Liebe Freunde von Galealpe,

Transkript

1 4. Newsletter September 2012 Liebe Freunde von Galealpe, Erst einmal möchten wir uns bei allen bedanken, die unseren letzten Newsletter so positiv aufgenommen haben. Vielen Dank für all Eure s und Kommentare. Es freut uns zu hören, dass Ihr die Geschichten unseres kleinen Abenteuers gerne lest und, obwohl der Newsletter ja nur die Spitze des Eisbergs darstellt, scheinen viele von Euch wirklich daran teilzuhaben. Wenn wir das mit unserem Newsletter geschafft haben, dann sind wir recht stolz auf uns. Dieser Newsletter wird aber ein bisschen anders. Obwohl wir sehr beschäftigt waren, war doch vieles davon Instandhaltung und wenig große Veränderungen. Nichtsdestotrotz wichtige Arbeit, aber nur weniges davon verdient in dem Newsletter zu erscheinen. Wir werden ein paar Dinge schon erwähnen, aber die Details ersparen wir Euch. Dieses Mal haben wir entschieden, unsere Umgebung zu erforschen. Da es viel zu sehen gibt, werden wir das in den zukünftige Newsletters auch weiter führen und auch unbekanntere Orte besuchen. Es liegt aber nah, dass wir dieses mal über Arezzo erzählen. Unsere neue Heimatstadt! Wie lief es bisher...? Die Gäste Es war unsere erste komplette Saison hier und es lief bis jetzt ziemlich gut. Wir waren nicht voll ausgebucht, aber wir hatten wir einen konstanten Fluss von Gästen, die über verschiedene Wegen zu uns gefunden haben. Wir hatten Freunde, ehemalige Kollegen, Patienten, Englischschüler. Dann Leute, die uns übers Internet gefunden haben und welche, die über unsere Straßenschilder zu uns kamen und plötzlich einfach vor dem Tor standen. Einige von den Gästen kannten diesen Teil der Toskana nicht und wir konnten unsere Tipps weiter geben, aber es gab auch welche, die die Gegend und Restaurants besser kannten als wir, sodass wir auch gerne neue Anregungen angenommen haben. Vielen Dank an alle, die uns einen Kommentar entweder auf unsere Homepage oder auf einer von den vielen anderen Plattformen wie z.b. Sawdays oder Tripadvisor eingetragen haben! Wir wissen das sehr zu Schätzen!!!! An alle, die es noch nicht gemacht haben, es ist nie zu spät... ;-)

2 Das Wetter Wie im letzten Newsletter erwähnt war der Winter lang, kalt und nass. Aber so war es ja in ganz Europa! Die Gäste, die bis Anfang Juni kamen, waren alle froh über das Holzfeuer in den Wohnungen. Das Positive an dem Regen war, dass die Toskana noch bis Anfang August (bei 35 C) grün war und die Flüsse noch voll. Der Rest des Sommers war wie gewohnt heiß und trocken. Erst jetzt im September fängt es an kühler zu werden, aber die Sonne hat noch Kraft und Wärme. Tango Hatten wir schon erwähnt, dass wir im Januar endlich mit Tango tanzen angefangen haben? Wir hatten das eigentlich schon in München vor, haben es aber erst hier endlich umgesetzt! Es hat sich als eine geniale Entscheidung heraus gestellt: wir haben tolle Lehrer und wir haben viele neue Leute kennengelernt, durch die wir auch gezwungen werden, mehr italienisch zu sprechen. Das einzige Problem ist für uns Nordeuropäer der Beginn der Tanzabende! Italiener scheinen nicht viel Schlaf zu brauchen! Tango ist sehr lebendig in Italien! Jede Woche finden mehrere Milongas (Tango- Tanzabende) statt. Im Sommer natürlich sotto le stelle (open air)! Wir Anfänger... Unsere Lehrer Valentina und Lorenzo!... Es gibt immer noch viel zu tun! In der Einleitung haben wir vielleicht den Eindruck vermittelt, dass wir mit unseren Arbeiten hier fertig sind! Davon sind wir natürlich weit entfernt!!!! Ein Projekt, das gerade fertig wird, ist der Umbau eines Gartenschuppens, den uns die Vorbesitzer voll hinterlassen haben. Man braucht ja immer Platz für dies und jenes und leider haben die Vorbesitzer ihr dies und jenes dort hinterlassen. Und während des Umzuges und Umbaus kam dann noch von uns so manch dies und jenes dazu!!!!

