Wettbewerb und Regulierung Statische vs. Dynamische Effekte
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- Norbert Hermann
- vor 8 Jahren
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1 Wettbewerb und Regulierung Statische vs. Dynamische Effekte Univ. Prof. Dr. Klaus Gugler Institut für Quantitative Volkswirtschaftslehre und Forschungsinstitut für Regulierungsökonomie Department Volkswirtschaft
2 Inhalt 1. Wettbewerb und Regulierung allgemein Wohlstand durch Wettbewerb Anreizregulierung Investitionsanreize 2. Das größere Ganze: Klimawandel und Energiewende Wettbewerb, Regulierung, Klimawandel, Elektrizitätsmärkte, Erneuerbare Energien, CO2-Preise, Externe Effekte etc. etc. 2 GUGLER: COMPETENCE DAY
3 Wettbewerb und Regulierung Warum ist Wettbewerb "gut"? Leistungsbereitstellung durch effiziente (manchmal sogar noch nicht existente!) Firmen (Friedrich August von Hayek: Wettbewerb als Entdeckungsverfahren ) Keine ökonomischen Renten Druck zur Innovation (Joseph Schumpeter) Empirisch bestätigt (Produktivität, Wohlstandsniveau höher) Welche Probleme können entstehen? Duplikation von (Fix)kosten Langlebige Investitionen/Innovationen? Manche Sektoren natürliche Monopole (technologisch am besten nur eine Firma/Infrastruktur): Regulierung 3 GUGLER: COMPETENCE DAY
4 Warum Regulierung/Staatseingriff? Marktversagen natürliches Monopol (Netze) Externalitäten (Eigenwirtschaftlichkeit?) Public good -Problem (Versorgungssicherheit, Umwelt: Gefangenendilemma (John Nash): Klimawandel, etc.) Keine erstbeste Lösung durch Wettbewerbsprozess 4 GUGLER: COMPETENCE DAY
5 Wie wird reguliert? 1. Kostenbasierte Regulierung: tatsächliche Kosten + angemessener Gewinn John Hicks, 1935: The best of all monopoly profits is a quiet life. Moral Hazard Problem (ungenügender Anreiz zur Kostenreduzierung), da Preis = Kosten Aber: "gute" (Erweiterungs-)Investitionsanreize 5 GUGLER: COMPETENCE DAY
6 Wie wird reguliert? 2. Anreizregulierung (Nobelpreis 2014 Jean Tirole): Preis- oder Umsatzobergrenze; nur "effiziente" Kosten Simulation" von Wettbewerb: bessere Effizienz und Risikoübernahme durch Firma Aber: "Nicht so gute" (Erweiterungs-) Investitionsanreize 6 GUGLER: WIENER VORLESUNG
7 Praxis Österreich Staatliche Bereitstellung (Kanal, Wasser) Kostenbasierte Regulierung (Strom/Gas-Übertragungsnetz) +Subventionen (Schiene) Anreizregulierung (Strom/Gas-Verteilnetz) Fixpreiskontrakte (Telekom) Diskriminierungsfreier Zugang (Strom, Telekom, Schiene) Entbündelung (Übertragungsnetz) Markteintrittsregulierung (Mobilfunk) Durchaus erfolgreich, aber Infrastruktur in Zukunft? 7 GUGLER: COMPETENCE DAY
8 Lösungsansätze 1. Regulatory holidays (Glasfaserausbau in den USA)? 2. Kooperation bei Ausbau, dann Wettbewerb (Glasfaser Schweiz)? 3. Kostenbasierte Elemente für Investitionen (Ö: Smart Meter)? 4. Subventionen (Bahn; Breitband; Erneuerbare Energien)? Soviel Wettbewerb/Anreizregulierung wie möglich, soviele Investitionsanreize wie nötig?! 8 GUGLER: COMPETENCE DAY
