Case Management: Falleingangsphase
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- Dennis Steinmann
- vor 5 Jahren
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1 Case Management: Falleingangsphase Prof. Dr. Matthias Müller In der Falleingangsphase: sollen die relevanten Case-Management-Fälle kriteriengeleitet erkannt werden, sollen die geeigneten Fälle in das Case Management überführt werden, soll sichergestellt werden, dass die Fälle, die nicht in das Case Management überführt werden, qualifiziert weiterbearbeitet werden. (Ehlers/ Müller/ Schuster 2017: 74 76). 1
2 Kurz: Die Falleingangsphase stellt sicher, dass die Fälle mit der jeweils für den Fall geeigneten Methode bearbeitet werden. Case-Management-Fälle lassen sich z. B. nach folgenden Bestimmungsmerkmalen identifizieren (Quinn 1993 in Müller 2011: 64): Zeit (over time): Begleiten Sie den Fall über den gesamten Hilfeprozess? Verknüpfung und Vernetzung (across services): Ist es Ihre Aufgabe fallbezogen Versorgungseinrichtungen, Zuständigkeiten und verschiedene Professionen zu verknüpfen und zu vernetzen? Ganzheitlichkeit der Betrachtung bzw. generalistische Sichtweise: Können Sie die Nutzer/innen generalistisch umfassend betrachten (hinsichtlich ihrer Probleme, Ressourcen und Ziele)? 2
3 Case-Management-Fälle lassen sich z. B. nach folgenden Bestimmungsmerkmalen identifizieren (Quinn 1993 in Müller 2011): Flexibilität in der Fallsteuerung (dynamischer Prozess): Können Sie (sind Sie befugt) den Hilfeprozess und seine Ziele zu verändern? Integriertes Hilfesystem: Stellen Sie die fallrelevanten Personen und Organisationen zu einem Hilfenetz (Hilfe-Set) zusammen? Qualitätsentwicklung und -sicherung: Wird die Zielerreichung und die Zufriedenheit der Nutzer/innen reflektiert, gesichert und weiterentwickelt? Oder eine praxisorientiertere Beschreibung wäre (DGCC 2009: 3): Es liegen komplexe Bedarfs- und Bedürfnissituationen vor. Mehrere HelferInnen/Leistungsanbieter, die im Einzelfall aufeinander abgestimmt werden müssen, sind involviert. Herkömmliche Maßnahmen/Hilfe und Wege der Prozessgestaltung greifen in diesen Einzelfällen nicht oder sind nicht ausreichend. Es fehlen Ressourcen und die Stärken der Klienten zur Problembewältigung sind gegenwärtig blockiert, sodass professionelle Hilfe notwendig ist. 3
4 Allgemeine Kriterien für die Auswahl von SoCM-Fällen: Es besteht ein komplexer/umfassender Unterstützungsbedarf. Viele unterschiedliche Versorgungsbeteiligte sind involviert. Spezielle Unterstützungen sind erforderlich. Es fehlen Ressourcen bzw. Ressourcen sind nicht aktiviert. Eine freiwillige Teilnahme bzw. eine stärkenorientierte Beteiligung ist noch herzustellen. Es besteht aktuell keine Krisensituation (Ehlers/ Müller/ Schuster 2017: 74). Darüber hinaus kann zwischen organisationsinternen und organisationsexternen Auswahlkriterien unterschieden werden: Bei den organisationsinternen Auswahlkriterien entscheidet der das CM durchführende Träger autonom über die Intake-Kriterien. Bei den organisationsexternen Auswahlkriterien werden die Intake- Kriterien kooperativ mit den am CM-Prozess beteiligten Organisationen festgelegt Bei den organisationsexternen Auswahlkriterien kann es vorkommen, dass das CM in einer anderen Organisation als der eigenen durchgeführt wird. 4
5 Aufgabenstellung: 1. Bilden Sie 2er-Gruppen. 2. Suchen Sie Fälle, von denen Sie den Eindruck haben, dass Sie sehr aufwendig für Sie sind, und von denen Sie denken, Sie kommen mit Ihrer üblichen Arbeitsweise nicht weiter die Fälle also, die einen unverhältnismäßigen Mehraufwand erfordern, aus anderen Gründen kompliziert sind oder die Sie nicht abschließen können. 3. Entwickeln Sie gemeinsam Gründe/Kriterien, was die Bearbeitung der Fälle so aufwendig macht und warum diese ggf. in das Case Management Ihres Trägers überführt werden sollen. Literatur DGCC (Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management e. V., Hrsg.) (2008 und 2009): Rahmenempfehlungen zum Handlungskonzept Case Management. Heidelberg u. a.: Economica. Ehlers, Corinna/ Müller, Matthias/Schuster, Frank (2017): Stärkenorientiertes Case Management. Komplexe Fälle in fünf Schritten bearbeiten. Opladen u. a.: Barbara Budrich Verlag. Müller, Matthias (2011): Verfahren/Techniken und Struktur im Case Management- Prozess. Theorie Praxis Handreichungen. In: Kleve, Heiko/ Haye, Britta/ Hampe-Grosser, Andreas/ Müller, Matthias. Systemisches Case Management: Falleinschätzung und Hilfeplanung in der Sozialen Arbeit. Heidelberg: Carl Auer. Neuauflage. 3. Auflage. S
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