INVESTITIONSKLIMA UND -RISIKEN NIEDERLANDE
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- Christian Kästner
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1 INVESTITIONSKLIMA UND -RISIKEN NIEDERLANDE
2 Niederlande (Februar 2015) Amsterdam ist favorisierter Standort / IKT-Sektor führend Den Haag (gtai) - Die niederländische Wirtschaft ist wieder auf Wachstumskurs. Das Land bleibt ein favorisierter Standort mit günstigen Rahmenbedingungen und kann sich in internationalen Rankings behaupten. Hohe Investitionskraft und Steuervorteile locken Investoren. Der Markt scheint besonders für ausländische IKT-Unternehmen interessant zu sein. Die Auslandsinvestitionen in Amsterdam erreichten 2014 Rekordniveau. (Kontaktanschriften) Investitionsklima Die niederländische Wirtschaft hat nach zwei Jahren Pause 2014 wieder Wachstum generiert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte um 0,8% zu, mit steigender Tendenz für das Jahr Der Export ist nicht mehr die einzige Konjunkturstütze, im 4. Quartal 2014 lieferten auch der private Konsum und Investitionen einen positiven Beitrag zum BIP. Die offene niederländische Wirtschaft ist stark auf den Außenhandel und Investitionen aus dem Ausland angewiesen. Internationale Unternehmen leisten einen wichtigen Beitrag zum BIP. Jeder achte Arbeitsplatz befindet sich nach Angaben des nationalen Statistikamtes CBS bei einem internationalen Unternehmen. Das Land gehört nach UNCTAD World Investment Report 2014 zu den Top 20 bei eingehenden und ausgehenden Investitionen. Gute Rahmenbedingen, wie eine leistungsfähige Infrastruktur, die zentrale Lage, hochqualifizierte, flexible und mehrsprachige Arbeitskräfte sowie eine ausgezeichnete IT-Infrastruktur machen die Niederlande zu einem attraktiven Standort. Weitere Vorteile liegen unter anderem in unternehmerfreundlichen Genehmigungsverfahren, günstigen Rechtsnormen und einer vorteilhaften Steuergesetzgebung. Das Land zeichnet sich durch Innovationsbereitschaft und einen starken wissenschaftlichen Bereich aus. Investoren nennen in einer Umfrage von Ernst & Young (E&Y) als Standortvorteile den starken Transport- und Logistiksektor, gute Telekommunikationsinfrastruktur, gut ausgebildete Arbeitskräfte, Lebensqualität und Unternehmergeist. Besonders Firmen mit Ursprung außerhalb Europas sehen die Niederlande als europäische Distributionsscheibe und Sprungbrett nach Europa und in den Rest der Welt. Das Land gewinnt auch als Standort für internationale Datenzentren an Bedeutung. Zusammen mit dem Vereinigten Königreich erfolgen in diesem Bereich die größten Investitionen innerhalb Europas. Eemshaven gilt als attraktiver Standort. Die Präsenz großer Energieerzeuger wie Nuon, GDF Suez, RWE und Eneco bedient die Nachfrage nach sicherer und zuverlässiger Stromversorgung. Nach Angaben des 2014 European Attractiveness Survey von E&Y sind Deutschland und das Vereinigte Königreich die attraktivsten Standorte in Europa. Die Niederlande folgen in dem Ranking nach Frankreich auf Platz vier, Belgien belegt Platz neun. Die ausländischen Investitionen in Amsterdam erreichten 2014 Rekordniveau. Laut amsterdam inbusiness (AIB) zog es 115 Unternehmen in die Hauptstadt, die dort Arbeitsplätze geschaffen haben. Die meisten Betriebe kamen aus den Sektoren IKT, finanzielle Dienstleistungen und Kreativindustrie. Germany Trade & Invest 1
3 Niederlande (Februar 2015) Bei den ausländischen Investitionen handelt es sich häufig um sogenannte greenfield operations. Diese Investitionen in Neugründungen werden besonders in den Bereichen Softwareentwicklung und Finanzdienstleistungen getätigt. Die Niederlande konnten ihre Position im WED-Länderrating 2014 bis 2015 halten und liegen wie im Vorjahr in der Gesamtwertung auf Platz 8 (von 148). Die Infrastruktur sowie die höhere Bildung und Ausbildung sind Stärken des Landes. Gebremst wird die Wettbewerbsfähigkeit durch Hürden auf dem Arbeitsmarkt, Einstellungs- und Entlassungsverfahren (hiring and firing practices, Rang 123) und Lohnfestsetzung (wage determinatio, Rang 135) schneiden im Ranking nicht gut ab. Weitere Schwachstellen sind die Bonität der Banken (soundness of banks, Rang 80) und der Zugang zu Krediten (ease of acces to loans, Rang 48). WEF-Länderrating 2014 bis 2015, Land y (wirtschaftlicher