Ich widme dieses Buch den Menschen die es mir leicht gemacht haben, dieses Downsizing zu wagen, die mir dadurch ein wundervolles neues glückliches

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1 Ich widme dieses Buch den Menschen die es mir leicht gemacht haben, dieses Downsizing zu wagen, die mir dadurch ein wundervolles neues glückliches Leben bescherten und denjenigen Menschen die mich ermutigten diesen Weg auch konsequent zu gehen und mich dabei immer unterstützten und all den wirklichen Freuden aus meiner Vergangenheit. Mein Dank gilt meiner Familie (Eltern, Hannes, Jonas, Leon und Marlo) die meinen Entschluss damals verstanden und voll akzeptierten und mich auch durch die ganze Zeit positiv begleiteten. Mein besonderer Dank gilt auch meiner Lebensgefährtin Bianca die mir ständig mit Rat und Tat zur Seite stand und dabei allzu persönliche, emotionale und intime Gedankenspiele in meinem Tagebuch verhindert hat und mich mehrmals durch ernste und lange Gespräche vor einem Rückfall bewahrt hat. 2

2 Thomas Fritz Der Downsizer Früher war ich erfolgreich, heute bin ich glücklich. 3

3 Thomas Fritz Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. Verlag: Windsor Verlag ISBN: Umschlaggestaltung: Julia Evseeva Titelbild: Lijuan Guo (Fotolia.com) Illustrationen: Marin Marinov Korrektorat: Windsor Verlag Layout: Julia Evseeva Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. 4

4 Inhaltsverzeichnis Teil 1. Aussteigen, Downsizing, Work-Life-Balance, ein neuer Volkstrend? Das zweite Leben... 9 Die geänderten Bedürfnisse Der erfüllte Traum Die öffentliche Diskussion Die falsche Rolle Das erzwungene Aussteigen Das gefüllte Lebensarbeitskonto Die späte Liebe Die neue Erkenntnis Teil 2. Mein Tagebuch der ersten 24 Monate Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Monat

5 6 5. Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Monat Status Quo 40. Monat Artikel 1. Südwestpresse. Thomas Fritz kehrt Dethleffs und Hymer den Rücken Artikel 2. Promobil. Thomas Fritz nimmt sich Auszeit Artikel 3. Schwäbische Zeitung. Dethleffs Geschäftsführer sagt Adieu Artikel 4. Schwäbische Zeitung. Ich möchte zum Ehrenamt motivieren Artikel 5. Kreisbote. Bebauung der Altstadt Süd. Knappe Entscheidung

6 Teil 3. Vorbereitung des Ausstiegs Die finanzielle Situation Die persönliche Situation Die gesellschaftliche Situation Die familiäre Situation Der Ausstieg Teil 4. Das???-Modell Das neue Lebensziel Die (B)eschäftigung Der (E)go-Trip Das (S)oziale Umfeld Die Priorisierung Das individuelle Modell Mein Modell Das Fazit Teil 5. Tipps für erfolgreiches Downsizing aus Sicht des Wealth-Management-Beraters Marin Marinov Einleitung Praxisbeispiele Wie würden Sie entscheiden? Von Unternehmer zu Unternehmer Autor

7 Teil 1 Aussteigen, Downsizing, Work-Life-Balance, ein neuer Volkstrend? Wenn man heute die vielen Berichte in der Presse und im Fernsehen zum Thema Ausstieg, Downsizing, Work-Life-Balance beobachtet, kann man leicht den Eindruck bekommen, dass es sich hierbei um einen neuen Volkssport oder doch zumindest einen neuen Volkstrend handelt. Im ersten Teil dieses Buches versuche ich einmal, aus verschiedensten Blickwinkeln zu erörtern, warum das meiner Meinung nach so sein kann. Mal wissenschaftlich untermauert, mal zynisch aus eigener Beobachtung oder auch einmal einfach so provokant und augenzwinkernd in den Raum gestellt. Wenn ich also mit den oben angesprochenen Sichtweisen an diese Thematik herangehe, komme ich auf folgende Gründe, warum diese Themen in der heutigen Zeit so aktuell wie noch nie seit Bestehen der Menschheit sind. Das zweite Leben Wenn wir uns die durchschnittlichen Lebenszeiten der Menschheit im Verlauf der Jahrhunderte anschauen, dann erkennen wir sehr schnell, dass wir alle, die wir mittlerweile über 40 Jahre sind, in der gesamten früheren Menschheitsgeschichte durchschnittlich gesehen nicht mehr leben würden. So liegt doch die These auf der Hand, dass wir mit unserem der modernen Medizin und den heutigen Lebensumständen geschuldeten zweiten Leben etwas Sinnvolles anfangen 9

