Der Betrug mit der Geschichte
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- Melanie Maurer
- vor 7 Jahren
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2 1 Die Geschichte der Bibel Allgemeines Die Erzählungen der Bibel über die Begegnungen zwischen den Israeliten und den Alten Ägyptern bilden seit langer Zeit einen festen Bestandteil des Wissens der Menschheit. Durch diese Überlieferungen aus der Vergangenheit wird das Alte Ägypten bis heute als das auserwählte Volk betrachtet. In diesem Buch wollen wir versuchen, die damaligen Geschehnisse, die dazu führten, von zwei Seiten aus zu betrachten, um herauszufinden, was sich tatsächlich ereignet hat. Zwischen dem Alten Ägypten und Israel gab es auf jeden Fall bis zu dem Zeitpunkt, als Moses und seine Mutter auf der Bildfläche erschienen, recht gute Beziehungen. Dann aber verursachten Moses und seine Mutter den sogenannten Exodus, der die Ägypter und die Israeliten letztendlich zu erbitterten Feinden werden ließ. Man könnte die Ereignisse auch als Scheidung bezeichnen, bei der selbstverständlich wie bei jeder Scheidung auf beiden Seiten heftige Vorwürfe und Anklagen erhoben wurden. Von da an gingen sich die beiden permanent aus dem Wege, aber die folgenden
3 18 Generationen mußten wie die Kinder nach jeder Scheidung für die Fehler ihrer Vorfahren bezahlen und tun es bis heute. Wenn wir vernünftig an die Sache herangehen und die damaligen Ereignisse in Ruhe und mit Abstand betrachten, kommen wir zu dem Schluß, daß sich bestimmte Teile des Alten Testaments durch Fakten aus der ägyptischen Geschichte plötzlich völlig logisch einordnen lassen. Dabei werden wir feststellen, daß zahlreiche Geschichten aus der Bibel, die von vielen Menschen bisher für reine Märchen gehalten wurden, vor dem neuen Hintergrund auf einmal glaubhaft werden. Alles, was dazu nötig ist, ist die nötige Offenheit. Wir müssen jede Form von Egoismus und Sturheit beiseite legen, die uns daran hindern könnte, die Dinge rational zu sehen. Die ganze Welt befand sich im Jahre 1947 und in den folgenden Jahren in heller Aufregung, als die Schriftrollen am Toten Meer gefunden wurden. Leider wird aber bis heute der größte Teil der Entdeckungen, die aus diesen Funden resultierten, vor der Welt geheimgehalten. Der Inhalt der wenigen freigegebenen Schriftrollen widerspricht völlig dem gegenwärtigen Glauben auf der Grundlage der Bibel. In den folgenden Kapiteln werden wir noch näher auf den Inhalt dieser freigegebenen Schriftrollen eingehen. Mit diesem Buch möchten wir die authentischen Figuren der Geschichte identifizieren, die der Bibel als Vorbilder gedient haben. Es ist jedoch NICHT unsere Absicht, die theologischen Auffassungen über ihre Lebensgeschichte und die Lehren, die sich daraus entwickelt haben, anzugreifen. Die Bibel, die dafür bekannt ist, selbst Namen von Personen, Orten und Wasserquellen zu erwähnen und mit einzubeziehen, die in vielen Fällen gar nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben, nennt im Widerspruch zu dieser üblichen Praxis bei den entsprechenden Ereignissen im Alten Ägypten nicht ein einziges Mal den Namen eines Pharaonen oder seinen Wohnort.
