Persönlicher ERASMUS-Erfahrungsbericht

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1 Persönlicher ERASMUS-Erfahrungsbericht Studienfach Gastuniversität Gastland Aufenthaltsdauer (Monat/Jahr Monat/Jahr) Kulturwissenschaft / Französische Philologie Universidad de Sevilla Spanien 09 / /2013 Von September 2012 bis März 2013 habe ich ein Erasmus-Semester an der Universidad de Sevilla in der schönen, vielfältigen und warmen Region Andalusien verbracht, über das ich im Folgenden, anhand einiger Unterpunkte, die für andere interessierte Studierende eventuell hilfreich und interessant sein könnten, berichten werden. Vorbereitung des Auslandsaufenthalts Was die Vorbereitung meines Erasmus-Semesters betraf, war von meiner Seite aus eigentlich nicht viel zu tun. Ich wollte sehr gern einige Zeit in einer spanischen Stadt verbringen, um meine Spanisch-Kenntnisse zu verbessern und Erfahrung im Studium in der Fremdsprache zu sammeln, also entschied ich mich als Zweitwunsch für die Stadt Sevilla, über die ich vorher eigentlich nicht viel wusste. Nur, dass es die Hauptstadt der Andalusiens ist, die viertgrößte Stadt des Landes im Süden Spaniens, ca. 2 Stunden Busfahrt von der portugiesischen Grenze entfernt. Ich habe die Bewerbungsunterlagen abgegeben und als ich den Platz an der Universität von Sevilla bestätigt bekam, musste ich mich nur noch dort über das Internet anmelden und mich über die Internetseite der Uni über das Kursangebot informieren. Das ist auf der Internetseite der Universität Sevilla nicht besonders schwer. Über den Link gelangt man auf ihre Homepage. Dann klickt man auf Estudios y Acceso und anschließend auf den ersten Unterpunkt dieser Seite, Grados. Hierbei handelt es dich um die Bachelor-Studiengänge, die die Universidad de Sevilla anbietet. Unter Listado completo de Grados sind alle Bacherlor- Studiengänge aufgelistet. Klickt man nun auf den gewünschten Studiengang und anschließend unter Planificación de la Enseñanza auf Plan de estudios, erhält man eine Tabelle mit dem gesamten Kursangebot innerhalb des jeweiligen Studiengangs. Aus meiner jetzigen Erfahrung muss ich sagen, dass man sich nicht darauf einstellen sollte, die Kurse, die man sich zu Beginn auswählt, dann auch tatsächlich alle besuchen zu können. Als ich in Sevilla ankam und in der ersten Woche an der Begrüßungsveranstaltung für die Erasmus-Studenten teilnahm, wurde ich erst über diverse Ausnahmen und/oder Beschränkungen in den einzelnen Studiengängen

2 unterrichtet. Generell solltet ihr direkt darauf achten, ob bei den Kursen, die ihr euch im Internet auswählt Curso 1 oder Curso 2 in der Beschreibung angegeben wird. Zahlreiche Studierende, die nur für das erste Semester in Sevilla waren, hatten sich Kurse ausgesucht, die letztendlich erst im 2. Semester stattfanden oder, die von vornherein als ganzjähriger Kurs geplant waren, sodass die Studenten dann nach nur einem Semester keine Prüfung abgeben durften. Oft darf man auch keine Kurse aus dem 1. Fachsemester wählen, da diese meist für die spanischen Studienanfänger reserviert und sehr voll sind. Ihr solltet euch unbedingt im Vorhinein gründlich über eure Möglichkeiten an der jeweiligen Gastuniversität informieren. Mir war beispielsweise von den Universität Potsdam aus zugesagt worden, dass ich an der Facultad de Bellas Artes Kurse belegen könne, als ich in Sevilla ankam, wurde ich allerdings darüber informiert, dass dies nicht möglich sei, da die Kurse der Fakultät aufgrund des Platzmangels nur für tatsächlich an der Fakultät angemeldete Studenten reserviert seien. Ich war an der Philosophischen Fakultät angemeldet worden, deshalb durfte ich im Angebot der Philosophischen Fakultät, welches leider nur den Philosophie-Bachelor und Master einschloss, alle Kurse frei auswählen, aber nur drei Kurse (inkl. Spanisch-Kurs) von anderen Zentren und Fakultäten