3 Darüber hinaus war das ganze ein gelbes Plastik-Monstrum, das nicht wirklich zu unserem Haus gepasst hat. Es musste also (wieder einmal) weg! Das Schwierigste dabei waren nicht die Renovierungsarbeiten, sondern Platz zu finden für das ganze Gerümpel. Die Leute vom Wertstoffhof kennen uns seitdem recht gut! Es leert sich langsam... ist aber immer noch ziemlich hässlich! Wir beschlossen dann, die Struktur zu erhalten und eine überdachte Terrasse daraus zu machen.

4 Ersteinmal weg mit dem Plastik...die Wände gestrichen, die Decke abgehängt Holzverkleidung angebracht und.fast fertig!!!! Für den Winter bekommt die Terrasse noch Fenster und Tür. Die werden gerade noch angefertigt. Wir haben die Terrasse bereits als Open air-kino genutzt! In seinem Übereifer beschloss Martin, dass das Haus ein neues Namensschild braucht!!!! Wieso Arezzo? Wir haben großes Glück gehabt! In einem der ersten Newsletter erzählten wir, dass wir nicht in Arezzo gelandet sind, weil wir es kannten, sondern weil wir hier das Haus gefunden haben, das wir suchten. Aber seitdem wir hier sind, wird unsere Liebe zu Arezzo immer größer und größer! Umso überraschender für uns, da unser erster Eindruck von Arezzo eher negativ war. Als wir nämlich das Haus besichtigen wollten, fanden wir in einem Reiseführer ein B&B, das ganz nett klang. Als wir aber dort ankamen, befand es sich in einem Betongebäude an der Hauptstraße, umgeben von noch mehr Betongebäuden. Am Ende beschlossen wir, weiter zu fahren und nicht einmal in Arezzo zu übernachten. Ein guter Anfang! :-( Erst später fanden wir heraus, dass wir in einem der Außenbezirke gelandet waren, die von der Architektur der 70er Jahre geprägt sind. Wie viele andere italienische Städte auch, hat Arezzo einen wunderschönen Altstadtkern, der aber umgeben ist von Irrtümern früherer Jahrzehnte und natürlich auch von Gewerbegebieten. Arezzo ist ungefähr 80 km von Florenz und 70 km von Siena entfernt und hat zirka Einwohner. Hauptwirtschaftsfaktoren sind die Landwirtschaft und der Goldhandel. Die Altstadt ist auf einem Hügel errichtet, auf dessen höchstem Punkt der weithin sichtbare Dom thront. Von dort aus verläuft dann den ganzen Hügel hinunter der Corso Italia, die Haupt-Shoppingstrasse, die in der Nähe vom Bahnhof endet. Früher war die ganze Altstadt von einer Stadtmauer umgeben, von der große Teile noch erhalten sind.

5 Einer der größten Vorteile von Arezzo ist, dass es nicht Florenz oder Siena ist! Natürlich dachten wir am Anfang unserer Haussuche an die großen Touristenmagnete Florenz und Siena. Die sind wirklich großartig und wunderschön, aber eben auch voll, voll, voll! Arezzo ist eine pulsierende, lebendige Stadt, aber nie überfüllt wie die großen Touristenstädte. Egal wie voll es ist, findet man immer noch einen Parkplatz und einen Tisch zum Essen oder für den Aperitivo. Piazza Liberta Duomo Es gibt natürlich eine große Anzahl von Kirchen und Museen zu besichtigen. Die Reiseführer können diese viel besser beschreiben als wir. Wir geben lieber Eindrücke weiter und erzählen von Veranstaltungen und Restaurants. Da sind wir besser darin. Die Giostra Zweimal im Jahr findet in Arezzo die Giostra del Saracino statt. Das ist ein mittelalterlicher Wettkampf zu Pferde, bei dem die 4 Stadtviertel von Arezzo gegeneinander antreten um den Sarazenen zu schlagen. Der Sarazene ist eine sich drehende Holzfigur mit einem Schild in einer Hand und einer Peitsche mit Holzkugeln in der anderen Hand. Das Ziel des Wettkampfes ist, auf einem Pferd reitend mit einer Lanze das Schild möglichst in der Mitte zu treffen ohne dabei von der Peitsche am Rücken getroffen zu werden. Das Ganze findet auf der wunderschönen Piazza Grande statt, einmal im Juni und dann im September. Das beste zu dieser Zeit ist die Atmosphäre in der Stadt. Überall marschieren die original gekleideten Stadthalter, Edelleute, Ritter, Musikanten, Trommler und Fahnenwerfer durch die Stadt. Wunderbar anzusehen, nicht nur für Kinder! Die (ganz schön schräge) Piazza Grande Der Sarazene