4 1 - Die Geschichte der Bibel Einer der zahlreichen Pharaonen, die in der Bibel erwähnt werden, hat Abraham s Frau geheiratet. Ein anderer gab Joseph Arbeit und machte ihn zu seinem Wesir (dem höchsten Offizier des Landes). Nach seinem Sieg behielt der Pharao Joseph in seinen Diensten. Auch in der Geschichte von Moses tauchen einige Pharaonen auf. Salomon heiratete die Tochter eines Pharaonen. Dazu schreibt die Bibel: der Pharao, der Joseph nicht kannte bzw. der Pharao der Unterdrückung. Wäre es für all diese Beispiele nicht wesentlich einfacher und viel logischer gewesen, die Namen dieser Pharaonen zu nennen? Warum wurden alle ihre Namen verschwiegen? Es kann nur eine Erklärung geben. Sie müssen absichtlich weggelassen worden sein. Aber wieso? Die Ägyptologen, die bisher den Versuch unternommen haben, die in der Bibel erwähnten Pharaonen zu identifizieren, waren meistens nicht wenig erschrocken, als sie die Antworten fanden. Viele von ihnen schlichen daraufhin nur noch ständig um den heißen Brei herum und zwingen uns dazu, ausschließlich zwischen ihren Zeilen nach der Wahrheit zu suchen. In jedem Konflikt zwischen historischen Fakten und religiösen Überzeugungen bewegt man sich nun einmal auf unsicherem, höchst empfindlichem Boden. Der Mangel an historischen Beweisen zur Bestätigung des Wahrheitsgehaltes der Geschichten des Alten Testaments hat dazu geführt, daß die Gelehrten sich heute in drei Gruppen aufteilen, die eine jeweils von den anderen abweichende Meinung vertreten. Dabei handelt es sich um die folgenden Hauptgedanken: Einige vertreten die Auffassung, daß man jede Zeile des Alten Testaments trotz all der zahlreichen Widersprüche tatsächlich wörtlich nehmen muß. Oftmals verlangen sie jedoch gleichzeitig rationale oder sogar wissenschaftliche Erklärungen für die beschriebenen Ereignisse, um diese unter den Bedingungen ihres eigenen Leben begreifen und einordnen zu können. 2. Andere wiederum halten das Alte Testament
5 20 hauptsächlich für eine rein historische Abhandlung, die bei der Umwandlung der ursprünglich ausgiebig ausgeschmückten mündlichen Überlieferungen in die anschließende schriftliche Version durch die verschiedenen Verfasser der Bibel verzerrt und verändert wiedergegeben wurde. 3. Noch andere meinen, das Alte Testament wäre nichts weiter als eine Sammlung von Märchen, Fabeln und Mythen, die als Grundlage zur weiteren Auslegung und Nachdichtung angeregt hat. Bei den Vertretern der erstgenannten Meinung handelt es sich um religiöse Idealisten, die widerspruchslos und blind glauben, ohne dabei jemals ernsthaft nach logischen Beweisen und/oder den Gründen fragen. Blinder Glaube ist gut und schön, solange man auch dazu steht, daß es sich ausschließlich um einen blinden Glauben handelt. Der rationelle Beobachter wird jedoch spätestens auf den zweiten oder dritten Blick feststellen, daß etwas mit dem Inhalt der Bibel absolut nicht stimmt. In der Bibel werden historische Ereignisse und erfundene Geschichten unter dem Einfluß der damaligen politischen und religiösen Streitigkeiten vermischt. Der Ursprung des Alten Testaments Inzwischen erhitzen sich die Gemüter seit nunmehr zweitausend Jahren, wenn es um die Ursprünge des Alten Testaments geht, und bis heute konnten die zahlreichen Fragen immer noch nicht hinreichend beantwortet werden. Am häufigsten werden dabei die folgenden Fragen gestellt: Aus wievielen Quellen stammen eigentlich die Geschichten
