Bericht vom Erasmus-Aufenthalt an der University of Lapland, Rovaniemi, Finnland
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- Gregor Adler
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1 Bericht vom Erasmus-Aufenthalt an der University of Lapland, Rovaniemi, Finnland von Tamara Edlinger Angefangen hat alles am 29. August 2006, als ich und Sandra Tiefenthaler gemeinsam mit meinem Vater (morgens früh um 4:30) nach Zürich gedüst sind. Nach einer kurzen und schmerzlosen Verabschiedung ging es um 8:00 Uhr los in Richtung Berlin, wo wir umsteigen mussten. Nachmittags in Helsinki angekommen, ließen wir uns von einem Taxi zu unserem Hostel kutschieren (Eurohostel neben dem Europastadion). Wir hatten nun also den ganzen Nachmittag Zeit, um Helsinki unsicher zu machen. Wir haben uns das Nationalmuseum angesehen und sind ein wenig durch die Stadt geschlendert. Am nächsten Tag ging es dann früh morgens mit dem Flieger nach Rovaniemi. An dieser Stelle möchte ich sagen, dass die billigste Variante innerhalb von Finnland zu fliegen Blue1 ( ist. Wenn man da früh genug bucht, so ca. 2 Monate vorher oder so, dann kostet der Flug 39 von Helsinki nach Rovaniemi inklusive Taxen. Das ist wirklich ein sehr tolles Angebot. Man kann natürlich auch von Zürich mit Blue1 fliegen. Da sind die Preisunterschiede zu AirBerlin z.b. nicht so groß. Ich habe jetzt von Zürich nach Rovaniemi inklusive aller Taxen 175 bezahlt. Man muss aber wie gesagt früh genug buchen. In Rovaniemi angekommen, sind wir erst einmal mit dem Taxi zur Universität (University of Lapland) gefahren, wo uns Pia Seppälä (Hauptverantwortliche des Internationalen Büros) schon ganz herzlich empfing. Sie ist also echt sehr nett und hilfsbereit. Wir bekamen von ihr auch die Schlüssel für unsere Wohnung. Das Büro für Angelegenheiten bezüglich der Wohnung (Domus Arctica=DAS) ist in der Nähe der Uni. Dort sollte man dann vielleicht noch am selben Tag den Mietvertrag
2 unterschreiben. An der Uni mussten wir uns auch noch anmelden und erhielten sofort ein Study Certificate. Nach allen Erledigungen des Papierkrams kamen wir endlich erschöpft in unserer Wohnung (in Kuntotie 3A) an und wurden schon von unserer Tutorin Nina Naaka empfangen. Die meisten Exchanges leben in Kuntotie. Die Wohnungen sind echt total günstig (wir haben 160 /monatlich bezahlt). Es gibt aber auch Wohnungen, die hier in gerade neu renoviert wurden z.b. Kuntotie 8. Diese Wohnungen können dann schon bis zu 240 kosten. Es gibt in mehreren Anlagen eine Sauna und einen Waschraum. Man braucht nur eigenes Waschmittel mitzubringen. Die Sauna ist zu bestimmten Tagen geöffnet. Ich und Sandra waren total enttäuscht, als wir ankamen, weil die Wohnung so leer war. Also ich würde jedem anraten, Bettwäsche, vielleicht ein nettes Tuch zum an die Wand hängen, einen Laptop und Cd`s mitzubringen, denn ansonsten ist das Ganze recht karg hier. Es gibt auch die Möglichkeit, hier in Rovaniemi ganz günstig im Second-hand-shop einen Teppich zu kaufen oder man lässt sich einfach von Zuhause ein Paket nachschicken. Das ist auch nicht sehr teuer mit Delacher oder DPD. Ach ja und Geschirrtücher kann man hier auch keine kaufen und wenn, dann sind sie schweine-teuer. Bringt also eure eigenen mit! Kuntotie 8 (das hintere Gebäude) Es wird dann im Laufe der ersten Woche (Orientierungswoche) alles über Müllentsorgung (super organisiert), über die Bedienung der Waschmaschinen, der Sauna, Fitnessraum usw. erklärt. Es gibt dann auch noch einen Raum, in dem es Geschirr auszuleihen gibt (wie ein kleiner Flohmarkt). Das ist super! Man kann sich soviel nehmen, wie man braucht und am Ende des Aufenthaltes lässt man es dann einfach in der Wohnung stehen, damit die nächsten, die kommen, auch was davon haben. Auf jeden