Ausbildung in systemischer Prozessbegleitung
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- Harald Althaus
- vor 8 Jahren
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1 Ausbildung in systemischer Prozessbegleitung Die systemische Prozessbegleitung ist ein eigenständiges, höchst effizientes Verfahren der Psychotherapie. In vielen Bereichen der professionellen Beratung wird sie erfolgreich angewandt. Ihre Vorläufer sind vielfältig von der Psychoanalyse über die Gestalttherapie, das Psychodrama und die Gesprächsführung nach Rogers. Die Sichtweisen und die Methoden der systemischen Familientherapie nach Virginia Satir und Bert Hellinger lassen sich auf alle systemischen, entwicklungsorientierten Prozessberatungen übertragen, sei es in der Einzel-, Paar- und Familienberatung oder im Businesscoaching. Systemische Prozessbegleitung bedeutet, gemeinsam neue Lösungsmuster zu entwickeln. Als Kind haben wir keine andere Wahl, als das als Wahrheit anzunehmen, was uns die Eltern lehren. Mit der Zeit kristallisiert sich dann heraus, dass uns nicht alle übernommenen Verhaltensweisen gut tun. Jeder Mensch und jedes System ist fähig, Neues zu lernen, sich zu verändern und zu entwickeln. Jeder bringt die Ressourcen mit, um anstehende Herausforderungen zu bewältigen. Die systemische Prozessbegleitung konzentriert sich auf die Dynamik in Systemen, die Beziehungsgestaltung, die Kommunikation und die persönliche Wahrnehmungsfähigkeit. Sie würdigt die Ressourcen und Lösungsmuster der Einzelnen und des Systems, macht tiefer liegende Muster bewusst und unterstützt Wachstumsprozesse. Angestrebt werden Entwicklungen, die zu einer stimmigen Lebens-, Beziehungs- und Arbeitsgestaltung führen, aufbauend auf der Selbstverantwortung des Einzelnen. Das Ziel ist mehr Freiheit. Zielgruppe Personen, die die systemische Sichtweise und ressourcenorientierte Arbeitsweise in ihrem Arbeitsfeld anwenden und integrieren wollen (Therapie, Beratung, Coaching, Sozialarbeit, Pädagogik etc.) und die ihre Persönlichkeit und Beziehungsfähigkeit weiterentwickeln möchten.
2 Ausbildungsziele - Schulung der systemischen und ressourcenorientierten Sicht- und Arbeitsweise - Erlernen verschiedener Methoden der systemischen Prozessbegleitung und -Beratung - Schulung der eigenen Persönlichkeit, Intuition und Beziehungsfähigkeit - Befähigung zur Begleitung und Beratung von Einzelpersonen, Paaren und Familien Inhalt Die 10tägige Basisausbildung besteht aus fünf Blöcken à 2 Tage sowie die Arbeit in den Peergruppen und das Selbststudium. Die Peergruppen bilden das Fundament des praxis- und lebensnahen Lernens. Durch die Arbeit mit den verschiedenen Familiensystemen der Teilnehmer werden das Denken und die Arbeitsweise der systemischen Therapie sichtund erfahrbar. An diesen Beispielen machen wir uns die Entwicklungsprozesse in Systemen bewusst und erkennen die Bedeutung und den Sinn von Beziehungen. In unserem eigenen Leben können wir nur erfolgreich sein, wenn wir uns in der Tiefe kennen und uns sowohl unserer eigenen Verhaltens- und Beziehungsmuster wie auch der familiären Verstrickungen bewusst sind. Deshalb vermitteln wir Theorie und Methodik hauptsächlich anhand der Lebens- und Lerngeschichten der Teilnehmer. Die Prozesse ziehen sich durch die verschiedenen Phasen vom Augenblick der Menschwerdung bei der Zeugung über die Geburt, Kindheit, Paarbeziehung, Familie, beruflicher Erfolg, Gesundheit, Spiritualität bis zum Tod. Modul 1-11./12. August 2016 / Herkunftsfamilie In aktuellen Krisen lassen sich die Verstrickungen mit dem Ursprungssystem erkennen. Die Teilnehmer erfahren, wie sich Kontakte zu wichtigen Bezugspersonen so gestalten lassen, dass sie zu einem freieren Miteinander führen. Anhand des eigenen Genogramms erkennen die Teilnehmer die Beziehungsqualität zu den verschiedenen Angehörigen und damit verbundene Verstrickungen. Die Ordnungen der Liebe nach Bert Hellinger werden gelehrt und aufgezeigt. Modul 2-15./16. September 2016 / Gegenwartssysteme Beziehungen kennen verschiedene Phasen und fordern die Beteiligten zur Flexibilität auf. In der Beziehungsdynamik wird die Verknüpfung mit dem Ursprungsystem vor allem in Konfliktsituationen sichtbar. Wenn diese Verstrickungen bewusst werden, können sie zu persönlichem Wachstum und zu grösserer Eigenverantwortung führen. Die Art der Kommunikation