6 1 - Die Geschichte der Bibel in der Bibel? Wann erfolgten die Aufzeichnungen über jede einzelne dieser Quellen? Und wer schrieb sie nieder? Wieviele Erweiterungen und Änderungen der Bibel wurden eigentlich im Laufe der Zeit vorgenommen? Basiert die Bibel denn nun auf tatsächlichen historischen Ereignissen oder nicht? 21 Die Daten und die erwähnten Lebensjahre der Personen in der Bibel weichen so extrem von der Realität ab, daß sie beim besten Willen niemand ernst nehmen kann. Schenken wir der Bibel Glauben, erschuf Gott die Welt im Jahre 4004 v.u.z. Inzwischen liegen uns aber handfeste Beweise darüber vor, daß die Erde im Jahre 4004 v.u.z. längst bewohnt war. Die Lebensdauer zahlreicher Figuren der Bibel ist absolut unglaubwürdig. Dabei reicht die Erklärung, daß man damals vielleicht unter einem Jahr einen ganz anderen Zeitabschnitt verstanden hat, nicht aus, um die offensichtlichen Fehler in den Chroniken zu korrigieren. So wird uns zum Beispiel berichtet, Terah, Joseph s Ururgroßvater wäre siebzig Jahre alt gewesen, als sein Sohn Abraham geboren wurde. Wenig später heißt es dann auch noch, Terah wäre im Alter von zweihundertundfünf Jahren gestorben. Voller Erstaunen erfahren wir nur wenige Verse danach, Abraham wäre gerade fünfundsiebzig Jahre alt gewesen, als sein Vater starb. Wenn wir den in der Bibel genannten Zahlen folgen, müßte Abraham aber zu dem Zeitpunkt einhundertundfünfundzwanzig Jahre alt gewesen sein und nicht fünfundsiebzig. Wegen der lange vorausgegangenen Zeit der ausschließlich mündlichen Überlieferungen werden in den Erzählungen der Bibel oftmals die Namen bestimmter Orte und Personen und auch die Folge von Ereignissen durcheinander gebracht. Bei näherer, sorgfältiger Betrachtung stellen wir fest, daß viele dieser Ereignisse sich einfach in einer anderen Reihenfolge zugetragen haben müssen, als es in der Bibel beschrieben wird. An einige der deutlichsten Beispiele für die Verwechslung des zeitlichen Ablaufs werden wir in den nächsten Kapiteln noch näher eingehen.
7 22 Liest man das Alte Testament und dabei insbesondere die fünf Bücher Mose, sollte man stets die folgenden Tatsachen im Auge behalten: Diese Geschichten wurden über Jahrhunderte hinweg ausschließlich mündlich weitergegeben, bevor man sie schließlich schriftlich niederlegte. Aufgrund der langen Jahre des Weitererzählens war es unvermeidlich, daß es zu Veränderungen in der Reihenfolge der Geschehnisse kam. Bei jeder schriftlichen Wiedergabe der Geschichten durch die Priester und andere Verfasser wurden deren eigene Beiträge mit in die Texte übernommen und somit in die heute bekannte Fassung mit eingebaut. Auch die Übersetzer haben Teile der Texte verändert, um sie an die Normen von Anstand und Moral ihrer jeweiligen Zeit anzupassen. Bei den Übersetzungen treten oftmals große Schwierigkeiten auf. So kann es durchaus vorkommen, daß zur genauen Erklärung der Bedeutung eines einzigen hebräischen Wortes ein Dutzend englischer bzw. deutscher Wörter erforderlich sind. Gemäß alter Überlieferungen wird es Moses zugeschrieben, der Autor der Bücher Mose gewesen zu sein: Und der Herr sprach zu Moses: Halte dies in Form einer Schriftrolle fest, damit man sich daran erinnern werde und damit wir gewiß sein können, daß Joshua es hören wird... Aber die Ansicht, daß Moses selbst die Bücher Mose die fünf ersten Bücher des Alten Testaments verfaßt haben soll, indem er Überlieferungen aus verschiedenen Quellen, die über mehrere Jahrhunderte hinweg mündlich weitergegeben worden waren, zusammengetragen hat, wird von den heutigen Bibelgelehrten schon nicht mehr vertreten. Die Bücher Mose enthalten nämlich unter anderem einen Bericht über den Tod von Moses. Nun ist es aber offensichtlich
