Bericht und Antrag für die KSGR 14. November 2012
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- Ferdinand Bachmeier
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1 Bericht und Antrag für die KSGR 14. November 2012
2 Trogen/Heiden: Diskussion von etwa 15 Rektorinnen und Rektoren zum Thema Stärkung des Chinesisch am Gymnasium 3 Rektoren (R. Morger vom Gymnasium Leonhard Basel, K. Wiedemeier von der Kantonschule Wettingen und Ph. Robert vom Lycée Denis-de-Rougemont Neuchâtel) haben sich in Olten zu zwei Sitzungen getroffen (18. Juni und 30. August), um vertiefter über mögliche Vorschläge und einen allfälligen Pilotversuch an wenigstens zwei Schulen zu diskutieren.
3 Am 22. August 2012 orientierten die Mittelschulleitung des Kantons Neuenburg und Ph. Robert die Büromitglieder der SMK über die laufenden Diskussionen. Etwa 15 Schulleitungsmitglieder machen vom 18. bis 25. November 2012 eine Reise nach Peking. Diese Reise wird von der Chinesischen Botschaft in Bern organisiert und hat zum Ziel, mögliche Partnerschulen in China für unsere Gymnasien zu finden.
4 Die Bedeutung der chinesischen Sprache ist heute nicht bestreitbar. Die Berufsbildung hat die Zeichen der Zeit erkannt und zeigt sich in ihrem Handeln proaktiv, was sich an Austauschprogrammen mit chinesischen Berufsausbildungen zeigt. Kenntnisse der chinesischen Sprache und Kultur werden in Zukunft wichtig und zweifellos ein für die Wirtschaft unbestreitbar wichtiger Faktor für die Wettbewerbstauglichkeit sein.
5 Die Bildung auf der gymnasialen Stufe muss ähnlich wie in der Berufsbildung offen sein für neue Entwicklungen und veränderte Rahmenbedingungen und sich diesen anpassen können. MAR Artikel 5 Absatz 2 und 3 legitimieren und fordern uns heraus.
6 Chinesisch eignet sich durch den Aufbau der Sprache und Schrift besonders gut, um einige Aspekte zu vermitteln, die in der gymnasialen Bildung wichtig sind: Die SuS werden in logischem Denken und genauem Arbeiten trainiert. Die SuS trainieren ihre lerntechnische Kreativität und Flexibilität, da sie neue Methoden entwickeln müssen, um die Herausforderungen zu meistern, die sie von den bisher erlernten Fremdsprachen nicht kennen (z.b. Aussprache und Schriftzeichen).
7 Nicht zu unterschätzen ist der Punkt, etwas zu lernen, das die Eltern nicht kennen. Diese Unabhängigkeit von den Eltern ist ein bildungspolitisch interessantes Argument für die Einführung von Chinesisch, weil die sozialen Ungleichheiten zwischen den SuS sich im Fach Chinesisch weniger stark auswirken als beim Erlernen einer europäischen Fremdsprache.
8 Die Vernachlässigung der chinesischen Welt in unserem Bildungssystem ist ein Relikt eines historisch überholten Eurozentrismus, der zudem im Widerspruch steht zu den heutigen weltweiten Interessen unserer Wirtschaft und Politik.
9 Die Bedeutung der chinesischen Sprache angesichts der wachsenden weltwirtschaftlichen und politischen Position Chinas, ebenso wie angesichts globalisierter Wirtschaftsprozesse und der in Folge veränderten Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt ist unumstritten.
10 Immer öfter wählen SuS Chinesisch als Freifach wegen künftiger beruflicher Chancen. Gefragt sind Fachleute aus unserem Kulturkreis (in Wirtschaft, Recht, Ingenieurwesen, Architektur, Diplomatie, Medizin, Kultur etc.), die als Fremdsprache neben Englisch und/oder weiteren Sprachen auch Chinesisch beherrschen und mit der Geschichte und Kultur Chinas vertraut sind.
11 An über 30 Schweizer Gymnasien wird z.t. schon seit vielen Jahren Chinesisch als Freiwahlfach angeboten (Stand 2011/12).
12 Das Wissen chinesischer SuS über europäische Kultur und Sprachen ist viel umfangreicher, als dasjenige unserer SuS über chinesische Kultur und Sprache. Es ist deshalb wichtig, dass dieses Ungleichgewicht verkleinert wird.
13 Die akademische Bildung, und insbesondere auch die Gymnasien müssen sich mit ihren Angeboten und Programmen gegenüber den Entwicklungen der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts öffnen, indem sie ihre Schüler und Schülerinnen auf eine Welt vorbereiten, in der sie sich zurechtfinden und in der sie künftig Verantwortung übernehmen können und müssen.
14 1. Das Lycée Denis-de-Rougemont in Neuenburg und ein Gymnasium in der Deutschschweiz sollen die Möglichkeit erhalten, ein Pilotprojekt zu entwickeln und zu erproben. Dieses Projekt könnte Chinesisch als Schwerpunktfach oder als Ergänzungsfach beinhalten und müsste evaluiert werden, bevor in einem Zeitraum von etwa fünf Jahren definitiv über den Status der chinesischen Sprache an Gymnasien entschieden werden kann.
15 2. Die KSGR unterstützt diesen Antrag zu Handen der SMK.
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