Pflanzeneinsatz im Büro Kurzinfo!

Transkript

1 Pflanzeneinsatz im Büro Kurzinfo! I. Zusatztipps für die Arbeit und zuhause Pflanzen gehören wie Tiere und Menschen zu den Lebewesen. Wir sind also sozusagen verwandt und haben eine sehr lange gemeinsame Entwicklungsgeschichte auf der Erde hinter uns. Durch diese evolutionäre Verbundenheit ist es nur verständlich, dass wir uns grundsätzlich in der Gesellschaft von Pflanzen wohl fühlen. Pflanzen in Innenräumen verbessern das Raumklima und erhöhen die Wohlfühlqualität für die Mitarbeitenden. Man könnte also sagen: Pflanzen sind unsere Freunde. Pflanzen fördern den Abbau von Stress und verringern Aggressionen, was auch auf die grüne Farbe zurückzuführen ist. Grün wird im Allgemeinen mit Natur, Lebendigkeit, Hoffnung, Frische und Jugend assoziiert. Darüber hinaus vermittelt Grün das Gefühl von Heiterkeit, wirkt ausgleichend und erholsam. Grün ist wenig auffällig und vergrößert scheinbar Entfernungen, sprich lässt Büroinnenräume optisch größer erscheinen, was bei hohen Arbeitsplatzkonzentrationen ein wünschenswerter Effekt ist. Als Heilfarbe ist Grün in der Farbtherapie die wichtigste aller Farben. Es wirkt antiseptisch, heilt Stauungen und entzündliche Erkrankungen, wirkt bei Stimmungsschwankungen ausgleichend sowie entspannend auf überanstrengte Augen. Gerade in Zeiten der intensiven Bildschirmarbeit ist dies ein Argument pro Pflanzen am Arbeitsplatz. Zudem erfrischt diese Farbe und beschleunigt die Regeneration. Konzentrationsverbesserung und seelische Ausgewogenheit, die ebenfalls zu erhöhter Arbeitsproduktivität führen sind weitere Aspekte. Nachfolgend sind kurz einige wichtige Dinge aufgeführt, die zu beachten sind, wenn man Pflanzen bspw. in den Büroräumen halten möchte. Bitte unbedingt beachten: Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man in jedem Fall vor dem Aufstellen von Zimmerpflanzen bei Fachleuten nachfragen. 1 / 7

2 II. Durch Pflanzeneinsatz keine Schäden und Probleme verursachen! Sehr wichtig: Um Schäden an den Oberflächen auszuschließen, darf kein Wasser bzw. keine Erde von den Pflanzenbehältern auf die Aufstellfläche gelangen. Das heißt, dass ausreichend groß dimensionierte Untersetzschalen und Behälter für jede Pflanze verwendet werden müssen. Dabei ist unbedingt auch darauf zu achten, dass diese Untersetzschalen und Behälter keine Kratzer an den Aufstelloberflächen verursachen. Es dürfen nur gesunde Pflanzen zum Einsatz gelangen. Zeigen Pflanzen Anzeichen eines Schädlingsbefalls sind sie sofort aus den Räumen zu entfernen, um ein Ausbreiten des Schädlings zu vermeiden. Die umgebenden Aufstellflächen etc. sind nach Bedarf entsprechend fachmännisch zu reinigen. Bestimmte Pflanzen können bei Beschäftigten Allergien auslösen. Es versteht sich von selbst den Pflanzeneinsatz mit den Kolleginnen und Kollegen vorher abzustimmen, wenn man nicht alleine einen Raum nutzt. III. Pflanzenauswahl und Standortbestimmung Da die verschiedenen Zimmerpflanzen unterschiedliche Standortbedingungen benötigen, sind sie auch nach den jeweils vorliegenden Umgebungsbedingungen auszuwählen. Die Art und Größe der Pflanze muss immer auf den Standort abgestimmt sein. Vor allem die Sonneneinstrahlung, die Auslässe von Lüftungsanlagen / Heizungen und Zugluft sowie die Raumdimensionen sind dabei zu berücksichtigen. Pflanzen für helle Standorte, ohne volle Sonneneinstrahlung Deutscher Name Pflanzentyp Standort Schönmalve Blütenpflanze warm; ohne pralle Sonne - im Sommer auch draußen Glanzkölbchen Blütenpflanze warm; Halbschatten Spitzblume Blütenpflanze warm; Halbschatten Zierspargel Blattpflanze warm; Halbschatten Strauchbegonie Blütenpflanze hohe Temperatur, Halbschatten Browallia Blütenpflanze warm; hell - halbschattig Glockenblume Blütenpflanze kühl; Halbschatten - im Sommer auch draußen Klivie Blütenpflanze warm; Halbschatten - im Sommer auch draußen 2 / 7

