Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen 3.7. Unterstützung und Weiterentwicklung der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise Die Passage der Vertriebsgrundsätze zur Unterstützung biodynamischer Entwicklungsprojekte lautet:»die Unterstützung der Weiterentwicklung der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise, z.b. durch Förderung von Züchtung, Forschung oder Bildungsarbeit, muss ein Bestandteil der Unternehmensstrategie der Händler von Demeter-Produkten sein.«begründung: Trotz ihrer vergleichsweise langen Geschichte steht die biodynamische Bewegung vor zahlreichen Entwicklungsaufgaben. Ziel der Maßnahme ist es daher, die biodynamische Bewegung darin aktiv zu fördern und zu unterstützen. Viele Entwicklungen des Ökologischen Landbaus gehen auf Impulse zurück, die auf Demeter-Höfen entwickelt wurden, da Landwirtinnen und Landwirte nach Lösungen suchten für wesensgerechte Tierhaltung, wesensgerechte Züchtung und standortangepasste Kulturpflanzen. Forschung, Züchtung, Aus- und Weiterbildung entfalten im Biodynamischen hohe Wirkungsgrade, da sie unmittelbar aus den Bedarfen der Praxis heraus entstehen. Hinter vielen Entwicklungen, ohne die die Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise heute undenkbar wäre, steht das unermüdliche Engagement einzelner Personen bzw. Personengruppen. Da im Ökologischen Landbau, anders als in der Agrarindustrie, die notwendige Entwicklungsarbeit meistens nicht refinanziert werden kann, ist eine solidarische Beteiligung der gesamten Wertschöpfungskette notwendig. Umsetzung: Die Erfüllung des Vertriebsgrundsatze 3.7. umfasst folgende Möglichkeiten: Initiierung oder Förderung eigener Projekte zum Aufbau neuer biodynamischer Projekte, im In- oder Ausland, die über rein eigenwirtschaftliches Interesse hinausgehen. Biologisch-dynamische Entwicklungsfragen müssen im Mittelpunkt der Projekte stehen. Möglich sind auch soziale Projekte, die in direkter Verbindung zu biodynamischen Initiativen stehen. Unterstützung laufender Projekte im Bereich der Pflanzenzüchtung: Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft zur Förderung der biodynamischen Pflanzenzüchtung. Unterstützung laufender Projekte im Bereich der Tierzüchtung: Ökologische Tierzucht ggmbh (ÖTZ) zur Förderung der ökologischen Hühner- und Rinderzucht. Unterstützung der biodynamischen Aus- und Weiterbildung, insbesondere der Freien Landbauschulen, der Freien Ausbildungen, der Demeter Akademie und der Bäuerlichen Bildung und Kultur ggmbh. Unterstützung des Forschungsrings e.v. zur Förderung biodynamischer Forschung. Der Betrag wird von Ihrem Unternehmen festgelegt. Als Richtwert für die jährliche Förderhöhe halten wir mindestens 0,01 % des Bio-Umsatzes (vergleiche 3.2) für angemessen. Der Betrag ist quartalsweise zu entrichten und wird erstmals nach Ende des ersten Quartals nach Belieferungsbeginn fällig. Wie stellen Sie die Einhaltung des Vertriebsgrundsatzes 3.7 sicher? Zunächst geben Sie eine grundsätzliche Erklärung im Rahmen der Checkliste ab, dass Ihr Unternehmen sich aktiv in die Entwicklung der Biologisch-Dynamischen Wirt- 12