8 wollen. Wir ändern die Dinge, die wir in unserem ersten Leben falsch gemacht haben oder falsch machen mussten. Das zweite Leben gehört uns ganz alleine und damit wollen wir machen, was wir wollen! Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum wir uns auch schon in früheren Jahren mit der sogenannten Midlife-Crisis beschäftigt haben. Wir Menschen spüren instinktiv an einem bestimmten Punkt in unserem Leben, dass wir eigentlich historisch betrachtet demnächst tot sein müssten, und kommen dadurch spirituell ins Grübeln. Wir denken dabei über den Sinn des Lebens nach und einige von uns merken, dass sie in ihren ersten 40 Jahren nicht ihr wirkliches Leben gelebt haben, und nutzen die zweite Chance und wollen das jetzt mit dem zweiten Leben nachhaltig und grundsätzlich ändern. Die geänderten Bedürfnisse Hier kommt die allen Verhaltensforschern und Betriebswirtschaftlern bekannte Maslow sche Bedürfnispyramide ins Spiel. Ich versuche diese wissenschaftliche Theorie einfach, mal auf unser Thema bezogen, ganz kurz zu erklären. Maslow geht von sogenannten Defizitbedürfnissen aus, die erst befriedigt werden müssen, um auf eine nächste Bedürfnisebene zu kommen. Zum Schluss gibt es dann ein sogenanntes Wachstumsbedürfnis, das nie gestillt werden kann. Auf einen pragmatischen Nenner gebracht heißt das Folgendes: Erst wenn ich meinen Hunger, Durst gestillt habe (Maslow: Grundbedürfnisse), kümmere ich mich um meine Sicherheit (Maslow: Sicherheitsbedürfnisse). Wenn ich sicher bin (Haus, Arbeitsplatz, Sicherheit für Leib und Leben), dann kümmere ich mich um ein intaktes soziales Umfeld (Maslow: Soziale Bedürfnisse), danach um meine eigenen Bedürfnisse (Maslow: Individualbedürfnisse) und erst danach strebe ich nach dem Wachstumsbedürfnis Selbstverwirklichung, von dem ich nie genug bekommen kann. Die Interpretation nach Maslow lässt für unser Thema eigentlich nur folgenden Schluss zu, den wir auch von älteren Generationen alle schon zu oft gehört haben: Denen geht es allen viel zu gut, deshalb kommen die auf solche Schnapsideen. 10

9 Damit kommen wir auf einen ganz elementaren Punkt der oben angesprochenen Frage nach dem Warum. Weil es vielen von uns momentan materiell sehr gut geht, wir in einem friedlichen und sozialen Umfeld leben, wir alles haben, was wir wollen, deshalb kommen wir erst auf diese Gedanken. Solange wir uns mit der Jobsuche, dem Gründen einer Familie, dem Hausbau, unserem ersten Porsche und ähnlichen Dingen beschäftigen, haben wir einfach keine Zeit, uns mit dem Ausstieg zu befassen. Noch viel schlimmer geht es natürlich den vielen anderen Menschen, die sich mit dem Mindestlohn (oder weniger) abspeisen lassen müssen, die alleinerziehend sind und denen, die nicht wissen, wie sie den Rest des Monats ohne Geld klar kommen sollen usw. Eine ganz klare Erkenntnis aus den oben geschilderten Beispielen ist also eindeutig erkennbar. Man muss es sich also auch leisten können, sich überhaupt solche Gedanken zu machen. Das ist sicherlich bei einem Großteil der über den Ausstieg nachdenkenden Personen der Fall. Sie haben in ihrem Leben viel erreicht, sind finanziell abgesichert, die Kinder sind erwachsen, das Haus ist abbezahlt, der dritte Porsche (steht hier stellvertretend für die Erfüllung materieller Wünsche ) gibt keinen Kick mehr und sie stehen an einem Punkt, wo es dann angelehnt an Maslow nur noch um die eigene Selbstentfaltung geht. 11

10 Solange unerfüllte materielle Wünsche noch vorhanden sind, werden die wenigsten Menschen aussteigen wollen. Denn Ausstieg bedeutet auch meistens, Einschränkungen in materieller Hinsicht hinnehmen zu müssen bzw. zu wollen. Sicherlich gibt es auch Menschen, die sich aufgrund einer sozialen Notlage in den Ausstieg flüchten, oder im Gegenzug auch Menschen, die so viel Geld haben, dass sie sich trotz des Ausstiegs keinerlei materiellen Einschränkungen hingeben müssen. Diese Aussteiger sollen aber hier nicht Thema dieses Buches sein. In diesem Buch geht es um Menschen wie du und ich. Der erfüllte Traum Es gibt viele Menschen, die sich irgendwann in ihrem Leben einen Traum, den sie schon lange, oft seit der Kindheit, in ihrem Innersten bewahrt haben, erfüllen möchten und das auch tun, sobald sich eine bzw. die Gelegenheit dazu ergibt. Interessanterweise sind das dann oftmals Träume, die sich nach einem stressigen Arbeitsleben mit dem Motto zurück zur Natur beschreiben lassen. Ich denke da an die Hobbylandwirte, die Weinbauern, die Alphüttenbewirtschafter, die Senner oder einfach an die vielen Menschen, die in Gegenden auswandern, in denen es noch Natur pur gibt (Kanada, Skandinavien, Australien ). Die Erfüllung eines Kindheits- oder Lebenstraumes ist meiner Meinung nach ein ganz entscheidender Punkt, um einen Ausstieg zu wagen, und vor allen Dingen auch ein Erfolgsfaktor für einen funktionierenden, erfolgreichen und befriedigenden weiteren Lebensabschnitt. 12 Die öffentliche Diskussion Diesen Punkt halte ich für extrem wichtig in dem heutigen medialen Umfeld, in dem dieses Thema ja mittlerweile ständig und in allen Facetten präsent ist. Man ist ja mittlerweile out, wenn man noch keinen Burnout hatte, wenn man bis 75 arbeiten will, wenn man noch keine Work-Life-Ba-