3 Wunderstrauch Blattpflanze feucht, warm; Halbschatten Rachenrebe Blütenpflanze warm; keine pralle Sonne Keulenlilie Blattpflanze Zimmertemperatur; keine pralle Sonne Wolfsmilch Blütenpflanze hohe Temperaturen; Halbschatten Glockenenzian Blütenpflanze gleichmäßig warm; keine volle Sonne Blaues Lieschen Blütenpflanze warm; Halbschatten, im Sommer auch draußen Birkenfeige Blattpflanze warm; Halbschatten Gummibaum Blattpflanze hohe Temperaturen; Halbschatten Gardenie, Jasminrose Blütenpflanze hohe Temperatur; Halbschatten, im Sommer auch draußen Schwertfarn Farn warm; keine Mittagsonne Korallenmoos Fruchtschmuckgewächs kühl; keine direkte Sonne Buckelkaktus Kaktus hohe Temperatur; Halbschatten - im Sommer auch draußen Goldähre Blütenpflanze feuchtwarm; keine direkte Sonne Zwergpfeffer Blattpflanze Zimmertemperatur; Halbschatten Zimmeresche Blattpflanze Zimmertemperatur; Hell, luftig Strahlenaralie Blattpflanze kühl; Halbschatten - im Sommer auch draußen Simse Blattpflanze warm; keine direkte Sonne Zimmerlinde Blattpflanze niedrige Temperatur; Halbschatten, im Sommer auch draußen Kranzschlinge Blütenpflanze warm; keine direkte Sonne Purpurtute Blattpflanze warm; Halbschatten Tillandsie Bromelie Warm bis sehr warm; je nach Art; Halbschatten Dreimasterblume Blattpflanze warm; keine Mittagssonne Pflanzen für Standorte im Halbschatten Deutscher Name Pflanzentyp Standort Schamblume Blütenpflanze warm; hell, keine volle Sonne Flamingoblume Blütenpflanze hohe Temperatur; keine Sonne Zimmertanne Blattpflanze kühl; hell, keine Mittagssonne Kamelie Blütenpflanze warm; keine pralle Sonne - im Sommer auch draußen 3 / 7

4 Klimme Blattpflanze warm; Halbschatten aber hell Zypergras Blattpflanze warm; Halbschatten - im Sommer auch draußen Fingeraralie Blattpflanze warm; keine Mittagssonne Drachenlilie Blattpflanze halbschattig; keine direkte Sonne Efeutute Blattpflanze Zimmertemperatur, beschattet Zimmeraralie Blattpflanze kühl; keine direkte Sonne Fuchsie Blütenpflanze kühl; keine direkte Sonne - im Sommer auch draußen Guzmanie Bromelie warm, hell - halbschattig Pfeilwurz, Marante Blattpflanze warm; Halbschatten Kanonierblume Blattpflanze warm, hell - halbschattig Osterkaktus Kaktus warm; Halbschatten Rhododendron, Azalee Blütenpflanze kühl; hell, keine direkte Sonne - im Sommer auch draußen Weihnachtskaktus Kaktus kühl; keine direkte Sonne Bubiköpchen Blattpflanze kühl; keine pralle Sonne Flammendes Schwert Bromelie hohe Temperatur; lichter Schatten Pflanzen für Standorte im Schatten Deutscher Name Pflanzentyp Standort Frauenhaarfarn Farn warm; lichter Schatten Kolbenfaden Blattpflanze hohe Temperatur; Halbschatten-Schatten Streifenfarn Farn Zimmertemperatur; Halbschatten-Schatten Rippenfarn Farn warm; lichter Schatten Korbmarante Blattpflanze warm; lichter Schatten Pantoffelblume Blütenpflanze kühl; lichter Schatten Grünlilie Blattpflanze warm-kalt; unempfindlich Dieffenbachie Blattpflanze hohe Temperatur; lichter Schatten Efeu Blattpflanze niedrige Temperatur; warm; heller Schatten Hortensie Blütenpflanze kühl; lichter Schatten - im Sommer auch draußen Fensterblatt Blattpflanze Zimmertemperatur; lichter Schatten Pellefarn Farn warm; lichter Schatten Baumfreund Blattpflanze Zimmertemperatur; lichter Schatten 4 / 7

