Quo vadis Thin Client? Multifunktionell oder ultra-thin (zero)
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- Calvin Dressler
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1 Quo vadis Thin Client? Multifunktionell oder ultra-thin (zero)
2 Steht das Thin Client Computing am Scheideweg? Minimalistische Konzepte auf Basis eines einzigen Protokolls stehen universell einsetzbaren Ansätzen mit umfassenden Firmware- Paketen und hoher Konnektivität gegenüber. Welche Strategie ist die bessere Wahl? Unternehmen, die sich national oder international im harten Wettbewerb der globalisierten Wirtschaft behaupten und dabei gleichzeitig kostenbewusst agieren müssen, suchen stets die optimale Balance zwischen Innovation und Investitionsschutz. Dieses Spannungsfeld treibt auch das Thin Client- Business an. Im Jahr 2009 wurden laut IDC allein in EMEA über eine Million Thin Clients verkauft, die europäischen Hauptabsatzmärkte waren UK und Deutschland. Desktops: ultra thin oder universal? Thin Clients sind auf dem Vormarsch. Längst vergessen scheint die Zeit, als ihre Vorfahren, die textbasierten Hostterminals, in den Achtzigerjahren massenweise ausgemustert und durch Windows -PCs ersetzt wurden. Der Siegeszug der grafi schen Bedieneroberfl äche verlagerte aber gleichzeitig Rechenpower und Applikationen in die Netzwerkperipherie. Die Folge waren sehr hohe Administrations-, Support- und Stromkosten. Um diese in den Griff zu bekommen, wird die Anwendungslandschaft seit Ende der Neunzigerjahre nun wieder im Rechenzentrum oder Serverraum konzentriert. Die vom lokalen PC gewohnten Benutzeroberfl ächen und Funktionen werden nun via Thin Client als zentral administrierbares Medium bereitgestellt, das nicht nur günstiger ist als der PC, sondern ohne Laufwerke und andere mechanische Teile auch noch sicherer und weniger anfällig. Innerhalb der Thin Client-Branche lassen sich nun allerdings zwei grundlegende Strömungen erkennen: Während einige Hersteller auf Low Cost-Geräte setzen, die wie die ehemals proprietären Terminals verbindungsseitig stark eingeschränkt sind und nur ein Minimum an Kommunikationsprotokollen und Softwaretools (Zero Client-Ansatz) bieten, statten andere ihre Geräte mit einem üppigen Angebot an vielen zusätzlichen Softwareclients, -tools und Protokollen aus. Die in der Firmware verankerten Funktionalitäten machen die Thin Clients zu universell einsetzbaren Desktops, die den funktionellen Vergleich mit einem PC nicht zu scheuen brauchen. Welchen Funktionsumfang braucht also ein Thin Client? Grundlegende Kommunikationsprotokolle Die grundlegendsten Firmware-Komponenten bilden die für die Verständigung zwischen Thin Client und den zentralen Terminal- oder Applikationsservern nötigen Kommunikationsprotokolle. Die wichtigsten auf dem Markt sind: Independent Computing Architecture (ICA) von Citrix, das Remote Display Protocol (RDP) von Microsoft sowie das X11-Protokoll zur Kommunikation mit Linux- oder Unix-Maschinen. ICA ist an eine Citrix-Umgebung gekoppelt, aber nicht an ein bestimmtes Betriebssystem gebunden und unterstützt eine Vielzahl von Hardwareplattformen. Daher eignet es sich besonders für den Einsatz in heterogenen und komplexen Infrastrukturen. Weitere Stärken des ICA-Protokolls sind der schnelle Zugriff auf Peripheriegeräte und die gute Grafi k- und Audio-Unterstützung. Microsofts Netzwerk- und Übertragungsprotokoll RDP ermöglicht nur den Zugriff auf Windows -basierende Anwendungen und Desktops. Gegenüber ICA besitzt es einen etwas kleineren Funktionsumfang und wird eher in homogenen Microsoft -Umgebungen eingesetzt. Dafür ist es aber auch kostengünstiger. Die mit Windows Server 2008 vorgestellte Version 6 hat funktionell wieder etwas zu ICA aufgeschlossen insbesondere in punkto Multimedia und Multiview (für Arbeitsplätze mit zwei oder mehr Bildschirmen). Linux- und