13 Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen schaftsweise einbringt, welche Projekte Sie fördern und wie hoch das jährliche Fördervolumen ist. Die Belege sind auf Nachfrage hin vorzuweisen. Gerne informieren Sie die Mitarbeiter*innen des Demeter e.v. über die zu fördernden Projekte bzw. die Kriterien, die bei der Umsetzung eigener biodynamischer Entwicklungsprojekte zu erfüllen sind. Bitte nehmen Sie Kontakt zur Demeter Akademie auf, die dies für die Abteilung Agrarund Ernährungskultur des Demeter e.v. bearbeitet, damit ein gemeinsam geteiltes Bild entsteht und eine tragfähige Umsetzung möglich ist. Kontakt: 3.8. Anforderungen an eigene Abverkaufsstätten Die entsprechende Passage der Vertriebsgrundsätze lautet:»soweit sie eigene Abverkaufsstätten betreiben, müssen diese den Anforderungen in Ziffern genügen.«für Geschäfte des Einzelhandels und Filialgeschäfte, inklusive Filialen des konventionellen Lebensmitteleinzelhandels (LEH-Filialen), Einzelhandelsgeschäfte von Genossenschaften und Verbundgruppen-Einzelhandelsgeschäfte) gelten die Vertriebsgrundsätze: 3.9 In den Abverkaufsstätten wird Informationsmaterial zur Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise vorgehalten Das Personal der Abverkaufsstätten wird regelmäßig, mindestens jedoch alle 3 Jahre, in einer vom Demeter e.v. anerkannten Schulung geschult und kann zu Demeter- Produkten und deren Philosophie Auskunft geben Demeter-Produkte werden in den Abverkaufsstätten als Premiumprodukte präsentiert. Bis 2021 ist dies für Naturkostfachhandel, Filialen von Naturkost-Filialisten, spezialisierte Einzelhändler, Spezialgeschäfte, Bäcker, Metzger, Hofläden, Wochenmärkte und Abokisten nicht verpflichtend. Ihre Umsetzung wird jedoch schon jetzt empfohlen Demeter-Informationsmaterial Die Passage Vertriebsgrundsätze zu den Informationsmaterialien lautet:»in den Abverkaufsstätten wird Informationsmaterial zur Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise vorgehalten.«begründung: Ziel der genannten Informationspflicht ist, dass in den Abverkaufsstätten der Vertrags-partner Informationsmaterialien über die Biodynamische Wirtschaftsweise, Demeter und seiner Produkte den Kund*innen zur Verfügung stehen, um ihnen die hohe Qualität und die Einzigartigkeit der Marke und der Lebensmittel zu vermitteln. 13
14 Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen Umsetzung: Die Erfüllung des Vertriebsgrundsatzes 3.9 umfasst die Bereitstellung von Informations - materialien für die Kund*innen in den Abverkaufsstätten. Was bedeutet dies? Die Produktion und Auslage von Demeter-Informationsmaterialien in den Abverkaufsstätten in angemessenem Umfang und Auflage. Informationen über Demeter in den Informations- und Werbematerialien des Vertragspartners, z.b. Kundenzeitschriften, Webseite, soziale Medien, Maßnahmen am Point of Sale. Verweis auf bei allen werblichen und redaktionellen Inhalten zu Demeter wo passend. Wie stellen Sie die Einhaltung des Vertriebsgrundsatzes 3.9 sicher? Auf Basis des Demeter-Handbuchs zum Handelsmarketing erarbeiten Sie die geplanten Informations- und Werbematerialien zu Demeter. Diese stimmen Sie mit der Ansprechperson zu Marketing im Demeter e.v. ab. Sie erarbeiten eine Präsentation mit Darstellung der geplanten Aktivitäten inkl. Zeitplan, Umfang, und visualisierte Maßnahmen (z.b. POS-Maßnahmen wie Plakate und