11 lance-seminare besucht hat, wenn man nicht über einen Ausstieg aus dem Hamsterrad nachdenkt, wenn man noch keine Stresssymptome hat usw. Dieses momentan sehr verständnisvolle Umfeld, diese gesellschaftliche Akzeptanz und Erwartungshaltung machen es einem Aussteiger natürlich momentan extrem leicht. In einem anderen Umfeld, in dem nur Arbeit, Erfolg und Höchstleistung zählen und man mit einer gesellschaftlichen Ächtung bestraft werden würde, hätten wir garantiert weniger Menschen, die sich mit diesen Ideen und Gedanken beschäftigen würden. Während es eben noch vor einigen Jahren in war, Stunden zu arbeiten, nie zu Hause zu sein, die Senator-Vielfliegerkarte zu haben, den ersten Herzinfarkt überlebt zu haben und trotzdem wieder voll zu arbeiten, ist es zurzeit eben in, auszusteigen, downzusizen oder eben eine sinnvolle Work-Life-Balance hinzubekommen. Festzustellen ist dieser Trend auch an der Anzahl der veröffentlichten Bücher zu diesem Thema, an den zahlreichen Erfahrungsberichten, die trotzdem alle unterschiedlich sind, an der Anzahl der themenaffinen Artikel und Berichte und der Anzahl der Berater, die andere Menschen auf ihrem Weg in diese neue Lebensphase beraten, coachen und begleiten. Toll ist das auch für mich, der dadurch auch mehrere Fliegen mit einer Klappe erschlagen kann. Die falsche Rolle Wie transsexuelle Menschen spüren, dass sie in einen falschen Körper geboren wurden, so spüren auch viele Aussteiger, dass sie in ihrem bisherigen Leben eine Rolle spielen, die nicht ihren innersten Bedürfnissen entspricht. So spürt der erfolgreiche Controller, dass er eigentlich viel lieber etwas Künstlerisches machen würde, der weltweit herumreisende Manager spürt, dass er am liebsten zu Hause ist, der ständig am Schreibtisch sitzende Mitarbeiter fühlt, dass er am liebsten körperlich arbeiten würde, der sich in ständigem Trubel befindende Verkäufer sehnt sich nach der Ruhe im Wald, der andere Menschen aufgrund von Renditevorgaben fehlberatende Investmentbanker sehnt 13

12 sich nach einer moralischen Betätigung usw. Diese Menschen spüren, dass sie eine von den Eltern, den gesellschaftlichen Umständen, dem familiären Umfeld, der damaligen Situation geschuldeten Umständen geprägte Rolle angenommen haben und in etwas hineingerutscht sind, dass nicht ihren innersten Bedürfnissen entspricht. Sie nehmen aber normalerweise diese Rolle an und leben sie oft ein Leben lang, weil sie sich einreden, dass alles in Ordnung ist und sie sich nicht trauen, aus diesem geordneten Umfeld auszubrechen. Das sind dann die Menschen, die immer von einem Ausstieg träumen, immer davon reden, aber doch leider viel zu selten den Mut aufbringen, ihre Rolle zu wechseln, um endlich ihre Bestimmung zu leben. Oftmals brauchen diese Menschen eine Aufmunterung oder ein Ereignis von außen, das sie dann zwingt, ihre ungeliebte Rolle aufzugeben und ihr Leben zu leben. Das erzwungene Aussteigen Es gibt viele Aussteiger oder auch Downsizer, die erst durch ein äußeres Ereignis und unterschiedliche Schicksalsschläge zu ihrem Glück gezwungen wurden. Diese äußeren Einflüsse können unterschiedlichster Art und Weise sein. Krankheiten Hier können wir unterschiedliche Krankheiten benennen. Krankheiten, die sich aus dem Beruf herleiten lassen und damit zwangsläufig zu einer Änderung des beruflichen Engagements führen müssen. Krankheiten, die nichts mit dem Beruf zu tun haben, die aber durch eine längere Dauer dazu führen, dass die Betroffenen Zeit zum Nachdenken bekommen und sich und ihr bisheriges Leben hinterfragen. Krankheiten, die einem den Tod vor Augen führen und damit zwangsläufig zu der Erkenntnis führen, was die Betroffenen mit ihrer zweiten Chance machen wollen, nachdem sie gesehen haben, wie schnell das einmalige Leben vorbei sein kann. 14