Praxislernen. Handlungsorientierter Unterricht durch erweiterte Lernformen

Transkript

1 Handlungsorientiertes Lernen Praxislernen Wochenplan Projektwochen Projekttage Handlungsorientierter Unterricht durch erweiterte Lernformen Rollenspiel Unterrichtsprojekte Freie Arbeit Schülerfirma

2 Schulinternes Curriculum und Leistungsbewertung 1. Schulcurriculum Grundlage: neue Rahmenlehrpläne ab August 2008 Grundsätze: - Aufgabe der Schule ist es die Lernenden bei der Entwicklung ihrer individuellen Persönlichkeit optimal zu unterstützen. Deshalb ist das Anknüpfen an die Lernerfahrungen und die Aufnahme der Interessen der Schüler ein Bestandteil der SILP. Erworbene Fähigkeiten und Fertigkeiten werden weiterentwickelt mit dem Ziel die Schüler umfassend auf die künftige Lebens- und Arbeitswelt vorzubereiten. - Im Vordergrund steht die Entwicklung sozialer Kompetenzen. Schüler sollen lernen Verantwortung zu übernehmen, Möglichkeiten des aktiven Lernens nutzen und somit am Gestaltungsprozess des Unterrichts bewusst einbezogen werden. In Projekten, Partner- und Gruppenarbeit werden vielfältige Möglichkeiten des Herangehens und Umsetzens von Themen und Aufgabenstellungen praktiziert. - Im Rahmen der Entwicklung von demokratischen und interkulturellen Kompetenzen sind Faktoren wie demokratisches, nachhaltiges und gesundheitsbewusstes handeln einzubeziehen. - Die Nutzung verschiedener Medien erfolgt kompetent, sachgerecht, kritisch, kreativ und produktiv. Unter Nutzung der Medien werden Kompetenzen zum Erschließen, Produzieren, Kommunizieren und Präsentieren geübt und gefestigt. - Alle SILP enthalten eine Gliederung nach kommunikativen, methodischen und interkulturellen Kompetenzen. - Die Standards entsprechen dem Differenzierungsangebot der Schule und sind eine gezielte Vorbereitung auf das jeweils angestrebte Abschlussniveau. A-Kurs: 1 Schlüssel B-Kurs: 2-3 Schlüssel nichtdifferenzierte Fächer: 1-2 Schlüssel

3 2. Grundsätze der Leistungsbewertung - die Bewertung erfolgt in Noten - die Wichtung Klassenarbeiten / mündliche Leistungen sind entsprechend den Beschlüssen der Fachkonferenzen: Ma: 50/50 Deu: 40/60 Eng: 40/60 Wp: 40/60 - Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Bewertet werden schriftliche Arbeiten, mündliche Beiträge und praktische Leistungen. Hausaufgaben werden in die Bewertung ebenfalls einbezogen. - Der Leistungsstand der Lerngruppe und die Lernentwicklung der Schüler werden berücksichtigt. - Der Inhalt von Klassenarbeiten wird innerhalb der Fachkonferenzen festgelegt. Damit soll die Vergleichbarkeit der Leistungen zwischen den Kursen gewährleistet werden. Daneben beteiligen sich die Fächer Ma, De, Eng. an den Vergleichsarbeiten Klasse 8. - In Klasse 9 schreiben alle Schüler eine Facharbeit. Die Schüler erhalten eine Note für die Arbeit und eine zweite Note für die Verteidigung bzw. Präsentation. Beide Noten sind wie Noten einer Klassenarbeit zu wichten. - Schüler mit LRS erhalten einen Nachteilsausgleich. Die Eltern entscheiden nach einer entsprechenden Beratung, ob die Schüler nur an zusätzlichen Förderangeboten teilnehmen oder ob auch die Möglichkeit der Freistellung von der Benotung genutzt wird. Daneben erhalten die Schüler entsprechend den Festlegungen der Klassenkonferenz Nachteilsausgleiche in Form von mehr Zeit für die Bearbeitung von Aufgaben, differenzierten Arbeitsaufträgen, Arbeitsblättern u.ä. - Die Schüler werden in persönlichen Gesprächen über ihre Leistungsentwicklung informiert und betreffs ihrer Abschlüsse beraten. Daneben werden die Beratungsgespräche betreffs Kurseinteilung, Kurswechsel, Abschlussvoraussetzungen und allen Dingen betreffs der Leistungsentwicklung der Schüler mindestens einmal pro Halbjahr mit den Eltern geführt. - Die Kenntnisnahme von schriftliche Arbeiten und der Bewertung wird von den Eltern durch Unterschrift bestätigt. - Die Eltern werden durch die Klassenleiter regelmäßig über den Leistungsstand und die Leistungsentwicklung ihrer Kinder informiert. ( Leistungskarteikarten, Beratungsgespräche)