8 1 - Die Geschichte der Bibel unmöglich, daß Moses selbst über seinen eigenen Tod berichtet haben kann. Deshalb müssen wir die logische Schlußfolgerung ziehen, daß die Bücher Mose erst nach seinem Tod geschrieben wurden. Die Bücher Mose stammen hauptsächlich aus den folgenden Quellen: 1. aus einer Jehovistischen Quelle aus der Zeit des 9. Jahrhunderts v.u.z., 2. aus einem Elohistischen Schriftstück aus dem 8. Jahrhundert v.u.z., 3. aus dem Buch von Deuteronomy aus dem 7. Jahrhundert v.u.z., das man als eine eigenständige Quelle betrachtet, 4. von einem Priester aus der Zeit des 5. Jahrhunderts v.u.z. und 5. aus der Version eines Verfassers aus dem 2. Jahrhundert v.u.z., der die gesamte Sammlung von Überlieferungen überarbeitet und herausgegeben hat. 23 Die Hebräischen Bibeltexte Unsere gebräuchliche Übersetzung des Alten Testaments basiert auf hebräischen Texten, die im 9. oder 10. Jahrhundert eingebracht wurden. Diese Texte stammen aus dem 2. Jahrhundert. Im Jahre 70 war nämlich zuvor in Jamnia, einer kleinen Stadt in der Nähe von Jaffa, der Rat einberufen worden, der über die zukünftige Fassung und den zukünftigen Inhalt des Alten Testaments abstimmte. Im Hebräischen kennt man, wie auch bei den Hieroglyphen und in anderen semitischen Sprachen, keine geschriebenen Vokale. Die Auslegung und Übersetzung der Texte wurde von einer Gruppe jüdischer Gelehrter durchgeführt, die zwischen dem 7. und 10, Jahrhundert eine Standardvorgabe für die Einfügung der Vokale aus der Massorah (einer Überlieferung dieser Maßgaben) festlegte.
9 24 Die Griechischen Bibeltexte Die hebräischen Texte bilden jedoch nicht die einzige Grundlage des Alten Testaments. Die griechischen Texte aus Alexandria sind sogar noch älter. Der Brief eines unbekannten Absenders, der um das Jahr 100 v.u.z. herum verfaßt wurde, besagt, daß Ptolemy II., der König von Ägypten ( v.u.z.) eine griechische Übersetzung der Bibel in Auftrag gegeben hat. Daraufhin schickte der Oberste Priester von Jerusalem zweiundsiebzig seiner Ältesten nach Alexandria, also sechs Gelehrte aus jedem der zwölf Volksstämme Israels, und gab ihnen eine offizielle Abschrift der Bücher Mose mit auf den Weg. Sie arbeiteten 72 Tage lang an der endgültigen Übertragung der Bücher Mose ins Griechische. In den folgenden Jahren wurden auch alle übrigen Bücher des Alten Testaments von anderen Gelehrten ins Griechische übersetzt. Nach der Fertigstellung der Übersetzung sämtlicher Texte nannte man das Gesamtwerk Septuagint. Dieser Name bedeutet in der wörtlichen Übersetzung Die Siebzig. In den frühen Jahren der Kirche wurden die griechischen Texte als Bibel anerkannt. Später jedoch wurden sie von den hebräischen Texten abgelöst. Bis heute gilt das Septuagint als die offizielle Bibel der Griechisch-Orthodoxen Kirche. Die Beschreibung der Begegnungen zwischen Alten Ägyptern und Israeliten in der Bibel Zweifellos sehen wir uns bei der Betrachtung der zeitlichen Reihenfolge zahlreicher Ereignisse in der Bibel ernsthaften
