Januar 2016 DER RING. Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Januar 2016 DER RING. Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel"

Transkript

1 Januar 2016 DER RING Zeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel

2 »Alles wird gut!«pastor Ulrich Pohl. Foto: Schulz Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. (Jahreslosung 2016) Der Prophet Jesaja richtet diese Worte vor Jahren an die Israeliten, deren Heimat zerstört wurde, die ihr Zuhause, geliebte Menschen, Hab und Gut verlassen mussten. Wie ihr Land und die heilige Stadt Jerusalem waren sie buchstäblich am Boden, verzweifelt und trostlos. In diese Trostlosigkeit hinein sprach Jesaja im Namen Gottes: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Die Worte erinnern an offene Arme, an eine weiche Hand, die zärtlich über den Kopf streicht. Sie erinnern an ein dicht am Ohr gesummtes»heile, heile, Gänschen«und daran, wie Mütter Schmerzen manchmal einfach wegpusten. Die Worte erinnern an die eine vertraute Stimme, die erst mitfühlend zuhört und dann beständig wiederholt:»alles wird gut!«die Worte Gottes erinnern an selbstverständliche und vertraute Geborgenheit und Nähe. So will Gott uns in schweren Zeiten trösten. Er will uns nahe sein, behutsam aufrichten, uns getröstet und getrost wieder auf den Weg bringen. Pastor Ulrich Pohl (Vorsitzender des Vorstands der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel) Titelbild: Bethel und die Universität Bielefeld entwickeln gemeinsam eine intelligente Brille. Die assistive Technologie wird jetzt in den Stiftungsbereichen Altenhilfe und prowerk erprobt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt. Mehr dazu ab Seite 14. Fotomontage: Universität Bielefeld. DER RING. Monatszeitschrift der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. 56. Jahrgang. Herausgeber: Pastor Ulrich Pohl, Vorsitzender des Vorstandes, in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitervertretungen. Redaktion: Jens U. Garlichs ( verantwortlich ), Petra Wilkening. Satz und Gestaltung: Andrea Chyla. Sekretariat: Bruni Außendorf/Chris - tina Heitkämper. Anschrift: Quellenhofweg 25, Bielefeld, Telefon: , Telefax presse@bethel.de. Druck: Gieseking Print- und Verlags - services GmbH, Bielefeld. Nachdruck ist mit Genehmigung der Redaktion gestattet. bei v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel. DER RING ist Mitglied im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik ( GEP ). Interessierte können die Zeitschrift kostenlos abonnieren. Spendenkonto: IBAN: DE , BIC: SPBIDE3BXXX. Bethel im Internet: Redaktionsschluss für den Februar-RING: 11. Januar

3 i Inhalt Adventskonferenz 4 Männer beim Frauenarzt 17 Gynäkologen sind die Experten für die Behandlung von Brusterkrankungen auch für männliche Patienten sind sie zuständig. Bethel in 18 Mehr Spezialisierung 24 Dr. Harald Niemeyer ist in den Ruhestand gegangen. Der Orthopäde und Unfallchirurg war Chefarzt im Ev. Krankenhaus Bielefeld. Bethel inklusiv 26 Der Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel hat die leitenden Mitarbeitenden zum traditionellen Jahresbericht eingeladen. Mutige Reform 10 Das geplante Bundesteil - habe gesetz diskutierten rund 120 Fachleute aus der Ein gliederungshilfe bei einem Lobe taler Fachtag. Wegweisendes Projekt 12 Die Begleitete Elternschaft Am Ellernkamp in Bielefeld eröffnet in diesem Jahr die bundesweit erste Clearing- Einrichtung für Eltern mit Behinderungen. Die intelligente Brille 14 Die Universität Bielefeld und Bethel entwickeln eine assistive Technologie, die Menschen mit Einschränkungen hilft, Aufgaben im Alltag oder bei der Arbeit zu bewältigen. Auf Befreiung gehofft 16 Eine provokante Kunstausstellung zur Fürsorgeerziehung wird ein Jahr lang in Freistatt gezeigt. Die Eröffnung begleitete eine Podiumsdiskussion. Berlin. In der Psychiatrischen Institutsambulanz des Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge werden Menschen mit geistiger Be hinderung behandelt. Das KIBA.netz 20 Die Betheler Einrichtungen, in denen Menschen mit herausforderndem Verhalten betreut werden, bündeln ihr Fachwissen. Die Lust kennen lernen 21 Die Sexualität bei Menschen mit geistigen Behinderungen war das Thema eines Info- Abends in Bielefeld-Bethel. Große Entlastung 22 Die Mitglieder der Ethikkomitees Altenhilfe und Pflege geben Mitarbeitenden Orientierung bei schwierigen ethischen Entscheidungen im Arbeitsalltag. Die Bielefelderin Charlotte Beckmann arbeitet als Alltagshelferin im Kindergarten, wohnt in einer eigenen Wohnung im Babenquartier und spielt im Posaunenchor Sudbrack. Palliative Care 28 Erfahrungen und Herausforderungen in der Hospizarbeit und der Palliativversorgung waren das Thema des Praxistages»Achtsam begleiten professionell pflegen«von Bildung & Beratung Bethel. Besuch in Tansania 29 In dem Land gibt es nur wenige Psychiater. Das ändert sich mit dem Studiengang»Psychische Gesundheit und Rehabilitation«an der SEKOMU-Universität, den Bethel unterstützt. RING-Magazin 30 Mitarbeiterkreis 34 Namen 35 3

4 Bethel-Vorstand lud zu Rück- und Ausblick ein 125. Adventskonferenz: Einsatz für Flüchtlinge Zur traditionellen Adventskonferenz hatte Bethels Vorstandsvorsitzender Pastor Ulrich Pohl im Namen des Bethel-Vorstands die leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeladen. Am 30. November fand die Adventskonferenz im Assapheum in Bielefeld- Bethel und am 4. Dezember im Festsaal der Lazarus-Diakonie in Berlin statt. Am Beginn der Rede stand Pastor Pohls Dank, stellvertretend für den gesamten Vorstand, an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die engagierte Arbeit im Jahr DER RING dokumentiert hier die Rede von Pastor Pohl in Auszügen.»Das alles bestimmende Thema dieses Jahres waren die Flüchtlinge: Rund eine Million Menschen hat sich aus ihrer Heimat aufgemacht, um zu uns zu gelangen. Viele haben dabei Leib und Leben riskiert. Unsere Bundeskanzlerin hat im September vor allem den Kriegsflüchtlingen aus Syrien und dem Irak ein bedeutendes Zeichen gegeben. Eine Willkommenskultur wurde geprägt, und Hunderttausende Menschen fühlten sich so ermutigt, vor allem nach Deutschland zu kommen. Leider sind nur wenige Länder in der EU bereit, in nennenswertem Umfang Flüchtlinge aufzunehmen. Viele folgen dem Beispiel Ungarns, schotten sich ab und wollen Europa abschotten. Erstaunlich, wie viele Hundertausende Menschen in Deutschland bereit sind, nach Kräften zu helfen, um Flüchtlinge in unserem Land willkommen zu heißen. Menschen mit Herz spenden Zeit, Kleidung, Geld; Hilfsorganisationen und Polizeibeamte, in den Kommunen und Regierungspräsidien Beschäftigte arbeiten unermüdlich, Unternehmen und Kirchen bieten Wohnraum es sind viele bewegende Szenen. Erst nach und nach entdecken wir, wie sehr die Flüchtlingsthematik unser Land verändert. Das hat auch Auswirkungen auf das Thema Inklusion in unserer Bildungslandschaft. Nach einer Umfrage der Gewerkschaft GEW fehlen allein für die Umsetzung Assapheum, Fotos (10): Elbracht 4

5 125. Adventskonferenz... der Inklusion entsprechend ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer in NRW. Nun werden aber zusätzlich nicht nur Klassenräume, sondern auch Pädagogen für die Flüchtlingskinder, insbesondere für den Deutschunterricht, benötigt. Ähnliches gilt für Kindergärten und Offene Ganztagsschulen. Wie gelingt der Einstieg in den Arbeitsmarkt? Da werden auch unsere Berufsbildungswerke gefordert sein. Das Recht auf Asyl Was wird der Familiennachzug für unsere Angebote ambulanter und stationärer Betreuung behinderter Menschen bedeuten? In der Wohnungslosenhilfe sind Folgen der Zuwanderung schon deutlich spürbar. Wohnraum wird knapp und knapper. Unsere Krankenhäuser sind nicht nur in der Notaufnahme stark gefordert. Die Menschen, die nach schrecklichen Erlebnissen und Erfahrungen stark traumatisiert zu uns kommen, bedürfen nicht selten psychiatrischer Hilfe. Das sind nur einige Beispiele für Herausforderungen, vor denen wir stehen. Welch ein Glück, dass unser Land im Moment vieles wirtschaftlich verkraften kann, was einiges befriedet. Oft habe ich in Gesprächen den Satz gehört: Wer nicht zwingend muss, lässt seine Heimat und seine Lieben nicht zurück. Die Synode der EKD tagte vor drei Wochen in Bremen und beschloss dort unter anderem Folgendes: Flüchtlingen und Fremden zu helfen ist unaufgebbarer Teil christlicher Existenz. Die Synode unterstützt deutlich das Handeln von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Schutzsuchenden die Aufnahme in Deutschland nicht zu verweigern. In dem Beschluss heißt es: Das Recht auf Asyl ist ein Menschenrecht und lässt sich nicht begrenzen. So ist es auch immer wieder in der Bibel zu lesen. Gott stellt sich von jeher an die Seite der Bedrückten und Bedrängten. Die Liebe zum Nächsten auch zum fremden Nächsten ist grundlegend für unseren Glauben. Die Frage Was tut Bethel eigentlich für Flüchtlinge? haben wir Vorstandsmitglieder in diesem Jahr häufiger gehört. Umfangreich und vielfältig ist der Einsatz für Flüchtlinge inzwischen geworden: Für 79 Personen wird im Bethel-Verbund Wohnraum zur Verfügung gestellt. Zehn weitere Wohnungen werden nach und nach mit zirka 50 Personen durch die Stadt Bielefeld belegt. Das Haus Daheim hinter der Zionskirche wird in kurzer Zeit rund 25 Menschen aufnehmen. Nazareth ist Mitglied im Ökumenischen Netzwerk Bielefeld zum Schutz von Flüchtlingen und vertritt dort Bethel und die Zionsgemeinde (auch in puncto Kirchenasyl). In der Jugendhilfe werden zurzeit 181 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut. Weitere 59 Plätze sind geplant. In der Unterstützung der Jugendlichen zeichnen wir uns dadurch aus, dass wir schnell auf die Bedarfslagen der Kommunen reagieren. 484 Plätze stellt die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal zusammen mit Partnern für Flüchtlinge in Unterkünften zur Verfügung. Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal hat bereits strukturell reagiert, indem sie einen Fachbereich»Migration«gebildet hat. Aktuell werden 15 jugendliche Flüchtlinge in einer Auffangklasse unterrichtet. Die Klasse gehört zum Berufskolleg Bethel in Bielefeld. Das Lernen ist ausgerichtet an Berufsorientierung bzw. -vorbereitung und soll ausgebaut werden. In den Bereich Bildung gehört auch, dass wir uns mit der Situation der Flüchtlinge auseinandersetzen. Im Birkenhof Bildungszentrum geschieht dies mit einer Fotoausstellung, die den Titel Fluchtlinien trägt, und mit einer Projektwoche, die für das nächste Jahr geplant ist. 5

