Dämmen Sie jetzt Ihre Energiekosten ein!

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1 de Konsument UNION LUXEMBOURGEOISE DES CONSOMMATEURS Dämmen Sie jetzt Ihre Energiekosten ein! Übersicht von Dämmstoffen und deren Verwendung in der energetischen Altbaumodernisierung. Der Wohngebäudebestand ist für einen Großteil des Energieverbrauchs in Luxemburg verantwortlich und ist damit ein Schwergewicht in Sachen CO2-Ausstoß. Energetische Sanierungen bergen enorme Einsparpotentiale. Sie sorgen jedoch nicht nur für niedrigere Energie- und Heizkosten, sondern haben viele weitere Vorteile für Mieter und Eigentümer. In Kombination mit stetig steigenden Energiepreisen verdeutlicht dies die Notwendigkeit, Energie im Gebäudebereich einzusparen. Wärmetechnische Modernisierungen werden deshalb aus ökonomischer und ökologischer Sicht immer dringender. In den meisten Fällen wird neben energetischen Aspekten auch eine Steigerung des Wohnwertes eine Rolle bei der Modernisierungsentscheidung des Eigentümers spielen. Doch was bedeutet energetische Modernisierung? Der Begriff energetische Modernisierung umfasst Maßnahmen, die den und die Wärmeverteilung eines Gebäudes optimieren und dazu beitragen, Energie und damit verbunden hohe zukünftige Kosten einzusparen. Darunter fallen z. B. Dämmmaßnahmen (Außenwände, Dach, Kellerdecke) und die Erneuerung und Optimierung der Heizungsanlage. Und nur, wer sein Gebäude energetisch modernisiert, macht sich von zukünftigen Energiepreissteigerungen unabhängiger sowie das Wohnen insgesamt komfortabler und behaglicher.. Am Anfang jeder Sanierungsplanung stellt sich die Frage, welche Maßnahmen sind wirtschaft-lich betrachtet sinnvoll und womit soll gedämmt werden? Auf dem Markt wird eine Vielfalt an Dämmstoffen aus unterschiedlichen Materialien für verschiedene Einsatzgebiete angeboten. Neben Material, Anwendung und Eigenschaften wie sommerlicher, Feuchteschutz und Brandschutz spielen auch weitere Kriterien eine Rolle, z. B. die Baukonstruktion, der Preis und die Umweltverträglichkeit. Denn Dämmstoffe werden wie alle Baustoffe verstärkt unter gesundheitlichen und ökologischen Gesichtspunkten betrachtet. Dämmstoffe werden aus den unterschiedlichsten Materialien und in verschiedensten Formen hergestellt. Vom Altglas bis zur Schafwolle, als Filz, Platte oder Schüttung die Palette ist weitreichend. Jedoch nicht jeder Dämmstoff eignet sich für jeden Einsatzzweck. Eine Normung der Dämmstoffe gibt Auskunft über Einsatzgebiete und gleichzeitig deren Eigenschaften an. Dämmstoffe können in verschiedene Gruppen eingeteilt werden, u. a. nach der: Lieferform (Matte, Schüttung) chemischem Aufbau (organisch, anorganisch) Herkunft (natürlich, synthetisch) Verwendungszweck (Wärmedämmung, Trittschalldämmung) Dämmstoffe werden nach Normen, die europäisch abgestimmt sind und nach bauaufsichtlichen Zulassungen produziert. Dabei werden die Dämmstoffe nach Material, Wärmeleitfähigkeit (Qualität des Dämmstoffes) und dem Anwendungsbereich definiert. 7 I octobre 2013 I N 10