10 1 - Die Geschichte der Bibel Schwierigkeiten ausgesetzt. Die Ursache dafür ist die große Anzahl unterschiedlicher Erzähler und Verfasser, die über eine Zeitspanne von mehreren Jahrhunderten hinweg an der Entstehung der heutigen Fassung der Bibel beteiligt waren. Aber auch die Feindschaft zwischen den Juden und Ägyptern nach dem Exodus hat gewiß mit dazu beigetragen. Die Begegnungen zwischen Israeliten und Alten Ägyptern lassen sich in die folgenden drei Kategorien unterteilen: Die frühesten Erlebnisse in Ägypten Abraham und Sarah hielten sich eine Zeit lang in Ägypten auf. Als Abraham und Sarah aus Ägypten nach Canaan (im heutigen Israel/Libanon) zurückkehrten, gingen in ihrer kleinen Gemeinde bedeutende Veränderungen vor sich. In der Bibel lesen wir dazu, wie der Herr zu Abraham spricht: Du mußt dir darüber im Klaren sein, daß deine Nachkommen als Fremde in einem Land leben werden, das ihnen nicht gehört, und sie werden über vierhundert Jahre hinweg zu Sklaven gemacht und mißhandelt werden... Die vierte Generation jedoch wird hierher zurückkehren... Gott machte Abraham aber auch ein Geschenk, indem er verkündete: Ich gebe deinen Nachkommen dieses Land, vom Flusse Ägyptens bis hin zum großen Fluß, dem Euphrat... Sarah gebar Issak, der nicht nach Ägypten reisen durfte. Issak zeugte Jakob in Canaan. Jakob zeugte Joseph. Die Beweise aus der Geschichte des Alten Ägypten werden in den folgenden Kapiteln näher beleuchtet und uns
11 26 zu der Erkenntnis führen, daß à Twthomosis III der entsprechende Pharao in der Geschichte von Abraham und Sarah ist und, daß es sich bei Twthomosis III und dem biblischen König David um ein und dieselbe Person handelt. 2- Die Erlebnisse der Israeliten in Ägypten Joseph wurde durch seine Halbbrüder als Sklave nach Ägypten verkauft. Später jedoch diente er dem Pharao, der ihn zum zweithöchsten Kommandeur des Landes ernannte. Der Pharao gestattete ihm daraufhin auch, seine Familie zu sich nach Ägypten zu holen. Jakob (Joseph s Vater), der auch unter dem Namen Israel bekannt wurde, zog mit siebzig Familienangehörigen nach Goshen im Osten des Nil-Deltas. Wann kamen die Israeliten nach Ägypten und wie lange dauerte ihr Aufenthalt bis zum Exodus in diesem Land? Es wird allgemein angenommen, daß sie sich bis zum Ende der 18. Dynastie oder sogar bis zum Beginn der 19. Dynastie (etwa um das Jahr 1308 v.u.z.) in Ägypten aufhielten. Die Gelehrten sind sich jedoch nicht einig darüber, wann sie zum ersten Mal nach Ägypten kamen und wann sie das Land endgültig wieder verließen. Das Alte Testament liefert uns dazu keinerlei Zeitangaben und verschweigt ebenso den Namen der Hauptstadt des Pharao zur damaligen Zeit, sowie den Namen des Pharao selbst. Er wird immer nur als Pharao, König oder Pharao oder auch als König von Ägypten bezeichnet. Es enthält jedoch zwei widersprüchliche Angaben über die
12 1 - Die Geschichte der Bibel Zeitspanne, die die Israeliten in Ägypten verbracht haben sollen: 1. Eine Zeitspanne von 430 Jahren: So lebten also die Kinder Israels vierhundertunddreißig Jahre lang in Ägypten. (Exodus, Kapitel 12, Vers 40) 2. Über vier Generationen hinweg: gemäß der folgenden Warnung an Abraham:...Das sollst du wissen, daß dein Same wird fremd sein in einem Lande, das nicht sein ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre... Sie sollen aber nach vier Mannesaltern wieder hierher kommen. (Genesis, Kapitel 15, Verse 13 und 16) Im Hebräischen steht geschrieben:...wa dor rabi i yashwbw hena Aus den folgenden Gründen entspricht der Aufenthalt über vier Generationen hinweg