belegen. Ich habe mich dann also gegen einen Sprachkurs entschieden, da ich gern drei Kurse des Kunstgeschichte-Studiengangs belegen wollte, die ich mir nun für die Kulturwissenschaft anrechnen lassen kann. Studium an der Gastuniversität Nachdem dann also nach den ersten 2 Wochen in Sevilla alles Formelle mehr oder weniger geklärt war, ich mich mit meiner Koordinatorin an der philosophischen Fakultät getroffen und das endgültige Learning-Agreement hatte abzeichnen lassen, ging das Studium an der Gastuniversität los. Ich muss sagen, dass das Auslandsstudium für mich doch ziemlich anspruchsvoll war und weniger locker, wie viele Studierende es mir im Vorhinein prophezeit hatten. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht, mich an den spanischen Uni-Alltag anzupassen und ich habe so viel wie möglich von den Unterrichtsthemen mitgenommen. Ich habe zwei Kurse des Grado en Filosofia und drei Kurse des Grado en Historia del Arte belegt, die alle gänzlich auf spanisch unterrichtet wurden und für mich auch auf fachlicher Ebene sehr anspruchsvoll waren, da ich trotz der Auseinandersetzung mit philosophischen und kunstgeschichtlichen Themen im Bereich Kulturwissenschaft

3 und Romanistik, keine wirklichen Grundlagen in Philosophie und Kunstgeschichte besitze, die die Studierenden der Universität von Sevilla im 3. und 4. Studienjahr natürlich kennen. Die Universidad de Sevilla unterteilt sich in mehrere Campi und Fakultäten, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Das Hauptgebäude, gleichzeitig das schönste, ist der sogenannte Rectorado, der in der historischen Tabak-Fabrik im Zentrum von Sevilla beherbergt ist. Hier fanden meine Kunstgeschichtskurse statt, die Fakultäten für Geografie, Philologien, Geschichte, etc. sind im Rectorado angesiedelt. Das Sprachenzentrum, in dem alle praktischen Sprachkurse stattfinden, liegt etwas weiter außerhalb im Stadtteil Reina Mercedes, welcher mit dem Fahrrad oder mit dem Bus gut zu erreichen ist und die Fakultäten für Wirtschaft, Recht, Journalismus, Psychologie, Philosophie, etc. befinden sich im Bezirk Nervion im Süden Sevillas. An der Universität Sevilla umfassen die Kurse normalerweise 4 Zeitstunden in der Woche, d.h. entweder 2 x 2 Std. in der Woche oder 2 x 1,5 + 1x 1 Std. Somit war der Stundenplan mit 5 Kursen à 6 LPs auch schon ziemlich voll. Die Dozenten waren bis auf wenige Ausnahmen freundlich und aufgeschlossen den ausländischen Studenten gegenüber, dennoch habe ich nicht die Erfahrung gemacht, dass wir anders oder weniger streng bewertet wurden als die spanischen Studenten. Aus anderen Kursen habe ich erfahren, dass die Erasmus-Studenten teilweise abgewandelte Klausuren bekommen haben oder auf Absprache mit dem Dozenten hin anstatt einer Klausur eine kleine Hausarbeit schreiben durften; das war allerdings in meinen Kursen nicht der Fall. Anfangs muss man sich an den andalusischen Akzent vieler Lehrender und vor allem der Studenten gewöhnen, was mir nach einiger Zeit aber ganz gut gelungen ist. Alles in allem, war ich im Endeffekt zufrieden mit dem Ergebnis meines Studiums an der Universidad de Sevilla, auch wenn ich viel dafür tun musste. Ich habe einen Einblick in mir ganz neue Themen bekommen und sehe das Studium an der Gasthochschule, obwohl es mich in meinem Studium in Potsdam nicht sonderlich vorangebracht hat, als eine wichtige und interessante Erfahrung an. Kontakte zu einheimischen und ausländischen Studierenden Kontakt zu einheimischen und auch anderen internationalen Studenten gewann ich sehr schnell. Da Sevilla eine Stadt mit zwei Universitäten ist und somit jährlich einen großen Anteil an Erasmus-Studenten empfängt, lernt man gleich zu Anfang, ob bei der Wohnungssuche, den Einführungsveranstaltungen an den Unis oder einfach beim Warten vor den Sekretariaten sofort andere internationale Studierende kennen.