2 Die wichtigste Bezugsgröße für das gedämmte Bauteil kennzeichnet der U-Wert Die Wärme wandert immer von der warmen zur kalten Seite im Winter also von innen nach außen. Dieser Wärmedurchgang (Transmissionswärmeverluste) kann für jedes Bauteil abhängig von der jeweiligen Wärmeleitfähigkeit und der Dicke der verwendeten Materialien bestimmt werden. Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) bezeichnet dabei die Eigenschaft des Bauteils, die Wärme langsam oder schnell durchzulassen. Je kleiner der U-Wert, desto besser die Dämmwirkung. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Behaglichkeit stellt der sommerliche dar. Dieser soll sicherstellen, dass sich im Sommer die Räume nicht zu sehr aufheizen. Wie stark sich Räume aufheizen dafür sorgen viele verschiedene Faktoren, zum Beispiel: Anteil, Größe und Verschattung der Fensterflächen Standort und Ausrichtung des Gebäudes Verschattung durch Nachbargebäude oder Bäume Wärmespeicherfähigkeit der Baustoffe Der c-wert gibt die Wärmespeicherkapazität eines Dämmstoffes an: Je höher der c-wert, desto besser ist die Wärmespeicherkapazität und damit die Verzögerung bei der Aufheizung. Zudem fördert ein hoher c-wert im Winter die Behaglichkeit, in dem die gespeicherte Wärme als Puffer für die Erwärmung der Raumluft zur Verfügung steht, z. B. nach einer Stoßlüftung. Bei Fenstern relevant: der g-wert: Der Gesamtenergie-Durchlassungsgrad (g-wert) gibt an, wie viel Prozent der Sonnenenergie durch die Scheibe von außen nach innen geht. Ein g-wert von 0,6 besagt also, dass 60 % der Sonnenenergie als solare Wärmegewinne genutzt werden. Große, nach Süden ausgerichtete Fenster lassen sich gezielt für die sogenannte passive Nutzung der Sonnenenergie verwenden: für das Heizen der Räume durch Sonnenstrahlen. Was im Winter gewünscht ist, kann im Sommer schnell zur Überhitzung der Räume führen. Daher ist bei der Konzeption der Fenster neben U-Wert und g-wert immer auch der sommerliche durch geeignete Verschattungseinrichtungen zu berücksichtigen. Nicht zuletzt spielt der Brandschutz von Dämm- und Baustoffen eine entscheidende Rolle für den jeweiligen Verwendungszweck. Hierzu werden die Materialien entsprechend dem Brandverhalten in Baustoffklassen von nicht brennbar (A1) bis normal entflammbar (B2) unterteilt: A1 nicht brennbare Baustoffe ohne brennbare Bestandteile A2 nicht brennbare Baustoffe mit brennbaren Bestandteilen B1 schwer entflammbare Baustoffe B2 normal entflammbare Baustoffe Im Folgenden wird ein Überblick über die gängigsten Dämmstoffe mit Vor- und Nachteilen sowie deren typischen Anwendungsbereiche zusammengestellt: Mineralisch-Synthetische Dämmstoffe Hierzu zählen vor allem Glas- und Steinwolle in Matten-, Rollenform oder Flockenfasern, Mineral-schaum- Dämmplatten, Perlite sowie Schaumglas und Glasschaumschotter. Mineralfaserdämmstoffebesitzen einen vielfältigen Anwendungsbereich. Sie werden als diffusionsoffener Dämmstoff, z.b. zur Dämmung von Dachschrägen, zur Dämmung der Außenwand bei Holzständerkonstruktionen, als Wärmedämmung hinter einer Vorhangfassade oder als Kerndämmung eines 2-schaligen Mauerwerks eingesetzt. Wird eine nicht brennbare Dämmung gefordert sind Mineralfaserdämmstoffe die geeignete Wahl. Sie entsprechen der Baustoffklasse A1 bzw. A2 nichtbrennbar. Das Material muss verkeilt, verklebt und/oder verdübelt werden. Mineralfaserdämmstoffen Vorteile von Mineralfaserdämmstoffen: gute Wärmedämmung vielseitig einsetzbar nicht brennbar Recyclingprodukt begrenzt recyclebar ungünstig beim sommerlichen Calziumsilikat-Dämmplatten entsprechen ebenfalls der Baustoffklasse nicht brennbar. Sie sind ebenfalls diffusionsoffen und eignen sich vor allem bei Innendämmung von Fassaden ohne Verwendung einer Dampfsperre und sogar bei feuchten Mauern, das heißt sie können zeitweise auftretende Feuchtigkeit (z.b. aus der Raumluft) puffern und schnell wieder abtrocknen. Wegen des hohen ph-wertes schimmelt der Dämmstoff nicht. Da dieses Material eine höhere Wärmeleitfähigkeit besitzt, sind allerdings etwas größere Dämmdicken erforderlich. Vorteile von Calziumsilikat-Innendämmungen: einfache Verarbeitung keine Dampfsperre oder Dampfbremse notwendig 8 I octobre 2013 I N 10

