Abschlusskonferenz AQUARIUS - Dem Wasser kluge Wege ebnen! 14. Juni 2012 in der Stadthalle Uelzen
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- Moritz Hafner
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1 Abschlusskonferenz AQUARIUS - Dem Wasser kluge Wege ebnen! 14. Juni 2012 in der Stadthalle Uelzen Der Wasserhaushalt im Projektgebiet und seine Bewirtschaftung Dipl. Geol. M. Bruns, Dipl. Geol. L. van Straaten Consulaqua Hildesheim- Geo-Infometric
2 Inhalt 1. Veranlassung und Aufgabenstellung, Projektgebiet 2. Arbeitsmethoden und exemplarische Teilergebnisse 3. Ermittlung des ökologisch verträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots 4. Wasserwirtschaftlich-ökologisches Gebietsmanagement Die Arbeiten wurden intensiv durch eine fachliche Expertengruppe begleitet. Zwischenergebnisse wurden mit Vertretern der wasserwirtschaftlichen Verwaltung und der Landwirtschaft diskutiert. Für die sehr intensive und konstruktive Zusammenarbeit möchten wir uns an dieser Stelle bedanken!
3 Die Veranlassung Der in No Regret ermittelte angespannte Grundwasserhaushalt soll durch verbesserte hydrogeologische und fließgewässerökologische Kenntnisse besser bewirtschaftet werden Quelle: LBEG Quelle: LWK Niedersachsen
4 Das Projektgebiet Quelle: Detailgebiet Grundwasserkörper Ilmenau rechts Jeetzel links Quelle:
5 Die Methoden Grundwassermodellierung Ermittlung grundwasserbürtiger Niedrigwasserabflüsse Aus: GeoFakten 8
6 Die Daten (GIS-Plattform) Wasserrechte Flächennutzung Geologisches Modell Grundwasserneubildung Grundwassermessstellen Grundwasserentnahmen Bohrdaten Fließgewässer Landökosysteme Digitales Geländemodell
7 Das Hydrogeologische Modell Verbreitung und Mächtigkeit von AT 2 und AQ 3
8 Das Numerische Grundwasserströmungsmodell Detailmodelll Stationäre Kalibrierung Instationäre Kalibrierung
9 Modelloutput: Grundwassergleichenpläne AQ 2 AQ 3
10 Test von Aquifer-Reaktionen AQ 2 AQ 2
11 Test von Aquifer-Reaktionen AQ 3 AQ 3
12 Berechnung von Szenarien Differenz zwischen Ist-Zustand und keine Feldberegnung (AQ3) Differenzenplan für AQ 3 zwischen keine Feldberegnung (G4) und Förderung im Ist-Zustand (G1) für das Gesamtgebiet inkl. Lage und Entnahmemengen (Ist-Zustand) aller Feldberegnungsbrunnen
13 Grundwasser-Flurabstand Quelle:
14 Flurabstände < 5 m im Detailgebiet
15 Grundwasseranschluss von Fließgewässern (Detailgebiet) AQ 2 und 3 kombiniert AQ 3 Grundwasseranschluss der Fließgewässer im Detailgebiet (AQ2) bei ausgeschalteten Beregnungsbrunnen und im Zukunftsszenario mit 30% mehr Feldberegnung und 5% weniger Grundwasserneubildung.
16 Grundwasseranschluss von Fließgewässern (Gesamtgebiet) AQ 2 und 3 kombiniert AQ 3 Grundwasseranschluss der Fließgewässer im Detailgebiet (AQ2) bei ausgeschalteten Beregnungsbrunnen und im Zukunftsszenario mit 30% mehr Feldberegnung und 5% weniger Grundwasserneubildung.
17 Grundwasserbürtige Basisabflüsse
18 Änderungen des grundwasserbürtigen Basisabflusses
19 Änderungen des grundwasserbürtigen Basisabflusses Stationäre Berechnungen Nr. Gewässer mit Ortslage Verbleibender Abfluss im Zukunftsszenario (G5) (Neubildung: minus 5 %, Beregnung: plus 30 %) gegenüber G4-Szenario (keine Feldberegnung) Verbleibender Abfluss im Zukunftsszenario (G5) (Neubildung: minus 5 %, Beregnung: plus 30 %) gegenüber Ist-Zustand (G1) (Mittelwert ) 1 Röbbelbach Masbrock 33 % 50 % 2 Röbbelbach K31 67 % 87 % 4 Gollernbach Römstedt 58 % 77 % 5 Röbbelbach Klein Hesebeck 73 % 85 % 6 Strachau - Ahndorf 77 % 83 % 7 Strachau Dahlenburg 63 % 80 %
20 Abflussmenge in l/s Änderungen des grundwasserbürtigen Basisabflusses Instationäre Berechnungen 16 Nr. 1 - Röbbelbach-Masbrock keine Feldberegnung Ist-Zustand 50% Steigerung 4 Grundwasserentnahmen 2 0
21 Ermittlung des ökologisch verträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots Wie kommen wir von modellierten Szenarien zum ökologisch verträglich gewinnbaren Grundwasserdargebot? Aufgabenstellung: Abkehr von fallenden Grundwasserständen nach WRRL, deshalb nicht nutzbares Grundwasserdargebot Neuer Ansatz: Bewertung anhand sensibler ökologischer Systeme Fließgewässer Grundwasserabhängige Landökosysteme (LÖS)
22 Ermittlung des ökologisch verträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots 1) Das Modell liefert Mengen 2) Das Modell liefert Wirkungen, die bewertet werden müssen. 3) Hierzu bedarf es eines Bewertungsverfahrens, das wiederum auf Konventionen beruht Für die Bewertung der Wirkungen: Teilmenge der als sensible Bereiche bezeichneten Schutzgüter ermitteln, die potentiell von der Grundwasserentnahme betroffen sein kann Ausschlussverfahren: Gebiete, die von Grundwasserentnahmen mit Sicherheit nicht betroffen sind, haben auf Grund eines hohen Grundwasserflurabstandes keinen Grundwasseranschluss, weisen einen so hohen Überschuss an Grundwasser auf, dass sie auf Veränderungen wie erhöhte Fördermengen oder nachlassende Grundwasserneubildung nicht reagieren.