4 Stundentafel der Oberschule Ehm Welk Schuljahr 2010/2011 Fach Kl.7 Kl.8 Kl.9 Kl.10 Gesamt Deutsch FS WP Mathematik Biologie Chemie Physik Geografie Geschichte PB LER/Rel WAT Kunst Musik Sport Klassenleiter Bu Summe

5 Die Entwicklung handlungsorientierten Lernens Schulisches Lernen ist das Zusammenspiel unterschiedlicher Anforderungen und Kompetenzen. Fachliches Lernen ist immer begleitet vom sozialen Lernen. Gleichzeitig befähigt das Methodentraining die Schülerinnen und Schüler dazu, ihre Arbeit selbständig zu gestalten. Der Erwerb methodischer Kompetenzen ermöglicht es den Schülern, ihr Können und ihre Eigenständigkeit besonders in Projekten und im projektorientiertem Unterricht zu erproben. Schon sehr lange wurden an beiden Schulen dazu positive Erfahrungen gesammelt, so dass heute einige Unterrichtsprojekte einen festen traditionellen Platz in unserem Schulkonzept gefunden haben. (Projekte zur Berufsorientierung, Gesundheitserziehung, Schulgestaltung und der Vermittlung sozialer Kompetenzen) Auch in Zukunft sollen Projektwochen bzw. Projekttage durchgeführt werden. Projektwochen zum Thema Berufsorientierung finden jährlich statt. Die Projekte werden teilweise klassenübergreifend organisiert. Die Gruppengröße sollte 20 Schüler nicht überschreiten. Am Ende der Projektwoche erfolgt jeweils eine Präsentation der Ergebnisse. Im Zusammenhang mit der Berufsorientierung wurde, in Form eines Assessment-Center, das Rollenspiel geübt. Es wird auch in Zukunft ein fester Bestandteil des Bewerbungstrainings an unserer Schule sein. Ab dem Schuljahr 2007/2008 nimmt die Schule am Projekt Schülerentwicklung Schülerkompetenzen teil. Alle Lehrer und Schüler erhalten eine Ausbildung in den 4 Bausteinen: - Methoden-, und Kommunikationskompetenz, Arbeit im Team und Selbstgesteuertes Lernen Die Steuergruppe organisiert die Umsetzung des Gelernten im Unterricht. Über die Projektwochen hinaus gibt es Formen des Projektlernens im Fachunterricht. Projekttage können klassen- bzw. jahrgangsbezogen stattfinden und sich auf das laufende Unterrichtsthema beziehen. Dabei wird der Unterricht in anderen Klassen nicht beeinträchtigt. Als Schwerpunkte bieten sich aktuelle Ereignisse aus der Lebenswelt der Kinder bzw. Themen, die das Schülerinteresse berühren. Gute Ansätze gab es dazu im Wahlpflichtunterricht WAT der Klassenstufe 9, zum Thema Erstellen eines Kochbuches. Hier verschmelzen Elemente des Praxislernens und der freien Arbeit. Weitere gute Ansätze zum praktischen Lernen gibt es im Rahmen des Projektes Erste Hilfe, welches in Klasse 9 angeboten wird. Erste Erfahrungen im Umgang mit Wochenplänen wurden im Fach Deutsch gemacht. Hier arbeiten die Schüler selbstständig an der Verbesserung ihrer Lese-, Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse.