3 de Konsument UNION LUXEMBOURGEOISE DES CONSOMMATEURS baubiologisch vorteilhaft: besitzt aufgrund ihres hohen ph-werts eine Anti-Schimmelwirkung entsorgungsfreundlich schnelles Aufheizen im Winter, da kalte Außenwand nicht aufgeheizt werden muss mung. Aufgrund seiner höheren Wärmeleitfähigkeit sind allerdings etwas größere Dämmdicken erforderlich. unverrottbar Erdölprodukt EPS mit Graphitanteilen (graues EPS) nicht UV-beständig ungünstig beim sommerlichen Schaumglas/Glasschaumschotter Calziumsilikat-Dämmplatten höhere Wärmeleitfähigkeit als andere Dämmstoffe schwere Gegenstände müssen in der Außenwand verankert werden Einschränkung bei Auswahl der Wandoberflächengestaltung höhere Materialkosten Blähperlitesind ebenfalls sehr diffusionsoffen und sind nicht brennbar. Perlite sind wiederverwendbar und können auch deponiert werden. Sie dienen als Schüttung in Hohlräume z.b. bei Fußböden. Blähperlite Glasschaum ist ein diffusionsdichter Dämmstoff und zeichnet sich durch seine druckfesten und feuchtigkeitsbeständigen Eigenschaften aus. Er wird häufig in Bereichen mit großer Lastabtragung verwendet, wie z.b. unter Bodenplatten, im Sockelbereich und als Kimmstein am Fußpunkt von Wänden (thermische Trennung). Als Glasschaumschotter dient er auch zur Flachdachdäm- Vorteile von Schaumglas/Glasschaumschotter: hoch belastbar, hohe Druckfestigkeit feuchtigkeits- und frostbeständig schädlings- und säureresistent unbrennbar hoher Materialpreis höherer Wärmeleitwert hoher Energieaufwand bei der Herstellung nicht wiederverwendbar, Entsorgung auf Deponie Organisch-Synthetische Dämmstoffe Hauptvertreter sind u.a. Expandiertes Polystyrol (EPS, auch Styropor genannt), Extrudiertes Polystyrol (XPS, auch Styrodur genannt) und Polyurethan-Dämmstoffe (PU). EPS wird als Dämmstoff für verschiedenste Anwendungsbereiche, wie z.b. als Dämmung unter Estrichen, als Außenwanddämmung (Wärmedämmverbundsystem WDVS ) und als Deckendämmung, eingesetzt. Der Dämmstoff ist diffusionsoffen und in nahezu allen Plattenstärken verfügbar. EPS entspricht der Baustoffklasse B1 schwerentflammbar und ist für den sommerlichen eher ungeeignet. Vorteile von EPS: gute Wärmedämmung kostengünstiger Dämmstoff feuchtigkeitsbeständig EPS XPS besitzt ähnliche Eigenschaften wie EPS, ist allerdings diffusionsdicht. Er wird als feuchtigkeitsbeständiger und druckfester Dämmstoff z.b. zur Dämmung von Flachdächern, Außenwänden im Sockelbereich sowie zur Perimeterdämmung von Kellern und Bodenplatten verwendet. Die Vor- und Nachteile entsprechen den o.g. von EPS, wobei die Druckfestigkeit einen zusätzlichen Pluspunkt darstellt XPS Polyurethan-Dämmung (PU) ist diffusionsoffen und zeichnet sich durch eine sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit und damit einen sehr guten Wärmedämmung bei geringen Dicken aus. Das Anwendungsgebiet von PU umfasst ebenfalls ein sehr breites Spektrum, z.b. als Aufdachdämmung, Dämmung unter Estrichen sowie unter Kellerdecken. PU wird aufgrund seiner hoher Druckfestigkeit und hohen Feuchtigkeitsbeständigkeit auch bei Perimeter- 9 I octobre 2013 I N 10