Regalstopper; Social-Media-Posts; Anzeigen; Beiträge in Kundenzeitschriften etc.). Weiterführende und einzureichende Unterlagen sind: Projektplan zu den regelmäßigen Informations- und Werbemaßnahmen Präsentation: Visualisierungen, Layouts zu geplanten Maßnahmen Darstellung auf Webseite des Vertragspartners PDFs von verschiedenen Maßnahmen (Plakate ) Bitte nehmen Sie Kontakt auf zum Marketing beim Demeter e.v., damit ein gemeinsam geteiltes Bild entsteht und eine tragfähige Umsetzung möglich ist. Grundsätzlich müssen alle Werbemaßnahmen mit dem Marketing im Demeter e.v. abgestimmt werden und eine Freigabe erhalten (Freigabe erfolgt innerhalb von 2 3 AT) Kontakt: marketing@demeter.de Demeter-anerkannte-Schulungen Der Vertriebsgrundsatz zu den Schulungen lautet:»das Personal der Abverkaufsstätten wird regelmäßig, mindestens jedoch alle 3 Jahre, in einer vom Demeter e.v. anerkannten Schulung geschult und kann zu Demeter-Produkten und deren Philosophie Auskunft geben.«begründung: Ziel der in den Vertriebsgrundsätzen genannten Schulungspflicht ist, dass bei den Vertragspartnern und deren Mitarbeiter*innen Wissensgrundlagen zu Demeter und seinen Produkten entstehen und sie gegenüber den Kund*innen auskunftsfähig zu Demeter sind. 14
15 Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen Umsetzung: Die Erfüllung des Vertriebsgrundsatzes 3.10 umfasst die Schulungspflicht des Personals in den Abverkaufsstätten. Was bedeutet dies? Die Teilnahme von jeweils 1 bis 2 Personen pro Abverkaufsstätte an einer anerkannten Demeter-Handelsschulung ist verpflichtend. Eine anerkannte Demeter-Schulung ist ein Tagesseminar, das in Zusammenarbeit mit der Demeter Akademie auf einem Demeter-Hof oder bei einem Demeter-Verarbeiter stattfindet. Zu einer anerkannten Demeter-Schulung flankierende Maßnahmen sind E-Learning, Webinare, Produktschulungen, Hofbesuche etc. Ebenso wird einzelnen Mitarbeiter*innen die Teilnahme an mehrtägigen Einführungskursen für den Handel empfohlen. Wahrnehmen können Sie die Schulungsangebote der Demeter Akademie oder der anerkannten Schulungspartner. Je nach Größe Ihres Unternehmens empfehlen wir, eigene Schulungskapazitäten aufzubauen und der Schulungsverpflichtung als anerkannter Schulungspartner in Eigenregie nachzukommen. Informationen und Schulungstermine finden Sie auf: Wie stellen Sie die Einhaltung des Vertriebsgrundsatzes 3.10 sicher? In Zusammenarbeit mit der Demeter Akademie erstellen Sie eine Schulungsvereinbarung inklusive Zeitplanung. Die Vereinbarung gibt Auskunft, wie die Demeter-Schulungen in die Weiterbildungsmaßnahmen Ihres Unternehmens eingebunden werden, wie sich die Zusammenarbeit mit der Demeter Akademie gestaltet, ob Sie gegebenenfalls eigene Schulungskapazitäten für Demeter-anerkannte-Schulungen aufbauen werden und wie das gesamte Schulungsportfolio schließlich aussehen wird. Der Vertriebsgrundsatz ist budgetrelevant, da u.a. Teilnahmegebühren bzw. Kosten der Trainerqualifikation entstehen. Bitte nehmen Sie Kontakt auf zur Demeter Akademie, damit ein gemeinsam geteiltes Bild entsteht und eine tragfähige Umsetzung möglich ist. Zur Vorbereitung des Gespräches mit der Demeter Akademie erhalten Sie die Vorlage für eine Schulungsvereinbarung. Die mit der Demeter Akademie abgestimmte Schulungsvereinbarung