China und der Westen, der Westen und China

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Nora Berg
vor 7 Jahren
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1 China und der Westen, der Westen und China Die Stadt Konstanz und die Stadt Suzhou unterzeichneten 2004 eine Absichtserklärung einer Partnerschaft. Die hauptsächlichen Absichten beider Städte waren den Austausch von Menschen und Kulturen zu fördern. Der Austausch zwischen China und Europa hat eine lange Tradition. Wir, die Schüler des Ellenrieder-Gymnasiums, beschäftigten uns also mit der Geschichte, mit den Perioden des Austausches zwischen China und dem Westen. Uns interessierte aber auch die neueste Geschichte, besonders die Öffnung für moderne westliche Wirtschaftsförderung und das Interessen an Europa. Deng Xiaoping wagte den radikalen Umschwung, mit welchem der kapitalistische Kommunismus beginnt. Rückschläge nach dem Massaker auf dem Tianamen - Platz, die Menschenrechtsverletzungen, die Bedenken westlicher Politiker sind nach wie vor vorhanden. Die Hoffnung, dass die Zusammenarbeit auch Chancen für Verbesserung in diesen Fragen bringen wird, bleibt bestehen.

2 Die Tradition von Austausch von Waren und Know-how, der Austausch von technischen und kulturellen Errungenschaften faszinierte uns. Porzellan und Tee, Papiergewinnung, Seide und Schießpulver fanden den Weg nach Europa, Die Jesuiten brachten Ende des 16. Jahrhunderts ihre mathematischen und technischen Kenntnisse im Rahmen der China-Mission in den fernen Osten. Heute sind mehr als deutsche Unternehmen in China aktiv, nicht nur als Exporteure, sondern auch als Produzenten. Der Austausch von Waren und technischem Know-how, diese Traditionen wurden wieder belebt. Das moderne China, seine Wirtschaftsentwicklung und wie wir China wahrnehmen, ist noch eines der vielen Themen, die uns beschäftigt hatten. Unsere Wahrnehmung schwankt zwischen Bewunderung und Geringschätzung. Auf der einen Seite fürchten wir die Globalisierungseffekte, wie den Verlust unsere Arbeitsplätze in Europa, auf der anderen Seite wurde uns klar, dass die Kaufkraft Chinas auch ein Motor unserer europäischen Wirtschaft geworden ist. Der Respekt vor der ungeheuren Leistung, vor den schon eingeleiteten Reformen und Modernisierungstendenzen in China lässt auf weitere Annäherung zwischen Europa und China hoffen. In Konstanz hatten wir die Chance, die Kunst des chinesischen Kampfsports, aus der Tradition der Shaolinmönche, kennenzulernen. In der deutsch-chinesischen Wushu Akademie durften wir an einem Schnupperkurs mit der chinesischen Meisterin Wu Mei Ling teilnehmen: Es gehört nicht nur Körperbeherrschung dazu, so lernten wir, dass auch Stärkung des Charakters, der Persönlichkeit Ziel der Ausbildung sind. Wir hatten dabei viel Spaß, waren aber auch nachdenklich nach Hause gegangen. Vielen Dank an Wu Mei Ling und Dr. Rüttenauer, dass sie uns diese Erfahrung ermöglichten.

3 Die Gärten von Suzhou sind berühmt. Die Stadt wird von Kanälen durchzogen, der Kaiserkanal verbindet Suzhou mit Peking: er ermöglichte, dass Suzhou zu einer Handelsstadt heranwuchs. Suzhou wird deshalb auch das Venedig des Osten genannt. Darüber hinaus ist Suzhou berühmt für seine Gärten. Pavillons, Teiche, Brücken, Steine aus dem Taihusee, ausgewählte Pflanzen, jedes Detail hat symbolische Bedeutung. Schon die Gärten sind eine Reise wert. Suzhou hat aber noch weit mehr zu bieten: es ist eine interessante sehr lebendig Stadt mit vielen Universitäten und Schulen: Suzhou wurde zu DER Hightech- Stadt Chinas. Der Kontakt mit Suzhou bleibt lebendig Den ersten Schüleraustausch gab es Es kamen chinesische Austauschschüler nach Konstanz, um dann in einer Konstanzer Familie zu leben und die Lebensart der Deutschen kennenzulernen. Konstanzer Schüler fuhren 2008 nach Suzhou und lernen dort ihrerseits chinesische Lebensgewohnheiten kennen. Schüleraustausch ist immer ein besonderes Erlebnis. Gerade hier wird sehr deutlich, dass die Unterschiede dieser beiden Kulturen sehr groß sind. Auch 2010 und auch 2012 hieß das Reiseziel von Schülern Suzhou.

4 Das Kennenlernen der chinesischen Alltags-Kultur in einer chinesischen Familie, der Besuch der Mittelschule Nr. 16 und das Kennenlernen der malerischen Konstanzer Partnerstadt waren eine interessante Herausforderung. Schnell war uns allen klar, dass wir uns in unserer Partnerschule sehr wohlfühlen würden. Gleich am Eingang der Schule hinter der Sicherheitskontrolle prangte auf einem großen digitalen Bildschirm die Aufschrift WELCOME TO THE TEACHERS AND STUDENTS FROM KONSTANZ. Wir erhielten Unterricht in Musik, chinesischer Malerei und Kalligraphie.

5 Ni hao und zai jian, xie-xie und die Zahlen mit ihren begleitenden Handzeichen brachte uns Herr Prof. Zettl von der HTWG vorher bei. Nicht jeder junge Chinese spricht Englisch und viele Erwachsene nur zum Teil. Am Ende klappte jede Verständigung mit viel Phantasie und Lachen. Das Abschiedsfest im Schulhof zeigte, wie schnell Schüler zusammenfinden: Neben chinesischen Gruppentänzen führten wir deutschen Schüler den Paartanz vor. Eine Mitschülerin hatte vorher mit der Gruppe drei Gesellschaftstänze eingeübt. Als sich die Paare trennten und dann aus der großen chinesischen Zuschauergemeinschaft neue Partner holten, gab es zuerst laute Schreckensrufe und dann anhaltende Fröhlichkeit. Der Austauschwoche schloss sich eine kleine Rundreise von nur 3500 km an:

6 2013 erwarteten wir unsere chinesischen Partner in Konstanz. Der Austausch wird weitergehen. Auch 2014, im Mai/ Juni wird wieder eine Schülerreise nach Suzhou stattfinden. Mit den chinesischen Partner hier in Konstanz machten wir viele Ausflüge in der Umgebung: da wir bei allen Ausflügen zusammen waren, konnten wir auch noch die Reise nach Berlin begleiten und wuchsen zu einer munteren Gruppe zusammen.

7 Es hatte uns viel Spaß gemacht und hatte uns viele neue Einsichten ermöglicht. Herzlichen Dank an Frau Bischoff, herzlichen Dank an Frau von Graevenitz. Beide ehemaligen Kolleginnen des Ellenrieder-Gymnasiums haben den Motor des Austausches in Gang gehalten. Nun freuen wir uns, dass Frau Scherer und Frau Kleinstoll den Chinaaustausch weiterführen.

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