6 125. Adventskonferenz... In unseren Kliniken in Ostwestfalen und Berlin wurden bisher 872 Personen stationär und 595 ambulant behandelt. Das Thema Flüchtlinge bzw. Integration von Flüchtlingen wird uns weiterhin beschäftigen. Wir werden in den nächsten Jahren unseren Beitrag dazu leisten, die Menschen, die zu uns kommen und hier bleiben, aufzunehmen. Wir werden ihnen zur Seite stehen, hier anzukommen, sich ein neues Zuhause, ein neues Leben aufzubauen. Die Integration eröffnet einen immensen Lernprozess: Die einen müssen die Sprache ebenso lernen wie unser Grundgesetz, Respekt vor Frauen, Umweltschutz, Verbindlichkeit. Die anderen müssen (wieder) lernen: den Respekt vor Menschen, Respekt vor Polizei, Menschenwürde und Sozialverhalten. Sie hören deutlich: Wir, die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, stellen uns deutlich in vielfacher Form, haupt- und ehrenamtlich, an die Seite von Flüchtlingen. Nicht unbedingt persönliches Engagement ist gefordert, aber eine diakonische Haltung den Menschen gegenüber, die bei uns Zuflucht und Schutz suchen, erwarten wir. Die Jahreslosung 2015 wird also aktuell bleiben: Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Ich kann 6 mich nicht erinnern, die Jahreslosung schon einmal als so passend und aktuell empfunden zu haben wie in diesem Jahr. Drei besondere Jubiläen Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind im Wandel das sind sie von jeher. Von Beginn an wurde in Bethel und andernorts geplant, auf- oder ausgebaut, umgestaltet oder auch abgerissen. Das war und ist immer noch deutlich zu sehen und oft auch zu hören. Nicht nur in der Ortschaft Bethel, sondern in allen Stiftungs- und Unternehmensbereichen. Wichtig ist: Wir investieren in die Zukunft. Wir wollen damit Lebens- und Arbeitsbedingungen für unsere Nutzerinnen und Nutzer, aber auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessern. Wir wollen uns den zukünftigen Herausforderungen stellen und dafür auch die baulichen Voraussetzungen schaffen. Drei besondere Jubiläen haben uns durch das Jahr begleitet oder punktuell für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt: Die Brosa feierte ihr 125-jähriges Bestehen. Über die Brosa an sich brauche ich Ihnen allen nichts zu erzählen. Beeindruckend ist nach wie vor: Jährlich kommen allein rund Tonnen gebrauchte Kleidung zusammen. In Berlin haben wir 150 Jahre Lazarus gefeiert. Lazarus ist Bethel zwei Jahre voraus. Der Lazarus-Gründer, Pastor Wilhelm Boegehold, erlebte im 19. Jahrhundert in seiner Gemeinde in Berlin-Wedding ein für uns kaum vorstellbares soziales Elend. Er bat um Spenden und legte1865 die Urzelle der späteren Diakoniestiftung Lazarus. Lazarus und Bethel haben viel gemeinsam da ist das Zusammenwachsen seit 2012 nicht sonderlich schwer gefallen. In diesem Jahr konnten wir auf 110 Jahre Hoffnungstaler Stiftung Lobetal zurückblicken. Dies wurde im Juni im Rahmen des traditionellen Jahresfestes zusammen mit rund Gästen unter dem Motto Miteinander gefeiert. Es gab einen Festgottesdienst unter freiem Himmel in der Waldkirche. Im Bereich der Krankenhäuser gibt es Erfreuliches zu berichten. Das Ev. Krankenhaus Bielefeld (EvKB) weist insgesamt ein stabiles Leistungsvolumen auf. Wir verzeichnen steigende Patientenzahlen. Die Weiterentwicklung der verschiedenen Kliniken und Stationen ist auf gutem Weg. Das gilt auch für das Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin. Außerdem steht hier eine Erweiterung um

7 125. Adventskonferenz... Lazarus-Festsaal, Foto: Lobetal 120 Betten an, bereits eröffnet wurde ein spezielles Behandlungszentrum für ältere Patientinnen und Patienten. Und auch in der Epilepsieklinik Tabor in Bernau wird es erfreulicherweise eine Bettenerweiterung geben. Beim diesjährigen Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit in Berlin waren erstmals alle fünf Krankenhäuser Bethels aktiv vertreten: das EvKB, KEH, Mara, Tabor und die Friedrich von Bodelschwingh-Klinik. Und mit dem Thema Der alte Mensch im Krankenhaus trafen wir den Nerv der Besucherinnen und Besucher. Insgesamt ist festzustellen, dass wir auf dem Gesundheitssektor mittlerweile bundesweit wahrgenommen werden. Notlage in der Pflege Erfreulicherweise hielten das Epilepsie-Zentrum Bethel und das Epilepsie-Zentrum Berlin- Brandenburg zusammen mit der Gesellschaft für Epilepsieforschung ein gemeinsames internationales Epilepsie-Symposium in Bielefeld ab. Partner des Symposiums, Forscher der Universität Oxford, stellten seltene immunvermittelte Epilepsien in den Mittelpunkt. Das Symposium soll auch in Zukunft alle zwei Jahre abwechselnd in Bielefeld und in Berlin veranstaltet werden. Der Vorstand hat sich im Rahmen der diesjährigen Visitationen mit dem Stiftungsbereich Altenhilfe befasst und Einrichtungen in Niedersachsen, Ostwestfalen und Brandenburg besucht. Wir wurden jeweils umfassend über die dortigen Bedingungen und Anforderungen, über Kooperationen, Chancen und neue Konzepte informiert. Eine ganz neue Form unserer Vision von Gemeinschaft verwirklichen zeichnet sich konkret anhand eines Wohnprojektes in Berlin ab: Mitten im Kiez, in der Warschauer Straße, entsteht zum Frühjahr in einem klassischen großen Stadthaus ein Mehrgenerationenhaus. Menschen jeden Alters, mit und ohne Behinderung und mit unterschiedlichen Unterstützungsbedarfen sollen dort zusammenleben können. Eine Kita, eine Tagesstätte, ambulantes und stationäres Wohnen, Familien, Studentinnen und Studenten, die sich verbindlich im Haus einsetzen und dafür weniger Miete zahlen, sollen dort ein Miteinander entstehen lassen, das für alle eine Win- Win-Situation darstellt. Das Thema Altenhilfe ist und bleibt unser Thema. In der stationären und in der ambulanten Altenhilfe (und auch in anderen Pflegebereichen) stoßen wir auf Rahmenbedingungen, die sich oft nicht decken mit unseren Ansprüchen und Vorstellungen, wie wir für Menschen, die auf Pflege und Unterstützung angewiesen sind, da sein wollen. Während die ambulante Pflege gestärkt wird, erlebt die stationäre Pflege, die die Pflege und Begleitung immer älterer und multimorbider, immer häufiger schon sterbender Menschen leisten muss, dass sie mit gleichbleibenden Mitteln versuchen muss auszukommen. Diese Schieflage und die damit verbundenen Probleme nehmen wir deutlich wahr. Wir versuchen mittels unserer Kontakte in die Politik immer wieder, auf die Notlage der Pflege aufmerksam zu machen und 7

8 125. Adventskonferenz... bessere Arbeitsbedingungen, sprich mehr Personal, bessere Ausstattungen, zu erreichen. Das Stichwort assistierter Suizid ging im vergangenen Monat durch die Medien. Das betrifft auch unsere Arbeit. Was ist, wenn die Menschen, die wir pflegen und begleiten, bitten, man möge ihnen doch helfen, ihr Leben zu beenden? Der Deutsche Bundestag hatte über die Frage zu entscheiden: Braucht die Suizidbeihilfe in Deutschland neue Regeln? Das beschlossene Gesetz stellt die organisierte Suizidbeihilfe durch Vereine oder regelmäßig tätige Einzelpersonen unter Strafe. Suizidbeihilfe bleibt demnach für Menschen, die dem Patienten oder der Patientin nahestehen, straffrei, sofern sie nicht mit Wiederholungsabsicht oder geschäftsmäßig und organisiert ausgeübt wird. Wir sagen deutlich: Niemand, der sich das Leben nimmt, ist zu verurteilen. Niemand soll aus vermeintlich sozialer Verantwortung heraus sein Leben beenden wollen. Eine verpflichtende Mitwirkung von pflegerischer 8 oder ärztlicher Seite ist nicht mit unserem christlichen Welt- und Menschenbild und mit unserem Verständnis von Menschenwürde, Solidarität und Verantwortung in Einklang zu bringen. Mitwirken verändert Zudem beschloss der Bundestag das Palliativ- und Hospiz-Gesetz (HPG), das helfen soll, schwer kranke und alte Menschen am Ende ihres Lebens besser zu betreuen, indem die Hospizkultur und die Palliativversorgung in Pflegeheimen und Krankenhäusern deutlich gestärkt werden. Beide Beschlüsse kommen unserem Tun und unserem Verständnis von würdevoller Pflege und Begleitung sehr entgegen. Exemplarisch für alle Fachtagungen, die im zurückliegenden Jahr ausgerichtet wurden, möchte ich auf eine besonders eingehen, die in vielfacher Hinsicht ein Novum für uns darstellte: die zweitägige Fachtagung Mitwirken verändert mit rund 200 Menschen mit und ohne Behinderungen. Für den Vorstand war der Fachtag an sich besonders, aber vor allem die Tatsache, dass wir konkret Hausaufgaben von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekamen. Ja, Sie hören richtig: Hausaufgaben in Form von Forderungen und Wünschen, die uns je als Aufgabenpakete überreicht wurden. Die Forderungen reichten von Wir wollen vernetzt sein und Internetzugang haben über mehr Mitbestimmung bis hin zu besserem Essen und sozialem Wohnungsbau. In den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und anderen Einrichtungen und Diensten gibt es bereits viele gute Beispiele gelungener Inklusion. Sie haben sicherlich im Internet, im Intranet oder im RING schon wahrge- Lazarus-Festsaal, Foto: Lobetal

9 125. Adventskonferenz... nommen, dass wir diese unter dem Stichwort anders ist normal vorstellen. Wir zeigen, wie und wo Inklusion in Bethel stattfindet auch als Ansporn und Ideenbörse. Ein schönes Beispiel für Inklusion war im Sommer im Museum MARTa in Herford zu bewundern. Künstlerinnen und Künstler aus dem Künstlerhaus Lydda und aus der Kreativen Werkstatt Lobetal beteiligten sich an der Ausstellung Kunst trotz(t) Handicap, die zusammen mit der Ev. Petri-Kirchengemeinde Herford stattfand. Ein anderes schönes Beispiel für Inklusion bot der diesjährige Kirchentag in Stuttgart. Da entwickelte sich eine enge Kooperation zwischen der Thomaskirchengemeinde und dem Betheljahr für ein inklusives Feierabend mahl ein besonderes Angebot auch unter den zahlreichen Kirchentagsveranstaltungen. Menschen aus Bethel wurden zusammen mit begleitenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Betheljahr-Teilnehmern herzlich in der Thomaskirchen gemeinde aufgenommen. Das Thema»Assistive Technologien«begleitet uns nun schon länger. Vor dem Hintergrund von Inklusion, Demografie und Ökonomie beteiligen wir uns an der Entwicklung und Erprobung. Allen Projekten gemein ist der nutzerzentrierte Ansatz, das heißt, in diesen Projekten werden Technologien als Prototyp entwickelt und dann mit Klientinnen und Klienten aus Bethel, vor allem aus Altenhilfe, Eingliederungshilfe und prowerk, erprobt. Sie sind also aktiv beteiligt. Mehr noch: Da testen und beurteilen die Experten! Ihr Feedback fließt dann wiederum in die weitere Entwicklung ein. Assistive Technologien sollen Teilhabe und Mitgestaltung ermöglichen. Seit November präsentiert sich das Intranet in neuem Design. Ein weiterer Schritt in Richtung Vernetzung der Regionen ist damit vollzogen. Das Intranet ist aber noch weiterhin eine Baustelle und wird kontinuierlich weiterentwickelt. 150 Jahre Bethel Im Frühjahr wurden von Seiten der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland Gespräche aufgenommen zur Zukunft der KiHo Wuppertal/ Bethel. Zwischen der Westfälischen Landeskirche und Bethel besteht vollkommene Einigkeit, dass der Standort Bethel und das IDM in jedem Zukunftsszenario erhalten bleiben werden. Einige Probleme und Herausforderungen nehmen wir aus dem Jahr 2015 mit hinüber in das neue Jahr. So hat ein Kirchengerichtsurteil weitreichende Auswirkungen für die Organisation der Mitarbeitervertretungen in unseren vier Stiftungen; eine gemeinsame Gesamtmitarbeitervertretung, wie geplant, ist so nicht möglich. Mitarbeitervertretungen und Vorstand suchen nach einer zukunftsfähigen Lösung. Die Altenhilfe in NRW muss nach Vorgabe der Landesregierung bis 2018 insgesamt 80 Prozent Einzelzimmer in allen Einrichtungen vorhalten. Andere Bundesländer kennen solche Vorgaben nicht. Wir haben erfreuliche Zusagen für unsere Krankenhausentwicklung in Berlin, müssen aber am KEH für Grunderwerb und Neubauten erheblich investieren. 150 Jahre Bethel. Für Menschen da sein. Unter diesem Motto wollen wir 2017 unternehmensweit unser Jubiläum feiern: in und mit allen Regionen, Stiftungs- und Unternehmensbereichen, mit unseren Klientinnen und Klienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Angehörigen, Freunden und Förderern, Partnern aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft. Das Jubiläum soll nach innen und nach außen deutlich wahrnehmbar sein. Wir wollen auf vielgestaltige und bunte Weise feiern. Die unternehmensweiten und regionalen Aktivitäten werden im Rahmen eines Projektes geplant und koordiniert. Sie sind herzlich eingeladen, mitzudenken, mitzuplanen und vor allem mitzufeiern!«9