muss zur Vertragsvergabe vorliegen. Umzusetzen ist der Vertriebsgrundsatz innerhalb von drei Jahren nach Vertragsabschluss. Kontakt: akademie@demeter.de Präsentation als Premiumprodukt Die Passage des Beschlusses zur Präsentation lautet:»demeter-produkte werden in den Abverkaufsstätten als Premiumprodukte präsentiert. Dafür müssen sie sich in der Präsentation vom übrigen Sortiment abheben (u.a. Kennzeichnung der Regalflächen, besondere Hinweise). Die Präsentation muss dem biodynamischen Charakter der Produkte qualitativ hochwertige, natürliche Anmutung gerecht werden.«15
16 Die Vertriebsgrundsätze im Einzelnen Begründung: Ziel der in den Vertriebsgrundsätzen genannten Premium-Präsentation ist, dass in den Abverkaufsstätten der Vertragspartner die Wertigkeit von Demeter und von Demeter-Produkten den Kund*innen vermittelt werden, und so die hohe Qualität und Einzigartigkeit sichtbar wird. Gleichzeitig soll die klare Abgrenzung zu anderen Sortimenten (z.b. konventionell, EU-Bio) gesichert werden. Insbesondere erforderlich ist dies im Frische-Bereich. Umsetzung: Die Erfüllung des Vertriebsgrundsatzes 3.11 umfasst die hochwertige Präsentation des Demeter-Sortiments in den Abverkaufsstätten. Was bedeutet dies? Sortiment: Kompetenz über eine angemessene Sortimentsbreite und -tiefe herstellen (siehe 3.4) Regalplatzierung: Premium-Platzierung in den oberen Regalbereichen, Sonderplatzierungen im Block, am Regalkopf etc. mit ansprechender Gestaltung, die das Qualitätsversprechen transportiert. Klare Markierung mit dem Demeter-Logo u.a.: Abgrenzung zu anderen Sortimenten muss präzise sein. Demeter Produkte sind Produkte höchster Qualität, für die die Marke steht. Der besondere Aufwand der notwendig ist, um diese Qualität zu erreichen, erfordert seinen Preis. Demeter-Produkte sind Premium-Produkte, die entsprechend zu bewer ben sind. Demeter empfiehlt, bei Aktionen den sonst üblichen Ladenpreis um nicht mehr als 10 % zu unterschreiten, um das Premium-Image der Marke zu wahren. Der Premium-Charakter der Produkte und das entsprechende Premium-Image der Demeter-Marke sowie der besondere Aufwand der Herstellung im Vergleich zu vielen sonstigen angebotenen Bio-Produkte muss bei der Preisgestaltung berücksichtigt werden, um die Marke nicht zu beschädigen. Die empfohlenen Verkaufspreise sind nach den Demeter-Prinzipien so kalkuliert, dass jede Marktstufe bis hin zum Verbraucher angemessen an der Wertschöpfung partizipiert. Wie stellen Sie die Einhaltung des Vertriebsgrundsatzes 3.11 sicher? Auf Basis des Demeter-Handbuchs zum Handelsmarketing erarbeiten Sie die geplante Platzierung und Markierung von Demeter-Produkten. Diese stimmen Sie mit der Ansprechperson zu Marketing im Demeter e.v. ab. Sie erarbeiten eine Präsentation mit Darstellung der geplanten Premium-Präsentation. Bitte nehmen Sie Kontakt auf zum Marketing beim Demeter e.v., damit ein gemeinsam geteiltes Bild entsteht und eine tragfähige Umsetzung möglich ist. Weiterführende und einzureichende Unterlagen Präsentation: Visualisierung der geplanten Premium-Präsentation, z.b. mithilfe von Fotos aus Abverkaufsstätten und Visualisierungen zur Platzierung von Demeter- Produkten. Kontakt: marketing@demeter.de 16