4 dämmungen und unter Bodenplatten eingesetzt. Als Montageschaum wird er zur Fixierung bei der Fenstermontage verwendet. PU Vorteile von PU: sehr gute Wärmedämmung hohe Temperaturbeständigkeit hohe Druckfestigkeit feuchtigkeitsbeständig mit diffusionsdichter und -offener Kaschierung erhältlich Erdölprodukt nicht UV-beständig ungünstig beim sommerlichen Natürlich-ökologische Dämmstoffe Als pflanzliche Materialien sind vor allem Holzfaser-, Zellulose-, Hanfund auch Korkdämmungen zu nennen. Sie besitzen in der Regel einen ungünstigeren Wärmeleitwert gegenüber mineralischen und organischen Dämmstoffen, so dass etwas höhere Dämmstärken erforderlich sind, allerdings sind sie im Hinblick auf den sommerlichen deutlich vorteilhafter. Holzfaserdämmstoff wird meist in Plattenform in unterschiedlichen Druckfestigkeiten im Innen- und Außenbereich verwendet. Dämmstoffplatten aus Holzfaser sind diffusionsoffen und werden überwiegend im Holzständerbau für Außenwände oder Vollsparrendämmung der Dachschrägen eingesetzt. Mit seiner hohen Rohdichte besitzt er einen guten sommerlichen. Holzfaserdämmstoff Vorteile von Holzfaserdämmung: mittlere bis gute Wärmedämmung aus nachwachsenden Rohstoffen guter sommerlicher höhere Wärmeleitfähigkeit Zellulosedämmstoff wird zu großen Teilen aus Altpapier gewonnen und mittel Zusätzen aus Borsalz vermischt. Er wird als diffusionsoffener Einblasdämmstoff, in Plattenform oder als lose Schüttung zur Hohlraumdämmung von Wänden, Dachschrägen und Decken, verwendet. Vorteile von Zellulosedämmung: gute Wärmedämmung aus nachwachsenden Rohstoffen guter sommerlicher lückenloser Einbau unzugänglicher Flächen möglich höherer Aufwand beim Einblasverfahren Hanfdämmstoff wird aus natürlichem Hanfstroh hergestellt, wobei häufig synthetische Fasern als Stützelemente integriert werden. Für den Brandschutz kommt beispielsweise Amoniumphosphat zum Einsatz. Hanfdämmung ist sowohl in Plattenform sowie als loser Dämmstoff (z.b. als Stopfwolle) verfügbar. Hanf wird zur Dämmung von Leichtbaukonstruktionen von Außenwänden, Dachschrägen oder Raumtrennwänden verwendet. Vorteile von Hanfdämmung: gute Wärmedämmung aus nachwachsenden Rohstoffen guter sommerlicher gute feuchtigkeitsregulierende Wirkung höherer Materialpreis Hanfdämmstoff Fazit Für die Verwendbarkeit zu allen Dämmstoffen sollten die Vor- und Nachteile gut abgewogen werden, um nicht nur energetische,sondern auch ökologisch und wirtschaftlich optimal zu wählen. Dies gilt für nachwachsende ebenso wie für synthetische Dämmstoffe. Heute sollte man jedoch mehr Dämmstoffe auf der Basis nachwachsender Rohstoffe favorisieren. Dabei müssen folgende Auswahlkriterien im Fokus stehen: Herstellung, Entsorgung, Materialeigenschaften, Einsatzbereich, physikalische Daten, Schadstoffwirkungen und betriebswirtschaftliche Kosten. Nicht jeder Dämmstoff darf ohne kritische Beurteilung überall eingesetzt werden. 10 I octobre 2013 I N 10

5 de Konsument UNION LUXEMBOURGEOISE DES CONSOMMATEURS Hier ist generell auf die Freigabe des Herstellers zur geplanten Verwendung zu achten! Für eine Betrachtung zu den möglichen Potentialen sind alle Bauteile der Gebäudehülle, welche das beheizte Gebäude umschließen, relevant und in die Planung mit einzubeziehen. Die wichtigsten Elemente und Möglichkeiten zur Verbesserung der Dämmqualität im Rahmen der Altbaumoderni-sierung werden im Folgenden aufgezeigt: Der obere Gebäudeabschluß Professionelle Wärmedämmung am Dach spart Energie. Denn Wärme steigt bekanntlich nach oben und kann durch Dächer und ungedämmte Dachschrägen leicht entweichen. Die Folge: hoher Energieverlust. Hinzu kommt bei ungedämmten Dachwohnräumen ein unbehagliches Wohnklima: im Winter zu kalt, im Sommer zu warm. Temperaturen von mehr als 60 Grad Celsius können beispiels-weise