10 Lobetaler Fachtag zum geplanten Bundesteilhabegesetz Eine mutige Reform mit vielen Fragezeichen Das neue Bundesteilhabegesetz werde erstmals ein bundesweit einheitliches Verfahren für die unterschiedlichen Teilhabeleistungen für Menschen mit Behinderungen regeln ohne eine neue Ausgabendynamik zu verursachen. Das sagte Wolfgang Rombach vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales Ende November beim Fachtag»Selbstbestimmung Anspruch und Wirklichkeit«in Lobetal. Zudem werde das Gesetz das»aktuelle Kuddelmuddel«bei den Leistungsabrechnungen im Rahmen der Eingliederungshilfe auflösen, versprach er. Gegenwärtig sei es schwierig, die unterschiedlichen Sozialleistungen für Menschen mit Behinderungen zu differenzieren, bemängelte Wolfgang Rombach.»Es lässt sich zum Beispiel»Allerhöchste Zeit«für das neue Gesetz ist es nach Ansicht von Maria Loheide von der Diakonie Deutschland. Nachgehakt: Sigrid Arnade, Geschäftsführerin der Interessenvertretung»Selbstbestimmt Leben in Deutschland«, stellte kritische Fragen. oft schwer sagen, was Leistungen der Eingliederungshilfe und was existenzsichernde Leistungen sind«, sagte er. Außerdem werde nach jetzigem Recht zu einfach nach einrichtungsbezogenen Leistungen abgerechnet. Das verhindere das Wahlrecht für Menschen mit Behinderungen, die zum Beispiel gerne alternativ in ein Betreutes Wohnen wechseln würden. Das Bundesteilhabegesetz, das Ende 2016 verabschiedet werden soll, werde die Un abhängigkeit behinderter Menschen stärken, ganz im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention, so Wolfgang Rombach. Mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) soll die Eingliederungshilfe reformiert und die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen verbessert werden. Im Saal Alt-Lobetal diskutierten rund 120 Vertreter und Vertreterinnen von Einrichtungen der Eingliederungshilfe und Fachverbänden die Chancen und Risiken des entstehenden Gesetzes. Nach Ansicht von Maria Loheide vom Vorstand des Bundesverbandes der Diakonie Deutschland gehört die Reform der Eingliederungshilfe zu den wichtigen sozialpolitischen Gesetzesvorhaben in dieser Legislaturperiode. Es sei allerhöchste Zeit, die Inhalte der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen umzusetzen.»finanzierungsvorbehalt«maria Loheide erkennt allerdings einen»latenten Grundkonflikt«bei der Entwicklung des BTHG. Laut Koalitionsvertrag werde die Eingliederungshilfe weg vom Fürsorgesystem und hin zu einem modernen Teilhaberecht weiterentwickelt. Gleichzeitig soll dadurch aber keine neue Ausgabendynamik entstehen.»diese Auflage ist quasi ein Finanzierungsvorbehalt«, warnte sie.»in meinen Augen ist das ein Widerspruch zu den Zielen der Reform.«Eine seriöse Umsetzung der UN-Behindertenrechts- Fotos: Kreutner 10

11 Eine mutige Reform konvention im Zuge der Eingliederungshilfe-Reform benötige eine solide Finanzierung. Die Diakonie Deutschland habe immer wieder nachdrücklich darauf hingewiesen, dass finanzielle Investitionen notwendig seien, um gesellschaftliche Teilhabechancen von Menschen mit Behinderungen tatsächlich verwirklichen zu können. Im Rahmen des neuen BTHG sollen, unabhängig von der Wohnform, existenzsichernde Leistungen von den Fachleistungen zur Teilhabe getrennt werden. Die Eingliederungshilfe-Leistungen sollen sich künftig ausschließlich auf die Fachleistungen konzentrieren. Bislang waren existenzsichernde Leistungen zum Beispiel für Wohnen, Nahrung und Kleidung mit den Eingliederungshilfe-Fachleistungen in stationären Wohnformen verknüpft. Diese Koppelung soll aufgehoben werden. Existenzsichernde Leistungen in stationären Wohnformen wären dann zukünftig nicht mehr Bestandteil der Eingliederungshilfe. Nach dem BTHG werden Leistungen also entweder den Fachleistungen oder den existenzsichernden Leistungen zugeordnet auch in vollstationären Einrichtungen. Nach Einschätzung von Maria Loheide sei bei dem vorgeschlagenen Modell unklar, welche Zuordnungskriterien gelten sollen.»die Lösung dieser Frage muss auf jeden Fall Leistungslücken für den Leistungsbezieher oder für den Leistungserbringer ausschließen«, forderte sie. Perspektivwechsel Arvids Schaub, Organisator und Mo de rator des Fachtags, teilt die Bedenken von Maria Loheide. Der Bereichsleiter der Eingliederungshilfe der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal befürchtet, dass man letztlich doch wieder in den»klassischen und starren Finanzierungsstrukturen«landen werde.»ich wünsche mir zum Beispiel, dass es noch eine ernsthafte Diskussion darüber geben wird, was eigentlich als Fachleistung für einen behinderten Menschen gilt und was nicht«, so Arvids Schaub. Nach Ansicht des gastgebenden Geschäftsführers der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, Martin Wulff, geht es beim geplanten BTHG nicht nur um die Verbesserung einiger Sozialgesetzbe- Wolfgang Rombach von Bundesministerium für Arbeit und Soziales informierte über den aktuellen Stand der Reform. stimmungen. Es gehe um einen Perspektivwechsel von der Integration hin zu einer inklusiven Gesellschaft. Die Pläne seien ambitioniert.»aber das darf und muss auch so sein«, findet Martin Wulff. Gunnar Kreutner Martin Wulff (l.) und Arvids Schaub begrüßten rund 120 Fachtagteilnehmer zur Diskussion über das Bundesteilhabegesetz. 11

12 Bundesweit wegweisendes Projekt wird in diesem Jahr eröffnet Erste Clearingstelle für Eltern mit Behinderungen In dem Wohnhaus am Ellernkamp gibt es neun Zweiraum- Wohnungen.»Unsere Bewohnerschaft ist bunt gemischt«, sagt Petra Thöne, Bereichsleiterin der Begleiteten Elternschaft.»Wir haben hier Elternpaare, aber auch alleinerziehende Mütter oder Väter mit Kind. Und teilweise kommen am Wochenende auch die Partner dazu. Das wird zwar nicht refinanziert, aber die Kinder sollen mit beiden Elternteilen leben können.«anita Milonas kommt täglich in den Ellernkamp. Die Eltern bringen Noël morgens gemeinsam in die Kita. Umzug in Trainingswohnung Anita Milonas und André Haarstrich sind stolz auf ihren Sohn Noël. Noël ist elf Monate alt. Gerade hat der kleine Junge das Stehen entdeckt und übt jetzt mit großem Fleiß am Hosenbein seines Vaters. Noch sieht es etwas wackelig aus, wenn er sich daran hochzieht. Täglich lernt Noël Neues dazu. Das muss auch sein Vater André Haarstrich tun damit er den kleinen Sohn gut versorgen und erziehen kann. Dabei wird er im Rahmen der»begleiteten Elternschaft«unterstützt. Der Betheler Dienst in Bielefeld eröffnet in diesem Jahr ein ergänzendes Clearingangebot. Den Unterstützungsbedarf von Eltern mit Behinderungen in einem geregelten mehrmonatigen Verfahren abzuklären ist ein bundesweit wegweisendes Projekt. André Haarstrich ist ein stolzer Vater. Ein Leben ohne Noël kann er sich nicht mehr vorstellen, und die Überwindung, die es gekostet hat, in eine Eltern-Kind- Einrichtung zu ziehen, ist längst kein Thema mehr. Als seine Partnerin Anita Milonas schwanger wurde, zog André Haarstrich zunächst bei ihr ein. Er nahm selbst Kontakt zum Jugendamt auf.»eigentlich wollte ich eine ambulante Hilfe für zuhause.«das Jugendamt stellte ihn vor die Wahl: Pflegefamilie für Noël oder Eltern-Kind-Einrichtung.»Es war ein komisches Gefühl, aus der eigenen Wohnung in eine stationäre Einrichtung zu ziehen«, verrät André Haarstrich, der sich für die»begleitete Elternschaft Am Ellernkamp«im Bielefelder Stadtteil Sieker entschied mit Kind, aber ohne Partnerin, denn das Zusammenleben hatte sich als problematisch erwiesen.»am Anfang hatte ich Schwierigkeiten, Hilfe anzunehmen. Ich war der Meinung: So viel Hilfe brauche ich doch gar nicht.«inzwischen weiß der alleinerziehende Vater die Unterstützung zu schätzen und setzt die Ratschläge aufmerksam um. Seinem Sohn soll es schließlich gut gehen. Zwei Trainingswohnungen in der Nachbarschaft gehören ebenfalls zur Begleiteten Elternschaft Am Ellernkamp. Nach einem knappen Jahr bewältigt André Haarstrich seine Aufgabe als Vater inzwischen so gut, dass er mit seinem Sohn in eine der Wohnungen ziehen kann. Dort ist dann zwar nachts kein Mitarbeiter direkt vor Ort, aber im Hintergrund steht bei Bedarf eine Rufbereitschaft zur Verfügung, die in die Wohnung kommen kann.»der Hilfebedarf unserer Eltern, Mütter und Väter ist ganz unterschiedlich«, so Petra Thöne. Der Bedarf wird in einem intensiven Aufnahmeverfahren abgeklärt.»wir waren aber nie zufrieden damit, das Clearing bei uns im Grunde nebenbei durchzuführen.«dadurch gebe es naturgemäß häufige Wechsel innerhalb der Bewohnerschaft, was viel Unruhe ins Haus bringe.»und das tut den Eltern nicht gut, die hier eine langfristige Perspektive gefunden haben und über viele Jahre hier wohnen.«auch habe sich gezeigt, dass die Diagnostik noch mehr Zeit brauche und noch strukturierter 12

