Virtual Roundtable RFID Radio Frequency Identification
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- Karola Brahms
- vor 8 Jahren
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Transkript
1 Virtual Roundtable: RFID Radio Frequency Identification Vorstellung des Gesprächspartners Teilnehmer: Georg Raabe Frank Knutzen Organisation: Hewlett-Packard GmbH Kurzeinführung in das Thema: Der Einsatz von Radio Frequency Identification oder RFID bietet in den Branchen Handel, Konsumgüterindustrie, Logistik- sowie der Pharmabranche viele Anwendungsmöglichkeiten. Vorstellbar sind völlig neue Dimensionen im Kundenbeziehungsmanagement, Prozessmanagement und in der innovativen Gestaltung der Supply Chain. RFID ist eine Methode, um Daten per Radiowellen lesen und speichern zu können und wird als Oberbegriff für die komplette technische Infrastruktur verwendet. Sie umfasst: Den Transponder (RFID-Etikett, -Chip) Die Sende-Empfangs-Einheit (Reader) Die Integration mit Servern, Diensten und sonstigen Systemen wie z. B. Kassensystemen oder Warenwirtschaftssystemen. Mit der flächendeckenden Einführung von RFID-Chips muss aber auch die Aufklärung der Bürger sowie deren Information über die Möglichkeiten der kontaktlosen Chips einhergehen.
2 Welche Implikationen sind bei der Beurteilung eines potenziellen Einsatzes von RFID zu beachten? Welche Aspekte sollten Unternehmen beim Thema Software-Auswahl berücksichtigen. Welche Anwendungsgebiete eignen sich besonders? Und wie ist der Stand der Standardisierungsprozesse. Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Virtuelle Roundtable. Sehr geehrte Herren, Frage 1: Welche Implikationen sind bei der Beurteilung eines potenziellen Einsatzes von RFID zu beachten? Man muss zwei Einsatzszenarien unterscheiden: Zum ersten sind es lokale Projekte, die den Unternehmen helfen, ihre strategischen Ziele zu erreichen. Hierzu zählen im Wesentlichen Kosteneinsparungen, Flexibilitätssteigerungen und Transparenz. Wir arbeiten hier zum Beispiel an Projekten im Bereich Produktionssteuerung/ -sicherung, RFID-getaggten Assets im logistischen Verkehr. Ein anderes Beispiel sind RFID-getaggte Server und andere Rechenzentrumskomponenten, die es den HP-Kunden erlauben, in großen Rechenzentren die genaue Position der installierten Komponenten zu bestimmen. Die Ortsinformationen werden an eine System Management Anwendung, wie HP Systems Insight Manager oder HP Openview, gesendet und helfen, Komponenten schneller zu lokalisieren. Dieser Bereich hat eine starke Nachfrage. Oben genannte Projekte können rasch implementiert werden. Ihr Nutzen ist offensichtlich und die zu erwartende und ermittelte Wirtschaftlichkeit ist kalkulierbar. Das andere Szenario sind unternehmensweite und unternehmensübergreifende RFID- Anwendungen. Die hier durch RFID erzeugten Events müssen zeitnah verarbeitet werden können und das sind in der Regel neue Herausforderungen an die Anwendungsarchitektur HP hat als der Vorreiter eine globale Supply Chain implementiert und setzt dabei RFID- Technologie ein. Das geht nicht ohne Standards. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass RFID hierbei ein Mittel ist, auch die aktive Steuerung der produktionstechnischen und logistischen Prozesse zu ermöglichen.
3 Frage 2: Welche Aspekte sollten Unternehmen beim Thema Software-Auswahl berücksichtigen? Ein generisches Ziel von RFID ist es, den realen Fluss von Produkten in den Informationssystemen genauer, vollständig und vor allen Dingen schneller abzubilden. Mit anderen Worten zum Beispiel den logistischen Prozess eines Handelshauses, von der Bestellung, über die Produktion, dem Transport, bis zum Verkauf zeitgleich in den Anwendungssystem darzustellen. Dies erfordert es, dass alle Anwendungssysteme miteinander Daten austauschen können und diese auch ständig verfügbar sind. Und das unternehmensübergreifend! Zusätzlich ist aber noch zu berücksichtigen, dass sich die Anwendungen auch schnell an neue Erfordernisse anpassen kann, um veränderten Marktbedingungen und Kundenbedürfnissen schnell nachkommen zu können. HP schafft mit seiner Adaptive Enterprise Initiative genau die Voraussetzungen dafür. Frage 3: Welche Anwendungsgebiete eignen sich besonders? Im allgemeinen überall dort, wo Objekte vollautomatisch und ohne Sichtkontakt mit Hilfe ihrer Funketiketten (RFID Tags bzw. RFID Transponder) identifiziert werden sollen. Medienbrüche entfallen so, da manuelle Vorgänge oder Dateneingaben nicht mehr notwendig sind. Hierzu zählt die Logistik in Industrie und Handel. In diesen Branchen wird die Einführung von RFID von großen Unternehmen, wie z.b. Walmart und der Metro AG stark vorangetrieben. Es handelt sich hier um unternehmensübergreifende (open loop) Anwendungen für den Waren- und Informationsfluss. Erfolgreich ist RFID aber auch in der Produktion und im Inventar- und Asset-Management. Diese (closed loop) Anwendungen sind lokal, bieten aber oft ein erhebliches Potenzial für Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen.
