DAS 72-WOCHEN-PRAKTIKUM EIN LEITFADEN
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- Edith Langenberg
- vor 8 Jahren
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2 DAS 72-WOCHEN-PRAKTIKUM EIN LEITFADEN Viele haben ihn wohl lange erwartet Den roten Leitfaden für den Arbeitsalltag, der jeden von uns in den letzten beiden Jahren unseres Studiums erwartet. Man wird einfach ins kalte Wasser geschmissen. Von den Büchern zum Bohrer vom Dummie zum lebenden Menschen mit Haut und Haar vom wohlbehütetem Uni-Dasein zur beinahe Selbstständigkeit. Wie schwer dieser Übergang wirklich fällt, und welche Schwierigkeiten sonst noch so auf einen zukommen, dem wird man sich erst bewusst, wenn einen der Klinikalltag schon längst überfahren hat. Damit der Einstieg zumindest ein bisschen erleichtert wird, gibt s zum ersten Mal einen Klinikleitfaden. Viel Spass damit! Unit der Aufbau die Funktion Auf der BGZMK gibt es 2 Units, die jeweils aus 3 Homeunits bestehen. Jede Homeunit wiederum besitzt 6 Behandlungseinheiten. Eine Behandlungseinheit steht im Schnitt 4 Studierenden zur Verfügung, die sich untereinander die Wochenstunden so aufteilen müssen/sollen, damit jeder zur gleichen Anzahl an Behandlungsstunden kommt. Jede Homeunit wird geleitet vom HU-Oberarzt (I: DDr. Krainhöfner, II: Dr. Laky, III: Dr. Marvastian, IV: Dr. Karner, V: Dr. Schäfer, VI: Prof. Zauza). Wer auf welche Homeunit kommt, entscheidet das Studierendensekretariat der BGZMK unter Berücksichtigung einer persönlichen Favoriten-Liste, die man bei bestandender Z-SIP 4+5 an karin.koerper@meduniwien.ac.at schicken kann. Ich bin gereiht was nun Bevor du selbst eigene Patienten behandeln darfst, musst du zuerst 10 Tage Assistenzzeit absolvieren, dh du assistierst deinen Kollegen, die schon etwas länger dabei sind, und von denen du im Laufe der Zeit sehr viel lernen kannst. Seite 1/5 Version 1.0
3 Je nach Homeunit wird es unterschiedlich gehandhabt, wie man zu Patienten kommt, und womit man beginnt (Kons, Technik zb Stifte, Kronen etc, Prothetik). Am besten man spricht sich mit KollegInnen der jeweiligen Homeunit ab und/oder fragt die Mitarbeiter der HU, zb die Assistenzärzte, Oberärzte oder ZOHs. DPI, UDIA und UDIPS was ist das jetzt schon wieder? Auf der Klinik herrscht das Konzept der Gesamtbehandlung. Kein Patient, der sich im Unit Betrieb behandeln lässt, wird nur akut schmerzbehandelt (dafür gibt es die Ambulanzen). Um ein Gesamtkonzept erstellen zu können, sind Diagnosepakete notwendig. Die meisten Patienten kommen über den Ambulanzbetrieb ins Unit-System, und sind deshalb schon in der Karteikarte der BGZMK aufgenommen. Man kann sich also anhand des OPTG schon einteilen, welches Diagnosepaket notwendig sein wird. Hier die Erklärung: DPI: kleines Diagnosepaket ist notwendig, wenn ein Patient nur konservierend behandelt werden muss (nur Füllungen und Endo) UDIA: Befundaufnahme für Technik oder Prothetik-Leistungen Ist notwendig, wenn ein Patient technisch versorgt werden möchte (zb mit Inlays) oder ein Lückengebiss aufweist UDIPS: Ist notwendig, wenn in der Ambulanz ein PGU von 3 oder 4 festgestellt wurde (wobei schwere Parodontitis-Formen, also PGU 4 im Dienststandbetrieb behandelt werden) Erfolgt in 2 Sitzungen: einer normalen UDIA und einer ParS, dh einer parodontalen Befundaufnahme Seite 2/5 Version 1.0
4 Du hast deinen Patienten erfolgreich aufgenommen was nun? Es folgt die synoptische Fallplanung. Sobald die Modelle ausgegossen sind kann eine Fallplanung organisiert werden. Dabei brauchst du von jeder Abteilung einen Arzt, der die Planung mit dir durchgeht. Ist bei dem Patienten zb eine Extraktion, eine Implantation und eine teleskopierende Hybridprothese geplant, brauchst du für diesen Fall einen Chirurgen und einen Prothetiker usw. Was die Vorbereitung für diese Fallplanung betrifft, ist wieder von Homeunit zu Homeunit unterschiedlich. Man sollte allerdings immer bestens vorbereitet hingehen und die Wünsche des Patienten bereits kennen, sowie einen guten Gesamtüberblick über