Unix-Umgebungen nutzen verschiedene Protokolle. Sehr verbreitet ist dabei das ursprünglich für Unix entwickelte X11 (X Windows). Beschleunigen lassen sich die Kommunikationsprozesse durch Verwendung des NoMachine NX-Servers mit entsprechendem Software-Client. NoMachine NX verspricht höchste Übertragungsleistung bei geringer Bandbreite. Virtuelle Desktops und Thin Clients Der Virtualisierungstrend geht auch an Thin Clients nicht vorbei, und das ist gut so. Ergeben die effi zienten und zentral administrierbaren Computing-Geräte doch ideale Einsparsynergien zum Konsolidierungspotential der Virtualisierungslösungen. Um via Thin Client auf virtuelle Desktopumgebungen zugreifen zu können, genügt prinzipiell grundsätzlich ein RDP-fähiger Thin Client. Um die virtuellen Maschinen jedoch dynamisch und effi zient über einen Pool bereitzustellen, ist der Einsatz eines herstellerneutralen Connection Brokers sinnvoll, den Thin Clients ebenfalls unterstützen sollten. Für die Virtual Desktop Infrastructure (VDI) des Marktführers VMware gibt es neben dem nativen auch Connection 2/6
3 Unterschiedliche Thin Client Computing-Umgebungen Die Grundlage für den Einsatz von Thin Clients bilden die anbieter VMware hat mit VMware ThinApp eine Lösung Server Based Computing-Lösungen von Citrix, Microsoft und VMware. Die am häufi gsten genutzte Lösung zur Anwendungsbereitstellung im Portfolio. zur Anwendungsbereitstellung ist Citrix XenApp für Windows (ehemals Presentation Server für Windows ). Die Based Computing (SBC) eine neue, attraktive Spielart. Die Mit der Desktop-Virtualisierung erhält das bewährte Server Software besitzt einen 64-Bit-Code und unterstützt alle Marktreife ist erreicht, immer mehr Unternehmen nutzen gängigen Betriebssysteme. Mit dieser Eigenschaft lassen die entsprechenden Lösungen von VMware, Citrix oder sich auch große heterogene Rechnerarchitekturen mit Microsoft häufi g als Ergänzung zum klassischen SBC. Hunderten von Arbeitsplätzen in eine SBC-Landschaft einbinden. Auch Microsoft Terminalserver-Umgebungen auf Thin Client Computing die effi zienteste Lösung für den Auch im Zusammenhang mit virtuellen Desktops stellt das Basis von Windows Server 2008 (mit und ohne App-V ) Zugriff auf die zentrale IT-Infrastruktur dar. Die Kommunikationsprotokolle entsprechen denselben wie im klas- verfügen über weit reichende Funktionalitäten bis hin zu Multimedia- und Multiview-Szenarien. Eine der wichtigsten sischen SBC mit Applikationsservern. Allerdings sollten die Neuerungen ist zweifelsohne das verbesserte RDP-Protokoll und die dem Citrix Program Neighborhood entsprezen, mit deren Hilfe die virtuellen Desktops bedarfsabhän- Thin Clients auch Connection Broker-Software unterstütchende Bereitstellung von Applikationen als sog. Remote gig bereitgestellt werden. Programs (Seamless Windows). Auch der Virtualisierungs- Broker von Drittanbietern, wie z.b. Leostream mit jeweils eigenen Softwareclients. Der Zugriff auf die Brokersoftware von Citrix im Rahmen von Citrix XenDesktop erfordert keinen speziellen Client, da dieser über ICA bzw. den Browser erfolgt. Last but not least lassen sich virtuelle Desktops auch mithilfe von Microsoft Server 2008 und der Microsoft VDI Suite bereitstellen, der Zugriffsstandard ist RDP. Wer sich bei der Wahl der Virtualisierungstechnologie nicht festlegen möchte, sollte sich für universell einsetzbare Thin Clients entscheiden, die die drei großen Anbieter Citrix, VMware und Microsoft unterstützen. Zugriff auf heterogene Umgebungen Der Begriff Universal Desktop beschreibt einen Produktansatz, der alle wesentlichen Betriebssystemumgebungen in einem Endgerät zugänglich macht. Obgleich die Thin Clients selbst meist unter Linux, Microsoft Windows Embedded Standard oder Microsoft Windows CE laufen, sind ihrer Kommunikation mit der Serverseite keine Grenzen