9 Klimawandel Grundsatzproblem: keine Internalisierung externer Effekte Externe Effekte (Umwelt- und Klimafolgen) der Stromerzeugung sind nicht im Preis enthalten Übernutzung der knappen Ressource Atmosphäre Was wäre optimal? Anheben der CO2 Preise ( Internalisierung ), um CO2-arme Technologien relativ zu fossilen Brennstoffen günstiger zu machen Was passiert? Subventionen und fixe Einspeisetarife (aber winner picking, Verschärfung des Problems zu niedriger CO2-Preise und fehlende Knappheitssignale) 9 GUGLER: COMPETENCE DAY
10 Überblick 6 Kohlendioxid - Globale Emissionen bis 2012 Entwicklung des weltweiten CO2-Ausstoßes in den Jahren 1995 bis 2012 (in Millionen Tonnen) Emissionen in Millionen Tonnen Hinweis: Weltweit Weitere Angaben zu dieser Statistik, sowie Erläuterungen zu Fußnoten, sind auf Seite 34 zu finden. Quelle: CDIAC; ID
11 CO2 in Deutschland Kein CO2 Rückgang trotz Energiewende 11 GUGLER: WIENER VORLESUNG
12 Anteile der Energieträger Ziel erreicht!? 12 GUGLER: WIENER VORLESUNG
13 Elt am Kaum Rückgang von Kohle! 13 GUGLER: WIENER VORLESUNG
14 Im Gegenteil, FAZ titelt am Ein neuer Kohlegigant im Windradbiotop 14
15 Ö: Kohlekraftwerke auch widerstandsfähig (Voitsberg) 15
16 CO2 Preise (Europäisches Emissionshandelssystem) 16 GUGLER: WIENER VORLESUNG
17 Großhandels-Strompreise sinken 17 GUGLER: WIENER VORLESUNG
18 aber nicht für die Konsumenten 18
19 Merit Order Curve: Effekte von subventionierten Erneuerbaren Costs in Costs in EE Einspeisetarif D D Oil Oil Gas Gas Variable Cash Flows Coal Coal Nuclear Nuclear RES Hydro RES Hydro Capacity in MWh Capacity in MWh Großhandelspreis sinkt, aber Gas, nicht Kohle, wird verdrängt! Restliche Technologien unwirtschaftlicher (Netzstabilität) Keine Knappheitssignale und Innovationsanreize
20 Merit Order Curve: Effekte eines adequaten CO2-Preises Costs in Costs in Preis D D Oil Oil Coal Gas Gas Coal Nuclear Nuclear RES Hydro RES Hydro Capacity in MWh Emissionsreduzierung zu minimalen Kosten! (ua Gas statt Kohle) Restliche Technologien wirtschaftlicher (Netzstabilität) Knappheitssignale und Innovationsanreize!!! Capacity in MWh
21 Optimales Modell: Klimapolitik? Auch Konsum statt nur Produktion besteuern Erhöhter CO2 Ausstoß durch Güterimporte aus Schwellenländern Konsumbesteuerung würde Verlagerung in Länder mit geringen Umweltauflagen verhindern Mindert internationales Trittbrettfahrer-Problem Zumindest: CO2 Preis derzeit zu gering Zertifikatehandel reformieren; eventuell Mindestpreis CO2 Eventuell CO2-Steuer Transitorisch Gas statt Kohle zulassen Kein Winner-Picking Solar, Wind Technologieneutralität! R&D Zukünftige Erneuerbare! 21 GUGLER: COMPETENCE DAY
22 Wettbewerb und Regulierung: meine Meinung Dezentrale Wettbewerbsökonomie am effizientesten und unabdingbar bei Zielerreichung ( CO2-Preis ) Preismechanismus Anreizmechanismen Hebung dezentraler, asymmetrischer Informationen (Hayek!) Verschiedene technologische Methoden zur CO2-Reduktion: gegenwärtige EE?, zukünftige EE?, Carbon Capture?, Energieeffizienz?, Wärmedämmung?, E- Autos? Kombination? etc, etc! Kein Winner-Picking durch Staat (Staat schlecht darin!) Aber: starker und konsistenter regulatorischer Rahmen durch Staat bzw. internationale Staatengemeinschaft nötig Gefangenendilemma lösen (Reziprozität, Konsumsteuer)! Ultimatives Ziel sollte CO2 Reduktion sein, nicht wie es erreicht wird Wir wissen nicht, was uns retten wird, aber Wettbewerb ist Teil der Lösung! 22 GUGLER: COMPETENCE DAY
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