den Zustand des Gebisses haben. Ein Spezialfall ist die Parodontologie: Für eine Fallplanung mit Paro muss man eine Fallvorstellung vorbereiten. Ein entsprechendes Template dafür ist auf der Homepage der Parodontologie der BGZMK unter aapr.org zu finden. Und weiter gehts Wenn du gerade erst begonnen hast, ist es ratsam zuerst mit der konservierenden Versorgung zu beginnen also Füllungstausch, endodontische Maßnahmen etc. Wenn du du genügend Sicherheit dabei hast, kannst du dich langsam in die Welt der Prothetik und Technik vortasten. Totalprothesen sind mit Hilfe eines älteren Studienkollegen oder einem Prothetik-Dienststand auch für Neuanfänger machbar. Ob Prothetik schon im 9. Semester gestattet, hängt wieder von deiner Homeunit ab. Wann mache ich die Paro-Therapie? Da die ParS zur Befundaufnahme gehört, kannst du diese machen, sobald du einen Patienten mit Parodontitis aufgenommen hast machen. Die Basistherapie, also die Grundreinigung auch subgingival ist erst nach konservierender Vorsanierung gestattet, also endodontische Maßnahmen, Entfernung florider Karies und Extraktion nicht erhaltungswürdiger Zähne sind Voraussetzung für den Beginn der Paro-Therapie. Seite 3/5 Version 1.0
5 Ist die Basistherapie fertig, kannst du individuell mit dem aufsichtshabenden Dienststand noch vereinbaren, vor der Reevaluation (6-8 Wo nach der letzten Basistherapie) eine Mundhygiene-Sitzung einzuplanen. Anderes Wissenswertes Anlage 4 Sind Patienten, die aufgrund Nicht-Selbstverschulden Zähne verloren haben, zb multiple Nichtanlagen, Strahlenkaries oder Mundbodencarcinome. Diese Patienten bekommen von der Krankenkasse viele Privatleistung zurück oder teilweise zurückerstattet. Ambulanzen Werden unterteilt in allgemeine und chirurgische Amublanz, in denen wir jeweils 12 Wochen unseres 72-Wo-Pr verbringen, wovon in Letzerer erst im 11. und 12. Semester. KFO Es gibt eine Unterschriftenliste, die man vollständig unterzeichnet haben muss, um abschließen zu können. Die Patienten werden von der KFO selbstständig eingeteilt, für jeden Termin bekommt man eine Unterschrift vom aufsichtshabenden Arzt. Infektionskoje Dort werden ausschließlich Infektionspatienten betreut und behandelt. Die Hygienevorschriften sind verschärft es wird eine spezielle Schutzkleidung vorgeschrieben, dafür bekommt man für konservierende Behandlungen (Füllungen, Endos) die doppelte Punktezahl im Leistungskatalog. Papierkram Was jeder Patient unterschreiben muss vor Beginn der Behandlung ist eine Unit-Aufklärung, eine Risikoaufklärung und im Falle einer Paro-Therapie, das Formular, das besagt, dass in Österreich die Paro-Therapie (leider) zu 100 % Privatleistung ist, die Kassen also nichts dafür zurückerstatten. Wie man Heilkostenpläne eintippt, oder sich um die Einreichung bei den jeweiligen Kassen kümmert last euch bitte von den ZOHs eurer Homeunit erklären. Wichtig ist nur, dass Seite 4/5 Version 1.0
6 spätestens 1 Monat bevor mit Technik begonnen wird (da diese ja meistens Privatleistungen im Kassensystem betreffen), bei der Kassa eingereicht werden sollte. DentSim Auf vielen HUs ist es notwendig, alle 5 DentSim-Punkte zu haben, bevor der erste Patient behandelt werden darf. Ausgesprochen heißt das übrigens dentale Simulation. Dabei beschleift man einen Zahn nach dem Muster eines Masterzahnes. Mit einem Scanner werden verschiedene Messpunkte gemessen, bei keinem darf ein stehen. Schleifen muss man ein Amalgam mit Kralle, eine Höckerdeckung mit Amalgam, ein Inlay mod, ein Overlay und eine Krone. Beginnen kann man mit DentSim schon während der Assistenzzeit. Dies ist aber ebenfalls mit den jeweiligen Homeunit-Leitern abzusprechen. Fragen werden trotz dieses Leitfadens noch zur Genüge auftauchen. Viele davon werden dir deine Kollegen auf der HU beantworten können. Sollten trotzdem Fragen offen bleiben, kannst du dich jederzeit an zahnteam@oemu.at wenden. Viel Spass und toi, toi, toi bei deinem ersten Patientenkontakt! Seite 5/5 Version 1.0
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