EMD. _Institut für Entwurf, Medien und Darstellung. Sommersemester 2011 SE CUT AND FOLD Semesterstegreif für Bachelor-, Master und Diplomstudierende
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- Angelika Heintze
- vor 5 Jahren
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Transkript
1 Gitterstrukturen_Carsten Nicolai Grid NIcolai Index 41
2 CUT AND FOLD Falten ist ein grundlegendes Formbildungs- und Konstruktionsprinzip der Architektur und der Natur. Es vereinigt gleichzeitig strukturelle und raumbildende Prinzipien in einfachen Bauelementen und ermöglicht platzsparende, stabile und dynamische Konstruktionen. Aus einem flachen Werkstoff wird ein Element mit variierenden Eigenschaften. Die Faltungseigenschaften werden dem Werkstoff durch das Einprägen der Faltrichtungen und der Faltlinien einprogrammiert. Die Faltwirkung wird durch äußere Krafteinwirkung auf das Bauteil wie Zug, Druck, Verdrehung und Krümmung aktiviert. Das flache Bauteil wird stufenlos zu einem volumenbildenden Strukturelement transformiert. Je nach Art des Liniensystems können unterschiedliche strukturelle Eigenschaften gezielt gesteuert und durch Variationen im Faltmuster lokal angepasst werden. In der Kombination von Faltsystemen mit Schnittsystemen lassen sich weitere, wesentlich differenziertere Transformationen erzeugen. Aufgabe: Ziel des Stegreifs ist es, die Wechselwirkung von Schnitt- und Faltmustern zu erforschen und prozesshaft weiter zu entwickeln. Als Grundlage für den Einstieg dienen Muster des Künstlers Carsten Nicolai, die entweder periodische oder aperiodische Liniensysteme enthalten (Eine Datei mit Mustern aus dem Buch Grid Index kann am Ausgabetag von der homepage des gedownloaded werden). Die Liniensysteme von Carsten Nicolai können als Faltanleitungen interpretiert werden, oder, falls sie noch nicht direkt faltbar sind, zu faltbaren Vorlagen weiterentwickelt werden. Da die Vorlagen keinerlei Informationen über die Faltrichtung der einzelnen Linien oder Schnittkanten enthalten, sind diese in Reihen von Arbeitsmodellen selbst daraus zu entwickeln. Dazu sind die Ausgangsgitter zu überarbeiten, und den einzelnen Linien je nach Typ (Auffaltung, Einfaltung, Schnitte) geeignete Linientypen und Stärken zuzuweisen. Die einzelnen Elemente des Faltmusters sollten sich in den neu entwickelten Vorlagen periodisch wiederholen. Bei Faltungen ist allgemein zu beachten, dass sich einzelne Linienarten kontinuierlich (sie müssen aber nicht gerade verlaufen) über die Vorlage entwickeln. Ein Abzweigen von Auf- und Einfaltungen ist meist nicht sinnvoll. Auf Auffaltungen folgen Abfaltungen. Die Kontinuität der Faltrichtung kann nur durch Schnitte umgekehrt werden. Alle möglichen Faltkombinationen des vorgegebenen Musters sind zu erforschen und mit ebenfalls periodischen Schnittmustern zu kombinieren. Es müssen nicht alle vorhandenen Linien genutzt werden. Vielmehr sind sinnvolle Kombinationen von Liniengruppen zu wählen, die besondere räumliche Eigenschaften erzeugen. Um grundlegende Falttechniken zu lernen kann eine Recherche im Internet sehr hilfreich sein (z.b. bei Youtube/ Google/Flickr nach tesselation, foldings, kirigami, origami... suchen). Nachdem man eine Struktur mit besonderen Eigenschaften entdeckt hat (was nur durch intensive Erforschung der Vorlage gelingen wird), ist diese durch das gezielte Überarbeiten der Muster in Illustrator weiterzuentwickeln und zu dokumentieren. Die Modifikationen am Muster sollten die entdeckten Eigenschaften gezielt steuerund kontrollierbar machen. Man kann Linienabstände, Winkelbeziehungen, Fehlstellen und Liniendichte variieren. Einzelnen Untersuchungsfaltungen sollten dabei mit nicht zu vielen variierenden Parametern überladen werden. Fertigt dazu systematische Untersuchungsreihen an, in welchen jeweils einzelne Aspekte pro Faltung verändert werden. Der Prozess wird durch ein finales, hochwertiges Faltsystem, in der die Erkenntnisse aus den vorangegangenen Untersuchungen einfließen, abgeschlossen.