und nicht für eine Zeitspanne von 430 Jahren den Tatsachen: A. Die genaue Übersetzung des hebräischen Verses lautet: Und die Vierte (dor) kehrt hierher zurück. Grammatikalisch gesehen ist die Vierte (dor) in dem Fall ein Subjekt zum Verb. Also kann das Wort dor eigentlich nur Generation bedeuten. Der Begriff dor wurde weder im Hebräischen, noch im Assyrischen oder in irgendeiner anderen Sprache jemals für einen Zeitraum von vierhundert Jahren verwendet. B. Zur Bestätigung der richtigen Übersetzung des Wortes dor mit Generation dient uns die Tatsache, daß in den Büchern Mose genau vier Generationen zwischen dem Zeitpunkt der Auswanderung nach Ägypten und dem Exodus erwähnt werden. C. Auch im Talmud finden wir keinerlei Übereinstimmung mit der Theorie eines Aufenthalts der Israeliten in Ägypten über einen Zeitraum von 430 Jahren hinweg. Dort heißt es unter
13 28 anderem: Und die Kinder Israels reisten von Raamses nach Succoth. Zweihundertundzehn Jahre nach ihrer Ankunft in Ägypten verließen die Israeliten das Land wieder sechshunderttausend Männer, Frauen und Kinder. Die Beweise aus der Geschichte des Alten Ägypten werden in den folgenden Kapiteln näher beleuchtet und uns zu den folgenden Erkenntnissen führen: à à à à à Joseph gelangte nach Ägypten und wurde dort zum Wesir (dem zweithöchsten Kommandeur) des Pharao Twthomosis IV ( v.u.z.) ernannt. Er war später auch der Wesir des siegreichen Pharao Amenhotep III ( v.u.z.). Joseph s Tochter Tiye heiratete Amenhotep III. Tiye gebar ihm zwei Kinder - Akhenaton und Semenkhkare. Akhenaton zeugte Twtankhamen. Die vier Generationen der Auswanderer setzen sich also wie folgt zusammen: Joseph Tiye Akhenaton (Später wird noch bewiesen werden, daß dieser mit dem biblischen Moses identisch war.) Twtankhamen (Später wird noch bewiesen werden, daß dieser mit dem biblischen Jesus identisch war.) Amenhotep III und der biblische König Salomon sind ein und dieselbe Person. 3- Der Exodus und das Leben im Gelobten Land Moses (Akhenaton), der einige Jahre lang im Exil im Sinai
14 1 - Die Geschichte der Bibel 29 gelebt hatte, kehrte schließlich nach Ägypten zurück, um den selbsternannten Pharao herauszufordern. Ihm wurde gestattet, das Land gemeinsam mit den Israeliten im Rahmen der Ereignisse zu verlassen, die wir heute unter dem Begriff Exodus zusammenfassen. Nach der Wanderung durch die Wüste starb Moses, und die Israeliten ließen sich im Gelobten Land nieder. Sie wurden von König David regiert, dessen Reich sich vom Nil bis hin zum Euphrat erstreckte. König David zeugte Salomon, der nach König David s Tod dessen Thron bestieg. Nach dem Tode Salomons ging das neue Israelische Königreich genauso schnell wieder unter, wie es unter König David entstanden war. Die Beweise aus der Geschichte des Alten Ägypten werden in den folgenden Kapiteln näher beleuchtet und uns zu den folgenden Erkenntnissen führen: à à à Moses wurde von König Seti I ( v.u.z.) ermordet, und die Israeliten durchwanderten die Wüste vierzig Jahre lang, bevor sie sich in Canaan niederließen. Die Eroberung Canaan s ging langsam und allmählich vonstatten, wie es uns auch im Buch der Richter bestätigt wird. König David s Kriegserlebnisse entsprechen haargenau denen von König Twthomosis III ( v.u.z.). König Salomons Lebensgeschichte und die Tatsache, daß er keine Kriege führte, entsprechen haargenau den Beschreibungen der Lebensgeschichte von König Amenhotep III ( v.u.z.).