17 Checkliste Handel 4. Checkliste Handel zur Erfüllung der Demeter-Vertriebsgrundsätze (VG) Ausgefüllt von Demeter-Händler am Bitte die nachfolgende Liste zusammen mit den Demeter-Vertriebsgrundsätzen durchgehen und konkret und detailliert ausfüllen! Danach senden Sie die Checkliste Handel an ihr*e Ansprechpartner*in beim Demeter e.v. zurück. Dankeschön! Angaben zum Betrieb bzw. Gesamtunternehmen Welche Rechtsform hat Ihr Betrieb? Wer ist Geschäftsführer*in Ihres Betriebes? Wann wurde Ihr Betrieb/Gesamtunternehmen gegründet? Wie sind die Eigentumsverhältnisse des Betriebs/Gesamtunternehmens? Wie viele Mitarbeiter*innen sind in Ihrem Betrieb beschäftigt? Zusammenfassung Businessplan Zuständige Person QS (Daten) Zuständige Person Marketing (Daten) Zuständige Person Einkauf (Daten) Haben Sie bereits mit anderen Bio-Anbauverbänden Verträge abgeschlossen? Wenn ja, mit welchem Verband? Bitte max. 500 Zeichen pro Feld. Bei mehr Informationsumfang bitte Anlagen anfügen und im entsprechenden Feld vermerken. 17
18 Checkliste Handel EU-Kontrollstelle Werden in Ihrem Betrieb bereits Bio-Kontrollen durchgeführt? Ja Nein Wie lautet Ihre EU-Kontroll-Nr.? Wenn nein, benötigen Sie Kontaktdaten bzw. Unterstützung? Ja Nein Marketing und Markenführung Welches sind Ihre Sortimentsschwerpunkte? Bei Spezialsortimenten benennen Sie bitte die Warengruppe(n). Vollsortiment Ja Nein Spezialsortiment Ja Nein Betreiben Sie eigene Abverkaufsstätten? Ja Nein Handeln Sie mit Eigenmarken? Ja Nein Wie beschreiben Sie Ihre Unternehmensphilosophie? Bitte Belege (Link, Broschüre ) anfügen. Welche Marketing-Strategie verfolgen Sie? Ggf. Anlagen anfügen. Welchen Kunden-Service bieten Sie an? Ggf. Anlagen anfügen. Handeln Sie mit Industrieware? Welche Produktgruppen? Ggf. Anlagen anfügen. Handeln Sie mit Endverbraucherware? Welche Produktgruppen? Ggf. Anlagen anfügen. 18
19 Checkliste Handel Wollen Sie Produkte mit der Demeter-Marke handeln? Ja Nein Wollen Sie Produkte mit dem Demeter-Siegel handeln? Ja Nein Welche Demeter-Produkte/Warengruppen sollen ins Sortiment genommen werden? Bitte einzeln nennen. Vertrieb und Logistik Wie sind Ihre Vertriebspläne für die geplanten Demeter-Produkte? Naturkostfachhandel Direktvermarktung Lebensmitteleinzelhandel An andere Demeter-Hersteller Online-Shop Weitere In welchen Kanälen vertreiben Sie Ihre Produkte bereits heute? Naturkostfachhandel Direktvermarktung Lebensmitteleinzelhandel An andere Demeter-Hersteller Online-Shop Weitere Welche Regionen werden von Ihnen beliefert? Beliefern Sie Ihre Kunden selbst? Wenn nein, über welche Logistikunternehmen vertreiben Sie? Von welchen Demeter-Erzeugern bzw. -Herstellern möchten Sie Demeter-Produkte beziehen? 19
20 Anforderungen 5. Anforderungen Zu erfüllende Anforderungen entsprechend der Demeter-Vertriebsgrundsätze (VG) für einen Händler, der Demeter-Produkte handelt (siehe auch Punkte 3.1 bis 3.11 der Demeter-Vertriebsgrundsätze): 3.1 Händler von Demeter-Produkten verpflichten sich vertraglich gegenüber ihren Lieferanten die Vertriebsgrundsätze einzuhalten Zusicherung aller betroffenen rechtlich eigenständigen Einzel- und Zwischenhändlern muss vor Belieferung erfüllt sein. Aktueller Stand beim Antragsteller Prüfung durch den Vertragspartner Bei Belieferung durch einen Demeter- Hersteller nach 