an einem warmen Sommertag auf einem Dach entstehen. Die Wärmedämmung der Dachschrägen eines nicht ausgebauten, aber ausbaufähigen Daches kann sinnvoll sein, wenn in absehbarer Zeit ein Ausbau geplant ist. Sie schaffen sich damit eine Ausbaureserve und lassen die Heizenergie im Haus. Hier sind die Vorgaben der Energieeffizienz-verordnung zu beachten. Ist kein Ausbau des Dachgeschosses geplant, bietet sich, als einfachere und preiswertere Alternative zur Wärmedämmung am Dach, die Dämmung der obersten Geschossdecke an. Sollen die Dachschrägen gedämmt werden, kann dies entweder von der Außen- oder von der Innenseite erfolgen: Eine Aufsparren-Dämmung lohnt sich, wenn das Dach ausgebaut und die Dachfläche gleichzeitig neu eingedeckt werden soll oder auch bei einem Neubau. Bei dieser Art der Wärmedämmung wird der Dämmstoff von außen auf den Sparren befestigt. Vorteil: Die Dämmplatten überdecken dabei sämtliche Wärmebrücken in der Dachkonstruktion, zum Beispiel Mauerkronen und die Sparrenkonstruktion. Dachüberstände können den Erfordernissen entsprechend relativ einfach verlängert werden. Als Dämmstoffe für die Aufsparren-Dämmung werden überwiegend Polyurethanplatten (PU) oder Holzweichfaserplatten verwendet. Die Zwischensparren-Dämmung als Wärmedämmung ist am weitesten verbreitet. Sie eignet sich sowohl für Neubauten als auch für ein bereits ausgebautes, aber nicht oder nur unzureichend gedämmtes Dach. Im Fall einer nachträglichen Dämmung muss eine ausreichend großer Luftraum zwischen den Sparren vorhanden sein. Die maximal mögliche Dämmstoffdicke ist in der Regel durch die Höhe der Dachsparren begrenzt. Um bei einer Wärmedämmung eine ausreichende Dämmdicke einbauen zu können, müssen die Sparren unterseitig oftmals mit Latten oder Kanthölzern aufgedoppelt werden, um zusätzliche Höhe zu gewinnen. Eine luftdicht eingebaute Dampfbremse schützt die Dämmung vor Feuchtigkeit. Sie ist anzubringen, bevor die Sparrenuntersicht verkleidet und ggf. tapeziert oder gestrichen wird. Wird die raumseitige Beplankung aus Gipskartonplatten o.ä. hergestellt, kann die unterseitige Lattenkonstruktion ggf. erhöht werden und somit zusätzlich als Installationsebene von Kabeln oder Einbauten verwendet werden. Bei der Zwischensparren-Dämmung werden häufig Weichfaser-Dämmstoffe verwendet. Das sind zum Beispiel mattenförmige Mineralwolle oder Holzfaserdämmstoffe, aber auch Einblasdämmstoffe wie Zellulose- oder auch synthetische Mineralwolleflocken. Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist immer dann empfehlenswert, wenn Sie den Dachboden nicht als Wohnraum nutzen und Aufsparren-Dämmung Dampfbremse stellt die günstigste und wirtschaftlichste Lösung zur Reduzierung der Wärmeverluste dar. Grundsätzlich können matten- oder plattenförmige Dämmstoffe oder Einblasdämmstoffe zur Dämmung verwendet werden. Welche Konstruktion, welche begleitenden Maßnahmen, welches Verfahren und welcher Dämmstoff letztendlich angewendet werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab: z. B. Art, Aufbau und Ebenheit der Deckenkonstruktion, räumliche Gegebenheiten, Zugangsmöglichkeiten zum Dachbereich oder die geplante Dachraumnutzung. Energetisch ist eine nicht begehbare Dämmung ausreichend. Die Dämmung der obersten Geschossdecke kann jedoch mit Holz-, OSB- oder Gipsfaserplatten Dämmung der obersten Geschossdecke 11 I octobre 2013 I N 10

