Einsatz technischer Hilfsmittel. und anderer Kompensationsstrategien
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- Gerhardt Vogel
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1 Einsatz technischer Hilfsmittel und anderer Kompensationsstrategien Referentin: Annette Höinghaus, BVL
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4 Hochschulrektorenkonferenz Eine Hochschule für Alle 6. Mitgliederversammlung am Zum Studium mit Behinderung/chronischer Krankheit Die veränderten Rahmenbedingungen an den Hochschulen bieten behinderten Studierenden einerseits Chancen auf größere Teilhabe, andererseits sind neue Risiken entstanden, z.b. durch die strikteren Lernverpflichtungen der Studierenden im Rahmen der Bachelor- und Masterprogramme. Konsequenzen hat das besonders für die große Gruppe der chronisch kranken Studierenden mit nichtsichtbaren Behinderungen, wie z.b. Rheumatiker, Dialysepatienten, Legastheniker oder psychisch Kranke, die bislang ihre - oft periodisch verlaufenden - Studienbeeinträchtigungen zumeist selbstständig kompensieren konnten und jetzt erstmalig auf Nachteilsausgleiche im Studium angewiesen sind.
5 Berufsbildungsgesetz (BBiG) 65Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen (1) Regelungen nach den 9 und 47 sollen die besonderen Verhältnisse behinderter Menschen berücksichtigen. Dies gilt insbesondere für die zeitliche und sachliche Gliederung der Ausbildung, die Dauer von Prüfungszeiten, die Zulassung von Hilfsmitteln und die Inanspruchnahme von Hilfeleistungen Dritter wie Gebärdensprachdolmetscher für hörbehinderte Menschen.
6 Wann kommen technische Hilfsmittel zum Einsatz? Bei der Aufnahme von Informationen Bei der Wiedergabe von Informationen Bei der Verarbeitung von Informationen Als Lernunterstützung und Lernsoftware Zur Optimierung von Tafelbildern (interaktives Whiteboard) Als Nachteilsausgleich
7 Was leisten technische Hilfsmittel bei einer Legasthenie? Vergrößerung von Schrift Verbesserung der Kontraste Vorlesesoftware Spracherkennung mit Textausgabe Automatische Worterkennung Rechtschreibkorrektur Übersetzung in Fremdsprachen
8 Was leisten technische Hilfsmittel bei einer Dyskalkulie? Rechenoperationen (Taschenrechner) Erfassen von Maßen und Errechnen von Flächen Lasermesssysteme Digitale Anzeigen (z.b. digitale Schieblehre) Digitale Eingaben (z.b. digitale Mischsysteme) Softwareprogramme
9 Wie ist die aktuelle Situation? Meistens gibt es bei Prüfungen nur Zeitzuschläge Technische Hilfsmittel werden häufig nicht vorgesehen/zugelassen Prüfer stehen technischen Hilfsmitteln skeptisch gegenüber (mögliche Gefahr der Prüfungserleichterung) Angebote und Schulungen zur Nutzung von technischen Hilfsmitteln fehlen
10 Wichtig: Beratung zu technischen Hilfsmitteln Wie kann man sein individuelles Handicap bestmöglich ausgleichen? Wo kann man Hilfsmittel ausprobieren und die Anwendung erlernen, um sie effizient und automatisiert anwenden zu können? Achtung! Förderung zeigt nicht sofort Erfolge (oftmals erst nach 1 bis 2 Jahren). Wissen muss aber sofort aufgenommen und verarbeitet werden können! Technische Hilfsmittel ersetzen keine Förderung!
11 Technische Hilfsmittel müssen zum Alltag werden! Es muss ein motivierendes Klima geschaffen werden, technische Hilfsmittel einzusetzen. Bereits in der Grundschule sollten Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Hilfsmitteln geschult werden.