gesetzt. Linux- bzw. Unix-Umgebungen beispielsweise, die von vielen Unternehmen für ihre Offenheit und Lizenzfreiheit geschätzt werden, lassen sich mittels X11R6 bzw. NoMachine NX ansteuern. Darüber hinaus sind jedoch oft noch Mainframeund Midrange-Rechner anzutreffen, die unter den verschiedensten Betriebssystemen (z.b. Solaris, Unix oder AS/400) laufen. In die Thin Client-Firmware integrierte Terminalemulationslösungen wie beispielsweise PowerTerm von Ericom imitieren einen klassischen, textbasierten Terminal. Somit können die User auch via Thin Client auf Host-Applikationen zugreifen und damit mehrere Endgeräte konsolidieren. Ein Vertreter des Universal Desktop-Gedankens ist der deutsche Marktführer IGEL Technology. IGEL Universal Desktops bieten in der umfassendsten Firmware-Variante neben Terminalemulationen auch eine originäre SAP-Benutzerschnittstelle, mit deren Hilfe sich Thin Client-Anwenderinnen und -Anwender auch direkt am SAP-Hostsystem anmelden können. Zentrale IT, diversifi zierter Zugang Das Thin Client Computing verkörpert zwei aktuelle Trends: Die Zentralisierung der Anwendungsbereitstellung bei gleichzeitiger Diversifi zierung des Zugangs. Die Anwender greifen via WAN, LAN, WLAN oder DSL auf die im Rechenzentrum gehosteten Anwendungen bzw. Desktops zu und verwenden dazu diverse Kommunikationsprotokolle und Sicherheitsfeatures. Dabei werden immer wieder neue Anwendungen und Dateiformate genutzt - ein weiteres Argument für universelle Desktops, deren Firmware genügend Platz für ergänzende Clients, Tools und Protokolle bietet. Die teils branchenspe- 3/6
4 zifi schen, teils bandbreitenoptimierenden Firmware-Komponenten leisten nicht selten auch einen Beitrag zur Kostensenkung. Sind häufi g genutzte Applikationen wie Web-Browser, Laufzeitumgebungen, Media Player, ThinPrint-Client oder typische Browser-Plug-Ins wie Adobe Acrobat Reader im Thin Client integriert, lässt sich nicht nur der Datenverkehr im Netzwerk reduzieren, auch Cloud Services lassen sich somit effi zienter und ressourcenschonender nutzen. Sicherheitsfeatures wie Single-Sign-on, Smartcard- oder VPN-Unterstützung stellen weitere sinnvolle Funktionen dar, die in der Thin Client-Firmware verankert sind. Andere Funktionalitäten bieten wiederum ein hohes Konsolidierungspotential: So lassen sich manche Thin Clients auch als Printserver oder als IP-Telefon verwenden. Für die VoIP-Nutzung ist lediglich ein integrierter SIP-Client (Session Initiation Protocol) und ein handelsübliches USB-Headset erforderlich. sicher, dass das Potential aktueller Technologien, wie z.b. Virtualisierung oder VoIP im Bedarfsfall verfügbar ist. Als problematisch sind jedoch Lösungen von Hardware-Herstellern anzusehen, die ihre Gerätefi rmware nicht laufend aktualisieren oder bei denen die Firmware in die Hardware gegossen und somit nicht aktualisierbar ist. Die höchste Zukunftssicherheit versprechen Thin Client-Lösungen mit einem möglichst breiten Spektrum an gut aufeinander abgestimmten Softwareclients, -tools und Protokollen, die in einer kostenfreien und gut gepfl egten Firmware verankert sind. Eventuelle Preisunterschiede zu Low Cost-Modellen amortisieren sich dann recht schnell. Insbesondere dann, wenn im schlimmsten Fall der Anbieter gewechselt werden muss, weil die Thin Client- Lösung letztendlich doch nicht mit den aktuellen Anforderungen an die IT-Infrastruktur Schritt halten konnte. Kostengünstig und zukunftssicher? Die meisten Thin Clients besitzen alle grundlegenden Kommunikationsprotokolle und sind somit recht fl exibel einsetzbar. Die Investition in Low-Cost-Modelle mit stark eingeschränktem Funktionsumfang macht nur dann Sinn, wenn davon auszugehen ist, dass sich die Infrastruktur über Jahre hinweg nicht verändert. Dass sich jedoch die Anforderungen binnen einer typischen Thin Client-Lebensdauer von sechs bis acht Jahren stark