6 begehbar gemacht werden wenn der Dämmstoff ausreichend druckfest ist oder dieser zwischen eine Sparrenkonstruktion eingebaut wird. Alternativ bietet der Dämmstoffmarkt bereits vorkonfektionierte Verbundplatten in verlegefreundlichen Formaten im Nut- und Feder-System. Die Fassaden Auch für die Dämmung der Außenwände gibt es mehrere Möglichkeiten, diese dämmtechnisch auf den heutigen Stand der Technik zu verbessern. Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) werden üblicherweise von einem Hersteller angeboten, so dass die Materialien aufeinander abgestimmt sind. Die Dämmstoffplatten werden auf die Außenwand des Gebäudes aufgeklebt/-gedübelt, mit einem Schienensystem fixiert sowie mit einer Armierungsschicht versehen. Die Armierung besteht aus Armierungsmörtel (Unterputz), in dem ein Armierungsgewebe eingebettet ist. Der Außenputz bildet den Abschluss, er verhindert, dass Feuchtigkeit ins Mauerwerk dringt. Gerade an Anschlußbereichen wie Fensterbänken, Vordächern, Geländern, Regenrinnen oder Fensterläden muss sorgfältig gearbeitet werden, um vorhandene Wärmebrücken zu entschärfen und keine neuen zu schaffen. Denn über Wärmebrücken entweicht nicht nur konzentriert Wärme aus dem Inneren des Gebäudes nach außen, sondern es besteht auch die Gefahr, dass es durch Kondensatfeuchte (Tauwasser) im Innenraum zur Schimmelpilzbildung kommen kann. Wird der Keller nicht beheizt, stellt die einbindende Kellerdecke eine Wärmebrücke dar. Um diese Wärmebrücke zu entschärfen, sollte die Dämmung mindestens 1 Meter über die Kellerdecken-einbindung geführt werden. Am Dach sollte die Außenwanddämmung lückenlos an die Dachdämmung angeschlossen werden. Auch in der luftdichten Ebene darf hierbei keine Lücke entstehen, daher ist eine sorgfältige Planung erforderlich. Wärmedämmverbundsysteme Eine Alternative zu einem Wärmedämmverbundsystem ist die hinterlüftete Vorhangfassade. Sie bietet den Vorteil, dass alle Möglichkeiten der Fassadengestaltung ausgeschöpft werden können von Holz über Schiefer, von Glas über Marmor. Allerdings ist eine hinterlüftete Vorhangfassade in der Regel teurer als andere Außenwandkonstruktionen. Zudem beansprucht sie durch die größere Tiefe einen höheren Platzbedarf. Zur Installation braucht man zunächst eine ausreichend tragfähige Wandkonstruktion, da die Außenwanddämmung mit Dübeln und einer Lattenkonstruktion oder mit Aluminiumschienen unmittelbar in der Wand verankert wird. In die Zwischenräume der Unterkonstruktion werden Dämmstoffe, oft aus Mineralwolle oder auch ökologischen Dämmstoffen, lückenlos und dicht gestoßen eingebracht und befestigt. Auf der Dämmschicht wird eine Winddichtungsschicht eingebaut, z.b. als Unterspannung oder Unterdeckung. Auf diesen Unterbau wird die Außenverkleidung aufgebracht. Damit Feuchteschäden bei Schlagregen vermieden werden, wird die Außenverkleidung üblicherweise hinterlüftet, d.h. mit einer Belüftungsschicht ausgeführt. Hinterlüftete Vorhangfassade Häuser mit zweischaligem Außenmauerwerk (Vor- und Hintermauerschale) lassen sich unkompliziert und relativ kostengünstig mit einer Kerndämmung versehen. Die Kerndämmung bewirkt, dass sich die Oberflächentemperaturen der Außenwände raumseitig erhöhen. Die gesamte Innenschale der Außenwand erwärmt sich sie wird zu einem Wärmespeicher, der die gespeicherte Wärme in der Nacht an die Räume wieder abgibt. Räume kühlen weniger stark aus, die Raumtemperaturen schwanken weniger stark. Die Wohnbehaglichkeit steigt und die Heizkosten sinken. Die Kerndämmung der Fassade ist zwar ein wesentlich einfacheres Verfahren als zum Beispiel ein WDVS, aber auch hier gilt: Bevor bei Bestandsgebäuden eine Kerndämmung ausgeführt wird, ist