23 Ermittlung des ökologisch verträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots Ausschlussgebiete: Gebiete, die nicht auf die (stationäre) Maximalbelastung (Verringerung der Grundwasserneubildung um 10%) reagiert haben Gebiete, in denen der Flurabstand des Grundwassers im Ist-Zustand größer als 5 m ist (rot). Durch weitere Absenkungen der Standrohrspiegelhöhen sind hier keine Nachteiligen Auswirkungen zu erwarten. Suchräume: Bereiche, die in keine der beiden Kategorien fallen. Hier handelt es sich um diejenigen Gebiete, die einer weitergehenden Überprüfung bedürfen.
24 Ermittlung des ökoverträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots Bewertung: in den identifizierten Gebieten
25 Ermittlung des ökoverträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots An Leitpegeln Punktesystem anwenden: Vereinfachung und Standardisierung basiert immer auf einer Konvention in besonderen Fällen: fachgutachterliche Bewertung In Zukunft mehr Detailgebiete festlegen, jedoch kleiner und zielgerichteter im Hinblick auf von vornherein bekannte sensible und gleichzeitig bedeutsame Bereiche. Dort Einrichtung von Leitpegeln (Kalibrierung, Bewertung, Monitoring)
26 Ermittlung des ökologisch verträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots Prinzip Zu verwendende Modellierungsergebnisse
27 Ermittlung des ökologisch verträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots LÖS 1 lokaler Tiefpunkt LÖS 1 lokaler Hochpunkt
28 Ermittlung des ökologisch verträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots A B C D E F G H Das entwickelte Verfahren befindet sich in der fachlichen Diskussion Ökofaktor 3 = Regelfall Ökofaktor 6 = absolut nachrangige Bedeutung Ökofaktor 1 = von Einwendern gutachterlich nachzuweisende besonders hohe Bedeutung Formel: 3 * C / D Formel: B * C / D Formel: 3-3*(ΣE - ΣG) / ΣE Gesamtbewertung (folgende Folie)
29 Teilraumspezifische Aufteilung des nutzbaren Grundwasserdargebots Teilraumspezifische Aufteilung des nutzbaren Grundwasserdargebots?
30 Teilraumspezifische Aufteilung des nutzbaren Grundwasserdargebots Vergleich zwischen politischen Grenzen und unterirdischen Einzugsgebieten
31 Mengenmanagement Derzeit werden diskutiert: a) Maßnahmen zur Substitution von Grundwasser b) Verbesserung des Beregnungsmanagements c) Änderung von Gebietskulissen d) Maßnahmen zur Erhöhung der Grundwasserneubildung (z.b. Waldumbau) Unter Hinweis auf die unterirdischen Einzugsgebiete kann davon ausgegangen werden, dass ein großer Teil dieses zusätzlichen Grundwassers nicht dort ankommt, wo es wirklich benötigt wird, bei Feldberegnungsbrunnen oder bei den sensiblen Bereichen, sondern in der Elbe oder in der Ilmenau. Die Konsequenz daraus ist, dass es viel sinnvoller ist, Maßnahmen so zu gestalten, dass sie möglichst direkt und ohne Verluste den sensiblen Bereichen zugute kommen. Tröpfchenbewässerung für sensible Bereiche
32 Ermittlung des ökologisch verträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots Zwischenfazit: Mit dem Verfahren wurde ein neuer, vielversprechender Ansatz zur Ermittlung des ökologisch verträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots entwickelt, der allerdings validiert werden muss. Das Verfahren ist im Untersuchungsraum jedoch nur exemplarisch an einigen grundwasserabhängigen Landökosystemen getestet worden. Die vorgeschlagenen Bewertungsmaßstäbe müssen noch diskutiert werden. Für Fließgewässerabschnitte muss noch ein geeigneter Bewertungsmaßstab entwickelt werden. Eine fundierte Bewertung setzt immer eine gute Datenbasis voraus. Diese ist leider nicht vorhanden! Deshalb ist der Einstieg in ein wasserwirtschaflich-ökologisches Gebietsmanagement dringend erforderlich.
33 Wasserwirtschaftlich-ökologisches Gebietsmanagement Regelkreise eines wasserwirtschaftlich-ökologischen Gebietsmanagements veränderliche Einflüsse Grundwasserentnahmen Grundwasserneubildung Wasserwirtschaftliche Planungen Geosysteme Ökosysteme Modellierungen regelmäßige Auswertungen (Jahresberichte) Datenbanksysteme Spezialsoftware Maßnahmen Wasserrechte Grundwasseranreicherung Gewässerprofilierung kontinuierliches Monitoring Standrohrspiegel Abflüsse Entnahmemengen Niederschläge Entwicklung des ökoverträglich gewinnbaren Grundwasserdargebots
34 Wasserrechtsverfahren
35 Ende des Vortrags Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Diskussion
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