15 30 Chronologie der 18. Dynastie Name des Dauer seiner Lebensdauer Königs Herrschaft in Jahren Ahmosis v.u.z. Amenhotep I v.u.z. Twthmosis I 4 bzw v.u.z. Twthmosis II v.u.z. Hatshepsut 20 bzw v.u.z. Twthmosis III v.u.z. Amenhotep II v.u.z. Twthmosis IV v.u.z. Amenhotep III v.u.z. Amenhotep IV v.u.z. (Akhenaten) Semenkhkare v.u.z. Twtankhamun v.u.z. Aye v.u.z. Horemheb v.u.z. Chronologie der 19 Dynastie Ramses I v.u.z. Seti I v.u.z. Ramses II v.u.z. Merenptah v.u.z. Die oben aufgeführten Daten sollen dem Leser bei den folgenden Erklärungen behilflich sein. Die Unterschiede zwischen diesen Angaben und denen in anderen, ähnlichen Zeittafeln werden wir später erklären, wenn wir über die Perioden sprechen, in denen gewisse Könige teilweise gemeinsam geherrscht haben.
16 1 - Die Geschichte der Bibel Die Namen Gottes im Alten Testament Für das weitere Verständnis müssen uns unbedingt näher mit den hebräischen Namen, ihrer Bedeutung und ihrer Übersetzung ins Englische bzw. auch ins Deutsche beschäftigen. Das hebräische Wort Herr kann man natürlich in der Übersetzung als die Bezeichnung für Gott verstehen, aber im Hebräischen steht es eigentlich für einen Mann, der der Herr bzw. der Herrscher ist. Dem Gott der Israeliten wurden zahlreiche verschiedene Namen zugeordnet, z.b.: El: (Genesis, Kapitel 33, Vers 20); El Elyon ( Der Höchste ): (Psalme, Kapitel 73, Vers 11); El Olam ( Der ewige Gott ): (Genesis, Kapitel 21, Vers 33); El Shaddai ( Der allmächtige Gott ): (Genesis, Kapitel 17, Vers 1); El Ro-i ( Der Gott, der mich sieht bzw. Der Gott des Weitblicks ): (Exodus, Kapitel 6, Vers 3). 31 Aber wir finden sogar noch weitere Bezeichnungen und Bedeutungen: Elohim: Dabei handelt es sich um die Mehrzahl des Wortes Eloho, das ein Gott bedeutet und in der Bibel über zweitausendmal verwendet wird. Eloho wird meist einfach mit Gott übersetzt. Das Wort Elohim verwendete man aber auch für heidnische Götter und Göttinnen (Exodus, Kapitel 12, Vers 12 und 1. Buch von den Königen, Kapitel 11, Vers 5). Jehovah: Dabei handelt es sich um den persönlichen Namen des Gottes von Israel, der im Hebräischen durch die vier Konsonanten YHWH ausgedrückt wird, die eigentlich bedeuten ich bin. Dieser Name erscheint sehr häufig in der Bibel. Meist übersetzt man den Namen Jehovah mit der Herr.
17 32 Seltsamerweise kann man das hebräische Wort YHWH zwar schreiben, aber es wird von den Juden nicht laut vorgelesen, sondern als Adonai ausgesprochen. Dies wird von den Juden bereits seit kurz vor dem Zeitpunkt, als Moses nach Ägypten zurückkehrte, um den Pharao herauszufordern, so gehandhabt. Adonai: Dieses Wort dient in der Bibel zur Bezeichnung von menschlichen Wesen ( Der Mann, der im Lande Herr ist..., Genesis, Kapitel 42, Vers 30), aber auch als Name für Gott. Adonai: Dieses Wort wird meist mit der Herr (in der Bedeutung Gott oder auch Mensch ) übersetzt. Adonai Jehovah: Diese Wortkombination finden wir zum Beispiel in der Genesis, Kapitel 15, Vers 2, und in der Genesis, Kapitel 15, Vers 8. Es wird meist mit mein Herr Jehovah übersetzt. Unfruchtbare Frauen und Wunder Unfruchtbare Frauen, die später doch noch Kinder bekommen, sind ein immer wiederkehrendes Thema im Alten Testament. Zu jener Zeit war es in einigen Teilen des Mittleren Ostens durchaus üblich, daß ein Mädchen bereits verheiratet wurde, bevor es das gebärfähige Alter erreichte. Mitunter wird dies dort sogar heute noch so gehandhabt. Man bezeichnete deshalb diese jungen Ehefrauen als unfruchtbar, bis sie das Alter erreichten, in dem sie schwanger werden konnten. Die historischen Aufzeichnungen bestätigen diese frühen Eheschließungen zum Beispiel im Fall von Tiye, die nur ungefähr acht Jahre alt war, als Amenhotep III sie zu seiner Königlichen Gattin machte.