5 Geweihfarn Farn Zimmertemperatur; lichter Schatten Blattfahne Blütenpflanze Zimmertemperatur; hell-schattig IV. Pflege Eine gute und richtige Pflege bewirkt in jedem Falle eine Lebensverlängerung der Pflanzen und langanhaltende Freude bei der Nutzung. Zu den Pflegemaßnahmen gehören außer einer abgestimmten Wasserzufuhr ggfs. auch: Kontrolle der Nährlösung bzw. Nachdüngen; Kontrolle der Pflanzenqualität; Blätter und Äste nachschneiden; Aufbinden von Stützstäben; Säubern bzw. Entstauben; Reinigen der Gefäße. V. Weiterführende Informationen In den letzten Jahrzehnten wurden zahlreiche Studien weltweit zum Einsatz von Pflanzen in Arbeitsräumen durchgeführt. Dabei sind übereinstimmend vor allem folgende Vorteile festgestellt worden: Zimmerpflanzen können Staub und Schadstoffe aus der Luft aufnehmen und binden. Hinweis: Die Staub- und Schadstoffbelastung in modernen Gebäuden ist teilweise sehr hoch und kann bei den Beschäftigten zu erheblichen Befindlichkeitstörungen führen. Zimmerpflanzen können die Luftfeuchtigkeit maßgeblich erhöhen. Hinweis: Vor allem in der Heizperiode sinkt in der Regel in modernen Gebäuden die Luftfeuchtigkeit weit unter den Behaglichkeitswert ab. Durch das Austrocknen der Luft können eher grippale Infekte etc. entstehen. Auch Augenreizungen u.a. Krankheitsbilder und Belastungsreaktionen treten dadurch häufiger auf. Zimmerpflanzen wirken kühlend auf das Raumklima und können auch als Schattenspender dienen. 5 / 7

6 Hinweis: Trotz Sonnenschutz können sich bei entsprechenden Bedingungen Büroräume stark aufheizen dem wirken Pflanzen auf natürliche und physiologisch hochwertige Weise entgegen. Zimmerpflanzen produzieren Sauerstoff und verbessern auch damit die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten. Zimmerpflanzen verbessern die Schallabsorption. Hinweis: Gerade bei modernen und hohen Räumen mit überwiegend harten Oberflächen, in denen keine Vorhänge oder andere schallabsorbierende Ausstattungen vorhanden ist, kann dies zu einer deutlichen Entlastung führen. Zimmerpflanzen haben eine positive Wirkung auf die Psyche des Menschen (Stimmungsaufhellend, Steigerung der Zufriedenheit und Produktivität) und mindern Symptome, die bei Menschen durch den Aufenthalt in geschlossenen Räumen auftreten können. Zimmerpflanzen können Räume positiver gestalten und auch ganz bewußt eine bestimmte Stimmung erzeugen, passend zum Lebenssempfinden der jeweiligen Beschäftigten. Verschiedene Pflanzenarten haben verschiedene positive Eigenschaften. Gut luftreinigende Pflanzen sind beispielsweise Schwertfarn, Gerbera, Gummibaum, Efau und Dattelpalme. Pflanzen die die Luftfeuchtigkeit stark erhöhen sind Farne, Ziergräser, Bambuspalme, Kentiapalme, Ficus, Efeu, Philodendron, Spathiphyyllum, Zimmerlinde und Bananenpflanze. Es lohnt sich ein vereinfachtes Rechenbeispiel (BMW AG, 2004, Projektgruppe GreenOffice): 6 / 7

7 Quellen / Links: - Pflanzen verbessern das Arbeitsklima: abgerufen ; - Pflanzenschutz in der Innenraumbegrünung: abgerufen am ; ; - R+V Betriebskrankenkasse, Newsletter 02/2013: Lebende Luftreiniger fürs Büro! - Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedien, 2010: Wohlbefinden im Büro; - Volm, C. 2002: Innenraumbegrünung in Theorie und Praxis; - Schempp, D. 2002: Green Architecture, Plants in German Buildings; - Hofstetter, H : Vorlesungen FH Kufstein, Physiologische Innenraumgestaltung. 7 / 7