Studien treiben. es gibt auch Sport bei dem man sich nicht zwingend bewegen muss.
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- Daniela Berger
- vor 7 Jahren
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3 Studien treiben. es gibt auch Sport bei dem man sich nicht zwingend bewegen muss. Wer der Ansicht ist, Männer wären nur grobschlächtig und oder laut, würden nur Witze erzählen und zu keiner Zartheit fähig sein, der irrt, man muss sie nur mal beim spielen beobachten, oder dann, wenn sie ihrem Hobby nachgehen. Männer quasseln nicht gern, sie gucken lieber... und wenn ich so mitgucke, erinnert mich das was ich sehe immer an meinen Besuch vor Jahren in Madurudam.
4 Einmal im Jahr komme ich dazu ausgiebig Studien der Männer zu betreiben. Als Nebeneffekt komme ich mit schmerzenden Füßen und dröhnendem Kopf nach Hause, denn ich bin es nicht gewohnt mich unter solch Menschenmassen zu bewegen. Um 9 öffnen sich für die Besucher die Türen. Eine Tageslicht durchflutete Halle von schätzungsweise ca 1000 qm, es können aber auch durchaus mehr sein, - fasst im Laufe des Tages und der Öffnungszeiten an die rund 4000 vorwiegend männliche Besucher jeden Alters. Vor den Hereinströmenden schwabbt ein Flüstern durch den Raum: "Duck dich, hier klimpern keine Münzen, hier rascheln nur noch Scheine!"
5 Wir sind dieses Wochenende im April auf der Modelleisenbahnbörse Spur 0, die jedes Jahr bei uns statt findet und jedes Jahr helfe ich mit. Groß und Klein tummelt sich dort und wer Männer mal gerne bei ihrer Lieblingsbeschäftigung beobachten möchte, kommt voll auf seine Kosten. Irgendwann im Laufe der Stunden, die ich am Wochenende dort verbracht habe, fange ich an die schwangeren Bäuche zu zählen, die vor meinem Stand auf und ab flanieren.
6 Ich sehe sie bei der Eröffnung, morgens um neun und manche abends um Achtzehn Uhr, kurz bevor wir schließen, immer noch. Irgendwie sieht man hier deutliche Spuren der Wohlstandsgesellschaft. Hinter jedem behäbigen Bauch steckt eine gute Köchin, man sieht es. Gemächlichen Schrittes, keiner drängt oder hetzt sie oder mich wandere ich hinter und sie vor meinen 7 gedeckten Tischen hin und her und sehe in die reinsten unschuldig gespannten Kindergesichter. Manche Gesichter sind mächtig grau geworden, sie tragen große und kleine Schnurrbärte, andere sind prächtig auf dem Kopf gelichtet, viele stecken lässig in Jeans, Turnschuhen und T- Shirts, denn das Wetter vor der Halle ist sonnig und schön, andere kommen in Anzug und Krawatte, schick, als kämen sie zu einem guten Essen. Alle bringen sie viel Zeit und einen großen Geldbeutel mit und wenn ich nicht genau wüsste, wie ungeduldig Männer beim Einkauf normalerweise mit ihren Frauen sind, ich würde nicht an den Spieltrieb der Männer glauben, doch spätestens hier bekommt man ihn vorgeführt. Spätestens beim Blick in die Gesichter und auf die vorsichtig und zart zugreifenden Hände würde ich ahnen, welche Bedeutung ein winzig in Messing oder Blei gegossenes Ersatzteilchen zum Bau einer eigenen Eisenbahnanlage oder einer Lokomotive in Spur-0 Größe hat. In den etwas großen, manchmal fast groben Männerhänden wirkt ein Plastikteilchen von Millimetergröße zärtlich bewundernd gehalten, fast wie eine Kostbarkeit. Und ich habe viel auf meinen Tischen davon.
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8 Da gibt es selbst gebastelte Bäume und Anlagen, ganze Häuser und Straßenzüge, Teile von Bahnhöfen, Waggons mit und ohne Türen, Wagen, Anhänger, Stossstangen, Puffer, Lichtanlagen, Schilder und Hunderttausend Teilchen, die für mich in all ihren Kleinteilchen nicht annährend identifizierbar sind, doch die Besucher und Gäste kennen anscheinend alles bis ins kleinste Detail und klären mich darüber auf, was sie suchen und zu kaufen bereit sind. Mein Tisch ist randvoll bestückt mit in Plastikpäckchen eingepackten kleinsten Figuren, Rädchen, Stangen, Eisenbahnschwellen und diversen Gebilden, ganz viel für mein ungeschultes Auge Undefinierbares, dass jedoch im Auge der Betrachter das reinste Entzücken hervorruft. Viele, die vor meinem Stand stehen bleiben, kennen mich seit Jahren und ich muss mich wirklich wundern, anscheinend habe ich einen ebenso bleibenden Eindruck auf sie gemacht, wie manche Gesichter auf mich, denn auch ich erkenne viele wieder, die schon seit Jahren Hobbymodelleisenbahnbauer und gleichzeitig immer wieder kehrende Gäste und Besucher sind. Und doch, viele sind mittlerweile alt und grau unter ihrem Hobby geworden. Jetzt bringen sie schon ihre Söhne und Töchter mit und aus früheren Gesprächen weiß ich zum Teil, dass sie eigene große Anlagen zuhause stehen haben, die sie nun an die Kinder weiter geben werden. Für mich ist es immer wieder schön zu beobachten wie Menschen sind und sich äußern, wenn sie sich ganz unter sich wähnen, sozusagen unbeobachtet und ganz ihren Emotionen hingegeben. Sie sind und bleiben in ihrer ungezügelten Freude Kinder, egal wie alt sie sind. Momentaufnahmen...
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10 und ich stelle immer wieder fest, wie schön, dass es auch Hobbys für Ältere gibt. Denn Sport ist irgendwann Mord und das weiß doch jeder! Angelface
11 Texte: Copyright Angelface Alle Rechte vorbehalten. Tag der Veröffentlichung:
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Weihnachtseinkäufe 3. November 2014 n4418/30783 Le forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin Max-Beer-Str. 2/4 10119 Berlin Telefon: (0 30) 6 28 82-0 Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung 2 1. Ausgaben
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