13 Erste Clearingstelle durchgeführt werden müsse, als das bisher möglich gewesen sei. Eine spezielle Clearing-Einrichtung für Eltern mit geistiger Behinderung bringt die Lösung. Im Bielefelder Stadtteil Ummeln an der Eichenstraße entsteht zurzeit ein Haus der Bielefelder Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft, in dem Bethel.regional zwei Etagen anmietet. Hier werden ab Herbst Eltern, alleinerziehende Mütter oder Väter mit ihren Kindern für mindestens sechs Monate leben. Auch schon vor der Geburt des Kindes können schwangere Frauen und gegebenenfalls ihre Partner aufgenommen werden. Noch ein Tabuthema Bereichsleiterin Petra Thöne. Das Angebot umfasst 24 Plätze und eine Betreuung rund um die Uhr. Während des Aufenthalts findet eine umfassende Diagnostik statt. Dazu gehören die Abklärung der Intelligenz und Persönlichkeit der Eltern und ihrer Bindungsfähigkeit, ebenso die Bewertung der Eltern-Kind- Beziehung und der Kindesentwicklung. Für die Analyse von Alltagssituationen und die Erziehungsberatung wird auch die Videotechnik eingesetzt. Schon im Clearingverfahren findet eine Förderung der Eltern statt, um sie soweit wie möglich zu befähigen, ihrer Aufgabe als Eltern gerecht zu werden. Zwei Trainingswohnungen vervollständigen das Angebot. Um Eltern und Kinder kümmert sich ein multiprofessionelles Team: Die künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen über sozial- und heilpädagogische, pädagogische, pflegerische und hauswirtschaftliche Qualifikationen. Das Clearing macht deutlich, welche Perspektiven längerfristig für Eltern und Kinder in Frage kommen. Das kann das stationäre Wohnen in der Begleiteten Elternschaft mit einer 24-Stunden-Betreuung sein, das eigenständigere Wohnen in einer Trainingswohnung oder auch das Wohnen in einer Gastfamilie. Weitere Möglichkeiten sind das Ambulant Unterstützte Wohnen, das Wohnen ohne Betreuung oder wenn das Kindeswohl gefährdet ist die Trennung von Eltern und Kind.»Jeder Mensch hat das Recht ob behindert oder nicht auf Partnerschaft, Sexualität und Elternschaft«, betont Petra Thöne. Allerdings sei das teilweise noch ein Tabuthema, und die Finanzierung von Unterstützungsangeboten für Eltern mit geistiger Behinderung werde von Region zu Region unterschiedlich gehandhabt; oft sei die Zuständigkeit der Träger Jugendhilfe oder Eingliederungshilfe ungeklärt.»wenn es keine Angebote gibt, weil es keine Finanzierung gibt, werden die Kinder von ihren Eltern getrennt«, so Petra Thöne, die sich in der Bundesarbeitsgemeinschaft»Begleitete Elternschaft«engagiert. Umso mehr freut sich die Betheler Bereichs- André Haarstrich will seinen Sohn gut versorgen. Dabei wird er von Bethel unterstützt. leiterin, dass mit der Stadt Bielefeld und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe klare Regelungen getroffen werden konnten: Nicht nur können im Betheler Ellernkamp, als einer von fünf Einrichtungen bundesweit, Eltern mit Kindern bis zum 18. Lebensjahr begleitet werden jetzt wird auch die neue Clearing-Einrichtung möglich.»deutschlandweit gibt es nur rund 130 Plätze der Begleiteten Elternschaft, davon die meisten in Nordrhein-Westfalen, und eine reine Clearingstelle gab es, soviel ich weiß, bisher noch gar nicht. Da sind wir Vorreiter.«Petra Wilkening Fotos: Schulz 13

14 Assistive Technologien in der Praxis Bethel und Universität entwickeln intelligente Brille Wie ging das nochmal? Erst den Kaffeefilter einsetzen, dann das Pulver einfüllen oder umgekehrt? Viele Menschen mit Unterstützungsbedarf können Tätigkeiten selbst ausführen, wenn sie bei komplexen Abläufen die richtige Anleitung erhalten. Deshalb entwickelt die Universität Bielefeld gemeinsam mit Bethel und weiteren Partnern ein kognitives Assistenzsys tem, das Menschen bei der Führung eines selbstständigen und selbstbestimmten Lebens unterstützt. ADAMAAS kurz für»adaptive and Mobile Action Assistance in Daily Living Activities«lautet der Name dieses mobilen, mithandelnden Systems. Dessen technisches Herzstück ist eine intelligente Brille, die Techniken wie Eyetracking, Objekt- und Handlungserkennung und Erweiterte Realität mit modernen Diagnose-Methoden kombiniert. Damit wollen die Forscher des zur Bielefelder Universität gehörenden Exzellenzclusters Citec herausfinden, wie unterschiedliche Arten von Hinweisen und Der Bildschirm zeigt, was die Probandin durch die intelligente Brille sieht. Eine halbtransparente Anzeige wird auf der Innenseite des Brillenglases eingeblendet. Anleitungen auf die Benutzer wirken, wie diese Hilfestellungen angenommen werden und wie sich das System optimal an den jeweiligen Benutzer anpassen kann. Die Hardware der Brille ist eine Sonderanfertigung eines deutschen Eyetracking-Spezialisten, die Universität Bielefeld entwickelt das intelligente System dazu. Bethel stellt bei diesem Projekt seine Expertise in Diagnostik, Handlungsassistenz und Inklusion zur Verfügung. Beteiligt sind die Stiftungsbereiche Altenhilfe und prowerk. In prowerk und Altenhilfe Das kooperative Projekt ist ausgelegt auf drei Jahre. Ab dem ersten Quartal 2016 finden im Seniorenzentrum Breipohls Hof in Bielefeld-Senne und im Bildungszentrum Schopf Erprobungen in der Praxis statt. Im Bereich der Altenhilfe sollen mit dem Kaffeekochen sowie der Bedienung einer Waschmaschine zwei Alltagshandlungen begleitet werden, die für Bewohnerinnen und Bewohner, die etwa von einer Demenz betroffen sind, Hürden darstellen können. In der Werkstatt wird es um das Zusammenbauen eines Vogelhäuschens aus Holz gehen. Von der Universität Bielefeld führen Kai Essig und Benjamin Strenge die Untersuchung durch; Ellen Schack vom Stiftungsbereich prowerk und Ulrich Johnigk vom Stiftungsbereich Altenhilfe vertreten Bethel in dem Projekt. Vom Bundesministerium für Bildung und For- Fotomontage: Schulz 14

15 Bethel und Universität Erste Testläufe mit Brillen-Prototypen unternehmen (v. l.) Andreas Marske, Ellen Schack, der Werkstatt-Beschäftigte Julian Schomeier, Kai Essig und Benjamin Strenge im Bildungszentrum Schopf. schung wird das Vorhaben mit 1,2 Millionen Euro gefördert. In der intelligenten Brille arbeiten zwei miteinander verzahnte optische Systeme: Zum einen erfasst und analysiert das so genannte Eyetracking die Bewegung der Augen. Zum anderen filmt gleichzeitig eine weitere Kamera die Umgebung und liefert dem System, das Objekte erkennt, die notwendigen Informationen für situationsbezogene Hinweise.»So kann die Brille auf Handlungsfehler reagieren und neue Handlungsoptionen eröffnen«, sagt Kai Essig. Die Interaktion erfolgt über eine virtuelle Ebene, die auf der Innenseite des Brillenglases eingeblendet wird. Auf diesem halbtransparenten Mini- Display erhalten die Brillenträger visuelle Hinweise; vielleicht kommt auch ein Avatar zum Einsatz. Außerdem werden weitere Vitalparameter, wie etwa die Puls- oder Herzfrequenz, erfasst. Bei ersten Testläufen in Bethel- Einrichtungen wurde ein Prototyp von den Probanden positiv aufgenommen:»viele konnten sich vorstellen, die Brille auch über mehrere Stunden zu tragen«, berichtet Kai Essig. Sicherheit der Daten Das System muss stets mit einem Computer verbunden sein oder mit dem Smartphone in der Hosentasche. Die anfallenden Daten werden gespeichert, um die Langzeitnutzung auswertbar Ulrich Johnigk und Ellen Schack vertreten Bethel in dem Projekt. Foto: Schulz zu machen. Anders als etwa bei Googles berühmter Datenbrille verlassen die Informationen die Einrichtung aber nicht:»wir werden in jeder Einrichtung, vielleicht sogar im jeweiligen Bewohnerzimmer, kleine lokale Server aufbauen«, garantiert Ulrich Johnigk die Sicherheit der Daten, auf die nur Ärzte, Pflegekräfte, Angehörige oder Nutzer Zugriff haben. Die Wahrung rechtlicher sowie ethischer Aspekte ist fester Bestandteil des Forschungsprojekts. Hier helfen Erfahrungen aus KogniHome, einem weiteren Kooperationsprojekt zwischen Universität und Bethel. Andreas Marske, Leiter des Bildungszentrums Schopf, setzt große Hoffnungen in das lernfähige System:»Hilfsarbeiter mit intelligenter Brille gleich Facharbeiter«bringt er seine Erwartung in eine knappe Formel. Auch in der individuellen Mobilität, etwa auf dem Weg zur Arbeit, könnte eine»smarte«brille assistieren.»vielleicht können wir alle schriftlichen Arbeitsanweisungen, die wir jetzt in den Werkbereichen aushängen, irgendwann abschaffen.«robert Burg 15 Fotos (2): Burg

16 Ausstellung und Diskussion zur Fürsorgeerziehung» kein Heim, sondern ein Gefängnis«Auf dem Podium in der Freistätter Moorkirche diskutierten (v. l.) Marc Brummund, Wolfgang Rosenkötter, Elke Brandes, Anja Röhl, Bethel-im-Norden-Geschäftsführer Pastor Christian Sundermann und Eckhard Kowalke. Foto: Garlichs Gut ein halbes Jahr lang ist der Film»Freistatt«jetzt in den Kinos gelaufen vor rund Besuchern. Die dramatisch erzählte Geschichte über die Fürsorgeerziehung in der noch jungen Bundesrepublik wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. In Freistatt im Haus Moorhort, dem Hauptdrehort, zeigt seit Ende November die provokante Kunstausstellung»Kinder Gottes quälen Gotteskinder«realistische Gemälde und Skulpturen des Künstlers Eckhard Kowalke über die Bedrängnis der Jugendlichen; er ist selbst Betroffener. Zu den Kunstwerken hat der Autor Fredi M. Uhlig poetische Texte verfasst. Die beeindruckende Ausstellung ist zunächst für ein Jahr im Haus Moorhort neben der dortigen Dauerausstellung zur Geschichte der Fürsorgeerziehung zu sehen. 16 sierten Zuhörern in der Moorkirche. Sie betonte, die Reform der Fürsorgeerziehung sei eben nicht von den Heimen ausgegangen, sondern ein Ergebnis der gesellschaftskritischen Heimkinderkampagne, getragen von der Studentenbewegung und motiviert durch zahlreiche Suizide von verzweifelten Heimkindern. Anja Röhl stellte die These auf, die»täter der Heimerziehung«seien vielfach Kriegs- und»führerkinder«gewesen; bis heute forscht die Autorin und Dozentin zur»transgenerationalen Weitergabe von Nazi-Erziehung«. Fachschule 1971 gegründet Elke Brandes, vor ihrem Ruhestand als Sozialpädagogin und Dozentin in Bethel tätig, wies auf die Bemühungen hin, die Heimerziehung in Bethel neu auszurichten.»wir haben 1971 die Fachschule für Sozialpädagogik in Bethel gegründet, um den Diakonen und Erziehern moderne Erkenntnisse und professionelles Rüstzeug für ihre Aufgabe zu vermitteln.«zuvor seien viele in Eckart Kowalke betonte in einer Podiumsdiskussion zur Ausstellungseröffnung, das Schlimmste damals sei die Gewalt der Jugendlichen untereinander gewesen und dass die Erzieher sie bewusst zugelassen hätten.»für mich war das kein Heim, sondern ein Gefängnis. Als die APO mit der Heimkinderkampagne unterwegs war und Kinderheime befreit hat, hatten wir gehofft, dass die auch nach Freistatt kommen und uns hier rausholen«, schilderte der Künstler bewegt. Vorangetrieben hatte die Heimkampagne damals auch die spätere Terroristin Ulrike Meinhof, verheiratet mit dem linken Publizisten Klaus Rainer Röhl, Herausgeber der Zeitschrift konkret. Seine Tochter Anja Röhl moderierte jetzt die Diskussion vor rund 80 interesder Arbeit überfordert gewesen. Auf das Argument, die Zeitumstände und der gesellschaftliche Konsens hätten die Praxis der Heimerziehung unterstützt, reagierte ein Zuhörer mit Unverständnis:»Die Gebote und die Bergpredigt galten damals auch schon, da hätte ich gerade in einer christlichen Einrichtung anderes erwartet als Gewalt und Erniedrigung.«Wolfgang Rosenkötter, Ideengeber für den Film aufgrund des eigenen Schicksals und heute Obmann für die Jugendhilfe von Bethel im Norden, unterstrich die Bedeutung von Film, Ausstellungen und Gesprächen,»damit dieses dunkle Kapitel nicht in Vergessenheit gerät und sich nie wiederholt«. Inzwischen ist der Spielfilm»Freistatt«von Regisseur Marc Brummund auch als DVD erhältlich; 2017 wird er voraussichtlich im Fernsehen zu sehen sein. Jens U. Garlichs