Rang von insgesamt 148 Ländern) Kriterien Niederlande Belgien Deutschland Gesamtrang Institutionen Infrastruktur Makroökonomisches Umfeld Gesundheit und Grundschule Höhere Bildung und Ausbildung Effizienz der Gütermärkte Effizienz des Arbeitsmarkts Entwicklung des Finanzmarkts Technologische Reife Marktgröße Qualität des Geschäftsumfelds Innovation Quelle: World Economic Forum, Global Competitiveness Report, 2014 bis 2015 Nach dem Transparency Index 2014, der eine Einschätzung von Geschäftsleuten und Länderanalysten zum Korruptionsgrad eines Landes wiederspiegelt, belegen die Niederlande den achten Platz (von 174), Deutschland liegt auf Platz zwölf. Stand und Perspektiven für ausländische Direktinvestitionen Laut der Netherlands Foreign Investment Agency (NFIA) lag die Anzahl der Projekte von ausländischen Investoren 2013 bei 193 und die Investitionssumme bei 1,7 Mrd. Euro. Bei 111 dieser Projekte handelte es sich um Neugründungen, bei 38 um Erweiterungen. Die Investitionen haben zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen geführt, was einen neuen Rekordwert darstellt. Die in puncto Arbeitsplätze Top 3-Projekte waren das Distributionszentrum von Action in Echt-Susteren, der neue Hauptsitz von Unilever in Rotterdam und das Dienstleistungszentrum von IBM in Groningen. Bei etwa 30% aller Projekte handelte es sich um Marketing & Sales Aktivtäten, bei 18% um Distributionszentren und bei 17% um Niederlassungen. Gemessen am Investitionsvolumen waren 2 Investitionsklima und -risiken
4 Datenzentren (33%), Produktionsstätten (28%) und Distributionszentren (17%) führend. 45 der 193 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 618 Mio. Euro kamen aus dem IKT-Bereich. Bedeutendstes Herkunftsland ist die USA, gefolgt von China, Südkorea, dem Vereinigten Königreich und Indien. Ein nicht unbedeutender Teil der ausländischen Direktinvestitionen fließt in Holdinggesellschaften. Viele Unternehmen siedeln sich aufgrund des günstigen Investitionsklimas an, um als finanzielle Drehscheibe für Unternehmen mit ausländischer Muttergesellschaft zu fungieren. Entwicklung ausländischer Direktinvestitionen (Mio. US$) Kumulierter Bestand Nettotransfers Quelle: Unctad Deutsche Direktinvestitionen (Mio. Euro) Kumulierter Bestand (in Euro) Nettotransfers (Zunahme/ Kapitalausfuhr: -; in Euro) Quelle: Deutsche Bundesbank k.a Laut einer Studie der deutsch-niederländischen Handelskammer (DNHK) aus dem Jahr 2013 haben sich knapp deutsche Unternehmen in dem westlichen Nachbarland angesiedelt. Sie stammen überwiegend aus den Branchen Dienstleistungen (315), Handelsvermittlung und Großhandel (309), Maschinenbau (214), Transport und Logistik (161) sowie Chemie (120). Besonders beliebt ist das größte Ballungsgebiet der Niederlande, die Randstad. Die meisten Unternehmen sind in Amsterdam (176) oder Rotterdam (143) angesiedelt. Im grenznahen Venlo haben sich vergleichsweise nur 31 deutsche Unternehmen niedergelassen. Besonders wichtig für die Standortauswahl sind eine gute Infrastruktur, Anbindung an Häfen und Flughäfen ebenso wie ein existierendes Netzwerk. Die Niederlande sind ein bevorzugter Investitionsstandort deutscher KMU, was die hohe Verflechtung der benachbarten Wirtschaften ausmacht. Kontaktanschriften Netherlands Foreign Investment Agency (NFIA) Prinses Beatrixlaan AL Den Haag info@nfia.nl, Internet: Deutsch-Niederländische Handelskammer Nassauplein EC Den Haag Tel.: , Fax: info@dnhk.org, Internet: Germany Trade & Invest 3
5 Kontakt Impressum Herausgeber: Germany Trade and Invest Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbh Villemombler Straße Bonn Tel.: +49 (0)228/ Fax: +49 (0)228/ Internet: Hauptsitz der Gesellschaft: Friedrichstraße 60, Berlin Geschäftsführung: Dr. Benno Bunse, Erster Geschäftsführer Dr. Jürgen Friedrich, Geschäftsführer Autorin: Marte-Marie Diewitz, Den Haag Redaktion: Karl-Heinz Dahm, Tel.: +49 (0)228/ , Ansprechpartnerin: Ingeborg Kozel, Tel.: +49 (0)228/ , Redaktionsschluss: Februar 2015 Bestell-Nr.: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck - auch teilweise - nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. Layout: Germany Trade & Invest Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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