4 Schwieriger ist der Kontakt zu einheimischen Studenten. Ich selbst habe mehrere spanische Studenten über andere Kontakte kennengelernt, hauptsächlich die spanischen Mitbewohner von Freunden, mit denen wir ab und zu etwas unternommen haben, aber in der Universität war zu spüren, dass die Erasmus- Studenten doch eher isoliert von den spanischen Studenten waren. Natürlich kam manchmal ein kurzes Gespräch über den Unterrichtsinhalt oder Termine zustande, aber der Kontakt mit den Spaniern an der Uni beschränkte sich bei mir und vielen anderen Erasmus-Studenten vorwiegend auf oberflächliche Konversationen. Die spanischen Studenten gehen in den meisten Studiengängen ähnlich wie im Klassenverband durch das gesamte Studium. Der Studienverlauf ist streng vorgegeben, sodass die Studenten in allen Semestern gemeinsam die vorgegebenen Kurse belegen. Dadurch herrscht natürlich eine starke Grüppchenbildung, bzw. kennen sich die Studenten im 3. und 4. Jahr bereits sehr gut. In unserer Begrüßungsveranstaltung am Anfang des Semesters wurde uns erklärt, dass jährlich ca Erasmus-Studenten die beiden Universitäten von Sevilla besuchen. Ich finde man kann es den spanischen Studenten daher nicht verübeln, dass sie mit dem Wissen, dass in jedem Semester mehrere neue Erasmus-Studenten mit im Kurs sitzen, die sich größtenteils nach sechs Monaten wieder verabschieden, nicht sehr viel Interesse den ausländischen Studenten gegenüber zeigen. Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt Obwohl also der Kontakt zu spanischen Studenten an der Universität nicht besonders groß war, hab ich das Gefühl, dass sich meine Sprachkenntnisse und vor allem meine Sprachbereitschaft während meines Aufenthaltes in Sevilla erheblich verbessert haben. Ich habe auch vor meiner Abreise bereits spanisch gelernt, während eines schon länger zurückliegenden Kurzaufenthalt in Mittelamerika und während zwei Semestern UniCert Spanisch an der Universität Potsdam. Trotzdem hatte ich vor meinem Auslandssemester sehr wenig Sprachpraxis und habe mich anfangs nicht wirklich getraut drauf loszusprechen. Das hat sich nach den sieben Monaten in Sevilla definitiv zum positiven verändert. Natürlich gehe ich davon aus, dass ich oft noch kleine grammatikalische Fehler mache und mein Vokabular immer noch reicher werde kann, aber ich habe keine Hemmungen mehr mit spanischsprachigen Personen zu sprechen, habe das Gefühl größtenteils alles zu verstehen, vor allem auch beispielsweise im Fernsehen oder Radio, was vor meinem Aufenthalt in Spanien keineswegs der Fall war. Ich denke mir hat vor allem die Praxis

5 mit den vielen internationalen Studenten dabei geholfen und auch das Besuchen der Lehrveranstaltungen in der Uni, da ich alle Kurse ausschließlich auf Spanisch hatte. Ich war sehr positiv davon überrascht, dass die Hauptumgangssprache unter den verschiedenen Auslandsstudenten doch spanisch und nicht englisch ist. Das liegt eventuell daran, dass viele Studenten in meinem Freundeskreis Italiener und Franzosen waren, die im Grunde fast alle besser spanisch als englisch sprachen. Wohn- und Lebenssituation Ich habe in Sevilla sehr schnell eine Wohngemeinschaft gefunden. Ich würde auf jeden Fall jedem raten, sich direkt vor Ort um eine Wohnung zu kümmern, evtl. 1-2 Wochen im Voraus anzureisen, um sich genügend Zeit nehmen zu können, anstatt sich bereits von Deutschland aus um eine Unterkunft zu kümmern. Ich habe bis ich mein Zimmer hatte im Hostel gewohnt, was in Sevilla sehr angenehm ist. Es gibt zahlreiche Hostels, die günstig und dazu sehr schön sind, wie u.a. die beiden Oasis- Backpackers -Hostels. Hier kann man ab 11 /Nacht inkl. Frühstück im Mehrbettzimmer übernachten und wenn es warm ist sogar einen Swimmingpool auf der Dachterrasse nutzen. Ich rate auf jeden Fall dazu, sich persönlich auf die Wohnungssuche zu machen und sich die