17 Die Brust-Experten im Ev. Krankenhaus Bielefeld Auch Männer sind beim Frauenarzt richtig Peter Meier lässt seine erkrankte Brust jetzt regelmäßig von dem Gynäkologen Privatdozent Dr. Dominique Finas untersuchen. Es kostet Überwindung, die Nummer zu wählen. Denn sie gehört zu einer Frauenarzt-Praxis, und er ist ein Mann. Trotzdem bittet er um einen Termin beim Gynäkologen. Ob er deshalb wohl ausgelacht wird?»nein, auf gar keinen Fall«, stellt Privatdozent Dr. Dominique Finas klar.»männer mit Brustproblemen sind beim Frauenarzt genau richtig. Denn die Gynäkologen sind die Experten für die Behandlung der Brust und zwar bei Frauen und bei Männern«, so der Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Ev. Krankenhaus Bielefeld. Hätte Peter Meier* das doch auch gewusst. Dann hätte er seine Beschwerden in der rechten Brust viel früher behandeln lassen. Erst nach einem Jahr bei einer Routineuntersuchung beim Gastroenterologen im Ev. Krankenhaus Bielefeld machte er Andeutungen. Er habe starke Schmerzen in der rechten Brust, vor allem, wenn er sich im Bett auf die entsprechende Seite drehe, sagte er.»der Arzt hat mir aufmerksam zugehört und mich sofort an seinen Kollegen eine Tür weiter überwiesen«, berichtet Peter Meier. Er sei in die Abteilung gegangen, ohne darauf zu achten, welche Fachrichtung das sei, erinnert er sich.»erst als ich in den Behandlungsraum gerufen wurde und dort ein gynäkologischer Untersuchungs stuhl stand, hat es mir gedämmert: Ich bin beim Frauenarzt.«Mammografie und MRT Um eine Krebserkrankung ausschließen zu können, wurden bei Peter Meier die Untersuchungen durchgeführt, die der Gynäkologie für die Brust-Diagnostik zur Verfügung stehen. Im Ultraschallbild waren dunkle Flecken zu sehen. So wurde er zur Mammografie geschickt, die bessere Bilder liefert. Um die zu bekommen, muss die Brust flach gedrückt und lang gezogen werden.»ich wusste gar nicht, Foto: Schulz dass die Mammografie auch bei Männern möglich ist. Es hat weh getan«, klagt Peter Meier. Und noch eine Maßnahme ließ er über sich ergehen: die Magnetresonanztomografie in der Röhre.»Auch die war unangenehm«, so Peter Meier.»Der Tisch, auf dem ich lag, passte überhaupt nicht.«das liege daran, dass der Brustansatz bei Männern höher liege als bei Frauen, erklärt Dr. Finas.»Alle Geräte für die Brustkrebsdiagnostik sind für Frauen gemacht, weil sie die Hauptbetroffenen von Brustkrebs sind.«500 Neuerkrankungen Jede achte Frau erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs. Allein in Deutschland gibt es jedes Jahr Neuerkrankungen. Demgegenüber stehen 500 Neuerkrankungen bei Männern. Doch die Seltenheit birgt eine Gefahr: Die Erkrankung wird übersehen.»die Mehrheit der Männer mit Brust-Beschwerden geht nicht zum Arzt. Männer haben nicht im Blick, dass auch sie an Brustkrebs erkranken könnten«, so Dr. Finas. Peter Meier hingegen hatte Glück. Bei ihm wurde eine Mastopathie, ein bindegeweblicher Umbau der Brustdrüse, diagnostiziert. Um eine Operation kam aber auch er nicht herum und wurde auf der gynäkologischen Station im EvKB aufgenommen.»ich war erstaunt«, sagt Peter Meier mit einem Augenzwinkern,»ich bekam anstandslos ein Einzelzimmer.«*Name geändert Silja Harrsen 17

18 Bethel in Berlin Spezialangebot für Menschen mit geistiger Behinderung Psychiatrie-Detektive auf Spurensuche Im Snoezelen-Raum sollen die Patienten abschalten und sich entspannen. Unzählige Wasserblasen steigen in langen Glassäulen empor. Beruhigende Klänge und warmes Licht erfüllen den Snoezelen-Raum. Walter Beyer* schaut sich staunend um.»was muss ich hier tun?«, fragt der geistig behinderte Mann Heilerziehungspflegerin Melanie Adam.»Gar nichts!«, antwortet sie.»hier sind Sie der Chef! Sie können sich einfach entspannen.«das gefällt Walter Beyer erkennbar. Zufrieden lächelnd lässt er sich auf das Wasserbett fallen. 18 Walter Beyer fühlt sich wohl in der meditativen Atmosphäre. Seine Augen will er aber dennoch nicht schließen. Zu spannend findet der Patient die un gewohnte Umgebung. Er befindet sich in der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) des Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin-Lichtenberg. Walter Beyer ist zum ersten Mal beim Snoezelen.»Es ist wichtig, ihm Lebensfreude und Wohlbefinden zu vermitteln«, erklärt Melanie Adam. Seit 2006 arbeitet sie im PIA- Bereich für Menschen mit geistiger Behinderung, kurz PIA-GB. Das Team ist auf die Behandlung dieser Patientengruppe spezialisiert, weil bei diesen Menschen psychische Erkrankungen oft nicht oder erst spät erkannt werden. Das Snoezelen ist nur einer von vielen wichtigen Therapiebausteinen in der PIA-GB.»Weil die Probleme unserer Patienten sehr individuell sind, ist die interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit bei uns besonders wichtig«, erläutert Privatdozentin Dr. Tanja Sappok. Sie ist Oberärztin in der PIA-GB, in der neben Ärzten, Psychologen und Krankenschwestern auch Pädagogen, Ergo-, Physio-, Musikund Kunsttherapeuten arbeiten.»hausbesuche«heilerziehungspflegerin Melanie Adam besucht Patienten auch in ihren Wohneinrichtungen und beobachtet sie in ihrem alltäglichen Umfeld. Außerdem klärt sie in den Einrichtungen über die Erkrankungen der Bewohner auf. Sie versuche die Menschen wieder»ins Ganze zu bekommen«, sagt sie.»um mir ein umfassendes Bild zu machen, betrachte ich auch die persönliche Situation und Umgebung.«Besonders bei Menschen mit schwerer geistiger Behinderung, die sich verbal kaum oder überhaupt nicht äußern können, ist es schwierig, psychischen Ursachen für Verhaltensauffälligkei- ten auf die Spur zu kommen. Eben diese»detektivarbeit«reizt Isabell Gaul, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Zeitgleich zum Snoezelen im Haus 9 führt sie im benachbarten Haus 11, dem»hauptsitz«der PIA-GB, Patientengespräche durch. Am späten Vormittag sitzt ihr Anja Weber* gegenüber, die in einem stationären Wohnheim lebt. Begleitet wird sie von einer Mitarbeiterin. Isabell Gaul will den Grund für die häufigen Erregungszustände der behinderten Frau herausfinden. Weil Anja Jens Tremmer* (l.) genießt die ausgiebigen Spaziergänge über das KEH-Gelände mit Erzieher Steffan Schuster.

19 Bethel in Privatdozentin Dr. Tanja Sappok beobachtet ihre Patienten sehr intensiv, um die Ursachen ihres Verhaltens zu finden. Über Töne, Klänge und Melodien findet Musiktherapeut Thomas Bergmann Zugang zu seinen Patienten. Fotos: Kreutner Weber sich nicht so gut mitteilen kann, befragt sie die Mitarbeiterin zu ihren Verhaltensbeobachtungen.»Der Austausch mit den Betreuern ist wichtig für mich«, betont Isabell Gaul. Viele Verhaltensauffälligkeiten würden sich letztlich nicht allein über eine psychische Erkrankung erklären, so die 42-jährige Ärztin. Auch eine Über- oder Unterforderung, Probleme zuhause oder nicht erkannte körperliche Beschwerden könnten eine Ursache sein. Durch das Fenster von Isabell Gauls Arztzimmer sind zwei Männer zu sehen, die den weißen Bungalowbau verlassen haben und langsam über das weitläufige KEH-Gelände schlendern. Der eine ist Steffan Schuster, ein 45-jähriger Erzieher. Er sei eingebunden in»verschiedene nicht-ärztliche Angebote«, erzählt er. Dazu gehörten regelmäßige Spaziergänge mit Patienten, wie Jens Tremmer*.»Gerade für ihn ist es wichtig, viel nach draußen zu gehen und sich intensiv mit ihm zu beschäftigen. So bekomme ich einen besseren Zugang zu ihm«, sagt er mit Blick auf seinen Begleiter, der sich bei ihm untergehakt hat. Die Mitarbeit von Erziehern, insbesondere aber von Pädagogen habe einen hohen Stellenwert im Gesamtkonzept der PIA-GB, betont Dr. Tanja Sappok.»Vielen schwerwiegenden Verhaltensauffälligkeiten wird man nicht mit klassischen medizinischen Methoden gerecht.«deutliche Besserung Einen Zugang über Töne und Klänge wählt Musiktherapeut Thomas Bergmann. Sein Therapieraum ist mit allen erdenklichen Instrumenten ausgestattet. Er spielt eine einfache Melodie am Klavier. Sven Jansen* schaut neugierig auf die Finger des Therapeuten und haut schließlich unrhythmisch mit der Handfläche auf die Tasten.»Ich animiere zu körperlicher Bewegung und spreche die Sinne der Patienten an«, so Thomas Bergmann. Musik und Instrumente ermöglichten als nonverbales Medium, Kontakt zu nicht sprechenden Menschen aufzunehmen, ihre Emotionen sowie ihr Verhalten zu entschlüsseln. Beeindruckt von der Wirkung ist Gudrun Görn, die das Gesche- hen interessiert von einer Bank aus beobachtet. Die Mitarbeiterin eines Betheler Förderbereichs für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen im brandenburgischen Erkner kennt Sven Jansen seit zehn Jahren. Seine extremen Auffälligkeiten hätten durch die Behandlung in der PIA-GB deutlich abgenommen, erzählt sie.»er ist viel geduldiger und ruhiger geworden.«*name geändert PIA-GB Gunnar Kreutner Gehört zur Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge Eröffnet im September 2005 Mehr als 600 Menschen werden zurzeit von dem multiprofessionellen Team betreut. 19