eine Analyse des Gebäudezustands durch einen Fachmann erforderlich. Dabei werden u. a. die Hohlraum- Schichtdicken an mehreren Stellen gemessen, das Mauerwerk auf Feuchtegehalt, Risse und Schlagregenbeständigkeit untersucht und die Luftschicht auf mögliche Wärmebrücken überprüft. Kerndämmung der Fassade Bei der Altbausanierung wird oft das Einblasverfahren (Dämmstoffe werden über ein Schlauchsystem mittels Kompressor in den Hohlraum eingeblasen) eingesetzt denn hier bleibt die Wetterschale erhalten. Die vorhandene Luftschicht zwischen Außen- und Innenmauerwerk wird komplett mit Dämmstoff verfüllt. Für das Verfahren der Einblasdämmung eignen sich nur dauerhaft wasserabweisende Dämmstoffe. Bewährt haben sich Kunstharzschäume, mine- 12 I octobre 2013 I N 10

7 de Konsument UNION LUXEMBOURGEOISE DES CONSOMMATEURS ralische Granulate und Perlite (Blähgestein) sowie EPS-Dämmstoffe. Sollte eine Außendämmung der Fassaden nicht möglich oder gewünscht sein, können alternativ die Außenwände auch durch eine Innendämmung energetisch verbessert und die Wärmeverluste reduziert werden. Das Wichtigste für eine Innendämmung sind dauerhaft trockene Wände und ein intakter Schlagregenschutz der Fassaden. Die klassische Wärmedämmung von innen besteht in der Regel aus einer Tragkonstruktion, dem Dämmstoff, der Dampfsperre und einer Innenverkleidung. Bei Verwendung eines diffusonsoffenen Systems (z.b. Calziumsilikat) kann auf eine Dampfsperre verzichtet werden. Die Fenster Mit einem für Fenster und Türen wird die verbleibende Lücke in der Fassade geschlossen und ein gesamt optimales Ergebnis erzielt werden, um die Heizkosten deutlich zu reduzieren und die Behaglichkeit zu steigern. Zu beachten ist beim für Fenster der koeffizient (Uw-Wert) für das gesamte Fenster, bestehend aus Rahmen, Glas und Randverbund! So lässt sich der für Fenster effektiv verbessern. Allerdings ist neben guten energetischen Werten insbesondere der korrekte, luftdichte und möglichst wärmebrückenfreie Einbau der fenster und Türen besonders wichtig. verglasungen stellen seit Jahren den Stand der Technik dar. Sie lassen die Energie im Haus und besitzen gute energetische Eigenschaften. Sie sind eine Weiterentwicklung der früheren für Fenster und Türen Klassische Wärmedämmung Isolierverglasungen. gläser besitzen bis zu dreifach bessere energetische Kennwerte als die alten Isolierverglasungen. Darüber hinaus können moderne gläser heute auch mit zusätzlichem Schallschutz oder Einbruchhemmung ausgestattet werden. Der untere Gebäudeabschluß Dämmung der Kellerdecke Wird der Keller nicht als Wohnraum, sondern zum Beispiel als Lager- oder Kellerraum genutzt, stellt die Dämmung der Kellerdecke die energetisch sinnvollste und wirtschaftlichste Maßnahme dar. Neben Einspareffekten bei den Heizkosten sorgt das Kellerdecke dämmen dafür, dass der Fußboden im Erdgeschosss fußwarm wird und damit die Behaglichkeit im Wohnraum zunimmt. Faserige Dämmmaterialien sind vorzuziehen, da diese die Geräusche, die beim Gehen über den Fussboden im Erdgeschoß entstehen abschwächen. In den Heizungsräumen ist eine feuerbeständige, mineralische Dämmung zu bevorzugen. Zusätzliche Modernisierungstipps 1. Nicht nur modernisieren, sondern auch optimieren! Um die größtmögliche Einsparung zu erzielen, sollte im Zuge der Modernisierung auch die Gebäudetechnik kontrolliert und verbessert werden. Eine lückenlose Dämmung aller warmwasserführenden Heizungsleitungen, der hydraulische Abgleich des Heizsystems, die Optimierung der Steuerung/Regelung der Heizung sowie der Austausch von alten Umwälzpumpen gegen elektronisch geregelte sind hierbei kostengünstige Möglichkeiten und Voraussetzung für einen effizienten Betrieb. Hierdurch lassen sich bis zu 20% Heiz- und Betriebskosten einsparen. Dämmung warmwasserführender Heizungsleitungen, 13 I octobre 2013 I N 10