6 Bei einer der Proben, die in der Woche davor jeden Tag stattfinden! Eintritt frei! Der Antiquitätenmarkt Am 1. Wochenende im Monat findet in Arezzo der Antiquitätenmarkt statt. Es ist der größte in der ganzen Toskana, womöglich in ganz Italien. Für 2 Tage ist die gesamte historische Innenstadt voller Stände, die vom Schlüssel und Türknauf bis zum Kleiderschrank und Esstischen so ziemlich alles anbieten. Mag sein, dass das Preisniveau etwas höher ist, aber schon alleine wegen der Atmosphäre lohnt es sich auf jeden Fall dort hinzugehen! Was gibt es sonst noch? Außer der Giostra und dem Antikmarkt gibt es in Arezzo natürlich tolle Restaurants und Bars von einfach bis edel. Wir haben noch nicht alle probiert, arbeiten aber daran. Wir waren aber auch sehr überrascht dieses Jahr wie viele kleinere und größere Veranstaltungen sonst noch stattfanden. Vom Streefood Festival, über die Icastica (eine Ausstellung nur von Künstlerinnen u.a. Yoko Ono), Tanzfestivals bis zu Klassikkonzerten im Innenhof der Bibliothek und Oper auf dem Domplatz... Im Sommer fand nahezu jeden Abend etwas statt und die meisten Veranstaltungen waren bei freiem Eintritt.

7 Jazz Concert auf der Piazza San Domenico Icastica Letztendlich sind wir also überglücklich hier zu sein! Wenn Ihr gerade keine Möglichkeit habt, nach Arezzo zu kommen, könnt Ihr die Stadt im Film von Roberto Bengini La vita e bella (Das Leben ist schön) bewundern. Und im Film Der englische Patient sieht man die berühmten Fresken von Piero della Francesca in der Kirche San Francesco in Arezzo. Was kommt als nächstes? Die Hitze des Sommers ist vorbei und wir erleben hier gerade einen wunderschönen sonnigen Spätsommer mit Tagestemperaturen bis zu 26 Grad. Die Vorbereitungen zur Olivenernte haben bereits begonnen. Die Bäume müssen am Boden freigeschnitten werden, damit bei der Ernte die Netze leichter ausgelegt werden können. Wenn das Wetter mitspielt, fangen wir in der ersten Novemberwoche mit der Ernte an. Martin hat inzwischen sein 2. Bier gebraut! Das erste, das zu Ehren seines Vaters The Old Vic hieß, ist bereits getrunken! Das Zweite heisst Dog, wie ein britisches Bier genannt wird, da die Herren als Ausrede, um in den Pub gehen zu können, mit den Hunden Gassi gehen. Diesen Winter steht noch ein weiterer Umbau an. Wir können dann ab nächster Saison noch ein Appartment für 2 Personen anbieten. Mehr darüber im Winter.

8 Wir wünschen Euch allen noch einen schönen Spätsommer und einen goldenen Herbst! Wenn ich groß bin, möchte ich einen Olive sein! Liebe Grüße an Euch alle von Dorothee, Martin und Gioia Dorothee & Martin Saunders, Loc. Pieve San Giovanni - Galelape 76, Capolona (Arezzo) Tel / , info@galealpe.com, Homepage