20 Das KIBA.netz bündelt Fachwissen der Intensiv Betreuten Angebote Oft hat jemand schon die Lösung für ein Problem Was ist zu tun, wenn Klienten sich selbst gefährden, wenn ihre Verhaltensweisen herausfordernd für andere sind und auf Ablehnung stoßen? Wann sind freiheitsentziehende Maßnahmen anzuwenden? Menschen mit herausforderndem Verhalten werden an unterschiedlichen Betheler Standorten betreut; ihre Unterstützung erfordert ein besonderes Knowhow. Das Fachwissen in den Einrichtungen und Diensten bündelt das»kiba.netz«und entwickelt es weiter. Vor eineinhalb Jahren wurde das Netzwerk gegründet; von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW wird es drei Jahre lang als Modellprojekt gefördert. KIBA das steht für»kompetenzentwicklung für Intensiv Betreute Angebote«. Eine solche intensive Betreuung erfahren Menschen mit herausforderndem Verhalten nicht nur in traditionsreichen Häusern in Bielefeld, wie»gaza«und»kana«, die sich als Fachkrankenhäuser auf diese Zielgruppe spezialisiert haben auch Wohnheime mitten im städtischen Gemeinwesen nehmen Menschen mit herausforderndem Verhalten auf. Für diesen Zweck halten sie Bereiche vor, die bei Bedarf geschlossen geführt werden können. So können zum Beispiel Krisen im Rahmen der Einrichtung bearbeitet werden. Das erste Wohnheim dieser Art war das Haus Winterkampweg in Dortmund, das 2006 eröffnet wurde. Weitere Einrichtungen im Stiftungsbereich Bethel.regional wurden entsprechend konzeptionell ausgerichtet, und es wurden neue Angebote geschaffen, wie für das Haus Oberfeld in Dortmund oder das Haus Lutherstraße in Lünen.»Inklusion ist unteilbar. Das bedeutet, dass auch Zum KIBA.netz-Kernteam gehören (vorne, v. l.) Projektkoordinatorin Monja Emmel, die Qualitätsbeauftragte Petra Honert-Schmidt und Assistentin Branka Milicevic sowie (hinten, v. l.) Regionalleiter Michael Fallenstein, Bereichsleiterin Aleksandra Sommerrey (Haus Kesselborn Dortmund), Natascha Gringel (Haus Lutherstraße Lünen) und Bereichskoordinator Nils Scholle (Haus Kesselborn). Menschen mit einem intensiven Unterstützungsbedarf die Möglichkeit haben müssen, im Stadtteil zu leben«, betont Bethel. regional-geschäftsführer Prof. Dr. Ingmar Steinhart. Er leitet das Projekt»KIBA.netz«. Knowhow für alle Die Schnittstelle zum Maßregelvollzug, der Umgang mit Gewalt oder auch das Spannungsfeld von Inklusion und vorübergehend geschlossener Unterbringung sind Themen des Netzwerks. Mitarbeitende aller Ebenen und der unterschiedlichsten Bereiche, von der Betreuungsarbeit bis zum Bau- und Rechtswesen, tauschen ihr Wissen aus.»an vielen Ecken in Bethel.regional finden sich Kompetenzen, von denen die anderen profitieren können. Oft ist da jemand, der schon die Lösung für ein Problem hat«, so die Projektkoordinatorin und Leiterin des Hauses Winterkampweg Monja Emmel.»Das KIBA.netz will dieses Wissen flächendeckend zur Verfügung stellen. Und es wird gut genutzt, weil der Bedarf da ist.«im neuen Intranet gibt es jetzt bei Bethel.regional Informationen zu dem Netzwerk und seinen Fachthemen.»Für jede Bethel-Einrichtung in Westfalen soll ein vergleichbares Knowhow vor Ort erreicht werden«, so Prof. Steinhart. Im vergangenen Jahr fanden bereits vier Netzwerktreffen in Dortmund, Hamm und Bielefeld statt. Die Treffen werden von einem zwölfköpfigen Kernteam vorbereitet. Beim letzten ging es um»bau und Sicherheitstechnik«.»Jeder kann aktuelle Themen ins KIBA.netz einbringen«, unterstreicht Monja Emmel. Die Universität Siegen begleitet das Betheler Projekt. Die Forschung soll zum einen Erkenntnisse über die Erfahrungen von Menschen mit herausforderndem Verhalten in inklusionsorientierten Wohnangeboten bringen, zum anderen die Wirksamkeit der Netzwerkarbeit untersuchen. Petra Wilkening Foto: Schulz 20

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut Von Susanne Göbel und Josef Ströbl Die Ideen der Persönlichen Zukunftsplanung stammen aus Nordamerika. Dort werden Zukunftsplanungen schon

Mehr

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund.

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund. Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund. Das ist eine Erklärung in Leichter Sprache. In einer

Mehr

Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe.

Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe. Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe. Vor einigen Tagen habe ich folgende Meldung in der örtlichen Presse gelesen: Blacky Fuchsberger will ohne Frau nicht leben. Der Entertainer

Mehr

Das Leitbild vom Verein WIR

Das Leitbild vom Verein WIR Das Leitbild vom Verein WIR Dieses Zeichen ist ein Gütesiegel. Texte mit diesem Gütesiegel sind leicht verständlich. Leicht Lesen gibt es in drei Stufen. B1: leicht verständlich A2: noch leichter verständlich

Mehr

Gute Aussichten ein Leben lang. Die Angebote der Lebenshilfe Starnberg für Erwachsene. Arbeiten Wohnen Fördern Beraten

Gute Aussichten ein Leben lang. Die Angebote der Lebenshilfe Starnberg für Erwachsene. Arbeiten Wohnen Fördern Beraten Gute Aussichten ein Leben lang ie Angebote der Lebenshilfe Starnberg für Erwachsene Arbeiten Wohnen Fördern Beraten Wir unterstützen Menschen mit Behinderungen bei ihren individuellen Lebensentwürfen und

Mehr

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz von der Bundesvereinigung Lebenshilfe. in Leichter Sprache

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz von der Bundesvereinigung Lebenshilfe. in Leichter Sprache 1 Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz von der Bundesvereinigung Lebenshilfe in Leichter Sprache 2 Impressum Originaltext Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. Leipziger Platz 15 10117 Berlin

Mehr

Der BeB und die Diakonie Deutschland fordern: Gesundheit und Reha müssen besser werden. So ist es jetzt:

Der BeB und die Diakonie Deutschland fordern: Gesundheit und Reha müssen besser werden. So ist es jetzt: Der BeB und die Diakonie Deutschland fordern: Gesundheit und Reha müssen besser werden So ist es jetzt: Valuing people Menschen mit Behinderung müssen öfter zum Arzt gehen als Menschen ohne Behinderung.

Mehr

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz Die Parteien CDU, die SPD und die CSU haben versprochen: Es wird ein Bundes-Teilhabe-Gesetz geben. Bis jetzt gibt es das Gesetz noch nicht. Das dauert

Mehr

Darum geht es in diesem Heft

Darum geht es in diesem Heft Die Hilfe für Menschen mit Demenz von der Allianz für Menschen mit Demenz in Leichter Sprache Darum geht es in diesem Heft Viele Menschen in Deutschland haben Demenz. Das ist eine Krankheit vom Gehirn.

Mehr

Lernen Sie HORIZONT näher kennen und unterstützen Sie uns dabei, für obdachlose Kinder und ihre Mütter da zu sein. Ich danke Ihnen sehr herzlich!

Lernen Sie HORIZONT näher kennen und unterstützen Sie uns dabei, für obdachlose Kinder und ihre Mütter da zu sein. Ich danke Ihnen sehr herzlich! Schwierige Lebensumstände und Schicksalsschläge führen immer wieder dazu, dass Mütter mit ihren Kindern plötzlich auf der Straße stehen. Die Verzweiflung und die oftmals traumatischen Erlebnisse, die damit

Mehr

Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz

Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz Einzelheiten zum Bundes-Teilhabe-Gesetz Mehr möglich machen Die Bundes-Ministerin für Arbeit und Soziales Frau Andrea Nahles hat einen Entwurf für ein neues Gesetz gemacht. Es heißt Bundes-Teilhabe-Gesetz.

Mehr

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Siegen - Wittgenstein/ Olpe 1 Diese Information hat geschrieben: Arbeiterwohlfahrt Stephanie Schür Koblenzer

Mehr

Die Antworten von der SPD

Die Antworten von der SPD 9 Die Antworten von der SPD 1. Wahl-Recht Finden Sie richtig, dass nicht alle wählen dürfen? Setzen Sie sich für ein Wahl-Recht für alle ein? 2 Gesetze in Deutschland sagen: Menschen mit Voll-Betreuung

Mehr

Flexibilität und Erreichbarkeit

Flexibilität und Erreichbarkeit Flexibilität und Erreichbarkeit Auswirkungen und Gesundheitsrisiken Ergebnisse einer Umfrage unter Führungskräften, in Zusammenarbeit mit dem Verband Die Führungskräfte e.v. BARMER GEK Hauptverwaltung

Mehr

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Pädagogik Melanie Schewtschenko Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung.2 2. Warum ist Eingewöhnung

Mehr

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral! Beitrag: 1:43 Minuten Anmoderationsvorschlag: Unseriöse Internetanbieter, falsch deklarierte Lebensmittel oder die jüngsten ADAC-Skandale. Solche Fälle mit einer doch eher fragwürdigen Geschäftsmoral gibt

Mehr

Nicht über uns ohne uns

Nicht über uns ohne uns Nicht über uns ohne uns Das bedeutet: Es soll nichts über Menschen mit Behinderung entschieden werden, wenn sie nicht mit dabei sind. Dieser Text ist in leicht verständlicher Sprache geschrieben. Die Parteien

Mehr

Kreativ visualisieren

Kreativ visualisieren Kreativ visualisieren Haben Sie schon einmal etwas von sogenannten»sich selbst erfüllenden Prophezeiungen«gehört? Damit ist gemeint, dass ein Ereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt, wenn wir uns

Mehr

der die und in den von zu das mit sich des auf für ist im dem nicht ein eine als auch es an werden aus er hat daß sie nach wird bei

der die und in den von zu das mit sich des auf für ist im dem nicht ein eine als auch es an werden aus er hat daß sie nach wird bei der die und in den von zu das mit sich des auf für ist im dem nicht ein eine als auch es an werden aus er hat daß sie nach wird bei einer um am sind noch wie einem über einen so zum war haben nur oder

Mehr

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Was ist Sozial-Raum-Orientierung? Was ist Sozial-Raum-Orientierung? Dr. Wolfgang Hinte Universität Duisburg-Essen Institut für Stadt-Entwicklung und Sozial-Raum-Orientierte Arbeit Das ist eine Zusammen-Fassung des Vortrages: Sozialräume

Mehr

24 Stunden Pflege. in Ihrem Zuhause. Mit der richtigen Planung: 1.) Möglich und 2.) Vor allem auch leistbar gemacht.

24 Stunden Pflege. in Ihrem Zuhause. Mit der richtigen Planung: 1.) Möglich und 2.) Vor allem auch leistbar gemacht. 24 Stunden Pflege in Ihrem Zuhause Mit der richtigen Planung: 1.) Möglich und 2.) Vor allem auch leistbar gemacht. www.europflege.at Wir bieten an: Alten-, Krankenund Behindertenpflege Pflegegeld-Einstufung:

Mehr

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet Wissen Wichtiges Wissen rund um Pflege Unterstützung Professionelle Beratung Austausch und Kontakt Erfahrungen & Rat mit anderen Angehörigen austauschen

Mehr

* Leichte Sprache * Leichte Sprache * Leichte Sprache *

* Leichte Sprache * Leichte Sprache * Leichte Sprache * * Leichte Sprache * Leichte Sprache * Leichte Sprache * Was ist die Aktion Mensch? Viele Menschen sollen gut zusammenleben können. Dafür setzen wir uns ein. Wie macht die Aktion Mensch das? Wir verkaufen

Mehr

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache Leitbild für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache Unser Leitbild Was wir erreichen wollen und was uns dabei wichtig ist! Einleitung Was ist ein Leitbild? Jede Firma hat ein Leitbild. Im Leitbild

Mehr

Dr. Hans-Ulrich Rülke. Der nächste Schritt für unser Land Das Kurz-Wahlprogramm in Leichter Sprache

Dr. Hans-Ulrich Rülke. Der nächste Schritt für unser Land Das Kurz-Wahlprogramm in Leichter Sprache Dr. Hans-Ulrich Rülke Der nächste Schritt für unser Land Das Kurz-Wahlprogramm in Leichter Sprache Liebe Bürger und Bürgerinnen, Baden-Württemberg ist Vorbild für Deutschland. Viele andere Bundes-Länder

Mehr

Mobile Intranet in Unternehmen

Mobile Intranet in Unternehmen Mobile Intranet in Unternehmen Ergebnisse einer Umfrage unter Intranet Verantwortlichen aexea GmbH - communication. content. consulting Augustenstraße 15 70178 Stuttgart Tel: 0711 87035490 Mobile Intranet

Mehr

Ambulant betreutes Wohnen eine Chance!

Ambulant betreutes Wohnen eine Chance! Ambulant betreutes Wohnen eine Chance! Christophorus - Werk Lingen e.v. 2 Eigenständig leben, Sicherheit spüren. Viele Menschen mit Behinderungen haben den Wunsch, in der eigenen Wohnung zu leben. Selbstbestimmt

Mehr

Evangelisch-Lutherisches Pfarramt St. Christophorus Siegen Dienst am Wort. vor zwei Wochen habe ich euch schon gepredigt, dass das

Evangelisch-Lutherisches Pfarramt St. Christophorus Siegen Dienst am Wort. vor zwei Wochen habe ich euch schon gepredigt, dass das Evangelisch-Lutherisches Pfarramt St. Christophorus Siegen Dienst am Wort Johannes 14,23-27 Wer mich liebt, der wird mein Wort halten. Liebe Gemeinde, 24. Mai 2015 Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes

Mehr

micura Pflegedienste Köln

micura Pflegedienste Köln micura Pflegedienste Köln 2 PFLEGE UND BETREUUNG ZUHAUSE 3 Im Laufe eines Lebens verändern sich die Bedürfnisse. micura Pflegedienste schließt die Lücke einer eingeschränkten Lebensführung. Viele Alltäglichkeiten

Mehr

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab:

Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe. Mehrwert der Fusion. Das Wichtigste vorab: Ihre Fragen unsere Antworten rund um die Fusion der Sparkassen Wesel und Dinslaken-Voerde-Hünxe Das Wichtigste vorab: Der Zahlungsverkehr (inkl. Karten, Online-Banking, Vordrucke usw.) wird bis auf weiteres

Mehr

HPCV-Studie: Hospizliche Begleitung

HPCV-Studie: Hospizliche Begleitung Februar 2008 Sonder-Info Sonder-Info Sonder-Info Sonder-Info HPCV-Studie: Hospizliche Begleitung und Palliative-Care-Versorgung in Deutschland 2007 (Stand: 26.02.2008) Sonder Hospiz Info Brief 1 / 08 Seite

Mehr

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Die Post hat eine Umfrage gemacht Die Post hat eine Umfrage gemacht Bei der Umfrage ging es um das Thema: Inklusion Die Post hat Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung gefragt: Wie zufrieden sie in dieser Gesellschaft sind.