Angebote anschauen zu gehen, denn ich habe mehrere Wohnungen gesehen, die im Internet mit sehr schönen Fotos beworben wurden, geräumig aussahen und sich letztendlich aber als sehr enttäuschend herausstellten. Ich habe effektiv 2 Tage nach einer Wohnung gesucht, mit ca. 10 Wohnungen angeschaut und dann hatte ich mein Zimmer. Preislich haben ich und viele andere ähnlich viel gezahlt, wie man in Berlin für ein günstiges WG-Zimmer auch zahlt. Ich habe für mein recht geräumiges Zimmer, zentral, wenn auch nicht direkt im Stadtzentrum gelegen, 250 (inkl. Wasser, Betriebskosten und Internet) bezahlt und hinzu kamen noch Gas und Strom. In den kalten Monaten beliefen sich diese zusätzlichen Kosten auf nochmal ca. 30. Man sollte bei der Wohnungssuche und bei den Preisen auf jeden Fall bedenken, dass die Wohnungen in Südspanien keine Heizung haben. Das heißt in den Wintermonaten wird es, obwohl es draußen deutlich wärmer als in Deutschland ist, innen sehr kalt und teilweise feucht. Viele besitzen kleine Standheizungen und Heizlüfter, die meiner Meinung nach wirklich nötig sind aber natürlich die Stromkosten in die Höhe schnellen lassen. Ich war begeistert davon, dass alle Wohnungen immer mindestens ein relativ großes Wohnzimmer haben, das aber selten von den Studenten mitbezahlt werden muss. In meiner Wg haben wir alle

6 den Mietpreis für unser Zimmer plus Nebenkosten bezahlt aber nicht für den restlichen Raum in der Wohnung, der uns zur Verfügung stand. Das ist bei fast allen Wohnungen, die privat vermietet werden der Fall. Ich würde empfehlen auf jeden Fall über soziale Netzwerke wie Facebook auf den Erasmus-Seiten für Sevilla nach Wohnungen zu suchen, da hier ein reger Austausch von Angeboten besteht und außerdem über folgende Internetseiten eine Wohnung zu suchen: Außerdem empfiehlt es sich in die jeweiligen Fakultäten der Universität zu gehen, in deren Gegend es einem gefallen würde zu wohnen und dort die Aushänge zu beachten. Man kann oft direkt anrufen und sich noch am selben Tag die Wohnung anschauen gehen. Im Centro de Relaciones Internacionales, wo man auch zu Beginn seines Aufenthalts seine Anmeldung unterschreiben lassen muss, befindet sich ebenfalls während der ersten Tage des Semesters eine Anlaufstelle für internationale Studierende, wo freiwillige Mitarbeiter den Auslands-Studenten bei der Wohnungssuche behilflich sind und zu Wohnungsbesichtigungen einladen. In Sevilla gibt es eine Metro, die ich persönlich nie benutzt habe, die aber praktisch ist, um in die abgelegeneren Bezirke zu fahren und außerdem herrscht ein reger Bus-Verkehr. Wohnt man im oder nah am Zentrum, in Bezirken wie Triana, Centro Sur, Macarena, Los Remedios, kann man einen Großteil seiner Wege auch gut zu Fuß bewältigen oder eben mit dem Fahrrad. Viele Studenten, die die Möglichkeit hatten ein Fahrrad im Innenhof ihrer Häuser oder in der Wohnung unterzubringen haben sich auf dem Flohmarkt in La Cartuja oder in der Calle Feria ein günstiges Fahrrad gekauft. Man sollte sein Fahrrad jedoch nicht dauerhaft draußen auf der Straße anschließen, da es dort mit Sicherheit geklaut wird. Eine sehr gute Möglichkeit der Fortbewegung sind die sogenannten Sevici -Fahrräder. Es gibt in regelmäßigen Abständen und in der ganzen Stadt verteilt Sevici -Stationen, wo man sich mit einer elektronischen Karte ein Fahrrad ausleihen kann, was man an einer beliebigen Station wieder abstellt. Man kann eine solche Karte mit einer Kreditkarte beantragen, bis sie da ist, dauert es ca. 3-4 Wochen. Jede erste halbe Stunde ist kostenlos und danach zahlt man auf Zeit, allerdings nimmt kaum ein Weg in Sevilla mit dem Fahrrad mehr als eine halbe Stunde in Anspruch. Reisetipps Natürlich darf man es, wenn man schon einmal in einer so vielseitigen Region wie Andalusien ein halbes Jahr verbringen darf, nicht missen, soviel wie möglich von der