3 und die Möglichkeiten von Konfliktlösungen sind zentrale Aspekte einer gelingenden Partnerschaft. Modul 3-3./4. November 2016 / Raus aus den alten Mustern Ein wichtiger Aspekt ist die Arbeit mit inneren Glaubenssätzen: Wie lassen sich alte Glaubens-Systeme aufdecken und so umdeuten, dass sie zu neuen, uns dienlichen Sichtweisen führen? Die Ambivalenz der inneren Anteile blockiert oft den natürlichen Wachstumsprozess und begrenzt unseren Handlungsspielraum. Die Arbeit mit Ambivalenzen kann den Umgang mit diesen Anteilen so gestalten, dass unsere Handlungsfähigkeit erweitert wird und zu grösserer Wahlfreiheit führt. In Aufstellungen bringen wir die inneren Anteile in eine neue Art der Kommunikation und der Lösungsfindung. Modul 4-12./13. Januar 2017 / systemische Einzeltherapie Der Klient und der Therapeut gehen selber in die verschiedenen Rollen anstelle von Stellvertretern. Zusätzlich arbeite ich mit Holzfiguren, Teddybären und Bodenankern, um die ausgewählten Elemente eines Themas anzuschauen. Modul 5-23./24. Februar 2017 / systemische Einzeltherapie Für eine zielorientierte selbstverantwortliche therapeutische Arbeit, insbesondere bei Traumata, ist es wichtig, dass der Klient mit einem spezifischen Anliegen zur Aufstellung kommt. Im Anliegen, dass der Klient selbst formuliert, ist sein Wunsch nach Veränderung, die Blockade und Lösung seines Problems enthalten. Das Anliegen ist das zentrale Ziel seiner Aufstellung. Ausbildungsleiterin Die Ausbildungsleiterin Michèle Noreia Gerber lebt seit 7 Jahren ihre Berufung als systemische Traumatherapeutin. Seit 4 Jahren bietet sie den Lehrgang als Systemischer Heilcoach an, der die Aufstellungsarbeit in Gruppen und in der Einzeltherapie lehrt. Dieser Lehrgang in Systemischer Prozessbegleitung findet dieses Jahr erstmalig statt und wendet sich an Therapeuten, die ihre Therapiesitzungen mit systemischem Wissen und Werkzeugen ergänzen wollen. Die Seminarleiterin wird durch Assistenten (ehemalige Ausbildungsteilnehmer) unterstützt. Peergruppe Peergruppen sind sich selbstständig organisierende Lerngruppen, in denen die Teilnehmer persönliche Erfahrungen austauschen sowie die Lerninhalte nachbearbeiten und praktisch üben. Wir empfehlen je ein bis zwei Treffen zwischen den Seminaren.
4 Die Peergruppen werden durch die Ausbildungsassistenten unterstützt. Die Teilnehmer werden ermuntert, möglichst viele praktische Erfahrungen zu sammeln. Selbststudium Das Selbststudium dient der individuellen Vertiefung von Theorie und Praxis. Es wird eigenverantwortlich organisiert. Die Teilnehmer erhalten für das eigenständige Theoriestudium Literaturlisten. Selbsterfahrung In unserer beruflichen Aufgabe können wir nur erfolgreich sein, wenn wir uns in der Tiefe kennen und uns sowohl unserer eigenen Verhaltens- und Beziehungsmuster wie auch der familiären Verstrickungen bewusst sind. Deshalb vermitteln wir Theorie und Methodik hauptsächlich anhand der Lebens- und Lerngeschichten der Teilnehmer. Für die Begleitung und Unterstützung des persönlichen Entwicklungsprozesses empfehlen wir, zusätzliche individuelle Therapiesitzungen bei erfahrenen Therapeuten zu besuchen. Diplom und Zertifikat Nach Besuch von allen 5 Modulen erhältst du das Zertifikat Systemische Prozessbegleitung (flow). Es befähigt zur Beratung von Einzelpersonen, Paaren und Familien. Für das Diplom in Systemischer Prozessarbeit (flow) sind folgende Anforderungen zu erfüllen: Aktive Teilnahme an allen Modulen des Lehrgangs in systemischer Prozessberatung (innerhalb von 2 Jahren) 2 Einzel- oder Paarsitzungen bei einem erfahrenen Berater mit systemischem Beratungsansatz 1 supervidierte Live-Arbeit mit eigenem Klienten (Möglichkeiten dazu bestehen auch an offenen Supervisionstagen oder - Abenden) 3 Protokolle mit Fallanalysen von selbst durchgeführten Beratungssitzungen
5 Organisatorisches Aufnahmemodus In einem persönlichen Gespräch klären wir die gegenseitigen Erwartungen. Um unsere Arbeitsweise kennenzulernen, empfehlen wir Ihnen die Teilnahme an einem unserer Seminare. Kosten für den ganzen Lehrgang oder 500. pro Modul. Ausbildungsvertrag Die gegenseitigen Rechte und Pflichten für den Lehrgang sind im Ausbildungsvertrag geregelt, der vor Beginn des Lehrgangs abgeschlossen wird. Ausbildungszeiten Die Seminare der Basisausbildung finden jeweils Donnerstag von 9:30 h bis Freitag um 17 h statt. Ausbildungsorte Studio für Bewegung, Kramgasse 16, 3007 Bern Bewegungsatelier im 5. Stock, Bollwerk 35, 3007 Bern Offene Supervisionstage oder -Abende Alle Ausbildungsteilnehmer in systemischer Prozessbergleitung und systemische Berater mit eigener Praxis können hier unter fachlicher Anleitung live mit Klienten arbeiten oder ihre eigenen Themen von der Leiterin aufstellen lassen. Diese Arbeiten werden in der Gruppe vor- und nachbesprochen. Zeit für Fallanalysen steht ebenfalls zur Verfügung.
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