6 Binnendifferenzierung Ziel: Jeder Schüler erhält die Chance, sein motorisches, intellektuelles, emotionales und soziales Potenzial umfassend zu entwickeln. Durch geeignete Maßnahmen werden alle Schüler individuell umfassend unterstützt. Begründung des Ziels: Berücksichtigung von: - persönlichem Lernstil - spezifisch- fachlichem Leistungsniveau - persönlichen Neigungen und Interessen - sozialer, emotionaler und gesundheitlicher Lage Schüler wählen Themen, Aufgaben, verschiedene Schwierigkeitsgrade selbst! Erreichung des Ziels: - Schüler ermahnen sich gegenseitig, Regeln einzuhalten - Schüler greifen von sich aus auf vorherige U-Themen zurück und bauen sie in das neue U-Thema ein - Schüler arbeiten an unterschiedlichen Aufgaben und kommen im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut voran - Schüler haben nach Thema, Interessenschwerpunkten und Leistungsvermögen unterschiedliche Lehrbücher, Lernmaterialien und Arbeitshilfen - Schüler reflektieren regelmäßig ihren individuellen Lernfortschritt - Schülern ist vertraut, dass es unterschiedliche Leistungsvermögen gibt - Schüler unterstützen sich gegenseitig beim Lernen - Schüler stellen kritische und weiterführende Fragen

7 Rechtschreibsicherheit fördern Da sehr viele Schülerinnen und Schüler zahlreiche Fehler beim Schreiben machen ist es wichtig, dass man kontinuierlich übt und somit dazu beiträgt, dass die Schüler sicherer in der Rechtschreibung und Zeichensetzung werden. Um eine automatische Richtigschreibung zu erreichen, genügt es nicht, das Wort z.b. einmal richtig geschrieben an der Tafel zu präsentieren. Nur wenn dieses Wort in einer Reihe von Übungen wiederholt geschrieben werden muss, kann sich ein Schüler der Richtigschreibung annähern. Es ist auch deshalb so wichtig, das Wort in unterschiedlichen Texten zu üben, da sich die Schreibweise des Wortes stets nach der orthografischen und grammatischen Satzstruktur richtet, also z.b. einmal großgeschrieben und ein anderes Mal kleingeschrieben wird. Richtiges Schreiben lernt man durch Schreiben, insbesondere durch Abschreiben. Abschreiben von Texten ist ein Lernen, wo Sprache, Inhalte und Wortbildung über mehrere Kanäle, insbesondere der visuellen und motorischen, durch unterschiedliche Tätigkeiten (Lesen, Schreiben und Kontrollieren) aufgenommen und eingeprägt werden. Durch Abschreiben kann man demnach am ehesten Rechtschreibsicherheit vermitteln. Deshalb erhalten die Schülerinnen und Schüler im 14-tägigen Rhythmus vorwiegend Abschreibtexte, die in wiederholender Weise die hartnäckigsten Fehlerschwerpunkte enthalten. Das sind vor allem Fehler bei der Groß- und Kleinschreibung, der Getrennt- und Zusammenschreibung, der Schreibung des S-Lautes und der Kommasetzung. Nach der Ausgabe der Wochenaufgaben haben die Schüler eine Woche Zeit, die Aufgaben zu erledigen. Jederzeit haben sie die Möglichkeit, sich bei Fragen oder Problemen an die Lehrkraft zu wenden. Gemeinsam wird dann geklärt, wie das Wort richtig geschrieben wird oder an welcher Stelle ein Komma gesetzt werden muss. In diesem persönlichen Gespräch bzw. bei der späteren Kontrolle der Wochenaufgaben kann die Lehrkraft feststellen, wo der Schüler noch größere Wissenslücken aufweist. Nach der Rückgabe der kontrollierten Arbeiten müssen die Schülerinnen und Schüler ihre Fehler berichtigen. Dadurch soll den Schülern bewusst gemacht werden, dass nur eine intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Fehlern langfristig dazu führen kann, dass man diese nicht wiederholt und so immer sicherer in der Rechtschreibung werden kann. Mit den Änderungen bei der Rechtschreibung und Zeichensetzung nach der letzten Reform im Jahr 2006 müssen die Schülerinnen und Schüler erneut umlernen und dazulernen. Es reicht nicht, nur die Regeln zu kennen. Man muss sie anwenden, also schreiben. Weil der Weg zur Rechtschreibsicherheit ein langer Weg ist, muss man sehr viel Geduld mitbringen und kontinuierlich in jeder Klassenstufe üben, üben und nochmals üben.