12 Wo suche ich selber nach technischen Hilfsmitteln? Internet Beratungsstellen (für Menschen mit Behinderungen) Datenbanken
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19 Beispiele aus der Praxis Korrekturprogramme Vorlesesoftware Spracherkennung Texterkennung Taschenrechner
20 Korrekturprogramme Grammatik- und Rechtschreibprüfung im Office-Programm Duden Korrektor9 für PC, oder kurze Texte bis 800 Zeichen online Texte in Suchmaschinenkopieren (Limitierung der Zeichen)
21 Vorlesesoftware Betriebssysteme mit vorinstallierter Vorlesefunktion (Text zu Sprache) PC Programme z. B. ClaroRead (Beispiel Uni Würzburg) Voice Readerhttp:// Natural Reader E-Book Reader mit Vorlesefunktion Hörbücher Blindenbibliotheken
22 Spracherkennung/-steuerung Betriebssysteme (PC, Tablet, Smartphone) nach vorinstallierten Programmen überprüfen. Dragon NaturallySpeaking Premium 13 Diktieren, bearbeiten von Dokumenten, Tabellen usw. Versenden von s Surfen im Internet Aufzeichnen von Notizen unterwegs mit Diktiergerät Anwendungen fürs Smartphone
23 Texterkennungsprogramme (OCR) (Optical Character Recognition) Texterkennung aus nicht bearbeitbaren Dateien Texte/Tabellen in bearbeitbare Formate wie z.b. Word, Excel umwandeln Web-App: Google Docs Web-App: i2ocr Web-App: Free Online OCR Freeware: FreeOCR Anmeldung notwendig Verschlüsselte Verbindung Limits Qualität ja ja nein sehr gut nein nein nein Gut nein nein ja sehr gut nein lokal Nein gut Quelle:
24 Wichtig Immer aktuell recherchieren, was neu auf dem Markt ist, z.b. über Tests in PC-Zeitschriften (online) Freeware-Programme online suchen und testen Demoversionen von Kauf-Software testen Erfahrungsaustausch mit anderen Nutzern Schüler / Studentenversionen / Volumenlizenzen In Ruhe auf eigene Schwerpunkte testen, bevor man sich für einen Kauf entscheidet Individuelle Beeinträchtigungen brauchen individuelle Lösungen!
25 Kompensationsstrategien? Tipps für den Alltag
26 Kompensationsstrategien? Ersatzleistungen (z.b. Hausarbeiten, Referate)
27 Kompensationsstrategien? Beispiele aus Ausbildung und Studium Vorlesung als Skript zur Verfügung zu stellen Mitschriftenpool aufbauen (alte Mitschriften austauschen) Skripte online suchen Tafelbilder abfotografieren Technische Hilfsmittel nutzen
28 Kompensationsstrategien? Beispiele aus der beruflichen Praxis Kollegen bitten, etwas ans Flipchart zu schreiben Nutzung/Programmierung von Wortbausteinen Telefonkontakt statt Wichtige Dokumente von Kollegen prüfen lassen Nutzung von Hilfsmitteln im Alltag
29 Wichtig: Offener Umgang mit seinem Problem! Beratungsstellen in der Hochschule aufsuchen Ausbilder um Unterstützung bitten Frühzeitig den Austausch mit Ausbilder oder Hochschule suchen, damit Hilfsmittel bereit gestellt oder genutzt werden können Deutlich aufzeigen, wo die Probleme liegen und was helfen kann Kompensationsgeschäfte mit Azubis, Studenten oder Kollegen
30 Ausblick Die digitale Welt schafft neue Perspektiven E-Learning-Plattformen bieten neue Wege des Lernens Kosten reduzieren sich aufgrund der steigenden Nutzerzahlen und breiten Anwendungsfelder Jüngere Generationen wachsen ganz selbstverständlich mit technischen Hilfsmitteln auf. Viele technische Hilfsmittel, um die heute noch hart gekämpft werden muss, sind bald selbstverständlich in der täglichen Nutzung und für alle verfügbar!
31 So erreichen Sie uns Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.v. c/o EZB Bonn Postfach Bonn T Ihr Ansprechpartner: Annette Höinghaus T hoeinghaus@bvl-legasthenie.de info@bvl-legasthenie.de
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