Mehr

Kurzanleitung für eine erfüllte Partnerschaft

Kurzanleitung für eine erfüllte Partnerschaft Kurzanleitung für eine erfüllte Partnerschaft 10 Schritte die deine Beziehungen zum Erblühen bringen Oft ist weniger mehr und es sind nicht immer nur die großen Worte, die dann Veränderungen bewirken.

Mehr

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen Sie möchten im Betreuten Wohnen leben. Dafür müssen Sie einen Vertrag abschließen. Und Sie müssen den Vertrag unterschreiben. Das steht

Mehr

Peer Counseling Ausbildung in Wien 2012

Peer Counseling Ausbildung in Wien 2012 Curriculum Peer Counseling Ausbildung in Wien 2012 Datum Titel Inhalte Trainer_in Block 1 13.04.-15.04.'12 Block 2 04.05.-06.05.'12 Block 3 18.05.-20.05.'12 Block 4 15.06.-17.06.'12 Block 5 29.06.-01.07.'12

Mehr

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I 1. Station: Der Taufspruch Jedem Täufling wird bei der Taufe ein Taufspruch mit auf den Weg gegeben. Dabei handelt es sich um einen Vers aus der Bibel.

Mehr

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier Information zum Projekt Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr Wir führen ein Projekt durch zur Mitwirkung von Menschen mit Demenz in

Mehr

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich Leit-Bild Elbe-Werkstätten GmbH und PIER Service & Consulting GmbH Mit Menschen erfolgreich Vorwort zu dem Leit-Bild Was ist ein Leit-Bild? Ein Leit-Bild sind wichtige Regeln. Nach diesen Regeln arbeiten

Mehr

Örtliche Angebots- und Teilhabeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau

Örtliche Angebots- und Teilhabeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau Örtliche Angebots- und Teilhabeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau Zusammenfassung der Ergebnisse in Leichter Sprache Timo Wissel Albrecht Rohrmann Timo Wissel / Albrecht Rohrmann: Örtliche Angebots-

Mehr

Studienkolleg der TU- Berlin

Studienkolleg der TU- Berlin Aufnahmetest Studienkolleg der TU- Berlin a) Hörtext Stadtolympiade 5 10 15 20 25 Seit 1896 finden alle vier Jahre die modernen Olympischen Spiele statt, bei denen Spitzensportler der ganzen Welt ihre

Mehr

Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit in Rehabilitationskliniken

Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit in Rehabilitationskliniken Name der Klinik Fragebogen zur Mitarbeiterheit in Rehabilitationskliniken Sie werden im Fragebogen zu verschieden Bereichen befragt, die Ihren Arbeitsalltag bestimmen. Bitte beantworten Sie die Fragen

Mehr

Fachtagung Teilhaben und selbstbestimmtes Leben Perspektiven personenzentrierter Hilfen aus Sicht des LWV Hessen als Leistungsträger

Fachtagung Teilhaben und selbstbestimmtes Leben Perspektiven personenzentrierter Hilfen aus Sicht des LWV Hessen als Leistungsträger Fachtagung Teilhaben und selbstbestimmtes Leben Perspektiven personenzentrierter Hilfen aus Sicht des LWV Hessen als Leistungsträger 1 Der LWV Hessen ist ein Zusammenschluss der hessischen Landkreise und

Mehr

Jeder ist ein Teil vom Ganzen Inklusion ändert den Blick

Jeder ist ein Teil vom Ganzen Inklusion ändert den Blick Jeder ist ein Teil vom Ganzen Inklusion ändert den Blick Inklusion ist ein schweres Wort. Wenige Menschen wissen, was es bedeutet. Das wollen wir ändern. Inklusion ist eine wichtige Idee. Was ist Inklusion?

Mehr

Assoziierte Plätze Geben Sie ein Zuhause auf Zeit. Werden Sie Gastfamilie.

Assoziierte Plätze Geben Sie ein Zuhause auf Zeit. Werden Sie Gastfamilie. Assoziierte Plätze Geben Sie ein Zuhause auf Zeit. Werden Sie Gastfamilie. sozialpädagogisches zentrum stettbachstrasse 300 ch-8051 zürich t +41 (0)43 299 33 33 f +41 (0)43 299 33 34 info.gfellergut@zkj.ch

Mehr

Gemeinsam. Alters- und Pflegewohnheim Klinik Lindenegg

Gemeinsam. Alters- und Pflegewohnheim Klinik Lindenegg Gemeinsam. Alters- und Pflegewohnheim Klinik Lindenegg Die Klinik Lindenegg ist ein zentral gelegenes Miteinander Pflegewohnheim, welches auch für erwachsene Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen

Mehr

Bericht vom Fach-Tag: Schluss mit Sonderwelten

Bericht vom Fach-Tag: Schluss mit Sonderwelten Bericht vom Fach-Tag: Schluss mit Sonderwelten Menschen in Deutschland Die Menschen in Deutschland wurden gefragt, was sie wollen. Die Menschen in Deutschland wollen: Alle Menschen sollen: überall dabei

Mehr

Fernsehen gehört zu unserem Alltag

Fernsehen gehört zu unserem Alltag Fernsehen gehört zu unserem Alltag Vorbereitung Stellen Sie die Flipchart-Tafel auf und legen Sie passende Stifte bereit. Legen Sie Stifte und Zettel für alle Teilnehmerinnen bereit. Legen Sie das kopierte

Mehr

Die Antworten von DIE LINKE

Die Antworten von DIE LINKE 27 Die Antworten von DIE LINKE 1. Wahl-Recht Finden Sie richtig, dass nicht alle wählen dürfen? Setzen Sie sich für ein Wahl-Recht für alle ein? Wir wollen, dass alle Menschen wählen dürfen. Wir haben

Mehr

Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache

Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Baden-Württemberg ist heute besser als früher. Baden-Württemberg ist modern. Und lebendig. Tragen wir Grünen die Verantwortung?

Mehr

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren W. Kippels 22. Februar 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Lineargleichungssysteme zweiten Grades 2 3 Lineargleichungssysteme höheren als

Mehr

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget mehr Selbstbestimmung, mehr Selbstständigkeit, mehr Selbstbewusstsein! Dieser Text soll den behinderten Menschen in Westfalen-Lippe,

Mehr

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6 50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6 Name:....................................... Datum:............... Dieser Fragebogen kann und wird Dir dabei helfen, in Zukunft ohne Zigaretten auszukommen

Mehr

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU 2 DIE MEDIZINISCH-PSYCHOLOGISCHE UNTERSUCHUNG (MPU) IST HOCH ANGESEHEN Das Image der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) ist zwiespältig: Das ist

Mehr

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

ONLINE-AKADEMIE. Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht Ziele ONLINE-AKADEMIE Ziele Wenn man von Menschen hört, die etwas Großartiges in ihrem Leben geleistet haben, erfahren wir oft, dass diese ihr Ziel über Jahre verfolgt haben oder diesen Wunsch schon bereits

Mehr

Bürgerhilfe Florstadt

Bürgerhilfe Florstadt Welche Menschen kommen? Erfahrungen mit der Aufnahme vor Ort vorgestellt von Anneliese Eckhardt, BHF Florstadt Flüchtlinge sind eine heterogene Gruppe Was heißt das für Sie? Jeder Einzelne ist ein Individuum,

Mehr

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung Forschungsprojekt: Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung Leichte Sprache Autoren: Reinhard Lelgemann Jelena

Mehr

Nina. bei der Hörgeräte-Akustikerin. Musterexemplar

Nina. bei der Hörgeräte-Akustikerin. Musterexemplar Nina bei der Hörgeräte-Akustikerin Nina bei der Hörgeräte-Akustikerin Herausgeber: uphoff pr-consulting Alfred-Wegener-Str. 6 35039 Marburg Tel.: 0 64 21 / 4 07 95-0 info@uphoff-pr.de www.uphoff-pr.de

Mehr

Was denken die Deutschen über drohende Pflegebedürftigkeit und assistierten Suizid?

Was denken die Deutschen über drohende Pflegebedürftigkeit und assistierten Suizid? 13. Dezember 2012 Umfrage Umfrage Umfrage Umfrage Umfrage Umfrage Umfrage Was denken die Deutschen über drohende Pflegebedürftigkeit und assistierten Suizid? TNS Infratest-Umfrage im Auftrag der Patientenschutzorganisation

Mehr

Liebe Interessierte an technischen Lösungen für die Sicherheit zu Hause,

Liebe Interessierte an technischen Lösungen für die Sicherheit zu Hause, Nutzerorientierung bei der Entwicklung technikgestützter Lebenswelten unter besonderer Berücksichtigung ambienter Technologien für die Lebensqualität von Menschen mit Demenz Studie Sicherheit Liebe Interessierte

Mehr

Umfrage bei Menschen mit Behinderung über Sport in Leipzig Was kam bei der Umfrage heraus?

Umfrage bei Menschen mit Behinderung über Sport in Leipzig Was kam bei der Umfrage heraus? Umfrage bei Menschen mit Behinderung über Sport in Leipzig Was kam bei der Umfrage heraus? Dieser Text ist in Leichter Sprache. Leichte Sprache hilft vielen Menschen, Texte besser zu verstehen. In Leipzig

Mehr

INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE

INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE LEITFADEN COACHING-ORIENTIERTES MITARBEITER/INNENGESPRÄCH INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE Inhalt: A: Allgemeines zum coaching-orientierten MitarbeiterInnengespräch B: Vorbereitung C: Ein Phasenkonzept D.

Mehr

Leitfaden Interview Arbeitnehmer (AA)

Leitfaden Interview Arbeitnehmer (AA) Institut für Sonderpädagogik Lehrstuhl für Sonderpädagogik IV Pädagogik bei Geistiger Behinderung Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeit? Leitfaden Interview Arbeitnehmer (AA) Aktivität Entwicklung (vergangenheitsbezogen)

Mehr

Screening Das Programm. zur Früherkennung von Brustkrebs

Screening Das Programm. zur Früherkennung von Brustkrebs Mammographie Screening Das Programm zur Früherkennung von Brustkrebs das Mammographie Screening Programm Wenn Sie zwischen 50 und 69 Jahre alt sind, haben Sie alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie-Untersuchung

Mehr

micura Pflegedienste München/Dachau GmbH

micura Pflegedienste München/Dachau GmbH micura Pflegedienste München/Dachau GmbH 2 PFLEGE UND BETREUUNG ZUHAUSE 3 Im Laufe eines Lebens verändern sich die Bedürfnisse. micura Pflegedienste München/ Dachau schließt die Lücke einer eingeschränkten

Mehr

Kulturelle Evolution 12

Kulturelle Evolution 12 3.3 Kulturelle Evolution Kulturelle Evolution Kulturelle Evolution 12 Seit die Menschen Erfindungen machen wie z.b. das Rad oder den Pflug, haben sie sich im Körperbau kaum mehr verändert. Dafür war einfach

Mehr

»gefallene Frauen«galten. Aber die Stigmatisierung finde weiterhin auf der beruflichen und finanziellen Ebene statt. 2 Irgendwie gehört das aber

»gefallene Frauen«galten. Aber die Stigmatisierung finde weiterhin auf der beruflichen und finanziellen Ebene statt. 2 Irgendwie gehört das aber »gefallene Frauen«galten. Aber die Stigmatisierung finde weiterhin auf der beruflichen und finanziellen Ebene statt. 2 Irgendwie gehört das aber alles zusammen. Denn hätten die Alleinerziehenden nicht

Mehr

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November 2013 1

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November 2013 1 Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November 2013 1 Darum geht es heute: Was ist das Persönliche Geld? Was kann man damit alles machen? Wie hoch ist es? Wo kann man das Persönliche Geld

Mehr

Zukunft. Seminarreihe Unternehmensnachfolge leicht gemacht

Zukunft. Seminarreihe Unternehmensnachfolge leicht gemacht Seminarreihe Unternehmensnachfolge leicht gemacht In diesem Seminar erarbeiten Jung und Alt gemeinsam ihre erfolgreiche Unternehmensübergabe. Treffen Sie Menschen, mit ähnlichen Herausforderungen und erleben

Mehr

Statuten in leichter Sprache

Statuten in leichter Sprache Statuten in leichter Sprache Zweck vom Verein Artikel 1: Zivil-Gesetz-Buch Es gibt einen Verein der selbstbestimmung.ch heisst. Der Verein ist so aufgebaut, wie es im Zivil-Gesetz-Buch steht. Im Zivil-Gesetz-Buch

Mehr

Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Leserinnen und Leser, hier lesen Sie etwas über Geschlechter-Gerechtigkeit. Das heißt immer überlegen, was Frauen wollen und was Männer wollen. In schwerer Sprache sagt man dazu Gender-Mainstreaming.