Fall hatten wir zu Beginn recht viel zu erledigen. An unserem zweiten Tag in Rovaniemi fuhren wir gemeinsam mit den Sportstudenten der Uni auf eine 4- tägige Hiking- und Paddling-Tour. Das war ein sehr tolles, aber anstrengendes Erlebnis. Ich würde es jedem empfehlen, diesen Trip zu machen, denn man hat dabei die Möglichkeit, mit finnischen Studenten in Kontakt zu kommen und auch die Schönheit der lappischen Natur kennen zu lernen. In der darauffolgenden Woche hat die Orientierungswoche an der Uni begonnen. Es ist wirklich unglaublich, wie organisiert das ganze System ist. Es wurde eine
3 Sightseeing-Tour durch Rovaniemi, eine Einführungsvorlesung bezüglich der Benutzung der Bibliothek, eine Vorlesung über Land und Leute,...und vieles mehr angeboten. Auch das Tutoren-System finde ich super. Man kann sich jeder Zeit an seine Tutorin oder seinen Tutor wenden, wenn irgendwelche Fragen auftauchen. Es wurde auch erklärt, wie man zu einer Studentenkarte kommt und wie man sich auf der Homepage der Uni in die Kurse einschreiben kann. Das alles ist wirklich kein Problem. Ich habe mich für folgende Kurse eingeschrieben: Oral skills : da wird nur Englisch gesprochen und es werden verschiedene Aktivitäten gemacht. Man lernt auch viele Methoden kennen. Natürlich muss man auch selber etwas vorbereiten und sich einbringen. Dafür bekommt man 5 ECTS-Punkte. English Didactics: das war ein Kurs für Fortgeschrittene. Jeder musste eine Präsentation über ein Thema machen und mindestens 30 aber höchstens 40 min. präsentieren. Anschließend gab es eine halbstündige Diskussion, in der ich selber der Diskussionsleiter war. Zum Schluss gaben die anderen ihr Feedback bekannt. Ich habe über das Thema Learning and Teaching Vocabulary präsentiert. Für diesen Kurs bekommt man 4 ECTS-Punkte. Zu Beginn des Kurses mussten wir noch zu zweit eine halbe Stunde über Übungen im Internet sprechen. Wir haben auch verschiedene Internetseiten präsentiert und die Wichtigkeit dieser Seiten betont. Observation before Teaching: Dieser Kurs ist ein Teil der Schulpraxis. Ich ging an die Übungsschule, um dort 20 Stunden zu beobachten. Man muss dann auch für jede Stunde ein Beobachtungsschreiben verfassen. Dazu gibt es aber einen Vordruck im Internet und man kann ihn, wenn man will, handschriftlich ausfüllen. Man bekommt für diese Observation 2 ECTS-Punkte. Teaching Practice: Die Schulpraxis! Für 2 ECTS-Punkte muss man 4 Stunden unterrichten. Man muss aber nur 2 Stundenplanungen machen. Man kann also z.b. 2 Stunden planen und jede Stunde zweimal in verschiedenen Gruppen (a und b) durchführen. Nach jeder gehaltenen Stunde muss man aber eine Self-Evaluation (Selbstbewertung) schreiben. Man kann bis zu 12 Stunden unterrichten (=6 ECTS). Reflective Report: Am Ende der Teaching Practice sollte man einen Bericht über die ganze Praxis schreiben. Dazu gibt es auch einen Vordruck. Für diesen Bericht erhält man 1 ECTS-Punkt. Indigenous Peoples and Cultures: Das ist ein Kurs, der zum Arctic Program dazu gehört. Ich habe nur Teile des Arktikprogramms gemacht, weil ich Geografie im Zweitfach habe. Ich wollte Kurse machen, die mir für Englisch, für Geografie und auch für die Schulpraxis nützlich sind. Der Kurs selber handelt von den verschiedenen Urvölkern Lapplands/Finnlands. Für den Kurs bekommt man 2 ECTS-Punkte, wenn man anschließend einen Essay (6-seitige Arbeit) über ein Thema schreibt. Ich habe über die Sámi und die Veränderungen, die mit dem Snowmobile kamen, geschrieben. Arctic Flora and Fauna: Der Kurs handelt von der Tier- und Pflanzenwelt im arktischen Raum. Es geht aber auch darum, wie sich der Raum in Zukunft ändern wird und welche Einflüsse das auf das ganze System haben kann. Um 2 ECTS-Punkte zu bekommen, muss man wieder einen Essay schreiben. Physical Features in the Arctic: Dieser Kurs handelt von den physikalischen Phänomenen in der arktischen Region. Es wird z.b. über Permafrost, Gletscher, Eisdecke,...gesprochen und diskutiert, welche Rolle diese