18 1 - Die Geschichte der Bibel Die Bedeutung der Schlüsselbegriffe 33 Wenn die alten Aufzeichnungen falsch übersetzt und/oder interpretiert werden, kann es sehr schnell vorkommen, daß wir uns bezüglich der Beziehungen zwischen den Personen und ihrer genauen Aufgaben und/oder der zeitlichen Reihenfolge der Ereignisse irren und so bald einer völlig falschen Spur folgen. Um die Ursachen für einige dieser Unstimmigkeiten in den alten Schriften besser verstehen bzw. erkennen zu können, benötigen wir die folgenden Schlüsselbegriffe und ihre dazugehörigen, unterschiedlichen Bedeutungen: Herr Dieses Wort könnte Gott, aber genauso eine Person in einem hohen Amt bedeuten. Wenn wir diese sprachliche Besonderheit im Auge behalten, werden wir zahlreiche Abschnitte der Bibel von einem völlig neuen und interessanten Standpunkt aus betrachten. Anbetung bzw. Verehrung Dieses Wort könnte für Ehrfurcht bzw. Hingabe für eine Gottheit, aber genauso gut auch für extreme Hingabe oder auch eine ganz besonders starke Liebe oder Bewunderung jeder erdenklichen Art stehen, also sowohl für eine Gottheit, als auch für einen Menschen. Kindermäd-chen bzw. Kranken-schwester Die beiden hauptsächlichen Bedeutungen dieses Wortes sind: a. ein Kind zu stillen b. einen Kranken zu pflegen Mutter Im Mittleren Osten war und ist es durchaus nicht unüblich, daß eine Frau auch fremde Kinder stillt. In diesem Teil der Welt wird eine Frau durch das Stillen des fremden Kindes zur Mutter für dieses Kind, wodurch gleichzeitig ihre Kinder zu Brüdern und Schwestern für das gestillte Kind werden.
19 34 Schwester In zahlreichen alten Schriften werden Ehefrauen als Schwestern und Ehemänner als Brüder bezeichnet. Im Alten Ägypten erhielt eine Frau den rechtlichen Status einer Ehefrau-Schwester, wenn ihr Ehemann sie gleichzeitig als Schwester adoptierte. In solchen Fällen wurden zwei verschiedene Dokumente ausgestellt, eines für die Eheschließung und das andere für die Adoption als Schwester. Dadurch erlangte die betreffende Frau eine höhere soziale Stellung und größere Privilegien als eine Ehefrau, die ausschließlich Ehefrau war. Wir setzen das Puzzle zusammen In unserem gesamten alltäglichen Leben sind wir oftmals gezwungen, Entscheidungen zu treffen und uns dazu eine Meinung über bestimmte Ereignisse zu bilden, die wir nicht selbst erlebt haben. Wir sind dann auf die vorhandenen Beweise, auf unsere eigenen Erfahrungen und auf unseren gesunden Menschenverstand angewiesen. Deshalb sollten wir auch die Geschichten der Bibel, die Personen in den Geschichten und die angegebenen Daten nicht einfach als historische Fakten hinnehmen, ohne nach glaubhaften Beweisen zu suchen. Lassen Sie uns offen und ohne Vorurteile die vorhandenen Beweise untersuchen! Die Wahrheit ergibt sich letztendlich aus der Summe der vielen verschiedenen Teile des Puzzles. Also, legen wir jedes einzelne Teil an die richtige Stelle, also an den richtigen Ort und in die richtige Zeit!
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