Mehr

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor! Peter von Karst Mehr Geld verdienen! So gehen Sie konkret vor! Ihre Leseprobe Lesen Sie...... wie Sie mit wenigen, aber effektiven Schritten Ihre gesteckten Ziele erreichen.... wie Sie die richtigen Entscheidungen

Mehr

Peter Hettlich MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Sehr geehrte Frau Präsidentin/Sehr geehrter Herr Präsident,

Peter Hettlich MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Sehr geehrte Frau Präsidentin/Sehr geehrter Herr Präsident, Rede zu Protokoll TOP 74 Straßenverkehrsrecht Peter Hettlich MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Sehr geehrte Frau Präsidentin/Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen

Mehr

Bis jetzt gelingt mir das ganz gut Bahar S. im Gespräch mit Jessica J.

Bis jetzt gelingt mir das ganz gut Bahar S. im Gespräch mit Jessica J. Bis jetzt gelingt mir das ganz gut Bahar S. im Gespräch mit Jessica J. Bahar S. und Jessica J. besuchen das Berufskolleg im Bildungspark Essen. Beide lassen sich zur Erzieherin ausbilden. Im Interview

Mehr

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, Freunde,

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, Freunde, Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, Freunde, wenn ich mir die vergangenen zwei Jahre so vor Augen führe, dann bildete die Aufnahmezeremonie immer den Höhepunkt des ganzen Jahres. Euch heute, stellvertretend

Mehr

expopharm 30. September 2015

expopharm 30. September 2015 expopharm 30. September 2015 Dr. Martin Zentgraf Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.v. - Es gilt das gesprochene Wort - Seite 2 Sehr geehrter Herr Schmidt, sehr geehrter

Mehr

predigt am 5.1. 2014, zu römer 16,25-27

predigt am 5.1. 2014, zu römer 16,25-27 predigt am 5.1. 2014, zu römer 16,25-27 25 ehre aber sei ihm, der euch zu stärken vermag im sinne meines evangeliums und der botschaft von jesus christus. so entspricht es der offenbarung des geheimnisses,

Mehr

Gutes Leben was ist das?

Gutes Leben was ist das? Lukas Bayer Jahrgangsstufe 12 Im Hirschgarten 1 67435 Neustadt Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Landwehrstraße22 67433 Neustadt a. d. Weinstraße Gutes Leben was ist das? Gutes Leben für alle was genau ist das

Mehr

Was ich dich - mein Leben - schon immer fragen wollte! Bild: Strichcode Liebe Mein liebes Leben, alle reden immer von der gro en Liebe Kannst du mir erklären, was Liebe überhaupt ist? Woran erkenne ich

Mehr

Kanton St.Gallen Amt für Soziales. Kantonaler Bericht zum Gesetz für Menschen mit Behinderung. in leichter Sprache. Departement des Innern

Kanton St.Gallen Amt für Soziales. Kantonaler Bericht zum Gesetz für Menschen mit Behinderung. in leichter Sprache. Departement des Innern Kanton St.Gallen Amt für Soziales Kantonaler Bericht zum Gesetz für Menschen mit Behinderung in leichter Sprache Departement des Innern Herausgeber Kanton St.Gallen Departement des Innern Amt für Soziales

Mehr

Fragebogen Seite 1 von 7

Fragebogen Seite 1 von 7 Fragebogen Seite 1 von 7 Wir sind ein Netzwerk von und für Frauen und Mädchen mit Behinderung. Mit diesem Fragenbogen möchten wir gerne wissen, ob Ihre Klinik für diesen Personenkreis geeignet ist. Wir

Mehr

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen. Manuskript Wie wohnen die Deutschen eigentlich? Nina und David wollen herausfinden, ob es die typisch deutsche Wohnung gibt. Und sie versuchen außerdem, eine Wohnung zu finden. Nicht ganz einfach in der

Mehr

1. Was ihr in dieser Anleitung

1. Was ihr in dieser Anleitung Leseprobe 1. Was ihr in dieser Anleitung erfahren könnt 2 Liebe Musiker, in diesem PDF erhaltet ihr eine Anleitung, wie ihr eure Musik online kostenlos per Werbevideo bewerben könnt, ohne dabei Geld für

Mehr

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer - 08.09.2010 19:00 Uhr

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer - 08.09.2010 19:00 Uhr 1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer - Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herr Dr. Vogelsang, sehr geehrter Herr Strunz, und meine sehr geehrte Damen und Herren, meine

Mehr

1. Fabrikatshändlerkongress. Schlussworte Robert Rademacher

1. Fabrikatshändlerkongress. Schlussworte Robert Rademacher Robert Rademacher Präsident Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe - Zentralverband - 1. Fabrikatshändlerkongress Schlussworte Robert Rademacher 24. Oktober 2008 Frankfurt Es gilt das gesprochene Wort Meine sehr

Mehr

ISL Schulungs-Angebot Stärker werden und etwas verändern!

ISL Schulungs-Angebot Stärker werden und etwas verändern! ISL Schulungs-Angebot Stärker werden und etwas verändern! Diese Schulung ist nur für behinderte Menschen. Sind Sie ein Mann oder eine Frau mit Behinderung? Wollen Sie stärker werden? Wollen Sie neue Dinge

Mehr

Workshop: Wie ich mein Handikap verbessere erfolgreich Leben mit Multiple Sklerose!

Workshop: Wie ich mein Handikap verbessere erfolgreich Leben mit Multiple Sklerose! INTEGRA 7.-9.Mai 2014 Gernot Morgenfurt - Weissensee/Kärnten lebe seit Anfang der 90iger mit MS habe in 2002 eine SHG (Multiple Sklerose) gegründet und möchte viele Menschen zu einer etwas anderen Sichtweise

Mehr

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst. 40-Tage-Wunder- Kurs Umarme, was Du nicht ändern kannst. Das sagt Wikipedia: Als Wunder (griechisch thauma) gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass

Mehr

Nicaragua. Wo die Menschen leben Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Städten. Denn auf dem Land gibt es wenig Arbeit.

Nicaragua. Wo die Menschen leben Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Städten. Denn auf dem Land gibt es wenig Arbeit. Nicaragua Nicaragua ist ein Land in Mittel-Amerika. Mittel-Amerika liegt zwischen Nord-Amerika und Süd-Amerika. Die Haupt-Stadt von Nicaragua heißt Managua. In Nicaragua leben ungefähr 6 Millionen Menschen.

Mehr

Für Selbstständigkeit und Sicherheit im Alter!

Für Selbstständigkeit und Sicherheit im Alter! Für Selbstständigkeit und Sicherheit im Alter! Das Betreute Wohnen der GSG Bauen & Wohnen in und um Oldenburg Das Betreute Wohnen der GSG Zuhause ist es stets am schönsten! Hier kennt man sich aus, hier

Mehr

Dritte Generation Ostdeutschland Perspektiven zu Arbeit und Leben Zukunft Heimat Traumpalast Mittelherwigsdorf am 28.

Dritte Generation Ostdeutschland Perspektiven zu Arbeit und Leben Zukunft Heimat Traumpalast Mittelherwigsdorf am 28. Dritte Generation Ostdeutschland Perspektiven zu Arbeit und Leben Zukunft Heimat Traumpalast Mittelherwigsdorf am 28. Dezember 2013 4. Zukunftswinternacht Leben Lieben Arbeiten Lebenswelten im Wandel vor

Mehr

Sibylle Mall // Medya & Dilan

Sibylle Mall // Medya & Dilan Sibylle Mall // Medya & Dilan Dilan 1993 geboren in Bruchsal, Kurdin, lebt in einer Hochhaussiedlung in Leverkusen, vier Brüder, drei Schwestern, Hauptschulabschluss 2010, Cousine und beste Freundin von

Mehr

Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte!

Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte! Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte! Liebe Eltern, Ihr Kind kommt nun von der Krippe in den Kindergarten! Auch der Übergang in den Kindergarten bedeutet für Ihr Kind eine Trennung von Vertrautem

Mehr

WICHTIGER HINWEIS: Bitte fertigen Sie keine Kopien dieses Fragebogens an!

WICHTIGER HINWEIS: Bitte fertigen Sie keine Kopien dieses Fragebogens an! Muster-Fragebogen allgemeinbildende Schule Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ihre Meinung ist uns wichtig! ir möchten die Qualität unserer Arbeit in der Schule kontinuierlich verbessern. Um herauszufinden,

Mehr

A2 Lies den Text in A1b noch einmal. Welche Fragen kann man mit dem Text beantworten? Kreuze an und schreib die Antworten in dein Heft.

A2 Lies den Text in A1b noch einmal. Welche Fragen kann man mit dem Text beantworten? Kreuze an und schreib die Antworten in dein Heft. Seite 1 von 5 Text A: Elternzeit A1a Was bedeutet der Begriff Elternzeit? Was meinst du? Kreuze an. 1. Eltern bekommen vom Staat bezahlten Urlaub. Die Kinder sind im Kindergarten oder in der Schule und

Mehr

Das Gewissen. 1. 3. Sekundarstufe 1 2 Std.

Das Gewissen. 1. 3. Sekundarstufe 1 2 Std. Das Gewissen 1. 3. Sekundarstufe 1 2 Std. 1. Lektion Die Schüler philosophieren über das Gewissen. Sie sollen sich klar werden, was das für eine Instanz ist, die wir Menschen haben, wie man es einsetzen

Mehr

Was ist das Budget für Arbeit?

Was ist das Budget für Arbeit? 1 Was ist das Budget für Arbeit? Das Budget für Arbeit ist ein Persönliches Geld für Arbeit wenn Sie arbeiten möchten aber nicht mehr in einer Werkstatt. Das gibt es bisher nur in Nieder-Sachsen. Und in

Mehr

Besser leben in Sachsen

Besser leben in Sachsen Besser leben in Sachsen Kurz-Wahl-Programm 2014 der Partei DIE LINKE in Leichter Sprache Seite 2 Das können Sie in diesem Heft lesen: Das will die Partei DIE LINKE für Sachsen machen... 2 Wir wollen mehr

Mehr

Kärntner Elterndiplom 2015/16

Kärntner Elterndiplom 2015/16 Das Karntner : Abt. 4 Kompetenzzentrum Soziales Kärntner Elterndiplom 2015/16 Kompetente und starke Eltern haben es leicht(er)" " - mitmachen, mitgestalten, voneinander profitieren - Arbeitsvereinigung

Mehr

Unfallkasse Nord Träger der gesetzlichen Unfallversicherung Körperschaft des öffentlichen Rechts

Unfallkasse Nord Träger der gesetzlichen Unfallversicherung Körperschaft des öffentlichen Rechts Unfallkasse Nord Standort Hamburg Postfach 76 03 25 22053 Hamburg Informationsmaterial zum Thema Risiko und Prävention ein Widerspruch? Vortrag beim Landeselternausschuss am 03.02.2016 Abteilung Prävention

Mehr