4 Man sollte aber auch nicht vergessen, dass es Einsatzbereiche gibt, in denen RFID bereits Alltag ist. Dies sind z.b. Zugangskontrollsysteme in Unternehmen und Skiliften und die Kennzeichnung von Tieren in der Landwirtschaft. Frage 4: Wie ist der Stand der Standardisierungsprozesse? Die Standards, wie sie z.b. von EPCglobal in Deutschland vertreten durch GS1 Germany unter Beteiligung von vielen Unternehmen und Universitäten, bzw. Forschungsinstituten erarbeitet werden, sind mittlerweile weitgehend verabschiedet. Der Electronic Product Code (EPC) erlaubt eine weltweit eindeutige Kennzeichnung von Waren. Es wird erwartet, dass der EAN-(Bar)Code langfristig durch EPC abgelöst werden wird. Ein schwieriges Problem für globale Projekte bleibt leider die Frage der zu verwendenden Frequenzen und Sendeleistungen. Die Aspekte des Datenschutzes dürfen dabei nicht vergessen werden. Nur wenn die Verbraucher wissen, was mit ihren Daten geschieht und darauf vertrauen können, dass mit ihren Daten verantwortungsbewusst umgegangen wird, werden sie die RFID-Technologie akzeptieren. Aber auch die Unternehmen haben ein Interesse daran, dass die auf RFID- Tags gespeicherten Daten nicht unbefugt gelesen oder verändert werden. Ein wesentliches Element ist die 2. Generation der RFID-Technik.. HP wird diesen Standard maßgeblich in seiner eigenen Supply Chain vorantreiben, um seine eigenen Produktionsund Lieferprozesse effektiver zu machen. Frage 5: Sollten Unternehmen jetzt anfangen das Einsatzpotential von RFID zu nutzen? Die Antwort ist ein klares Ja! Insbesondere mit der Verfügbarkeit von Generation 2-Tags gibt es keinen Grund mehr noch abzuwarten. Eine frühzeitige Beschäftigung ist notwendig. Leider zeigen Studien, dass sich die Mehrheit der deutschen Unternehmen überhaupt noch nicht mit RFID beschäftigt und von daher auch noch kein eigenes Know-how aufgebaut hat. Wichtig ist auch, dass Unternehmen sich nicht von vorne herein mit einer zu komplexen
5 RFID-Anwendung übernehmen. Risiken lassen sich auch dadurch minimieren, in dem auf externe Berater zurückgegriffen wird, die bereits Erfahrung mit RFID-Projekten gesammelt haben. Einen guten Ratgeber zu RFID hat der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.v. (BITKOM) kürzlich herausgegeben. Er ist unter zu finden. Frage 6: Wie kann das Einstiegsrisiko minimiert werden? Bei einer RFID-Implementierung geht man im Prinzip ähnlich vor wie bei allen komplexen Einführungsprojekten, die hohe Anforderungen an Know-how und Professionalität stellen. Management Commitment, Definition der fachlichen und technischen Anforderungen, Kosten-Nutzen-Analyse, Business Impact -Analyse, Projektmanagement, Change Management und Qualitätssicherung spielen bei solchen Projekten die Hauptrolle. Zusätzliche Herausforderung wie die Geschäftsprozess-Analyse und die Ermittlung von Verbesserungspotenzial sowie Engineering-Aspekte und die Festlegung der IT-Infrastruktur müssen bewältigt werden. Wichtig ist, dass bei einer RFID-Einführung nicht nur die Technologie im Mittelpunkt steht, sondern deren Integration in die unternehmensweiten Anwendungen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist mit einem Gespräch und im Anschluss eine sogenannten proof-of-concept zu starten, bei dem alle beteiligten Personen, Abteilungen und Firmen frühzeitig eingebunden sind und die Lösung in der Praxis in einem überschaubaren Rahmen angewandt wird. Das Ergebnis dieses PoC ist ein Machbarkeits-, Wirtschaftlichkeits und Business-/Technik-Konzept.. Mit einem Piloten unter realen Einsatzbedingungen wird dann die Machbarkeit der Lösung im oparativen Einsatz bewiesen. Erst danach ist an einen Roll-out der Lösung zu denken. Ein dokumentiertes Beispiel für eine erfolgreiche Vorgehensweise findet sich zum Beispiel in dem Dokument RFID in the Supply Chain - A Balanced View ( ) Weitere Informationen zu RFID bei Hewlett-Packard gibt es unter Vielen Dank, Herr Raabe und Herr Knutzen, für die Teilnahme am Virtual Roundtable!
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