8 2. Beim Modernisieren Maßnahmen kombinieren! Wenn schon, denn schon! Eine Gebäudesanierung ist ein großes Projekt. Bei der Umsetzung einzelner Maßnahmen lohnt sich deshalb immer die Überlegung, ob sich zusätzliche Maßnahmen, aufgrund ohnehin anstehender Nebenkosten und arbeiten nicht in Kombination günstiger auswirken. Außerdem ist bei jeder Dämmung bereits zu berücksichtigen, wie die Anschlüsse an angrenzende Bauteile zu führen sind, wenn diese erst zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden. 3. Mit Fördermitteln wird es günstiger! Für sämtliche der oben genannten Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle können staatliche Fördermittel im Rahmen der Altbausanierung in Anspruch genommen werden. Die Förderhöhe für jedes Bauteil richtet sich nach dem jeweils erreichten Dämmstandard (4 Standards möglich) nach Sanierung, das heißt generell, je besser das Ergebnis, umso höher ist der Zuschuss in Euro pro Quadratmeter sanierter Fläche. Desweiteren wird ein Bonus von 10%, 20% oder 30% im Rahmen einer Komplettsanierung und einer Kopplung an die nach Sanierung erreichte klasse C, B oder A (Energiepass) des Gebäudes gewährt. Damit sind bis zu ,- mehr an Zuschuß möglich. Voraussetzung ist die vor Sanierung erfolgte Vor-Ort-Energieberatung. Diese wird mit einer Pauschale von 1.000,- Euro beim Einfamilienhaus zusätzlich staatlich unterstützt. Erweitern lässt sich die Beihilfe im Rahmen von Angebotskontrollen der geplanten Arbeiten sowie einer punktuellen Baubegleitung beim Sanierungsprojekt durch den Energieberater. Im Rahmen der obligatorischen Vor- Ort-Beratung werden dem Sanierer sämtliche Informationen zu möglichen Verbesserungen der Effizienz der Gebäudehülle und verwendeten Heizungsanlage im Detail vorgeschlagen und wichtige Hinweise zu einer möglichen Umsetzung gegeben. Relevante Punkte hierbei sind u.a. geeignete Dämmmaterialien und stärken, Anschlüsse an angrenzende Bauteile (z.b. Außenwand-Fenster), Luftdichtheit, Wärmebrücken sowie eine Kosten-Nutzen-Betrachtung. Die Zusammenfassung der Vor-Ort- Beratung ist ein Beratungsbericht, welcher nochmals alle besprochenen Varianten aufzeigt und im Falle einer staatlichen Förderung der Arbeiten Voraussetzung ist. Hierbei werden dem Kunden sämtliche Möglichkeiten der zu erreichenden Subvention je Bauteil und Staffelung der Zielwerte an Hand gegeben. Die Energieagence als Partner der ULC bietet ihre Dienstleistungen in den Bereichen Energie-effizienz und erneuerbare Energien bereits seit 22 Jahren an, mit dem Ziel der ganzheitlichen Betrachtung der Effizienz der Gebäudehülle und der Anlagentechnik. Zusätzlich erhalten alle Mitglieder der ULC unsere Dienstleistungen zu vergünstigten Konditionen, so dass Sie doppelt profitieren können! Sprechen Sie uns an und wir helfen Ihnen das für Sie richtige Konzept zu finden! Im Rahmen unseres Weiterbildungsprogramms bieten wir für Architekten und Ingenieure u.a. einen Lehrgang Energieberater für Wohngebäude in deutscher und französischer Sprache an (Link s. unten)! Energieagence S.A. 60a, rue d Ivoix, L-1817 Luxembourg Téléphone (+352) / Fax (+352) info@energieagence.lu / Unser Weiterbildungsangebot: energie am grénge beräich 14 I octobre 2013 I N 10