2.10 VG liegt die entsprechende Verpflichtungserklärung vor. Vertriebsgrundsatz ist erfüllt: Ja Nein Ja Nein Anmerkungen 3.2 Mindest-Bio-Anteil am Verkaufserlös von Lebens- und Genussmitteln muss bei 6 % (ab %) liegen. Vorgabe muss vor Belieferung erfüllt sein. Aktueller Stand beim Antragsteller Prüfung durch den Vertragspartner Wie hoch ist der Gesamtumsatz p.a. für Lebens- und Genussmittel? Vertriebsgrundsatz ist erfüllt: Ja Nein Wie hoch ist der Umsatz p.a. mit Bio-Produkten? Anmerkungen Wie hoch ist der Bio-Umsatzanteil am Gesamtumsatz mit Lebens- und Genussmitteln? % 20
21 Anforderungen 3.3 Händler von Demeter-Produkten erzielen mit Demeter- Produkten einen Mindestumsatzanteil von 10 % oder wachsen im dreijährigen Mittel mit ihrem Demeter-Umsatz stärker als mit dem Bio-Gesamtumsatz. Vorgabe muss nach drei Jahren erfüllt sein. Wie soll der Umsatzanteil von 10 % erreicht werden? Bitte legen Sie uns Ihre Strategie in Form eines Konzepts, Projekt- oder Business-Plans vor. Aktueller Stand beim Antragsteller Prüfung durch den Vertragspartner Wie hoch ist der Demeter-Umsatz geplant im: 1. Jahr (Kalenderjahr der Vertragsschließung) Vertriebsgrundsatz ist erfüllt: Ja Nein Anmerkungen 2. Jahr 3. Jahr Wie hoch ist der Demeter-Umsatzanteil am Bio-Gesamtumsatz? 1. Jahr (Kalenderjahr der Vertragsschließung) % 2. Jahr % 3. Jahr % 21
22 Anforderungen 3.4 Händler von Demeter-Produkten führen ein breites Bio-Sortiment (Richtgröße 800 Bio-Produkte). In jeder Warengruppe sollte mindestens 1 Demeter-Produkt angeboten werden. Vorgabe muss vor Belieferung erfüllt sein. Bitte stellen Sie Informationen zur Sortimentsgestaltung zur Verfügung. Aktueller Stand beim Antragsteller Prüfung durch den Vertragspartner Wie viele Bio-Produkte umfasst Ihr Sortiment? Vertriebsgrundsatz ist erfüllt: Ja Nein Welche Demeter-Produkte beabsichtigen Sie zu listen? Anmerkungen 3.5 Sind Sie bereit regelmäßige Betriebsentwicklungs gespräche mit dem Demeter e.v. oder Branchenkolleg*innen aus der Wertschöpfungskette zu führen? Aktueller Stand beim Antragsteller Prüfung durch den Vertragspartner Ja Nein Vertriebsgrundsatz ist erfüllt: Ja Nein Anmerkungen 22
23 Anforderungen 3.6 Können Sie ein angewandtes System zum Nachhaltigkeitsmanagement vorweisen? (z.b. Nachhaltigkeits - zertifi zierungssystem, Nachhaltigkeitsbericht, Gemeinwohlökonomie). Nachweis muss vor Belieferung erbracht sein. Bitte stellen Sie Informationen zur Nachhaltigkeitszertifizierung oder ein Konzept zur Umsetzung der genannten Anforderungen für das Nachhaltigkeitsmanagement zur Verfügung. Aktueller Stand beim Antragsteller Prüfung durch den Vertragspartner Ja Nein Vertriebsgrundsatz ist erfüllt: Wenden Sie keine Nachhaltigkeitszertifizierung an, weisen Sie bitte folgende Punkte Ihres Nachhaltigkeitsmanagements nach: Faire und langfristige Beziehungen mit den Lieferanten und Kunden Die Auswahl von Lieferanten anhand von Nachhaltigkeitskriterien Angemessene Entlohnung anhand von sozialen Standards für die Mitarbeiter*innen Ja Anmerkungen Nein Werden Sie den Fragebogen zur Qualität der Zusammenarbeit anwenden? Ja Nein 3.7 In welcher Weise und in welchem Umfang werden Sie die Weiterentwicklung der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise unterstützen? Möglich