3 Technik und Material: Um Faltungen herstellen zu können, sind die angefertigten Vorlagen auf ein geeignetes, gut faltbares Material zu übertragen. Während für die Anfangsuntersuchungen die Vorlagen direkt auf stärkeres Papier gedruckt und gefaltet werden können, sollten in dem weiteren Prozess auch andere Materialien auf ihre Eignung untersucht werden (z.b. dünne Pappen, glatte Fliestapete, Kunststoffplatten wie etwa dünnes Polypropylen ). Linien können durch Acetonieren, durch kopierte oder lasergedruckte Vorlagen oder durch Durchdrücken der gewählten Muster übertragen werden. Man kann Knicklinien auch mit dem Skalpell anritzen, um sie besser falten zu können. Abgabeleistungen und Termine: Ziel der Aufgabe ist es, spezifische Muster auf Falt- und Schnittsysteme hin prozesshaft zu untersuchen und zu eigenständigen Materialsystemen weiter zu entwickeln. Die Kontinuität und die Entwicklung des Themas sind wesentlicher Bewertungspunkt. Es ist also wichtig, den Prozess und die Fortschritte durch zahlreiche Vorfaltungen und eine genaue Beschreibung des Vorgehens (beschriftete Vorlagenzeichnungen, Skizzen und Piktogramme) systematisch zu dokumentieren (pro Bearbeiter sind mindestens 5 Vorlagefaltungen anzufertigen und abzugeben - besser sind natürlich mehr. Die kinetische Leistungsfähigkeit (Transformationsfähigkeit) der einzelnen Systeme kann besonders gut durch Photoserien gezeigt werden. Da die Abgabe ohne eine direkte Präsentation erfolgt, müsst Ihr sämtliche Aspekte eures Themas in ansprechender und didaktisch intelligenter Form auf einem Din A1 (schwarz/weiß) Abgabeplan vermitteln. Alternativ ist auch eine andere, konzeptionelle Art der Präsentationsform denkbar (z.b. ein kleines Dokumentationsbuch, kombiniertes Dokumentations- und Verpackungssystem...). Die Untersuchungsreihe wird schließlich mit einem finalen Faltsystem, in dem die gewonnenen Erkenntnisse auf den Punkt gebracht werden, abgeschlossen. Sie ist aus einem sauber verarbeiteten, hochwertigem Material herzustellen und in der gewünschten Form zu darzustellen. Die Vorlage dafür sollte eine Größe von Din A3 bis A1 betragen. Alle Modelle und Zeichnungen und eine Dokumentations-CD (mit Plan, Vorlagen (pdf) u. Photoshop (jpg, tif)) sind mit dem Namen des Bearbeiters dezent an einer unauffälligen Stelle (Bleistift) zu beschriften und am Montag, den am Institut für Entwurf, Medien und Darstellung zwischen 10:00 Uhr und 12:00 Uhr abzugeben. Die Abgabe muss per Unterschrift in der bereitgelegten Liste im Sekretariat nachgewiesen werden. 3
4 Anna Lena Loest responsive wall - faltsyssteme 4
5 Anna Lena Loest responsive wall - faltsyssteme 5
6 Anna Lena Loest responsive wall - faltsyssteme 6
7 Anna Allenstein responsive wall - kinetische Faltmembran 7
8 Anna Allenstein responsive wall - kinetische Faltmembran 8
9 o. Schnitt- und Faltsysteme u.r. Polypropylen Faltsystem 9
10 grundlegende Faltsysteme Knick- u. Faltanleitungen 10
11 selbstaussteifendes Verpackungsmaterial Schnitt- und Faltsystem 11
12 tesselation foldings MD
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