7 Kultur der gesamten Gegend zu sehen und sich auch das ein oder andere Wochenende am Strand zu gönnen. Von Sevilla aus kommt man sehr günstig mit Bussen oder der Bahn in Städte wie Granada (ca. 3 Stunden Fahrt), Ronda (ca. 2 Stunden Fahrt), Cádiz (ca. 2 Stunden Fahrt), Tarifa und Gibraltar (ca. 4 Stunden Fahrt). Die Busse fahren von den Busbahnhöfen am Plaza de Armas oder am Prado San Sebastian und kosten je nach Strecke zwischen 20 und 40 für Hin- und Rückfahrt. Die Züge sind ein klein wenig teurer aber teilweise schneller und fahren von der Estación Santa Justa ab. Eine weitere sehr günstige Reisevariante ist auch die spanische Mitfahrgelegenheit. Unter werden regelmäßig von Privatleuten Fahrten mit den verschiedensten Zielen zu sehr günstigen Preisen angeboten und auch die Autovermietung ist in Spanien deutlich billiger als in Deutschland. Wenn man also eine Gruppe mit mehreren Personen zusammenbekommt, ist auch das eine super Möglichkeit etwas vom Land zu sehen. Der nächste Strand heißt Matalascañas, liegt an dem Nationalpark Doñana und befindet sich nur eine Busstunde von Sevilla entfernt. Vom Plaza de Armas fahren im Sommer täglich mehrere Busse nach Matalascañas und zurück, diese kosten 14 für Ida y Vuelta. Schöner sind die etwas weiter entfernten Strände wie Caños de Meca bei Cádiz oder die Atlantikstrände in Tarifa, ebenfalls mit Bussen gut zu erreichen. Ein absolutes Muss ist meiner Meinung nach ein Besuch der Alhambra in Granada, wenn man schon so nah an dieser ebenfalls sehr schönen Stadt ist. Im Sommer sollte man allerdings unbedingt Tickets über das Internet vorbestellen, da es vorkommen kann, dass der Palast während der Hochsaison restlos ausverkauft ist. Pro Tag darf nur eine bestimmte Anzahl von Personen die Nazriden-Paläste der Alhambra besichtigen. Flüge nach Sevilla sind leider nicht besonders günstig. Von Berlin aus fliegen die meisten Fluggesellschaften über Mallorca, Direktflüge gibt es fast keine und man muss sehr frühzeitig buchen, um noch einen fairen Preis zu zahlen. Eine weitere Möglichkeit ist es, mit z.b. Airberlin nach Málaga zu fliegen und von dort aus mit dem Bus oder Zug noch 2,5 Stunden nach Sevilla zu fahren. Dabei kommt man deutlich günstiger weg, da es mehr Direktflüge von Berlin nach Málaga gibt, die Variante eignet sich allerdings nicht besonders für Besuch, der nur über das Wochenende kommt, da die Reise natürlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Wenn man sich die Mühe macht zu einem Ryanair-Flughafen mit Verbindung nach Sevilla, Málaga oder Jeréz de la Frontera zu fahren, dann ergattert man voraussichtlich die günstigsten Flüge nach Andalusien.

8 Rückblick Im Rückblick kann ich sagen, dass ich einen sehr angenehmen und unvergesslichen Aufenthalt in der wunderschönen Stadt Sevilla hatte; natürlich auch mit kleinen Höhen und Tiefen, die jeder einmal durchlebt, aber letztendlich doch rundum meinen Erwartungen entsprechend, spannend und erfüllend. Ich habe in einer sehr netten Wg mit einer französischen, einer italienischen und einer anderen deutschen Studentin gewohnt, die mir alle sehr ans Herz gewachsen sind, viele interessante Leute kennengelernt, Freundschaften geschlossen, interkulturelle Erfahrungen gemacht, den spanischen Life-Style in allen seinen Facetten genossen und trotz mehr Regen als erwartet ein überwiegend warmes Erasmus-Semester in Südspanien verbracht. Ich würde, wie gesagt jedem raten sich rechtzeitig und umfangreich über die Studienmöglichkeiten in der Gastuniversität zu informieren, um Enttäuschungen auf akademischem Niveau zu vermeiden und sich auch vor Ort nicht zu scheuen nachzufragen und Probleme nicht klaglos hinzunehmen. Ansonsten sollte man das Beste aus seinem Auslandsaufenthalt machen, was einem wenn man ab und zu mal das ein oder andere Auge zudrückt in Sevilla bestens gelingen kann.