ist dies bspw. durch die Förderung von Züchtungs-, Forschungs- oder Bildungsprojekten. Neben der Verpflichtungserklärung ist zum Vertragsabschluss eine Vereinbarung vorzulegen, welche Projekte Sie fördern und wie hoch das jährliche Fördervolumen ist. Der Betrag wird von Ihrem Unternehmen festgelegt. Als Richtwert für die jährliche Förderhöhe halten wir mindestens 0,01 % des Bio-Umsatzes (vergleiche 3.2) für angemessen. Der Betrag ist quartalsweise zu entrichten und wird erstmals nach Ende des ersten Quartals nach Belieferungsbeginn fällig. 23
24 Anforderungen Aktueller Stand beim Antragsteller Prüfung durch den Vertragspartner Ja, wir unterstützen bereits biodynamische Projekte Namen der Projekte Vertriebsgrundsatz ist erfüllt: Ja Nein Anmerkungen Jährliches Fördervolumen Dies entspricht einer jährlichen Förderhöhe des Bio-Umsatzes von % Ja, wir werden biodynamische Projekte unterstützen in den Bereichen: Ökologische Tierzucht ggmbh Saatgutfonds für ökologische Züchtung Bildung Forschung Eigenes Projekt Jährliches Fördervolumen Dies entspricht einer jährlichen Förderhöhe des Bio-Umsatzes von % 24
25 Anforderungen 3.8 Für eigene Abverkaufsstätten gelten die folgenden 3.9 bis Wie planen Sie die Information Ihrer Kunden zu Demeter und biodynamischer Landwirtschaft in den eigenen Abverkaufsstätten (z.b. Informationen am POS)? Der Händler verpflichtet sich zur Anwendung des Handbuchs Handelsmarketing. Präsentation muss zum Vertragsabschluss vorliegen. Aktueller Stand beim Antragsteller Prüfung durch den Vertragspartner Legen Sie eine Präsentation für das Handels - marketing vor (in Abstimmung mit den Ansprechpartnern Marketing im Demeter e.v.). Diese enthält die Visualisierung der Sortimentsplatzierung, POS Materialien, Informationsmaterialien, Kundenkommuni kation. Vertriebsgrundsatz ist erfüllt: Ja Nein Anmerkungen 3.10 Wie stellen Sie die Teilnahme Ihres Personals der Abverkaufsstätten in einer vom Demeter e.v. anerkannten Präsenzschulung sicher? Die Schulungsvereinbarung muss zum Vertragsabschluss vorliegen. Der Demeter e.v. stellt eine Vorlage zur Schulungsvereinbarung zur Verfügung. Aktueller Stand beim Antragsteller Prüfung durch den Vertragspartner Bitte die mit den Ansprechpartnern für den Bereich Schulung erarbeitete Schulungsvereinbarung vorlegen. Vertriebsgrundsatz ist erfüllt: Ja Nein Anmerkungen 25
26 Anforderungen 3.11 Wie stellen Sie die Premium-Platzierung der Demeter-Produkte in den Abverkaufsstätten sicher? Handbuch muss zum Vertragsabschluss vorliegen. Der Demeter e.v. stellt ein Handbuch zum Handelsmarketing zur Verfügung. Aktueller Stand beim Antragsteller Prüfung durch den Vertragspartner Bitte stellen Sie uns Ihre Platzierungsvorgaben zur Überprüfung der Premiumplatzierung zur Verfügung (siehe auch Handbuch Handelsmarketing). Legen Sie eine Präsentation für das Handels - marketing vor (in Abstimmung mit den Ansprechpartnern Marketing im Demeter e.v.). Diese enthält die Visualisierung der Sortimentsplatzierung, POS Materialien, Informations - materialien, Kundenkommunikation Vertriebsgrundsatz ist erfüllt: Ja Nein Anmerkungen 26
27 Demeter e.v. Brandschneise Darmstadt Vorstand: Dr. Alexander Gerber und Johannes Kamps-Bender
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