8 Fächerübergreifendes Unterrichtsprojekt Geschichte/ Politische Bildung/ LER/ Deutsch Jüdisches Leben im 3.Reich Ausgrenzung, Isolierung, Vernichtung Rechtsextremismus: Gedankengut, Erscheinungsformen in der heutigen Gesellschaft - Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus Ziele: 1. Durch die Beschäftigung (auch literarischer Art) mit der jüdischen Gemeinschaft, den unmittelbaren Kontakt mit jüdischen Menschen, den unmittelbaren Kontakt mit Zeitzeugen und die Konfrontation an authentischen Orten sollen die SchülerInnen Wissen über Andersdenkende erwerben und Verständnis entwickeln. Mit Basiswissen über Antisemitismus sollen sie sich mit der Verantwortung der Deutschen auseinandersetzen. Am Beispiel der nationalsozialistischen Diktatur sollen die SchülerInnen die Methodik der Ausgrenzung, der Isolierung bis zur Vernichtung erkennen, beurteilen und eigene Standpunkte überprüfen. Die Gefahren in der Gegenwart sollen durch die SchülerInnen erkannt und Vorurteile gegen Andersdenkende und Anderslebende abgebaut werden. 2. Durch offene Gespräche mit Schülern, durch eine Konfrontation mit den Erscheinungsformen des Extremismus in unserer Gesellschaft sowie durch die Beschäftigung mit Opfern sollen die SchülerInnen in ihrer Meinungsbildung gegen den Rechtsextremismus gestärkt und ihnen Mut gemacht werden, verstärkt, offen und mutig gegen den Rechtsextremismus aufzutreten. Umsetzung: 1. Geschichte: - Antisemitismus, Rassengesetze des Nationalsozialismus - Methodik der Ausgrenzung, Isolierung und Ausrottung - Was bedeutet das für die Betroffenen? - Wie reagierten die anderen Deutschen und warum? - Deportation, Ghettos, Konzentrationslager 2. Politische Bildung/ LER: - Weltreligionen vorstellen - Bedeutung in der Gesellschaft - Vorurteile und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft - Demokratie muss sich wehren Formen des Extremismus, Auseinandersetzung mit ihnen 3. Deutsch: - Lesen und Besprechen des Tagebuches von Anne Frank bzw. des Kinderbuches Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 4. Wandertag: - Besuch der Neuen Synagoge in Berlin mit Führung und Gesprächsrunde

9 5. Fahrt nach Krakau: - Besuch mit Sonderführung des Konzentrationslagers Auschwitz/ Birkenau mit anschließender Gesprächsrunde - 4-stündige Stadtführung durch Krakau inkl. Jüdisches Stadtviertel Dauer/ Kostenpunkt/ Unterstützung: - 4 Tage - ca. 100,00 p. P. - Rat der Stadt (Frau Jente), RAA, 6. Ausstellungen: - Opfer rechter Gewalt mit anschließender Diskussion im Klassenverband - Der gelbe Stern mit anschließender Auswertung und Diskussion im Unterricht Mit selbst erarbeiteten Tafeln bzw. Projektheftern vermitteln die SchülerInnen Bekanntes, aber auch für die meisten viel Unbekanntes zum Judentum, überarbeiten und vervollkommnen ihr Wissen darüber, was Judentum ist. Sie äußern Meinungen, Schlussfolgerungen und ihre Erkenntnisse darüber, wie wichtig es ist, Andersdenkende zu tolerieren, sie besser kennen zu lernen und zu versuchen, ihr Anderssein zu akzeptieren. Sie bekräftigen ihre Erkenntnis, dass sie bei Intoleranz und Gewalt nicht wegsehen dürfen, sondern mutig zu handeln haben.