4 Phänomene spielen. Bei diesem Kurs erhält man auch 2 ECTS-Punkte, wenn man einen Essay verfasst. Ich kann eigentlich alle Kurse weiter empfehlen. Sehr aufwendig waren die Essays. Es war schwierig, eine wissenschaftliche Arbeit auf Englisch zu schreiben, aber es war eine sehr wichtige und bereichernde Erfahrung für mich. Sehr gut gefallen hat mir der Kurs über die Urvölker (Indigenous Peoples and Cultures). Der Didaktikkurs war sehr aufwendig, aber ich konnte sehr davon profitieren. Der Oral-skills-Kurs war ganz toll und ich fand es einfach wichtig, dass ich möglichst viel Englisch spreche, wenn ich hier bin. Die Schulpraxis hat mir auf jeden Fall sehr viel neue Eindrücke verschafft und Einblick in andere Methoden bzw. ein anderes Schulsystem verliehen. Ich dachte, dass ich mir eventuell einige Sachen in Geografie (Arktikkurse) anrechnen lassen kann und eventuell auch den Englisch-Didaktikkurs. Wenn man der Student Union beitritt, kann man an ganz vielen Veranstaltungen wie z.b. Cottage Weekend, Ausflug in den Ranua Zoo, ein Wochenende am Inari-See, ein Ausflug im Wald mit anschließendem Grillen, Movie- und Pizza-Night teilnehmen. Die Studentenkarte kostet 45 und für die Student Union zahlt man noch 6 zusätzlich, wenn ich mich recht erinnere. Ich möchte jetzt noch ein bisschen etwas über Rovaniemi berichten. Es gibt hier so ziemlich alles, was man so braucht. In der Innenstadt findet man nette Bars, 4 Nachtlokale, Kleidergeschäfte (Vero Moda, H&M,...), Supermärkte, Alko-Shop, Kino,...usw. Einkaufen ist am billigsten im Lidl (außerhalb der Stadt, in der Nähe der Uni) oder im Valintatalo. Da gibt es wirklich gute Sachen zu kaufen und es ist eigentlich auch gar nicht so teuer. Ich bin jetzt im Durchschnitt mit ca. 80 pro Woche gut ausgekommen (Essen, Kaffee auf der Uni, Ausgehen,...). Das Essen in der Mensa kostet nur 2,35 mit Studentenkarte und ist auch sehr gut. Zu Beginn des Aufenthaltes würde ich auf jeden Fall in der Stadt ein Fahrrad kaufen, damit der Weg schneller zu bewältigen ist. Man braucht nämlich zu Fuß von Kuntotie zur Uni mindestens 40 min. Wir sind sehr viel herum gereist. Wir waren ganz zu Beginn unseres Aufenthaltes am Nordkap. Da haben wir uns ein Auto gemietet und sind zu viert dorthin gefahren. Dann waren wir in Stockholm. Dort waren wir zu sechst unterwegs (zwei Russinnen, ein Tiroler, eine Deutsche, ich und Sandra). Wir fuhren mit dem Zug nach Turku und von dort mit der Fähre nach Stockholm. Die Reise dauerte ca. 24 Stunden. Das war sehr anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Das Zugfahren auf Langstrecken ist in Finnland auch sehr günstig mit der Studentenkarte (-50%). Die Fähren sind auch sehr billig (Turku Stockholm = 11 ). Wir waren Mitte Oktober auch noch am Inari-See. Das wurde von der Student Union organisiert. Es war total interessant und ich würde es auch jedem weiter empfehlen. Ende Oktober traten wir unsere letzte, große Reise an. Es ging nach Helsinki mit dem Zug und von dort mit der Fähre (3 Stunden) nach Tallin. Das war wirklich eine der schönsten Reisen, die wir gemacht haben. Alles in allem habe ich für die ganzen Reisen ca ausgegeben. Das ist eigentlich recht akzeptabel. So, ich denke, dass ich meinen Bericht langsam beenden werde. Ich denke, ich habe so einige Informationen und Tipps in meinen Bericht eingebaut und hoffe, dass euch das weiterhelfen wird. Für weitere Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung.
5 (Ich und Sandra am Nordkap) (die Universität)
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