ändern, zeigt ein Blick in die Vergangenheit: Seit den Neunzigerjahren hat sich eine Vielzahl an Diensten und Protokollen entwickelt, die nach wie vor aktuell sind; und die Entwicklung setzt sich permanent fort, wie die jüngsten Protokolle PCoIP und Microsoft Remote FX zeigen (vgl. Tabelle 1). Eine universelle Desktop-Strategie stellt demgegenüber Tabelle 1: Zeitlicher Verlauf ausgewählter Softwareclients, Protokolle und Dateiformate ASCII TCP/IP DNS X11 Citrix ICA SNMP HTML DHCP, MPEG, MP3, PDF (Acrobat) PXE RDP, Java, WMV (Media Player), IPSec PPPoE, PPTP + L2TP (VPN), SIP (für VoIP).NET (Microsoft ) NoMachine NX VDI (VMware) PCoIP Remote FX /6
5 Tabelle 2: IGEL Universal Desktops - Ausstattung des Firmware-Pakets Advanced Kategorie / Standards IGEL Embedded Linux IGEL Windows Embedded Standard Management Netzwerk Kommunikation Druckdienste Zusätzliche Software- Features Konfiguration (lokal und remote) Fail-safe Firmware Update Power Management TCP/IP, PXE, Wake-on-LAN, DNS, DHCP, PPTP, Third Party VPN: Cisco / NCP, PPPoE (DSL via onboard LAN) RDP, ICA, X-Access (XDMCP), Citrix XenDesktop TM, VMware View TM, Appliance Mode für virtuelle Desktops, Ericom PowerTerm TM Web Connect, Ericom PowerTerm TM Terminal Emulation, lokaler Browser, NoMachine NX, SPICE, ThinLinc Line Printer (LPD), Internet Printing Protocol (IPP), ThinPrint Multimedia-Beschleunigung für VMware View TM und Citrix HDX TM, Java SE Runtime Environment, PDF Reader, SAP GUI, Voice over IP, Media Player, Flash Player Konfiguration (lokal und remote) Fail-safe Firmware Update Power Management TCP/IP, PXE, Wake-on-LAN, DNS, DHCP, PPTP, SNMP, L2TP, PPPoE (DSL via onboard LAN) RDP, ICA, Microsoft RemoteApp, Citrix XenDesktop TM, VMware View TM, Appliance Mode für virtuelle Desktops, Citrix Hot Desktop, Ericom PowerTerm TM Web Connect, Ericom PowerTerm TM Terminal Emulation, lokaler Browser, Leostream, NoMachine NX Windows Shared Printer, ThinPrint Multimedia-Beschleunigung für VMware View TM und Citrix HDX TM, Java SE Runtime Environment, PDF Reader, SAP GUI, Media Player, Flash Player, Extended USB Redirection,.NET Framework 5/6
6 Das IGEL Universal Desktop-Konzept Ob Server Based Computing, virtuelle Desktops oder Cloud Computing die Universal Desktops von IGEL arbeiten mit unterschiedlichsten zentralen IT-Infrastrukturen zusammen. Für eine hohe Zukunftssicherheit sorgen insbesondere die leistungsfähige Hardware und Grafikperformance der Designgeräte sowie ihre laufend weiterentwickelte Firmware. Die Auswahl des passenden Modells kann bedarfsabhängig und kosteneffizient erfolgen dank diverser Bauformen, Betriebssysteme, alternativer Firmwareausstattungen (Tools, Clients und Protokolle) und zahlreicher Hardware-Optionen. Nicht zuletzt überzeugen die IGEL Universal Desktops durch ihren minimalen Energieverbrauch, lange Einsatzzeiten und die im Lieferumfang enthaltene Remote-Managementlösung IGEL Universal Management Suite. Zentrale Großbritannien USA Singapur Hongkong IGEL Technology GmbH Hanna-Kunath-Str. 31 D Bremen Tel +49 (0) Fax +49 (0) IGEL Technology Ltd 1210 Parkview Arlington Business Park Theale Reading Berkshire RG7 4TY UK Tel +44 (0) Fax +44 (0) IGEL Technology America, LLC 2106 Florence Avenue Cincinnati OH USA Tel Fax Kostenfrei (nur US): GET IGEL info@igelamerica.com IGEL Technology Care of: C. Melchers GmbH & Co. Singapore Branch 101 Thomson Road # 24-01/05 United Square Singapore Tel Fax IGEL Technology Care of: Melchers (H.K.) Ltd Shun Tak Centre West Tower Connaught Road C. Hong Kong Tel Fax IGEL ist eine geschützte Marke der IGEL Technology GmbH. Alle Hardware- und Software-Namen sind Marken oder eingetragene Marken der jeweiligen Hersteller. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. info@igel.com 10/2010 IGEL Technology 99-DE
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